[0001] Die Erfindung betrifft eine Halterung für einen keramischen Wagenaufbau zum Halten
von zu brennenden Rohlingen aus keramischem Material, insbesondere zu brennenden Dachziegelrohlingen,
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Dachziegelrohlinge werden nach dem Trocknen zum Brennen mittels keramischen Wagenaufbauten
auf Ofenwagen positioniert und treten dann eine längere Ofenreise an. Für die keramischen
Wagenaufbauten, auch als Brennhilfsmittel bezeichnet, ist es bekannt, grobkeramisches
Material, etwa Cordierit, zu verwenden, das die Dachziegelrohlinge horizontal nebeneinander
oder mit Abstand übereinander angeordnet aufnimmt. Hierbei dienen als Halterungen
für die Rohlinge sogenannte H-Kassetten, die in Seitenansicht im wesentlichen H-förmig
sind, wobei der Mittelsteg an die jeweilige Form des Rohlings zur entsprechenden Abstützung
hiervon angepaßt ist. Diese H-Kassetten sind mit den davon aufgenommenen Rohlingen
horizontal übereinander stapelbar. Abgesehen davon, daß diese H-Kassetten trotz ihrer
Wabenstruktur aus Stabilitätsgründen eine erhebliche Masse bilden, die zusätzlich
zu den Dachziegelrohlingen zu erhitzen ist, sind je nach Rohlingsform andere H-Kassetten
zu verwenden.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Halterung für einen keramischen Wagenaufbau nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, deren Masse im Vergleich zur aufgenommenen,
zu brennenden Masse erheblich reduziert ist und die an die Form von zu brennenden
Rohlingen in einfacher Weise anpaßbar ist.
[0004] Diese Aufgabe wird entsprechend dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Derartige Halterungen sind nicht nur von einfacher Konstruktion, sondern ermöglichen
auch eine wesentliche Massenreduzierung aufgrund der Hohlprofil-Gitterstruktur und
der hohen Festigkeit des verwendeten Werkstoffs, so daß das Verhältnis von zu erwärmender
zu zu brennender Masse erheblich günstiger wird. Dies wird insbesondere begünstigt
durch den Einsatz von keramischen Leichtprofilen, d.h. Profilen geringer Wandstärke
und damit geringer Masse. Obwohl die Halterungen auch zur übereinander gestapelten
Anordnung von zu brennenden Rohlingen verwendet werden können, ermöglichen sie auch
eine Verwendung in Schrägstellung, mit der eine erhöhte Setzdichte erreichbaar ist.
Die Halterungen eignen sich vorzugsweise für im wesentlichen plattenförmige keramische
Rohlinge, insbesondere Dachziegelrohlinge. Alle Teile des keramischen Wagenaufbaus
bestehen zweckmäßigerweise aus siliciuminfiltriertem, reaktions-gebundenem Siliciumkarbid,
siliciumnitridgebundenem Siliciumkarbid oder rekristallisiertem Siliciumkarbid. Ein
derartiger keramischer Wagenaufbau eignet sich außerdem für den Schnellbrandeinsatz.
Durch entsprechendes Einsetzen von Auflagestücken läßt sich die Halterung für unterschiedliche
Rohlingsformen verwenden, ohne daß deren Masse wesentlich vergrößert werden müßte.
[0006] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0007] Die Erfindung wird nachstehend anhand von in den beigefügten Abbildungen dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisiert perspektivisch ausschnittweise einen keramischen Wagenaufbau.
Fig. 2 zeigt einen Schnitt längs der Linie II-II von Fig. 1.
[0008] Der dargestellte keramische Wagenaufbau umfaßt über einer Plattform eines nicht dargestellten
Ofenwagens angeordnet eine Reihe von aufgeständerten, parallelen, horizontal angeordneten
Balken 1, auf denen eine Vielzahl von Halterungen 2 in etwa gleichem Abstand über
Stützen 3 in einer vorbestimmten Schrägstellung zur Horizontalen gehalten und parallel
zueinander angeordnet sind. Die Balken 1 und die Stützen 3 sind in Form von keramischen
Leichtprofilen, insbesondere kastenförmigen Hohl- oder U-Profilen ausgebildet. Ferner
sind die Balken 1 mit in deren Längsrichtung regelmäßig beabstandeten, oberseitig
angeordneten Einstecklöchern und Einkerbungen für die Stützen 3 bzw. Halterungen 2
versehen.
[0009] Die Halterung 2 besteht aus einer ebenen, aus miteinander verbundenen, insbesondere
hohlen Stegen 4 gebildeten Gitterstruktur aus einem Siliciumkarbidwerkstoff mit einer
Vielzahl von im dargestellten Ausführungsbeispiel in zwei Reihen entlang jedes Längsrandes
angeordneten Öffnungen 5 und weiteren Öffnungen 6 im Mittelbereich. Die Öffnungen
5 und auch 6 besitzen im dargestellten Ausführungsbeispiel jeweils gleiche Größe.
Die Öffnungen 5 und gegebenenfalls 6 dienen zur Aufnahme von in ihrer Position lagefixierbaren
Auflagestücken 7, die in die Öffnungen 5 bzw. 6 entsprechend vorgesehenen Abstützstellen
für eine bestimmte Rohlingsform einsetzbar sind. Die Auflagestücke 7 sind zweckmäßigerweise
hohl ausgebildet und bestehen aus einem in die Öffnung 5 bzw. 6 einsetzbaren Fuß 7a,
eine Auflageplatte 7b zur Auflage auf der Halterung 2 und ein sich hiervon aufwärts
erstreckendes Auflagestücke 7c.
[0010] Der Umfang der Halterung 2 und die Anzahl und Anordnung von Öffnungen 5, 6 können
entsprechend den Formen der zu brennenden Rohlinge optimiert sein, um mit minimaler
zusätzlich zur zu brennenden Masse zu erwärmender Masse auszukommen. Hierbei können
die Öffnungen 5, 6 irgendeine geeignete Gestalt aufweisen und müssen nicht, wie dargestellt,
quadratisch bzw. rechteckig sein.
[0011] Wie aus Fig. 2 ersichtlich, können die Auflagestücke 7 auf zwei gegenüberliegenden
Seiten im unteren Bereich des Fußes 7a jeweils einen durch die Öffnung 5 bzw. 6 durchführbaren,
seitlichen Fortsatz 8 aufweisen, während die die Öffnungen 5 begrenzenden, gegenüberliegenden
Stege 4 Durchsteckausnehmungen 9 aufweisen, durch die das Auflagestück 7 mit seinen
seitlichen Fortsätzen 8 in die Öffnung 5 bzw. 6 einsetzbar ist. Durch das Einsetzen
gelangen die Fortsätze 8 auf die Unterseite der Halterung 2 und die Fortsätze 8 werden
zur Lagefixierung gegenüber der Ebene der Halterung 2 verschoben, so daß die Fortsätze
8 aus dem Bereich der Durchsteckausnehmungen 9 unter die entsprechenden Stege 4 gelangen
und somit das jeweilige Auflagestück 7 sichern, ob nun die Halterung 2 in horizontaler
oder Schrägstellung verwendet wird.
[0012] Die Auflagestücke 7 können aber auch so gestaltet sein, daß sie nach ihrem Einsetzen
in eine Öffnung 5 bzw. 6 durch Drehen in ihrer Lage fixiert werden, indem ihre Fortsätze
8 durch das Drehen aus dem Bereich der Durchsteckausnehmungen 9 heraus gelangen. Die
Durchsteckausnehmungen 9 können auch durch entsprechende verlängerte Öffnungen 5,
wie etwa die Öffnungen 6, gebildet werden.
[0013] Um die Halterungen 2 horizontal übereinander gestapelt verwenden zu können, ist vorgesehen,
in Öffnungen 5 und/oder 6 der Gitterstruktur einsetzbare Einsätze korrespondierend
zu den Auflagestücken 7 zum horizontalen Übereinanderstapeln von Halterungen 2 anzuordnen,
wobei die Einsätze zweckmäßigerweise ebenfalls wie die Auflagestücke 7 einen Fuß,
eine Auflageplatte und ein Auflagestück aufweisen sowie in ihrer Lage etwa über Fortsätze
fixierbar sind.
[0014] Zweckmäßigerweise sind an einer Seite aus der Ebene der Gitterstruktur im wesentlichen
senkrecht hochragende Stützvorsprünge 10 für den Rohling vorgesehen sind, die in schräggestellter
Anordnung der Halterung 2 zur unteren Abstützung des Rohlings dienen. Bei horizontalem
Einsatz der Halterung 2 können insbesondere die beiden Stützvorsprünge 10 zusammen
mit einem Einsatz als Dreipunktauflage für eine weitere Halterung 2 dienen.
[0015] Die Balken 1 können auch seitliche schräg gestellte, beispielsweise durch seitliche
Vorsprünge gebildete Führungen für entsprechende den Balken 1 umgreifende Schenkel
der Halterung 2 aufweisen, wobei auch ein Balken 1 alleine eine Vielzahl von schräg
gestellten Halterungen 2 hintereinander angeordnet aufnehmen kann, so daß die Stützen
3 und die Einkerbungen an der Oberseite der Balken 1 entfallen können.
1. Halterung für einen Wagenaufbau zum Halten von zu brennenden Rohlingen aus keramischem
Material, insbesondere zu brennenden Dachziegelrohlingen, gekennzeichnet durch eine
ebene, aus miteinander verbundenen Stegen (4) gebildete Hohlprofil-Gitterstruktur
aus einem Siliciumkarbidwerkstoff mit einer Vielzahl von Öffnungen (5, 6) und mehrere
in zugehörige Öffnungen (5, 6) entsprechend vorgesehenen Abstützstellen für eine bestimmte
Rohlingsform einsetzbare und in ihrer Position lagefixierbare Auflagestücke (7).
2. Halterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagestücke (7) auf zwei
gegenüberliegenden Seiten unterseitig jeweils einen durch die Öffnung (5,6) durchführbaren,
seitlichen Fortsatz (8) aufweisen.
3. Halterung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (5, 6) begrenzende,
gegenüberliegende Stege (4) Durchsteckausnehmungen (9) aufweisen, durch die das Auflagestück
(7) mit seinen seitlichen Fortsätzen (8) in die Öffnung (5,6) einsetzbar ist.
4. Halterung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in Öffnungen
(5, 6) der Gitterstruktur einsetzbare Einsätze zum horizontalen Übereinanderstapeln
von Halterungen (2) vorgesehen sind.
5. Halterung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einsätze in ihrer Position
lagefixierbar sind.
6. Halterung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an einer Seite
aus der Ebene der Gitterstruktur im wesentlichen senkrecht hochragende Stützvorsprünge
(10) für den Rohling vorgesehen sind.
7. Halterung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagestücke
(7) hohl sind.