(19)
(11) EP 0 942 253 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.09.1999  Patentblatt  1999/37

(21) Anmeldenummer: 99103086.7

(22) Anmeldetag:  17.02.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6F41B 9/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 11.03.1998 DE 19810311

(71) Anmelder: Firma Franz Schneider GmbH & Co. KG
D-96465 Neustadt b. Coburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Ewringmann, Ulrich
    82024 Taufkirchen (DE)
  • Friedrich, Kurt
    96465 Neustadt b. Coburg (DE)

(74) Vertreter: Flosdorff, Jürgen, Dr. 
Alleestrasse 33
82467 Garmisch-Partenkirchen
82467 Garmisch-Partenkirchen (DE)

   


(54) Wasserspritzgerät für Kinder


(57) Das Wasserspritzgerät für Kinder enthält einen großen Wasserbehälter, der Bestandteil eines Tankwagens sein kann, und eine an dem Einfüllstutzen des Wasserbehälters befestigte, in den Wasserbehälter hineinragende Kolben/Zylindereinheit. Der Zylinder ist mit einer Ansaugleitung verbunden, die sich bis zum Boden des Behälters erstreckt, sowie mit einer Spritzleitung, die aus dem Wasserbehälter herausragt. Die Kolben/Zylindereinheit ist vertikal ausgerichtet, so daß auch kleine Kinder schnelle und kräftige Pumpbewegungen ausführen können, mit denen ein praktisch unbegrenzter Wasservorrat weit verspritzt werden kann.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Wasserspritzgerät für Kinder gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

[0002] Bei Kindern sind Spielzeuge, mit denen Wasser verspritzt werden kann, sehr beliebt. Weit verbreitet sind Wasserpistolen, die Schußwaffen nachgebildet sind oder in stilisierter Form solchen ähneln und mit denen sich Kinder gegenseitig naßspritzen können. Während die herkömmlichen Wasserpistolen kleine Abmessungen haben und damit auch nur ein kleines Fassungsvermögen, sind in letzter Zeit ähnliche, weitaus größere Wasserspritzgeräte auf den Markt gekommen, die Wasser mit hohem Druck über eine weite Strecke verspritzen können. Hierzu wird zunächst durch eine Pumpe ein hoher Überdruck in der Wasserkammer des Gerätes erzeugt, der nach Öffnen der Ausspritzöffnung das Wasser im weiten Bogen austreten läßt. Solche Spritzgeräte sind nicht ungefährlich und können zu Verletzungen führen, beispielsweise dann, wenn der dünne, unter hohem Druck stehende Wasserstrahl ins Auge trifft.

[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Wasserspritzgerät für Kinder anzugeben, mit dem große Mengen Wasser gefahrlos verspritzt werden können.

[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

[0005] Das erfindungsgemäße Wasserspritzspielzeug enthält einen Wasserbehälter, der eine beliebige Größe haben kann und vorzugsweise auf Rädern verfahrbar ist. An diesem Wasserbehälter ist eine Kolben/Zylindereinheit befestigt, deren Zylinder vorzugsweise vollständig innerhalb des Wasserbehälters angeordnet ist, während der Endabschnitt der Kolbenstange mit einem Handgriff aus dem Wasserbehälter herausragt. Die Kolben/Zylindereinheit hat eine Ansaugleitung, die sich bis zum Bodenbereich des Behälters erstreckt, und eine Spritzleitung, die aus dem Wasserbehälter herausführt.

[0006] Der Wasserbehälter kann Bestandteil eines Tankwagens sein, der beispielsweise von einem als Kindertretwagen ausgebildeten Traktor ziehbar ist. Der Wasserbehälter kann aber auch zu einem Feuerwehrwagen gehören, wobei es aber auch im Rahmen der Erfindung liegt, daß der Wasserbehälter -ohne Räder- stationär auf dem Boden ruht.

[0007] Die Kolben/Zylindereinheit ist in der Befestigungslage bevorzugt vertikal ausgerichtet, so daß die zum Verspritzen des Wassers erforderliche Pumpbewegung des Kolbens in entsprechend vertikaler Richtung erfolgt.

[0008] Das Wasserspritzgerät wird von einem Kind in der Weise betätigt, daß es mit einer Hand den Kolben hin- und herbewegt, während es in der anderen Hand die Spritzleitung halt. Es hängt dabei von der Kraft und der Schnelligkeit der Pumpbewegung ab, wie weit der Wasserstrahl reicht, wobei mit der erfindungsgemäßen Kolben/Zylindereinheit insbesondere deshalb, weil sie in vertikaler Ausrichtung betätigbar sein sollte, beträchtliche Weiten erreicht werden, die -je nach Größe der Kolben/Zylindereinheitbei ca. 6 bis 10 m liegen können. Natürlich kann das Wasserspritzgerät auch von zwei Kindern gleichzeitig betätigt werden.

[0009] Der Wasserbehälter kann dabei ohne weiteres ein Fassungsvermögen von 100 l oder mehr haben, so daß dem Kind ein praktisch unerschöpflicher Wasservorrat zur Verfügung steht. Dabei läßt sich das erfindungsgemäße Wasserspritzgerät nicht nur zum Spiel, sondern auch zu praktischen und nützlichen Zwecken einsetzen, beispielsweise um Blumen im Garten zu gießen. Wenn die örtlichen Verhältnisse so sind, daß ein an eine Wasserleitung angeschlossener Schlauch entlegene Stellen hierzu nicht erreicht, kann das erfindungsgemäße Wasserspritzgerät hier Abhilfe schaffen.

[0010] Weiter wird vorgeschlagen, daß der Wasserbehälter vorzugsweise an seiner Oberseite einen rohrförmigen Ansatz hat und daß der Zylinder an seiner oberen Abschlußwand einen radial nach außen überstehenden Deckelabschnitt hat, der mit einem nach unten abgewinkelten ringförmigen Rand den Ansatz dicht umgreift. Dabei wird weiter vorgeschlagen, daß der Ansatz des Behälters an seinem oberen Rand eine radial nach innen ragende Ringwand hat, die mit Federklammern oder Federarmen zusammenwirkt, mit denen die Kolben/Zylindereinheit an bzw. in dem Ansatz verrastet werden kann.

[0011] Hierzu sind an der Außenwand des Zylinders vorzugsweise zwei nach oben abgewinkelte Federarme angeformt, die jeweils radial nach außen vorstehende Vorsprünge haben, die die innere Ringwand des Ansatzes untergreifen, während die Federarme mit anschließenden Griffabschnitten Aussparungen in dem Deckelabschnitt nach außen bzw. in der Befestigungslage nach oben durchgreifen. Die Aussparungen sind so bemessen, daß sich die Griffabschnitte radial nach innen drücken lassen, wobei die äußeren Vorsprünge oder Ansätze unter dem Rand der Ringwand hervortreten, so daß die Kolben/Zylindereinheit aus dem Ansatz des Behälters herausgezogen werden kann. Dies kann z.B. zu dem Zweck erfolgen, Wasser in den Wasserbehälter nachzufüllen, wenn -wie dies zweckmäßig ist- der Ansatz die Wassereinfüllöffnung des Behälters bildet.

[0012] Der Bodenabschnitt des Zylinders kann etwas breiter sein als der übrige Zylinderabschnitt. Der Ansaugschlauch sitzt vorzugsweise auf einem Stutzen, der etwa in die Mitte des Bodenabschnitts des Zylinders einmündet, wobei ein Rückschlagventil, bevorzugt ein Kugelrückschlagventil, die Ansaugöffnung freigibt, wenn der Kolben nach oben gezogen wird, die Ansaugöffnung aber verschließt, wenn der Kolben zur Abgabe des Wassers nach unten gedrückt wird.

[0013] Von dem seitlich überstehenden Bereich des Bodenabschnitts des Zylinders ragt zweckmäßigerweise nach oben ein weiterer Stutzen vor, auf den die Spritzleitung aufgesteckt ist. Diese Spritzleitung verläuft bevorzugt parallel zu dem Zylinder, d.h. im Abstand von diesem nach oben durch eine Aussparung des Deckelabschnitts hindurch, in der sie dicht gehalten ist. Nahe dem oberen Ende des Zylinders befinden sich in der Wand des Zylinders vorzugsweise mehrere Löcher zum Druckausgleich bei der Betätigung des Kolbens.

[0014] Der Wasserbehälter und die Kolben/Zylindereinheit bestehen vorzugsweise aus Kunststoff, obwohl die Erfindung auf dieses Material nicht beschränkt ist.

[0015] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform des Wasserspritzgerätes anhand der beigefügten Zeichnung. Dabei zeigen:
Fig. 1
einen Vertikalschnitt durch ein Wasserspritzgerät, das in einem rein schematisch angedeuteten Wasserbehälter angebracht ist;
Fig. 2
eine Seitenansicht des Wasserspritzgerätes in einer um 90o gedrehten Darstellung und
Fig. 3
eine Darstellung ähnlich Figur 2, jedoch mit im Vertikalschnitt dargestellten Details.


[0016] In Figur 1 ist rein schematisch ein Wasserbehälter 1 dargestellt, bei dem es sich beispielsweise um einen von einem Kindertretfahrzeug gezogenen Tankwagen handeln kann. Der Wasserbehälter 1 hat einen vertikal nach oben ragenden zylindrischen Einfüllstutzen 2, der an seinem oberen Ende eine im rechten Winkel nach innen abgewinkelte Ringwand 3 hat. Der Wasserbehälter und der Einfüllstutzen sind vorzugsweise einstückig aus Kunststoff hergestellt.

[0017] In dem Einfüllstutzen 2 sitzt eine Kolben/Zylindereinheit 4, deren Zylinder 5 bis in den Wasserbehälter 1 hineinragt. In dem Zylinder 5 sitzt dicht an dessen Innenwand anliegend ein kurzer napfförmiger Kolben 6 mit einer angeformten Kolbenstange 7, die aus dem Zylinder herausragt und an ihrem oberen Ende mit einem in Figur 1 nur schematisch dargestellten Handgriff 8 versehen ist.

[0018] An der Außenseite des Zylinders 5 sind im oberen Endbereich 2 oder mehr Federarme 9 angeformt, die im wesentlichen eine L-Form haben, wobei sich der lange Schenkel 10 parallel zur Zylinderwand 5 erstreckt und diese dabei oben überragt. Die Federarme 9 sind mit ihrem kurzen Schenkel 11 an der Außenseite der Zylinderwand 5 angeformt.

[0019] An der Außenseite der langen Schenkel 10 befinden sich kurze Vorsprünge, die den Randbereich der Ringwand 3 des Einfüllstützens 2 in der Einbaulage untergreifen. Die langen Schenkel 10 liegen dabei an der Stirnkante der Ringwand 3 an.

[0020] Die langen Schenkel 10 der Federarme 9 ragen aus Aussparungen 12 in einem am oberen Rand des Zylinders 5 angeformten ringförmigen Deckel 13 hinaus. Die Aussparungen 12 sind so bemessen, daß sie es zulassen, daß die langen Schenkel 10 der vorzugsweise zwei einander gegenüberliegenden Federarme 9 radial nach innen gedrückt werden, so daß die äußeren Vorsprünge an diesen langen Schenkeln 10 mit den Aussparungen 12 fluchten. In diesem Zustand kann die Kolben/Zylindereinheit 4 aus dem Einfüllstutzen 2 herausgezogen werden.

[0021] Der Deckel 13 hat eine im rechten Winkel nach unten abgebogene Ringwand 14, die die Zylinderwand 5 dicht umgreift.

[0022] Der in der Einbaulage untere Endabschnitt 15 des Zylinders 5 hat gegenüber diesem einen größeren Durchmesser, so daß er den Zylinder 5 in der Darstellung der Figuren 2 und 3 seitlich überragt. In diesem überstehenden Bereich ist an der Oberseite des Zylinderabschnitts 15 ein Stutzen 16 angeformt, auf den ein Wasserschlauch 17 aufgesteckt wird, aus dem bei Betätigung des Kolbens 6 Wasser verspritzt wird. Der Schlauch 17 durchgreift eine Bohrung 18 in dem Deckel 13 und ist in dieser Bohrung 18 dicht gehalten.

[0023] Im Boden des Zylinderabschnitts 15 befindet sich ein Kugelrückschlagventil 19. Ein Ansaugschlauch 20 sitzt in diesem Bereich auf einem angeformten Stutzen 21.

[0024] Wenn der Kolben 6 nach oben gezogen wird, öffnet das Kugelrückschlagventil 19, so daß durch den Ansaugschlauch 20, der bis in Bodennähe des Wasserbehälters 1 reicht, Wasser in den Zylinder 5 angesaugt wird. Dabei tritt aus dem oberen Bereich des Zylinders 5 Luft durch Löcher 22 in der Wand des Zylinders 5 aus, wodurch der über dem Kolben 6 liegende Zylinderraum druckentlastet wird.

[0025] Wenn der Kolben 6 niedergedrückt wird, schließt das Kugelrückschlagventil 19, und Wasser wird durch den Stutzen 16 und den Wasserschlauch 17 verspritzt.

[0026] Da die Kolben/Zylindereinheit 4 sehr stabil an dem Wasserbehälter befestigt ist und die Pumpbewegungen in vertikalen Richtungen ausgeführt werden, kann das Wasserspritzgerät auch von kleinen Kindern sehr wirkungsvoll betätigt werden.


Ansprüche

1. Wasserspritzgerät für Kinder,
gekennzeichnet durch

einen Wasserbehälter (1) und eine daran befestigbare Kolben/Zylindereinheit (4), die ein Ansaugleitung (20), die sich bis zum Boden des Wasserbehälters (1) erstreckt, und eine Spritzleitung (17) aufweist, die aus dem Wasserbehälter (1) herausragt.


 
2. Wasserspritzgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (6) eine Kolbenstange (7) hat, die in der Befestigungslage in vertikaler Ausrichtung aus dem Wasserbehälter (1) herausragt.
 
3. Wasserspritzgerät nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserbehälter (1) auf Rädern verfahrbar ist.
 
4. Wasserspritzgerät nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserbehälter als Standbehälter ausgeführt ist.
 
5. Wasserspritzgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserbehälter (1) einen rohrförmigen Ansatz (2) hat und daß der Zylinder (5) an seiner oberen Abschlußwand einen radial außen angeformten Deckelabschnitt (13) hat mit einem nach unten abgewinkelten Rand (14), der den Ansatz (2) dicht umgreift.
 
6. Wasserspritzgerät nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ansatz (2) des Behälters (1) eine radial nach innen ragende Ringwand (3) hat, die in der Befestigungslage der Kolben/Zylindereinheit (4) von wenigstens zwei außen an dem Zylinder (5) angeformten Federarmen (9) untergriffen wird, die mit Griffabschnitten (10) durch Aussparungen (12) des Deckelabschnitts (13) nach außen ragen.
 
7. Wasserspritzgerät nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ansatz (2) die Wassereinfüllöffnung des Wasserbehälters (1) bildet.
 
8. Wasserspritzgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der unteren Endabschnitt (15) des Zylinders (5) breiter ist als der übrige Zylinder (5) und einen neben dem Zylinder (5) nach oben ragenden Stutzen (16) aufweist, auf den die Spritzleitung (17) aufsteckbar ist.
 
9. Wasserspritzgerät nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spritzleitung (17) parallel zu dem Zylinder (5) angeordnet ist und durch eine Aussparung (18) des Deckelabschnitts (13) verläuft.
 
10. Wasserspritzgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Wand des Zylinders (5) im oberen Endbereich Löcher (22) ausgebildet sind.
 
11. Wasserspritzgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kolben/Zylindereinheit (4) und der Wasserbehälter (1) aus Kunststoff bestehen.
 




Zeichnung