[0001] Die Erfindung betrifft ein Wasserspritzgerät für Kinder gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
[0002] Bei Kindern sind Spielzeuge, mit denen Wasser verspritzt werden kann, sehr beliebt.
Weit verbreitet sind Wasserpistolen, die Schußwaffen nachgebildet sind oder in stilisierter
Form solchen ähneln und mit denen sich Kinder gegenseitig naßspritzen können. Während
die herkömmlichen Wasserpistolen kleine Abmessungen haben und damit auch nur ein kleines
Fassungsvermögen, sind in letzter Zeit ähnliche, weitaus größere Wasserspritzgeräte
auf den Markt gekommen, die Wasser mit hohem Druck über eine weite Strecke verspritzen
können. Hierzu wird zunächst durch eine Pumpe ein hoher Überdruck in der Wasserkammer
des Gerätes erzeugt, der nach Öffnen der Ausspritzöffnung das Wasser im weiten Bogen
austreten läßt. Solche Spritzgeräte sind nicht ungefährlich und können zu Verletzungen
führen, beispielsweise dann, wenn der dünne, unter hohem Druck stehende Wasserstrahl
ins Auge trifft.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Wasserspritzgerät für
Kinder anzugeben, mit dem große Mengen Wasser gefahrlos verspritzt werden können.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0005] Das erfindungsgemäße Wasserspritzspielzeug enthält einen Wasserbehälter, der eine
beliebige Größe haben kann und vorzugsweise auf Rädern verfahrbar ist. An diesem Wasserbehälter
ist eine Kolben/Zylindereinheit befestigt, deren Zylinder vorzugsweise vollständig
innerhalb des Wasserbehälters angeordnet ist, während der Endabschnitt der Kolbenstange
mit einem Handgriff aus dem Wasserbehälter herausragt. Die Kolben/Zylindereinheit
hat eine Ansaugleitung, die sich bis zum Bodenbereich des Behälters erstreckt, und
eine Spritzleitung, die aus dem Wasserbehälter herausführt.
[0006] Der Wasserbehälter kann Bestandteil eines Tankwagens sein, der beispielsweise von
einem als Kindertretwagen ausgebildeten Traktor ziehbar ist. Der Wasserbehälter kann
aber auch zu einem Feuerwehrwagen gehören, wobei es aber auch im Rahmen der Erfindung
liegt, daß der Wasserbehälter -ohne Räder- stationär auf dem Boden ruht.
[0007] Die Kolben/Zylindereinheit ist in der Befestigungslage bevorzugt vertikal ausgerichtet,
so daß die zum Verspritzen des Wassers erforderliche Pumpbewegung des Kolbens in entsprechend
vertikaler Richtung erfolgt.
[0008] Das Wasserspritzgerät wird von einem Kind in der Weise betätigt, daß es mit einer
Hand den Kolben hin- und herbewegt, während es in der anderen Hand die Spritzleitung
halt. Es hängt dabei von der Kraft und der Schnelligkeit der Pumpbewegung ab, wie
weit der Wasserstrahl reicht, wobei mit der erfindungsgemäßen Kolben/Zylindereinheit
insbesondere deshalb, weil sie in vertikaler Ausrichtung betätigbar sein sollte, beträchtliche
Weiten erreicht werden, die -je nach Größe der Kolben/Zylindereinheitbei ca. 6 bis
10 m liegen können. Natürlich kann das Wasserspritzgerät auch von zwei Kindern gleichzeitig
betätigt werden.
[0009] Der Wasserbehälter kann dabei ohne weiteres ein Fassungsvermögen von 100 l oder mehr
haben, so daß dem Kind ein praktisch unerschöpflicher Wasservorrat zur Verfügung steht.
Dabei läßt sich das erfindungsgemäße Wasserspritzgerät nicht nur zum Spiel, sondern
auch zu praktischen und nützlichen Zwecken einsetzen, beispielsweise um Blumen im
Garten zu gießen. Wenn die örtlichen Verhältnisse so sind, daß ein an eine Wasserleitung
angeschlossener Schlauch entlegene Stellen hierzu nicht erreicht, kann das erfindungsgemäße
Wasserspritzgerät hier Abhilfe schaffen.
[0010] Weiter wird vorgeschlagen, daß der Wasserbehälter vorzugsweise an seiner Oberseite
einen rohrförmigen Ansatz hat und daß der Zylinder an seiner oberen Abschlußwand einen
radial nach außen überstehenden Deckelabschnitt hat, der mit einem nach unten abgewinkelten
ringförmigen Rand den Ansatz dicht umgreift. Dabei wird weiter vorgeschlagen, daß
der Ansatz des Behälters an seinem oberen Rand eine radial nach innen ragende Ringwand
hat, die mit Federklammern oder Federarmen zusammenwirkt, mit denen die Kolben/Zylindereinheit
an bzw. in dem Ansatz verrastet werden kann.
[0011] Hierzu sind an der Außenwand des Zylinders vorzugsweise zwei nach oben abgewinkelte
Federarme angeformt, die jeweils radial nach außen vorstehende Vorsprünge haben, die
die innere Ringwand des Ansatzes untergreifen, während die Federarme mit anschließenden
Griffabschnitten Aussparungen in dem Deckelabschnitt nach außen bzw. in der Befestigungslage
nach oben durchgreifen. Die Aussparungen sind so bemessen, daß sich die Griffabschnitte
radial nach innen drücken lassen, wobei die äußeren Vorsprünge oder Ansätze unter
dem Rand der Ringwand hervortreten, so daß die Kolben/Zylindereinheit aus dem Ansatz
des Behälters herausgezogen werden kann. Dies kann z.B. zu dem Zweck erfolgen, Wasser
in den Wasserbehälter nachzufüllen, wenn -wie dies zweckmäßig ist- der Ansatz die
Wassereinfüllöffnung des Behälters bildet.
[0012] Der Bodenabschnitt des Zylinders kann etwas breiter sein als der übrige Zylinderabschnitt.
Der Ansaugschlauch sitzt vorzugsweise auf einem Stutzen, der etwa in die Mitte des
Bodenabschnitts des Zylinders einmündet, wobei ein Rückschlagventil, bevorzugt ein
Kugelrückschlagventil, die Ansaugöffnung freigibt, wenn der Kolben nach oben gezogen
wird, die Ansaugöffnung aber verschließt, wenn der Kolben zur Abgabe des Wassers nach
unten gedrückt wird.
[0013] Von dem seitlich überstehenden Bereich des Bodenabschnitts des Zylinders ragt zweckmäßigerweise
nach oben ein weiterer Stutzen vor, auf den die Spritzleitung aufgesteckt ist. Diese
Spritzleitung verläuft bevorzugt parallel zu dem Zylinder, d.h. im Abstand von diesem
nach oben durch eine Aussparung des Deckelabschnitts hindurch, in der sie dicht gehalten
ist. Nahe dem oberen Ende des Zylinders befinden sich in der Wand des Zylinders vorzugsweise
mehrere Löcher zum Druckausgleich bei der Betätigung des Kolbens.
[0014] Der Wasserbehälter und die Kolben/Zylindereinheit bestehen vorzugsweise aus Kunststoff,
obwohl die Erfindung auf dieses Material nicht beschränkt ist.
[0015] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer
bevorzugten Ausführungsform des Wasserspritzgerätes anhand der beigefügten Zeichnung.
Dabei zeigen:
- Fig. 1
- einen Vertikalschnitt durch ein Wasserspritzgerät, das in einem rein schematisch angedeuteten
Wasserbehälter angebracht ist;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht des Wasserspritzgerätes in einer um 90o gedrehten Darstellung und
- Fig. 3
- eine Darstellung ähnlich Figur 2, jedoch mit im Vertikalschnitt dargestellten Details.
[0016] In Figur 1 ist rein schematisch ein Wasserbehälter 1 dargestellt, bei dem es sich
beispielsweise um einen von einem Kindertretfahrzeug gezogenen Tankwagen handeln kann.
Der Wasserbehälter 1 hat einen vertikal nach oben ragenden zylindrischen Einfüllstutzen
2, der an seinem oberen Ende eine im rechten Winkel nach innen abgewinkelte Ringwand
3 hat. Der Wasserbehälter und der Einfüllstutzen sind vorzugsweise einstückig aus
Kunststoff hergestellt.
[0017] In dem Einfüllstutzen 2 sitzt eine Kolben/Zylindereinheit 4, deren Zylinder 5 bis
in den Wasserbehälter 1 hineinragt. In dem Zylinder 5 sitzt dicht an dessen Innenwand
anliegend ein kurzer napfförmiger Kolben 6 mit einer angeformten Kolbenstange 7, die
aus dem Zylinder herausragt und an ihrem oberen Ende mit einem in Figur 1 nur schematisch
dargestellten Handgriff 8 versehen ist.
[0018] An der Außenseite des Zylinders 5 sind im oberen Endbereich 2 oder mehr Federarme
9 angeformt, die im wesentlichen eine L-Form haben, wobei sich der lange Schenkel
10 parallel zur Zylinderwand 5 erstreckt und diese dabei oben überragt. Die Federarme
9 sind mit ihrem kurzen Schenkel 11 an der Außenseite der Zylinderwand 5 angeformt.
[0019] An der Außenseite der langen Schenkel 10 befinden sich kurze Vorsprünge, die den
Randbereich der Ringwand 3 des Einfüllstützens 2 in der Einbaulage untergreifen. Die
langen Schenkel 10 liegen dabei an der Stirnkante der Ringwand 3 an.
[0020] Die langen Schenkel 10 der Federarme 9 ragen aus Aussparungen 12 in einem am oberen
Rand des Zylinders 5 angeformten ringförmigen Deckel 13 hinaus. Die Aussparungen 12
sind so bemessen, daß sie es zulassen, daß die langen Schenkel 10 der vorzugsweise
zwei einander gegenüberliegenden Federarme 9 radial nach innen gedrückt werden, so
daß die äußeren Vorsprünge an diesen langen Schenkeln 10 mit den Aussparungen 12 fluchten.
In diesem Zustand kann die Kolben/Zylindereinheit 4 aus dem Einfüllstutzen 2 herausgezogen
werden.
[0021] Der Deckel 13 hat eine im rechten Winkel nach unten abgebogene Ringwand 14, die die
Zylinderwand 5 dicht umgreift.
[0022] Der in der Einbaulage untere Endabschnitt 15 des Zylinders 5 hat gegenüber diesem
einen größeren Durchmesser, so daß er den Zylinder 5 in der Darstellung der Figuren
2 und 3 seitlich überragt. In diesem überstehenden Bereich ist an der Oberseite des
Zylinderabschnitts 15 ein Stutzen 16 angeformt, auf den ein Wasserschlauch 17 aufgesteckt
wird, aus dem bei Betätigung des Kolbens 6 Wasser verspritzt wird. Der Schlauch 17
durchgreift eine Bohrung 18 in dem Deckel 13 und ist in dieser Bohrung 18 dicht gehalten.
[0023] Im Boden des Zylinderabschnitts 15 befindet sich ein Kugelrückschlagventil 19. Ein
Ansaugschlauch 20 sitzt in diesem Bereich auf einem angeformten Stutzen 21.
[0024] Wenn der Kolben 6 nach oben gezogen wird, öffnet das Kugelrückschlagventil 19, so
daß durch den Ansaugschlauch 20, der bis in Bodennähe des Wasserbehälters 1 reicht,
Wasser in den Zylinder 5 angesaugt wird. Dabei tritt aus dem oberen Bereich des Zylinders
5 Luft durch Löcher 22 in der Wand des Zylinders 5 aus, wodurch der über dem Kolben
6 liegende Zylinderraum druckentlastet wird.
[0025] Wenn der Kolben 6 niedergedrückt wird, schließt das Kugelrückschlagventil 19, und
Wasser wird durch den Stutzen 16 und den Wasserschlauch 17 verspritzt.
[0026] Da die Kolben/Zylindereinheit 4 sehr stabil an dem Wasserbehälter befestigt ist und
die Pumpbewegungen in vertikalen Richtungen ausgeführt werden, kann das Wasserspritzgerät
auch von kleinen Kindern sehr wirkungsvoll betätigt werden.
1. Wasserspritzgerät für Kinder,
gekennzeichnet durch
einen Wasserbehälter (1) und eine daran befestigbare Kolben/Zylindereinheit (4), die
ein Ansaugleitung (20), die sich bis zum Boden des Wasserbehälters (1) erstreckt,
und eine Spritzleitung (17) aufweist, die aus dem Wasserbehälter (1) herausragt.
2. Wasserspritzgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (6) eine Kolbenstange (7) hat, die in der Befestigungslage
in vertikaler Ausrichtung aus dem Wasserbehälter (1) herausragt.
3. Wasserspritzgerät nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserbehälter (1) auf Rädern verfahrbar ist.
4. Wasserspritzgerät nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserbehälter als Standbehälter ausgeführt ist.
5. Wasserspritzgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserbehälter (1) einen rohrförmigen Ansatz (2) hat
und daß der Zylinder (5) an seiner oberen Abschlußwand einen radial außen angeformten
Deckelabschnitt (13) hat mit einem nach unten abgewinkelten Rand (14), der den Ansatz
(2) dicht umgreift.
6. Wasserspritzgerät nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ansatz (2) des Behälters (1) eine radial nach innen
ragende Ringwand (3) hat, die in der Befestigungslage der Kolben/Zylindereinheit (4)
von wenigstens zwei außen an dem Zylinder (5) angeformten Federarmen (9) untergriffen
wird, die mit Griffabschnitten (10) durch Aussparungen (12) des Deckelabschnitts (13)
nach außen ragen.
7. Wasserspritzgerät nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ansatz (2) die Wassereinfüllöffnung des Wasserbehälters
(1) bildet.
8. Wasserspritzgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der unteren Endabschnitt (15) des Zylinders (5) breiter
ist als der übrige Zylinder (5) und einen neben dem Zylinder (5) nach oben ragenden
Stutzen (16) aufweist, auf den die Spritzleitung (17) aufsteckbar ist.
9. Wasserspritzgerät nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spritzleitung (17) parallel zu dem Zylinder (5) angeordnet
ist und durch eine Aussparung (18) des Deckelabschnitts (13) verläuft.
10. Wasserspritzgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Wand des Zylinders (5) im oberen Endbereich Löcher
(22) ausgebildet sind.
11. Wasserspritzgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kolben/Zylindereinheit (4) und der Wasserbehälter
(1) aus Kunststoff bestehen.