[0001] Die Erfindung betrifft ein Medikament zur Prophylaxe (Primär-und Sekundärprophylaxe)
und/oder Behandlung des Mammakarzinoms.
[0002] Das Mammakarzinom (Brustkrebs) ist bei Frauen die häufigste maligne Erkrankung. In
Deutschland macht der Brustkrebs etwa 20% aller Krebsfälle bei Frauen aus, die Inzidenz
liegt derzeit bei über 30.000 Neuerkrankungen pro Jahr. Die heute angewendete adjuvante
Krebstherapie führt zwar zu einer Steigerung der Überlebensrate, auch kann Brustkrebsscreening
und frühe chirurgische Behandlung die Mortalität um über 30% senken. Da jedoch die
Anzahl der Neuerkrankungen ständig zunimmt, bleibt die Todesrate gemessen an der Gesamtbevölkerung
gleich oder steigt. Die Zahl der Neuerkrankungen läßt sich bisher kaum beeinflussen,
da zuwenig über auslösende Faktoren bekannt ist.
[0003] Bei etwa der Hälfte aller Mammakarzinome finden sich Östrogen- und/oder Progesteronrezeptoren
im Zytoplasma. Solche Mammakarzinome benötigen für die Proliferation ihrer Zellen
Östrogen. Östrogene wirken durch Bindung an spezifische intrazelluläre (zytoplasmatische)
Rezeptoren von östrogenempfindlichen Zellen, in die sie passiv durch Diffusion aus
dem Plasma eingeschleust werden. Die Bindung verändert die Konfiguration des Rezeptorproteins.
Der Rezeptor-Hormon-Komplex steuert sowohl die Transkription als auch die Expression
spezifischer Gene, die dadurch bewirkte Synthese von wachstumsfördernden und/oder
wachstumshemmenden Faktoren wirkt letztlich auf das Zellwachstum ein.
[0004] Durch Entzug von Östrogenen kann eine Rückbildung östrogenabhängiger Tumoren bewirkt
werden. Bei prämenopausalen Frauen sind die Ovarien Hauptquelle von Östrogenen. Deren
chirurgische Entfernung wird daher bereits seit 1896 bei Brustkrebs im fortgeschrittenen
Stadium (Metastasenbildung) als sogenannte chirurgische Hormontherapie durchgeführt.
[0005] Bei postmenopausalen Frauen ist die Umwandlung adrenaler Androgene, vor allem Androstendion
und Testosteron, zu Östron und Östradiol die Hauptöstrogenquelle. Die Umwandlung zu
Östrogenen findet im Muskel- und Fettgewebe statt.
[0006] In der klinischen Praxis werden seit über zwanzig Jahren sowohl frühe als auch fortgeschrittene
Stadien des Mammakarzinoms mit Tamoxifen oder dessen Derivaten (insbesondere Tamoxifencitrat)
behandelt. Tamoxifen belegt die im Zytoplasma der Krebszellen vorhandenen Östrogenrezeptoren
und bewirkt so eine kompetitive Verdrängung von Östrogenen. Der aus Tamoxifen und
dem Östrogenrezeptor gebildete Komplex verhindert die ansonsten von einem Komplex
aus Östrogenen und dem Rezeptor bewirkte Transkription und Expression der das Zellwachstum
fördernden Gene.
[0007] Bei in vitro-Versuchen ist nachgewiesen worden, daß Tamoxifen auch auf Zellinien
wachstumshemmend und unter Umständen sogar zytostatisch wirkt, die über keine Östrogenrezeptoren
verfügen. Tamoxifen hemmt die Proteinkinase C und blockiert die Aktivierung von Calmodulin.
Es steigert die Aktivität der Killerzellen und hemmt Suppressor T-Lymphozyten.
[0008] Insbesondere nach längerer Behandlung kann Tamoxifen auf eine nicht näher bekannte
Art und Weise auf Krebszellen auch wie Östrogene wirken und deren Wachstum fördern.
Eine länger andauernde Tamoxifen-Behandlung kann daher u.U. zu einem Tumorwachstum
führen. Sie führt zudem zu einem um den Faktor 3 bis 5 erhöhten Risiko, an Krebs der
Gebärmutterschleimhaut zu erkranken. Angesichts des klinischen Nutzens der Tamoxifen-Therapie
nimmt man dieses Risiko bei Brustkrebspatientinnen in Kauf.
[0009] Bekannt ist ferner die systemische Behandlung von Mammakarzinomen mit Aromataseinhibitoren,
insbesondere 4-Hydroxyandrost-4-en-3,17-dion (INN Formestan). Die Aromatase ist ein
komplexes Enzymsystem, das die Umwandlung adrenaler Androgene zu Östron und Östradiol
katalysiert.
[0010] Formestan ist ein Derivat des physiologischen Stereoidhormons Androstendion und bindet
kompetetiv zu anderen Substraten an Aromatase. Es schädigt während der Katalyse das
Enzymmolekül irreversibel. Die systemische Behandlung mit Formestan wird ebenfalls
als antiöstrogene Brustkrebstherapie angewandt.
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Medikament der eingangs genannten Art
zu schaffen, das für eine Behandlung und insbesondere auch Prophylaxe des Mammakarzinoms
geeignet ist.
[0012] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß eine oder mehrere die Bildung von Östrogenen
inhibierende Substanzen zu einem für die topische Applikation vorgesehenen Medikament
formuliert werden.
[0013] Zunächst seien einige im Rahmen der Erfindung verwendete Begriffe erläutert.
[0014] Unter "Östrogenen" sind alle weiblichen Sexualhormone mit einer Wirkung vergleichbar
bspw. der von Östron und Östradiol zu verstehen.
[0015] Erfindungsgemäß werden die Bildung von Östrogenen inhibierende Substanzen verwendet.
Diese inhibieren die Östrogenbiosynthese aus den androgenen Vorstufen, bspw. die enzymatische
Umwandlung von Androstendion zu Östron oder von Testosteron zu Östradiol. Da die beiden
genannten Syntheseschritte durch das Enzymsystem der Aromatase (converting enzyme)
vermittelt werden, sind Aromataseinhibitoren im Rahmen der Erfindung besonders geeignet.
Es kann sich dabei um steroidale und nichtsteroidale Inhibitoren handeln. Bevorzugt
sind Inhibitoren, die an die Aromatase binden und diese irreversibel schädigen. Nach
der topischen Applikation penetrieren sie durch die Haut und reichern sich im Fettgewebe
an.
[0016] Das erfindungsgemäße Medikament ist für die topische Applikation vorgesehen. Das
Medikament wird lokal auf die Haut aufgetragen, der vorzugsweise stark lipophile Wirkstoff
wird transdermal resorbiert und somit lokal an den vorgesehenen Wirkort gebracht.
Der Wirkstoff reichert sich im periduktalen Fettgewebe an. Bei einer Langfristbehandlung
wird die Fettmasse der behandelten Brust deutlich reduziert. Diese Reduktion vermindert
die Menge der Östrogenbildnerzellen mit Östrogenbildner-Kompetenz. Die Lipophilie
und Hydrophobie des Wirkstoffs hat zur Folge, daß sich der Wirkstoff ausschließlich
lokal im Fettgewebe anreichert und keine systemische Wirkung entfalten kann.
[0017] Das Medikament kann zur Behandlung des Mammakarzinoms dienen. Diese Behandlung kann
nach einer chirurgischen Primärversorgung und ggf. entsprechender adjuvanter Therapie
die bisher übliche systemische antiöstrogene Therapie ersetzen und/oder ergänzen.
[0018] Ein wichtiger Vorteil der Erfindung ist die Möglichkeit, das Medikament auch für
die Brustkrebsprophylaxe einzusetzen. Eine besonders vorteilhafte Einsatzmöglichkeit
ist die sogenannte Sekundärprophylaxe. Bei Patientinnen, bei denen bereits ein Mammakarzinom
vorliegt, besteht ein besonders hohes Risiko für ein weiteres Karzinom in der kontralateralen
Brust. Die kontralaterale Brust kann dann mit dem erfindungsgemäßen Medikament prophylaktisch
behandelt werden. Ebenfalls möglich ist eine sekundärprophylaktische Behandlung der
erkrankten Brust zur Vermeidung lokaler Rezidive.
[0019] Bei sogenannten Hochrisikofrauen kann eine Primärprophylaxe vorgenommen werden. Als
Auswahlkriterien für eine solche Hochrisikogruppe können bspw. die Tatsachen dienen,
daß mindestens eine Verwandte ersten Grades mütterlicherseits entweder vor dem 45.
Lebensjahr oder beidseitig an Brustkrebs erkrankt ist, oder das mütterlicherseits
mindestens eine Verwandte ersten Grades und eine zusätzliche Verwandte an Brustkrebs
erkrankt sind. Da die erfindungsgemäße lokale Applikation mögliche systemische Nebenwirkungen
des Wirkstoffes aufgrund dessen Hydrophobie praktisch vollständig vermeidet, kann
die Indikation zur Primärprophylaxe relativ großzügig bereits bei Vorliegen von Gewebe
mit verhältnismäßig geringem oder mittlerem Risiko (bspw. Histologischer Befund Prechtel
II oder III) gestellt werden. Mit der Prophylaxe kann begonnen werden, auch wenn die
herkömmliche Frühdiagnostik (Palpationsbefund) noch negativ ist. Denn diese übliche
Frühdiagnostik ist unzureichend und erkennt ein Mammakarzinom in der Regel erst dann
wenn bereits eine kaum noch curable systemische Erkrankung vorliegt.
[0020] Das erfindungsgemäße Medikament wird vorzugsweise über einen längeren Zeitraum (bei
Bedarf bis lebenslang) lokal und topisch appliziert, die Applikation erfolgt bspw.
ein- bis zweimal pro Tag.
[0021] Die Wirksubstanzen werden bevorzugt aus der Gruppe der (bevorzugt steroidalen und
lipidlöslichen) Aromataseinhibitoren ausgewählt. Diese lipidlöslichen Substanzen dringen
bei topischer Applikation in das Fettgewebe ein und behindern lokal die de-novo-Bildung
von Östrogenen aus den Östrogenvorstufen.
[0022] Verwendbar sind bspw. steroidale Aromataseinhibitoren wie 4-Hydroxyandrost-4-en-3,17-dion
(Formestan), 6-Methylen-androstra-1,4-dien-3,17-dion (Exemestan), 10-(2-Propynyl)ester-4-en-3,17-dion
(MDL 18962) und 7-α-substituierte Androstendionderivate.
[0023] Bei den in Klammern genannten Bezeichnungen handelt es sich um die INN (International
nonproprietary names). Zur Terminologie und Struktur der genannten Substanzen wird
gleichfalls auf die Rote Liste sowie Römpp Chemielexikon verwiesen.
[0024] Die genannten Substanzen sind bisher nur für die systemische Therapie von Brustkrebs
verwendet worden. Erfindungsgemäß wird dagegen der Wirkstoff durch lokale Applikation
transdermal an den vorgesehenen Wirkort gebracht. Bei der Verwendung von Aromataseinhibitoren
erreicht die Erfindung eine Verminderung der Aromataseaktivität im Fettgewebe der
Brust, also genau an der Stelle, an der ein Tumor entstehen oder wachsen kann. Bei
längerfristiger Anwendung wird die Fettmasse der Brust und damit die Menge an möglichem
Risikogewebe reduziert. Da Mammakarzinome häufig in oberen Brustquadranten erhöhter
Aromataseaktivität entstehen, ist dort erfindungsgemäß eine besonders wirkungsvolle
Prophylaxe möglich.
[0025] Die erfindungsgemäß besonderes bevorzugte Verwendung von Aromataseinhibitoren kann
prophylaktisch oder therapeutisch auch gegen solche Tumore der Mamma eingesetzt werden,
die selbst in der Lage sind, Östrogen für autokrine/parakrine Stimulation zu produzieren.
Eine Senkung der Östrogenkonzentration im Plasma wirkt sich auf solche Tumoren kaum
aus, die erfindungsgemäß zu erzielende Verminderung der intratumoralen Aromatasekonzentration
aufgrund der Verwendung zellgängiger Inhibitoren kann jedoch solche Tumore beeinflussen.
[0026] Da die erfindungsgemäß zugeführten Wirkstoffe aufgrund ihrer Lipidlöslichkeit im
Fettgewebe der Brust lokalisiert bleiben und dort ihre vorgesehene Wirkung entfalten,
scheiden die durch eine systemische Applikation induzierten Nebenwirkungen aus. Diese
Verminderung bzw. Ausschaltung von Nebenwirkungen erlaubt eine wesentlich breitere
prophylaktische Anwendung. Das erfindungsgemäße Medikament kann von Patientinnen selbst
appliziert werden, häufige Arztbesuche zu diesem Zweck sind nicht erforderlich.
[0027] Bevorzugt enthält ein erfindungsgemäß formuliertes Medikament Formestan.
[0028] Formestanderivate wie bspw. acetyliertes Formestan sind ebenfalls bevorzugt verwendbar.
[0029] Die erfindungsgemäß verwendeten Wirkstoffe sind in der Regel lipidlöslich und eignen
sich gut für eine transdermale Applikation. Wie oben bereits beschrieben, vermeidet
die Anreicherung und kapillare Resorption im Fettgewebe systemische Nebenwirkungen.
Zur Erhöhung der transdermalen Resorption können dem erfindungsgemäßen Medikament
im Stand der Technik bekannte Stoffe hinzugefügt werden, die diese Resorption fördern,
bspw. Hyaluronidate oder DMSO (Dimethylsulfoxid).
[0030] Das Medikament ist vorzugsweise als Salbe, Creme, Gel, Emulsion oder Lotion formuliert.
Eine Formulierung als Puder oder Öl ist ebenfalls denkbar. Formulierungsgrundlagen
sind dem Fachmann aus der kosmetischen und pharmazeutischen Industrie geläufig und
brauchen hier nicht näher erläutert zu werden. Verwendbar sind bspw. pflanzliche Öle
und Fette wie Mandelöl, Erdnußöl, Olivenöl, Pfirsichkernöl, Rizinus- bzw. Castoröl,
Pflanzenextrakte, etherische Öle; ferner pflanzliche Wachse sowie synthetische und
tierische Öle, Fette oder Wachse; Lecithin, Lanolinalkohole, Karotin, Duftstoffe,
ein- oder mehrwertige Alkohole, Harnstoff, Konservierungs- und Farbstoffe usw. Bevorzugt
ist eine Formulierung als Öl-in-Wasser- oder Wasser-in-Öl-Emulsion.
[0031] Der Wirkstoffgehalt des Medikaments (der Gehalt von die Bildung von Östrogenen inhibierenden
Substanzen) kann zwischen 0,0001 und 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,001 und 5 Gew.-%, weiter
vorzugsweise 0,1 und 1,5 Gew.-% liegen.
[0032] Sofern Stoffe zur Förderung der transdermalen Resorption beigemischt werden, kann
deren Gehalt bei der Verwendung von Hyaluronidaten bspw. zwischen 0,01 und 1 Gew.-%,
vorzugsweise 0,05 und 0,2 Gew.-% liegen; im Fall der Verwendung von DMSO zwischen
1 und 25 Gew.-%, vorzugsweise 5 und 10 Gew.-%.
[0033] Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend beschrieben. In der Zeichnung
zeigen:
- Fig.1
- den zytologischen Befund eines Fettzell-Aspirats vor erfindungsgemäßer Anwendung des
Medikaments,
- Fig.2
- den entsprechenden Befund nach täglicher Anwendung über 3 Monate.
Beispiel 1
[0034] Die folgenden Bestandteile wurden zu einer Creme vermischt:
Harnstoff |
10 g |
Titanoxid |
15 g |
Rohvaseline |
20 g |
Isopropylpalmitat |
10 g |
gehärtetes Erdnußöl |
10 g |
Tween 80 |
5 g |
Formestan |
1 g |
mit gereinigtem Wasser aufgefüllt auf |
100 g |
Beispiel 2
[0035] Ein Gel wurde aus folgenden Bestandteilen hergestellt:
Ethanol 90% |
7,0 g |
CarbopolR 934 P |
7,0 g |
Triethanolamin |
2 g |
Polysorbat 80 |
5,0 g |
Glycerol |
3,0 g |
Formestan |
0,75 g |
gereinigtes Wasser auf |
100 g |
Beispiel 3
[0036] Eine Creme wurde aus folgenden Bestandteilen hergestellt:
Propylenglykol |
25,0 g |
Isopropylmyristat |
6,0 g |
Sorbitanmonostearat |
1,0 g |
Polysorbat 80 |
2,0 g |
Cetylstearylalkohol |
6,0 g |
Stearylalkohol |
2,0 g |
Glycerolmonostearat |
1,0 g |
Hyaluronsäure |
0,1 g |
Formestan |
1,5 g |
gereinigtes Wasser auf |
100 g |
Beispiel 4
[0037] Eine Creme wurde aus den nachfolgenden Bestandteilen hergestellt. Die Bestandteile
sind bei diesem Beispiel mit ihren INCI-Namen angegeben.
INCI |
Ceteareth-25 |
3,0 g |
PEG-4-Polyglyceryl-2-Stearate |
2,0 g |
Cetearyl Alcohol |
4,9 g |
Petrolatum |
10,0 g |
Paraffinum Perliquidum |
3,0 g |
Sodium Carbomer 400 |
0,14 g |
Lactic Acid |
0,02 g |
Paraffinum Perliquidum |
2,0 g |
Phenoxyethanol, Dehydroacetic Acid, Benzoic Acid |
0,4 g |
Parfum |
0,08 g |
Formestan |
1,5 g |
aufgefüllt mit Wasser auf |
100 g |
[0038] Die in der Formulierung genannte Mischung aus Phenoxyethanol, Dehydroessigsäure und
Benzoesäure ist von der Firma Schülke & Mayr unter dem Namen Euxyl
R K702 erhältlich.
Beispiel 5
[0039] Ein klinischer Test der Rezeptur gemäß Beispiel 1 wurde durchgeführt. Bei der 25jährigen
Probandin lagen die Befunde übergroße Brüste sowie eine mittelgradige Mastopathie
vor.
[0040] Ein Feinnadel-Aspirat des Fettgewebes (0,6 mm Punktionskanüle, Fixation in absolutem
Ethanol, Färbung: May-Grünwald-Giemsa) wurde entnommen (Fig.1). Man erkennt aufgeblähte
Fettzellen und exzentrische Zellkerne durch hohen Östrogeneinfluß.
[0041] Die Probandin applizierte anschließend die Creme gemäß Beispiel 1 zweimal täglich
über einen Zeitraum von 3 Monaten. Fig.2 zeigt das Fettgewebe-Aspirat nach dieser
Anwendung. Man erkennt eine durch die Aromatasehemmung bewirkte Volumenreduktion des
Fettgewebes (

geschrumpfte" Fettzellen in regelmäßiger Anordnung) sowie eine Bindegewebsvermehrung.
Der Befund ergab eine Verminderung des Risikogewebes um ca. 50% sowie eine deutliche
Straffung von Bindegewebe und Haut.
1. Verwendung einer oder mehrerer die Bildung von Östrogenen inhibierenden Substanzen
zur Herstellung eines für die topische Applikation formulierten Medikaments zur Prophylaxe
und/oder Behandlung des Mammakarzinoms.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Medikament Substanzen
ausgewählt aus der Gruppe der Aromataseinhibitoren enthält.
3. Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Medikament Formestan (4-Hydroxyandrost-4-en-3,17-dion)
enthält.
4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Medikament
zusätzlich Stoffe zur Förderung der transdermalen Resorption enthält.
5. Verwendung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Medikament DMSO enthält.
6. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Medikament
als Salbe, Creme, Gel, Emulsion oder Lotion formuliert ist.
7. Verwendung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoffgehalt 0,0001-20
Gew.-%, vorzugsweise 0,001-5 Gew.-%, weiter vorzugsweise 0,1-1,5 Gew.-% beträgt.