[0001] Die Erfindung betrifft eine Taumelsiebmaschine mit einem in eine Taumelbewegung (Wurf-
und Schwingbewegung) verbringbaren Siebaufbau, einer den Siebaufbau elastisch abstützenden
Stützeinrichtung und einer von einem Elektromotor drehangetriebenen Antriebswelle,
wobei der Siebaufbau auf der Antriebswelle über einen in seiner Neigung und Exzentrizität
verstellbaren Schiefzapfen gelagert ist.
[0002] Eine Taumelsiebmaschine der gattungsbildenden Art ist aus DE 33 43 615 C2 bekannt.
Dabei handelt es sich im konkreten um eine zwangsgesteuerte Taumelsiebmaschine, die
ein Untergestell mit Antriebswelle und einen Siebaufbau umfaßt. Der Siebaufbau ist
auf der Antriebswelle über einen in seiner Neigung verstellbaren Schiefzapfen gelagert.
Bei den bekannten Taumelsiebmaschinen läßt sich die Exzentrizität des Schiefzapfens
durch unterschiedliche Maßnahmen einstellen. Dies erfolgt beispielsweise durch Verschieben
der Drehachsen zueinander mittels einer Fußplatte, auf der der Schiefzapfen angeordnet
ist, und einer Grundplatte, die mit der Antriebswelle wiederum fest verbunden ist.
Die mit dem Schiefzapfen fest verbundene Fußplatte ist dabei über eine Kugel-Kalotten-Lagerung
sowohl um zwei zumindest annähernd senkrecht zueinander verlaufende Achsen bezüglich
der radialen und tangentialen Neigungswinkel einstellbar und mittels einer Zugschraube
in radialer Richtung zum Einstellen des Exzentrizitätsmaßes verschiebbar.
[0003] Durch die Anordnung von mit je einer Druckschraube zum Einstellen des radialen und
tangentialen Neigungswinkels des Antriebsexzenderzapfens gegenüber der Achse der Antriebswelle
mit zumindest annähernd senkrechtem Abstand von den jeweils durch den Mittelpunkt
der kugeligen Abstützung verlaufenden Schwenkachsen und durch mindestens eine Zugschraube
zum starren Fixieren der eingestellten Neigungswinkel läßt sich die Winkeleinstellung
einfach vornehmen, wobei diese gegen jede unbeabsichtigte Änderung beim Transport
und während des Betriebes der Maschine abgesichert ist. Eine unmittelbare Verbindung
zwischen der an der Antriebswelle angeordneten Grundplatte und der mit dem Schiefzapfen
fest verbundenen Fußplatte, nämlich beispielsweise durch zwei Einstell - Druckschrauben
und mindestens eine Zugschraube sowie einer geeigneten Auflage unter Einsparung eines
zusätzlichen Schlittens wird eine die jeweilige Einstellung sichernde Konstruktion
gewährleistet.
[0004] Die gattungsbildende Taumelsiebmaschine umfaßt ein ganz besonderes, offenes Fußgestell,
welches sich vom Siebaufbau zum Boden hin in etwa kegelförmig erweitert. Die Stützeinrichtung,
die wiederum mehrere elastische Halteglieder, sogenannte Schwing-Gummipuffer, umfaßt,
ist ungeschützt und dabei von außen frei zugänglich, zumal die Halteglieder im wesentlichen
außerhalb des Fußgestells liegen. Der zur Realisierung der Taumelbewegung vorgesehene
Schiefzapfen, die Fußplatte, die Lagerung etc. sind von außen frei zugänglich und
unterliegen einer ganz erheblichen Verschmutzung. Ein gleiches gilt für den Antrieb
bzw. den dort vorgesehenen Elektromotor sowie für die Antriebswelle. Darüber hinaus
besteht eine ganz erhebliche Verletzungsgefahr während des Betriebs der Taumelsiebmaschine,
da nämlich der Bereich unterhalb des die Wurf- und Schwingbewegung ausübenden Siebaufbaus
frei zugänglich und damit ungeschützt ist.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die gattungsbildende
Taumelsiebmaschine derart auszugestalten und weiterzubilden, daß eine Verschmutzung
des Bereichs unterhalb des Siebaufbaus weitgehend vermieden ist. Ebenso soll die Verletzungsgefahr
im Bereich unterhalb des Siebaufbaus minimiert sein.
[0006] Die voranstehende Aufgabe wird durch eine Taumelsiebmaschine mit den Merkmalen des
Patentanspruches 1 gelöst. Danach ist die gattungsbildende Taumelsiebmaschine dadurch
gekennzeichnet, daß die Stützeinrichtung in einem zumindest weitgehend geschlossenen
Maschinengestell steht.
[0007] Erfindungsgemäß ist erkannt worden, daß man das im Stand der Technik auftretende
Problem dadurch lösen kann, daß man sich von einem offenen Fußgestell löst. Statt
eines solchen offenen Fußgestells ist nunmehr ein zumindest weitgehend geschlossenes
Maschinengestell vorgesehen, in dem die Stützeinrichtung steht. Dieses geschlossene
Maschinengestell vermeidet einerseits eine übermäßige Verschmutzung des Bereichs unterhalb
des Siebaufbaus und minimiert andererseits die Verletzungsgefahr an der Maschine.
[0008] Zur abermaligen Verringerung der Verschmutzungsgefahr ist es möglich, das Maschinengestell
allseits geschlossen zu konstruieren. Insoweit steht das geschlossene Maschinengestell
auf dem Untergrund, beispielsweise auf dem Boden einer Fertigungshalle, und erstreckt
sich mit einer geschlossenen Seitenwandung nach oben, und zwar in Richtung des Siebaufbaus.
Innerhalb des Maschinengestells könnten der Elektromotor und die Antriebswelle gelagert
sein. Ebenso ist es möglich, den Antrieb für die Taumelbewegung des Siebaufbaus extern
vorzusehen, wobei im Maschinengestell eine Ankopplungsmöglichkeit für den externen
Antrieb vorgesehen ist.
[0009] Insbesondere im Hinblick auf eine quasi monolithische Ausgestaltung der Taumelsiebmaschine
könnte das Maschinengestell eine im Durchmesser dem Siebaufbau zumindest weitgehend
angepaßte Konsole umfassen. Dabei könnte sowohl der Siebaufbau als auch das Maschinengestell
einen im wesentlichen runden Querschnitt aufweisen.
[0010] Im konkreten könnte das Maschinengestell ein vorzugsweise kreisringförmiges Fußteil
und ein sich an das Fußteil anschließendes, vorzugsweise umlaufendes Wandteil umfassen.
[0011] Das Fußteil könnte wiederum vorzugsweise als flache Kreisringscheibe ausgeführt und
zur unmittelbaren Auflage auf dem Untergrund bzw. dem Boden einer Fertigungshalle
gedacht sein. Ebenso ist es jedoch auch denkbar, das Fußteil mit elastischen Mitteln
zu unterlegen, so daß das Fußteil mittelbar - über elastische Dämpfungselemente -
auf dem Boden steht.
[0012] Im Rahmen einer besonders einfachen und insoweit vorteilhaften Ausgestaltung könnte
das Fußteil, insbesondere im Falle einer Ausgestaltung als flache Kreisringscheibe,
Durchgänge zum Anschrauben an einen Untergrund bzw. zum Festschrauben am Boden aufweisen.
Insoweit ließe sich das Maschinengestell über dessen Fußteil fest am Boden verankern,
so daß ein sicherer Stand der Taumelsiebmaschine gewährleistet ist.
[0013] Nun könnte die Stützeinrichtung des Siebaufbaus innerhalb des Maschinengestells als
unabhängiges Bauteil angeordnet sein. In ganz besonders vorteilhafter Weise ist jedoch
innerhalb des Maschinengestells eine von dem Wandteil getragene Befestigungseinrichtung
für die Stützeinrichtung vorgesehen, wobei die Befestigungseinrichtung nicht nur zur
Aufnahme der Stützeinrichtung, sondern auch zur Aufnahme des Motors und der Antriebswelle
sowie der zwischen Motor und Antriebswelle und der Siebeinrichtung wirkenden Mimik
dient.
[0014] In weiterer vorteilhafter Weise ist der Siebaufbau mit Abstand über dem Maschinengestell
angeordnet, so daß zwischen dem Maschinengestell und dem Siebaufbau hinreichend Raum
zum Zugriff auf die Antriebswelle bzw. die gesamte Mimik vorhanden ist. Zur Verhinderung
einer Verschmutzung des Innenraumes des Maschinengestells bzw. des gesamten Bereichs
unterhalb des Siebaufbaus ist nun zwischen dem Maschinengestell und dem Siebaufbau
eine sowohl mit dem Maschinengestell als auch mit dem Siebaufbau verbundene, umlaufende
Abdeckung vorgesehen, die die Taumelbewegung des Siebaufbaus relativ zu dem feststehenden
Maschinengestell gestattet. Letztendlich wird mit dieser Abdeckung der ansonsten freie
Bereich zwischen Maschinengestell und Siebaufbau geschlossen, wobei hinreichende Freiheitsgrade
zur Bewegung des Siebaufbaus erforderlich sind.
[0015] Im konkreten könnte die Abdeckung mittels eines einerseits um das Maschinengestell
und andererseits um den Siebaufbau gelegten Rahmen befestigt sein, so daß die Abdeckung
durch Lösen der beiden Rahmen bzw. Rahmenteile entfernbar, zumindest aber aus dem
Bereich zwischen Maschinengestell und Siebaufbau bewegbar ist. Eine Wartung bzw. Reparatur
am Antrieb der Taumelsiebmaschine ist dann ungehindert möglich. Bei dem Rahmen könnte
es sich um einen im Durchmesser reduzierbaren Ring aus Metall oder dergleichen handeln.
Ebenso ist des denkbar, den Rahmen fest mit dem Maschinengestell und dem Siebaufbau
entlang des Umfanges zu verschrauben. Beliebige Maßnahmen sind hier möglich.
[0016] Bei der Abdeckung könnte es sich um ein Gewebe, um gummiertes Gewebe, um Gummi, Kunststoff
oder dergleichen handeln. Dabei muß gewährleistet sein, daß es sich um ein reißfestes,
deformierbares vorzugsweise dünnwandiges Material handelt. Gummiertes oder plastiziertes
Gewebe eignet sich hier ganz besonders aufgrund der Elastizität und gleichermaßen
Reißfestigkeit.
[0017] Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter
Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Patentanspruch
1 nachgeordneten Ansprüche, andererseits auf die nachfolgende Erläuterung eines Ausführungsbeispiels
der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung
des bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung werden auch im allgemeinen bevorzugte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigt
die einzige Figur in einer schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Taumelsiebmaschine, wobei lediglich die zum Verständnis erforderlichen
und erfindungswesentlichen Merkmale dargestellt sind.
[0018] Gemäß der einzigen Figur umfaßt die erfindungsgemäße Taumelsiebmaschine einen in
eine Taumelbewegung verbringbaren Siebaufbau 1, eine den Siebaufbau 1 elastisch abstützende
Stützeinrichtung 2 und eine von einem Elektromotor 3 drehangetriebene Antriebswelle
4, wobei der Siebaufbau 1 auf der Antriebswelle 4 über einen in seiner Neigung und
Exzentrizität verstellbaren Schiefzapfen 5 gelagert ist. In erfindungsgemäßer Weise
steht die Stützeinrichtung 2 in einem geschlossenen Maschinengestell 6.
[0019] Bei dem hier gewählten Ausführungsbeispiel ist das Maschinengestell 6 allseitig geschlossen.
Innerhalb des Maschinengestells 6 ist nicht nur die Antriebswelle 4, sondern auch
der Elektromotor 3 gelagert.
[0020] Die einzige Figur läßt des weiteren erkennen, daß das Maschinengestell 6 eine im
Durchmesser dem Siebaufbau 1 angepaßte Konsole 7 umfaßt, wobei sowohl der Siebaufbau
1 als auch das Maschinengestell 6 einen im wesentlichen runden Querschnitt aufweisen.
[0021] Im konkreten umfaßt das Maschinengestell 6 ein kreisförmiges Fußteil 8 und ein sich
an das Fußteil 8 anschließendes, umlaufendes Wandteil 9. Das Fußteil 8 ist als flache
Kreisringscheibe ausgeführt und weist zum Anschrauben an einen Untergrund dienende
Durchgänge 10 auf.
[0022] Innerhalb des Maschinengestells 6 ist eine von dem Wandteil 9 getragene Befestigungseinrichtung
11 vorgesehen, die zur Anlenkung der Stützeinrichtung 2, des Elektromotors 3 und der
Antriebswelle 4 dient.
[0023] Die einzige Figur läßt des weiteren erkennen, daß der Siebaufbau 1 mit Abstand über
dem Maschinengestell 6 angeordnet ist. Zwischen dem Maschinengestell 6 und dem Siebaufbau
1 ist eine sowohl mit dem Maschinengestell 6 als auch mit dem Siebaufbau 1 verbundene,
umlaufende Abdeckung 12 vorgesehen, die die Taumelbewegung des Siebaufbaus 1 relativ
zum Maschinengestell 6 gestattet. Bei dieser Abdeckung 12 handelt es sich um ein gummiertes
Gewebe, welches mittels eines einerseits um das Maschinengestell 6 und andererseits
um den Siebaufbau 1 gelegten Rahmens 13 befestigt ist. Alternative Befestigungsmöglichkeiten
sind ohne weiteres möglich.
[0024] Abschließend sei ganz besonders hervorgehoben, daß das voranstehend erörterte Ausführungsbeispiel
lediglich zur beispielhaften Beschreibung der erfindungsgemäßen Lehre dient, diese
jedoch nicht auf das Ausführungsbeispiel einschränkt.
1. Taumelsiebmaschine mit einem in eine Taumelbewegung (Wurf- und Schwingbewegung) verbringbaren
Siebaufbau (1), einer den Siebaufbau (1) elastisch abstützenden Stützeinrichtung (2)
und einer von einem Elektromotor (3) drehangetriebenen Antriebswelle (4), wobei der
Siebaufbau (1) auf der Antriebswelle (4) über einen in seiner Neigung und Exzentrizität
verstellbaren Schiefzapfen (5) gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stützeinrichtung (2) in einem zumindest weitgehend geschlossenen Maschinengestell
(6)steht.
2. Taumelsiebmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Maschinengestell
(6) allseits geschlossen ist.
3. Taumelsiebmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des
Maschinengestells (6) der Elektromotor (3) und die Antriebswelle (4) gelagert sind.
4. Taumelsiebmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Maschinengestell
(6) eine im Durchmesser dem Siebaufbau (1) zumindest weitgehend angepaßte Konsole
(7) umfaßt.
5. Taumelsiebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Siebaufbau (1) und das Maschinengestell (6) einen im wesentlichen runden Querschnitt
aufweisen.
6. Taumelsiebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Maschinengestell (6) ein vorzugsweise kreisringförmiges Fußteil (8) und ein sich an
das Fußteil (8) anschließendes, vorzugsweise umlaufendes Wandteil (9) umfaßt.
7. Taumelsiebmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Fußteil (8) als
vorzugsweise flache Kreisringscheibe ausgeführt ist.
8. Taumelsiebmaschine nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Fußteil
(8) zum Anschrauben an einen Untergrund dienende Durchgänge (10) aufweist.
9. Taumelsiebmaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb
des Maschinengestells (6) eine von dem Wandteil (9) getragene Befestigungseinrichtung
(11) für die Stützeinrichtung (2), den Motor (3) und die Antriebswelle (4) angeordnet
ist.
10. Taumelsiebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Siebaufbau (1) mit Abstand über dem Maschinengestell (6) angeordnet ist.
11. Taumelsiebmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Maschinengestell
(6) und dem Siebaufbau (1) eine sowohl mit dem Maschinengestell (6) als auch mit dem
Siebaufbau (1) verbundene, umlaufende Abdeckung (12) vorgesehen ist, die die Taumelbewegung
des Siebaufbaus (1) relativ zu dem Maschinengestell (6) gestattet.
12. Taumelsiebmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (12)
mittels eines einerseits um das Maschinengestell (6) und andererseits um den Siebaufbau
(1) gelegten Rahmens (13) befestigt ist.
13. Taumelsiebmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (12)
aus Gewebe, Gummi, Kunststoff oder dgl. hergestellt ist.