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EP 0 943 432 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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22.09.1999 Patentblatt 1999/38 |
(22) |
Anmeldetag: 23.02.1998 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL LT LV MK RO SI |
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Anmelder: |
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- Scherf, Jeanette
09127 Chemnitz (DE)
- Bauer, Knut, Dr.
09337 Hohenstein/Ernstthal (DE)
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(72) |
Erfinder: |
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- Scherf, Jeanette
09127 Chemnitz (DE)
- Bauer, Knut, Dr.
09337 Hohenstein/Ernstthal (DE)
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Vertreter: Patentanwälte
Zellentin & Partner |
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Zweibrückenstrasse 15 80331 München 80331 München (DE) |
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Druckzylinder mit einem Druckzylinderkern und einem auf ihn aufgeschobenen Druckzylindermantel |
(57) Die Erfindung betrifft einen Druckzylinder (1) mit einem metallischen Druckzylinderkern
(2) und einem auf ihn aufgeschobenen Druckzylindermantel (3), der in Arbeitsstellung
auf dem Druckzylinderkern (2) reibschlüssig sitzt und aus einer nahtlosen Innenschicht
(4) aus einem faserverstärktem Kunststoff und einer darauf aufgebrachten elektrisch
leitfähigen aus einem elastischen Material bestehenden nahtlosen Außenschicht (3a)
mit definierter Außenform besteht. Nach der Erfindung sind in der Innenschicht (4) elektrisch leitfähige Fäden derart
angeordnet, daß mindestens an einer Stelle eine elektrisch leitende Verbindung mit
dem Druckzylinderkern (2) und mindestens an einer Stelle eine mit der elektrisch leitfähigen
elastischen Schicht (3a) des Druckzylindermantels (3) besteht.
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[0001] Die Erfindung betrifft einen Druckzylinder mit einem Druckzylinderkern und einem
auf ihn aufgeschobenen Druckzylindermantel, der in Arbeitsstellung auf dem Druckzylinderkern
reibschlüssig sitzt und aus einer nahtlosen Innenschicht aus faserverstärktem Kunststoff
und einer darauf aufgebrachten aus elektrisch leitfähigem Material bestehenden nahtlosen
Außenschicht mit definierter Außenform besteht.
[0002] Aus der DE 27 00 118 C2 ist ein derartiger Druckzylinder bekannt. Der Druckzylindermantel
ist mittels eines Gaspolsters aufweitbar, das auf die Oberfläche des Druckzylinderkernes
durch Zufuhr von Druckgas durch eine Zufuhrleitung aufgebaut wird.
[0003] Der Druckzylindermantel weist eine nahtlose Innenschicht aus einem faserverstärkten
Kunststoff und eine aus einem darauf aufvulkanisierten elektrisch leitfähigen Gummi
oder einem ausgehärteten gummiartigen Kunststoff bestehende nahtlose Außenschicht
auf, die eine definierte zylindrische Außenform aufweist. Diese bekannten Druckzylinder
haben den Nachteil, daß sie sich beim Druckvorgang elektrisch auf- und gegebenenfalls
entladen, was zur Funkenbildung und Bränden - in den meist lösungsmittelhaltigen Atmosphären
im Umfeld von Druckmaschinen - sowie zu Verschmutzungen durch Staubanreicherungen
führt.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Druckzylinder bekannter Bauart dahingehend zu
verbessern, daß sich während des Druckvorganges keine elektrischen Aufladungen ausbilden.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in der Innenschicht elektrisch
leitfähige Fäden derart angeordnet sind, daß mindestens an einer Stelle eine elektrisch
leitende Verbindung mit dem metallischen Druckzylinderkern und mindestens an einer
Stelle eine mit dem elastischen elektrisch leitfähigen Material des Druckzylindermantels
besteht.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0007] Durch die Erfindung wird einerseits ein elektrostatisches Aufladen des Druckzylinders
und damit die Brandgefahr verhindert und andererseits eine höhere mechanische Festigkeit,
insbesondere des Druckzylindermantels und damit auch des Druckzylinders insgesamt
erreicht, was zur Erhöhung der Druckqualität und der Standzeit führt.
[0008] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezug auf
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Druckzylinder in Seitenansicht mit teilweisem Schnitt in schematischer Darstelluung,
- Fig. 2
- eine nahtlose faserverstärkte Innenschicht für einen Druckzylinder in schematischer
Darstellung.
[0009] Das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel eines Druckzylinders 1 besteht aus
einem aus einem Metall ausgeführten Druckzylinderkern 2 und einem Druckzylindermantel
3. Der Druckzylindermantel 3 besteht aus einer faserverstärkten elektrisch leitfähigen
Innenschicht 4 und einer darauf aufgebrachten elastischen Außenschicht 3a aus elektrisch
leitfähigem Gummi oder einem gummiartigen Kunststoff. Die elastische Schicht 3a kann
in Abhängigkeit vom Druckverfahren auch als Unterlage für das Aufbringen einer Druckform
dienen.
[0010] Der Druckzylinderkern 2 kann je nach Bauart der Druckmaschine nicht nur zylindrisch,
sondern auch konisch gestaltet sein. Beim Aufschieben des Druckzylindermantels 3 auf
den Druckzylinderkern 2 wird über einen Druckluftanschluß 5 Luft in den hohlen Druckzylinderkern
2 gepreßt, die aus im Druckzylinderkern 2 vorgesehenen Druckluftauslassen 6 austritt,
wodurch der Druckzylindermantel 3 durch das entstehende Luftpolster aufgeweitet und
axial bis in seine Arbeitsstellung vollständig aufgeschoben oder auch entfernt werden
kann.
[0011] In Fig. 2 ist ein Ausführungsbeispiel einer - vorzugsweise durch einzelne Glasfasern
- faserverstärkten Innenschicht 4 aus einem Kunststoff 8 dargestellt. In den Kunststoff
8 mit den Glasfasern sind elektrisch leitende Fäden eingebettet, insbesondere Metallfäden
- speziell aus Kupfer -, die vorzugsweise sich kreuzend angeordnet sind und ein Geflecht
bilden. Die Fäden 7 des Geflechtes sind mindestens an einigen Kreuzungsstellen 9 miteinander
elektrisch leitfähig verbunden. Das Geflecht aus den Fäden 7 kann auch als relativ
biegesteifes Gerüst gestaltet sein. Durch das elektrisch leitende Geflecht bzw. Gerüst
werden elektrostatische Aufladungen des Druckzylinders 1 während des Druckvorganges
vermieden.
[0012] Durch den Einsatz von Glasfasern als Einzelfäden (Filaments, Rovings), anstelle von
üblicherweise verwendeten Glasfasergewebebändern, wird auch die Festigkeit des Druckzylinders
erhöht, die unmittelbar einen Einfluß auf die Qualität des Druckes ausübt und die
Standzeit des Druckzylinders verlängert. Bevorzugt wird die Struktur durch kontinuierliches
Aufbringen von einzelnen Glasfaserfäden im Filament-Winding-Verfahren (Wickelverfahren)
bei der Herstellung der Innenschicht erzeugt.
1. Druckzylinder (1) mit einem metallischen Druckzylinderkern (2) und einem auf ihn aufgeschobenen
Druckzylindermantel (3), der in Arbeitsstellung auf dem Druckzylinderkern (2) reibschlüssig
sitzt und aus einer nahtlosen Innenschicht (4) aus einem faserverstärktem Kunststoff
und einer darauf aufgebrachten elektrisch leitfähigen aus einem elastischen Material
bestehenden nahtlosen Außenschicht (3a) mit definierter Außenform besteht, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Innenschicht (4) elektrisch leitfähige Fäden derart angeordnet
sind, daß mindestens an einer Stelle eine elektrisch leitende Verbindung mit dem Druckzylinderkern
(2) und mindestens an einer Stelle eine mit der elektrisch leitfähigen elastischen
Schicht (3a) des Druckzylindermantels (3) besteht.
2. Druckzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden sich kreuzend
geflechtartig angeordnet sind, und mindestens an einem Teil ihrer Kreuzungsstellen
elektrisch leitend miteinander verbunden sind.
3. Druckzylinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden aus einem
Metall bestehen.
4. Druckzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserverstärkung
in Form einzelner Fasern im Filament-Winding-Verfahren kontinuierlich in den Kunststoff
(8) der Innenschicht (4) eingebracht ist.
5. Druckzylinder nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Fasern Glasfasern
sind.
6. Druckzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrisch
leitfähige elastische Schicht (3a) aus Gummi oder einem gummiartigen Kunststoff besteht.

