(19)
(11) EP 0 943 563 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.09.1999  Patentblatt  1999/38

(21) Anmeldenummer: 98810224.0

(22) Anmeldetag:  17.03.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B65G 49/06, B65D 85/48
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: Glas Trösch Holding AG
3011 Bern (CH)

(72) Erfinder:
  • Hägler, Erich
    4556 Aeschi (CH)

(74) Vertreter: Roshardt, Werner Alfred, Dipl.-Phys. et al
Keller & Partner Patentanwälte AG Zeughausgasse 5 Postfach
3000 Bern 7
3000 Bern 7 (CH)

   


(54) Transportbehälter


(57) Ein Transportbehälter für den Transport von Materialplatten (76,77) von einem Hersteller zu einem Verarbeiter umfasst ein auswechselbares Gestell (70) für den stehenden Transport der Materialplatten (76,77). Der Transportbehälter umfasst weiter eine über das Gestell (70) stülpbare wetterfeste Haube (10). Die Haube (10) kann mit einer Aufhängevorrichtung (61,62,63,64,65,66) versehen sein, die zum Aufhängen des gesamten Transportbehälters mitsamt den Materialplatten (76,77) ausgebildet ist. Die Haube (10) kann leichtgewichtig ausgebildet sein da sie keine Funktion zum Tragen der schweren Materialplatten (76,77) hat. Der erfindungsgemässe Transportbehälter kann verhältnismässig leichtgewichtig ausgebildet sein und ermöglicht ein einfaches Ein- und Ausladen der Materialplatten (76,77).




Beschreibung

Technisches Gebiet



[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Transportbehälter für den Transport von Materialplatten vom Hersteller zum Verarbeiter, umfassend ein auswechselbares Gestell für den stehenden Transport der Materialplatten.

Stand der Technik



[0002] Die Herstellung von hochwertigen Glasplatten erfolgt heutzutage in grossen Fabriken im Rahmen von aufwendigen Herstellungsprozessen. Es werden dabei Floatglasplatten in einer Dicke von wenigen Millimetern bis zu mehreren Zentimetern und einer Grösse von bis zu 3.25 m x 6.1 m hergestellt. Die Glasplatten werden beim Hersteller für den Transport zum Verarbeiter auf ein sehr belastungsfähiges Gestell für Glasplatten geladen. Da die Glasplatten empfindlich sind in Bezug auf Witterungseinflüsse, insbesondere Feuchtigkeit, Regen, Schnee usw., müssen die Glasplatten auf dem Gestell anschliessend in einem wetterfesten Transportbehälter zum Verarbeiter transportiert werden.

[0003] Für den Transport über Land wird üblicherweise ein Spezialfahrzeug resp. ein besonders ausgebildeter Schleppanhänger für Sattelschlepper verwendet. Die bekannten Spezialfahrzeuge sind ausschliesslich für den Transport von Glas- und anderen Platten mitsamt dem Gestell oder für den Transport des Leergestells geeignet. Neuere Spezialfahrzeuge, wie sie z.B. in EP-A1-0 677 424 beschrieben werden, können zudem noch für die Rücknahme von Glasscherben vom Glasverbraucher zum Glashersteller ausgerüstet sein. In jedem Fall sind diese Spezialfahrzeuge nur für spezialisierte Anwendungen, nämlich für den Transport von Glas, einsetzbar. Demzufolge ist die insgesamt benötigte Stückzahl solcher Spezialfahrzeuge relativ klein. Aufgrund der kleinen Stückzahl sind diese Spezialfahrzeuge teuer in der Herstellung.

[0004] Als Alternative zum Strassentransport mittels Spezialfahrzeug kann das Gestell mitsamt den Glasplatten auch in einem Grosscontainer transportiert werden. Zur Aufnahme der schweren Ladung aus Gestell und Glasplatten muss ein entsprechender Grosscontainer jedoch äusserst massiv und demzufolge schwer ausgebildet sein. Zudem ist zum Ein- und Ausladen des mit Glasplatten beladenen Gestells in bzw. aus dem Grosscontainer eine spezielle Ladevorrichtung erforderlich. Ebenfalls ist zum Verladen des Grosscontainers mitsamt der Ladung auf einen Lastkraftwagen, Eisenbahnwagen oder ein Schiff und umgekehrt zum entsprechenden Entladen jeweils eine für grosse Lasten geeignete Containerladevorrichtung erforderlich.

Darstellung der Erfindung



[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Transportbehälter der eingangs genannten Art anzugeben, der verhältnismässig leicht ist und ein einfaches Ein- und Ausladen der Materialplatten ermöglicht.

[0006] Die Lösung der Aufgabe ist Gegenstand des unabhängigen Patentanspruchs 1.

[0007] Gemäss der Erfindung umfasst ein Transportbehälter für den Transport von Materialplatten von einem Hersteller zu einem Verarbeiter ein auswechselbares Gestell für den stehenden Transport der Materialplatten. Der Transportbehälter umfasst weiter eine über das Gestell stülpbare wetterfeste Haube.

[0008] Der erfindungsgemässe Transportbehälter umfasst somit im wesentlichen zwei Teile mit klar unterschiedlichen Funktionen. Die Haube, welche im wesentlichen die Seitenwände und das Dach des Transportbehälters bildet, dient dem Schutz der Materialplatten gegen Witterungseinflüsse. Das den Boden des Transportbehälters bildende Gestell dient dem Tragen der Materialplatten. Weil die Haube keine Funktion zum Tragen der schweren Materialplatten hat, kann sie relativ leichtgewichtig ausgebildet sein. Die tragende bzw. stützende Funktion wird vom Gestell für den stehenden Transport der Materialplatten übernommen.

[0009] Die Haube des erfindungsgemässen Transportbehälters ist derart ausgebildet, dass sie über das Gestell mitsamt den darauf angeordneten Materialplatten gestülpt werden kann. Dadurch werden die Ein- und Ausladevorgänge im Vergleich zu einem bekannten Transportbehälter in Form eines Grosscontainers wesentlich vereinfacht. Beim erfindungsgemässen Transportbehälter beschränkt sich der Einladevorgang auf das Überstülpen der relativ leichten Haube über das Gestell mit den Materialplatten. Demgegenüber muss beim Grosscontainer die aus dem Gestell und den Materialplatten bestehende schwere Ladung in den Container gehievt werden. Zum Ausladen muss beim Grosscontainer die schwere Ladung wiederum aus dem Container ausgeladen werden, während beim erfindungsgemässen Transportbehälter bloss die leichte Haube vom Gestell entfernt werden muss.

[0010] Beim den Boden des erfindungsgemässen Transportbehälters bildenden Gestell kann es sich um irgend ein gebräuchliches Gestell für Materialplatten handeln. Insbesondere kann dieses Gestell aus einem für Glasplatten gebräuchlichen L-Gestell oder einem A-Gestell bestehen. Bei einem L-Gestell ist die in die Höhe ragende Stütskonstruktion am längsseitigen Rand einer Grundplatte angebracht. Bei einem A-Gestell ist die Stützkonstruktion in der Mitte der Grundplatte angeordnet, so dass eine symmetrische Beladung des Gestells möglich ist.

[0011] Der erfindungsgemässe Transportbehälter ist vorzugsweise so bemessen, dass seine Aussenmasse das international vereinbarte Bahnprofil nicht überschreiten. Dann kann der Transportbehälter mit dem Gestell, der Haube und den Materialplatten als autarke Transporteinheit wahlweise auf der Strasse (z.B. mittels eines gebräuchlichen, universell verwendbaren Tiefladers), per Bahn auf der Schiene, per Schiff auf dem Wasser oder sogar in einem geeigneten Luftverkehrsmittel (insbesondere einem Luftfrachtschiff, auch Lasttransportzeppelin genannt) transportiert werden. Das Umladen zwischen den verschiedenen Verkehrsmitteln kann mittels üblichen Kranen erfolgen, wie sie an Bahnhöfen und/oder Häfen für den Gütertransport vorhanden sind.

[0012] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Haube mit einer Aufhängevorrichtung versehen, die zum Aufhängen des gesamten Transportbehälters mitsamt den Materialplatten ausgebildet ist. Die Haube gemäss dieser Ausführungsform der Erfindung hat somit nicht mehr bloss die Funktion eines Witterungsschutzes, sondern sie stellt zusätzlich die Funktion der Aufhängbarkeit - insbesondere an einem Kran - des die Haube und das Gestell umfassenden Transportbehälters mitsamt der Ladung bereit. Die gebräuchlichen Gestelle für Glasplatten sind nicht zum Aufhängen mitsamt der Ladung an einen Kran ausgebildet. Obwohl die Haube gemäss dieser Ausführungsform der Erfindung nicht mehr bloss die Funktion eines Witterungsschutzes, sondern zusätzlich noch die Funktion eines kranbaren Transportbehälters für die Glasplatten hat, ist sie immer noch wesentlich leichter als die bisherigen Transportbehälter in Form von Grosscontainern. Die Haube muss nämlich bloss Zugbelastungen aufnehmen können. Die Trag- und Stützfunktion für die Materialplatten wird weiterhin vom Gestell übernommen.

[0013] Die Aufhängevorrichtung kann einen oder mehrere Haken umfassen, die derart ausgebildet und an der Haube angeordnet sind, dass ein an einem Kran oder einer ähnlichen Hebevorrichtung befestigbares Gehänge mit mindestens einem zapfenartigen Vorsprung in den oder die Haken einführbar ist, um den Transportbehälter mitsamt der Ladung mittels des Krans anzuheben. Vorzugsweise sind die Haken mittels einer oder mehrerer Zugstangen mit einem nachfolgend beschriebenen Basisrahmen der Haube verbunden.

[0014] Die Haube des erfindungsgemässen Transportbehälters kann mit Rollen oder Rädern versehen sein, um ein einfaches Verschieben der Haube auf einem ebenen Boden zu ermöglichen.

[0015] Vorzugsweise umfasst die Haube ein mit einer Plane bespannbares Haubengestell und eine Plane aus wetterfestem Material. Das Haubengestell kann eine Vielzahl von Spriegeln aufweisen, mit denen die Plane aufgespannt wird. Zur Erhöhung der Stabilität der Haube kann das Haubengestell zusätzlich mit Verstärkungsstreben und/oder Spann-Seilen resp. -Kabel verstärkt sein. Dies ist insbesondere für den Transport des Transportbehälters auf Lastkraftwagen oder Eisenbahnen nützlich, wo aufgrund der hohen Fahrtgeschwindigkeit beträchtliche Windkräfte auf den Transportbehälter wirken können.

[0016] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Haube des Transportbehälters einen Basisrahmen auf, der zwei parallel angeordnete Längsbalken hat, die mittels eines im wesentlichen rechtwinklig zu ihnen angeordneten Querbalkens fest miteinander verbunden sind. Die Längsbalken und der Querbalken bilden im wesentlichen eine U-förmige, flach auf dem Boden liegende Anordnung, wobei die Längsbalken die beiden Schenkel und der Querbalken den Verbindungssteg der U-Form bilden. Der Rahmen weist weiter einen Verbindungsbalken auf. Der Verbindungsbalken ist parallel zum Querbalken an den beiden dem Querbalken gegenüberliegenden Enden der Längsbalken befestigbar. Wenn der Verbindungsbalken in seiner Verbindungsposition am Basisrahmen der Haube befestigt ist, weist dieser im wesentlichen eine rechteckige Form auf mit den beiden Längsbalken als Längen und dem Querbalken sowie dem Verbindungsbalken als Breiten. Der Verbindungsbalken ist wahlweise in seiner Verbindungsposition an den Längsbalken befestigbar oder von mindestens einem der Längs-balken lösbar und aus der Verbindungsposition entfernbar. Bei entferntem Verbindungsbalken ist ein Überschieben der Haube in horizontaler Längsrichtung mit der U-Öffnung nach vorne über das Gestell möglich. Die beiden Schenkel werden dabei aussen an den längsseitigen Rändern der Gestellgrundplatte entlang geführt, auf welcher die Materialplatten getragen werden. Vorzugsweise ist der Verbindungsbalken um eine vertikale Schwenkachse herum schwenkbar an einem Ende eines der Längsbalken angelenkt und am anderen Längsbalken befestigbar sowie mittels einer Verriegelungsvorrichtung verriegelbar, um eine feste Verbindung zwischen den Längsbalken zu schaffen.

[0017] Am Basisrahmen der Haube kann eine Auflagervorrichtung für das Gestell angeordnet und derart bemessen ist, dass bei einem Anheben der Haube das Gestell mitgenommen wird. Die Auflagevorrichtung ist derart am Basisrahmen angeordnet, dass sie das Überschieben in Längsrichtung der Haube über das Gestell nicht behindert.

[0018] Die Haube kann weiter mit Tragmitteln wie Befestigungsösen, Zapfenlöcher o.ä. versehen sein, die zum Zusammenwirken mit gebräuchlichen Greifmitteln einer Grosscontainerladevorrichtung ausgebildet sind, um das Anheben und Verschieben des Transportbehälters mittels einer Grosscontainerladevorrichtung zu ermöglichen. Unter einer Grosscontainerladevorrichtung wird eine Vorrichtung zum Ergreifen, Anheben und Verschieben von Grosscontainern verstanden, wie z.B. ein speziell ausgebildeter Kran, ein geeigneter Hubstapler, ein Reachstacker o.ä.. Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind zu diesem Zweck Taschen für die Greifvorrichtung eines Reachstacker am Basisrahmen der Haube angeordnet.

[0019] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Haube weiter Mittel zur Sicherung der Materialplatten gegen ein Umkippen und/oder gegen unerwünschte Verschiebungen auf dem Gestell auf. Solche Verschiebungen können durch übermässige Beschleunigungskräfte während des Transports der Materialplatten verursacht werden. Diese Sicherungsmittel können hydraulische Stützen, mechanische Spindeln u.ä. Vorrichtungen umfassen, um die Materialplatten an der Haube abzustützen. Sie können ähnlich ausgebildet sein wie diejenigen Sicherungsmittel, die zum Sichern von Glasplatten in sogenannten Innenlader-Glastransportfahrzeugen eingesetzt werden. Die an der Haube anzuordnenden Sicherungsmittel können allenfalls mit weiteren Sicherungsmitteln ergänzt werden, mit deren Hilfe die Materialplatten am Gestell gesichert werden können. Diese Gestellsicherungsmittel können z.B. vertikale Spannvorrichtungen umfassen. Die Sicherungsmittel ermöglichen vorzugsweise sowohl eine längsseitige als auch eine stirnseitige Sicherung der Materialplatten.

[0020] Vorzugsweise umfasst die Haube zusätzlich eine Aufhängevorrichtung für die Aufhängung der Haube allein, d.h. ohne Gestell. Diese Haubenaufhängevorrichtung braucht nicht derart massiv ausgeführt zu sein, wie die oben erwähnte Aufhängevorrichtung zum Aufhängen des gesamten Transportbehälters mitsamt der Ladung, weil das Gewicht der leeren Haube typischerweise in einer Grössenordnung von ungefähr 1000 kg liegt, während das Gewicht des gesamten Transportbehälters mitsamt der Ladung typischerweise in einer Grössenordnung von ungefähr 25'000 kg liegt. Die Haubenaufhängevorrichtung kann z.B. Ösen oder Haken umfassen, um ein Anheben der relativ leichten Haube mit einer gebräuchlichen Kran-Aufhängevorrichtung zu ermöglichen. Zum Anheben der Haube allein ist weder ein spezielles Kran-Gehänge noch ein besonders starker Kran erforderlich.

[0021] Die nachfolgende detaillierte Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung dient in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen nur als Beispiel für ein besseres Verständnis der Erfindung und ist nicht als Einschränkung des Schutzbereichs der vorliegenden Erfindung, wie sie in den Patentansprüchen definiert wird, aufzufassen. Für den Fachmann sind aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen und der Gesamtheit der Patentansprüche weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen ohne weiteres erkennbar, die jedoch immer noch innerhalb des Bereichs der vorliegenden Erfindung liegen.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen



[0022] Die Zeichnungen stellen einen Transportbehälter gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dar. Es zeigt:
Fig. 1
einen Transportbehälter gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung in vereinfachter Darstellung von der Seite;
Fig. 2
den Transportbehälter aus Fig. 1 in einer vereinfachten Stirnansicht;
Fig. 3
Basisrahmen der Haube des Transportbehälters aus Fig. 1 in einer Ansicht von unten;
Fig. 4
Seitliche Detailansicht von Rolle für Transportbehälter aus Fig. 1;
Fig. 5
Seitliche Detailansicht von innen nach aussen auf Haken an Haube des Transportbehälters aus Fig. 1;
Fig. 6
Detailansicht im Querschnitt durch Basislager und Gestellgrundplatte des Transportbehälters aus Fig. 1.


[0023] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.

Wege zur Ausführung der Erfindung



[0024] Bei der in den Figuren dargestellte Ausführungsform der Erfindung umfasst der Transportbehälter ein Gestell 70 für den stehenden Transport von Glasplatten 76, 77 und eine über das Gestell 70 stülpbare wetterfeste Haube 10.

[0025] Das Gestell 70 mitsamt den Glasplatten 76, 77 ist am besten in der Darstellung der Figur 2 erkennbar. In der Figur 2 ist weiter in unterbrochenen Linien der Umriss eines Eisenbahnwagens angedeutet, um die Anordnung des erfindungsgemässen Transportbehälters in einem Eisenbahnwagen darzustellen.

[0026] Beim Gestell 70 handelt es sich um ein A-Gestell, bei dem die Stützkonstruktion in der Mitte der Grundplatte 72, 73 angeordnet ist, so dass eine symmetrische Beladung des Gestells 70 möglich ist. Die Grundplatte 72, 73 des Gestells 70 ist an seinen Längsrändern derart stufenförmig ausgebildet, dass ein oberer Teil 72 der Grundplatte etwas breiter ist als der unterste Sockelteil 73 der Grundplatte, so dass der obere Teil 72 an beiden Längsrändern der Gestellgrundplatte je einen entlang der Längsränder vorstehenden Vorsprung 74, 75 bildet. Dieser Vorsprung 74, 75 wirkt beim Anheben des Transportbehälters mittels eines Krans mit dem weiter hinten beschriebenen Auflager 32, 33 zusammen.

[0027] Das Gestell 70 hat typischerweise eine Länge von ungefähr 7 m und eine Höhe von ungefähr 3 m. Das Gestell 70 ist äusserst belastbar ausgebildet und kann zusammen mit den Glasplatten 76, 77 ungefähr 25 Tonnen wiegen.

[0028] Die Haube 10 umfasst einen Basisrahmen 20, ein am Basisrahmen angeordnetes Haubengestell und eine Plane aus wetterfestem Material, die über das Haubengestell gespannt ist. Die Haube 10 mitsamt der weiter hinten beschriebenen Aufhängevorrichtung wiegt bei der in den Figuren dargestellten Ausführungsform der Erfindung ungefähr eine Tonne.

[0029] In der Figur 1 sind die Haubenbestandteile in durchgezogenen Linien dargestellt, während die Bestandteile des Gestells 70 in unterbrochenen Linien dargestellt sind. Die Plane der Haube 10 ist der Übersichtlichkeit halber in keiner der Figuren dargestellt.

[0030] Mittels der Plane ist die Haube 10 und somit der Transportbehälter rundum verschliessbar. Die Haube 10 ist so bemessen, dass sie das Gestell 70 mitsamt den Glasplatten 76, 77 vollständig umfasst. Die Plane ist mindestens an einer Stirnseite der Haube 10, die über dem nachfolgend beschriebenen Verbindungsbalken 25 liegt, lösbar. Sie kann nach dem Lösen nach Art einer Plane eines Lastkraftwagenverdecks zurückgeschlagen werden. Dadurch lässt sich die Stirnseite der Haube 10 über dem Verbindungsbalken 25 ähnlich wie die Rückwand eines Lastkraftwagenverdecks vollständig öffnen.

[0031] Das Haubengestell weist eine Vielzahl von Spriegeln 41.1, ..., 41.5, 42.1, ..., 42.6 auf, mit denen die Plane aufgespannt ist. In der Seitenansicht der Figur 1 sind fünf im wesentlichen vertikal angeordnete Spriegel 42.1, ..., 42.5 und fünf im wesentlichen horizontal angeordnete Spriegel 41.1, ..., 41.5 zu erkennen. Die Spriegel 41.1, ..., 41.5, 42.1, ..., 42.6 sind bei der in den Figuren dargestellten Ausführungsform der Erfindung aus Aluminium gefertigt. Zur Erhöhung der Stabilität der Haube 10 ist das Haubengestell zusätzlich mit Spannseilen 43, 44 verstärkt.

[0032] Der Basisrahmen 20 der Haube 10 ist am besten in der Untenansicht der Figur 3 erkennbar. Der Basisrahmen 20 umfasst zwei parallel angeordnete Längsbalken 22, 23. Die Längsbalken 22, 23 sind an einem Längsende mittels eines im wesentlichen rechtwinklig zu ihnen angeordneten Querbalkens 24 fest miteinander verbunden. Die Verbindung der Längsbalken 22, 23 mit dem Querbalken 24 kann mittels Schweissen, Schrauben, Nieten oder auf eine andere geeignete Art erfolgen. Die Längsbalken 22, 23 und der Querbalken 24 bilden im wesentlichen eine U-förmige, flach auf dem Boden liegende Anordnung, wobei die Längsbalken 22, 23 die beiden Schenkel und der Querbalken 24 den Verbindungssteg der U-Form bilden.

[0033] Am dem Querbalken 24 gegenüberliegenden Ende eines Längsbalkens 23 ist ein Verbindungsbalken 25 um eine vertikale Schwenkachse 28 herum schwenkbar am Längsbalken 23 angeordnet. Der Verbindungsbalken 25 ist zwischen einer Position im wesentlichen parallel zum Querbalken 24 und einer Position im wesentlichen parallel zum Längsbalken 23 verschwenkbar. In der Position parallel zum Querbalken 24 berührt der Verbindungsbalken 25 den anderen Längsbalken 22 und bildet eine Verbindung zwischen den beiden dem Querbalken 24 gegenüberliegenden Enden der Längsbalken 22, 23. Am dem Schwenkgelenk 28 gegenüberliegenden Ende des Verbindungsbalkens 25 sind Befestigungs- oder Verriegelungsmittel 27 angeordnet, um mit dazu passenden Befestigungs- oder Verriegelungsmitteln 26 am dem Querbalken 24 gegenüberliegenden Ende des Längsbalkens 22 ohne Schwenkgelenk 28 eine wieder lösbare Befestigungs- oder Verriegelungsvorrichtung zu bilden. Die Befestigungsvorrichtung kann vertikale Durchführungen 27, 26 in den entsprechenden Verbindungsenden des Verbindungs- 25 und Längsbalkens 22 sowie einen in die Durchführungen 26, 27 passenden Befestigungsbolzen umfassen.

[0034] Wenn der Verbindungsbalken 25 parallel zum Querbalken 24 angeordnet und mittels der Befestigungsvorrichtung 26, 27 mit dem Längsbalken 22 ohne Schwenkgelenk 28 verbunden ist, weist der Basisrahmen 20 im wesentlichen eine rechteckige, geschlossene Form auf.

[0035] Bei parallel zum Längsbalken 23 oder noch weiter nach aussen geschwenktem Verbindungsbalken 25 ist die dem Querbalken 24 gegenüberliegende Stirnseite des Basisrahmens 20 vollständig offen. In diesem Zustand ist - wenn gleichzeitig auch die über dem Verbindungsbalken 25 liegende stirnseitige Planenwand der Haube 10 geöffnet ist - ein Überschieben der Haube 10 in horizontaler Richtung längs zur Haube 10 mit der offenen Stirnseite voran über das Gestell 70 möglich. Die beiden Längsbalken 22, 23 des Basisrahmens 20 werden dabei aussen an den längsseitigen Rändern der Gestellgrundplatte 72, 73 entlang geführt, auf welcher die Materialplatten 76, 77 getragen werden.

[0036] Bei dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die Balken 22, 23, 24, 25 des Basisrahmens 20 aus Stahl gefertigt und sie weisen ein quer stehendes H-Profil aus, wie in der Figur 6 erkennbar ist. In der Figur 6 ist weiter eine Auflagervorrichtung 32, 33 für das Gestell 70 erkennbar, die fest am Basisrahmen 20 der Haube 10 angeordnet ist. Die Auflagervorrichtung 32, 33 umfasst an den Innenseiten der Längsbalken 22, 23 befestigte Auflagerklötze 32, 33, die derart bemessen sind, dass sie beim Überstülpen der Hülle 10 in horizontaler Richtung unter den oben erwähnten Vorsprüngen 74, 75 an der Gestellgrundplatte durchgeführt werden. Beim Anheben der Haube 10 in vertikaler Richtung nach oben werden die Auflagerklötze 32, 33 nach oben gegen die Vorsprünge 74, 75 gestossen, so dass sie diese mitnehmen, wodurch insgesamt das Gestell 70 durch die Haube 10 mitgenommen wird.

[0037] An den Längsbalken 22, 23 des Basisrahmens 20 der Haube 10 sind weiter Rollen 51, 52 angeordnet, die ein einfaches Verschieben der Haube 10 auf einem ebenen Boden ermöglichen.

[0038] Weiter ist die Haube 10 mit einer Aufhängevorrichtung zum Aufhängen des gesamten Transportbehälters mitsamt den Materialplatten 76, 77 versehen. Die Aufhängevorrichtung umfasst auf beiden Längsseiten der Haube 10 je einen Haken 61, 62. Die Haken 61, 62 sind seitlich der Längsseiten, im oberen Bereich der Haube 10 und in deren Längsmitte angeordnet. Die Haken 61, 62 sind je mittels zwei Zugstangen 63, 64, 65, 66 aus Stahl in diagonaler Richtung nach unten mit den Längsseiten der Haube 10 entlang mit den Längsbalken 22, 23 des Basisrahmens 20 verbunden.

[0039] Die Haken 61, 62 sind ausgebildet, um mit einem an einem Kran oder einer ähnlichen Hebevorrichtung befestigbaren Gehänge 90 zusammenzuwirken. Das Gehänge 90 besteht aus einem Tragbalken 95, dessen Länge in etwa der Breite der Haube 10 entspricht. An den beiden Längsenden des Tragbalkens 95 ist je eine Verlängerung 91, 92 nach unten befestigt, an deren Innenseite je ein zapfenartiger Vorsprung 93, 94 angeordnet ist. Die zapfenartigen Vorsprünge 93, 94 sind zur Befestigung der Haube 10 am Kran in die Haken 61, 62 einführbar, um anschliessend den Transportbehälter mittels des Krans anzuheben.

[0040] Zum Transport der Glasplatten 76, 77 vom Hersteller zum Verarbeiter werden unter anderem die folgenden Schritte ausgeführt.

[0041] Zunächst wird das Gestell 70 auf übliche Art mit den Glasplatten 76, 77 beladen und die Glasplatten 76, 77 werden am Gestell 70 gesichert. Anschliessend wird die Haube 10 auf den Rollen 51, 52 in Längsrichtung derart hinter das Gestell 70 geschoben, dass die Stirnseite der Haube 10 mit der Planenöffnung und dem schwenkbaren Verbindungsbalken 25 gegenüber einer Stirnseite des Gestells 70 angeordnet ist. Nun wird die Plane an der dem Gestell 70 gegenüberliegenden Stirnseite der Haube 10 geöffnet und der Verbindungsbalken 25 ausgeschwenkt, so dass die gegen das Gestell 70 gerichtete Stirnseite der Haube 10 vollständig offen ist.

[0042] In einem nächsten Schritt wird die Haube 10 auf den Rollen 51, 52 in horizontaler Richtung längs zur Haube 10 mit der offenen Stirnseite voran verschoben. Dadurch wird die Haube 10 über das Gestell 70 gestülpt. Beim Verschieben werden die beiden Längsbalken 22, 23 des Basisrahmens 20 aussen an den längsseitigen Rändern der Gestellgrundplatte 72, 73 entlang geführt, wobei gleichzeitig die an der Haube 10 angeordneten Auflagerklötze 32, 33 unter den Vorsprüngen 74, 75 an der Gestellgrundplatte 72, 73 durchgeführt werden.

[0043] Sobald die Haube 10 vollständig über das Gestell 70 geschoben ist, wird der Verbindungsbalken 25 eingeschwenkt und am dem Schwenkgelenk 28 gegenüberliegenden Längsbalken 22 befestigt bzw. verriegelt. Danach wird die Plane der Haube 10 vollständig geschlossen. Der Transportbehälter mitsamt der Haube 10, dem Gestell 70 und den Glasplatten 76, 77 bildet nun ein vollständig autarkes Transportpaket.

[0044] Nun wird mit einem Kran das Gehänge 90 über die Haube 10 geführt und soweit abgesenkt, bis die beiden zapfenartigen Vorsprünge 93, 94 am Gehänge 90 in die Haken 61, 62 an der Haube 10 eingehakt werden können. Nach dem Einhaken wird das Gehänge 90 und somit die Haube 10 angehoben. Dadurch werden die Auflagerklötze 32, 33 mit der Haube 10 zusammen nach oben bewegt, stossen gegen die Vorsprünge 74, 75 an der Gestellgrundplatte 72 und nehmen dadurch das Gestell 70 mitsamt den Glasplatten 76, 77 mit.

[0045] Der Transportbehälter wird nun auf das gewünschte Verkehrsmittel verladen und zum Verarbeiter geführt. Dort werden beim Abladen die analogen Schritte im wesentlichen in umgekehrter Reihenfolge ausgeführt.

[0046] Zusammenfassend ist festzustellen, dass durch die Erfindung ein Transportbehälter geschaffen wird, der verhältnismässig leicht ist und ein einfaches Ein- und Ausladen der Materialplatten ermöglicht.


Ansprüche

1. Transportbehälter für den Transport von Materialplatten (76, 77) von einem Hersteller zu einem Verarbeiter, umfassend ein auswechselbares Gestell (70) für den stehenden Transport der Materialplatten (76, 77), dadurch gekennzeichnet, dass der Transportbehälter weiter eine über das Gestell (70) stülpbare wetterfeste Haube (10) umfasst.
 
2. Transportbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Haube (10) mit einer Aufhängevorrichtung (61, 62, 63, 64, 65, 66) versehen ist, die zum Aufhängen des gesamten Transportbehälters mitsamt den Materialplatten (76, 77) ausgebildet ist.
 
3. Transportbehälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufhängevorrichtung (61, 62, 63, 64, 65, 66) mindestens einen Haken (61, 62) umfasst der derart ausgebildet und an der Haube (10) angeordnet ist, dass ein an einem Kran befestigbares Gehänge (90) mit mindestens einem zapfenartigen Vorsprung (93, 94) in den Haken (61, 62) einführbar ist, um den Transportbehälter mittels des Krans anzuheben.
 
4. Transportbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Haube (10) mit Rollen (51, 52) versehen ist, um ein einfaches Verschieben der Haube (10) auf einem ebenen Boden zu ermöglichen.
 
5. Transportbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Haube (10) ein mit einer Plane bespannbares Haubengestell und eine Plane aus wetterfestem Material umfasst.
 
6. Transportbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Haube (10) einen Basisrahmen (20) aufweist mit zwei parallel angeordneten Längsbalken (22, 23), einem rechtwinklig zu den Längsbalken (22, 23) angeordneten und fest an je einem Ende von ihnen angebrachten Querbalken (24) sowie einem Verbindungsbalken (25), der wahlweise in einer Verbindungsposition parallel zum Querbalken (24) fest an den beiden anderen Enden der Längsbalken (22, 23) anbringbar oder von mindestens einem Längsbalken (22) lösbar und aus der Verbindungsposition entfernbar ist, um bei entferntem Verbindungsbalken (25) ein Überschieben der Haube (10) in horizontaler Längsrichtung über das Gestell (70) zu ermöglichen.
 
7. Transportbehälter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsbalken (25) um eine vertikale Schwenkachse (28) schwenkbar an einem Ende eines der Längsbalken (23) angelenkt und zur Schaffung einer festen Verbindung zwischen den Längsbalken (22, 23) mittels einer Verriegelungsvorrichtung (26, 27) am anderen Längsbalken (23) verriegelbar ist.
 
8. Transportbehälter nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass am Basisrahmen (20) eine Auflagervorrichtung (32, 33) für das Gestell (70) angeordnet und derart bemessen ist, dass bei einem Anheben der Haube (10) das Gestell (70) mitgenommen wird.
 
9. Transportbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Haube (10) mit Tragmitteln versehen ist, die zum Zusammenwirken mit gebräuchlichen Greifmitteln einer Grosscontainerladevorrichtung ausgebildet sind, um das Anheben der Transportbehälter mittels der Grosscontainerladevorrichtung zu ermöglichen.
 
10. Transportbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Haube (10) mit Mitteln zur Sicherung der Materialplatten (76, 77) gegen ein Umkippen und/oder gegen Verschiebungen versehen ist.
 




Zeichnung






















Recherchenbericht