[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verankerung eines Spannstabes in einer
bewehrten Betonmasse, mit einem zur Auflage und Befestigung auf der Bewehrung vorgesehenen
Halterelement, wobei der Spannstab das Halterelement durchdringt und durch das Halterelement
in einem vorgegebenen Winkel zur Auflageebene des Halterelementes gehalten ist.
[0002] Einhäuptige Betonwände werden mit Hilfe von Stützböcken hergestellt. Der bis zum
vollständigen Aushärten der Betonmasse von den Stützböcken aufzunehmende Betondruck
wird über Spannstäbe in den Boden eingeleitet.
[0003] Bei der Verankerung von Stützböcken in Bodenplatten oder Fundamenten ist der lage-
und richtungsstabile Einbau der Verankerungsteile von wesentlicher Bedeutung. Insbesondere
muss streng darauf geachtet werden, dass der üblicherweise mit einem Verankerungselement
bestückte Spannstab in einem Winkel von 45° zur Ebene der Bodenplatte bzw. des Fundamentes
eingebaut wird.
[0004] Bei einer aus DE-C-42 34 892 bekannten Verankerungsvorrichtung wird der Spannstab
über eine auf der oberen Bewehrungslage festgebundene Halterplatte zum Einbetonieren
fixiert. Zur Einhaltung des genannten Einbauwinkels von 45° weist die Halterplatte
einen entsprechend abgewinkelten V-förmigen Mittelteil auf. In einer der beiden Schenkelteile
des V-förmigen Mittelteils ist eine den Schenkelteil durchsetzende Hülse zur Durchführung
des Spannstabes eingesetzt. Dieses Führungsteil ermöglicht einen lage- und richtungsstabilen
Einbau des Spannstabes. Der Nachteil dieser Verankerungsvorrichtung liegt darin, dass
zusätzlich zur Halterplatte eine separate Führungshülse für den Spannstab bereitgestellt
werden muss, was sich vor allem auf die Erhöhung der Gestehungskosten für die Verankerungsvorrichtung
auswirkt.
[0005] Bei einer anderen, ebenfalls aus DE-C-42 34 892 bekannten Verankerungsvorrichtung
ist anstelle des V-förmigen Mittelteils an der Halterplatte ein Führungsrohr für den
Spannstab im vorgegebenen Einbauwinkel angesetzt. Ein wesentlicher Nachteil dieser
Ausführungsform liegt darin, dass das Führungsrohr in einem separaten, zusätzliche
Kosten verursachenden Arbeitsgang an die Halterplatte angesetzt werden muss. Zudem
ist das Einschrauben eines Gewindestabes nur möglich, wenn ein Führungsrohr mit entsprechendem
Innengewinde bzw. mit einem speziellen Gewindeeinsatz verwendet wird. Hinzu kommt,
dass es bei starker Verschmutzung des Führungsrohres, wenn beispielsweise Betonmasse
in das Rohrinnere eindringt, praktisch nicht mehr möglich ist, einen Spannstab ohne
vorgängige mühsame Reinigung einzuführen oder gar einzuschrauben.
[0006] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, welche die vorerwähnten Nachteile überwindet, kostengünstig in der
Herstellung ist und bei einfacher Handhabung einen lage- und richtungsstabilen Einbau
eines Spannstabes ermöglicht.
[0007] Zur erfindungsgemässen Lösung der Aufgabe führt, dass das Halterelement aus zwei
Halterteilen besteht, wobei zumindest ein erster Halterteil eine zur Durchführung
des Spannstabes vorgesehene Öffnung aufweist, deren Öffnungsweite in zumindest einer
Richtung so gewählt ist, dass der maximal mögliche Neigungswinkel des Spannstabes
dem Einbauwinkel entspricht, und wobei der zweite Halterteil einen in Abstand zur
Öffnung im ersten Halterteil angeordneten Anschlag zur Fixierung des Spannstabes im
vorgegebenen Einbauwinkel aufweist.
[0008] Mit dem erfindungsgemässen Halterelement ergeben sich bezüglich des lage- und richtungsstabilen
Einbaus eines Spannstabes die gleichen Vorteile wie mit einem Führungsrohr, jedoch
ohne die Nachteile einer erschwerten Handhabung bei Verschmutzung.
[0009] Bei einer ersten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind zumindest diejenigen
Halterteile, welche Öffnungen aufweisen, als plattenförmige Flachteile ausgestaltet,
wobei das Halterelement bevorzugt aus einem einzigen Flachteilzuschnitt geformt ist.
[0010] Bei einer besonders stabilen Ausführungsform der Erfindung weist der zweite Halterteil
ebenfalls eine zur Durchführung des Spannstabes vorgesehene Öffnung auf. In diesem
Fall wird der Anschlag zur Fixierung des Spannstabes im vorgegebenen Einbauwinkel
von einem Teil der Öffnung gebildet. Zweck-mässigerweise sind bei dieser Ausführungsform
die plattenförmigen Flachteile parallel zueinander angeordnet, so dass in beiden Halterteilen
Öffnungen der gleichen Dimension angeordnet werden können. Grundsätzlich können jedoch
die beiden Halterteile in einem weiten Bereich in einen beliebigen Winkel zueinander
stehen.
[0011] Bei einer einfachen und daher kostengünstig herzustellenden Ausführungsform der Erfindung
sind die plattenförmigen Flachteile im wesentlichen senkrecht zueinander angeordnet.
Hierbei ist der zweite Halterteil bevorzugt aus dem ersten Halterteil teilweise ausgestanzt
und aus der Auflageebene des Halterelementes in seine Endlage umgebogen.
[0012] Bei einer zweiten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die beiden Halterteile
aus Stangen- oder Drahtmaterial geformt, wobei das Halterelement bevorzugt aus einem
einzigen Stangen- oder Drahtzuschnitt geformt ist.
[0013] Der wesentliche Vorteil des erfindungsgemässen Halterelementes gegenüber den Halterplatten
nach dem Stand der Technik liegt darin, dass die Halterteile auf einfache Weise für
das Einschrauben eines Spannstabes in das Halterelement vorbereitet werden können,
indem lediglich die Form der Öffnungen in den Halterteilen sowie ggf. der gegenseitige
Abstand der beiden Öffnungen in den Halterteilen an das Gewinde eines in das Halterelement
einschraubbaren Spannstabes angepasst werden müssen.
[0014] Bei einer besonders zweckmässigen Ausgestaltung der erfindungsgemässen Vorrichtung
durchdringt ein zur Aufnahme des Spannstabes vorgesehenes Schutzrohr die Öffnungen
in den Halterteilen und ist in diesen kraftschlüssig und über den Anschlag im vorgegebenen
Einbauwinkel gehalten. Mit dem Schutzrohr ist ein hülsenförmiges Verankerungselement
zusammengesteckt, wobei dieses Verankerungselement einerseits einen Gewindeteil für
einen in diesen einsetzbaren Spannstab und andererseits einen Verankerungsteil zum
Verbleib in der Betonmasse aufweist. Durch die Verwendung dieser Anordnung mit einem
Schutzrohr kann das Einsetzen eines Spannstabes nach erfolgtem Einbetonieren erfolgen.
Dadurch wird die Unfallgefahr auf Baustellen infolge der nach dem Stand der Technik
direkt einbetonierten und demzufolge frei aufragenden Spannstäbe erheblich reduziert.
Zudem entfällt das umständliche Abtrennen der Spannstäbe mittels einer Trennscheibe
nach dem Einbetonieren, da die Spannstäbe bei Verwendung des Schutzrohres einfach
herausgedreht und wieder verwendet werden können.
[0015] Zum Schutz gegen das Eindringen von noch flüssiger Betonmasse ist dem freien Ende
des Schutzrohres bevorzugt eine Verschlusskappe aufgesetzt, wobei bei einer besonders
bevorzugten Variante im Innern der Verschlusskappe ein nach innen gerichteter und
einem in den Gewindeteil eingesetzten und das Schutzrohr sowie die aufgesetzte Verschlusskappe
durchdringenden Spannstab anliegender Dichtungsring angeordnet ist. Wird das Verankerungselement
ohne in den Gewindeteil eingesetzten Spann- oder Ankerstab einbetoniert, d.h. wird
der Ankerstab erst nach erfolgtem Einbetonieren in das Verankerungselement eingeschraubt,
so kann zum Verschliessen der Öffnung am freien Ende der aufgesetzten Verschlusskappe
ein Verschlusszapfen eingesetzt werden. Weitere zur Verwendung mit dem erfindungsgemässen
Verankerungselement bevorzugte Verschlusskappen sind beispielsweise der DE-U-9314656
zu entnehmen.
[0016] Grundsätzlich können für die Herstellung des Halterelementes beliebige Werkstoffe
eingesetzt werden, welche die Anforderungen bezüglich Verformbarkeit, mechanischer
Festigkeit sowie Korrosionsbeständigkeit erfüllen. Ein bevorzugter Werkstoff ist Stahl,
jedoch sind auch Ausführungen in beispielsweise Kunststoff oder Verbundmaterialien
denkbar.
[0017] Bei einer besonders zweckmässigen Ausführungsform der erfindungsgemässen Verankerungsvorrichtung
mit einem Schutzrohr sind die Öffnungen in den Halterteilen derart ausgestaltet, dass
die standardisierten und auf Baustellen üblicherweise verwendeten Distanzrohre in
das erfindungsgemässe Halterelement eingesetzt werden können und sich der vorgegebene
Einbauwinkel ohne weitere Massnahmen einstellt. In gleicher Weise ist der Aussen-durchmesser
des hülsenförmigen Verankerungselementes im Bereich seiner Steckverbindung mit dem
Schutzrohr dem Innendurchmesser der standardisierten Distanzrohre angepasst. Dies
hat den Vorteil, dass ein Standard-Distanzrohr beim erfindungsgemässen Verankerungselement
ohne weiteres als Schutzrohr verwendet werden kann.
[0018] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt
schematisch in
Fig. 1 ein Schrägsicht auf eine erste Ausführungsform eines Halterelementes;
Fig. 2 eine Seitenansicht des Halterelementes von Fig. 1 in Blickrichtung y;
Fig. 3 eine Seitenansicht des Halterelementes von Fig. 1 in Blickrichtung x;
Fig. 4 eine Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform eines Halterelementes;
Fig. 5 eine Schrägsicht auf eine dritte Ausführungsform eines Halterelementes;
Fig. 6 eine Seitenansicht einer vierten Ausführungsform eines Halterelementes;
Fig. 7 eine Schrägsicht auf eine fünfte Ausführungsform eines Halterelementes;
Fig. 8 eine Seitenansicht einer sechsten Ausführungsform eines Halterelementes;
Fig. 9 eine Schrägsicht auf eine siebte Ausführungsform eines Halterelementes;
Fig. 10 eine Seitenansicht auf das Halterelement von Fig. 9 in Blickrichtung y;
Fig. 11 eine Seitenansicht auf das Halterelement von Fig. 9 in Blickrichtung x;
Fig. 12 eine Schrägsicht auf eine achte Ausführungsform eines Halterelementes;
Fig. 13 eine Seitenansicht einer Verankerungsvorrichtung mit dem Halterelement von
Fig. 1;
Fig. 14 eine Schrägsicht auf eine neunte Ausführungsform eines Halterelementes;
Fig. 15 eine Seitenansicht des Halterelementes von Fig. 14 in Blickrichtung y.
[0019] Ein in den Fig. 1 bis 3 dargestelltes Halterelement 10 für einen Spannstab 12 bzw.
für ein zur Aufnahme eines Spannstabes vorgesehenes Schutzrohr 14 weist eine streifenförmige
Auflageplatte 16 auf. Etwa in der Mitte einer Längs-seitenkante der Auflageplatte
16 ragt in rechtem Winkel zu dieser und mit einer Schrägneigung entsprechend der Achsenrichtung
z des Spannstabes 12 bzw. des Schutzrohres 14 ein Seitenstreifen 18 ab. Das freie
Ende des Seitenstrei-fens 18 ist rechtwinklig zu einem Halterstreifen 20 gebogen,
so dass sich quer-schnittlich eine C-förmige Profilierung ergibt, wobei die Auflageplatte
16 und der Halterstreifen 20 einander parallel gegenüber stehen.
[0020] In der Auflageplatte 16 und im Halterstreifen 20 ist je eine Öffnung 22, 24 zur Durchführung
des Spannstabes 12 bzw. des Schutzrohres 14 angeordnet. Die Dimension der in Abstand
a zueinander stehenden Öffnungen 22, 24 ist so gewählt, dass der in das Halterelement
10 eingesetzte Spannstab 12 bzw. das Schutzrohr 14 den maximal möglichen Neigungswinkel
einnimmt und auf diese Weise im Halterelement 10 form- und/oder kraftschlüssig gehalten
wird. Der maximal mögliche Einbauwinkel des Spannstabes 12 bzw. des Schutzrohres 14
entspricht dem vorgegebenen Einbauwinkel
α bezüglich einer durch die Auflageplatte 16 definierten Auflageebene E.
[0021] Die Form und die Dimension der beiden Öffnungen 22, 24 kann in weiten Grenzen variieren.
Zur Einstellung des Einbauwinkels
α ist die Öffnungsweite in Neigungsrichtung massgebend; diese ist entsprechend dem
einzustellenden Einbauwinkel
α grösser als der Durchmesser D des Spannstabes 12 bzw. des Schutzrohres 14. Die Form
der Öffnung 22, 24 ist beispielsweise eine Ellipse, deren kleiner Durchmesser Y im
wesentlichen dem Durchmesser D des Spannstabes 12 bzw. des Schutzrohres 14 entspricht
und deren grosser Durchmes-ser X so gewählt wird, dass sich der gewünschte Einbauwinkel
α zwischen Stab- bzw. Schutzrohrachse z und Auflageebene E ergibt.
[0022] In der streifenförmigen Auflageplatte 16 sind zur Erleichterung des Festbindens der
Halterplatte 10 auf einer Bewehrungslage längslaufende Schlitze 26 zur Durchführung
von Eisenbindern angeordnet.
[0023] Bei der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform einer Halterplatte 10 ist die streifenförmige
Auflageplatte 16 an einem ihrer Enden unter Bildung des Seiten-streifens 18 und des
Halterstreifens 20 zweimal rechtwinklig umgebogen. Wie bei der Ausführungsform gemäss
den Fig. 1 bis 3 sind auch hier die Auflageplatte 16 und der Halterstreifen 20 parallel
zueinander angeordnet. Die Lage der Öffnungen 22, 24 entspricht derjenigen von Fig.
1.
[0024] Die in Fig. 5 dargestellte Ausführungsform eines Halterelementes 10 ist aus einem
Blechzuschnitt unter Bildung eines U-förmigen Querschnitts mit parallel zueinander
stehenden Schenkelstreifen 28, 30 geformt. In den Schenkelstreifen 28, 30 sind paarweise
Öffnungen 32, 34 angeordnet. Diese Öffnungen 32, 34 können paarweise gleiche oder
verschiedene Dimensionen aufweisen und auch unterschiedliche Einbauwinkel α definieren.
Dadurch ist es möglich, ein einziges Halterelement für Spannstäbe 12 bzw. Schutzrohre
14 unterschiedlicher Durchmesser zur Verfügung zu stellen. Es sei hier noch angemerkt,
dass für einen einschraubbaren Spannstab die Form der Öffnungen sowie ggf. der gegenseitige
Abstand der Öffnungen auf einfache Weise angepasst werden kann.
[0025] Da der maximale Neigungswinkel des Spannstabes 12 bzw. des Schutzrohres 14 durch
die Weite einer der beiden Öffnungen 20, 24 bzw. 32, 34 in der Neigungsrichtung vorgegeben
ist, ist grundsätzlich eine einzige Öffnung ausreichend. Anstelle einer zweiten Öffnung
ist ein Anschlagelement, welches den Spannstab 12 bzw. das Schutzrohr 14 in seiner
dem Einbauwinkel α entsprechenden maximalen Neigestellung fixiert. Derartige Ausführungsformen
mit einer Öffnung und einem zugehörigen Anschlagelement sind in den Fig. 6 bis 11
dargestellt.
[0026] Fig. 6 zeigt ein Halterelement 10, bei dem die streifenförmige Auflageplatte 16 endständig
zum Halterstreifen 20 umgebogen ist. Der Spannstab 12 bzw. das Schutzrohr 14 durchdringt
die Öffnung 22 in der Auflageplatte 16 und wird vom Halterstreifen 20, dessen freies
Ende einen Anschlag 36 bildet, in seinem dem Einbauwinkel a entsprechenden maximalen
Neigungswinkel fixiert.
[0027] Bei der Ausführungsform eines Halterelementes 10 gemäss Fig. 7 ist in gleicher Weise
wie bei der Ausführungsform gemäss den Fig. 1 bis 3 an der Auflageplatte 16 etwa in
der Mitte einer ihrer Längskanten der Seitenstreifen 18 unter Bildung eines Anschlagstreifens
42 zweimal rechtwinklig abgebogen. Diese Ausführungsform entspricht im wesentlichen
derjenigen der Fig. 1 bis 3, wobei jedoch nur die Öffnung 22 in der Auflageplatte
vorhanden ist und der Halterstreifen 20 mit Öffnung 24 auf den minimal erforderlichen
Anschlagstreifen 42, dessen eine Längskante den Anschlag 36 bildet, reduziert worden
ist.
[0028] Die in Fig. 8 gezeigte Ausführungsform ist eine Abwandlung des Halterelementes von
Fig. 7, wobei der Anschlagstreifen 42 so breit gewählt und so positioniert ist, dass
er zwei Anschläge 36a, b für die beiden möglichen Kippstellungen des Spannstabes 12
bzw. des Schutzrohres 14 anbietet. Bei diesem Halterelement kann somit ein die Öffnung
22 durchdringender Spannstab 12 bzw. ein Schutzrohr 14 in zwei verschiedenen Richtungen
positioniert werden.
[0029] Bei einer in der Zeichnung nicht dargestellten weiteren, vom Halterelement gemäss
Fig. 8 abgewandelten Ausführungsvariante ist anstelle des breiten Anschlagstreifens
42 ein Halterteil mit zwei unterschiedlich dimensionierten Öffnungen für beispielsweise
einen Spannstab und ein Schutzrohr vorgesehen. Die Öffnung 22 im Halterteil 16 ist
in diesem Fall so dimensioniert, dass sie sowohl für einen Spannstab als auch für
ein Schutzrohr einen Anschlag bildet.
[0030] Bei der in den Fig. 9 bis 11 dargestellten Ausführungsvariante eines Halterelementes
10 sind anstelle einer streifenförmigen Auflageplatte 16 zwei Auflagestreifen 38,
40 vorgesehen. Ein erster Auflagestreifen 38 ragt vom Seitenstreifen in einer Richtung
in der Auflageebene E ab. Der zweite Auflagestreifen 40 ist mit dem Seitenstreifen
18 über einen den Anschlagstreifen 42 bildenden Verbindungssteg verbunden und ragt
in die dem ersten Auflagestreifen 38 entgegengesetzte Richtung in der Auflageebene
E ab. Vom Seitenstreifen 18 ragt rechtwinklig der Halterstreifen 20 mit der Öffnung
24 ab. Ein in die Öffnung 24 eingesetzter Spannstab 12 bzw. ein Schutzrohr 14 wird
vom Anschlag 42 in seiner durch die Öffnung 24 vorgegebenen Schräglage unter Bildung
des Einbauwinkels a kraftschlüssig gehalten.
[0031] Die von der Auflageebene E aufragenden Auflagestreifen 38, 40 sind an ihrer Oberkante
aufgerauht bzw. mit einer Zahnung 44 versehen. Dadurch ergibt sich eine bessere Lagestabilisierung
des Halterelementes 10, wenn dieses mit Eisenbindern auf einer Bewehrung festgebunden
wird. Selbstverständlich können die Auflagestreifen 38, 40 auch mit Schlitzen oder
Löchern zur Durchführung von Eisenbindern versehen sein.
[0032] Die in Fig. 12 gezeigte Ausführungsvariante eines Halterelementes 10 ist aus einem
Draht bzw. einer Stange 46 geformt. Eine erste Auflageschleife 48 bildet die Auflageebene
E. Eine zusätzliche Windung begrenzt eine Öffnung 50 zur Durchführung eines Spannstabes
12 bzw. eines Schutzrohres 14. Der Draht bzw. die Stange 46 ist zu einer weiteren
Halterschlaufe 52 als zweite Öffnung im Abstand a zur ersten Öffnung 50 geformt. Aus
Fig. 12 ist ohne weiteres verständlich, dass anstelle einer geschlossenen Halterschlaufe
52 ein Anschlag zur Fixierung des Spannstabes 12 bzw. des Schutzrohres 14 in seiner
maximalen, dem Einbauwinkel α entsprechenden Schrägneigung ausreichend ist. Selbstverständlich
ist es auch möglich, mehrere unterschiedlich dimensionierte Öffnungsschlaufen zur
Durchführung eines Spannstabes oder eines Schutzrohres anzuordnen, wie dies beispielsweise
oben im Zusammenhang mit der von Fig. 8 abgewandelten Ausführungsform beschrieben
ist.
[0033] Die in den Fig. 1 bis 12 sowie 14 und 15 dargestellten Ausführungsvarianten stellen
nur einen kleinen Ausschnitt aus einer grossen Anzahl von Variationsmöglichkeiten
eines Halterelementes mit zwei Öffnungen bzw. einer Öffnung und einem Anschlag zur
Fixierung eines Spannstabes bzw. eines Schutzrohres dar.
[0034] Bei dem in Fig. 13 dargestellten Ausführungsbeispiel einer Verankerungsvorrichtung
mit dem Halterelement von Fig. 1 ist ein Schutzrohr 14 aus Kunststoff in die Öffnungen
22, 24 in der Auflageplatte 16 bzw. im Halterstreifen 20 eingesetzt. Ein Verankerungselement
56 mit einem Gewindeteil 58 und einem Verankerungsteil 60 ist einends in das Schutzrohr
14 eingesteckt. Der Spannstab 12 durchsetzt das Schutzrohr 14 und ist mit dem Gewindeteil
58 des Verankerungselementes 56 verschraubt. Dem freien Ende des Schutzrohres 14 ist
eine Verschlusskappe 62 aufgesetzt. Von der Innenwandung der Verschlusskappe 62 ragt
ein integral angeformter flexibler und nach innen verjüngend ausgebildeter Dichtungsring
64 ab, dessen lichte Weite etwa dem Kerndurchmesser des eingesetzten Spannstabes 12
entspricht. Wird das Verankerungselement 56 ohne eingesetzten Spannstab 12 einbetoniert,
so kann an der Verschlusskappe 62 ein die Öffnung für den später einzusetzenden Spannstab
10 verschliessender Verschlusszapfen 66 als Deckel vorgesehen sein.
[0035] Die Positionierung des Verankerungselementes 56 erfolgt vor dem Aufgiessen der Betonmasse
68 durch Festbinden des Halterelementes 10 auf der oberen Bewehrungslage 54 einer
Armierung. Das Halterelement 10 kann über die Schlitze 26 in der Auflageplatte 16
festgebunden werden.
[0036] Nach dem Aufgiessen und Aushärten der Betonmasse 68 wird eine Wand-schalung erstellt
und über Stützböcke abgestützt. Die Stützböcke werden in bekannter Weise über den
aus der Betonmasse 68 herausragenden Spannstab 12 verankert. Hierbei ist es von besonderer
Bedeutung, dass der Spannstab in einem Winkel von 45° zum Fundament eingebaut ist,
da der bei der Herstellung der Wand auftretende Betondruck über die Verankerung in
die Bodenplatte bzw. in das Fundament eingeleitet werden muss. Da die Dimension der
Öffnungen 22, 24 in der Auflageplatte 16 und im Halterstreifen 20 so gewählt ist,
dass ein eingesetzter Spannstab bzw. ein Schutzrohr mit der Auflageebene E der Auflageplatte
16 den vorgegebenen Winkel α von beispielsweise 45° bildet, beträgt der Neigungswinkel
des Schutzrohres 14 zum Fundament bei fachgerechter Anordnung des Halterelementes
ebenfalls 45°. Nach der Herstellung der Wand wird der Spannstab 12 aus dem Verankerungselement
56 herausgedreht und kann wieder verwendet werden. Das in der Betonmasse 68 zurückbleibende
Schutzrohr 14 wird sodann ebenerdig abgeschnitten.
[0037] Bei der in Fig. 4 und 5 gezeigten Ausführungsform einer Halterplatte 10 ist aus der
streifenförmigen Auflageplatte 16 ein zweites Halterteil 70 teilweise ausgestanzt
und unter Freilassung einer Öffnung 72 in der Auflageplatte 16 rechtwinklig zu dieser
umgebogen.
1. Vorrichtung zur Verankerung eines Spannstabes (12) einer bewehrten Betonmasse (68),
mit einem zur Auflage und Befestigung auf der Bewehrung (54) vorgesehenen Halterelement
(10), wobei der Spannstab (12) das Halterelement (10) durchdringt und durch das Halterelement
(10) in einem vorgegebenen Einbauwinkel (α) zur Auflageebene (E) des Halterelementes
(10) gehalten ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Halterelement (10) aus zwei Halterteilen (16,20;28,30;38,40) besteht, wobei zumindest
ein erster Halterteil eine zur Durchführung des Spannstabes (12) vorgesehene Öffnung
(22,24;32,34;50,52) aufweist, deren Öffnungsweite in zumindest einer Richtung (x)
so gewählt ist, dass der maximal mögliche Neigungswinkel des Spannstabes (12) dem
Einbauwinkel (α) entspricht, und wobei der zweite Halterteil einen in Abstand (α) zur Öffnung im
ersten Halterteil angeordneten Anschlag zur Fixierung des Spannstabes (12) im vorgegebenen
Einbauwinkel (α) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest Öffnungen aufweisende
Halterteile plattenförmige Flachteile sind und das Halterelement bevorzugt aus einem
einzigen Flachteilzuschnitt geformt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der am zweiten Halterteil
angeordnete Anschlag zur Fixierung des Spannstabes (12) im vorgegebenen Einbauwinkel
(α) Teil einer Öffnung ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die plattenförmigen
Flachteile parallel zueinander angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die plattenförmigen
Flachteile im wesentlichen senkrecht zueinander angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Halterteil (70)
aus dem ersten Halterteil(16) teilweise ausgestanzt und aus der Auflageebene (E) des
Halterelementes (10) im wesentlichen rechtwinklig umgebogen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterteile aus Stangen
oder Drahtmaterial (46) geformt sind und das Halterelement (10) bevorzugt aus einem
einzigen Stangen- oder Drahtzuschnitt geformt ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Form
der Öffnungen (22,24;32,34;50,52) in den Halterteilen (16,20;28,30;38,40) sowie ggf.
der gegenseitige Abstand (a) der beiden Öffnungen in den Halterteilen an das Gewinde
eines in das Halterelement (10) einschraubbaren Spannstabes (12) angepasst ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein zur
Aufnahme des Spannstabes (12) vorgesehenes Schutzrohr (14) die Öffnungen (22,24;32,34;50,52)
in den Halterteilen (16,20;28,30;38,40) durchdringt und in diesen kraftschlüssig und
über den Anschlag im vorgegebenen Einbauwinkel (α) gehalten ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein hülsenförmiges Verankerungselement
(56) mit einem Gewindeteil (58) für einen in diesen einsetzbaren Spannstab (12) und
einem Verankerungsteil (60) mit dem Schutzrohr (14) zusammengesteckt ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass dem freien Ende
des Schutzrohres (14) eine Verschlusskappe (62) aufgesetzt ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass im Inneren der Verschlusskappe
(62) ein nach innen gerichteter und einem in den Gewindeteil (58) eingesetzten und
das Schutzrohr (14) sowie die aufgesetzte Verschlusskappe (62) durchdringenden Spannstab
(12) anliegender Dichtungsring (64) angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusskappe
(62) an ihrem freien Ende eine mit einem Verschlusszapfen (66) verschliessbare Öffnung
aufweist.