Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur Verbindung einer Turbinenschaufel,
die einen Turbinenschaufelfuß vorsieht, mit einem Turbinenschaufelträger, der eine
ringförmig ausgebildete Aufnahmestruktur aufweist, in die der Turbinenschaufelfuß
einsetzbar und mittels einer Arretierhilfe fest gegen den Turbinenschaufelträger sowohl
radial, axial als auch in Umfangsrichtung zur Aufnahmestruktur verfügbar ist.
Stand der Technik
[0002] Turbinen, sowie auch Verdichterstufen von an sich bekannten Gasturbinenanlagen weisen
eine Vielzahl hintereinander gestaffelter Turbinenschaufeln auf, die zur Verdichtung
oder Entspannung gasförmiger Medien und letztendlich zur Energiegewinnung verwendet
werden. Turbinenschaufeln sind sowohl am peripheren Umfangsrand einer Rotorwelle in
hintereinander gestaffelten Reihen angeordnet und werden als Turbinenlaufschaufeln
bezeichnet, als auch an der Innenkontur eines die Rotorwelle nebst Turbinenlaufschaufeln
umgebenden Gehäuse derart vorgesehen, daß die fest mit der Innenkontur des Gehäuses
versehenen Turbinenschaufeln bspw. jeweils zwischen zwei benachbarten Reihen von Turbinenlaufschaufeln
hineinragen. Aufgrund der festen Anordnung der Turbinenschaufeln an der Innenkontur
des Rotorgehäuses werden diese Turbinenschaufeln auch als Turbinenleitschaufeln bezeichnet.
[0003] Folgende Ausführungen beziehen sich vornehmlich auf die Verbindungsweise zwischen
den Turbinenleitschaufeln und dem stationären Gehäuse sowie auf die durch die Verbindungsweise
festgelegte Montage bzw. Demontage derartiger Turbinenleitschaufeln. Grundsätzlich
sind jedoch auch die folgenden Ausführungen auch auf die Verbindungstechniken zwischen
Turbinenlaufschaufeln und Rotorwelle zu übertragen.
[0004] Zur Beschreibung einer bekannter Verbindung zwischen einer Turbinenleitschaufel 1
und einem Turbinenleitschaufelträger 3 wird auf Figur 1 verwiesen, in der anhand einer
perspektivischen Darstellung gemäß Fig. 1a gezeigt ist, daß Leitschaufeln 1 zur Montage
in eine entsprechend ausgebildete Aufnahmestruktur 2, die in die Innenkontur des Turbinenleitschaufelträgers
3 peripher eingearbeitet ist, eingeführt werden. Die Aufnahmestruktur 2 des Turbinenleitschaufelträgers
3 sieht zwei sich gegenüberliegende Einführnuten 4 vor, in die der entsprechend ausgebildete
Leitschaufelfuß 31 in Umfangsrichtung der Aufnahmestruktur 2 einfädelbar ist. Zur
Montage der in die Aufnahmestruktur 2 einsetzbaren Turbinenleitschaufelfüße 31 ist
der Turbinenleitschaufelträger 3 an wenigstens einer Trennebene 32 unterbrochen, an
der die einzelnen Leitschaufeln nacheinander in die Aufnahmestruktur 2 einsetzbar
sind. Eine feste Positionierung jeder einzelnen Leitschaufel 1 relativ zur Aufnahmestruktur
erfolgt für gewöhnlich mit angefederten Arretierkolben 5, die federkraftbeaufschlagt
in Sacklöchern 6 sitzen, die in Umfangsrichtung in der Aufnahmestruktur 2 des Turbinenleitschaufelträgers
3 vorgesehen sind.
[0005] Aus der Querschnittsdarstellung Fig. 1b ist zu entnehmen, daß die in die Aufnahmestruktur
2 eingeführte Leitschaufel 1 mit ihrem Leitschaufelfuß 31 paßgenau eingeführt ist.
Der Leitschaufelfuß 31 weist zwei in entgegengesetzter Richtung weisende Gegenkonturen
7, 71 auf, die in die Nuten 4, 41 der Aufnahmestruktur 2 paßgenau hineinragen.
[0006] Um ein Einführen der Leitschaufelfüße in die Aufnahmestruktur 2 zu ermöglichen, muß
ein gewisses Radialspiel 8 zwischen den einzelnen Gegenkonturen 7, 71 und den Nuten
4, 41 vorgesehen sein. Dieses montagebedingtes Radialspiel 8 führt jedoch beim Betrieb
einer Turbine oder eines Verdichters zu ungewollten Leckagen für die Kühlluft, die
beispielsweise über einen Kühlkanal 9 in den Bereich des Leitschaufelfusses 31 zugeführt
wird. Ebenso führt das Radialspiel zu einem leichten Verkippen der Leitschaufeln 1
infolge der durch die auf die Leitschaufeln beim Betrieb einwirkenden Gaskraft.
[0007] Der zur Umfangspositionierung jeder einzelnen Leitschaufel 1 in dem Leitschaufelträger
3 eingesetzte, federkraftbeaufschlagte Arretierkolben 5 ragt in eine hierfür im Leitschaufelfußbereich
vorgesehene Bohrung 10 hinein. Das Vorsehen eines derartigen federkraftbeaufschlagten
Arretierkolbens ist jedoch bei der Montage bzw. Demontage der einzelnen Leitschaufeln
1 in bzw. aus dem Turbinenleitschaufelträger 3 mit der Handhabung vieler Kleinteile
verbunden, was sich bei derartigen Arbeiten als sehr umständlich erwiesen hat.
[0008] Auch zeigt sich nach längerem Betrieb der in die Turbinenleitschaufelträger 3 eingesetzten
Leitschaufeln infolge von Verschmutzung und Oxidation bzw. Korrosion der Leitschaufelfußbereiche
eine erschwerte Demontierbarkeit, die es teilweise erforderlich macht, die einzelnen
Leitschaufeln 1 in Umfangsrichtung aus der Aufnahmestruktur 2 des Leitschaufelträgers
3 herauszuklopfen bzw. zu hämmern. Je nach Durchmesser, über die die einzelnen Leitschaufeln
in die Aufnahmestruktur 2 eingefügt werden können, kann es sein, daß der Entnahmeweg
einzelner Leitschaufeln, gemessen von ihrer Umlaufposition bis zur Trennebene, mehr
als 1 Meter beträgt. Dies verdeutlicht insbesondere die Arbeits- und Zeitintensität
der bei der Demontage anfallenden Arbeitsschritte. Handelt es sich sogar um sogenannte
Mehrlingsschaufeln, die in der Fig. 1 nicht dargestellt sind, also um mehrere in Umlaufsrichtung
des Leitschaufelträgers zusammenhängende Leitschaufeln, so erschwert sich die Montage
und insbesondere die Demontage erheblich.
Darstellung der Erfindung
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zur Verbindung einer Turbinenschaufel
mit einem Turbinenschaufelträger gemäß des gattungsbildenden Oberbegriffs des Anspruchs
1 derart weiterzubilden, daß die vorstehend genannten Nachteile vermieden werden können.
Insbesondere sollen die für die Montage bzw. Demontage erforderlichen Arbeitsschritte
vereinfacht und die für einen exakten Sitz und Positionierung jeder einzelnen Leitschaufel
innerhalb des Leitschaufelträgers erforderlichen Einzel- bzw. Kleinteile auf ein Minimum
reduziert werden. Insbesondere sollen die für einen sicheren Sitz der Leitschaufeln
verantwortliche Leitschaufelfuß sowie die Aufnahmestruktur innerhalb des Leitschaufelträgers
derart aufeinander abgestimmt sein, daß beim Betrieb derartiger Vorrichtungen auftretende
Dejustierungen einzelner Leitschaufeln vermeidbar sind.
[0010] Die Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe ist Gegenstand des Anspruchs
1. Den Erfindungsgedanken vorteilhaft weiterbildende Merkmale sind Gegenstand der
Unteransprüche.
[0011] Die erfindungsgemäße Anordnung zur Verbindung einer Turbinenschaufel, die einen Turbinenschaufelfuß
vorsieht, mit einem Turbinenschaufelträger, der eine ringförmig ausgebildete Aufnahmestruktur
aufweist, in die der Turbinenschaufelfuß einsetzbar und mittels einer Arretierhilfe
fest gegen den Turbinenschaufelträger sowohl radial, axial als auch in Umfangsrichtung
zur Aufnahmestruktur verfügbar ist, ist derart ausgebildet, daß die Aufnahmestruktur
wenigstens eine in Umfangsrichtung umlaufende Nut aufweist, in die eine am Turbinenschaufelfuß
entsprechend ausgebildete Gegenkontur paßgenau einsetzbar ist, daß die Aufnahmestruktur
und der Turbinenschaufelfuß derart ausgebildet sind, daß ein paßgenaues Verfügen des
Turbinenschaufelfußes mit dem Turbinenschaufelträger ausschließlich durch radiales
und axiales Einsetzen des Turbinenschaufelfußes in die Aufnahmestruktur erfolgt, daß
die Aufnamestruktur und der Turbinenschaufelfuß jeweils einen Bereich aufweisen, die
im verfügten Zustand einen sich in Umfangsrichtung erstreckenden Zwischenraum einschließen,
und daß die Arretierhilfe ein Distanzelement ist, dessen Form dem Zwischenraum angepaßt
ist und das in Umfangsrichtung in den Zwischenraum einbringbar ist.
[0012] Zur Vermeidung des langwierigen Einfädelns einzelner Turbinenleitschaufeln in die
Aufnahmestruktur des Turbinenleitschaufelträgers sieht die erfindungsgemäße Ausgestaltung
der Aufnahmestruktur sowie des Turbinenleitschaufelfusses vor, daß die einzelnen Turbinenleitschaufeln
weitgehend direkt an dem Ort, bezogen auf den Turbinenleitschaufelträger, an dem die
Turbinenleitschaufeln positioniert werden, direkt in die Aufnahmestruktur durch radiales
und axiales Verfügen des Leitschaufelfusses in die Aufnahmestruktur eingesetzt werden
können. Bei der Demontage erfolgt die Entnahme der einzelnen Leitschaufeln in entsprechend
umgekehrter Reihenfolge. Um ein Herausrutschen der einzelnen Leitschaufeln aus der
Aufnahmestruktur entgegen der axialen Montagerichtung zu verhindern und um den beim
Betrieb der auf die Leitschaufeln lastenden axialen Schub ohne dejustierende Auswirkungen
aufnehmen zu können, wird ein als Distanzring ausgebildeter Abstandshalter in einem
Zwischenraum zwischen Leitschaufelfuß und Aufnahmestruktur eingeführt. Auf diese Weise
erfährt der Leitschaufelfuß einen paßgenauen Sitz innerhalb der Aufnahmestruktur.
Der als Distanzring ausgebildete Abstandshalter vermag je nach Ausführungsform mehrere
in die Aufnahmestruktur eingesetzte Leitschaufelfüsse zu fixieren, so daß auf eine
Vielzahl einzelner Arretierhilfen verzichtet werden kann.
[0013] Die Besonderheit der aufeinander abgestimmten Konturen der Aufnahmestruktur innerhalb
des Leitschaufelträgers und die eines Leitschaufelfusses besteht insbesondere darin,
daß in der Aufnahmestruktur des Leitschaufelträgers zwei Aufnahmenuten eingearbeitet
sind, die vorzugsweise als einseitig offene Hohlphasen ausgebildet sind, deren offene
Seiten jeweils nach gleicher Richtung orientiert sind. Auf diese Weise ist es möglich,
daß der Leitschaufelfuß radial auf die Aufnahmestruktur aufgesetzt werden kann und
durch axiales Verschieben der Gegenkonturen des Leitschaufelfusses in die entsprechenden
Nuten der Aufnahmestruktur eine paßgenaue Fügung erzielt wird.
[0014] Erfindungsgemäß bildet sich an wenigstens einer Stelle des Fügebereiches zwischen
Aufnahmestruktur des Leitschaufelträgers und des Leitschaufelfusses ein Zwischenraum,
in dem gezielt eine Art Distanzring einbringbar ist, der den Leitschaufelfuß gegen
die Aufnahmestruktur wenigstens in axialer, vorzugsweise jedoch zusätzlich in radialer
Richtung gegen Verrutschen sichert.
[0015] Zur Vermeidung, daß die in die Aufnahmestruktur eingebrachten Leitschaufeln in Umfangsrichtung
relativ zur Aufnahmestruktur zu wandern beginnen, können die Leitschaufelfüsse einzelne
Ausnehmungen aufweisen, in die beispielsweise extra in der Aufnahmestruktur des Leitschaufelträgers
vorgesehene Zapfen bzw. Vorsprünge eingreifen können, um ein Verrutschen in Umfangsrichtung
zu verhindern. Alternativ oder in Ergänzung zu den in den Leitschaufelfüssen vorgesehenen
Ausnehmungen dienen kleine Nasen oder Vorsprünge an den Leitschaufelfüssen, die in
entsprechende Ausnehmungen innerhalb der Aufnahmestruktur des Leitschaufelträgers
eingreifen können, zusätzlich als Sicherung gegen Verrutschen in Umfangsrichtung.
Kurze Beschreibung der Erfindung
[0016] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen exemplarisch
beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1a, b
- Darstellung einer bekannten Aufnahmestruktur zwischen Leitschaufelfüssen und Aufnahmestruktur
eines Leitschaufelträgers,
- Fig. 2a, b
- erfindungsgemäße Aufnahmestruktur zwischen Leitschaufelfüssen und Aufnahmestruktur
eines Leitschaufelträgers mit Arretierzapfen,
- Fig. 3
- erfindungsgemäße Aufnahmestruktur für zusammenhängende Leitschaufelfüsse mit Dichtnuten
und Dichtstreifen, sowie
- Fig. 4a, b, c
- erfindungsgemäße Aufnahmestruktur mit einem zweiteiligen Distanzring.
Wege zur Ausführung der Erfindung, gewerbliche Verwendbarkeit
[0017] Bezüglich der bekannten in Fig. 1 dargestellten Aufnahmestruktur wird auf die vorstehend
angegebenen Erläuterungen zum Stand der Technik verwiesen.
[0018] In Fig. 2a ist eine Querschnittsdarstellung durch eine erfindungsgemäße Anordnung,
bestehend aus einem Turbinenleitschaufelträger 3 und einer Leitschaufel 1, dargestellt.
Der Leitschaufelträger 3 weist an seiner peripheren Umfangsfläche eine Aufnahmestruktur
2 auf, die zwei als Hohlphasen ausgebildete Nuten 4, 41 vorsieht, die zudem über eine
rechteckige Innenkontur verfügen. In die Nuten 4, 41 ragen entsprechende Gegenkonturen
7, 71 paßgenau hinein, die Teil des Turbinenleitschaufelfusses 31 sind. Im Gegensatz
zu der in dem Turbinenleitschaufelträger in Umlaufrichtung kontinuierlich durchgehende
Nut 4 ist die Nut 41 im gezeigten Beispiel gemäß Fig. 2 b als Zapfens 11 ausgebildet,
der zudem in eine entsprechende Ausnehmung 11' innerhalb des Leitschaufelfusses zur
Radial- und Umfangspositionierung der Leitschaufel innerhalb der Aufnahmestruktur
2 des Leitschaufelträgers 3 beiträgt.
[0019] Der wesentliche Aspekt der in den Teilfiguren 2a und 2b dargestellten erfindungsgemäßen
Anordnung besteht darin, daß die Leitschaufeln 1 im wesentlichen radial von innen
auf die Aufnahmestruktur 2 abgesenkt werden können und durch bloßes axiales Verschieben
in die entsprechenden Nutöffnungen eine paßgenaue Fügeverbindung zwischen Leitschaufelfuß
31 und Aufnahmestruktur 2 erhalten wird. Nach dem axialen Verschieben des Leitschaufelfusses
31 innerhalb der Aufnahmestruktur 2 bildet sich ein Zwischenraum 12, in den in Umfangsrichtung
ein Distanzring 13 einschiebbar ist (siehe hierzu Fig. 2a und 2b). Der Distanzring
13 kann segmentiert oder einstückig in den Zwischenraum nach Einsetzen aller Leitschaufeln
in die Aufnahmestruktur eingeführt werden. Zwar hat der Distanzring 13 sowohl radial
als auch axial im entlasteten Zustand genügend Spiel innerhalb des Zwischenraumes
12, um ihn zum einen problemlos in den Zwischenraum einzuführen oder zur Demontage
entsprechend herauszuziehen, doch bietet er ausreichend Halt für eine paßgenaue Fügung
zwischen Leitschaufelfuß und der Aufnahmestruktur. Insbesondere im Betrieb wird das
Axialspiel durch die vorherrschende axiale Gaskraft aufgehoben, wodurch es zu einer
guten gegenseitigen Ausrichtung der einzelnen Schaufeln kommt.
[0020] Häufig sind auch Turbinenleitschaufeln mit in Umfangsrichtung der Trägerstruktur
weisenden Dichtnuten und Dichtstreifen versehen. Eine mit diesen Dichtungsvorkehrungen
ausgestattete Leitschaufel ist in Fig. 3 dargestellt. Eine Besonderheit derartiger
Leitschaufeln besteht darin, daß sie vor dem Einsetzen in die Aufnahmestruktur des
entsprechenden Leitschaufelträgers über Dichtstreifen und/oder Innensegmente miteinander
verbunden sind und dadurch gruppenweise zusammenhängend in die Aufnahmestruktur eingesetzt
und eingefügt werden müssen.
[0021] Das Einsetzen erfolgt vorzugsweise in den in der Fig. 3 dargestellten Sequenzen A
bis C. Zunächst werden die zusammenhängenden Leitschaufeln 1 in radialer Richtung
r auf die Aufnahmestruktur 2 des Leitschaufelträgers 3 zubewegt (siehe Sequenz A,
linke Querschnittsdarstellung, die eine Schnittzeichnung gemäß dem Schnitt A-A durch
die links dargestellte Draufsichtsdarstellung auf die in einen Leitschaufelträger
3 eingesetzten Leitschaufeln 1 entspricht). Hierbei gelangen die Flächenabschnitte
34 und 35 des Leitschaufelfusses 31 in Kontakt mit den Flächenabschnitten 21 und 22
der Aufnahmestruktur 2. Dieses Aufsetzen ist insbesondere bei schweren Leitschaufeln
von Vorteil, da die Last der Schaufel bei geeigneter Absenkung von dem Leitschaufelträger
3 getragen wird. (Siehe hierzu Teilbild B, das zugleich dem Querschnitt durch die
linke Darstellung entlang der Schnittlinie B entspricht). In dieser abgesenkten Stellung
können zugleich voneinander beabstandete Leitschaufeln 1 derart in Umfangsrichtung
relativ zueinander positioniert werden, so daß ihre gegenüberliegenden Dichtnuten
13 derart fluchten, so daß der entsprechend vorgesehene Dichtstreifen 14 beide Leitschaufeln
gegeneinander abdichtet.
[0022] Im Schritt C werden die über die Dichtstreifen 14 zusammenhängenden Leitschaufeln
1 durch axiales Verschieben formschlüssig in die entsprechenden Nuten 4, 41 der Aufnahmestruktur
2 formschlüssig verschoben. Teilbild C entspricht wiederum dem Querschnitt durch die
Schnittlinie an der Stelle C. Zur festen Positionierung des Leitschaufelfusses 31
gegenüber der Aufnahmestruktur 2 des Leitschaufelfußträgers 3 wird schließlich ein
Distanzring 13 in Umfangsrichtung in den sich bildenden Zwischenraum 12 eingeführt.
[0023] Eine weitere Gestaltungsmöglichkeit einer formschlüssigen Anordnung zwischen Leitschaufelfuß
und Leitschaufelträger besteht darin, die Funktion der Umfangspositionierung auf einen
zweiteiligen Distanzring zu übertragen. In Abbildung 4a ist eine Querschnittsdarstellung
gezeigt, in der ein Leitschaufelfuß 31 in der Aufnahmestruktur 2 eines Leitschaufelträgers
3 formschlüssig eingepaßt ist. Wie in allen anderen Ausführungsbeispielen greift auch
hier die Gegennut 7 in die entsprechende Nut 4 der Aufnahmestruktur 2 ein. Optional
kann auch eine Gegenkontur 71 am Leitschaufelfuß 31 vorgesehen sein, die in die entsprechende
Nut 41 eingreift, doch ist es auch möglich auf diese zu verzichten, wie es beispielsweise
aus der perspektivischen Darstellung eines Leitschaufelfusses 31 aus Fig. 4b hervorgeht.
Da die Nut 4 in der Aufnahmestruktur 2 des Leitschaufelträgers 3 in Umfangsrichtung
kontinuierlich verläuft, müssen zusätzliche Maßnahmen getroffen werden, um eine gezielte
Umfangspositionierung, d.h. eine Feststellung der Leitschaufel relativ zum Leitschaufelträger
zu erzielen. Hierfür dient ein sogenannter Schubring, der in alternativen Ausführungsvarianten
in Fig. 4c dargestellt ist.
[0024] Der in der Fig. 4c dargestellte Schubring 16 weist abstehende Formteile 17 und 18
auf, die als Federn bezeichnet werden und zur Umfangspositionierung eines Leitschaufelfusses
innerhalb der Aufnahmestruktur 2 dienen. Bei Einfügen des Schubringes 16 in den Zwischenraum
12 gelangen die Formteile 17 in entsprechende Ausnehmungen 19, die in jedem Schaufelfuß
31 vorgesehen sind (siehe Fig. 4b). Entsprechend gelangen die nach oben des Schubringes
16 orientierten Formteile 18 in entsprechende Ausnehmungen innerhalb der Aufnahmestruktur
2 des Leitschaufelträgers 3. Ein nachträglich in Umfangsrichtung eingeführter Distanzring
13 sorgt dafür, daß der Schubring 16 sowohl gegen die Innenkontur des Schaufelfusses
31 als auch gegen die entsprechende Ausnehmung der Aufnahmestruktur 2 gedrückt wird.
[0025] Wie in Fig. 4c dargestellt, können die Schubringe jeweils einzeln für jeden Leitschaufelfuß
(siehe linke Detaildarstellung) oder für mehrere Leitschaufelfüsse (bspw. Positionierung
für 3 Leitschaufelfüsse, siehe rechte Detaildarstellung in Fig.4b) ausgebildet werden.
[0026] Zusammenfassend ist festzuhalten, daß mit Hilfe der erfindungsgemäßen Anordnung bei
der Montage und Demontage von Leitschaufeln in die entsprechend ausgebildeten Aufnahmestrukturen
weit weniger Teile benötigt werden, als es mit den bekannten Verbindungstechniken
der Fall ist. Überdies führt die erfindungsgemäße Anordnung zu kleineren Radialspielen
der Leitschaufelfüsse innerhalb des Leitschaufelfußträgers, so daß mögliche Leckagen
hinsichtlich Austritt von Kühlmedium durch Kippen reduziert werden können. Da insbesondere
der Ausbauweg der einzelnen Leitschaufeln aus dem Leitschaufelträger axial bzw. radial
zum Träger erfolgen kann, wird die Demontierbarkeit erheblich vereinfacht und die
Demontagedauer wesentlich reduziert. Insbesondere im Hinblick auf die Verwendung von
Mehrlingsschaufelsegmenten mit zunehmender Umfangslänge, wie es beispielsweise im
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 dargestellt ist, bietet die erfindungsgemäße Anordnung
eine komfortable Handhabung mehrerer, zusammenhängender Leitschaufeln bei der Montage
sowie Demontage.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0027]
- 1
- Leitschaufel
- 2
- Aufnahmestruktur
- 21, 22
- Flächenabschnitte der Aufnahmestruktur
- 3
- Turbinenleitschaufelträger
- 4, 41
- Nut, Einführnut in der Aufnahmestruktur
- 31
- Turbinenleitschaufelfuß
- 32
- Trennebene
- 34, 35
- Flächenabschnitt am Leitschaufelfuß
- 5
- Arretierkolben
- 6
- Sacklöcher
- 7, 71
- Gegenkonturen
- 8
- Radialspiel
- 9
- Kühlkanal
- 10
- Bohrung im Leitschaufelfuß
- 11
- Zapfen
- 11'
- Ausnehmung
- 12
- Zwischenraum
- 13
- Distanzring
- 14
- Dichtnut
- 15
- Dichtstreifen
- 16
- Schubring
- 17, 18
- abstehende Formteile
- 19
- Ausnehmung im Schaufelfuß
- S
- Strömungsrichtung
- r
- Radialrichtung
- a
- Axialrichtung
1. Anordnung zur Verbindung einer Turbinenschaufel (1), die einen Turbinenschaufelfuß
(31) vorsieht, mit einem Turbinenschaufelträger (3), der eine ringförmig ausgebildete
Aufnahmestruktur (2) aufweist, in die der Turbinenschaufelfuß (31) einsetzbar und
mittels einer Arretierhilfe fest gegen den Turbinenschaufelträger (3) sowohl radial,
axial als auch in Umfangsrichtung zur Aufnahmestruktur (2) verfügbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufnahmestruktur (2) wenigstens eine in Umfangsrichtung umlaufende Nut (4,
41) aufweist, in die eine am Turbinenschaufelfuß (31) entsprechend ausgebildete Gegenkontur
(7, 71) paßgenau einsetzbar ist,
daß die Aufnahmestruktur (2) und der Turbinenschaufelfuß (31) derart ausgebildet sind,
daß ein paßgenaues Verfügen des Turbinenschaufelfußes (31) mit dem Turbinenschaufelträger
(3) ausschließlich durch radiales und axiales Einsetzen des Turbinenschaufelfußes
(31) in die Aufnahmestruktur (2) erfolgt,
daß die Aufnamestruktur (2) und der Turbinenschaufelfuß (31) jeweils einen Bereich
aufweisen, die im verfügten Zustand einen sich in Umfangsrichtung erstreckenden Zwischenraum
(12) einschließen, und
daß die Arretierhilfe ein Distanzelement (13) ist, dessen Form dem Zwischenraum angepaßt
ist und das in Umfangsrichtung in den Zwischenraum einbringbar ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die umlaufende Nut (4) als einseitig offene Hohlphase ausgebildet ist, über deren
offene Seite die Gegenkontur (7) des Turbinenschaufelfußes (31) axparallel zur Aufnahmestruktur
(2) in die Hohlphase einsetzbar ist.
3. Anordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlphase eine rechteckige Innenkontur, mit zwei axparallelen und einem radialen
Flächenabschnitt, aufweist.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmestruktur (2) zwei in Umfangsrichtung umlaufende Nuten (4, 41) aufweist,
an deren Innenkonturen der Turbinenschaufelfuß (31) entsprechend angepaßte Gegenkonturen
(7, 71) vorsieht und die derart angeordnet sind, daß
die offenen Seiten der Nuten zu gleichen Seiten bezogen auf die axiale Erstreckung
der Aufnahmestruktur (2) angeordnet sind.
5. Anordnung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Turbinenschaufelfuß (31) Ausnehmungen (19) aufweist, in die entsprechend
ausgebildete Formabschnitte der Aufnahmestruktur paßgenau eingreifen.
6. Anordnung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Formabschnitte zapfenartige Fortsätze (11) sind, die eine Arretierung jedes
einzelnen Turbinenschaufelfußes (31) in Umfangsrichtung sichern.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmestruktur (2) und der Turbinenschaufelfuß (31) axial verlaufende Flächenabschnitte
(21, 22, 34, 35) aufweisen, die ein Aufeinandersetzten durch bloßes Verfügen in Radialrichtung
derart ermöglichen, daß durch anschließende Relativbewegung von Turbinenschaufelfuß
(31) und Aufnahmestruktur (2) ein paßgenaues Verfügen in die Nuten möglich ist.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Distanzelement (15) in Art eines Zwischenringes ausgebildet ist, der segmentweise
in den Zwischenraum einfügbar ist.
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Schubring (16) vorgesehen ist, der zusätzlich zum Distanzring in den Zwischenraum
einbringbar ist und abstehende Formteile (17, 18) aufweist, von denen wenigstens eines
in eine entsprechende Ausnehmung (19) im Turbinenschaufelfuß und wenigstens ein anderes
in eine entsprechende Ausnehmung in der Aufnahmestruktur paßgenau hineinragt.
10. Anordnung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Formteile (17, 18) axial und radial in eingebrachter Lage verlaufen, und
daß die axialen Formteile in die Turbinenschaufelfüße und die radialen Formteile in
die Aufnahmestruktur des Turbinenschaufelfußträgers hineinragen.
11. Anordnung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Distanzring (15) zwischen Aufnahmestruktur (2) und Schubring (16) einbringbar
ist.
12. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Turbinenschaufel (1) eine Turbinenleitschaufel und der Turbinenschaufelträger
ein Turbinenleitschaufelträger sind.