(19)
(11) EP 0 943 869 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.09.1999  Patentblatt  1999/38

(21) Anmeldenummer: 99104381.1

(22) Anmeldetag:  04.03.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6F24C 7/08, H05B 1/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 05.03.1998 DE 19809558

(71) Anmelder: BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH
81669 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Walter, Josef, Dipl.-Ing
    83374 Traunwalchen (DE)
  • Schweig, Dieter
    83301 Traunreut (DE)
  • Lappat, Hans, Dipl.-Ing.
    84518 Garching/Alz (DE)

   


(54) Elektroherd mit Steuereinheit und Netzanschlussklemme


(57) Bekannt ist ein Elektroherd mit einer von elektrischen Heizelementen beheizten Backofenmuffel, mit einer Bedieneinheit, einer Steuereinheit und einer elektrischen Leistungsschaltereinheit, die miteinander in Verbindung stehen zum Schalten der Heizelemente an eine Netzspannungsversorgungsleitung, die an einer Netzanschlußklemme angeschlossen ist, die im rückwärtigen Bereich des Elektroher-des gehaltert ist. Um den Verkabelungsaufwand gering zu halten, ist die Steuereinheit im Bereich der Rück-wand der Backofenmuffel angeordnet.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Elektroherd oder Backofen mit einer von elektrischen Heizelementen beheizten Backofenmuffel, mit einer Bedieneinheit, einer Steuereinheit und einer elektrischen Leistungsschaltereinheit, die miteinander in Verbindung stehen zum Schalten der Heizelemente an eine Netzspannungsversorgungsleitung, die an einer Netzanschlußklemme angeschlossen ist, die im rückwärtigen Bereich des Elektroherdes gehaltert ist.

[0002] Ein derartiges Gargerät ist bekannt aus der Patentschrift DE 33 08 826 C2, wobei eine zentrale Steuerleiterplatte zur Verteilung der Steuerleitungen zu den einzelnen Steuerund Regeleinrichtungen und eine weitere davon getrennte Leiterplatte für die Leistungsschalter- und Netzanschlußeinheit der Heiz- bzw. -Kochstellen vorgesehen ist. Die einzelnen Steuerleitungen sind mit voneinander abweichenden Leistungssteckem versehen, während die Steuer- und Regeleinrichtungen und die Leistungsschaltereinheit als entsprechende Gegenstücke jeweils zu den einzelnen Leistungssteckem korrespondierende Steckbuchsen aufweisen. Nachteilig an diesem Stand der Technik ist der große Verkabelungs- und Montageaufwand.

[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, diesen Verkabelungs- und Montageaufwand bei einem Elektroherd nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 zu verringern.

[0004] Erfindungsgemäß ist dies dadurch erreicht, daß bei einem gattungsgemäßen Elektroherd oder Backofen die Steuereinheit im Bereich der Rückwand der Backofenmuffel angeordnet ist. Durch die Plazierung der Steuereinheit in diesem Bereich kann Leitungs- bzw. Kabelmaterial eingespart werden. Aufgrund der kurzen elektrischen Verbindungsleitungen ist zudem der Aufwand zum Entstören elektrischer Baugruppen im Elektroherd stark verringert. Weiterhin ist an dieser kühlen Stelle im Elektroherd die thermische Beanspruchung der elektrischen Komponenten der Steuereinheit besonders gering.

[0005] Vorteilhafterweise ist die Steuereinheit in unmittelbarer Nähe der Netzanschlußklemme angeordnet und bildet mit dieser zusammen eine Baueinheit, beispielsweise in Form einer gemeinsamen Leiterplatte. Diese Baueinheit kann vor dem Einbau in den Elektroherd gesondert vormontiert und geprüft werden.

[0006] Besonders kompakt und zuverlässig wird der Elektroherd, wenn zusätzlich die Leistungsschaltereinheit in unmittelbarere Nähe der Steuereinheit und der Netzanschlußklemme angeordnet ist. Dadurch ist der Verkabelungsaufwand gegenüber dem Stand der Technik deutlich reduziert. Gegebenenfalls können die Einheiten auf einer oder mehreren Leiterplatten plaziert sein, die in einem Gehäuse angeordnet sind. Dieses Gehäuse kann mit entsprechenden Lüftungsöffnungen versehen sein und kann kühltechnisch günstig in einem durch einen Kühllüfter des Elektroherdes bewirkten Kühlluftstrom im Zwischenraum zwischen Backofenmuffel und Gehäuse des Elektroherdes angeordnet sein. Diese Baueinheit kann zusätzlich auch die Steuerung bzw. Spannungsversorgung eines dem Elektroherd zugeordneten Kochfeldes oder einer Dunstabzugshaube übemehmen.

[0007] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Steuereinheit mit der Bedieneinheit lediglich über eine Niederspannungsleitung verbunden. Die für die Bedieneinheit erforderliche Niederspannung wird bereits im Bereich der Steuereinheit erzeugt, wodurch sich der Aufbau der Schalterfront bzw. der Bedieneinheit hinsichtlich berührbarer Teile, die elektrische Spannung annehmen können, vereinfachen läßt. Die 3mm-Trennung des Elektroherdes beim Abschalten erfolgt in der Steuereinheit bzw. in der Leistungsschaltereinheit. Unter der Voraussetzung, daß die 230 V-Verbraucher-Anschlüsse insbesondere die der Heizelemente auch im rückwärtigen Bereich des Elektroherdes angeordnet sind, ist der räumliche Bereich innerhalb des Gehäuses, in dem die Netzspannung von 230 V im Elektroherd bereitgestellt sind, günstigerweise auf den rückwärtigen Bereich des Elektroherdes hinter der Backofenmuffelrückwand begrenzt. Alternativ zu der Niederspannungsleitung kann die Kommunikation zwischen der Steuereinheit und der Bedieneinheit auch über eigene Datenbusleitungen, Lichtleitertechnik oder Funk- bzw. Infrarotübertragung erfolgen.

[0008] Zur Verringerung der Leitungsanzahl und damit des Kabelbaums sind der Steuereinheit und der Bedieneinheit Modulations- und Demodulationseinheiten zugeordnet. Diese stellen die Kommunikation zwischen den beiden Einheiten auf beispielsweise einer ohnehin vorhandenen Netzspannungs- oder Niederspannungsleitung sicher.

[0009] Besonders montage- und kostenfreundlich ist es, wenn die elektrischen Anschlüsse der Heizelemente auch an der Rückwand der Backofenmuffel angeordnet sind.

[0010] Besonders hohe Backofenmuffeln und damit ein besonders großes Garraumvolumen ist möglich, wenn die Bedieneinheit - wie oben beschrieben ohne Steuereinheit und ohne Netzteil - aufgebaut ist, und die Steuer- sowie die Leistungsschaltereinheit im Bereich der Netzanschlußklemme angeordnet sind. Die Bedieneinheit kann nämlich sehr flach realisiert werden, wenn sie lediglich flache Bedien- und Anzeigeelemente aufweist.

[0011] Nachfolgend ist anhand einer schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Elektroherdes beschrieben.

[0012] In der Figur ist in perspektivischer Ansicht von hinten ein Backofen 1 stark vereinfacht gezeigt. Bei einem metallischen Gehäuse 3 des Backofens 1 ist zur übersichtlichen Darstellung die Deckwand und die Rückwand weggelassen sowie eine Seitenwand und die Bodenwand nur teilweise dargestellt. Unterhalb einer an sich bekannten Frontblende 5 mit Anzeige- und Bedienelementen des Backofens 1 ist in dem Gehäuse 3 eine an sich bekannte Backofenmuffel 7 gehaltert. Diese ist frontseitig offen und durch eine nicht gezeigte Backofentür verschließbar. Auch die thermische Isolation der Backofenmuffel 7 ist aus Vereinfachungsgründen nicht dargestellt. An der Rückseite der Frontblende 5 ist eine Bedienkonsole 9 befestigt. Diese weist die an sich bekannten Bedien- und Anzeigeelemente des Backofens 1 auf. An der Rückwand der Backofenmuffel 7 ist ein Steuergehäuse 11 befestigt. Zu diesem Steuergehäuse 11 führen zum einen eine Netzanschlußleitung 13 des elektrischen Hausnetzes, eine Niederspannungs-Verbindungsleitung 15 zur Bedienkonsole 9, sowie Heizelement-Leitungen 17 zu elektrischen Anschlußstellen an der Rückwand der Backofenmuffel 7. In dem Steuergehäuse 11 sind als eine elektrische Baueinheit eine Steuereinheit 19, eine Leistungsschaltereinheit 21 und eine Netzanschlußklemme 23 vorgesehen. Das Steuergehäuse 11 ist in einem kühlen Bereich des Gehäuses 3 des Backofens 1 entsprechend den Sicherheitsanforderungen an die Netzanschlußklemme 23 angeordnet. Die elektrischen Verbindungen zwischen der Netzanschlußklemme 23, der Steuereinheit 19 und der Leistungsschaltereinheit 21 sind innerhalb des Steuergehäuses 11 zum Teil auf gemeinsamen Leiterplatten realisiert.

[0013] Entsprechend den an der Bedienkonsole 9 vorgegebenen Betriebsparametern für den Backofen 1 steuert die Steuereinheit 19 die Leistungsschaltereinheit 21. Dadurch werden die an den Heizelement-Leitungen 17 angeschlossenen an sich bekannten Heizkörper des Backofens 1 leistungsmäßig gesteuert. Zur Kommunikation zwischen der Bedienkonsole 9 und der Steuereinheit 19 ist im Steuergehäuse 11 eine erste Modulations-/Demodulationseinheit 25 und in der Bedienkonsole 9 eine zweite Modulations-/ Demodulationseinheit vorgesehen. Die jeweiligen Kommunikationssignale werden in die zur Versorgung der Anzeige- und Bedienelemente der Bedienkonsole 9 ohnehin vorhandene Niederspannungs-Verbindungsleitung 15 eingespeist bzw. von dieser gelesen.


Ansprüche

1. Elektroherd oder Backofen mit einer von elektrischen Heizelementen beheizten Backofenmuffel, mit einer Bedieneinheit, einer Steuereinheit und einer elektrischen Leistungsschaltereinheit, die miteinander in Verbindung stehen zum Schalten der Heizelemente an eine Netzspannungsversorgungsleitung, die an einer Netzanschlußklemme angeschlossen ist, die im rückwärtigen Bereich des Elektroherdes gehaltert ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (19) im Bereich der Rückwand der Backofenmuffel (7) angeordnet ist.
 
2. Elektroherd nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (19) in unmittelbarer Nähe der Netzanschlußklemme (23) angeordnet ist und insbesondere mit dieser zusammen eine Baueinheit bildet.
 
3. Eletroherd nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Leistungsschaltereinheit (21) im Bereich der Steuereinheit (19) und der Netzanschlußklemme (23) angeordnet ist.
 
4. Elektroherd nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (19) mit der Bedieneinheit (9) lediglich über eine Niederspannungsleitung (15) verbunden ist.
 
5. Elektroherd nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuereinheit (19) und der Bedieneinheit (9) Modulations- und Demodulationseinheiten (25, 27) zugeordnet sind, die zwischen beiden auszutauschende Signale auf Verbindungsleitungen (15) einspeisen und auslesen.
 
6. Elektroherd nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrischen Anschlüsse der Heizelemente an der Rückwand der Backofenmuffel (7) angeordnet sind.
 
7. Elektroherd, bei dem die Einbauhöhe der Bedieneinheit den Abstand zwischen der Deckwand des Gehäuses und der Deckwand der Backofenmuffel bestimmt, nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dieser Abstand weniger als etwa 5 cm beträgt.
 




Zeichnung