[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Elektroherd oder Backofen mit einer von
elektrischen Heizelementen beheizten Backofenmuffel, mit einer Bedieneinheit, einer
Steuereinheit und einer elektrischen Leistungsschaltereinheit, die miteinander in
Verbindung stehen zum Schalten der Heizelemente an eine Netzspannungsversorgungsleitung,
die an einer Netzanschlußklemme angeschlossen ist, die im rückwärtigen Bereich des
Elektroherdes gehaltert ist.
[0002] Ein derartiges Gargerät ist bekannt aus der Patentschrift DE 33 08 826 C2, wobei
eine zentrale Steuerleiterplatte zur Verteilung der Steuerleitungen zu den einzelnen
Steuerund Regeleinrichtungen und eine weitere davon getrennte Leiterplatte für die
Leistungsschalter- und Netzanschlußeinheit der Heiz- bzw. -Kochstellen vorgesehen
ist. Die einzelnen Steuerleitungen sind mit voneinander abweichenden Leistungssteckem
versehen, während die Steuer- und Regeleinrichtungen und die Leistungsschaltereinheit
als entsprechende Gegenstücke jeweils zu den einzelnen Leistungssteckem korrespondierende
Steckbuchsen aufweisen. Nachteilig an diesem Stand der Technik ist der große Verkabelungs-
und Montageaufwand.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, diesen Verkabelungs- und Montageaufwand
bei einem Elektroherd nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 zu verringern.
[0004] Erfindungsgemäß ist dies dadurch erreicht, daß bei einem gattungsgemäßen Elektroherd
oder Backofen die Steuereinheit im Bereich der Rückwand der Backofenmuffel angeordnet
ist. Durch die Plazierung der Steuereinheit in diesem Bereich kann Leitungs- bzw.
Kabelmaterial eingespart werden. Aufgrund der kurzen elektrischen Verbindungsleitungen
ist zudem der Aufwand zum Entstören elektrischer Baugruppen im Elektroherd stark verringert.
Weiterhin ist an dieser kühlen Stelle im Elektroherd die thermische Beanspruchung
der elektrischen Komponenten der Steuereinheit besonders gering.
[0005] Vorteilhafterweise ist die Steuereinheit in unmittelbarer Nähe der Netzanschlußklemme
angeordnet und bildet mit dieser zusammen eine Baueinheit, beispielsweise in Form
einer gemeinsamen Leiterplatte. Diese Baueinheit kann vor dem Einbau in den Elektroherd
gesondert vormontiert und geprüft werden.
[0006] Besonders kompakt und zuverlässig wird der Elektroherd, wenn zusätzlich die Leistungsschaltereinheit
in unmittelbarere Nähe der Steuereinheit und der Netzanschlußklemme angeordnet ist.
Dadurch ist der Verkabelungsaufwand gegenüber dem Stand der Technik deutlich reduziert.
Gegebenenfalls können die Einheiten auf einer oder mehreren Leiterplatten plaziert
sein, die in einem Gehäuse angeordnet sind. Dieses Gehäuse kann mit entsprechenden
Lüftungsöffnungen versehen sein und kann kühltechnisch günstig in einem durch einen
Kühllüfter des Elektroherdes bewirkten Kühlluftstrom im Zwischenraum zwischen Backofenmuffel
und Gehäuse des Elektroherdes angeordnet sein. Diese Baueinheit kann zusätzlich auch
die Steuerung bzw. Spannungsversorgung eines dem Elektroherd zugeordneten Kochfeldes
oder einer Dunstabzugshaube übemehmen.
[0007] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Steuereinheit mit der Bedieneinheit
lediglich über eine Niederspannungsleitung verbunden. Die für die Bedieneinheit erforderliche
Niederspannung wird bereits im Bereich der Steuereinheit erzeugt, wodurch sich der
Aufbau der Schalterfront bzw. der Bedieneinheit hinsichtlich berührbarer Teile, die
elektrische Spannung annehmen können, vereinfachen läßt. Die 3mm-Trennung des Elektroherdes
beim Abschalten erfolgt in der Steuereinheit bzw. in der Leistungsschaltereinheit.
Unter der Voraussetzung, daß die 230 V-Verbraucher-Anschlüsse insbesondere die der
Heizelemente auch im rückwärtigen Bereich des Elektroherdes angeordnet sind, ist der
räumliche Bereich innerhalb des Gehäuses, in dem die Netzspannung von 230 V im Elektroherd
bereitgestellt sind, günstigerweise auf den rückwärtigen Bereich des Elektroherdes
hinter der Backofenmuffelrückwand begrenzt. Alternativ zu der Niederspannungsleitung
kann die Kommunikation zwischen der Steuereinheit und der Bedieneinheit auch über
eigene Datenbusleitungen, Lichtleitertechnik oder Funk- bzw. Infrarotübertragung erfolgen.
[0008] Zur Verringerung der Leitungsanzahl und damit des Kabelbaums sind der Steuereinheit
und der Bedieneinheit Modulations- und Demodulationseinheiten zugeordnet. Diese stellen
die Kommunikation zwischen den beiden Einheiten auf beispielsweise einer ohnehin vorhandenen
Netzspannungs- oder Niederspannungsleitung sicher.
[0009] Besonders montage- und kostenfreundlich ist es, wenn die elektrischen Anschlüsse
der Heizelemente auch an der Rückwand der Backofenmuffel angeordnet sind.
[0010] Besonders hohe Backofenmuffeln und damit ein besonders großes Garraumvolumen ist
möglich, wenn die Bedieneinheit - wie oben beschrieben ohne Steuereinheit und ohne
Netzteil - aufgebaut ist, und die Steuer- sowie die Leistungsschaltereinheit im Bereich
der Netzanschlußklemme angeordnet sind. Die Bedieneinheit kann nämlich sehr flach
realisiert werden, wenn sie lediglich flache Bedien- und Anzeigeelemente aufweist.
[0011] Nachfolgend ist anhand einer schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Elektroherdes beschrieben.
[0012] In der Figur ist in perspektivischer Ansicht von hinten ein Backofen 1 stark vereinfacht
gezeigt. Bei einem metallischen Gehäuse 3 des Backofens 1 ist zur übersichtlichen
Darstellung die Deckwand und die Rückwand weggelassen sowie eine Seitenwand und die
Bodenwand nur teilweise dargestellt. Unterhalb einer an sich bekannten Frontblende
5 mit Anzeige- und Bedienelementen des Backofens 1 ist in dem Gehäuse 3 eine an sich
bekannte Backofenmuffel 7 gehaltert. Diese ist frontseitig offen und durch eine nicht
gezeigte Backofentür verschließbar. Auch die thermische Isolation der Backofenmuffel
7 ist aus Vereinfachungsgründen nicht dargestellt. An der Rückseite der Frontblende
5 ist eine Bedienkonsole 9 befestigt. Diese weist die an sich bekannten Bedien- und
Anzeigeelemente des Backofens 1 auf. An der Rückwand der Backofenmuffel 7 ist ein
Steuergehäuse 11 befestigt. Zu diesem Steuergehäuse 11 führen zum einen eine Netzanschlußleitung
13 des elektrischen Hausnetzes, eine Niederspannungs-Verbindungsleitung 15 zur Bedienkonsole
9, sowie Heizelement-Leitungen 17 zu elektrischen Anschlußstellen an der Rückwand
der Backofenmuffel 7. In dem Steuergehäuse 11 sind als eine elektrische Baueinheit
eine Steuereinheit 19, eine Leistungsschaltereinheit 21 und eine Netzanschlußklemme
23 vorgesehen. Das Steuergehäuse 11 ist in einem kühlen Bereich des Gehäuses 3 des
Backofens 1 entsprechend den Sicherheitsanforderungen an die Netzanschlußklemme 23
angeordnet. Die elektrischen Verbindungen zwischen der Netzanschlußklemme 23, der
Steuereinheit 19 und der Leistungsschaltereinheit 21 sind innerhalb des Steuergehäuses
11 zum Teil auf gemeinsamen Leiterplatten realisiert.
[0013] Entsprechend den an der Bedienkonsole 9 vorgegebenen Betriebsparametern für den Backofen
1 steuert die Steuereinheit 19 die Leistungsschaltereinheit 21. Dadurch werden die
an den Heizelement-Leitungen 17 angeschlossenen an sich bekannten Heizkörper des Backofens
1 leistungsmäßig gesteuert. Zur Kommunikation zwischen der Bedienkonsole 9 und der
Steuereinheit 19 ist im Steuergehäuse 11 eine erste Modulations-/Demodulationseinheit
25 und in der Bedienkonsole 9 eine zweite Modulations-/ Demodulationseinheit vorgesehen.
Die jeweiligen Kommunikationssignale werden in die zur Versorgung der Anzeige- und
Bedienelemente der Bedienkonsole 9 ohnehin vorhandene Niederspannungs-Verbindungsleitung
15 eingespeist bzw. von dieser gelesen.
1. Elektroherd oder Backofen mit einer von elektrischen Heizelementen beheizten Backofenmuffel,
mit einer Bedieneinheit, einer Steuereinheit und einer elektrischen Leistungsschaltereinheit,
die miteinander in Verbindung stehen zum Schalten der Heizelemente an eine Netzspannungsversorgungsleitung,
die an einer Netzanschlußklemme angeschlossen ist, die im rückwärtigen Bereich des
Elektroherdes gehaltert ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (19) im Bereich der Rückwand der Backofenmuffel (7) angeordnet
ist.
2. Elektroherd nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (19) in unmittelbarer Nähe der Netzanschlußklemme (23) angeordnet
ist und insbesondere mit dieser zusammen eine Baueinheit bildet.
3. Eletroherd nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Leistungsschaltereinheit (21) im Bereich der Steuereinheit (19) und der
Netzanschlußklemme (23) angeordnet ist.
4. Elektroherd nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (19) mit der Bedieneinheit (9) lediglich über eine Niederspannungsleitung
(15) verbunden ist.
5. Elektroherd nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuereinheit (19) und der Bedieneinheit (9) Modulations- und Demodulationseinheiten
(25, 27) zugeordnet sind, die zwischen beiden auszutauschende Signale auf Verbindungsleitungen
(15) einspeisen und auslesen.
6. Elektroherd nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrischen Anschlüsse der Heizelemente an der Rückwand der Backofenmuffel
(7) angeordnet sind.
7. Elektroherd, bei dem die Einbauhöhe der Bedieneinheit den Abstand zwischen der Deckwand
des Gehäuses und der Deckwand der Backofenmuffel bestimmt, nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dieser Abstand weniger als etwa 5 cm beträgt.