[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Montieren eines Steckverbinders auf das
abgemantelte Ende eines Koaxialkabels. Im weiteren betrifft die Erfindung einen zur
Durchführung des Verfahrens geeigneten, koaxialen Steckverbinder, bestehend aus einem
Steckverbinderkopf mit einer kabelseitigen, axialen Bohrung eines ersten Durchmessers
und einer steckseitigen zweiten Bohrung größeren Durchmessers, in der im montierten
Zustand eine Isolierstoffstütze sitzt, die einen Steckverbinderinnenleiter über einen
Teil seiner Länge umschließt, dessen Durchmesser größer als der Durchmesser der kabelseitigen
axialen Bohrung des Steckverbinderkopfes ist.
[0002] Koaxiale Steckverbinder mit den vorstehend genannten Merkmalen sind bekannt und gewöhnlich
zur Montage auf dem Ende eines Semirigidkabels oder eines Kabels mit Geflechtaußenleiter
bestimmt. Diese Kabel haben einen im Verhältnis zu den inneren und äußeren Abmessungen
des Steckverbinders kleinen Außendurchmesser. Dieser Umstand erschwert die Montage
des Steckverbinders auf dem Kabel beträchtlich, denn der für viele Steckverbindertypen
vorgegebene Durchmesser des Steckverbinderinnenleiters ist größer als der Durchmesser
der kabelseitigen axialen Bohrung des Steckverbinderkopfes, in der der Kabelaußenleiter
aufgenommen, abgefangen und elektrisch kontaktiert wird. Deshalb kann - anders als
bei Steckverbindern, die zur Montage auf Koaxialkabeln vergleichsweise großen Durchmessers
vorgesehen sind - der Steckverbinderinnenleiter nicht vorab mit dem freigelegten Kabelinnenleiter
verbunden und dann zusammen mit dem Kabel in die kabelseitige, axiale Bohrung des
Steckerverbinderkopfes eingeführt und in seine vorschriftsmäßige Lage gebracht werden.
Stattdessen wurden bisher alternativ die beiden folgenden Montageverfahren angewandt.
[0003] Bei dem ersten Verfahren ist der mit seiner Isolierstoffstütze fest in dem Steckverbinderkopf
montierte Steckverbinderinnenleiter kabelseitig als Buchse ausgebildet. Das passend
zugerichtete Kabelende wird, gegebenenfalls nach Auflöten eines Kontaktstiftes auf
den überstehenden Kabelinnenleiter, in den Steckverbinder eingeführt, so daß der überstehende
Kabelinnenleiter oder der auf diesen aufgelötete Kontaktstift sich in die Buchse des
Steckverbinderinnenleiters schiebt. Nachteilig sind hierbei der erhöhte Fertigungsaufwand
für den Steckverbinderinnenleiter, die schlechte Kontrollierbarkeit der Güte der Steckverbindung
zwischen dem Kabelinnenleiter und dem Steckverbinderinnenleiter und vor allem das
u. U. unbefriedigende Intermodulationsverhalten der Einheit aus Kabel und Steckverbinder,
hervorgerufen durch die nur reibschlüssige Kontaktierung des Kabelinnenleiters mit
dem Steckverbinderinnenleiter.
[0004] Das zweite, bekannte Verfahren setzt einen Steckverbinder voraus, dessen Steckverbinderkopf
in Höhe der zu schaffenden Verbindung zwischen dem Kabelinnenleiter und dem Steckverbinderinnenleiter
eine ausreichend große radiale Bohrung hat. Nach dem Einschieben des Kabels in den
Steckverbinder werden der Kabelinnenleiter und der Steckverbinderinnenleiter über
diese Bohrung z.B. unter Verwendung eines Lötkolbens verlötet. Nachteilig ist hieran
die umständliche Montage, die schlechte Kontrollierbarkeit der Güte der Lötverbindung
zwischen Kabelinnenleiter und Steckverbinderinnenleiter, die Gefahr des Zurückbleibens
von Flußmittelrückständen im Inneren des Steckverbinders und der Aufwand zum HF- und
gegebenenfalls auch zum wasserdichten Verschließen der radialen Bohrung im Steckverbinderkopf
im Anschluß an den Lötvorgang. Hinzu kommt, daß derartige Steckverbinder axial länger
bauen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein demgegenüber wesentlich vereinfachtes
Montageverfahren sowie insbesondere für dieses Verfahren geeignete Steckverbinder
zu schaffen.
[0006] Verfahrenstechnisch ist diese Aufgabe durch folgende Schritte gelöst:
1. Zurücksetzen des Kabelaußenleiters und des Dielektrikums zum Freilegen des Kabelinnenleiters;
2. Hindurchschieben des Kabels durch den Steckverbinderkopf bis über dessen steckseitige
Stirnfläche hinaus;
3. Verbinden des Steckverbinderinnenleiters mit dem Kabelinnenleiter vor der steckseitigen
Stirnfläche des Steckverbinderkopfes;
4. direktes oder indirektes Einpressen des Steckverbinderinnenleiters in den Steckverbinderkopf;
5. mechanisches und elektrisches Verbinden des Steckverbinderkopfes mit dem Kabelaußenleiter.
[0007] Dieses Verfahren erfordert nur ein Minimum an einfach durchzuführenden und gut kontrollierbaren
Schritten. Es führt zu einer einstückigen Verbindung sowohl des Steckverbinderinnenleiters
mit dem Kabelinnenleiter als auch des Steckverbinderkopfes mit dem Kabelaußenleiter
und damit zu einer äußerst intermodulationsarmen elektrischen Kontaktierung des Steckverbinders
mit dem Kabel.
[0008] Im Fall des direkten Einpressens des Steckverbinderinnenleiters in den Steckverbinderkopf
gemäß Schritt 4 ist der Steckverbinderkopf bereits mit der Isolierstoffstütze ausgerüstet
und der Steckverbinderinnenleiter wird unter gleichzeitigem Zurückschieben des Kabels
verdreh- und auszugfest in die Isolierstoffstütze eingepreßt. Hierzu kann der Steckverbinderinnenleiter
in dem betreffenden Bereich seines Umfanges z.B. mit Widerhaken oder mit einer Rändelung
versehen sein. Im Fall des indirekten Einpressens im Schritt 4 sitzt die Isolierstoffstütze
vormontiert auf dem Steckverbinderinnenleiter und wird nach dessen Verbinden, z.B.
Verlöten mit dem Kabelinnenleiter gemäß Schritt 3 unter Zurückschieben des Kabels
in den Steckverbinderkopf eingepreßt. Auch in diesem Fall wird ein verdrehfester Sitz
durch eine geeignete Oberflächenprofilierung, in diesem Fall der Innenwand der die
Isolierstoffstütze aufnehmenden Bohrung des Steckverbinderkopfes erreicht. Statt die
Isolierscoffstütze einschließlich des Steckverbinderinnenleiters in den Steckverbinderkopf
einzupressen, kann der Steckverbinderkopf auch zweiteilig ausgebildet sein und die
Isolierstoffstütze im Schritt 4 lediglich in den Hauptkörper des Steckverbinderkopfes
zurück- und eingeschoben sowie anschließend durch Aufsetzen, z.B. Aufschrauben oder
Aufpressen, des zweiten Teiles des Steckverbinderkopfes festgelegt werden.
[0009] Das erfindungsgemäß vorgeschlagene Verfahren ermöglicht auch die Verwendung eines
konstruktiv und damit herstellungstechnisch besonders einfachen und kurz bauenden
Steckverbinders. Dieser besteht aus einem Steckverbinderkopf mit einer kabelseitigen,
axialen Bohrung mit einem ersten Durchmesser und einer steckseitigen Bohrung mit einem
zweiten, größeren Durchmesser, in der im montierten Zustand eine Isolierstoffstütze
sitzt, die einen Steckverbinderinnenleiter über einen Teil seiner Länge umschließt,
dessen Durchmesser größer als der Durchmesser der kabelseitigen, axialen Bohrung des
Steckverbinderkopfes ist, und zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, daß der Steckverbinderinnenleiter
zum Einschieben in die steckseitige Bohrung des Steckverbinderkopfes erst nach dem
Verbinden mit dem Kabelinnenleiter ausgebildet ist, und daß der Steckverbinderkopf
in seinem den Steckverbinderinnenleiter umgebenden Bereich durchgehend geschlossen,
ohne radiale Öffnung, ist.
[0010] Diese Konstruktion ermöglicht es also, den Steckverbinderinnenleiter mit dem Kabelinnenleiter
außerhalb des Steckverbinderkopfes zu verbinden, also beispielsweise zu verlöten oder
auf den Kabelinnenleiters zu crimpen und dann erst unter entsprechendem Zurückschieben
des Kabels in den Steckverbinderkopf einzusetzen. Neben der auf diese Weise erheblich
vereinfachten Montage hat diese Konstruktion des Steckverbinders im Unterschied zu
den bisherigen Konstruktionen den Vorteil, daß auf das Kabel und insbesondere auf
die Verbindungsstelle zwischen dem Kabelinnenleiter und dem Steckverbinderinnenleiter
im Zuge der Montage keinerlei Zwangskräfte, insbesondere keine Torsionskräfte, ausgeübt
werden. Bei Kabeln mit ausreichend widerstandsfähigem Kabelinnenleiter, zum Beispiel
aus kupferplattiertem Stahl, erübrigt es sich auch, den Steckverbinderinnenleiter
und/oder die Isolierstoffstütze verdrehfest in dem Steckverbinderkopf festzulegen.
An dem Steckverbinderinnenleiter kann ein radialer Bund ausgebildet sein, der als
steckseitiger Anschlag für die Isolierstoffstütze wirkt. Diese Isolierstoffstütze
kann auch durch einen Einpreß- oder Schraubring im Steckverbinderkopf festgelegt werden.
Bei Kabeln mit empfindlichen Kabelinnenleiter ist hingegen sowohl die Isolierstoffstütze
als auch der Steckverbinderinnenleiter so ausgestaltet, zum Beispiel am Umfang profiliert,
daß nach der Montage beide Teile untereinander und gegenüber dem Steckverbinderkopf
verdrehfest und nötigenfalls auch auszugfest in dem Steckverbinderkopf gehalten sind.
[0011] Nach einer ersten Ausführungsform kann der Steckverbinderinnenleiter zum Einpressen
in die in dem Steckverbinderkopf sitzende Isolierstoffstütze ausgebildet sein. Der
Steckverbinderkopf und die Isolierstoffstütze bilden also eine vormontierte Einheit.
[0012] Nach einer anderen Ausführungsform kann der Steckverbinderinnenleiter in der Isolierstoffstütze
gehalten und die Isolierstoffstütze einschließlich des Steckverbinderinnenleiters
in den Steckverbinderkopf einsetzbar sein. In diesem Fall bilden der Steckverbinderinnenleiter
und die Isolierstoffstütze eine vormontierte Einheit.
[0013] Das Verfahren und Ausführungsbeispiele des Steckverbinder nach der Erfindung werden
nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert. Diese ist schematisch und stellt lediglich
Ausführungsbeispiele dar. Es zeigt:
- Fig. 1 und 2
- eine erste Ausführungsform des vorgeschlagenen Steckverbinders während und nach der
Montage und
- Fig. 3 und 4
- eine zweite Ausführungsform während und nach der Montage.
[0014] Die Fig. 1 und 2 zeigen einen koaxialen Steckverbinder, bestehend aus einem Steckverbinderkopf
1 mit einer kabelseitigen, axialen Bohrung 2 eines ersten Durchmesser und einer steckseitigen
gestuften Bohrung 3 mit einem zweiten, größeren Durchmesser. In der Bohrung 3 sitzt
eine Isolierstoffstütze 4 die ihrerseits eine Bohrung zur Aufnahme eines Steckverbinderinnenleiters
5 hat. Dessen Durchmesser ist größer als der Durchmesser der kabelseitigen axialen
Bohrung 2 des Steckverbinderkopfes 1. Dieser hat keinerlei (radiale) Montagehilfsbohrungen,
ist also durchgehend massiv.
[0015] Durch die Bohrung 2 des Steckverbinderkopfes 1 ist von der Kabelseite her ein Koaxialkabel
6 mit Außenleiter 7, Kabeldielektrikum 8 und Kabelinnenleiter 9 soweit hindurchgeschoben,
daß der freigelegte Endabschnitt des Kabelinnenleiters 9 sich vor der steckseitigen
Stirnfläche des Steckverbinderkopfes 1 befindet. Das Koaxialkabel 6 kann insbesondere
ein Semirigidkabel oder ein Kabel mit einem Geflechtaußenleiter sein. Das vor oder
nach dem Hindurchschieben des Kabels durch den Steckverbinderkopf freigelegte Ende
des Kabelinnenleiters 9 ist in der in Figur 1 dargestellten Stellung mit dem Steckverbinderinnenleiter
5 bei 10 verlötet worden. Anschließend wird der Steckverbinderinnenleiter 5 unter
gleichzeitigem Zurückschieben des Kabels 6 in Richtung des Pfeiles 11 in die Isolierstoffstütze
4 eingepreßt und nimmt dann die in Figur 2 gezeichnete Lage ein, in der der Steckverbinderinnenleiter
mit einer an dessen Umfang ausgebildeten Ringschulter 51 gegen die steckseitige Stirnfläche
der Isolierstoffstütze 4 anliegt. Da hier der Fall eines Kabels mit einem torsionsempfindlichen
Innenleiter 9 angenommen ist, hat der Steckverbinderinnenleiter 5 in seinem in der
Isolierstoffstütze sitzenden Bereich eine Rändelung 52, die einen torsionsfesten Sitz
gewährleistet. Die Isolierstoffstütze 4 ist ihrerseits durch eine entsprechende Innenprofilierung
31 der Bohrung 3 des Steckverbinderkopfes 1 in diesem verdrehfest gehalten. Zum Abschluß
der Montage wird der Steckverbinderkopf 1 im Bereich seiner Bohrung 2 in geeigneter
Weise mit dem Kabelaußenleiter 7 verbunden, z.B. wie dargestellt verlötet.
[0016] Die Figuren 3 und 4 zeigen ein anderes Ausführungsbeispiel des vorgeschlagenen Steckverbinders,
wobei einander entsprechende Teile mit den gleichen Bezugszeichen wie in den Figuren
1 und 2 versehen sind. Konstruktiv und damit auch montagetechnisch unterscheidet sich
die Ausführungsform des Steckverbinders nach den Figuren 3 und 4 von derjenigen nach
den Figuren 1 und 2 nur dadurch, daß die Isolierstoffstütze 4 nicht mit dem Steckverbinderkopf
1 sondern mit dem Steckverbinderinnenleiter 5 eine vormontierte Einheit bildet. Nach
Verbinden des Kabelinnenleiters 9 mit dem Steckverbinderinnenleiter 5 wird daher der
letztere indirekt über die Isolierstoffstütze 4 in den Steckverbinderkopf 1 eingepreßt,
uzw. unter Verwendung eines Rohres 20, das zum Einpressen auf die Isolierstoffstütze
4 aufgesetzt wird.
1. Verfahren zum Montieren eines Steckverbinders auf das abgemantelte Ende eines Koaxialkabels
mit folgenden Schritten:
1.1 Zurücksetzen des Kabelaußenleiters und des Dielektrikums zum Freilegen des Kabelinnenleiters;
1.2 Hindurchschieben des Kabels durch den Steckverbinderkopf bis über dessen steckseitige
Stirnfläche hinaus;
1.3 Verbinden des Steckverbinderinnenleiters mit dem Kabelinnenleiter vor der steckseitigen
Stirnfläche des Steckverbinderkopfes;
1.4 direktes oder indirektes Einpressen des Steckverbinderinnenleiters in den Steckverbinderkopf;
1.5 mechanisches und elektrisches Verbinden des Steckverbinderkopfes mit dem Kabelaußenleiter.
2. Koaxialer Steckverbinder, insbesondere für ein Montageverfahren nach Anspruch 1, bestehend
aus einem Steckverbinderkopf (1) mit einer kabelseitigen, axialen Bohrung (2) eines
ersten Durchmessers und einer steckseitigen Bohrung (3) mit einem zweiten, größeren
Durchmesser, in der im montierten Zustand eine Isolierstoffstütze (4) sitzt, die einen
Steckverbinderinnenleiter (5) über einen Teil seiner Länge umschließt, dessen Durchmesser
größer als der Durchmesser der kabelseitigen, axialen Bohrung (2) des Steckverbinderkopfes
(1) ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Steckverbinderinnenleiter (5) zum Einschieben in die steckseitige Bohrung
des Steckverbinderkopfes (1) erst nach Verbinden mit dem Kabelinnenleiter (9) ausgebildet
ist, und daß der Steckverbinderkopf (1) in seinem den Steckverbinderinnenleiter (5)
umgebenden Bereich durchgehend geschlossen, ohne radiale Öffnung, ist.
3. Steckverbinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Steckverbinderinnenleiter
(5) zum Einpressen in die in dem Steckverbinderkopf (1) sitzende Isolierstoffstütze
(4) ausgebildet ist (Fig. 1, 2).
4. Steckverbinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Steckverbinderinnenleiter
(5) vormontiert in der Isolierstoffstütze (4) gehalten ist und daß die Isolierstoffstütze
(4) einschließlich des Steckverbinderinnenleiters in den Steckverbinderkopf (1) einsetzbar
ist (Fig. 3,4).