[0001] Die Erfindung betrifft eine Schlagleiste für Prallmühlenrotoren mit zum Zwecke der
Umwendbarkeit spiegelsymmetrischem, länglichem Querschnitt, die auf der in Umlaufrichtung
des Rotors hinteren Seite Flächen aufweist, mit denen sie sich nach hinten und radial
von innen her gegen fest am Rotor vorgesehene Halteteile anlegt und auf der vorderen
Seite Anlageflächen für bewegliche Halteteile, die die Schlagleiste mit den fest am
Rotor vorgesehenen Halteteilen in Eingriff halten.
[0002] Derartige umwendbare aber nicht umdrehbare Schlagleisten sind in verschiedenen Ausführungsformen
bekannt. Sie eignen sich besonders für Prallmühlenrotoren, die aus mehreren auf einer
Achse befestigten Scheiben bestehen, die am Umfang mit Randausnehmungen versehen sind,
in die die Schlagleisten eingesetzt werden. Denn bei diesen Rotoren werden die Schlagleisten
zwischen den Scheiben auch auf den inneren Hälften ihrer Vorderseiten dem Verschleiß
ausgesetzt, so daß diese Flächen nicht als Anlageflächen auf der Rückseite verwendet
werden können. Beim Umwenden, d. h. beim Schwenken um eine Mittelquerachse, bleibt
die Hinterseite hinten und die Vorderseite vom, nur daß die innere Hälfte dann außen
ist und umgekehrt.
[0003] Im Bereich der Scheibenbreite sind die vorderen Anlageflächen der Schlagleisten durch
die sie fixierenden Halteteile oder durch die voreilenden, weiter außen angeordneten
Rotorscheibenteile, welche die Schlagleistenhalterung bilden, hinreichend gegen Verschleiß
geschützt.
[0004] Eine solche Schlagleiste ist beispielsweise aus der DE 26 06 000 A1 bekannt. Sie
hat, wie viele andere bekannte Schlagleisten, einen länglichen Querschnitt von gleichbleibender
Breite, ihr Querschnitt weist jedoch gegenüber anderen Schlagleisten eine nach hinten
geknickte Form auf, wobei sie sich mit den der Symmetrieachse naheliegenden hinteren
Flächen schräg von innen her gegen entsprechend ausgebildete Rotorscheibenteile anlegt.
Mit diesen Teilen in Eingriff gehalten wird die Schlagleiste durch Keile auf der Vorderseite,
die auf auf der vorderen Seite in der Mitte und senkrecht zur Symmetrieachse vorgesehene
Anlageflächen der Schlagleiste wirken. Die Anlageflächen für die Keile in den Rotorscheiben
auf der vorderen Seite sind im wesentlichen radial ausgerichtet.
[0005] Der Querschnitt der bekannten Schlagleiste hat eine gleichbleibende Breite und bedingt
dadurch auch eine breite Außenfläche, die im wesentlichen Reibverschleiß ausgesetzt
ist. Maßgeblich für eine gute Zerkleinerung ist die vordere Kante einer Schlagleiste,
die für eine bessere Wirkung schwach nach vorne geneigt eingebaut sein sollte. Durch
eine solche Neigung verbreitert sich jedoch die Außenfläche noch zusätzlich, was noch
mehr Reibverschleiß bedeutet.
[0006] Die ideale Schlagleiste wäre eine möglichst dünne, wie sie annähernd aus der DE 28
11 376 A1 bekannt ist. Die dort beschriebene Schlagleiste ist höchstens 40 mm dick
über ein beträchtliches Teil ihrer Höhe und ist deshalb auch nur für Sandprallmühlen
geeignet, bei denen das Aufgabekorn auch nur eine kleine Größe aufweist. Darüber hinaus
ist diese bekannte Leiste für einen Reversierbetrieb ausgelegt, so daß ihre Schlagkante
sich durch Verschleiß selbst schärft. Für große Prallmühlen ist diese Leiste nicht
geeignet, sie würde bei entsprechend großem Aufgabegut zu Bruch gehen.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schlagleiste mit möglichst einfachem
Querschnitt zu schaffen, die aber im Bereich der Schlagkanten verhältnismäßig dünn
ist und trotzdem großen Kräften durch Schlagwirkung widersteht, die günstige Verschleißkurven
aufweist und damit im Betrieb zu Kosteneinsparungen führt, dabei besteht die weitere
Aufgabe darin, die Schlagleiste und den die Schlagleiste aufnehmenden Rotor so zu
gestalten, daß trotz einfachem Querschnitt der Schlagleiste und einfacher Ausbildung
des Rotors eine sichere und preiswerte Befestigung der erforderlichen Anzahl von Schlagleisten
im Rotor gegeben ist. Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß der Querschnitt der Schlagleiste
im wesentlichen eine doppeltrapezförmige Grundform bildet mit den langen Grundlinien
als Symmetrieachse, und dabei die der Höhe eines jeden Trapezes entsprechende Rückseite
der Schlagleiste rechtwinklig zur Symmetrieachse eine ebene Fläche über die Schlagleistenhöhe
bildend ausgerichtet ist, und die auf der Rückseite der Schlagleiste vorgesehenen
Anlageflächen von einer nutartigen Vertiefung in Längsrichtung der Schlagleiste verlaufend
und in Höhe der Symmetrieachse angeordnet gebildet sind.
[0008] Die erfindungsgemäße Leiste ist verhältnismäßig schmal und hat damit ein entsprechend
geringes Volumen, ist daher vom Bedarf an Gußwerkstoff her auch preiswert in der Herstellung.
[0009] Die Erfindung sieht in weiterer Ausgestaltung vor, daß die der Symmetrieachse entsprechenden
langen Grundlinien der Trapeze in etwa doppelt so lang ausgebildet sind, als die kurzen,
der Breite der Außenflächen entsprechenden Grundlinien. Dabei ist mit Trapez bzw.
Doppeltrapez die Grundform des Querschnitts gemeint, unter Vernachlässigung der nutartigen
Vertiefung. Diese ist ebenfalls trapezartig ausgebildet und weist plane Anlageflächen
auf, mit denen sich die Schlagleiste gegen die fest am Rotor vorgesehen Halteteile
anlegt.
[0010] Zur Festlegung der Schlagleiste in Achsrichtung wird in weiterer Ausgestaltung der
Erfindung vorgeschlagen, an den Stirnseiten und von der Rückseite der Schlagleiste
ausgehend die nutartige Vertiefung verbreiternd mit Ausnehmungen zur Aufnahme von
axial wirkenden Verriegelungselementen zu versehen.
[0011] Vorteilhaft ist es, wenn die Anlageflächen für die beweglichen Halteteile auf der
Vorderseite der Schlagleiste durch die schrägen Flächen (Schenkel) des Doppeltrapezes
(als Obelisks) selbst gebildet sind. Durch Verzicht auf separate, erhaben oder vertieft
ausgebildete Flächen ergibt sich eine Verbilligung, wobei auf eine Bearbeitung der
Anlageflächen verzichtet werden kann, weil die in den Rotor eingebaute Schlagleiste
mit den beweglichen Halteteilen gegen die fest am Rotor vorgesehen Halteteile gehalten
wird, vorzugsweise ohne die Schlagleiste fest einzuspannen.
[0012] Eine Weiterbildung der Erfindung ist in einer Verwendung der erfindungsgemäßen Schlagleiste
zu sehen, indem jede Schlagleiste um ihre Längsachse in Umlaufrichtung des Rotors
geneigt eingebaut ist derart, daß der nach außen weisende schräge Schenkel des entsprechenden
Trapezes als Obelisk eine Schlagfläche bildend in Bezug auf eine durch die Rotorachse
gehende, auf die äußerste, beim drehenden Rotor den Schlagkreis bildende Kante der
Schlagleiste ausgerichtete Schnittebene vorgeneigt ist, und damit diese äußerste Kante
gegenüber den übrigen Teilen der Schlagleiste voreilend ist.
[0013] Besonders vorteilhaft ist ein Rotor, der aus mehreren Rotorscheiben besteht, die
durch in allen Rotorscheiben zueinander fluchtend angeordneten Randausnehmungen, unterbrochen
sind, mit erfindungsgemäßen Schlagleisten, wobei die Randausnehmungen, wie aus der
EP - 0666 111 A1 bekannt, vom äußeren Umfang des Rotors ausgehend entgegen der Drehrichtung
des Rotors nach innen geneigt sind und bei dem die Randausnehmungen von den fest am
Rotor vorgesehenen Halteteilen ein Widerlager für die Schlagleisten bildend übergriffen
sind, so daß jede Schlagleiste um ihre Längsachse in Umlaufrichtung des Rotors geneigt
eingebaut ist derart, daß der nach außen weisende schräge Schenkel des entsprechenden
Trapezes als Obelisk auf der Vorderseite eine Schlagfläche bildend in Bezug auf eine
durch die Rotorachse gehende, auf die äußerste, beim drehenden Rotor den Schlagkreis
bildende Kante der Schlagleisten ausgerichtete Schnittebene vorgeneigt ist, und damit
diese äußerste Kante gegenüber den übrigen Teilen der Schlagleisten voreilend ist.
Die beweglichen Halteteile, die zwischen der Vorderseite der Schlagleisten und den
Abstützflächen an den Rotorscheiben vorgesehen sind, halten dabei die Schlagleisten
schräg von vom und innen her unterstützend mit den fest am Rotor vorgesehenen prismenförmigen
Halteteilen in Eingriff.
[0014] Bei dem Rotor gemäß der EP - 0 666 111 A1 ist nachteilig, daß das hintere Widerlager,
welches jede Randausnehmung übergreift, aus losen Halteteilen gebildet ist mit kleinen
Anlageflächen, so daß eine sichere Halterung nicht gewährleistet ist.
[0015] Die Erfindung wird anhand der Zeichnung erläutert, und zwar zeigen
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Schlagleiste in Stirnansicht,
- Fig. 2
- eine gemaß der Erfindung in den Rotor eingebaute Schlagleiste, dargestellt in einem
Ausschnitt des Rotors,
- Fig. 3
- einen Rotor gemäß der Erfindung mit eingebauter Schlagleiste in Stirnansicht.
[0016] Wie Fig. 1 zeigt, hat die Schlagleiste 1 einen spiegelsymmetrischen, länglichen Querschnitt
von einer doppeltrapezförmigen Grundform entsprechend der Ergänzung durch strichpunktierte
Linien. Die langen Grundlinien a eines jeden Trapezes entsprechen der Symmetrieachse
2, die kurzen Grundlinien entsprechen der Breite der Außenflächen 3.
[0017] Die Schlagkanten 4 sind dabei etwas abgerundet und nach hinten schräg abfallend.
Die der Rückseite 5 der Schlagleiste 1 entsprechende Höhe h eines jeden Trapezes ist
rechtwinklig zur Symmetrieachse ausgerichtet und bildet so eine ebene Fläche 6 über
die Schlagleistenhöhe 7. Auf der Rückseite 5 ist in Höhe der Symmetrieachse eine trapezförmige
Vertiefung 8 vorgesehen, deren Seiten von planen Anlageflächen 9 gebildet sind, mit
denen sich die Schlagleiste gegen fest am Rotor vorgesehene Halteteile 10 anlegt (Fig.
2).
[0018] Entsprechend Fig. 1 weist die Vorderseite 11 der Schlagleiste zwei Schlagflächen
12 auf, die von den nach außen weisenden schrägen Schenkel der Trapeze (als Obeliske)
gebildet sind. Die nutartige Vertiefung 8 weist an beiden Stirnseiten 13 die Vertiefung
verbreiternd Ausnehmungen 14 auf, in die, wie Fig. 2 zeigt, axial wirkende Verriegelungselemente
15 eingreifen, die in Taschen der festen Halteteile 10 verschieblich enthalten sind.
[0019] Die Schlagleiste länglichen Querschnitts ist, wie Fig. 2 zeigt, schräg vorgeneigt
in den Rotor eingebaut, der aus mehreren Rotorscheiben 16 besteht. Die Scheiben weisen
mehrere Randausnehmungen 17 zur Aufnahme je einer Schlagleiste auf. Diese Randausnehmungen
sind in Umlaufrichtung vor der Schlagleiste mit einer weiteren, etwa rechtwinklig
ausgebildeten Ausnehmung 18 zur Aufnahme eines beweglichen Halteteiles 19 versehen,
welches die Schlagleiste mit dem fest am Rotor vorgesehen Halteteile 10 in Eingriff
hält.
[0020] In Fig. 3 ist ein Rotor in Stirnansicht dargestellt, aus Vereinfachungsgründen jedoch
nur mit einer Schlagleiste 1 ausgestattet. Die Rotorachse, um die der Rotor entsprechend
Pfeil 20 dreht, ist mit x bezeichnet. Die in der Figur oben eingebaut dargestellte
Schlagleiste beschreibt mit ihrer äußeren Kante 4 einen Schlagkreis 21. Von dieser
Kante aus ist eine Schnittebene 22 zur Rotorachse x geführt. Die Schlagleiste ist,
wie diese Figur deutlich zeigt, zur Schnittebene 22 geneigt eingebaut derart, daß
die Schlagkante 4 gegenüber der Schlagfläche 12 voreilend ist. Der Rotor besteht aus
mehreren Rotorscheiben 16, die an ihren Naben 23 zusammengeschweißt sind.
[0021] Die erfindungsgemäße Schlagleiste ist einfach in ihrer Ausbildung und aufgrund ihrer
schlanken Form wird nur verhältnismäßig wenig von dem an sich teuren Verschleißwerkstoff
benötigt. Auch der Ein- und Ausbau sind unkompliziert, was zur Reduzierung der Unterhaltungskosten
beiträgt.
1. Schlagleiste für Prallmühlenrotoren mit zum Zwecke der Umwendbarkeit spiegelsymmetrischem,
länglichem Querschnitt, die auf der in Umlaufrichtung des Rotors hinteren Seite Flächen
aufweist, mit denen sie sich nach hinten und radial von innen her gegen fest am Rotor
vorgesehene Halteteile anlegt und auf der vorderen Seite Anlageflächen für bewegliche
Halteteile, die die Schlagleiste mit den fest am Rotor vorgesehenen Halteteilen in
Eingriff halten, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Schlagleiste (1) im wesentlichen eine doppeltrapezförmige Grundform
bildet mit den langen Grundlinien (a) als Symmetrieachse (2), und dabei die der Höhe
(h) eines jeden Trapezes entsprechende Rückseite (5) der Schlagleiste (1) rechtwinklig
zur Symmetrieachse eine ebene Fläche (6) über die Schlagleistenhöhe (7) bildend ausgerichtet
ist, und die auf der Rückseite (5) der Schlagleiste (1) vorgesehenen Anlageflächen
(9) von einer nutartigen Vertiefung (8) in Längsrichtung der Schlagleiste verlaufend
und in Höhe der Symmetrieachse angeordnet gebildet sind.
2. Schlagleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die der Symmetrieachse (2) entsprechenden langen Grundlinien der Trapeze in etwa
doppelt so lang ausgebildet sind, als die kurzen, der Breite der Außenflächen (3)
entsprechenden Grundlinien.
3. Schlagleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die nutartigen Vertiefungen (8) im Querschnitt trapezförmig ausgebildet sind und
plane Anlageflächen (9) für die fest am Rotor vorgesehen Halteteile (10) aufweisen.
4. Schlagleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den Stirnseiten (13) und von der Rückseite (5) der Schlagleiste ausgehend die
nutartige Vertiefung (8) verbreitemd Ausnehmungen (14) zu Aufnahme von axial wirkenden
Verriegelungselementen (15) vorgesehen sind.
5. Schlagleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlageflächen für die beweglichen Halteteile (19) auf der Vorderseite (11) der
Schlagleiste (1) durch die schrägen Flächen des Doppeltrapezes (als Obelisks) selbst
gebildet sind.
6. Verwendung von Schlagleisten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Schlagleiste (1) um ihre Längsachse in Umlaufrichtung des Rotors geneigt eingebaut
ist derart, daß der nach außen weisende schräge Schenkel des entsprechenden Trapezes
als Obelisk eine Schlagfläche (12) bildend in Bezug auf eine durch die Rotorachse
(x) gehende, auf die äußerste, beim drehenden Rotor den Schlagkreis (21) bildende
Kante (4) der Schlagleiste ausgerichtete Schnittebene (22) vorgeneigt ist, und damit
diese äußerste Kante gegenüber den übrigen Teilen der Schlagleiste voreilend ist.
7. Rotor für Prallmühlen, der aus mehreren Rotorscheiben (16) besteht, die durch in allen
Rotorscheiben zueinander fluchtend angeordneten Randausnehmungen (17, 18) unterbrochen
sind, wobei die Randausnehmungen vom äußeren Umfang des Rotors ausgehend entgegen
der Drehrichtung des Rotors nach innen geneigt sind mit Schlagleisten nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß die Randausnehmungen (17, 18) von den fest am Rotor vorgesehenen Halteteilen (10)
ein Widerlager für die Schlagleisten (1) bildend übergriffen sind, so daß jede Schlagleiste
(1) um ihre Längsachse in Umlaufrichtung (Pfeil 20) des Rotors geneigt eingebaut ist
derart, daß die nach außen weisende schräge Seite des entsprechenden Trapezes als
Obelisk auf der Vorderseite (11) eine Schlagfläche (12) bildend in Bezug auf eine
durch die Rotorachse (x) gehende, auf die äußerste, beim drehenden Rotor den Schlagkreis
(21) bildende Kante (4) der Schlagleiste ausgerichtete Schnittebene (22) vorgeneigt
ist, und damit diese äußerste Kante gegenüber den übrigen Teilen der Schlagleiste
voreilend ist
8. Rotor nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die am Rotor fest vorgesehenen Halteteile (10) prismenartig ausgebildet ebene Flächen
aufweisen, als komplementäre Elemente zu den nutartigen Vertiefungen (8) in den Schlagleisten
(1).