(19)
(11) EP 0 945 234 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.09.1999  Patentblatt  1999/39

(21) Anmeldenummer: 99102491.0

(22) Anmeldetag:  10.02.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B27B 17/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 24.03.1998 DE 19812861

(71) Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH
70442 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Steinbrueck, Egbert
    01855 Sebnitz (DE)
  • Dolata, Juergen
    01855 Sebnitz (DE)
  • Below, Heiko
    01855 Sebnitz (DE)

   


(54) Elektrokettensäge mit Sägekettenschnellbremsvorrichtung


(57) Bei einer Elektrokettensäge mit einem in einem Maschinengehäuse (10) aufgenommenen Elektromotor (33) zum Antreiben einer Sägekette, mit zwei am Maschinengehäuse angeordneten Handgriffen (11,13), mit mindestens einer an einem der Handgriffe (11,13) festgelegten Schalttaste (17,20) zum Schalten eines im Stromkreis des Elektromotors (33) angeordneten elektrischen Schalters (18), mit einer Kettenbremse zum schnellen, mechanischen Festbremsen der Sägekette und mit einem vor dem vorderen Handgriff (13) am Maschinengehäuse (10) schwenkbar gelagerten Handschutz (14), der die Kettenbremse in seiner einen Schwenkposition (B) aktiviert und in seiner anderen Schwenkposition (A) löst, ist zum Zwecke des sofortigen Abschaltens des Elektromotors (33) beim Aktivieren der Kettenbremse ohne zusätzlichen Schalter im Stromkreis des Elektromotors (33) aus der Schwenkbewegung des Handschutzes (14) von seiner einen die Kettenbremse lösenden Schwenkposition (A) in die andere Schwenkposition (B) eine von der Stellung der mindestens einen Schalttaste (17,20) unabhängige Betätigung des elektrischen Schalters (18) zum Öffnen des Stromkreises abgeleitet.




Beschreibung

Stand der Technik



[0001] Die Erfindung betrifft eine Elektrokettensäge der im Oberbegriff des Anspruchs 1 definierten Gattung.

[0002] Bei einer solchen Kettensäge dient die vom Handschutz auslösbare Kettenbremse dazu, Verletzungen des Bedieners durch die Sägekette aufgrund eines plötzlichen Rückschlags (Kick back) der Kettensäge während des Arbeitens zu verhindern. Tritt ein solcher Rückschlag auf, so wird durch Anschlag des Handschutzes an die den vorderen Griff der Kettensäge umschließende Hand des Bedieners der Handschutz in seine andere Schwenkposition verschwenkt und aktiviert die Kettenbremse, die die Sägekette sehr schnell festbremst.

[0003] Bei einer bekannten Elektrokettensäge dieser Art (EP 0 743 147 A1) besteht die Kettenbremse aus einer Bremstrommel, die drehfest mit einem die Sägekette treibenden Kettenrad verbunden ist, und einem den Außenmantel der Bremstrommel über nahezu 360° umschlingenden Bremsband, das mittels eines vom Handschutz betätigten Hebelgetriebes straff gespannt werden kann, so daß es die Bremstrommel festsetzt, oder mit einer Lose versehen werden kann, so daß die Bremstrommel ungehindert unter dem Bremsband hinwegdrehen kann. Zusätzlich zu dem Bremsband ist am Innenmantel der Bremstrommel ein Bremsschuh angeordnet, der über ein von einem Elektromagenten betätigtes Hebelgestänge an die Bremstrommel zum Abbremsen von Bremstrommel und Kettenrad andrückbar ist. Beim Anlegen des Bremsschuhs betätigt das Hebelgestänge zugleich eine Kupplung, die Bremstrommel und Kettenrad von der Abtriebswell des Elektromotors trennt. Der Elektromagnet wird aktiviert, wenn die Schalttaste für den elektrischen Ein-/Ausschalter freigegeben wird und dieser den elektrischen Stromkreis des Elektromotors unterbricht, und betätigt das Hebelgestänge im Sinne des Ausrückens der Kupplung und des Aufpressens des Bremsschuhs. Nach einer vorgegebenen Haltezeit fällt der Elektromagnet ab, und die Sägekette ist wieder freigegeben.

[0004] Bei einer bekannten Elektroheckenschere (EP 0 214 455 B1) ist eine Zweihandschaltung für den die Scherblätter antreibenden Elektromotor vorgesehen, die sicherstellt, daß die Scherblätter erst in Bewegung gesetzt werden können, wenn mit jeder Hand des Bedieners eine Schalttaste betätigt wird und damit insgesamt zwei im elektrischen Stromkreis des Elektromotors angeordnete elektrische Schalter durch jeweils eine Schalttaste geschlossen sind. Bei dem den Scherblättern naheliegenden, vorderen Handgriff, der quer zur Gehäuseachse des Maschinengehäuses ausgerichtet und als U-förmiger Bügel ausgebildet ist, ist sowohl in jedem Schenkel als auch in dem die beiden Schenkel verbindenden Steg des Bügels jeweils eine Schalttaste angeordnet. Im Bügel ist ein Zugband eingelegt, das ringsum verläuft und mit einem Ende an einer Zugfeder und mit dem anderen Ende an dem im Stromkreis des Elektromotors liegenden, als Zugschalter ausgebildeten elektrischen Schalter befestigt ist. Das Zugband ist straff gespannt und die Schalttasten liegen im unbetätigten Zustand mit jeweils einem Schaltelement an dem Zugband an. Durch Eindrücken eines der drei Schalttasten wird das Zugband quer zu seiner Erstreckungsrichtung ausgelenkt und dabei so verkürzt, daß der elektrische Zugschalter in Schließrichtung betätigt wird. Durch diese konstruktive Ausgestaltung des zweiten elektrischen Ein-/Ausschalters im vorderen Handgriff der Heckenschere ist sichergestellt, daß die Heckenschere mit Zweihandschaltung gleich gut von Rechts- und Linkshändern bedient und auch am Querteil des vorderen Handgriffs gegriffen werden kann.

Vorteile der Erfindung



[0005] Die erfindungsgemäße Elektrokettensäge mit den Merkmalen des Anspruchs 1 hat den Vorteil, daß bei Auftreten des Kick back zugleich mit dem Festbremsen der Sägekette durch die Kettenbremse auch der Elektromotor abgeschaltet wird, ohne daß es der Anordnung eines weiteren elektrischen Schalters im Stromkreis des Elektromotors bedarf. Damit ist zur Realisierung aller Schaltfunktionen nur ein einziger elektrischer Schalter im Stromkreis des Elektromotors erforderlich, auf den sowohl die mindestens eine Schalttaste zur Inbetriebnahme bzw. Abschalten der Kettensäge als auch der Handschutz mit seiner Kick back-Schutzfunktion zugreift. Neben dem Preisvorteil wird ein geringerer Montageaufwand sowie eine zusätzliche Sicherheit erreicht, da bei einem Defekt des elektrischen Schalters die Kettensäge nicht in Betrieb genommen werden kann und daher ein Arbeiten mit defektem Kick back-Schutz nicht möglich ist, wie dies bei einem separaten, zusätzlichen Schalter ausschließlich für die Kick back-Funktion eintreten kann. Außerdem ist die Ausfallwahrscheinlichkeit der Elektrokettensäge bei nur einem einzigen Schalter geringer als bei zwei Schaltern.

[0006] Durch die in den weiteren Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Anspruch 1 angegebenen Elektrokettensäge möglich.

[0007] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der elektrische Schalter so ausgebildet, daß ein Schaltglied den Stromkreis in seiner Grundstellung öffnet und nach Zurücklegen eines definierten Verschiebewegs schließt. Am Schaltglied greift einerseits eine das Schaltglied in die Grundstellung zurücksetzende Rückstellkraft und andererseits ein gegen die Rückstellkraft wirkendes flexibles Zugmittel, z.B. Band, Draht, Seil, Kette od.dgl., an, das endseitig am Handschutz mit Abstand von dessen Schwenkpunkt befestigt und an der mindestens einen Schalttaste so vorbeigeführt ist, daß ein an der Schalttaste angeordneter Druckfinger bei unbetätigter Schalttaste quer am Zugmittel anliegt und bei Schalttastenbetätigung eine seitliche Auslenkung des Zugmittels unter einer die Zugmittellänge verkürzenden Schlaufenbildung bewirkt. Der Schwenkweg des Handschutzes zwischen seinen beiden Schwenkendpositionen, der Verschiebeweg des Druckfingers der mindestens einen Schalttaste und die Länge des Zugmittels sind so aufeinander abgestimmt, daß beim Betätigen der mindestens einen Schalttaste die durch den Druckfinger bewirkte Zugmittelverkürzung nur dann zum Überführen des Schaltglieds in die Schließstellung des Schalters ausreicht, wenn der Handschutz in seiner die Kettenbremse lösenden Schwenkposition steht.

[0008] Durch diese konstruktive Maßnahme wird eine weitgehende Unabhängigkeit in der räumlichen Anordnung der auf den elektrischen Schalter einwirkenden Betätigungselemente sichergestellt. Die Verlegungsmöglichkeit des Zugmittels im Gehäuse ist nahezu unbegrenzt, so daß die Zahl der auf den Schalter zugreifenden Betätigungselemente beliebig gesteigert werden kann. Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung läßt sich dabei auch problemlos und ohne nennenswerten Zusatzaufwand eine Zweihandschaltung zum Einschalten der Kettensäge realisieren, bei der sichergestellt ist, daß ein Einschalten nur dann erfolgt, wenn beide Schalttasten betätigt sind und ein Ausschalten bewirkt wird, wenn eine der beiden Schalttasten freigegeben wird.

[0009] In beiden Fällen ist die Einschaltung der Kettensäge nur dann möglich, wenn der Handschutz in seiner die Kettensäge freigebenden Schwenkposition steht. Damit wird verhindert, daß der Elektromotor auf die gebremste Sägekette aufgeschaltet wird und der Kurzschlußstrom zur Auslösung der Maschinensicherung führt. Wird der Handschutz durch einen evtl. Rückschlag der Kettensäge beim Arbeiten mit der Kettensäge in Seine die Kettenbremse aktivierende Schwenkposition umgeschwenkt, so führt dies zu einer Verlängerung der wirksamen Zugmittellänge in der Weise, daß die Schleifenbildung durch die Druckfinger der einen oder der beiden Schalttasten nicht mehr ausreicht, das Schaltglied in seiner den elektrischen Schalter schließenden Stellung zu halten. Dieses wird damit durch die Rückstellkraft in die Grundstellung zurückgesetzt, in der der elektrische Schalter öffnet und der Stromkreis zum Elektromotor unterbrochen ist.

Zeichnung



[0010] Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen jeweils in schematischer Darstellung
Fig 1
eine Seitenansicht einer Kettensäge mit einzelnen, im Rahmen der Erfindung herausgestellten Bauteilen,
Fig. 2
ausschnittweise eine gleiche Darstellung mit einem modifizierten Ein-/Ausschalter der Kettensäge.

Beschreibung des Ausführungsbeispiels



[0011] Die in Fig. 1 nur prinzipiell und nur mit den im Rahmen der Erfindung interessierenden Bauteilen dargestellte Kettensäge weist ein Gehäuse 10 auf, an dessen hinterem Ende ein erster Handgriff 11 und auf dessen vorderen Stirnseite Stützzähne 12 zum Ansetzen der Kettensäge an das zu sägende Werkstück ausgebildet sind. Nahe der Stirnseite des Gehäuses 10 ist auf dessen Oberseite ein zweiter Handgriff 13 angeordnet, der sich bügelartig quer zur Längsachse des Gehäuses 10 erstreckt, in der Zeichnung also in Richtung Zeichenblattiefe verläuft. Dem zweiten Handgriff 13 ist ein Handschutz 14 vorgelagert, der in einem Schwenklager 15 schwenkbar im Gehäuse 10 gelagert ist und in zwei Schwenkpositionen A und B geschwenkt werden kann. In der Schwenkposition B ist eine hier nicht dargestellte, auf einem sog. Schwert geführte Sägekette mittels einer Kettenbremse mechanisch festgebremst und in der Schwenkposition A ist die Sägekette freigegeben. Ein Ausführungsbeispiel für eine hier eingesetzte Kettenbremse ist in der eingangs genannten, eine bekannte Kettensäge beschreibenden Druckschrift dargestellt. Die vom Handschutz 14 ausgelöste Kettenbremse, dient dazu, Verletzungen des Bedieners durch die Sägekette aufgrund eines plötzlichen Rückschlags (Kick back) der Kettensäge während des Arbeitens zu verhindern. Tritt ein solcher Rückschlag auf, so wird durch Anschlagen des Handschutzes 14 an der den zweiten Handgriff 13 umschließenden Hand des Bedieners der Handschutz 14 aus der Schwenkposition A in die Schwenkposition B verschwenkt und die Kettenbremse aktiviert, die schlagartig die Sägekette festsetzt.

[0012] Auf der von einem Schutzbügel 16 mit Abstand überzogenen Unterseite des ersten Handgriffs 11 steht eine Schalttaste 17 zum manuellen Betätigen eines elektrischen Schalters 18 vor. Der elektrische Schalter 18 ist im Stromkreis eines hier nur schematisch dargestellten Elektromotors 33 zum Antrieb der Sägekette angeordnet. Die Schalttaste 17 arbeitet gegen die Rückstellkraft einer Druckfeder 19, die die Schalttaste 17 in ihrer über die Unterseite des Schutzbügels 16 vorstehenden Grundstellung hält bzw. in diese nach Loslassen der Schalttaste 17 zurückführt. Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2 ist die Schalttaste 17 schwenkbar im Maschinengehäuse 10 gehalten, sie kann aber auch gegen die Kraft der Druckfeder 19 linear verschiebbar ausgebildet werden. An der Unterseite des zweiten Handgriffs 13 steht eine zweite Schalttaste 20 vor, die im zweiten Handgriff 13 schwenkbar gelagert ist und gegen die Kraft einer Druckfeder 21 von Hand geschwenkt werden kann. Auch diese zweite Schalttaste 20 dient zum Betätigen des im Stromkreis des Elektromotors 33 angeordneten elektrischen Schalters 18.

[0013] Der elektrische Schalter 18 ist so ausgebildet, daß ein Schaltglied 22 den Stromkreis zum Elektromotor 33 in seiner Grundstellung öffnet und nach Zurücklegen eines definierten Verschiebewegs schließt. Hierzu ist das als sog. Schaltkeil ausgebildete Schaltglied 22 längsverschieblich im Gehäuse 10 festgelegt und liegt mit einer unter einem spitzen Winkel zur Verschieberichtung sich erstreckenden Keilfläche 221 auf einem im Schaltergehäuse 23 des elektrischen Schalters 18 geführten rechtwinkelig zur Verschieberichtung des Schaltglieds 22 ausgerichteten Stößel 24 auf. Der gegen die Kraft einer Druckfeder 25 axial verschiebliche Stößel 24 ist mit einem Schaltkontakt 34 verbunden, der beim Einschieben des Stößel 24 in das Schaltergehäuse 23 gegen die Druckfeder 25 den Stromkreis des Elektromotors 33 schließt. Wird das Schaltglied 22 aus seiner in der Zeichnung dargestellten Grundstellung verschoben, so wird von der Keilfläche 221 der Stößel 24 in das Schaltergehäuse 23 eingedrückt, und nach Zurücklegen eines definierten Verschiebewegs des Schaltglieds 22 ist der Schalter 18 geschlossen.

[0014] Auf der einen Seite des Schaltglieds 22 greift eine als Zugfeder ausgebildete Rückstellfeder 26 und auf der anderen Seite des Schaltglieds 22 ein flexibles Zugmittel an, das hier als Zugband 27 ausgebildet ist. Als Zugmittel kann aber auch ein Draht, ein Seil, eine Kette od.dgl. verwendet werden. Das Zugband 27 ist straff gespannt im Gehäuse 10 verlegt, an den beiden Schalttasten 17 und 20 vorbeigeführt, an einem im Gehäuse 10 fest angeordneten Zapfen 28 um 180° umgelenkt und an dem Handschutz 14 mit Abstand von dessen Schwenklager 15 im Befestigungspunkt 32 befestigt. Der Zapfen 28 ist vom Schwenklager 15 aus gesehen zur Stirnseite des Gehäuses 10 hin versetzt angeordnet. Das Zugband 27 ist durch eine Mehrzahl von Nocken 29 geführt. Die das Schaltglied 22 in dessen Grundstellung haltende Rückstellfeder 26 übt zugleich eine Zugkraft auf das Zugband 27 auf, so daß das Zugband 27 straff gespannt ist, wenn der Handschutz 14 sich in seiner Schwenkposition A (Kettenbremse gelöst) befindet. Jede Schalttaste 17,20 trägt einen Druckfinger 30 bzw. 31, der bei unbetätigter Schalttaste 17 bzw. 20 quer zur Erstreckungsrichtung des Zugbandes 27 an dem Zugband 27 anliegt. Die Anlagepunkte der Druckfinger 30,31 am Zugband 27 sind mit 301 und 311 bezeichnet. Auf der von den beiden Anlagepunkten 301,311 abgkehrten Seite des Zugbandes 17 sind vor und hinter dem Anlagepunkt 301,311 jeweils zwei Nocken 29 angeordnet, an denen sich das Zugband 27 abstützt. Wird die Schalttaste 17 oder 20 betätigt, so verschiebt der jeweilige Druckfinger 30 bzw. 31 das Zugband 27 seitlich quer zwischen dem Nockenpaar 29 unter Ausbildung einer Schlaufe im Zugband 27 hindurch. Dadurch wird das Zugband 27 verkürzt und das Schaltglied 22 gegen die Kraft der Rückstellfeder 26 in Schließrichtung des Schalters 18 bewegt. Der Schwenkweg des Handschutzes 14 zwischen seinen Schwenkpositionen A und B, der Verschiebeweg des Druckfingers 30 an der Schalttaste 17, der Verschiebeweg des Druckfingers 31 an der Schalttaste 20 und die Länge des Zugbandes 27 sind nunmehr so aufeinander abgestimmt, daß das Schaltglied 22 nur in seine den Schalter 18 schließende Verschiebestellung gelangen kann, wenn beide Schalttasten 17 und 20 betätigt sind, also beide Druckfinger 30,31 ein entsprechende Schlaufenbildung im Zugband 27 erzeugt haben, und der Handschutz 14 in seiner Schwenkposition A steht, in der die Sägekette zum Antrieb durch den Elektromotor 33 freiggeben ist. Wird eine der beiden Schalttasten 17 oder 20 losgelassen, so schwenkt die jeweilige Druckfeder 19 bzw. 21 die Schalttaste 17 bzw. 20 zurück, und die von dem Druckfinger 30 bzw. 31 erzeugte Schlaufe im Zugband 27 fällt weg. Die im Zugband 27 dadurch auftretende Lose wird von der Rückstellfeder 26 beseitigt, die das Schaltglied 22 in dessen Grundstellung zurückzieht, so daß der elektrische Schalter 18 öffnet. Tritt während des Arbeitens mit der Kettensäge ein Rückschlag (Kick back) auf, so wird der Handschutz 14 in seine Schwenkposition B geschwenkt. Damit wird der Befestigungspunkt 32 des Zugbandes 27 am Handschutz 14 in Richtung zum Umlenkzapfen 28 verlagert, so daß im Zugband 27 wiederum eine Lose entsteht, die von der Rückstellfeder 26 genutzt wird, um das Schaltglied 22 in seine Grundstellung zurückzuziehen, so daß auch in diesem Fall der elektrische Schalter 18 öffnet.

[0015] In einer alternativen Ausführungsform der Kettensäge kann die zweite Schalttaste 20 im Zweiten Handgriff 13 entfallen. In diesem Fall wird der Verschiebeweg des Druckfingers 30 an der Schalttaste 17, der Schwenkweg des Handschutzes 14 zwischen seinen Schwenkpositionen A und B und die Länge des Zugbandes 27 so aufeinander abgestimt, daß der Verschiebeweg des Schaltglieds 22 bis zum Schließen des elektrischen Schalters 18 nur dann erreicht wird, wenn der Handschutz 14 in seiner Schwenkposition A steht und die Schalttaste 17 vollständig eingedrückt ist. Wird der Handschutz 14 in seine Schwenkposition B überführt oder die Schalttaste 17 losgelassen, so wird das Schaltglied 22 infolge der auftretenden Lose im Zugband 27 in seine Grundstellung zurückgesetzt und der Stromkreis des Elektromotors 33 unterbrochen.

[0016] Bei der in Fig. 2 ausschnittweise dargestellten Kettensäge ist lediglich das mit dem Zugband 27 verbundene Schaltglied 22 zur Betätigung des elektrischen Schalters 18 zum Ein- und Ausschalten des Elektromotors 33 der Kettensäge modifiziert. Das Schaltglied 22 ist hier als Schaltwinkel ausgebildet, der mit seinem längeren Winkelschenkel 222 sich in Verschieberichtung des Schaltglieds 22 erstreckt und mit seinem kürzeren Winkelschenkel 223 das Vorstehende des aus dem Schaltergehäuse 23 herausstehenden Betätigungsstößels 24 übergreift. Der Schalter 18 ist dabei so angeordnet, daß die Verschieberichtung des Schaltstößels 24 parallel zur Verschieberichtung des Schaltglieds 22 liegt. Der Schaltwinkel ist wiederum von der Rückstellfeder 26 beaufschlagt, die hier als eine auf dem längeren Winkelschenkel 222 aufgeschobene Druckfeder ausgebildet ist und sich einerseits am Maschinengehäuse 10 und andererseits am längeren Winkelschenkel 222 abstützt. Bei entsprechender Ausbildung der Druckfeder 25 zum Öffnen des Schalters 18 kann die Rückstellfeder 26 entfallen und deren Funktion von der Druckfeder 25 übernommen werden.


Ansprüche

1. Elektrokettensäge mit einem Maschinengehäuse (10), mit einem im Maschinengehäuse (10) aufgenommenen Elektromotor (33) zum Antreiben einer Sägekette, mit zwei am Maschinengehäuse (10) im Längsabstand voneinander angeordneten Handgriffen (11,13), mit mindestens einer an einem der Handgriffe (11,13) festgelegten Schalttaste (17,20) zum Schalten eines im Stromkreis des Elektromotors (33) angeordneten elektrischen Schalters (18) mit einer Kettenbremse zum schnellen Festbremsen der Sägekette und mit einem dem vorderen Handgriff (13) zur Sägekette hin vorgelagerten Handschutz (14), der am Maschinengehäuse (10) schwenkbar festgelegt ist und die Kettenbremse in seiner einen Schwenkposition (B) aktiviert und in seiner anderen Schwenkposition (A) zum Wiederfreigeben der Sägekette löst, dadurch gekennzeichnet, daß aus der Schwenkbewegung des Handschutzes (14) aus seiner die Kettenbremse gelöst haltenden Schwenkposition (A) in seine Kettenbremse aktivierende Schwenkposition (B) eine von der Stellung der mindestens einen Schalttaste (17,20) unabhängige Betätigung des elektrischen Schalters (18) zum Öffnen des Stromkreises abgeleitet ist.
 
2. Kettensäge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der elektrische Schalter (18) so ausgebildet ist, daß ein Schaltglied (22) den Stromkreis in seiner Grundstellung öffnet und nach Zurücklegen eines definierten Verschiebewegs schließt, daß am Schaltglied (22) ein gegen eine das Schaltglied (22) in dessen Grundstellung zurücksetzende Rückstellkraft wirkendes, flexibles Zugmittel (27), wie Band, Seil Draht, Kette, od.dgl., angreift, daß das Zugmittel (27) endseitig am Handschutz (14) mit Abstand von dessen Schwenklager (15) befestigt und an der mindestens einen Schalttaste (17,20) so vorbeigeführt ist, daß ein an der Schalttaste (17,20) angeordneter Druckfinger (30,31) bei unbetätigter Schalttaste (17,20) quer am Zugmittel (27) anliegt und bei Schalttastenbetätigung eine Auslenkung des Zugmittels (27) unter einer die Zugmittellänge verkürzenden Schlaufenbildung bewirkt, und daß der Schwenkweg des Handschutzes (14) zwischen seinen beiden Schwenkpositionen (A,B), der Verschiebeweg des Druckfingers (30,31) der mindestens einen Schalttaste (17,20) und die Länge des Zugmittels (27) so aufeinander abgestimmt sind, daß beim Betätigen der mindestens einen Schalttaste (17,20) die durch den Druckfinger (30,31) bewirkte Zugmittelverkürzung nur dann zum Überführen des Schaltglieds (22) in die Schließstellung des Schalters (18) ausreicht, wenn der Handschutz (14) in seiner die Kettenbremse lösenden Schwenkposition (A) steht.
 
3. Kettensäge nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugmittel (27) im Maschinengehäuse (10) geführt und beidseitig des Angriffspunkts (301,311) des Druckfingers (30,31) der mindestens einen Schalttaste (17,20) gegen die Angriffsrichtung des Druckfingers (30,31) abgestützt ist.
 
4. Kettensäge nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der elektrische Schalter (18) einen in einem Schaltergehäuse (23) axial verschieblich geführten Schaltstößel (24) aufweist, der einen Schaltkontakt (34) zum Öffnen und Schließen des Stromkreises betätigt und aus dem Schaltergehäuse (23) vorsteht, daß das Schaltglied (22) im Maschinengehäuse (10) längsverschieblich geführt ist und mit einer Kraftübertragungsfläche auf dem Vorstehende des Schaltstößels (24) aufliegt.
 
5. Kettensäge nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaltstößel (24) des elektrischen Schalters (18) rechtwinklig zur Verschieberichtung des Schaltglieds (22) ausgerichtet und die Kraftübertragungsfläche von einer unter einem spitzen Winkel zur Verschieberichtung des als Schaltkeil ausgebildeten Schaltglieds (22) verlaufenden Keilfläche (221) gebildet ist und daß die Rückstellkraft die Federkraft einer am Schaltglied (22) angreifenden Rückstellfeder (26) ist.
 
6. Kettensäge nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaltstößel (24) des elektrischen Schalters (18) parallel zur Verschieberichtung des Schaltglieds (22) ausgerichtet und die Kraftübertragungsfläche von dem kurzen Winkelschenkel (223) des als Schaltwinkel ausgebildeten Schaltglieds (22) gebildet ist und daß die Rückstellkraft die Federkraft einer am Schaltglied (22) angreifenden Rückstellfeder (26) und/oder einer auf den Schaltkontakt (34) oder den Schaltstößel (24) des Schalters (18) in Öffnungsrichtung wirkenden Schalteröffnungsfeder (25) ist.
 
7. Kettensäge nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalttaste (17) an der Unterseite eines an dem von der Sägekette abgekehrten rückwärtigen Ende des Maschinengehäuses (10) ausgebildeten Handgriffs (11) schwenkbar oder linear verschiebbar angeordnet und zum Betätigen des elektrischen Schalters (18) gegen die Kraft einer Druckfeder (19) in den Handgriff (11) hinein bewegbar ist.
 
8. Kettensäge nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine weitere Schalttaste (20) mit angeformtem Druckfinger (31) am anderen Handgriff (13) angeordnet ist, deren Druckfinger (31) in gleicher Weise bei unbetätigter Schalttaste (20) quer am Zugmittel (27) anliegt und bei Schalterbetätigung eine Schlaufe im Zugmittel (27) bildet, und daß die Zugmittellänge so auf den Verschiebeweg des zweiten Druckfingers (31) abgestimmt it, daß nur bei Betätigen beider Schalttasten (17,20) die durch die Druckfinger (30,31) bewirkte Zugmittelverkürzung in der die Kettenbremse lösenden Schwenkposition (A) des Handschutzes (14) ausreicht, den elektrischen Schalter (18) in seine Schließstellung zu überführen.
 




Zeichnung