[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von mehrfachen Bindungen an
horizontal angeordneten Drahtbunden, wobei eine Bindung des gepreßten Drahtbundes
durch um 90° versetztes Bindematerial erfolgt.
[0002] Bei modernen Drahtwalzstraßen, auf denen Stahldraht im Durchmesserbereich von etwa
5 mm bis etwa 24 mm erzeugt werden, wird der fertig gewalzte Draht zu Drahtbunden
mit einem Gewicht von ca. 1.000 bis 3.000 kg zusammengefaßt. In einer nachgeschalteten
Drahtbundadjustage gilt es, diese Drahtbunde zu verdichten und mit einer Bindung zu
versehen.
[0003] Bekanntermaßen besteht der Bindeprozeß aus einer Vierfachbindung des angehobenen
und gepreßten Bundes durch das Auge, wobei die Bindungen um 90° zueinander versetzt
sind. Als Bindematerial dient üblicherweise Stahlband oder auch Walzdraht. Eine solche
Vierfachbindung ist dann nicht ausreichend, wenn die Drahtbunde größeren Belastungen
beim Transport zum Verbraucher ausgesetzt sind.
[0004] So ist es auch schon versucht worden, bei Drahtbunden mit einer Achtfachbindung zu
arbeiten. Diese sollte so hergestellt werden, daß nach erfolgter erster Vierfachbindung
der Drahtbund um 45° gedreht wird und dann eine weitere Vierfachbindung angebracht
werden sollte. Dieser Versuch führte u.a. deshalb nicht zum Ergebnis, weil durch das
Drehen des Drahtbundes in der Drahtbundpresse die Windungen des Drahtbundes teilweise
beschädigt und durch die erneut erforderliche Pressung die ersten Bindungen locker
wurden.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs näher bezeichneten
Art zu schaffen, mit dem bei Drahtbunden eine für größere Transportstrecken erforderliche
Achtfachbindung unter Vermeidung der bekannten Nachteile realisiert werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird bei dem Verfahren zur Herstellung von mehrfachen Bindungen an
horizontal angeordneten Drahtbunden, wobei eine Bindung des gepreßten Bundes durch
um 90° versetztes Bindematerial erfolgt, dadurch gelöst, daß nach Beendigung des Bindezyklus
in unveränderter Lage und bei unverändertem Preßdruck des Drahtbundes ein weiterer
vollständiger Bindevorgang zu einer Achtfachbindung durchgeführt wird.
[0007] Das Bindematerial zur Herstellung der Achtfachbindung kann beispielsweise Stahlband
oder Stahldraht sein.
[0008] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß in ein
und derselben Position des Drahtbundes zwei Vierfachbindungen, also eine Achtfachbindung
hergestellt wird. Es ergibt sich somit eine kurze Taktzeit zur Herstellung dieser
Achtfachbindung und Beschädigungen der Drahtwindungen sind ausgeschlossen. Weil während
der Bindezyklen für die beiden Vierfachbindungen die Lage des Drahtbundes und der
Preßdruck unverändert bleiben, ergibt sich im Endzustand eine gleichmäßige Verteilung
der Federkraft des Bundes auf alle acht Bindungen.
[0009] Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt schematisch ein Drahtbundpreß- und Bindesystem für Drahtbunde in einer Drahtbundadjustage,
- Fig. 2
- eine Vierfachbindung,
- Fig. 3
- eine bekannte Achtfachbindung und
- Fig. 4
- eine Achtfachbindung gemäß dem Verfahren nach der Erfindung.
[0010] Bei der Vorrichtung gemäß Fig. 1 wird der Drahtbund 1 mit Hilfe eines C-Hakens in
die Bundpresse 3 befördert. Der Drahtbund wird in der Bundpresse positioniert (gehoben)
und von den Stirnseiten her in einem Preßvorgang verdichtet. Der Bindeprozeß besteht
aus einer Vierfachbindung des gepreßten Bundes durch das Auge, wobei die vier Bindungen
4 um 90° zueinander versetzt sind, wie das Fig. 2 zeigt.
[0011] Diese Art Bindung bei Drahtbunden genügt zwar normalen Ansprüchen, ist aber bei größeren
Belastungen während des Transports der Drahtbunde nicht ausreichend.
[0012] Wie eingangs beschrieben sollte für größere Belastungen des Drahtbundes beim Transport
eine Achtfachbindung vorgesehen werden, wie sie in Fig. 3 dargestellt ist. Diese durch
Drehen des Drahtbundes in der Drahtbundpresse hergestellten Bindungen 4 haben u.a.
den in der Beschreibungseinleitung angegebenen Nachteil.
[0013] Die Erfindung geht einen ganz anderen Weg, indem sie den Drahtbund in der Drahtbundpresse
in ein und derselben Lage und bei unverändertem Preßdruck nacheinander zwei Vierfachbindungen
vorsieht. Der Drahtbund wird also dabei nicht gedreht, so daß es keine Beschädigungen
der Drahtwindungen geben kann. Die Taktzeiten sind kurz und vor allem ist ein sicherer
Transport auch bei größeren Belastungen des Drahtbundes möglich, weil eine gleichmäßige
Verteilung der Federkraft des Bundes auf alle acht Bindungen 4 gegeben ist.
1. Verfahren zur Herstellung von mehrfachen Bindungen an horizontal angeordneten Drahtbunden,
wobei eine Bindung des gepreßten Drahtbundes durch um 90° versetztes Bindematerial
erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß nach Beendigung des Bindezyklus in unveränderter Lage und bei unverändertem
Preßdruck des Drahtbundes ein weiterer vollständiger Bindevorgang zu einer Achtfachbindung
durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindematerial Bandstahl verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindematerial Stahldraht verwendet wird.