[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Sammeln von Rohren, runden und Vielkant-Stangen
und dergleichen langgestrecktem Material gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Eine gattungsmäßige Vorrichtung ist aus der DE-PS 12 08 238 bekannt. Diese weist
eine in einem Rahmen liegende Mulde auf, in die die Rohre über eine Ablaufschräge
hineinrollen. In Höhe der obersten Rohrlage ist am Kopf des Rahmens ein Lastband quergespannt,
das die in die Mulde hineinrollenden Rohre trägt und entsprechend dem Rohrzufluß schrittweise
bis zum Muldengrund absinkt. Dazu ist im Bereich des Rohreinlaufes der Mulde eine
Lichtschranke angeordnet, die durch jedes in die Mulde einlaufende Rohr unterbrochen
wird, und das durch die Unterbrechung ein Impuls ausgelöst wird, der das schrittweise
Absenken des Lastbandes bis zum Muldengrund im Rhythmus des Rohrzuflusses bewirkt.
Zur Realisierung dieses Absenkvorganges ist das eine Ende des Lastbandes fest angeordnet
und das andere Ende auf einer Rolle aufgespult, die einen Antrieb zum Auf- und Abspulen
besitzt.
[0003] Diese bekannte Konstruktion hat den Nachteil, daß der Antrieb für das größte vorhandene
Lastmoment ausgelegt sein muß, so daß der Motor entsprechend groß ausfällt.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsmäßig ausgebildete Vorrichtung zum Sammeln
von langgestrecktem Material anzugeben, die mit einem wesentlich kleineren Antrieb
auskommt.
[0005] Diese Aufgabe wird ausgehend vom Oberbegriff in Verbindung mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Bestandteil
von Unteransprüchen.
[0006] Erfindungsgemäß sind im Antriebsbereich mindestens eine weitere, vorzugsweise insgesamt
vier oder mehr Umlenkungen angeordnet. Die Umlenkung kann als starre Zylinderschale
oder als drehbare Rolle ausgebildet sein. Unter Anwendung des bekannten Seilreibungsgesetzes
gilt für eine aus einer starren Zylinderfläche gebildeten Umlenkung hinsichtlich der
Bremskraft und der Motorkraft
- S1B =

und S1M = S02 x e µα
- S01 =
- Belastung am Gurt in der Sammelmulde bei Befüllung
- S02 =
- halbes Gurtgewicht beim Aufspulen
- µ =
- Reibungskoeffizient
- S1B =
- Bremskraft abwärts
- S1M =
- Motorkraft aufwärts
- α =
- Umschlingungswinkel im Bogenmaß
[0007] Daraus ergibt sich, daß durch Erhöhung des Umschlingungsgrades die erforderliche
Bremskraft S
1B am Antrieb reduziert werden kann. Dementsprechend fällt auch der erforderliche Motor
sehr klein aus, so daß 1. Kosten und 2. auch Platz gespart wird. Nach der Entleerung
der Sammelmulde wickelt der Motor nur den leeren Gurt auf. Bei Befüllung der Sammelmulde
wird das Absenken des Gurtes über Lichtschranken und die Motorbremse geregelt, d.
h. nur die Bremse des Antriebes nimmt die Gurtbelastung S
1B auf.
[0008] Da für das Aufspulen des Gurtes nach Entleerung der Sammelmulde ausreichend Zeit
verbleibt, reicht ein langsam drehender Motor im Bereich von 100 Umdrehungen / Min.
aus. Vorzugsweise wird eine Umdrehung von 30 pro Minute gewählt. Die geringe Drehzahl
bedeutet geringe Leistung, so daß nur ein kleiner und kompakt bauender Motor für diesen
Antrieb erforderlich ist.
[0009] Als Gurt hat sich der Einsatz eines Breitseiles bewährt. Ein Breitseil weist die
erforderliche Beweglichkeit auf und ist sehr widerstandsfähig. Alternativ kann der
Gurt ein einfaches Seil, ein Metallband, eine Gliederkette, ein Liftgurt oder ein
anderes aufwickelbares Mittel sein, welches für die auftretende Belastung ausgelegt
ist. Es kann aus verschiedensten Materialien gefertigt sein.
[0010] In der einzigen Figur wird anhand eines Ausführungsbeispieles die erfindungsgemäße
Vorrichtung näher erläutert.
[0011] Die erfindungsgemäß ausgebildete Sammelmulde besteht aus einem Grundrahmen 1 und
aus zwei jeweils rechts und links angeordneten Rahmenteilen 2, 3. In jedem Rahmenteil
2, 3 ist eine drehbare Rolle 4, 5 angeordnet, über die ein Gurt 6 läuft. Das hier
links liegende Ende des Gurtes 6 ist in diesem Ausführungsbeispiel an einer Feder
7 in Form einer Druckfeder befestigt, während das andere Gurtende erfindungsgemäß
über weitere drehbare Rollen 8 - 10 geführt ist. Altemativ können statt der drehbaren
Rollen auch starre Umlenkungen in Form von Zylinderschalen verwendet werden. Ebenso
kann das hier links liegende Ende des Gurtes 6 statt an einer Feder 7 an einem hier
nicht dargestellten Festpunkt befestigt sein. Das Aufspulen des Gurtendes erfolgt
über eine mit einem Antrieb versehene Trommel 11. Die Drehmöglichkeit der Trommel
11 ist durch einen Doppelpfeil 12 gekennzeichnet. Die Ausgangsstellung des Gurtes
6 kann beliebig eingestellt werden. Die zu sammelnden Rohre 13 werden in diesem Ausführungsbeispiel
über einen Längsrollgang 14 zugeführt. Über eine hier nicht dargestellte Abschiebevorrichtung
werden die Rohre 10" auf einen Abrolltisch 15 abgeschoben. Von dort rollen bzw. rutschen
sie auf die Sammelmulde zu und rollen oder rutschen auf den beliebig gespannten Gurt
6. Bei diesem Vorgang wird der Lichtstrahl 16 von einer Lichtschranke 17, 18 unterbrochen.
Sobald der Lichtstrahl 16 längere Zeit ca. 10 sec. unterbrochen ist, bedeutet dies,
daß die Sammelmulde bis in den Bereich des Lichtstrahles 16 gefüllt ist und abgesenkt
werden muß. Der jetzt hiernach erzeugte Impuls wird an die Motorbremse zum Lösen derselben
weitergeleitet. Nach dem Lösen der Bremse kann sich die Trommel 11 im Uhrzeigersinn
drehen. Ausgelöst wird die Drehung der Trommel 11 durch die an ihr wirkende Gurtkraft.
Das Ablassen des Gurtes 6 erfolgt so lange, bis der Lichtstrahl 16 nicht mehr unterbrochen
wird. Danach wird die Bremse des Antriebs wieder angezogen. Dieser Vorgang wiederholt
sich so oft, bis die hier gezeigte Endstellung (blanker Gurt) erreicht ist. Nach Entleerung
der Sammelmulde wird die Trommel 11 gegen den Uhrzeigersinn mittels des Motors gedreht
und der Gurt 6 wieder in Ausgangsstellung gebracht und beliebig gespannt. Danach steht
die Sammelmulde für eine erneute Beladung bereit. Mit dem Motor wird nur der leere
Gurt beliebig gespannt.
1. Vorrichtung zum Sammeln von Rohren, runden und Vielkant-Stangen und dergleichen langgestrecktem
Material zur Bildung von Bündeln in einer zwischen zwei Rahmenteilen liegenden Mulde,
in die das Material über eine Ablaufschräge hineinrollt oder geschoben wird, sowie
mit einem am Kopf des jeweiligen Rahmenteiles in Höhe der obersten Lage quergespannten
Gurt, der mit im Kopfbereich des jeweiligen Rahmenteils angeordneten Umlenkungen zusammenwirkt
und der das in die Mulde hineinrollende Material trägt und entsprechend dem Materialzufluß
schrittweise bis zum Muldengrund absinkt und dazu im Einlaufbereich zur Mulde eine
Lichtschranke angeordnet ist, die durch in die Mulde hineinfallendes Material unterbrochen
wird und das durch die Unterbrechung ein Impuls ausgelöst wird, der das schrittweise
Absenken des Gurtes bis zum Muldengrund im Rhythmus des Materialzuflusses bewirkt
und ein Ende des Gurtes über eine Umlenkung geführt aufgespult und mit einem Antrieb
zum Auf- und Abspulen verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Antriebsbereich mindestens eine weitere Umlenkung angeordnet ist und der Antrieb
eine Trommel (11) zum Auf- und Abspulen des Gurtes (6) aufweist, wobei das Abspulen
bei Belastung über eine Bremse und das Aufspulen des leeren Gurtes über einen Motor
des Antriebs erfolgt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Antriebsbereich insgesamt vier Umlenkungen vorgesehen sind, über die der Gurt
(6) S-förmig geführt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die jeweilige Umlenkung als starre Zylinderfläche ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die jeweilige Umlenkung als drehbare Rolle (4,5,8 - 10) ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb als langsamdrehender Motor mit einem hohen Bremsmoment ausgebildet
ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gurt (6) aus einem aufwickelbaren und für die auftretende Belastung ausgelegten
Mittel aus verschiedenen Materialien hergestellt ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem der Antriebseite gegenüberliegenden Rahmenteil (2) ein Ende des Gurtes
(6) befestigt ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem der Antriebsseite gegenüberliegenden Rahmenteil (2) eine Feder (7) angeordnet
ist, die mit dem Ende des Gurtes (6) verbunden ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Feder (7) als Druck- oder Zugfeder ausgebildet ist.