[0001] Die Erfindung betrifft einen Zweikomponentenbehälter mit zwei voneinander getrennten
und nach Herausstoßen eines Dichtpfropfens miteinander kommunizierenden Behältern,
wobei jeder Behälter eine Kammer zur Aufnahme einer Komponente aufweist, mit einem
Gewinde an einem Hals des einen Behälters und einem weiteren Gewinde, weiches mit
dem anderen Behälter verbunden ist, wobei die Gewinde ineinandergreifen, und der eine
Behälter derart gegen den anderen Behälter schraubbar ist, daß der Dichtpfropfen aus
seiner Halterung gestoßen wird.
[0002] Bei bekannten Zweikomponentenbehältern für Flüssigkeiten, bei denen ein Dichtpfropfen
als Dichtmittel zwischen den Behältern vorgesehen ist, werden Materialien mit guten
Barriereeigenschaften für die Herstellung des Dichtpfropfens verwendet, um eine Diffusion
zwischen einem in einer Kammer befindlichen Peroxid und einer Haarfarbe in der anderen
Kammer zu verhindern. Eine Abdichtung über eine einzige Dichtstelle des Dichtpfropfens
führt zu einer unsicheren Abdichtung, insbesondere bei der Serienherstellung des Zweikomponentenbehälters.
[0003] Bei relativ kleinen und leichten Dichtpfropfen spürt ein Anwender nicht deutlich,
daß der Dichtpfropfen bereits aus der Halterung gestoßen wurde. Bei relativ schwierig
zu vermischenden Komponenten kann ein leichter Dichtpfropfen kaum zu einer Mischungsverbesserung
beitragen. Dies ist umso problematischer, wenn der Anwender den Zweikomponentenbehälter
nicht ausreichend schüttelt.
[0004] Aus der DE-OS 23 29704 ist eine Kugel als Dichtpfropfen einer Zweikompontenverpackung
bekannt. Während an der Kugel ein Dichtbereich vorgesehen ist, ist ein weiteres Dichtmittel
in Form einer zu durchstoßenden Membran realisiert Membranen verhalten sich ungünstig
bezüglich ihrer Korrision und Delamination und sind daher für Haarfarbe wenig geeignet.
[0005] Aus der DE-AS 176634 ist eine Kugel bekannt, die zwei Kammern voneinander trennt.
Die Kugel wird durch axiales Verschieben eines Kolbens über den Flüssigkeitsdruck
aus ihrem Sitz gestoßen, so daß ein Durchtritt zwischen den Kammern freigegeben wird.
[0006] Die bekannten Zweikomponentenbehälter haben den Nachteil, daß sie aufgrund ihrer
unzureichenden Abdichtung oder ihrer ungünstigen Mischungsunterstützung für eine Bevorratung
und Vermischung von Peroxid und Haarfarbe ungünstige Eigenschaften haben.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde einen für die Bevorratung und Vermischung
von Peroxid und Haarfarbe besonders geeigneten Zweikomponentenbehälter zu schaffen.
[0008] Gelöst ist die Aufgabe gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1. Danach ist
der Dichtpfropfen das alleinige Dichtmittel und weist zwei separate Dichtbereiche
zu den Kammern auf.
[0009] Die Erfindung hat den Vorteil, daß der Zweikomponentenbehälter für die Bevorratung
und Vermischung von Peroxid und Haarfarbe besonders geeignet ist. Die beiden separaten
Dichtbereiche dienen einer sicheren Abdichtung. Der Dichtpfropfen als alleiniges Dichtmittel
verbleibt nach seinem Ausstoßen einstückig und unterstützt beim Schütteln des Zweikomponentenbehälters
die Vermischung von Peroxid und Haarfarbe.
[0010] Hat der Dichtpfropfen die Gestalt einer Kugel, annähernd einer Kugel, eines Zylinderabschnitts
oder eines Ellipsoids (Anspruch 2), so wird ein sicheres Abdichten durch ein Anliegen
der Dichtbereiche an diesen symmetrischen Körpern erreicht. Ist der Dichtpfropfen
zudem massiv (Anspruch 7), so wird ein Vermischen der Komponenten beim Schütteln des
Zweikomponentenbehälters weiter verbessert. Ringförmig umlaufende Dichtbereiche (Anspruch
3) sind besonders passgenau herstellbar.
[0011] Eine umlaufende, federnde Wandung, deren elastische Schenke die Dichtbereiche bilden
(Anspruch 4) hat den Vorteil, daß infolge der elastischen Rückstellung die Schenke
auch bei größeren Fertigungstoleranzen dicht am Dichtpfropfen anliegen.
[0012] Ist ein Rohrstutzen zwischen dem Dichtpfropfen und dem oberen Rand des Halses vorgesehen,
der mit einer umlaufenden Dichtung am Dichtpfropfen anliegt (Anspruch 5), so kann
durch ein Einschrauben des unteren Behälters in Richtung zum oberen Behälter hin der
Dichtpfropfen von der umlaufenden Dichtung nach oben aus seiner Halterung gedrückt
werden. Des weiteren wird der untere Behälter sicher abgedichtet.
[0013] Liegt der Rohrstutzen in einer Position, bei welcher der Dichtpfropfen ausgestoßen
ist, dichtend an einem Dichtbereich an (Anspruch 6), so ist in einfacher Weise auch
bei eingeschraubtem unteren Behälter und herausgestoßenem Dichtpfropfen eine Abdichtung
des gesamten Behälterinnenraums nach außen hin erreicht.
[0014] Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
Es zeigt:
- Figur 1
- in einem Vertikalschnitt einen Zweikomponentenbehälter mit zwei voneinander durch
einen Dichtpfropfen in Form einer Kugel getrennten Behältern, wobei der untere Behälter
nach oben schraubbar ist, um die Kugel aus ihrer Halterung zu stoßen, wobei die Kugel
das alleinige Dichtmittel ist, und an der Kugel zwei separate, umlaufende Dichtbereiche
zum gegeneinander Abdichten der Kammern vorgesehen sind, sowie
- Figur 2
- in einem Vertikalschnitt und in vergrößerter Darstellung einen Ausschnitt aus Figur
1.
[0015] Bei einem Zweikomponentenbehälter 1 sind zwei einzelne Behälter 2, 3 über Gewinde
4, 11 miteinander verbunden. Nach einem Herausstoßen eines Dichtpfropfens 5 können
die Inhalte der Behälter 2, 3 miteinander vermischt werden. Jeder Behälter 2, 3 weist
eine Kammer 6, 7 auf. Während eine Kammer 6 zur Aufnahme eines Peroxids als der einen
Komponente vorgesehen ist, dient die andere Kammer 7 der Aufnahme einer Haarfarbe
als zweiter Komponente.
[0016] Am Hals 8 des unteren Behälters 3 ist ein Gewinde 11 vorgesehen, welches in das Gewinde
4 eines Zwischenstücks 10 eingreift. Das Zwischenstück 10 ist über eine Schnappverbindung
6 mit dem Behälter 2 verbunden. Der untere Behälter 3 ist derart gegen den oberen
Behälter 2 schraubbar, daß der Dichtpfropfen 5 nach oben aus seiner Halterung 12 gestoßen
wird. Der massive Dichtpfropfen 5 ist das alleinige, direkte Dichtmittel zwischen
den Kammern 6, 7. Der Dichtpfropfen 5 weist zwei separate Dichtbereiche 13, 14 auf,
welche eine sichere Abdichtung zwischen den reaktiven Komponenten gewährleisten.
[0017] Der Dichtpfropfen 5 ist eine Kugel. Die Dichtbereiche 13, 14 sind Ringe, die um die
Kugel umlaufen. Eine um die Kugel umlaufende, gegenüber dem Zwischenstück 10 federnde
Wandung 15 weist sowohl nach unten als auch nach oben einen ringförmigen Schenke 16
auf. Jeweils ein Schenkel 16 bildet einen Dichtbereich 13, 14. Ein Rohrstutzen 17
ist zwischen dem Dichtpfropfen 5 und dem oberen Rand 18 des Halses 8 vorgesehen. Der
Rohrstutzen 17 liegt mit einer umlaufenden Dichtung 19 am Dichtpfropfen 5 an.
[0018] Zwischen dem Zwischenstück 10 und dem unteren Behälter 3 ist ein Sicherungsring 20
vorgesehen. Nach einem Abtrennen des Sicherungsrings 20 vom Zweikomponentenbehälter
1 kann der untere Behälter 3 weiter als in den Figuren dargestellt nach oben in Richtung
des oberen Behälters 2 geschraubt werden. Während dieser Schraubbewegung wird der
Rohrstutzen 17 mit nach oben bewegt, wodurch die Dichtung 19 den Dichtpfropfen 5 nach
oben aus der Halterung 12 drückt. Ist der Rohrstutzen 17 sodann in einer Position
angelangt, bei welcher der Dichtpfropfen 5 ausgestoßen ist, so liegt der Rohrstutzen
17 dicht am unteren Dichtbereich 14 an.
[0019] Durch Schütteln des kopfstehenden Zweikomponentenbehälters 1 bewirkt die massive
Kugel eine gute Durchmischung der sich in der Kammer 6 sammelnden Komponenten. Die
aktive Haarfarbe kann sodann, nach Abschrauben einer Verschlußkappe 21, durch eine
Abgabeöffnung 22 appliziert werden.
1. Zweikomponentenbehälter mit zwei voneinander getrennten und nach Herausstoßen eines
Dichtpfropfens miteinander kommunizierenden Behältern, wobei jeder Behälter eine Kammer
zur Aufnahme einer Komponente aufweist, mit einem Gewinde an einem Hals des einen
Behälters und einem weiteren Gewinde, welches mit dem anderen Behälter verbunden ist,
wobei die Gewinde ineinandergreifen, und der eine Behälter derart gegen den anderen
Behälter schraubbar ist, daß der Dichtpfropfen aus seiner Halterung gestoßen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtpfropfen (5) das alleinige Dichtmittel ist, und
zwei separate Dichtbereiche (13, 14) zu den Kammern (6, 7) aufweist.
2. Zweikomponentenbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtpfropfen
(5) eine Kugel, annähernd eine Kugel, ein Zylinderabschnitt oder ein Ellipsoid ist.
3. Zweikomponentenbehälter nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dichtbereiche (13, 14) umlaufende Ringe sind.
4. Zweikomponentenbehälter nach Anspruch 1, Anspruch 2 oder Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß eine umlaufende, federnde Wandung (15) vorgesehen ist, deren elastische Schenke
(16) die Dichtbereiche (13, 14) bilden.
5. Zweikomponentenbehälter nach Anspruch 3 oder Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Rohrstutzen (17) zwischen dem Dichtpfropfen (5) und dem oberen Rand (18) des Halses
(8) vorgesehen ist, der mit einer umlaufenden Dichtung (19) am Dichtpfropfen (5) anliegt.
6. Zweikomponentenbehälter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrstutzen
(17) in einer Position, bei welcher der Dichtpfropfen (5) ausgestoßen ist, dichtend
an einem Dichtbereich (14) anliegt.
7. Zweikomponentenbehälter nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Dichtpfropfen (5) massiv ist.
8. Zweikomponentenbehälter nach mindestens einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Sicherungsring (20) vorgesehen ist, nach dessen Abtrennen
ein Behälter (3) weiter gegen den anderen Behälter (2) schraubbar ist.