(19)
(11) EP 0 945 576 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.09.1999  Patentblatt  1999/39

(21) Anmeldenummer: 99104827.3

(22) Anmeldetag:  11.03.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E06B 1/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 21.03.1998 DE 29805123 U

(71) Anmelder: Athleticos Fenster- und Türproduktion GmbH
46354 Südlohn-Oeding (DE)

(72) Erfinder:
  • Frechen, Manfred
    46354 Südlohn-Oeding (DE)

(74) Vertreter: Stenger, Watzke & Ring Patentanwälte 
Kaiser-Friedrich-Ring 70
40547 Düsseldorf
40547 Düsseldorf (DE)

   


(54) Vorrichtung für die Aufnahme von Fassadenelementen


(57) Um eine Vorrichtung für die Aufnahme von Fassadenelementen bereitzustellen, welche keine Unterbrechung sonstiger Baumaßnahmen erforderlich macht, um Fassadenelemente einzusetzen, und andererseits eine Standardisierung dieses Arbeitsschrittes und die Verlängerung des Arbeitsschrittes in eine beliebige Phase ermöglicht, wird vorgeschlagen eine Vorrichtung für die Aufnahme von Fassadenelementen (6), bestehend aus wenigstens einem Halteelement (5) mit einem Montagebereich zur Anordnung am Grundmauerwerk (1), einem in Einbaulage im wesentlichen rechtwinklig zur Oberflächenebene des Grundmauerwerks positionierbaren Aufnahmebereich für das Fassadenelement, sowie einem Befestigungsbereich (11) für die Befestigung des Fassadenelements (6) am Halteelement (5).




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung für die Aufnahme von Fassadenelementen.

[0002] Fassadenelemente im Sinne der vorliegenden Anmeldung sind insbesondere Fenster und Türen, die in dafür vorgesehene Öffnungen in Grundmauerwerken von Gebäuden einzusetzen sind.

[0003] Im Stand der Technik ist es bekannt, Bauten in unterschiedlichen Phasen zu errichten. Zunächst werden die das Grundmauerwerk bildenden Mauern hochgezogen und gegebenenfalls Innenwände erstellt. Bevor jedoch die Fassadenverkleidung erfolgt, endet die Rohbauphase, bis seitens der darauf spezialisierten Fensterbauer die Fenster, Türen und dergleichen eingesetzt sind. Ein Nachteil dieser Vorgehensweise ergibt sich einerseits in der Notwendigkeit, daß die einzelnen Gewerke aufgrund der Abhängigkeit der Arbeitsfolgen voneinander Unterbrechungen hinnehmen müssen, andererseits ergeben sich Nachteile dadurch, daß die in den Rohbau eingesetzten Fenster, Türen und dergleichen durch Folgearbeiten beschädigt, zumindest aber verschmutzt werden können. Das Einsetzen von Fenstern, Türen und dergleichen in die dafür vorgesehenen Öffnungen von Bauten ist nach wie vor eine nicht standardisierte Einzelarbeit.

[0004] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung für die Aufnahme von Fassadenelementen bereitzustellen, welche keine Unterbrechung sonstiger Baumaßnahmen erforderlich macht, um Fassadenelemente einzusetzen, und andererseits eine Standardisierung dieses Arbeitsschrittes und die Verlängerung des Arbeitsschrittes in eine beliebige Phase ermöglicht.

[0005] Zur technischen Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung vorgeschlagen eine Vorrichtung für die Aufnahme von Fassadenelementen, bestehend aus wenigstens einem Halteelement mit einem Montagebereich zur Anordnung am Grundmauerwerk, einem in Einbaulage im wesentlichen rechtwinklig zur Oberflächenebene des Grundmauerwerks positionierbaren Aufnahmebereich für das Fassadenelement, sowie einem Befestigungsbereich für die Befestigung des Fassadenelements am Halteelement.

[0006] Durch die erfindungsgemaße Vorrichtung wird es nunmehr möglich, die für den Einbau von Fenstern und Türen vorgesehenen Öffnungen an Rohbauten mit erfindungsgemäßen Halteelementen zu versehen und die Baumaßnahmen weiterzuführen. Die Halteelemente definieren den Aufnahme- und Montagebereich, in welchen zu irgendeinem späteren Zeitpunkt Fenster, Türen oder dergleichen eingesetzt und dort befestigt werden. Sie stellen eine Art Platzhalterelement dar, welches zusätzlich zu dem eigentlichen Fassadenelement am Grundmauerwerk befestigt wird. Im einfachsten Fall umfaßt das Halteelement nur einen Montagebereich, mit welchem das Halteelement am Grundmauerwerk befestigt wird, einen Aufnahmebereich, der der Aufnahme des Fassadenelementes dient, und einen Befestigungsbereich, welcher der Aufnahme der Kräfte von Befestigungsmitteln dient, wenn das Fassadenelement mit dem Halteelement verbunden wird. Der Befestigungsbereich kann für jede Art von Befestigung vorgesehen sein.

[0007] Das Halteelement ist in vorteilhafter Weise ein Strangprofil. Es kann als Mehrkammerprofil ausgebildet sein, so daß es auch erhöhten mechanischen Ansprüchen genügt. Derartige Strangprofile können vorzugsweise aus PVC hergestellt sein. Auch Holz, Aluminium oder entsprechende Materialien kommen in Frage und sind sehr geeignet. Gemäß einem besonders vorteilhaften Vorschlag ist das Strangprofil um die für den Einbau vorgesehene Öffnung umlaufend angeordnet und in vorteilhafter Weise in den Ecken verschweißt. Es ergibt sich somit in erfindungsgemäßer Weise ein an dem Grundmauerwerk zu befestigendes Rahmenelement, in welches zu einem späteren Zeitpunkt eine Tür, ein Fenster oder dergleichen eingesetzt werden.

[0008] Der Montagebereich ist in vorteilhafter Weise ein Flansch, welcher im Falle eines Strangprofils oder Kastenprofils in einer Erweiterung einer Seitenwand gebildet ist. Der Aufnahmebereich für das Fassadenelement ist vorzugsweise flächig ausgebildet. Wird aus den Strangprofilen ein Rahmenelement gebildet, bildet die innere umlaufende Fläche den Aufnahmebereich. Der Befestigungsbereich ist in vorteilhafter Weise für die Aufnahme der Haltekräfte von Befestigungsmitteln ausgebildet. Fenster können am Halteelement auf unterschiedliche Weise befestigt werden, beispielsweise durch Kleben, Verschweißen, Verschrauben und dergleichen. Im Falle der im Fenstermontagebereich üblichen Verschraubung ist der Befestigungsbereich des Halteelements vorzugsweise als Schraubkammersystem ausgebildet. Eine Vielzahl kleinerer zueinander paralleler Profilwandungen sind nebeneinander angeordnet und werden beim Einschrauben einer Befestigungsschraube hintereinander durchdrungen. Auf diese Weise wird eine gute Befestigung gewährleistet.

[0009] Gemäß einem besonders vorteilhaften Vorschlag der Erfindung weist das Halteelement ein Anschlußprofil auf, welches der Verknüpfung mit einem verbreiternden Rahmenelement dient. Dadurch kann das Halteelement an unterschiedliche Montagebreiten angepaßt werden.

[0010] Gemäß einem weiteren vorteilhaften Vorschlag der Erfindung ist das Halteelement so ausgebildet, daß weitere Funktionsprofile ansetzbar sind. Dabei kann es sich beispielsweise um Abdeckrahmenelemente, Ansetzwinkel für Vorbaufassaden und dergleichen handeln.

[0011] Gemäß einem weiteren vorteilhaften Vorschlag der Erfindung weist das Halteelement einen außen umlaufenden Rand auf, der für den Anschluß von Isolationsmaterialien ausgebildet ist. Hierbei kann es sich um eine Art Vertiefung handeln, so daß im Fassadenbereich angeordnetes Isolationsmaterial bis an das Halteelement herangeführt werden kann. Dadurch können Kältebrücken vermieden werden. Mit der Erfindung werden auch die bauphysikalischen Grundforderungen in Bezug auf Wärmeisolierung und Schallschutz in hervorragender Weise umgesetzt.

[0012] Gemäß einem weiteren vorteilhaften Vorschlag der Erfindung sind Einzelkammern des Halteelements verstärkbar. So können die einzelnen Kammern beispielsweise so ausgebildet sein, daß diese mit Metallprofilen je nach mechanischen Anforderungen verstärkt werden können.

[0013] Schließlich können am Halteelement Aufnahmebereiche für Dichtprofile ausgebildet sein.

[0014] Mit der Erfindung wird ein einfach ausgebildetes und einfach anwendbares Element für die Aufnahme von Fenstern, Türen und dergleichen bereitgestellt, welches in der üblichen Montagephase für Fenster, Türen und dergleichen an deren Stelle am Grundmauerwerk befestigt werden kann. Die Arbeiten am Rohbau oder am umzubauenden Gebäudebereich können fortgeführt werden, ohne daß die Fenster, Türen oder dergleichen zum gegenwärtigen Zeitpunkt eingesetzt werden müssen. Dies kann zu einem praktischeren, späteren Zeitpunkt erfolgen.

[0015] Durch die Erfindung werden auch Lagererfordernisse, Materialfluß und dergleichen erheblich verbessert. So ist es nicht erforderlich, die Fenster für einen speziellen Montagezeitpunkt vorzuhalten, sondern diese können zu einem späteren Zeitpunkt angeliefert und direkt eingesetzt werden. Darüber hinaus bieten die erfindungsgemäßen Vorrichtungen nachträgliche Justierungsmöglichkeiten, so daß die einzubauenden Fenster, Türen und dergleichen an die fertiggestellte Fassade und deren Verlauf angepaßt werden können.

[0016] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung anhand der Figuren. Dabei zeigen:
Fig. 1
eine schematische Schnittdarstellung eines Montagebereichs für ein Fenster und
Fig. 2
eine schematische Schnittdarstellung für einen Montagebereich für eine Tür.


[0017] In den Figuren sind gleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.

[0018] Figur 1 zeigt die Einbausituation für ein Fenster. In dem Grundmauerwerk 1, welches im gezeigten Ausführungsbeispiel mit einem Putz 2 versehen ist, ist eine Öffnung für ein Fenster belassen. Gegenüber dem Grundmauerwerk 1 ist mit einem Abstand die Außenfassade 3 angeordnet. Zwischen beiden ist eine Isolierung 4 in an sich bekannter Weise eingebracht. Das Halteelement für die Fenstermontage 5 ist zwischen Grundmauerwerk 1 und Außenfassade 3 angeordnet. In der Bauabfolge ist das Halteelement 5 vor der Erstellung der Außenfassade 3 am Grundmauerwerk 1 befestigt worden. Zu diesem Zweck wird der Flansch 8, welcher Bohrlöcher aufweist, am Grundmauerwerk 1 angelegt und mittels nur durch gestrichelte Linien gezeigte Befestigungsmittel 15 am Grundmauerwerk befestigt. Hier kann eine Dichtung 16 zwischengelegt sein. Das Halteelement selbst, welches in der Schnittdarstellung gezeigt ist, ist ein einen umlaufenden Rahmen bildendes Strangprofil mit mehreren Kammern 10. Eine Vielzahl von kleinen Kammern 11 bilden die sogenannten Schraubkammern und dienen der Aufnahme von Haltekräften von Befestigungsmitteln, mit welchen die Fenster fixiert werden.

[0019] Ein im Flanschbereich liegender Anschluß 9 dient dem Anschluß eines Erweiterungsprofils, um das Halteelement für größere Zwischenräume zu verbreitern. An der äußeren Profilwandung ist eine Nut 12, im gezeigten Ausführungsbeispiel für die Aufnahme eines Winkels 13 ausgebildet. Die hintere Wandung, die in Einbaulage zwischen Grundmauerwerk 1 und Außenfassade 3 zum Liegen kommt, ist als Aufnahme 14 ausgebildet und dient der Aufnahme des im Fassadenzwischenraum eingebrachten Isoliermaterials. Dadurch werden Kältebrücken vermieden. An der eine umlaufende ebene Fläche bildenden Montagefläche wird das Fensterprofil 6, im gezeigten Ausführungsbeispiel auch eine Rolladenführung 7 am Halteelement 5 befestigt. Zu diesem Zwecke werden in an sich bekannter Weise unter Zwischenlage von Dichtungen Befestigungsmittel 17 die Fensterprofile durchgreifend im Halteelement fixiert.

[0020] Nach Fertigstellung des Rohbaus, das heißt des Grundmauerwerks 1, kann im Öffnungsbereich ein einen Rahmen bildendes Halteelement 5 in der gezeigten Weise befestigt werden. Anschließend können die Arbeiten am Bau weitergehen, das heißt es kann die Außenfassade 3 unter Zwischenbringung der Isolierung 4 erstellt werden. Darüber hinaus kann auch bereits das Grundmauerwerk 1 verputzt werden. Schließlich kann zu irgendeinem gegebenen Zeitpunkt ein Fensterprofil 6 montiert werden. Abschließend kann in an sich bekannter Weise eine Silikonnaht 19 an den erforderlichen Stellen ausgebildet werden.

[0021] Bei dem in Figur 2 gezeigten Ausführungsbeispiel sind die gleichen Elemente im Bereich einer Türöffnung gezeigt. Hier ist das Türprofil 18 am Halteelement 5 befestigt, welches ansonsten in gleicher Weise ausgebildet und in den Fassadenzwischenraum eingebracht ist. Es ist umlaufend als eckverschweißter Rahmen ausgebildet und dient dem späteren Einsatz des Türprofils 18.

[0022] Die gezeigten Ausführungsbeispiele dienen der Erläuterung und sind nicht beschränkend.

Bezugszeichenliste



[0023] 
1
Grundmauerwerk
2
Putz
3
Außenfassade
4
Isolierung
5
Halteelement
6
Fensterprofil
7
Rolladenführung
8
Flansch
9
Anschluß
10
Kammer
11
Schraubkammer
12
Nut
13
Winkel
14
Aufnahme
15
Befestigung
16
Dichtung
17
Befestigung
18
Türprofil
19
Silikon



Ansprüche

1. Vorrichtung für die Aufnahme von Fassadenelementen, bestehend aus wenigstens einem Haltelement mit einem Montagebereich zur Anordnung am Grundmauerwerk, einem in Einbaulage im wesentlichen rechtwinklig zur Oberflächenebene des Grundmauerwerks positionierbaren Aufnahmebereich für das Fassadenelement, sowie einem Befestigungsbereich für die Befestigung des Fassadenelements am Haltelement.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteelement ein Strangprofil ist.
 
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteelement ein Mehrkammerprofil ist.
 
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteelement aus PVC gebildet ist.
 
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteelement an der Einbauöffnung umlaufend angeordnet ist.
 
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das umlaufend angeordnete Halteelement in den Ecken verschweißt ist.
 
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Montagebereich flanschartig ausgebildet ist.
 
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmebereich flächig ausgebildet ist.
 
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsbereich durch hintereinanderliegende Schraubkammern gebildet ist.
 
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteelement ein Anschlußprofil aufweist.
 
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteelement zum Ansetzen von Funktionsprofilen ausgebildet ist.
 
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteelement für den Anschluß von Isolationsmaterialien ausgebildet ist.
 
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Einzelkammern des Strangprofils verstärkbar sind.
 
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Aufnahmebereiche für Dichtprofile ausgebildet sind.
 




Zeichnung










Recherchenbericht