[0001] Die Erfindung betrifft einen Beschlag für Fenster oder Türen entsprechend dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Derartige Beschläge sind bereits bekannt, beispielsweise aus der DE-AS 11 87 779.
Dabei ist in einer Umfangsnut des Flügels oder des Rahmens ein längsverschiebliches,
durch einen Bedienungshandgriff antreibbares Antriebsglied in Form einer Treibstange
vorgesehen, welches mittels ortsfester, U-förmiger Führungsstücke gelagert ist. In
dem Antriebsglied und jedem Führungsstück sind quer verlaufende, jeweils zur Längsachse
in einem Winkel von 45° geneigte Schrägschlitze vorgesehen, die von einem Querstift
durchgriffen werden. Bei einer Bewegung des Antriebsgliedes in Längsrichtung werden
die Querstifte innerhalb der Schrägschlitze verlagert, was eine Bewegung der ebenfalls
von dem Querstift in einer Bohrung durchgriffenen Schiene nach sich zieht. Die Bewegung
der Schiene erfolgt dabei unter einem Winkel von 45°, wobei die Schiene in die am
Flügel angeordnete Gegennut eintritt.
[0003] Auf der Schiene ist eine zusätzliche U-förmige Dichtschiene vorgesehen, die aus nichtrostendem
Stahl oder ähnlichem ausgeführt ist. Diese legt sich beim Verschließen des Flügels
- bedingt durch ihre Federeigenschaften - an die Schenke der U-förmigen Nuten, nämlich
der Umfangs- und der Gegennut an und verschließt den Zwischenraum bzw. den Durchgang
zwischen Flügel und Rahmen.
[0004] Die Antriebsglieder sind an den Fensterecken durch Ketten, welche über Umlenkrollen
laufen, miteinander zu einem geschlossenen Zugorgan verbunden. Um eine zuverlässige
Eckenabdichtung zu erreichen, ist an jeder Ecke außer der Dichtungsschiene eine zusätzliche
Hilfsdichtungsschiene vorgesehen, die mit einem senkrecht zur Längsachse der Dichtungsschiene
verlaufenden Schenkel auf die jeweils senkrecht dazu verlaufende Schiene greift und
mit dieser verbunden wird. Beim Bewegen der Schienen verschieben sich die Eckenabdichtungen
senkrecht gegeneinander, bleiben aber zueinander abgedichtet.
[0005] Diese Art der Abdichtung ist dabei sehr aufwendig, da die zusätzlichen Hilfsschienen
angefertigt und montiert werden müssen. Dabei ist auch das Verschieben der Abdichtungen
zueinander beim Eindringen von Schmutz od. dgl. nicht mehr gegeben, so daß sich eine
Schwergängigkeit einstellt.
[0006] Daher ist es Aufgabe der Erfindung, einen Beschlag der eingangs genannten Art dahingehend
zu verbessern, daß der Beschlag einfach und kostengünstig montiert werden kann und
dabei eine zuverlässige Verriegelung bzw. Abdichtung gewährleistet ist.
[0007] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Schienen senkrecht zur Umfangsnut verlagerbar
sind, daß die Eckumlenkung ein im Rahmen zu befestigendes Gehäuse aufweist, welches
einteilig mit einem Füllstück ausgebildet ist, das den Eckbereich des Rahmens in der
Öffnungsstellung des Flügels ausfüllt, wobei die Länge der Schienen zuzüglich der
Füllstücke der beiden Eckumlenkungen der Länge des Rahmenfalzes entspricht.
[0008] Durch diese Ausgestaltung ist es möglich, daß der Eckbereich auf einfache Art und
Weise abzudichten ist, da die senkrecht zur Umfangsnut verlagerbaren Schienen mit
ihren Längsenden an den Füllstücken geführt und gegen diese abgedichtet werden. Es
entstehen keine schwer zu handhabenden und abzudichtenden Schrägflächen und es ist
auch nicht notwendig, daß gegeneinander verschiebbare - sich gegenseitig abdichtende
- zusätzliche Bauteile vorgesehen werden.
[0009] Eine besonders einfache Ausgestaltung sieht dabei vor, daß die Abmessungen des Füllstücks
auf dem einen Rahmenschenkel der Höhe der Schiene und die Abmessung des Füllstücks
auf dem anderen Rahmenschenkel der Höhe der Schiene zuzüglich des Schließhubes der
Schiene entspricht. Das Füllstück erhält dadurch eine rechteckige Form, wobei die
Schienen in der Schließstellung im Endbereich aneinanderliegen, während sie in der
Öffnungsstellung - wenn sie also in der Umfangsnut des Rahmens liegen - sich an das
Füllstück anlegen. Dabei fluchtet eine Begrenzungskante des Füllstücks mit der oberen
Kante der in der Umfangsnut liegenden Schiene.
[0010] Eine weitere Ausgestaltung des Beschlages sieht vor, daß die Eckumlenkung einen an
einem Füllstück befestigten Führungskanal aufweist, der zur drucksteifen Führung von
Umlenkgliedern, z.B. Federstahlbändern, dient.
[0011] Derartige an sich bekannte Übertragungseinrichtungen im Eckbereich des Rahmens oder
Flügels sind in Verbindung mit dem Füllstück von besonderem Vorteil, da hier ausreichend
Platz für deren Unterbringung und Abdeckung vorhanden ist. Der Führungskanal und das
Umlenkglied sind eine einfache und leicht herzustellende Übertragungseinrichtung.
[0012] Es ist weiterhin vorgesehen, daß das Gehäuse der Eckumlenkung die Antriebsglieder
übergreift. In Verbindung mit den Füllstücken ergibt sich daraus die Möglichkeit,
den Radius des Führungskanals und damit der Umlenkbewegung möglichst groß zu gestalten,
so daß die auftretenden Zug- und Schubkräfte der Antriebsglieder optimal übertragen
werden können.
[0013] Um die Schienen optimal in Verriegelungsposition zu verfahren, ist weiterhin vorgesehen,
daß die Füllstücke, die senkrecht zur Umfangsnut verschiebbaren Schienen führen. Die
Schienen erhalten dabei einen zusätzlichen Halt, so daß der erzielbare Dichtschluß
und auch die Verriegelungskräfte optimiert werden.
[0014] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in der Beschreibung zu den Figuren angegeben.
[0015] Es zeigen
- Fig. 1
- in einer isometrischen Darstellung einen unteren waagerechten Holm eines mit einer
Verriegelungs- und Abdichtungsvorrichtung versehenen Fensters,
- Fig. 2
- eine kombinierte Dichtungs- und Verriegelungsschiene im Querschnitt,
- Fig. 3
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Dichtungs- und Verriegelungsschiene
- Fig. 4
- eine weitere Ausführungsvariante der Schiene 9,
- Fig. 5
- ein schematisches Ausführungsbeispiel des Eckbereichs,
- Fig. 6
- ein detailliertes Ausführungsbeispiel des Eckbereichs in Öffnungsstellung,
- Fig. 7
- den Eckbereich nach Fig.6 in Verschlußstellung,
- Fig. 8
- eine schematische Übersicht des Treibstangenantriebs und
- Fig. 9
- Endbereich der Schiene, mit dafür vorgesehener Endkappe.
[0016] Fig. 1 zeigt einen Flügel 1, der an einem Rahmen 2 über eine Scharniereinrichtung
3 schwenkbar gelagert ist. Der Flügel 1 kann über eine Verriegelungseinrichtung 4
gegenüber dem feststehenden Rahmen 2 festgesetzt und dabei gleichzeitig abgedichtet
werden.
[0017] Die Verriegelungsvorrichtung 4 besteht aus einer im Rahmen 2 längsverschieblich angeordneten,
das Antriebsglied bildende, flachrechteckigen Treibstange 5, auf der in regelmäßigen
Abständen böckchenartige Stützglieder 6 angeordnet sind.
[0018] Die Stützglieder 6 tragen an ihrem oberen Ende Querstifte 7, die quer zur Längsachse
der Treibstange 5 verlaufen und die Treibstange 5 beidseitig seitlich überragen. Die
Querstifte 7 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel einteilig mit dem Stützglied
6 ausgebildet. Die Stützglieder 6 sind als Formteile vorgesehen, die an der aus Flachmaterial
hergestellten Treibstange 5 befestigt werden. Es kann jedoch alternativ vorgesehen
werden, daß das Stützglied 6 eine Bohrung aufweist, in die ein zusätzlicher Querstift
7 eingeführt und festgesetzt wird.
[0019] Die Treibstange 5 ist in regelmäßigen Abständen mit Langlöchern 22 durchsetzt und
wird hierin durch Befestigungsschrauben 23 durchgriffen, welche in einem U-förmigen,
die Treibstange 5 übergreifenden und seitlich umfassenden Halteglied 24 ein Widerlager
finden.
[0020] Der Querstift 7 greift außerdem mit seinen Enden in Schrägschlitze 8 einer im Ausführungsbeispiel
U-förmig ausgeführten Schiene 9 ein.
[0021] Die Verriegelung bzw. Entriegelung eines mit einer derartigen Verriegelungsvorrichtung
4 ausgestatteten Fensters erfolgt durch Längsverschieben der Treibstange 5, die unterhalb
der Schiene 9 geführt ist.
[0022] Die Schiene 9 ist in ihrer Längsachse unverschieblich gelagert und wird daher durch
die sich mit der Treibstange 5 bewegenden Querstifte 7 aus einer Nut 25, die umlaufend
am Rahmen 2 angebracht ist, senkrecht zur Ausgangsstellung in eine Gegennut 21 verlagert.
[0023] Die Länge der Schiene 9 entspricht nahezu der Falzlänge des Rahmens 2, so daß die
Schiene 9 über die gesamte Länge des Falzbereiches reichende Verriegelung wirkt. Die
Schiene 9 ist dabei über ihre gesamte Länge an mehreren Stellen, vorzugsweise in regelmäßigen
Abständen, von Stützgliedern 6 untergriffen. Dies gewährleistet einen über die gesamte
Länge wirksame und sichere Verriegelung. Gleichzeitig wird durch die passgenaue Ausbildung
der Nut 25 sowie der Gegennut 21 in Verbindung mit dem Querschnitt der Schiene 9 eine
zuverlässige Abdichtung von Flügel 1 und Rahmen 2 ermöglicht.
[0024] Die Höhe der Schiene 9 entspricht daher einem Vielfachen des Abstandes von Rahmen
2 und Flügel 1 in dem Bereich der Nut 25, vorzugsweise aber das zwei bis dreifache
dessen.
[0025] In Fig. 2 und 3 ist eine Schiene 9 im Schnitt dargestellt. Auf der U-förmigen Schiene
9 ist oberhalb des Schenkels 10 eine kreissegmentförmige Erhebung 11 angebracht, die
- wie dargestellt, aus einem anderen Werkstoff besteht. Vorzugsweise ist die Erhebung
11 einteilig mit der Schiene 9 ausgebildet und wird zusammen mit dieser, beispielsweise
durch Extrudieren, hergestellt.
[0026] Die U-Schenkel 26 umgreifen das Stützglied 6, welches auf der Treibstange 5 befestigt
ist. Am oberen Ende des Stützgliedes 6 ist der Querstift 7 vorgesehen, dessen Breite
etwa der der Schiene 9 entspricht.
[0027] Die Erhebung 11 legt sich in Schließzustand an einen komplementär dazu geformten
Nutgrund 20 einer nach außen offenen Gegennut 21. Die Erhebung 11 bewirkt dabei eine
Abdichtung des Flügels 1 gegenüber dem Rahmen 2.
[0028] Es kann aber auch vorgesehen werden, daß auf der Schiene 9 eine separate, an sich
bekannte Dichtung in einer längsverlaufenden, hinterschnittenen Nut der Schiene 9
vorgesehen ist, wie die Fig. 3 zeigt.
[0029] Es ist auch zweckmäßig, daß die Schienen 9 an jedem Rahmenholm den gleichen Querschnitt
aufweisen. Dadurch wird die Verwendung von gleichen Bauteilen erleichtert.
[0030] Die in dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 dargestellte Schiene 9 ist so gestaltet,
daß sich eine Herstellung aus Kunststoff, beispielsweise durch Extrudieren, anbietet.
Die Schrägschlitze 8 werden durch einen zusätzlichen Arbeitsgang an den ungekürzten
Schienen 9 beispielsweise durch Stanzen angebracht. Die Schienen 9 können daher lagermäßig
in größeren Längen vorrätig gehalten werden. Es ist, insbesondere aber aus Gründen
der besseren Abdichtung und der Kraftübertragung, auch möglich, daß die Schiene 9,
wie die Fig. 4 zeigt nicht mit den Schrägschlitzen 8 versehen ist, sondern auf ein
Zwischenprofil 70 mittels einer Rastschnappvorrichtung 71 befestigt wird, wobei das
Zwischenprofil 70 die zum Eingriff des Querstiftes 7 notwendigen - hier nicht dargestellten
-Schrägschlitze 8 aufweist. Ein wesentlicher Vorteil dieser Ausgestaltung ist es,
daß die als Dichtung wirkende Schiene 9 keine Unterbrechungen o. ä. aufweist und auch
keiner zusätzlichen Nachbearbeitung zum Einbringen der Schrägschlitze 8 bedarf. Das
Zwischenprofil 70 kann beispielsweise aus einem extrudierten Metallprofil bestehen
und - bezüglich seiner Längsachse - relativ kurz ausgebildet sein.
[0031] Wird das Zwischenprofil 70 - wie dargestellt - als U-förmiges, sich an die innere
Kontur der Schiene 9 anlegendes, U-förmiges Profil ausgebildet, kann auf diese Art
und Weise die Verriegelung zusätzlich verstärkt werden, da das Zwischenprofil 70 als
Metalleinlage der Schiene 9 wirkt und auch mit seinem oberen waagerechten Steg in
die Gegennut 21 eintaucht. Gleichzeitig bewirkt das Zwischenprofil 70 insgesamt eine
Versteifung der Schiene 9.
[0032] Für die Sicherheit einer derartigen Verriegelungsvorrichtung ist es auch förderlich,
daß die Gegennut 21 mit einer ebenfalls U-förmigen Verstärkung o. ä. aus Metall ausgebildet
wird, um die Verbindung zu stärken. Dies kann beispielsweise durch Einlegen oder Montage
eines entsprechenden Metallprofils an dem Flügel 1 erfolgen.
[0033] Es ist auch zu beachten, daß die Schienen 9 in einer Ebene des Rahmens liegen, die
nahe dem äußeren Rahmenquerschnitt liegt. Durch die Schiene 9 wird nämlich auch das
Eindringen mit Einbruchswerkzeug in den Falzzwischenraum verhindert.
[0034] Wie aus den Fig. 5 bis 7 hervorgeht, sind die Antriebsglieder in Form der Treibstangen
5 auf dem vertikalen und dem horizontalen Schenkel 31 bzw. 32 über eine Eckumlenkung
33 antriebsverbunden. Die Treibstangen 5 sind mit der Eckumlenkung 33 über an jedem
Schenkel der Eckumlenkung 33 angeordnete - nicht dargestellte - Kuppelstellen verbunden.
Die Eckumlenkungen 33 sind dabei in zumindest drei der Rahmenecken vorgesehen, so
daß sich an jedem Holm des Rahmens 2 eine Schiene 9 befindet.
[0035] In Fig. 5 ist die Eckumlenkung leicht schematisiert dargestellt.
[0036] Wird die Schiene 9 in die Entriegelungsstellung verfahren, so liegen die rechtwinklig
verlaufenden Enden der Schiene 9 an einem Füllstück 38 an, welches parallel zum Rahmeneck
ausgebildete Begrenzungskanten aufweist.
[0037] Die Höhe des Füllstücks 38 entspricht dabei der Höhe X der Schiene zuzüglich des
Schließhubes Y. Dadurch ist gewährleistet, daß die Schiene 9 in der Verriegelungsstellung
aufeinander anliegen.
[0038] Wie in den Fig. 5 bis 7 angedeutet, liegt die Längskante der dem horizontalen Schenkel
32 zugeordneten Schiene 9 an der Stirnkante der dem vertikalen Schenkel 31 zugeordneten
Schiene 9 an. Die auf der Schiene 9 angebrachte Dichtung (z.B. Erhebung 11) bewirkt
dabei einen zuverlässigen Dichtschluß an der Stirnfläche der rechtwinklig dazu verlaufenden
Schiene 9.
[0039] Die Fig. 6 und 7 zeigen den Eckbereich des Rahmens 2 weniger schematisiert als die
Fig. 5. Die nur abschnittsweise dargestellten Schienen 9 werden über einen Antriebsmechanismus
40 aus der in Fig. 6 dargestellten Entriegelungs- oder Öffnungsposition in die in
Fig. 7 dargestellte Verriegelungsstellung verlagert. Die Schienen 9 werden dabei entlang
der seitlichen Begrenzungskanten 41, 42 des Füllstücks 38 geführt. In der Entriegelungsposition
nach Fig. 6 liegt die Schiene 9 nahezu bündig mit dem Rahmenfalz 43, 44 des vertikalen
und horizontalen Schenkels 31 bzw. 32. Das Füllstück 38 weist ebenfalls an zumindest
einem seiner Schenkel eine Abmessung auf, die ein bündiges Abschließen an dem Rahmenfalz
43 oder 44 erlaubt.
[0040] Dadurch wird eine evtl. auftretende Öffnung im Eckbereich sowohl in der Öffnungsstellung
als auch in der Verriegelungsstellung verhindert. Für den Benutzer ergibt sich bei
geöffnetem Flügel eine nahezu vollständig glatte Falzfläche des Rahmens, von der keine
Funktionsteile des Beschlages od. dgl. Vorstehen, was von besonderem Vorteil ist.
[0041] Die Schiene 9 ist derart ausgestaltet, daß sie farblich zum Rahmen 2 passend ist.
Dabei ist sowohl die Schiene 9 als auch der Falzbereich des Rahmens durch die glatten
Flächen leicht zu reinigen und ggfs. kann die Schiene 9 dazu sogar entnommen werden.
[0042] Die Montage eines derartigen Beschlages kann einerseits dadurch erfolgen, daß zunächst
die Befestigung der Eckumlenkungen 33 im Eckbereich des Rahmens 2 erfolgt. Die zwischen
den Eckumlenkungen 33 liegenden Treibstangen 5 werden entsprechend abgelängt und mittels
der Befestigungsschrauben 23 fixiert. Die ebenfalls auf das Maß des Rahmens 2 abgestimmten
Schienen 9 werden abschließend auf die Stützglieder 6 aufgeschoben oder aufgeklipst.
[0043] Die Montage kann andererseits aber auch so erfolgen, daß zunächst die zwischen den
Eckbereichen liegenden Antriebsglieder in Form der Treibstangen 5 abzüglich eines
durch die Eckumlenkung bestimmten Maßes an die Holmlängen des Rahmens angepaßt werden
und über die Halteglieder 24 mittels der Befestigungsschrauben 23 (Fig. 1) befestigt
werden. Die Eckumlenkungen 33 werden anschließend im Eckbereich angeordnet und befestigt.
Abschließend werden die ebenfalls auf die Holmlängen des Rahmens 2 abgestimmten Schienen
9 an den Stützgliedern 6 oder dem Zwischenprofil 70 befestigt. Eine Montage von Beschlagteilen
an dem Flügel 1 ist abgesehen von der Scharniereinrichtung 3 und einer evtl. anzuordnenden
U-förmigen Verstärkung in der Gegennut 21 nicht notwendig.
[0044] Die Fig. 8 zeigt in einer schematischen Übersicht die Bestandteile des Treibstangenantriebs.
In jeder Rahmenecke ist eine Eckumlenkung 33 vorgesehen. Die Füllstücke 38 der Eckumlenkungen
33 werden dabei in einer bevorzugten Ausführung so angeordnet, daß die Höhe des Füllstücks
38 - entsprechend der Höhe X der nicht dargestellten Schiene 9 - zuzüglich des Schließhubes
Y jeweils parallel zu dem horizontalen Schenke 32 des Rahmens 2 verläuft. Durch diese
Anordnung wird nicht nur bewirkt, daß die sich jeweils gegenüberliegenden Schienen
9 die gleiche Länge erhalten, sondern auch, daß die Schienen 9 bezüglich des Flügels
2 jeweils die gleiche Lage einnehmen. Dadurch wird auch erreicht, daß jeweils aneinander
liegende Antriebsmechanismen 40', 40'' gleich ausgebildet sind. Die Antriebsmechnismen
40' und 40'' können nämlich - wie auch in Fig. 6 und 7 dargestellt - unterschiedlich
ausgebildet sein. Die Antriebsmechnismen 40', 40'' sind in der dargestellten Ausführungsform
der Eckumlenkungen 33 jeweils einteilig an diesen angeordnet. Dadurch lassen sich
die Eckumlenkungen 33 für jede Rahmenecke verwenden bzw. es ist nur eine Ausführungsform
einer Eckumlenkug 33 notwendig. Dies erleichtert zum einen die Lagerhaltung und die
Herstellung der Eckumlenkungen 33, ist andererseits aber auch für die Montage der
Eckumlenkungen 33 von großem Vorteil. Bei kleineren Flügelabmessungen kann nämlich
auf zwischen den Eckumlenkungen 33 angeordnete Antriebsmechanismen 40 verzichtet werden,
so daß der Aufwand zur Befestigung dieser sowie notwendigen Kopplungen mit den Treibstangen
5 vermieden wird.
[0045] Abschließend wird darauf hingewiesen, daß die Schiene 9 an ihrem jeweiligen Ende
noch mit - nicht dargestellten - Endkappen 9' abgedichtet werden können. Diese Endkappen
9' sind zur besseren Abdichtung mit einer dem Profil der Schiene 9 angepaßten Kontur
versehen.
[0046] Diese Endkappen 9' sind in der Fig. 9 dargestellt. Vorzugsweise werden die Endkappen
9' über eine Rastschnapp-Verbindung mit der Schiene 9 verbunden. Die Stirnfläche der
Schiene 9 wird durch die Endkappe 9' verschlossen, so daß bei aneinanderliegenden
Schienen 9 - wie in Fig. 5 strichpunktiert dargestellt - die Schienen 9 gegeneinander
abdichten. Dazu ist, wie die Fig. 9 zeigt, die Stirnfläche der Endkappe 9' komplementär
zu der damit zusammenwirkenden Oberfläche der Schiene 9 geformt.
[0047] Von besonderem Vorteil ist es dabei, daß die Schienen 9 nicht zeitgleich verschoben
werden. Wie insbesondere aus den Fig. 6 und 7 hervorgeht, sind die in den Antriebsmechanismen
40 und 40' vorgesehenen Kulissenführungen 50' bzw. 50'' unterschiedlich ausgebildet.
Dadurch wird unter anderem erreicht, daß die Schiene 9 entlang des horizontalen Rahmenschenkels
32 bereits nach einem kurzen Schaltweg der Treibstange 5 verschoben wird. Die Schiene
9 am vertikalen Rahmenschenkel 31 wird erst zu einem sehr viel späteren Zeitpunkt
bewegt. Die Schiene 9 des horizontalen Rahmenschenkels 32 ist zu diesem Zeitpunkt
bereits vollständig aus der Nut 25 herausgefahren und steht - durch den Antriebsmechanismus
40' gehalten - fest. Die Schiene 9 des vertikalen Rahmenschenkels 31 stößt seitlich
gegen diese feststehenden Schiene 9 an.
[0048] Durch diese Maßnahme wird verhindert, daß die Schienen 9 im Endbereich aneinander
reiben, was zu Beschädigungen der Schienen 9 und/oder der zugehörigen Dichtungen führen
könnte. Unter Umständen sind auch optisch störende Schleifspuren an den Schienen 9
zu befürchten.
[0049] Die Anordnung der Füllstücke 38 der Eckumlenkungen 33 der in Fig. 8 dargestellten
Ausführung kann selbstverständlich auch genau um 90° gedreht, wie in Fig. 5 gezeigt,
erfolgen. Wesentlich ist, daß die jeweils am gleichen Rahmenschenkel 31, 32 angeordnete
Eckumlenkung 33 eine gleiche Ausrichtung des Antriebsmechanismuses 40 aufweist. Die
Ausrichtung der Füllstücke 38 erfolgt dabei jeweils spiegelbildlich zu den Symmetrieachsen
der Rahmenschenkel 31, 32.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0050]
1 Flügel
2 Rahmen
3 Scharniereinrichtung
4 Verriegelungseinrichtung
5 Treibstange
6 Stützglieder
7 Querstifte
8 Schrägschlitze
9 Schiene
9

Endkappe
10 Schenkel
11 Erhebung
20 Nutgrund
21 Gegennut
22 Langloch
23 Befestigungsschraube
24 Halteglied
25 Nut
26 U-Schenkel
31 vertikaler Rahmenschenkel
32 horizontaler Rahmenschenkel
33 Eckumlenkung
38 Füllstück
40 Antriebsmechanismus
40

, 40

Antriebsmechanismen
41, 42 seitliche Begrenzungskanten
43, 44 Rahmenfalz
50

, 50

Kulissenführung
70 Zwischenprofil
71 Rastschnappverbindung
1. Abdicht- und Verriegelungsvorrichtung für Fenster, Türen oder ähnliche Gebäudeverschlüsse,
mit einem feststehenden Rahmen und einem dazu beweglichen Flügel, bestehend aus Schienen
od. dgl., die an den Kanten des Rahmens bzw. des Flügels oder in Aussparungen bzw.
Nut dieser Kanten beweglich angeordnet sind,
wobei die Schienen (9)über in Flügelebene verlaufende, zur Längsachse in Schrägschlitze
(8) eingreifende Querstifte (7) in eine am Flügel (1) bzw. Rahmen (2) angeordnete
Gegennut (21) o. ä. verlagerbar ist,
und wobei die Schienen (9) im Eckbereich der aneinanderstoßenden Rahmen- oder Flügelschenkel
(31, 32) über eine Eckumlenkung (33) antriebsverbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schienen (9) senkrecht zur Umfangsnut verlagerbar sind, daß die Eckumlenkung
(33) ein im Rahmen (2) oder Flügel (1) zu befestigendes Gehäuse aufweist, das einteilig
mit einem Füllstück (38) ausgebildet ist, welches den Eckbereich des Rahmens (2) in
der Öffnungsstellung des Flügels (1) ausfüllt, wobei die Länge der Schienen (9) zuzüglich
der Füllstücke (38) der beiden Eckumlenkungen (33) der Länge des Rahmenfalzes entspricht.
2. Abdicht- und Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abmessung des Füllstücks (38) auf dem einen Rahmenschenkel (31, 32) der Höhe
der Schiene (9) und die Abmessung des Füllstücks (38) auf dem anderen Rahmenschenkel
(32, 31) der Höhe der Schiene (1) zuzüglich des Schließhubes (y) der Schiene (9) entspricht.
3. Abdicht- und Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schienen (9) an ihren Stirnflächen Abdeckkappen (9') tragen.
4. Abdicht- und Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeckkappen (9') eine der Schiene (9) komplementäre Form haben.
5. Abdicht- und Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Füllstücke (38) an ihren den Schienen (9) zugewandten Längskanten der Form
der Abdeckkappe (9') angepaßt sind.
6. Abdicht- und Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schienen (9) an den horizontalen und vertikalen Rahmenschenkeln (32, 31) nacheinander
verfahren werden.
7. Abdicht- und Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebsmechanismen (40, 40', 40'') einteilig an den Eckumlenkungen (33) vorgesehen
sind.