Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Turbinenleitschaufelanordnung für eine Gasturbinenanlage
mit Turbinenleitschaufeln, die jeweils eine äußere Plattform, über die jede einzelne
Turbinenleitschaufel an einem Turbinenleitschaufelträger angeordnet ist, ein an der
äußeren Plattform anschließendes Schaufelblatt sowie eine an dem Schaufelblatt anschließende
innere Plattform aufweisen.
Stand der Technik
[0002] Verdichterstufen und Turbinenbereiche in an sich bekannten Gasturbinenanlagen weisen
mit Turbinenlaufschaufeln bestückte Rotorelemente auf, die jeweils in stationären
Gehäusen gelagert sind. In den Zwischenräumen der axial voneinander beabstandeten
Turbinenlaufschaufelreihen ragen zumeist fest mit dem Gehäuse verbundene Turbinenleitschaufeln
hinein, die zur Umlenkung und Beschleunigung der durch die Rotoranordnung durchströmenden
Gase vorgesehen sind. Eine bekannte Turbinenleitschaufelanordnung ist in Figur 1 dargestellt.
Eine Turbinenlaufschaufel 1 besteht im wesentlichen aus einer äußeren Plattform 11,
einem Schaufelblatt 12 sowie einer inneren Plattform 13. Die äußere Plattform 11 weist
in aller Regel eine Fügekontur auf, die in eine entsprechende Gegenkontur in einem
Turbinenschaufelträger 2 paßgenau eingefügt werden kann. Mit Hilfe eines an sich bekannten
federkraftbeaufschlagten Arretierkolbens 3 wird die Turbinenlaufschaufel 1 gegenüber
dem Turbinenschaufelträger 2 fixiert.
[0003] Die dem Turbinenschaufelträger 2 abgewandte Seite der inneren Plattform 13 bildet
mit den ihr gegenüberliegenden, stationären oder rotierenden Baugruppen Dichtungssysteme
aus, deren vornehmliche Aufgabe darin besteht, einen möglichen Strömungsfluß der durch
die Gasturbinenanlage hindurchtretenden Gase durch die geringen Beabstandungen zwischen
der inneren Plattform 13 und dieser gegenüberliegenden Baugruppen, beispielsweise
am Rotor befestigte Vorsprünge 4 oder Dichtungselemente 5, die an stationären Bauteilen
befestigt sind, zu reduzieren oder gar ganz zu unterbinden.
[0004] Die in Fig. 1 dargestellte Turbinenleitschaufel 1 ist in vielfacher Anzahl in Umfangsrichtung
des Turbinenschaufelträgers 2 jeweils eine hinter der anderen in Reihe angeordnet.
Mit ihren jeweils lose endenden inneren Plattformen 13 stellen sie trotz Dichtungsvorkehrungen
unerwünschte Leckagestellen dar. So hängt nicht zuletzt die Funktion, Zuverlässigkeit
sowie der Wirkungsgrad einer Gasturbine neben der Güte der zwischen der inneren Plattform
13 einer Turbinenleitschaufel 1 und den ihr gegenüberliegenden Baugruppen vorgesehenen
Dichtungsmaßnahmen, auch von der Anzahl der durch die einzelnen inneren Plattformen
gebildeten, sogenannten Umfangsstoßstellen ab.
[0005] Unerwünschte Leckagen treten um so häufiger auf, je mehr Stoßstellen zwischen den
zirkular im Turbinenschaufelträger angeordneten Turbinenleitschaufeln und den ihnen
im Inneren des Gehäuses gegenüberliegenden Bauteilen vorgesehen sind. Ferner sind
die Leckagen um so größer, je schlechter die einzelnen inneren Plattformen und/oder
die ihnen gegenüberliegenden Bauelemente ausgerichtet sind. Vornehmlich treten größere
Leckagen zwischen Dichtungsvorkehrungen an inneren Plattformen und ihnen gegenüberliegenden,
unbeweglichen Baugruppen auf, zumal Dichtungsvorkehrungen zwischen zwei relativ zueinander
beweglichen Bauteilen durch gezielt einbringbare Abriebschichten oder Honigwabenstrukturen
während des Betriebes durch toleranz- und ausrichtbedingtem Abrieb zu Dichtungsverbesserungen
führen.
[0006] Aus fertigungstechnischen Gründen werden im Turbinenbau vornehmlich die Turbinenleitschaufeln
als Einlingsschaufeln ausgebildet, d.h. jede Leitschaufel wird getrennt voneinander
in den Schaufelträger eingeführt und verbleibt dort auch ohne jegliche Verbindung
zu den Nachbarschaufeln. Dies jedoch führt zu einer sehr hohen Stoßstellenanzahl,
wie vorstehend bereits festgestellt. Nur selten werden sogenannte Zwillingsschaufeln
verwendet, d.h. Turbinenleitschaufeln, die paarweise zusammenhängend in den Turbinenschaufelträger
eingeführt werden. Auch sind nachträgliche, mechanische Verbindungskonstruktionen
der inneren Plattformen benachbarter Turbinenleitschaufeln bekannt, die beispielsweise
mittels Nietverbindungen verwirklicht werden, doch beschränken sich derartige Vorkehrungen
aufjeweils zwei benachbarte Schaufeln.
[0007] Beim Betrieb von Gasturbinenanlagen werden jegliche in der Gasturbine vorgesehene
Turbinenschaufeln durch den im Inneren der Turbine auftretenden Strömungsdruck in
axialer Richtung zur Turbine erheblich beansprucht. Bei in längerem Betrieb befindliche
Turbinenleitschaufeln tragen durch in Strömungsrichtung auf die Schaufeln einwirkende
Strömungskräfte verursachte Verformungen dazu bei, daß Leckagen nahe der inneren Plattformen
jeder einzelnen Turbinenleitschaufel vergrößert werden. Durch die dauernde hohe mechanische
Belastung der einzelnen Schaufelblätter werden diese durch den Strömungsdruck verwunden
oder gar verbogen. Derartige Verschleißerscheinungen sind um so verständlicher, zumal
Einlingsturbinenleitschaufeln an ihren inneren Plattformen kein festes Gegenlager
zur Stabilisierung aufweisen.
[0008] Treten im Betrieb derartiger Turbinenbauteile Risse im Schaufelbereich auf, die bis
hin zum Totalverlust einer Turbinenleitschaufel führen, so können die losen, abgetrennten
Leitschaufelteile die in Strömungsrichtung nachfolgende Turbinenbeschaufelung stark
beschädigen. Ein Stillstand der gesamten Gasturbinenanlage wäre die Folge, was mit
erheblichen wirtschaftlichen Einbußen verbunden ist.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Turbinenleitschaufelanordnung für
eine Gasturbine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 derart weiterzubilden, daß bei
gleichem bzw. reduziertem Montage- und Demontageaufwand von Turbinenleitschaufeln
in den Turbinenschaufelträger die einzelnen Turbinenleitschaufeln eine erhöhte Stabilität
innerhalb der gesamten Anordnung erfahren, so daß möglich auftretende Leckagen auf
ein Minimum reduziert werden können. Insbesondere sollen konstruktionsbedingte Maßnahmen
dafür sorgen, daß die Verwindungssteifigkeit jeder einzelnen Leitschaufel erhöht wird,
so daß verschleißbedingte Rißbildungen innerhalb der Schaufeln weitgehend vermieden
werden können. Schließlich soll das Beschädigungspotential, das durch mögliches Ablösen
einzelner Turbinenschaufelbereiche besteht, erheblich reduziert werden.
Darstellung der Erfindung
[0010] Die Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe ist Gegenstand des Anspruchs
1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0011] Erfindungsgemäß ist eine Turbinenleitschaufelanordnung für eine Gasturbinenanlage
mit Turbinenleitschaufeln, die jeweils eine äußere Plattform, über die jede einzelne
Turbinenleitschaufel an einem Turbinenleitschaufelträger angeordnet ist, ein an der
äußeren Plattform anschließendes Schaufelblatt sowie eine an dem Schaufelblatt anschließende
innere Plattform aufweisen, derart ausgebildet, daß wenigstens zwei unmittelbar benachbarte
Turbinenleitschaufeln über jeweils ihre innere Plattform mit einem Innensegment verbunden
sind, das eine strukturierte Oberseite aufweist, die wenigstens eine axiale und wenigstens
eine radiale Zentrierform vorsieht, die mit, an der inneren Plattform vorgesehenen
Innenkonturen paßgenau verfügbar sind.
[0012] Die, die einzelnen Turbinenleitschaufeln miteinander verbindenden Innensegmente sind
vorzugsweise schienenartig ausgebildet und können über, an ihren Stirnseiten vorgesehene
Koppelemente zu einem vollständigen Innensegmentring miteinander verbunden werden.
Auf diese Weise werden die über die Innensegmente zusammenhängenden Turbinenleitschaufeln,
die mit ihren äußeren Plattformen im Turbinenschaufelträger fixiert und in einer Turbinenleitreihe
angeordnet sind, gegenseitig gegen Verwindungen sowohl in Axialrichtung relativ zur
Strömungsrichtung, als auch in Radialrichtung relativ zur Längserstreckung jeder einzelnen
Turbinenleitschaufel und insbesondere in Umfangsrichtung der in einer Leitreihe hintereinander
angeordneten Turbinenleitschaufeln, stabilisiert.
[0013] Die über Koppelelemente miteinander in Verbindung stehenden Innensegmente dienen
insbesondere auch dazu, daß jede einzelne Turbinenleitschaufel in zwei Gegenlagern
fixiert ist, zum einen im Turbinenschaufelträger, zum anderen in dem Innensegment,
das durch die vorzugsweise beidseitige Verbindung mit benachbarten Innensegmenten
zu einem vollständigen inneren Ring zumindest eine axiale Stabilisierung erfährt.
[0014] Das Innensegment weist eine strukturierte Oberseite auf, an die die innere Plattform
eine wenigstens teilweise korrespondierende Aufnahmestruktur aufweist, so daß die
innere Plattform an die strukturierte Oberseite des Innensegments paßgenau angefügt
werden kann. Für eine axiale Arretierung der Turbinenleitschaufel gegenüber dem Innensegment
weist die strukturierte Oberseite des Innensegmentes zwei im wesentlichen senkrecht
zur Oberseite des Innensegmentes orientierte Seitenflanken auf, die eine über die
Oberseite des Innensegments erhabene Nut begrenzen, die vorzugsweise als Rechtecksnut
ausgebildet ist.
[0015] Sowohl für eine radiale Positionierung der Leitschaufeln relativ zum Innensegment,
als auch für eine Positionierung der einzelnen Leitschaufeln in Umfangsrichtung, sieht
das Innensegment radiale Zentrierformen auf, die sich im wesentlichen senkrecht zur
axialen Zentriernut von der Oberfläche des Innensegmentes erheben. Die vorzugsweise
zapfenförmig ausgebildeten radialen Zentrierformen greifen in entsprechende Ausnehmungen
innerhalb der inneren Plattform ein und vermögen diese sowohl in Radialrichtung als
auch in Umfangsrichtung zu fixieren.
[0016] Die axialen und radialen Zentrierformen sind dabei derart ausgebildet, daß ein Verfügen
der inneren Plattform einer Leitschaufel mit dem entsprechenden Innensegment durch
radiales Aufsetzen und anschließendem Verschieben in Umfangsrichtung erfolgen kann.
Hierzu weist insbesondere die als Nut ausgebildete axiale Zentrierform Unterbrechungen
auf, mit in Axialrichtung zurückgesetzten Konturen, so daß ein Einfädeln beider Bauteile
in der vorstehend beschriebenen Weise möglich ist. Die erhabene Nut sieht überdies
einen vorspringenden Bereich vor, unter den die entsprechende Ausnehmung in der inneren
Plattform durch axiales Verschieben bewegt wird, so daß beide Bauteile miteinander
fest verfügt sind.
[0017] Ein Innensegment ist vorzugsweise derart ausgebildet, daß auf einem Innensegment
zwei oder mehr Leitschaufeln miteinander verbunden werden können. Um ein selbsttätiges
Verrutschen der Leitschaufeln in Umfangsrichtung auf dem Innensegment zu vermeiden,
sieht jedes Innensegment eine Sicherungsvorrichtung vor, die als Sicherungsstift das
Innensegment in radialer Richtung durchsetzt und in eine Aussparung innerhalb der
inneren Plattform hineinragt. Auf diese Weise kann die Anzahl der für eine gegenseitige
Fixierung aller, in einer Gasturbine eingebrachten Turbinenleitschaufeln erforderlichen
Kleinteile gering gehalten werden.
Kurze Beschreibung der Erfindung
[0018] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen exemplarisch.
Es zeigen:
- Fig. 1
- Querschnittsdarstellung durch eine bekannte Turbinenleitschaufelanordnung
- Fig. 2a, b, c
- Teilansichten einer erfindungsgemäßen Turbinenleitschaufelanordnung,
- Fig. 3a, b
- perspektivische Darstellung mehrerer Leitschaufeln auf einem Innensegment sowie perspektivische
Darstellung des Innensegments,
- Fig. 4a, b
- perspektivische Darstellung einer Leitschaufel auf einem Innensegment mit Nutfederverbindung,
sowie
- Fig. 5a-c
- Sequenzdarstellung zum Verfügen einer Turbinenleitschaufel mit einem Innensegment.
Wege zur Ausführung der Erfindung, gewerbliche Verwendbarkeit
[0019] Zu den Ausführungen bezüglich der bekannten Turbinenleitschaufelanordnung gemäß Fig.
1 wird auf die vorstehenden Ausführungen in der Beschreibungseinleitung verwiesen.
[0020] In Fig. 2a ist eine schematisierte Darstellung einer erfindungsgemäßen Turbinenleitschaufelanordnung
dargestellt, mit einem ringförmig verlaufenden Abschnitt eines Turbinenschaufelträgers
2, an dessen inneren peripheren Umfangs Turbinenleitschaufeln 1 in einer Turbinenleitreihe
mit ihren jeweils äußeren Plattformen 11 lösbar fest verbunden sind. Erfindungsgemäß
sind die jeweils inneren Plattformen 13 der Turbinenleitschaufeln 1 mit Innensegmenten
6 verbunden - im Ausführungsbeispiel der Fig. 2a sind jeweils vier Turbinenleitschaufeln
1 mit jeweils einem Innensegment 6 verbunden -, abweichend davon sind jedoch beliebig
weitere Verbindungsmöglichkeiten denkbar, bis hin zu einem vollständig geschlossenen
Ring zusammenhängender Innensegmente -, durch die die einzelnen Turbinenleitschaufeln
1 sowohl in Axialrichtung (senkrecht zur Zeichenebene) a, als auch in Umfangsrichtung
u der Turbinenleitreihe stabilisiert werden. Hierzu sieht das Innensegment 6 zum einen
eine axiale Zentrierform 7 auf (siehe hierzu Fig. 2b, c), die als Nut ausgebildet
ist und zwei im wesentlichen senkrecht zur Oberseite des Innensegmentes erhabene Seitenflanken
71, 72 vorsieht. Die Nut 7 greift in eine entsprechend ausgebildete Gegenkontur 8
innerhalb der inneren Plattform 13, durch die die Turbinenleitschaufel 1 in Axialrichtung
a fixiert wird. Zugleich ist am Innensegment 6 eine zapfenartig ausgebildete radiale
Zentrierform 9 vorgesehen, die in eine entsprechend ausgebildete Ausnehmung 10 innerhalb
der inneren Plattform 13 der Turbinenleitschaufel 1 eingreift. Durch die Ausbildung
des Innensegmentes und das paßgenaue Ineinandergreifen der Fügekonturen werden mögliche
Verdrehungen der Turbinenleitschaufel 1, die durch die auf das Schaufelblatt 12 wirkende
Strömung S hervorgerufen werden kann, begrenzt.
[0021] Zur radialen Stabilisierung bzw. Fixierung der einzelnen Innensegmente 6 können ein
oder mehrere Führungen in Form von Haken 101 dienen, die eine lösbar feste Verbindung
zwischen einem Innensegment 6 und Teilen des stationären Innengehäuses 102 der Turbine
bilden. Werden mehr als zwei Haken zur Radialführung verwendet, so müssen diese Führungen,
um nicht allzu große Kräfte aus der statischen Überbestimmtheit zu erhalten, mit ausreichender
Elastizität und/oder Radialspiel ausgeführt sein.
[0022] Zudem können die an sich bekannten Dichtungselemente zwischen der inneren Plattform
13 und stationären Teilen vorgesehen werden, wie beispielsweise Dichtungselemente
103 (zum Abdichten zwischen zwei stationären Bauteilen) und Dichtungskonturen 104
zum Abdichten zwischen einem rotierenden Bauteil 105 und dem stationären Innensegment
6.
[0023] In Fig. 3a ist eine perspektivische Darstellung mehrerer auf einem Innensegment 6
lösbar fest verfügter Turbinenleitschaufeln 1 dargestellt. Jede einzelne Turbinenleitschaufel
wird in Radialrichtung r auf das Innensegment 6 aufgesetzt und kann durch axiales
Verschieben a und durch Verschieben mit Umfangsrichtung u fest gegen die erhabenen
Konturen des Innensegmentes verfügt werden. Mit Hilfe eines einzigen Sicherungsstiftes
3 ist es möglich, alle auf einem Innensegment 6 plazierten Turbinenleitschaufeln in
Umfangsrichtung u zu fixieren. Hierzu durchstößt der Sicherungsstift 3 das Innensegment
und ragt in eine entsprechende Ausnehmung 106 innerhalb der inneren Plattform 13 einer
Turbinenleitschaufel 1 hinein.
[0024] In Fig. 3 b ist eine perspektivische Draufsicht eines erfindungsgemäß ausgebildeten
Innensegments 6 dargestellt. An seiner Oberseite weist das Innensegment axiale Zentrierformen
7 auf, die für die axiale Führung die Seitenflanken 71 und 72 vorsehen. Zum radialen
Aufsetzen der inneren Plattform einer Turbinenleitschaufel 1 sehen die axialen Zentrierformen
zurückgesetzte Bereiche 7' vor, über die die entsprechende Gegenkontur der inneren
Plattform abgesenkt werden kann. Unmittelbar neben dem zurückgesetzten Bereich 7'
ist ein vorspringender Bereich 7'' vorgesehen, unter den die Gegenkontur der inneren
Plattform geschoben wird. Dem zurückgesetzten Bereich 7' ist am Innensegment gegenüberliegend
eine Ausnehmung 9' vorgesehen, entlang der die für die radiale Zentrierung vorgesehene
Gegenkontur der inneren Plattform eingeführt werden kann. Unmittelbar neben der Ausnehmung
9' sind die radialen Zentrierformen 9 vorgesehen. Ferner geht aus der Darstellung
gemäß Fig. 3 b der für die Sicherung in Umfangsrichtung vorgesehene Sicherungsstift
3 hervor.
[0025] Fig. 4a und b zeigen jeweils eine auf einem Innensegment 6 aufgesetzte und verfügte
Turbinenleitschaufel 1, die mit Hilfe des Sicherungsstiftes 4 und Zentrierform 7''
in Umfangsrichtung u gegen das Innensegmente 6 gesichert ist. Zudem weist jedes Innensegment
6 zum gegenseitigen Koppeln ein Koppelelement auf, das im Ausführungsbeispiel als
Feder-Nutverbindung dargestellt ist. Auf der einen Seite des Innensegmentes 6 ist
eine entsprechende Feder 107 und auf der gegenüberliegenden Seite eine entsprechend
ausgebildete Nut 108 vorgesehen. Mit Hilfe derartiger Koppelelemente ist es möglich,
alle Innensegmente zu einem geschlossenen Ring miteinander zu verbinden, so daß ein
möglicher axialer Relativversatz einzelner Turbinenleitschaufelgruppen minimiert oder
gar ausgeschlossen werden kann. Dies ist insbesondere für axial wirkende Dichtungen
wichtig, die an den Innensegmenten vorgesehen sind. Etwaige auftretende Leckagen können
erheblich reduziert oder gar vollständig vermieden werden.
[0026] Aus den Teilbildsequenzen 5a bis c geht ein Montagevorgang zwischen der inneren Plattform
13 einer Turbinenleitschaufel 1 und dem entsprechend ausgebildeten Innensegment 6
hervor. Zunächst wird gemäß Fig. 5a die innere Plattform 13 radial r von oben auf
die Oberseite des Innensegmentes 6 derart aufgesetzt, daß die Gegenkonturen der inneren
Plattform 13 mit dem zurückgesetzten Bereich 7' sowie der Ausnehmung 9' (siehe Fig.
3b) fluchten. Anschließend erfolgt ein axiales a Verschieben beider Bauteile gemäß
Fig. 5b, die in einem letzten Fügeschritt in Umfangsrichtung u verfügt werden, bis
die Gegenkonturen 8 sowie die radiale Ausnehmung 10 mit den axialen und radialen Zentrierformen
7, 9 paßgenau miteinander verfügt sind. Ein Sicherungsstift 3 sorgt zur Sicherung
entlang der Umfangsrichtung u auf dem Innensegment.
[0027] Die vorstehend erläuterte erfindungsgemäße Turbinenleitschaufelanordnung ist mit
einer Vielzahl von Vorteilen verbunden. So werden jegliche Dichtungsfunktionen im
Bereich der inneren Plattform und der Innensegmente durch die Ausrichtung der Turbinenleitschaufel
am Innendurchmesser, der durch die Verbindung aller Innensegmente vorgegeben wird,
verbessert. Durch die mechanische Verbindung aller einzelner Turbinenleitschaufeln
wird der durch Leckagestellen auftretende Strömungs- und damit Druckverlust erheblich
vermindert. Dies konnte bislang nur mit sehr aufwendigen und teuren, sogenannten Mehrlingsschaufeln
bewerkstelligt werden, doch bietet die erfindungsgemäße Leitschaufelanordnung eine
weitaus günstigere und montage- und demontagefreundlichere Lösung an. Überdies können
jeglichen, auf die Schaufelblätter einwirkenden Strömungskräften, die zu Verwindungen
der Turbinenleitschaufeln in ihren Trägerfassungen führen, effektiv entgegengewirkt
werden. Bei betriebsbedingtem Durchriß, beispielsweise an Löt- oder Schweißnahten,
kann der durchtrennte Schaufelblatteil weiterhin vom Innensegment getragen werden,
wodurch erhebliche Folgeschäden in nachfolgenden Turbinenbeschaufelungen vermieden
werden können.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0028]
- 1
- Turbinenleitschaufel
- 11
- äußere Plattform
- 12
- Schaufelblatt, Slcherungsstift
- 13
- innere Blattform
- 2
- Turbinenschaufelträger
- 3
- Arretierkolben
- 4
- Rotor
- 5
- Stator
- 6
- Innensegment
- 7
- axiale Zentrierform
- 7'
- zurückgesetzter Bereich
- 7''
- vorspringender Bereich
- 71, 72
- Seitenflanken (Axialführung)
- 8
- Gegenkontur
- 9
- radiale Zentrierform
- 9'
- Ausnehmung
- 10
- radiale Ausnehmung
- 101
- Haken
- 102
- stationäres Innengehäuse
- 103
- Dichtungselement
- 104
- stationäres Bauteil
- 105
- rotierendes Bauteil
- 106
- Ausnehmung
- 107
- Feder
- 108
- Nut
- a
- axialrichtung
- r
- Radiallrichtung
- u
- Umfangsrichtung
- S
- Strömungsrichtung
1. Turbinenleitschaufelanordnung für eine Gasturbinenanlage mit Turbinenleitschaufeln,
die jeweils eine
- äußere Plattform (11), über die jede einzelne Turbinenleitschaufel (1) an einem
Turbinenleitschaufelträger (2) angeordnet ist,
- ein an der äußeren Plattform anschließendes Schaufelblatt (12)
- sowie eine an dem Schaufelblatt anschließende innere Plattform (13) aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei unmittelbar benachbarte Turbinenleitschaufeln (1) über jeweils
ihre innere Plattform (13) mit einem Innensegment (6) verbunden sind, das eine strukturierte
Oberseite aufweist, die wenigstens eine axiale (7) und wenigstens eine radiale (9)
Zentrierform vorsieht, die mit, an der inneren Plattform (13) vorgesehenen Gegenkonturen
(8, 10) paßgenau verfügbar sind.
2. Turbinenleitschaufelanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die axiale Zentrierform (7) als eine über die Oberseite des Innensegments erhabene
Nut ausgebildet ist, die zwei im wesentlichen senkrecht zur Oberseite des Innensegments
orientierte Seitenflanken (71, 72) aufweist.
3. Turbinenleitschaufelanordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß sich die erhabene Nut (7) mit Unterbrechungen über die gesamte Verbindungslänge
des Innensegmentes (6) derart erstreckt, daß die Nut einen zurückgesetzten Bereich
(7') für das Einführen der Turbinenleitschaufel und einen vorspringenden Bereich (7'')
zur radialen Fixierung der Turbinenleitschaufel vorsieht.
4. Turbinenleitschaufelanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die radiale Zentrierform (9) im wesentlichen senkrecht zur axialen Zentrierform
(7) an der Oberseite des Innensegments (6) als erhabener Zentrierzapfen vorgesehen
ist.
5. Turbinenleitschaufelanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenkonturen (8, 10) der inneren Plattform derart ausgebildet sind, daß
die axiale (7) und radiale (9) Zentrierform des Innensegments von den Gegenkonturen
vollständig umschlossen sind.
6. Turbinenleitschaufelanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Innensegment (6) eine Sicherungsvorrichtung vorsieht, die die mit dem Innensegment
(6) verbundenen Turbinenleitschaufeln (1) in Umfangsrichtung (u) zum Turbinenleitschaufelträger
(2) positioniert.
7. Turbinenleitschaufelanordnung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherungsvorrichtung ein Sicherungsstift (3) ist, der das Innensegment durchsetzt
und in eine Aussparung (106) innerhalb der inneren Plattform (13) einer Turbinenleitschaufel
(1) hineinragt.
8. Turbinenleitschaufelanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Innensegment (6) an seinen Stirnseiten jeweils ein Koppelelement vorsieht,
so daß in einer Reihe angeordnete Innensegmente miteinander lösbar fest verbindbar
sind.
9. Turbinenleitschaufelanordnung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das Koppelelement in Form einer Nut-/Federverbindung (107, 108) ausgebildet ist.
10. Turbinenleitschaufelanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß das Innensegment an der der Leitschaufel abgewandten Seite mechanisch an ein
festes Bauteil (102) der Gasturbinenanlage gekoppelt ist.
11. Turbinenleitschaufelanordnung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische Kopplung (101) elastisch oder mit einem Radialspiel ausgebildet
ist.
12. Turbinenleitschaufelanordnung nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische Kopplung als Haken ausgebildet ist.