(19)
(11) EP 0 945 610 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.09.1999  Patentblatt  1999/39

(21) Anmeldenummer: 98118779.2

(22) Anmeldetag:  05.10.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6F02D 41/20, H01H 47/32, H01F 7/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 24.03.1998 DE 19812742

(71) Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH
70442 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Fischer, Werner
    71296 Heimsheim (DE)
  • Luebbeert, Birte
    70435 Stuttgart (DE)
  • Kahr, Viktor
    20150 Milano (IT)
  • Degler, Traugott
    70825 Korntal (DE)
  • Jonas, Stephan
    70197 Stuttgart (DE)
  • Greif, Hubert
    71706 Markgroeningen (DE)

   


(54) Verfahren und Vorrichtung zum Schalten einer Induktivität


(57) Es werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Schalten einer Induktivität beschrieben. Ein erster Anschluß der Induktivität ist über ein erstes Schaltmittel mit Masse verbindbar. Ein zweiter Anschluß der Induktivität stet mit einer Versorgungsspannung in Verbindung. Eine zweite Induktivität ist über ein zweites Schaltmittel mit Masse verbindbar. Die beim Unterbrechen des Stromflußes in der zweiten Induktivität frei werdende Energie wird zum Schalten der ersten Induktivität verwendet.




Beschreibung

Stand der Technik



[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Schalten einer Induktivität gemäß den Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche.

[0002] Ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Schalten einer Induktivität sind aus der DE 37 02 680 bekannt. Dort bildet die Spule eines Magnetventils eine Induktivität. Bei Magnetventilen wird ein schneller Schaltvorgang gefordert, um eine genaue Kraftstoffeinspritzung zu erzielen. Hierzu wird die beim Abschalten der Induktivität freiwerdende Energie in einen Kondensator umgeladen. Beim nächsten Schaltvorgang der selben Induktivität oder beim Schaltvorgang einer anderen Induktivität bewirkt die gespeicherte Energie einen schnellen Stromanstieg.

[0003] Nachteilig bei dieser Lösung ist, daß ein sehr großer Kondensator erforderlich ist, der entweder sehr teuer oder für den Einsatz in Kraftfahrzeugen nur bedingt tauglich ist, da er nicht schüttel- bzw. temperaturfest ist.

Aufgabe der Erfindung



[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren und einer Vorrichtung zum Schalten einer Induktivität der eingangs genannten Art, einen möglichst schnellen Schaltvorgang zu erzielen, wobei der Aufwand an Bauteilen möglichst gering sein soll. Insbesondere sollen kostengün stige Bauelemente verwendet werden können.

Vorteile der Erfindung



[0005] Mit der erfindungsgemäßen Vorgehensweise kann ein schneller Schaltvorgang erzielt werden, wobei der Aufwand an Schaltungselementen gering ist.

[0006] Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen und Weitert dungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Zeichnung



[0007] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform erläutert, zeigen Figur 1 die wesentlichen Elemente der Schaltung und die Figuren 2 und 3 verschiedene über der Zeit aufgetragene Signale.

Beschreibung der Ausführungsbeispiele



[0008] Im Folgenden wird die erfindungsgemäße Vorgehensweise am Beispiel einer Spule eines Magnetventils beschrieben, da zur Steuerung der einzuspritzenden Kraftstoffmenge bei Brennkraftmaschinen, insbesondere bei Dieselbrennkraftmaschinen, eingesetzt wird. Bei der Steuerung der einzuspritzenden Kraftstoffmenge müssen die verwendeten Magnetvent eingespritzte Kraftstoffmenge möglichst genau und bei Dieselbrennkraftmaschinen möglichst zum vorgegebenen Zeitpunkt erfolgt. Die Schaltung ist in Figur 1 dargestellt.

[0009] In der Figur 1 ist die zu schaltende Induktivität des Magnetventils mit L1 bezeichnet. Der erste Anschluß der Induktivität L1 steht über ein erstes Schaltmittel T1 mit Masse in Verbindung. Zwischen dem ersten Schaltmittel T1 und Masse kann ein Widerstand R1 angeordnet sein.

[0010] Zwischen dem Verbindungspunkt C zwischen dem ersten Anschluß der Induktivität L1 und dem ersten Schaltmittel T1 ist die Kathode einer ersten Zenerdiode UZ1 angeschlossen. Die Anode der ersten Zenerdiode UZ1 steht mit der Anode einer Diode DZ1 in Kontakt. Die Kathode der Diode DZ1 ist mit einem Steueranschluß des ersten Schaltmittels T1 verbunden. Desweiteren ist die Kathode der Diode DZ1 und damit auch der Steueranschluß des ersten Schaltmittels T1 über ein Widerstandsmittel R3 mit einer Steuerung 100 verbunden. Die Zenerdiode UZ1 und die Diode DZ1 bilden ein erstes Spannungsbegrenzungsmittel.

[0011] Der zweite Anschluß der Induktivität L1 steht über einen Verbindungspunkt B mit der Versorgungsspannung UBAT in Verbindung. Vorzugsweise ist in dieser Verbindung eine Diode D1 angeordnet, wobei die Versorgungsspannung mit der Anode und die Induktivität L1 mit der Kathode der Diode D1 verbunden ist.

[0012] Desweiteren steht ein zweiter Anschluß einer zweiten Induktivität ebenfalls mit der Versorgungsspannung UBAT in Verbindung. Der erste Anschluß der zweiten Induktivität L2 ist mit einem Verbindungspunkt A verbunden. Der Verbindungspunkt A steht über ein zweites Schaltmittel T2 ebenfalls mit Masse in Verbindung.

[0013] Der zweite Anschluß der zweiten Induktivität L2 steht über ein drittes Schaltmittel T3 und eine Diode D3 mit dem ersten Anschluß der zweiten Induktivität L2 in Verbindung. Dabei steht die Anode der Diode D3 mit dem ersten Anschluß in Kontakt. Die Reihenschaltung aus dem dritten Schaltmittel T3 und der Diode D3 bilden einen schaltbaren Freilaufkreis für die zweite Induktivität L2. Das dritte Schaltmittel T3 wird ebenfalls von der Steuerung 100 mit Ansteuersignalen beaufschlagt. Parallel zur den Induktivitäten ist jeweils ein Freilaufkreis angeordnet. Der Freilaufkreis der zweiten Induktivität ist schaltbar.

[0014] Der Verbindungspunkt A steht entsprechend wie der Verbindungspunkt C über eine zweite Zenerdiode UZ2 und eine Diode DZ2 mit dem Steueranschluß des zweiten Schaltmittels T2 in Verbindung. Der Steueranschluß des zweiten Schaltmittels T2 steht ferner über ein Widerstandsmittel R2 mit der Steuerung 100 in Kontakt. Die Zenerdiode UZ2 und die Diode DZ2 bilden ein zweites Spannungsbegrenzungsmittel. Zwischen dem Steueranschluß der Schaltmittel und dem jeweiligen Verbindungspunkt zwischen Schaltmittel und Induktivität ist ein die Spannung begrenzendes Mittel angeordnet.

[0015] Zwischen der Verbindungspunkt A und dem Verbindungspunkt B ist eine zweite Diode D2 angeordnet. Die Anode der zweiten Diode D2 steht mit dem Verbindungspunkt A und die Kathode der zweiten Diode D2 mit dem Verbindungspunkt B in Verbindung. In der dargestellten Ausführungsform steht die Kathode der zweiten Zenerdiode UZ2 mit der Kathode der zweiten Diode D2 in Kontakt. Bei einer alternativen Ausführungsform kann die Kathode der zweiten Zenerdiode UZ2 auch mit der Anode der zweiten Diode D2 verbunden sein. Der Verbindungspunkt A zwischen der zweiten Induktivität L2 und dem zweiten Schaltmittel T2 steht über die Diode D2 mit dem Verbindungspunkt B und damit mit dem zweiten Anschluß der Induktivität L1 in Verbindung.

[0016] Das erste Schaltmittel T1, das zweite Schaltmittel T2 und das dritte Schaltmittel T3, sind vorzugsweise als Transistoren, insbesondere als Feldeffekttransistoren ausgebildet.

[0017] Mittels des Widerstandes R1 kann der Strom, der durch die Induktivität L1 fließt, gemessen und gegebenenfalls durch die Steuerung 100 geregelt werden.

[0018] Alternativ kann auch vorgesehen sein, daß die erste Diode D1 als Zenerdiode ausgebildet ist. In diesem Fall kann die zweite Spannungsbegrenzung UZ2 und DZ2 eingespart werden. Weiterhin ist von Vorteil, wenn die Verlustleistung nicht im Schaltmittel T2 in Wärme, sondern zurück in die Versorgungsspannung geführt wird.

[0019] Die Funktionsweise dieser Schaltung wird im folgenden anhand der Figur 2 erläutert. In Figur 2 sind verschiedene Signale über der Zeit t aufgetragen. In Teilfigur 2a ist das Ansteuersignal für das zweite Schaltmittel T2, in Teilfigur 2b, der durch die zweite Induktivität L2 fließende Strom IL2 aufgetragen. In Teilfigur 2c ist die Spannung UA am Verbindungspunkt A und die Teilfigur 2d die Spannung UB am Verbindungspunkt B aufgetragen. In Teilfigur 2e ist das Ansteuersignal für das erste Schaltmittel T1 und in Teilfigur 2f der Strom IL1 durch die erste Induktivität L1 aufgetragen.

[0020] Zum Zeitpunkt TVOR wird das zweite Schaltmittel T2 derart angesteuert, daß es den Stromfluß freigibt. Dies bewirkt, daß der Strom IL2, der durch die zweite Induktivität L2 fließt, ab diesem Zeitpunkt ansteigt. Der Strom fließt von der Versorgungsspannung UBAT über die zweite Induktivität L2 und das zweite Schaltmittel T2 nach Masse. Dabei wird Energie in die Induktivität L2 eingespeichert. In einer ersten Phase, die vor der eigentlichen Ansteuerung des Magnetventils liegt, wird die zweite Induktivität L2 bestromt. Die Erste Phase beginnt zum Zeitpunkt TVOR und endet mit der eigentlichen Ansteuerung zum Zeitpunkt TEIN.

[0021] Zum Zeitpunkt TEIN beginnt die eigentliche Ansteuerung und damit eine zweite Phase. Zum Zeitpunkt TEIN wird das zweite Schaltmittel T2 derart angesteuert, daß er den Stromfluß unterbricht. Das erste Schaltmittel T1 wird derart angesteuert, daß es den Stromfluß freigibt. Am Ende der ersten Phase mit Beginn der zweiten Phase wird beim Schließen des ersten Schaltmittels T1 gleichzeitig das zweite Schaltmittel geöffnet.

[0022] Dies hat zur Folge, daß die Spannung UB am Verbindungspunkt B von einem Wert, der in etwa der Versorgungsspannung UBAT entspricht, auf einen Wert ansteigt, der der Zenerspannung UZ2 der Zenerdiode UZ2 entspricht. Das zweite Spannungsbegrenzungsmittel bewirkt, daß die Spannung UA am Verbindungspunkt A und die Spannung UB am Verbindungspunkt B auf diesem Wert konstant verbleibt. Diese Spannungsbegrenzung ist erforderlich, damit die maximal zulässige Spannung der Schaltmittel nicht überschritten wird.

[0023] Der Spannungsanstieg wird durch die in der zweiten Induktivität gespeicherten Energie verursacht. Diese Spannung steht nun für die Induktivität L1 zur Verfügung. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Induktivität L2 wesentlich größer ist, als die Induktivität L1. In der zweiten Phase zwischen dem Zeitpunkt TEIN und dem Zeitpunkt TÜ wird die in der zweiten Induktivität gespeicherte Energie in die erste Induktivität umgeladen.

[0024] Ab dem Zeitpunkt TEIN steigt der Strom IL1, der durch die Induktivität L1 fließt aufgrund der Spannung UB am Verbindungspunkt B sehr rasch auf den Wert IÜ an. Gleichzeitig fällt der Strom IL2, der durch die zweite Induktivität L2 fließt, auf den Wert IÜ ab.

[0025] Zum Zeitpunkt TÜ nehmen der Strom IL2 und der Strom IL2 gleiche Werte an. Zu diesem Zeitpunkt fällt die Spannung UB am Verbindungspunkt B auf die Versorgungsspannung UBAT ab. Entsprechendes gilt für die Spannung UA am Verbindungspunkt A. Die Spannung UA und die Spannung UB verbleiben bis zum nächsten Ansteuern der Induktivität auf einem Wert, der der Versorgungsspannung UBAT entspricht.

[0026] Vor dem Zeitpunkt TÜ wird auch das Schaltmittel T3 derart angesteuert, damit es den Stromfluß freigibt. Hierdurch kann die Energie, die in der zweiten Induktivität L2 gespeichert ist, vor der Abschaltung der Induktivität L1 abgebaut werden und muß damit bei der Abschaltung von der Induktivität L1 nicht mit gelöscht werden.

[0027] Um einen schnellen Schaltvorgang der Induktivität zu erzielen, wird vor der eigentlichen Bestromung der Induktivität eine zweite Induktivität L2 bestromt. Damit wird Energie in die zweite Induktivität L2 geladen. Beim Unterbrechen des Stromflusses durch die zweite Induktivität L2 wird eine hohe Spannung durch die freiwerdende Energie induziert, die zum schnellen Schalten der ersten Induktivität verwendet wird.

[0028] Hierzu wird beim Bestromen der Induktivität L1 zum Zeitpunkt TEIN das erste Schaltmittel T1 geschlossen und das zweite Schaltmittel T2 geöffnet. Durch die Diode D2 wird gewährleistet, daß nur der Entladestrom von der zweiten Induktivität in die erste Induktivität fließt.

[0029] Aufgrund der Verbindung mit der Versorgungsspannung UBAT über die Diode D1 ist der Stromfluß durch die Induktivität nur nach Entladen der zweiten Induktivität bei geschlossenem Schaltmittel T1 gewährleistet.

[0030] Bei einer vereinfachten Ausführungsform kann die Verbindung zwischen dem Verbindungspunkt B und der Versorgungsspannung UBAT weggelassen werden. In diesem Fall fließt durch die zweite Induktivität L2 bei geschlossenem Schaltmittel T1 ständig Strom.

[0031] Bei der dargestellten Ausführungsform ist vorteilhaft, daß beim Entladen der zweiten Induktivität L2 nur noch durch die Induktivität L1 Strom fließt. Die Induktivität L2 braucht nicht mehr bestromt werden. Dadurch kann beim Abschalten, d. h., beim Öffnen des Schaltmittels T1, der Abschaltvorgang beschleunigt werden, da nur eine relativ kleine Induktivität gelöscht werden muß. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn mittels des Freilaufkreises, bestehend aus der Diode D3 und dem dritten Schaltmittel, die Induktivität L2 bereits entladen ist.

[0032] Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, daß als zweite Induktivität ein Magnetventil verwendet wird, das zur Steuerung der Kraftstoffeinspritzung, insbesondere des Beginns der Kraftstoffeinspritzung dient.

[0033] Solche Magnetventile werden beispielsweise auch bei Verteilerpumpensysteme eingesetzt. Bei bestimmten Systemen, die auch als magnetventilgesteuerte Verteilerpumpen bezeichnet werden, besitzen zur Bestimmung der Einspritzmenge und des Einspritzzeitpunktes zwei Magnetventile. Das erste Magnetventile, das auch als Mengenmagnetventil bezeichnet wird, übernimmt die Hochdrucksteuerung und bestimmt somit die eingespritzte Kraftstoffmenge. Das zweite Magnetventil, das auch als Spritzverstellermagnetventil bezeichnet wird, regelt über ein hydraulisches System den Einspritzzeitpunkt. Mit den zwei Magnetventilen erhält man die volle Flexibilität der motorischen Anforderungen.

[0034] Durch zweimaliges Ansteuern des Mengenmagnetventil wird die Einspritzmenge in zwei Abschnitten zugemessen. Vor der eigentlichen Einspritzung erfolgt eine Voreinspritzung, diese reduziert erheblich die Geräuschentwicklung bei Dieselmotoren.

[0035] Die Darstellung der Voreinspritzung mit dem Mengenmagnetventil erfordert kurze Einschalt- und Ausschaltzeiten des Mengenmagnetventils.

[0036] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß das Spritzverstellermagnetventil als zweite Induktivität L2 verwendet wird. Deren beim Abschalten freiwerdende Energie zum beschleunigten Einschalten des Mengenmagnetventils verwendet wird.

[0037] Der Magnetkreis und die Spule des Spritzverstellermagnetventil wird dabei so ausgelegt, daß eine ausreichende Energiemenge zur Verfügung gestellt wird.

[0038] In der Figur 3a ist mit einer durchgezogenen Linie das Ansteuersignal für Mengenmagnetventil, mit einer gestrichelten Linie der durch das Mengenmagnetventil fließende Strom und mit einer strichpunktierten Linie der Hub der Ventilnadel des Mengenmagnetventils über der Zeit für eine Einspritzung mit Vor- und Haupteinspritzung aufgetragen.

[0039] Zum Zeitpunkt t1 beginnt die Ansteuerung für das Mangenmagnetventil, dies bedeutet, das Schaltmittel T1 geht in seinen geschlossenen Zustand über. Dies hat zur Folge, daß der Strom ansteigt. Nach einer Verzögerungszeit steigt der Hub der Magnetventilnadel an. Zum Zeitpunkt t2 erreicht diese ihre neue Endstellung. Zum Zeitpunkt t3 endet die Ansteuerung für die Voreinspritzung. Dies bedeutet, das Schaltmittel T1 geht in seine nichtleitende Stellung über, der Strom fällt ab und die Magnetventilnadel geht in ihre Ausgangsstellung zurück.

[0040] Zum Zeitpunkt t4 der dem Zeitpunkt TVOR in Figur 2 entspricht wird der Spritzverstellermagnet bestromt, dies bedeutet das Schaltmittel T2 geht in seinen leitenden Zustand über. Dies hat zur Folge, daß der Strom, der durch den Spritzverstellermagnet fließt, auf seinen maximalen Wert ansteigt, bei dem die Spule ihre Sättigung erreicht und die maximal mögliche Energie aufgenommen hat.

[0041] Zum Zeitpunkt t5, der dem Zeitpunkt TEIN bei Figur 2 entspricht wird die Ansteuerung des Schaltmittels T2 zurückgenommen und der Stromfluß durch den Spritzverstellermagneten unterbrochen. Gleichzeitig beginnt die Ansteuerung für das Mangenmagnetventil, dies bedeutet, das Schaltmittel T1 geht in seinen geschlossenen Zustand über. Dies hat zur Folge, daß der Strom ansteigt. Nach einer Verzögerungszeit steigt der Hub der Magnetventilnadel an und erreicht zu einem späteren Zeitpunkt seine neue Endstellung. Zum Zeitpunkt t6 endet die Ansteuerung für die Haupteinspritzung. Dies bedeutet, das Schaltmittel T1 geht in seine nichtleitende Stellung über, der Strom fällt ab und die Magnetventilnadel geht in ihre Ausgangsstellung zurück.

[0042] Für die Darstellung der Voreinspritzung ist es insbesondere wichtig, daß der zeitliche Abstand zwischen Vor- und Haupteinspritzung so kurz wie möglich ist. Zu diesem Zweck ist die Umladung der magnetischen Energie vorgesehen. Das Umladen der magnetischen Energie erfolgt zum Zeitpunkt TEIN, bei dem die Ansteuerung Mengenmagnetventils für die Haupteinspritzung beginnt.

[0043] Damit im jedem Betriebspunkt die energetische Umwandlung durchgeführt werden kann, erfolgt die Ansteuerung des derart, daß das Spritzverstellermagnetventil zum Zeitpunkt TEIN bestromt ist. Dies bedeutet daß abhängig vom aktuell zu wählende Tastverhältnis, das dem prozentualen Ansteuerung des Spritzverstellermagnetventils bei einer festen Frequenz entspricht, die Ansteuerung des Spritzverstellermagnetventils so erfolgt, daß dieser zum Zeitpunkt TEIN seine Sättigung erreicht hat.

[0044] Zu diesem Zeitpunkt TEIN muß das Spritzverstellermagnetventil bestromt sein. Um den Magnetkreis des Spritzverstellermagnetventils in die Sättigung zu treiben, sind etwa 0.4 msec notwendig. Etwa 0,1 msec nach der Umladung der magnetischen Energie kann das Spritzverstellermagnetventil wieder entsprechend den Anforderungen für den Spritzzeitpunkt, angesteuert werden. Der gesamte Zeitbedarf für die Umladung beträgt lediglich 0,5 msec.

[0045] Dies bedeutet zum Zeitpunkt t7 kann der Spritzverstellermagnet entsprechend den Anforderungen für den Einspritzbeginn angesteuert werden. Dies ist mit einer gestrichelten Linie dargestellt.

[0046] Ein Einspritzzyklus bei einer Drehzahl von 1800U/min und einer 6-Zylinder Pumpe dauert ca. 5,5msec; d.h. ca. 10% dieser Zeit werden für die Umladung benötigt. Somit ergeben sich keine Einschränkungen für die Variabilität des Tastverhältnisses des Spritzverstellermagnetventils.

[0047] Besonders vorteilhaft ist, daß keine weiteren Bauteile wie Hochspannungskondensator oder Spule benötigt werden, kurze elektrische Wege mit entsprechend geringen elektrischen Verlusten vom Spritzverstellermagnetventil zum Mengenmagnetventil existieren, da beide von einem Steuergerät angesteuert werden, das sich in unmittelbarer Nähe der beiden Magnetventilen befindet. Es sind keine weiteren elektrischen Anschlüsse notwendig. Die volle Flexibilität des Spritzverstellermagnetventils bleibt erhalten und es ist kein weiterer Bauraumbedarf im Steuergerät notwendig.


Ansprüche

1. Verfahren zum Schalten einer Induktivität, wobei ein erster Anschluß der Induktivität über ein erstes Schaltmittel mit Masse verbindbar ist und ein zweiter Anschluß der Induktivität mit einer Versorgungsspannung in Verbindung steht, daß eine zweite Induktivität über ein zweites Schaltmittel mit Masse verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die beim Unterbrechen des Stromflußes in der zweiten Induktivität frei werdende Energie zum Schalten der ersten Induktivität verwendet wird.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einer ersten Phase die zweite Induktivität bestromt wird, daß in einer anschließenden zweiten Phase, die in der zweiten Induktivität gespeicherte Energie in die erste Induktivität umgeladen wird und daß in einer dritten Phase lediglich die zweite Induktivität bestromt wird.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende der ersten Phase beim Schließen des ersten Schaltmittels das zweite Schaltmittel geöffnet wird.
 
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beim Öffnen des zweiten Schaltmittels freiwerdende Energie zum schnellen Schalten der ersten Induktivität verwendet wird.
 
5. Vorrichtung zum Schalten einer Induktivität, wobei ein erster Anschluß der Induktivität über ein erstes Schaltmittel mit Masse verbindbar ist und ein zweiter Anschluß der Induktivität mit einer Versorgungsspannung in Verbindung steht, daß eine zweite Induktivität über ein zweites Schaltmittel mit Masse verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind, die die Schaltmittel derart ansteuern, daß die beim Unterbrechen des Stromflußes durch die zweite Induktivität frei werdende Energie zum Schalten der ersten Induktivität verwendet wird.
 
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Verbindungspunkt zwischen der zweiten Induktivität und dem zweiten Schaltmittel mit dem zweiten Anschluß der Induktivität in Verbindung steht.
 
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungspunkt zwischen der zweiten Induktivität und dem ersten Schaltmittel mit dem zweiten Anschluß der Induktivität über eine Diode verbunden ist.
 
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwischen einem Steueranschluß des Schaltmittels und dem Verbindungspunkt zwischen Schaltmittel und der jeweiligen Induktivität ein die Spannung begrenzendes Mittel angeordnet ist.
 
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zu der zweiten Induktivität ein schaltbarer Freilaufkreis angeordnet ist.
 
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Anschluß der Induktivität mit Versorgungsspannung über eine Diode, insbesondere einer Zenerdiode, in Verbindung steht.
 
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß als zweite Induktivität ein Magnetventil verwendet wird, das zur Steuerung der Kraftstoffeinspritzung, insbesondere des Beginns der Kraftstoffeinspritzung dient.
 




Zeichnung