[0001] Die Erfindung betrifft einen Verpackungsbehälter für eine großkalibrige Patrone mit
einer Treibladungshülse und einem Treibkäfiggeschoß, wobei der der Geschoßspitze zugewandte
(vordere) Flansch des Treibkäfigs aus der Treibladungshülse ragt.
[0002] Ein derartiger Verpackungsbehälter ist beispielsweise aus der DE 195 14 988 A1 bekannt.
Er umfaßt ein Stützrohr, welches vorder- und heckseitig jeweils mittels eines Deckels
verschließbar ist. Der Innenaufbau der Verpackung ist derart ausgestaltet, daß mittels
entsprechender Kunststoff- oder Faserelemente eine Abstützung des Geschosses innerhalb
des Stützrohres erfolgt, so daß die Patrone bei einem Fall, z.B. auf den Hülsenboden,
nicht beschädigt wird und auch bei rauher Umweltbelastung keinen Schaden nimmt.
[0003] Nachteilig bei diesem bekannten Verpackungsbehälter ist unter anderem, daß die Stützelemente
entweder bei Entnahme der jeweiligen Patrone aus dem Verpackungsbehälter abfallen
oder nachträglich aus dem Stützrohr entfernt werden müssen.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Verpackungsbehälter
anzugeben, in den die jeweilige Patrone auf einfache Weise eingeführt werden kann,
innerhalb der Verpackung sicher abgestützt wird und durch einfaches Ziehen wieder
dem Verpackungsbehälter entnehmbar ist, ohne daß dabei Teile der Innenverpackung abfallen
oder nachträglich entfernt werden müssen.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die Unteransprüche.
[0006] Im wesentlichen liegt der Erfindung der Gedanke zugrunde, in dem Stützrohr in Richtung
der Längsachse des Verpackungsbehälters mindestens zwei hintereinander angeordnete
Baugruppen vorzusehen, wobei die erste Baugruppe fest mit dem vorderseitigen Ende
des Stützrohres verbunden ist. Die zweite Baugruppe weist auf ihrer der ersten Baugruppe
zugewandten Seite einen Spreizring mit radial federnden Krallen auf, der zwischen
einer ersten und einer zweiten Endposition innerhalb des Stützrohres längsverschiebbar
angeordnet ist, derart, daß die Krallen in der ersten Endposition durch ein der ersten
Baugruppe zugeordnetes Führungsteil nach innen gedrückt werden, so daß sich der vordere
Flansch des Treibkäfigs heckseitig an den Krallen abstützt und die Krallen in dieser
Lage fixiert bleiben und daß die Krallen in der zweiten Endposition in Richtung auf
die Wand des Stützrohres drückbar sind, so daß die Patrone dem Stützrohr heckseitig
entnehmbar ist.
[0007] Um eine gute Abschirmung gegen elektromagnetische Strahlung zu erreichen, handelt
es sich bei dem Stützrohr vorzugsweise um ein Metallrohr.
[0008] Bei einer Ausführungsform der Erfindung umfaßt die zweite Baugruppe ein Führungsteil
mit kolbenförmigen Ende, welches formschlüssig in eine Ausnehmung der ersten Baugruppe
eingreift. Die Ausnehmung weist dabei an ihrem der zweiten Baugruppe zugewandten Ende
eine die zweite Endstellung der zweiten Baugruppe definierende Anschlagkante auf.
[0009] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den folgenden anhand
von Figuren erläuterten Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
- Fig.1
- eine teilweise im Schnitt dargestellte Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Verpackungsbehälters
mit einer darin angeordneten Patrone;
- Fig.2
- einen vergrößerten Ausschnitt des in Fig.1 mit II bezeichneten Bereiches und
- Fig.3
- den in Fig.2 dargestellten Ausschnitt beim Herausziehen der Patrone aus dem Verpackungsbehälter.
[0010] In Fig.1 ist mit 1 ein Verpackungsbehälter bezeichnet, in dem eine Patrone 2 mit
Treibladungshülse 3 und Hülsenboden 4 sowie einem unterkalibrigen Geschoß 5 mit Zweiflansch-Treibkäfig
6 mit den Flanschen 7 und 8 angeordnet ist.
[0011] Der Verpackungsbehälter 1 umfaßt ein vorderseitig geschlossenes und heckseitig mittels
eines Deckels 9 verschließbares metallisches Stützrohr 10. In dem Stützrohr 10 sind
zur Abstützung und Fixierung der Patrone 2 zwei in Richtung der Längsachse 11 des
Verpackungsbehälters 1 hintereinander angeordnete Baugruppen 12, 13 vorgesehen.
[0012] Die erste Baugruppe 12 ist z.B. über eine Schraubverbindung fest mit dem vorderseitigen
Ende 14 des Stützrohres 10 verbunden und setzt sich aus einem Kunststoff-Einsatz 15
mit einer vorderen Anschlagkante 16 und einem angeformten Führungsteil 17 sowie zwei
um den Einsatz 15 herum angeordnete Halbschalen 18 zusammen, wobei zwischen dem Einsatz
15 und den Halbschalen 18 eine Ausnehmung 19 mit einer hinteren Anschlagkante 20 verbleibt
(Fig.2).
[0013] Die zweite Baugruppe 13 umfaßt eine Innensteckhülse 21, z.B. aus Pappe, die sich
vom heckseitigen Bereich des Stützrohres 10 bis zu der ersten Baugruppe 12 erstreckt
und an der ein Führungsteil 22 kraftschlüssig befestigt ist. Das Führungsteil 22 weist
auf seiner der ersten Baugruppe 12 zugewandten Seite ein kolbenförmig ausgebildetes
Ende 23 auf, welches formschlüssig in der Ausnehmung 19 der ersten Baugruppe 12 angeordnet
ist.
[0014] Außerdem ist an der Innensteckhülse 21 ein mit radial federnden Krallen 24 versehener
Spreizring 25 befestigt, wobei die Krallen durch das an dem Kunststoff-Einsatz 15
angeordnete Führungsteil 17 der ersten Baugruppe 12 nach innen gedrückt werden. Dadurch
wird der vordere Flansch 8 des Treibkäfigs 6 durch die Krallen 24 heckseitig abgestützt,
wahrend die bugseitige Abstützung des Treibkäfigs 6 und damit der Patrone 2 durch
die Anschlagkante 16 des Kunststoff-Einsatzes 15 erfolgt.
[0015] Zum Einbringen der Patrone 2 in den Verpackungsbehälter 1 wird nach Entfernung des
Deckels 9 die zweite Baugruppe 13 zunächst z.B. mittels einer aus Übersichtlichkeitsgründen
nicht dargestellten Schlaufe heckseitig so weit aus dem Stützrohr 10 herausgezogen,
bis das kolbenförmige Ende 23 des Führungsteiles 22 gegen die hintere Anschlagkante
20 gedrückt wird (vgl. auch Fig.3). In dieser Stellung wird dann die Patrone 2 in
den Behälter 1 geschoben, bis die durch den vorderen Flansch 8 zunächst auseinandergespreizten
Krallen 24 des Spreizringes 25 den Flansch 8 hintergreifen. Anschließend wird dann
die Patrone 2 mit der zweiten Baugruppe 13, die sich auf dem Hülsenboden 4 abstützt,
so weit in den Verpackungsbehälter 1 eingeschoben, bis der Behälter 1 mit dem Deckel
9 verschlossen werden kann (Fig.2).
[0016] Im geschlossenen Zustand kann der Spreizring 25 sich nicht aufspreizen, da das Führungsteil
17 des Kunststoff-Einsatzes 15 dieses verhindert. Damit ist das Geschoß 5 gegenüber
dem Hülsenboden 4 abgestützt, was insbesondere bei großkalibrigen Patronen mit relativ
dünner verbrennbarer Treibladungshülse von großer Bedeutung ist. Denn beim Fallen
des Verpackungsbehälters in Richtung auf den Hülsenboden wird die Treibladungshülse
ohne eine zusätzliche Abstützung des relativ schweren (üblicherweise aus WSM bestehenden)
Geschosses stark belastet, so daß es zu einem Aufplatzen der Treibladungshülse kommen
kann.
[0017] Soll die Patrone 2 dem Verpackungsbehälter 1 wieder entnommen werden, so wird zunächst
der Deckel 9 entfernt. Anschließend wird dann die Patrone 2 so lange durch Ziehen
an dem überstehenden Hülsenboden 4 zusammen mit der zweiten Baugruppe 13 aus dem Behälter
1 herausbewegt, bis die hintere Anschlagkante 20 der ersten Baugruppe 12 erreicht
ist. In dieser Stellung werden die Krallen 24 des Spreizringes 25 nicht mehr an ihren
Öffnungsbewegungen gehindert und geben die Patrone 2 frei, so daß sie ohne die zweite
Baugruppe 13 weiter herausgezogen und anschließend dem Verpackungsbehälter entnommen
werden kann.
[0018] Um zu Beginn des Herausziehens der Patrone den Hülsenboden besser umgreifen zu können,
sind seitliche Ausnehmungen in der Innensteckhülse 21 vorgesehen, die in Fig.1 gestrichelt
dargestellt und mit dem Bezugszeichen 26 versehen sind.
Bezugszeichenliste
[0019]
- 1
- Verpackungsbehälter, Behälter
- 2
- Patrone
- 3
- Treibladungshülse
- 4
- Hülsenboden
- 5
- Geschoß, Treibkäfiggeschoß
- 6
- Treibkäfig
- 7
- Flansch
- 8
- vordere Flansch
- 9
- Deckel
- 10
- Stützrohr
- 11
- Längsachse
- 12
- erste Baugruppe
- 13
- zweite Baugruppe
- 14
- vorderseitiges Ende (Stützrohr)
- 15
- Kunststoff-Einsatz
- 16
- vordere Anschlagkante
- 17
- Führungsteil (Kunststoff-Einsatz)
- 18
- Halbschale
- 19
- Ausnehmung
- 20
- hintere Anschlagkante
- 21
- Innensteckhülse
- 22
- Führungsteil (zweite Baugruppe)
- 23
- Ende (Führungsteil)
- 24
- Kralle
- 25
- Spreizring
- 26
- Ausnehmung (Innensteckhülse)
1. Verpackungsbehälter für eine großkalibrige Patrone (2) mit einer Treibladungshülse
(3) und einem Treibkäfiggeschoß (5), wobei der der Geschoßspitze zugewandte (vordere)
Flansch (8) des Treibkäfigs (6) aus der Treibladungshülse (3) ragt, mit den Merkmalen:
a) der Verpackungsbehälter (1) umfaßt ein vorderseitig geschlossenes und heckseitig
mittels eines Deckels (9) verschließbares Stützrohr (10);
b) in dem Stützrohr (10) sind in Richtung der Längsachse (11) des Verpackungsbehälters
(1) mindestens zwei hintereinander angeordnete Baugruppen (12,13) vorgesehen, wobei
die erste Baugruppe (12) fest mit dem vorderseitigen Ende (14) des Stützrohres (10)
verbunden ist;
c) die zweite Baugruppe (13) weist auf ihrer der ersten Baugruppe (12) zugewandten
Seite einen Spreizring (25) mit radial federnden Krallen (24) auf, der zwischen einer
ersten und einer zweiten Endposition innerhalb des Stützrohres (10) längsverschiebbar
angeordnet ist, derart, daß die Krallen (24) in der ersten Endposition durch ein der
ersten Baugruppe (12) zugeordnetes Führungsteil (17) nach innen gedrückt werden, so
daß sich der vordere Flansch (8) des Treibkäfigs (6) heckseitig an den Krallen (24)
abstützt und die Klauen in dieser Lage fixiert bleiben, und daß die Krallen (24) in
der zweiten Endposition in Richtung auf die Wand des Stützrohres (10) aufspreizbar
sind, so daß die Patrone (2) dem Stützrohr (10) heckseitig entnehmbar ist.
2. Verpackungsbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Stützrohr (10) um ein Metallrohr handelt.
3. Verpackungsbehälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge-kennzeichnet, daß die zweite Baugruppe (13) ein Führungsteil (22) mit kolbenförmigen Ende (23)
umfaßt, welches formschlüssig in eine Ausnehmung (19) der ersten Baugruppe (12) eingreift,
und daß die Ausnehmung (19) an ihrem der zweiten Baugruppe (13) zugewandten Ende eine
die zweite Endstellung der zweiten Baugruppe (13) definierende hintere Anschlagkante
(20) aufweist.
4. Verpackungsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Baugruppe (13) eine sich von dem heckseitigen Bereich des Stützrohres
(10) bis zur ersten Baugruppe (12) erstreckende Innensteckhülse (21) umfaßt, an welcher
der Spreizring (25) befestigt ist.
5. Verpackungsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei der Innensteckhülse (21) um ein Papp- oder Kunststoffrohr handelt.
6. Verpackungsbehälter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Innensteckhülse (21) heckseitig mit Ausnehmungen (26) zum Hintergreifen des
Hülsenbodens (4) der Patrone (2) versehen ist.