[0001] Die Erfindung betrifft einen RDS-Empfänger und ein Verfahren zum Betrieb eines solchen.
[0002] Bei den bekannten RDS-Empfängern wird der neben dem hörbaren Audiosignal übertragene
nicht hörbare RDS-Datenstrom in einem RDS-Demodulator demoduliert und dem RDS-Empfänger
die verschiedenen RDS-Daten zur Verfügung gestellt. Diese RDS-Daten enthalten unter
anderem den Sogenannten PI-Code (Program Identification Code), den PS-Code (Program
Service Name), alternative Frequenzen und ähnliches. Der PS-Code wird in den RDS-Gruppen

0A" und

0B" paarweise übertragen. Der PS-Code stellt den geläufigen Namen des empfangenen
Rundfunkprogramms dar, welcher regelmäßig in einem Display des RDS-Empfängers zur
Anzeige gebracht wird.
[0003] Nun wird aber von einer steigenden Anzahl von Rundfunksendern der PS-Code nicht nur
zur Übermittlung des Programmnamens sondern auch zur Nutzung weiterer Informationen
wie z.B. Fußballergebnisse, Wettervorhersagen, Staumeldungen oder andere vergleichbare
Daten verwendet. Bei den bekannten RDS-Empfängern führt das dazu, daß diese zusätzlichen
Informationen in dem Display dargestellt werden. Die dargestellte zusätzliche Information
ist senderunspezifisch und kann nicht zu einer spezifischen Unterscheidung des Programms
beitragen. Folglich verliert der Benutzer die Möglichkeit, sich anhand des Namens
des Programms zu orientieren und bei Bedarf einen anderen Sender zu wählen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, dem Benutzer des RDS-Empfängers die Möglichkeit zu
geben, die Programme trotz der Übertragung zusätzlicher Informationen über den PS-Code
sicher zu unterscheiden.
[0005] Diese Aufgabe wird durch einen RDS-Empfänger mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen
sowie durch ein Verfahren zum Betreiben eines RDS-Empfängers mit den in dem Anspruch
5 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen dargestellt.
[0006] Erfindungsgemäß wird der empfangene PS-Code in einer Korrektureinheit überprüft und
durch einen neuen PS-Code ersetzt, der einen vom RDS-Empfänger respektive von dessen
Korrektureinheit korrigierten PS-Code darstellt. Dieser korrigierte PS-Code wird im
folgenden wie beim Stand der Technik üblich entsprechend dem empfangenen, unkorrigierten
PS-Code verwendet. Durch die Verwendung eines korrigierten, sich zeitlich nicht verändernden
PS Codes, der sich von dem sich ändernden, nicht korrekten PS-Code unterscheidet und
den eigentlichen, wahren Programmnamen darstellt, gelingt es, dem Benutzer stets die
Sicherheit zu geben, das aktuell empfangene oder vorgesehene Programm sich anhand
des tatsächlichen PS-Codes sicher zu erkennen und von anderen Programmen zu unterscheiden.
Damit ist die Benutzerfreundlichkeit des Rundfunkempfängers merklich verbessert.
[0007] Mit der Korrektureinheit wird der veränderliche, und damit nicht den tatsächlichen
Gegebenheiten entsprechende PS-Code durch einen neuen, korrigierten PS-Code, der den
tatsächlichen Gegebenheiten entspricht, ersetzt. Dieser neue korrigierte PS-Code stellt
regelmäßig den tatsächlichen Programmnamen dar oder kommt diesem zumindest insoweit
nahe, daß der Benutzer mit Hilfe des korrigierten PS-Codes das Programm besser unterscheiden
kann, als mit dem unkorrigierten sich verändernden PS-Code. Bei der Korrektur werden
verschiedene Erkenntnisse betreffend die Schreibweise von reellen PS-Codes benutzt,
um falsche, nicht korrekte PS-Codes zu verwerfen und durch potentiell korrekte, bereits
früher empfangene PS-Codes zu ersetzen. Anhand solcher Erkenntnisse läßt sich auf
recht sichere Art und Weise ein korrigierter PS-Code ermitteln.
[0008] Nach einer besonderen Ausbildungsform der Erfindung wird die Erkenntnis ausgenutzt,
daß trotz sich stetig ändernder PS Codes der Programmname, welcher der gewünschte
Program Service Name darstellt, zeitlich am häufigsten übertragen wird. Entsprechend
dieser Erkenntnis wird der kontinuierlich empfangene PS-Code statistisch ausgewertet
und der PS-Code mit der maximalen Häufigkeit als neuer, korrigierter PS-Code dem RDS-Empfänger
zur weiteren Verarbeitung zur Verfügung gestellt. Diese wird den neuen, korrigierten
PS-Code beispielsweise in einem Display zur Anzeige bringen. Dadurch gelingt es beispielsweise
trotz kurzfristiger Übertragung von Nachrichten in Form von zusätzlichen Informationen
über den PS-Code wie z.B. KSC gegen VFB 5:2 diese Darstellung der zusätzlichen Informationen
zu unterdrücken und die korrekte Bezeichnung des Programms z.B. Regnbogn zur Anzeige
zu bringen.
[0009] Nach einer bevorzugten Ausbildungsform der Erfindung zeigt die Korrektureinheit einen
Speicher, in dem eine Tabelle mit korrekten PS-Codes und verschiedenen anderen spezifischen
Informationen zu den jeweils empfangenen Rundfunkprogrammen unabhängig von dem jeweils
aktuell empfangenen PS-Code abgespeichert ist. Diese zusätzlichen Informationen des
Programmes ermöglichen es, eine sichere Zuordnung zu einem bestimmten PS-Code, der
der korrekte PS-Code des aktuell empfangenen Senders darstellt, zu schaffen und aus
der tabellarischen Zuordnung der spezifischen Informationen zu dem korrekten PS-Code
diesen zu ermitteln und ihn dem Rundfunkempfänger als korrigierter PS-Code zur Verfügung
zu stellen. Als spezifische Information hat sich insbesondere die Frequenz, der PI-Code,
mögliche alternative Frequenzen, die Kennzeichnung des Senders respektive des Senderturm
oder auch die EON-Informationen als besonders geeignet herausgestellt. Diese zusätzlichen
Informationen ermöglichen es, jeweils allein oder in Kombination miteinander den korrekten
PS-Code des empfangenen Programms anstelle des falschen, für begrenzte Zeit durch
andere Einblendungen ersetzte PS-Code sicher ermittelt. Die Sicherheit, genau einen,
den korrekten PS-Code anhand der Tabelle auszuwählen steigt mit zunehmender Anzahl
der berücksichtigten zusätzlichen Informationen.
[0010] Als besonders geeignet hat sich hierbei die Verwendung der Frequenz in Verbindung
mit dem PI-Code bzw. die Frequenz in Verbindung mit der Kennzeichnung des Senders
(Sendemastens oder Senderturms) herausgestellt. Durch diese Ausbildung der Erfindung
kann anhand einer wenig aufwendigen Struktur der Tabelle sehr sicher die korrekte
Programmkennzeichnung, der PS-Code, bestimmt werden und im folgenden im RDS-Rundfunkempfänger
verwendet werden. Damit gelingt es auch, den Benutzer des Rundfunkempfängers sicher
mit der korrekten Bezeichnung des Rundfunkprogrammes zu versorgen und damit die Programme
sicher zu unterscheiden und die genannten Nachteile des Standes der Technik zu überwinden.
[0011] Als vorteilhaft hat sich herausgestellt, in der Korrektureinheit eine Analyseeinheit
und eine Einheit zur Bildung des korrigierten PS-Codes vorzusehen. Durch diese Trennung
können auf modulare Weise verschiedene Analysekonzepte bzw. Konzepte zur Bildung des
korrigierten PS-Codes miteinander verknüpft werden, was dem Benutzer je nach örtlichen,
regionalen und landerspezifischen Gegebenheiten die optimale Verwendung der geeigneten
Kombination aus lokaloptimierter Analyse mit lokaloptimierter, korrigierter PS-Code-Bildung
zur Verfügung stehen. Demzufolge ist es in einer Weiterbildung dieser Ausführungsform
möglich, daß der Benutzer selbst die jeweiligen Module auswählt und sich die jeweils
geeignete Kombination zusammenfügt, um die bestmögliche Wirkung zu erreichen. Damit
ist sichergestellt, daß die unerwünschten Fehlfunktionen auf das unumgängliche Maß
reduziert werden.
[0012] Als besonders geeignet hat sich herausgestellt, den Rundfunkempfänger so zu betreiben,
daß der empfangene PS-Code auf Änderungen untersucht wird und daß beim Vorliegen einer
Veränderung des PS-Codes der empfangene PS-Code durch einen korrigierten, von der
Korrektureinheit gebildeten PS-Code ersetzt wird, während bei Nichtvorliegen von Änderungen,
was vorzugsweise über einen festgelegten Zeitraum rückwirkend betrachtet wird, welcher
vorzugsweise im Minutenbereich liegt, keine Korrektur vorgenommen wird und der empfangene
PS-Code in der dem RDS-Empfänger üblichen Art verwandt wird. Vorzugsweise wird diese
Untersuchung auf eine Veränderung des empfangenen PS-Codes durch eine Detektoreinheit
innerhalb der Korrektureinheit durchgeführt. Die Detektoreinheit steuert dann die
Korrektureinheit so, daß im Falle von detektierten, festgestellten Veränderungen die
Korrektur des empfangenen PS-Codes vorgenommen wird. Mittels einer derartigen Ausgestaltung
des RDS-Empfängers gelingt es, den Rechenaufwand des RDS-Empfängers insbesondere bei
der Auswertung der RDS-Daten auf das unumgängliche Maß zu reduzieren und dadurch die
dadurch freigestellte Rechenleistung für andere Funktionalitäten zur Verfügung zu
stellen.
[0013] Neben den RDS-Empfängern betrifft die Erfindung auch verschiedene Verfahren zum Betreiben
dieser RDS-Empfänger. Dabei zeigen diese erfindungsgemäßen Verfahren vergleichbare
Abläufe und Vorteile wie die zuvor beschriebenen vorteilhaften, erfindungsgemäßen
RDS-Empfänger.
[0014] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Fig. 1 dargestellt und
wird im folgenden näher beschrieben.
[0015] Der schematisch dargestellte erfindungsgemäße RDS-Rundfunkempfänger 1 ist mit einer
Antenne 2 verbunden, über welche der RDS-Rundfunkempfänger 1 die Rundfunksignale einschließlich
der RDS-Signale erhält. Der RDS-Rundfunkempfänger 1 zeigt eine Empfangseinheit 3,
welche die durch die Antenne 2 empfangenen Signale aufbereitet und die NF-Signale
an den Verstärker 4 weiterleitet, der diese Signale verstärkt und den angeschlossenen
Lautsprechern 5, von denen hier beispielhaft nur einer dargestellt ist, weiterleitet.
Damit ist der Signalweg der Audiosignale beschrieben.
[0016] Anders sieht der Weg der RDS-Signale aus. Von der Antenne 2 werden diese Signale
über die Empfangseinheit 3 dem RDS-Demodulator 6 zugeführt, der die RDS-Signale demoduliert
und die einzelnen RDS-Datencodes aus dem RDS-Datenstrom selektiert.
[0017] Beim Stand der Technik wird der PS-Code insbesondere zur Darstellung des Programm-Namens
des Programms in dem Display 8 verwendet. Daneben existieren aber auch andere typische
Arten der Verwendung, wie die Benutzung des PS-Codes bei dem Aufbau von Tabellen beispielsweise
von Tabellen zur Empfangsqualität verschiedener alternativer Frequenzen eines Programms.
[0018] Entgegen dem Stand der Technik wird nun nicht der empfangene und durch den RDS-Demodulator
6 demodulierte PS-Code in dem Display 8 dargestellt oder andersweitig verwendet, sondern
der durch die Korrektureinheit 7 gebildete, korrigierte PS-Code. Dieser PS-Code wird
unter Zuhilfenahme verschiedenster spezifischer Informationen wie Empfangsfrequenz
der Empfangseinheit 3, dem PI-Code des empfangenen Programms, Informationen bezüglich
verwendeter EON-Sender oder auch die übertragenen alternativen Frequenzen aus dem
RDS-Datenstrom gebildet. Mit Hilfe einer oder mehrerer dieser spezifischen Informationen
wird anhand einer in der Korrektureinheit vorhandenen, hier nicht dargestellten Speichertabelle
der korrekte PS-Code bestimmt und als korrigierter PS-Code dem Display 8 zugeführt.
Damit gelingt es in besonders sicherer und technisch einfache Weise die Unterscheidung
der Programme durch den Benutzer auch im Fall einer senderseitig unspezifischen Übertragung
von veränderlichen PS-Codes wie Fußballergebnisse, Wetterinformationen und ähnliches
zu gewährleisten.
[0019] Die Steuerung der einzelnen Einheiten des RDS-Rundfunkempfängers 1 erfolgt mit einem
hier nicht dargestellten Mikroprozessor, der insbesondere die Einstellung der Empfangseinheit
3 steuert wie auch das Display von der Steuerung gesteuert wird.
1. RDS-Empfänger mit einem RDS-Demodulator, der den empfangenen RDS-Datenstrom demoduliert
und der den empfangenen PS-Code aus dem demodulierten RDS-Datenstrom zur weiteren
Verwendung im RDS-Empfänger insbesondere zur Darstellung in einem Display zur Verfügung
stellt,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Korrektureinheit vorgesehen ist, mittels der der empfangene PS-Code durch
einen korrigierten PS-Code ersetzt und dem RDS-Empfänger zur weiteren Verwendung zur
Verfügung gestellt wird.
2. RDS-Empfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Korrektureinheit eine
Analyseeinheit und eine Einheit zur Bildung des korrigierten PS-Codes aufweist.
3. RDS-Empfänger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Analyseeinheit zur
statistischen Auswertung des empfangenen PS-Codes dahingehend ausgebildet ist, daß
der statistisch am meisten aufgefundene PS-Code der Einheit zur Bildung des korrigierten
PS-Codes zugeführt wird und dieser als korrigierter PS-Code Verwendung findet.
4. RDS-Empfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Korrektureinheit einen
Speicher, in dem eine Tabelle mit korrekten PS-Codes und diesen zugeordneten spezifischen
Informationen gespeichert sind, und eine Analyseeinheit aufweist, in der das empfangene
Rundfunkprogramm auf spezifische Informationen, wie Frequenz, PI-Codes, Alternative
Frequenzen des selben Programms oder ähnliches untersucht wird, und mittels des Speichers
und diesen Informationen der korrekte PS-Code feststellbar und dieser als korrigierter
PS-Code Korrektureinheit.
5. RDS-Empfänger nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Korrektureinheit eine Detektoreinheit aufweist und diese so ausgebildet ist, daß sie
Änderungen in dem empfangenen PS-Code feststellt und beim Vorliegen einer Änderung
die Korrektureinheit zum Ersetzten des empfangenen PS-Codes durch den gebildeten korrigieren
PS-Code veranlaßt während beim Nichtvorliegen einer Änderung der empfangene PS-Code
dem RDS-Empfänger zur weiteren Verwendung zur Verfügung gestellt wird.
6. Verfahren zum Betreiben eines RDS-Empfängers nach Anspruch 1, bei dem der RDS-Datenstrom
mittels eines RDS-Demodulators demoduliert und der demodulierte RDS-Datenstrom mit
dem empfangenen PS-Code einer Korrektureinheit zugeführt wird. welche mittels der
RDS-Daten einen neuen, korrigierten PS-Code bildet und diesen korrigierten PS-Code
dem Rundfunkempfänger zur weiteren Verwendung insbesondere zur Darstellung in einem
Display zur Verfügung stellt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Bildung des korrigierten
PS-Codes zumindest eine der folgenden Informationen aus dem PI-Code, den alternativen
Frequenzen, der Empfangsfrequenz, der Senderinformation oder ähnliche verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Korrektureinheit einen
Speicher, in dem eine Tabelle mit korrekten PS-Codes und diesen zugeordneten spezifischen
Informationen gespeichert ist, und eine Analyseeinheit aufweist, in der das empfangene
Rundfunkprogramm auf spezifische Informationen, wie Frequenz, PI-Codes, Alternative
Frequenzen des selben Programms oder ähnliches untersucht wird und mittels des Speichers
und diesen Informationen der korrekte PS-Code festgestellt und dieser als korrigierter
PS-Code dem RDS-Empfänger zur weiteren Verwendung zur Verfügung gestellt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß mittels einer statistischen
Auswertung des empfangenen PS-Code ein neue, korrigierter PS-Code gebildet und dieser
korrigierte PS-Code dem Rundfunkempfänger zur weiteren Verwendung insbesondere zur
Darstellung in einem Display zur Verfügung gestellt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der korrigierte PS-Code durch
den statistisch am häufigsten vorhandenen empfangen PS-Code gebildet wird.
11. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der empfangene PS-Code auf Änderungen untersucht wird und beim Vorliegen einer
Änderung die Korrektureinheit zum Ersetzten des empfangenen PS-Codes durch den gebildeten
korrigierten PS-Code veranlaßt wird während beim Nichtvorliegen einer Änderung der
empfangene PS-Code unverändert dem RDS-Empfänger zur weiteren Verwendung zur Verfügung
gestellt wird.