[0001] Die Erfindung betrifft ein elektrisch betreibbares Gerät, insbesondere ein Haushaltsgerät,
wie ein Kühl- oder Gefriergerät, einen Geschirrspüler, einen Herd, eine Waschmaschine
oder dergleichen mit einem Gehäuse und mit wenigstens einem im Bedienbereich des Gerätes
liegenden, an eine elektrische Spannungsversorgung angeschlossenen elektrischen Bauelement
wie ein Schalter, eine Steuerelektronik oder dergleichen, dessen mit elektrischer
Spannung beaufschlagte Teile von einer als Verblendung, Schutzkappe oder dergleichen
ausgebildeten Abdeckung aus Kunststoff mit einem Überzug aus einem elektrisch leitenden
Material berührsicher abgedeckt sind.
[0002] Auf dem Gebiet der Haushaltsgroßgeräte werden zunehmend die im Blickfeld einer Bedienperson
liegenden, überwiegend aus Kunststoff gefertigten Bedienblenden oder Abdeckungen hinter
denen mit elektrischer Spannung beaufschlagte Bauteile wie Schalter, Geräteelektronik,
Beleuchtungskörper und einfach isolierte Leitungen liegen, wegen des äußeren Geräteerscheinungsbildes
mit metallischen Oberflächen versehen, um diesen Kunststoffteilen einen wertigeren
Eindruck zu verleihen. Durch die metallische Beschichtung der Kunststoffteile sind
diese elektrisch leitend und nach einschlägigen VDE-Vorschriften wie berührbare Metallteile
einzustufen, welche bei Geräten der Schutzklasse 0 l und l im Falle eines Isolationsfehlers
Spannung annehmen können und somit dauerhaft und zuverlässig mit dem Schutzkontakt
des Gerätesteckers verbunden sein müssen. Um der einschlägigen VDE-Norm gerecht zu
werden, hat man bereits versucht, die Berührsicherheit im Falle eines Isolationsfehlers
dadurch zu gewährleisten, daß man die mit einer metallisierten Oberfläche versehenen
Kunststoffteile wie Metallteile unter Zuhilfenahme von sich in die metallische Oberfläche
einzudrücken vermögende Zahnscheiben am geerdeten Gerätegehäuse anhand einer Schraubverbindung
festgesetzt. Bei dieser Verbindungsart hat sich jedoch gezeigt, daß der Kunststoff
im Verbindungsbereich unter dem Andruck der Schraubverbindung zum Verformen neigt,
wodurch die elektrische Verbindung zwischen dem beschichteten Kunststoffteil und dem
geerdeten Gerätegehäuse nicht dauerhaft sichergestellt werden kann, so daß diese Art
der Erdung der metallisierten Kunststoffteile der einschlägigen VDE-Vorschrift nicht
genügt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Gerät gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1 mit einer einen metallischen Überzug aufweisenden Abdeckung eine
konstruktiv einfache Erdungsmaßnahme vorzuschlagen, welche den einschlägigen VDE-Vorschriften
gerecht wird.
[0004] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Abdeckung mit einem
elektrisch leitenden Element kontaktiert ist, welches einerseits federnd am Überzug
der Abdeckung elektrisch leitend anliegt und andererseits elektrisch leitend mit dem
geerdeten Gerätegehäuse verbunden ist.
[0005] Durch den Einsatz eines an der Abdeckung federnd anliegenden, zu dessen Erdung dienenden
elektrisch leitenden Element ist eine langzeitsichere und somit den einschlägigen
VDE-Richtlinien gerechtwerdende Erdung der metallisierten Abdeckung bewirkt. Durch
das Prinzip, daß zur Erdung der Abdeckung dienende Element federnd an der Oberfläche
der Abdeckung anliegen zu lassen, ist die Möglichkeit eröffnet, die zur erdungssicheren
Kontaktierung der metallisierten Oberfläche notwendige Federkraft auf den jeweiligen
Kunststoff, dessen Materialstärke und dem jeweiligen Einsatzfall der Abdeckung abzustimmen,
so daß eine Verformung an der Kontaktierungsstelle und somit eine Unterbindung der
Erdung für die metallisierte Abdeckung vermieden ist. Durch die federnde Anlage des
elektrisch leitenden Elementes läßt sich eine zu hohe, zur Verformung der Abdeckung
führende Anlagekraft des federnden Elementes auf einfache Weise kostengünstig vermeiden.
Zugleich gewährt die federnd elastische Anlage des elektrisch leitenden Elementes
an der Abdeckung eine dauerhaft sichere Kontaktierung wegen der durch insbesondere
bei einer Vorspannung des federnden Elementes durch dessen Federelastizität bedingten
Federwegnachstellung.
[0006] Nach einer bevorzugten Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung ist vorgesehen,
daß das elektrisch leitende Element als aus elektrisch leitendem Material gefertigte,
bügelähnlich ausgeführte Feder ausgebildet ist.
[0007] Durch die Gestaltung des elektrisch leitenden Elements als bügelähnliche Feder ist
auf besonders einfache Weise eine gezielte Einstellung einer einerseits eine VDE-sichere
Kontaktierung gewährleistende und andererseits eine plastische Verformung der Abdeckung
vermeidende Kontaktierungskraft erzielbar. Ferner ist es möglich, daß das elektrisch
leitende Element als kostengünstige Form-Biegeteill auszubilden.
[0008] Besonders positionssicher hinsichtlich ihrer Kontaktierungsstelle gehalten ist die
bügelähnlich ausgeführte Feder, wenn nach einer nächsten bevorzugten Ausführungsforrn
des Gegenstandes der Erfindung vorgesehen ist, daß die bügelähnlich ausgeführte Feder
einen ortsfesten eingespannten Abschnitt und einen frei federnden Abschnitt aufweist.
Insbesondere für den Fall, daß der ortsfest eingespannte Abschnitt dem geerdeten Gerätegehäuse
zugeordnet ist, ist eine besonders sichere elektrische Kontaktierung des elektrisch
leitenden Elementes mit metallisierten Abdeckung auch in der Großserienfertigung bei
Geräten der Konsumgüterbranche stets sicher gewährleistet.
[0009] Entsprechend einer nächsten bevorzugten Ausführung des Gegenstandes der Erfindung
ist vorgesehen, daß der frei federnde Abschnitt der Feder in Einzelsegmente unterteilt
ist.
[0010] Durch die Aufteilung des frei federnden Abschnittes in Einzelsegmente ist nicht nur
eine einwandfreie elektrische Kontaktierung an einer unebenen Oberfläche sichergestellt,
sondern auch eine vorbestimmte Kontaktkraft pro Kontaktfläche eines Einzelsegments
einstellbar. Durch die Ausbildung von Einzelsegmenten ist in Verbindung mit deren
Querschnittsflächen bzw. Querschnittsformen eine äußerst gezielte Bestimmung der Kontaktierungskraft
herbeiführbar, wobei durch die Einzelsegmente insbesondere eine gezielte Verminderung
der Kontaktierungskraft erreichbar ist. Sind die Einzelelemente an ihrem freien Ende
durch einen Verbindungssteg verbunden ist eine ihre Elastizität im wesentlichen nicht
beschränkende formstabile Einheit bereitgestellt.
[0011] Eine besonders sichere Kontaktierung und Zuordnung des ortsfesten Abschnitts zum
geerdeten Gerätegehäuse ergibt sich, wenn nach einer nächsten vorteilhaften Ausgestaltung
des Gegenstandes der Erfindung ist vorgesehen, daß der ortsfeste Abschnitt der Feder
gegenüber seiner Oberfläche vorstehende Positioniernasen aufweist.
[0012] Besonders einfach herzustellen ist die als elektrisch leitendes Element dienende
bügelähnliche Feder, wenn nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Gegenstandes
der Erfindung vorgesehen ist, daß die Feder aus metallischen Werkstoff gebildet ist.
[0013] Eine besonders großflächige Anlage des als Kontaktierungsfläche dienenden frei federnden
Abschnittes ergibt sich, wenn nach einer nächsten bevorzugten Ausführungsform des
Gegenstandes der Erfindung ist vorgesehen, daß die Feder an ihrem frei federnden,
als Kontaktierungsfläche dienenden Abschnittes im wesentlichen quadratisch ausgeführt
ist.
[0014] Gemäß einer letzten bevorzugten Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung ist
vorgesehen, daß die Feder an ihrem federnden Abschnitt einen konvex gekrümmten Bereich
aufweist, mit welchem sie an der Abdeckung anliegt.
[0015] Durch den konvex gekrümmten Bereich in Verbindung mit den federelastisch nachgiebigen
Einzelsegmenten ist unter Anwendung einer verhältnismäßig geringen Kontaktierungskraft
bei einem nur geringen Verformungsgrad der Feder im gekrümmten Bereich eine flächige
über einen bestimmten Längenabschnitt des gekrümmten Bereiches erlangte Anlage erreicht,
so daß eine Abführung der durch die einschlägigen VDE-Vorschriften geforderten hohen
Stromdichten sicher gewährleistet ist.
[0016] Die Erfindung ist in der nachfolgenden Beschreibung am Beispiel eines in der beigefügten
Zeichnung vereinfacht dargestellten Haushaltskältegerätes erläutert.
[0017] Es zeigen:
- Fig. 1
- ausschnittsweise eine Stand-Kühl- und -Gefrierkombination in ihrem oberen türnahen
Bereich, mit einem zur Erdung einer metallisierten Vorsatzblende vorgesehenen Erdungselement,
in Schnittdarstellung von der Seite und
- Fig. 2
- das Erdungselement gemäß Figur 1 in vergrößerter raumbildlicher Ansicht von oben
[0018] Gemäß Figur 1 ist der obere, türnahe Abschnitt einer als Standgerät ausgeführten
Kühl- und Gefrierkombination 10 mit einem wärmeisolierenden Gehäuse 11 gezeigt, in
dessen Deckenwandung 12 ein innerhalb deren Wärmeisolation anhand eines einseitig
offenen, nicht näher bezeichneten Montagebehälters freigesparter Montageraum 13 angeordnet
ist. Ferner ist das wärmeisolierende Gehäuse 11 mit zwei übereinander angeordneten
Kältefächern ausgestattet, von denen das oben liegende, ausschnittsweise dargestellte
Kältefach als Kühlfach 14 ausgebildet ist. Dieses ist über eine Tür 15 zugänglich,
welche über eine Magnetdichtung 16 elastisch am Öffnungsrand des Kühlfaches 14 aufliegt
und welche am Gehäuse 11 drehbar gelagert ist. Zur drehbaren Lagerung der Tür 15 dient
im Bereich der Deckenwandung 12 ein nicht näher bezeichneter Türlagerbolzen, welcher
an einem aus metallischen Werkstoff gebildeten Türlagerwinkel 17 festgesetzt ist,
welcher in elektrisch leitendem Kontakt mit dem elektrisch geerdeten Gehäuse 11 anhand
einer Schraubverbindung verbunden ist. Der Türlagerwinkel 17 ist im Aufnahmeraum einer
über nicht näher bezeichnete Rastmittel im Frontbereich der Deckenwandung 12 festgesetzten,
im Querschnitt im wesentlichen u-förmig ausgebildeten, als Abdeckung dienenden Vorsatzblende
18 angeordnet, welche z.B. zusammen mit dem Montageraum 13 zur Unterbringung einer
nicht gezeigten an elektrischer Spannung liegenden Steuerelektronik und ebenfalls
nicht gezeigten, über die Stirnseite 19 der Vorsatzblende 18 her zugängliche Bedienelernente
dient. Die Vorsatzblende 18, welche aus Kunststoffspritzguß hergestellt ist, ist an
ihrer Oberfläche mit einer Schicht 21 aus elektrisch leitendem Material wie beispielsweise
Chrom oder dergleichen versehen. Die beispielsweise durch Metallisierung hergestellte
elektrisch leitende Schicht 21 ist auf der dem Aufnahmeraum zugewandten Innenseite
in elektrisch leitendem Kontakt mit einem elektrisch leitendem Element, welches im
vorliegenden Fall aus Federmaterial hergestellt und als bügelähnliche Feder 22 ausgebildet
ist. Diese weist einen am Türlagerwinkel 17 festgesetzten, in elektrisch leitendem
Kontakt mit diesem stehenden Federabschnitt 23 auf, welcher zum Zwecke seiner Befestigung
mit einer Durchgangsbohrung 24 ausgestattet ist und welcher auf seiner im Befestigungszustand
dem Türlagerwinkel 17 zugewandten Seite mit zur Intensivierung des elektrisch leitenden
Kontaktes dienenden herausgestellten Kontaktnasen 25 versehen ist. Zur lagegenauen
Positionierung und Halterung am geerdeten Gerätegehäuse 11 ist der Federabschnitt
23 ferner mit Positioniernasen 25.1 ausgestattet, welche mit Türlagerwinkel 11 in
Eingriff stehen. Neben dem im wesentlichen geradflächig ausgeführten ortsfesten Federabschnitt
23 weist die Feder 22 einen frei federnden Abschnitt 26 auf, welcher durch einen halbkreisförmig
geformten Endbereich 27 und einem zwischen diesem und dem ortsfesten Federabschnitt
23 liegenden, leicht konvex gebogenen Zwischenbereich 28 gebildet ist. Dieser gewährleistet
durch seine leicht konvexe Formgebung bereits bei geringer Vorspannung eine flächige
elektrisch leitende Anlage des federnden Abschnittes 26 an der Schicht 21 bietet.
[0019] Wie insbesondere aus Figur 2 hervorgeht, ist der federnde Abschnitt 26 in einzelne,
nebeneinander liegende durch Spalte 29 voneinander getrennte federnde Einzelsegrnente
30 unterteilt, welche sich vom Federabschnitt 23 bis in den Nahbereich des freien
Endes des federnden Abschnittes 26 erstrecken und am freien Ende des federnden Abschnitts
26 mit einem Verbindungssteg 31 verbunden sind. Durch die Unterteilung des federnden
Abschnittes 31 in die Einzelsegmente 30 ist eine äußerst dosierte Krafteinleitung
auf die metallisierte Oberfläche der aus Kunststoff erzeugten Vorsatzblende 18 möglich,
wodurch einer möglichen plastischen Verformung an der Berührungsstelle zwischen den
beiden Kontaktpartnern trotz der für eine einwandfreie Kontaktierung notwendigen Mindestanlagekraft
aufgrund der durch die Einzelsegmente in Kombination mit der konvexen Krümmung erzeugbaren
Anlagefläche wirksam entgegen gewirkt ist. Durch die federnde Anlage des elektrisch
leitenden Elements ist eine den einschlägigen VDE-Vorschriften dauerhaft gerecht werdende
Erdung für beispielsweise mit einer an ihrer Oberfläche mit einer Metallschicht versehene
Kunststoffabdeckung bereitgestellt.
1. Elektrisch betreibbares Gerät insbesondere Haushaltsgerät, wie Kühl- oder Gefriergerät,
Geschirrspüler, Herd, Waschmachine oder dergleichen, mit einem geerdeten Gerätegehäuse
und mit wenigstens im Behälterbereich des Gerätes liegenden, an eine elektrische Spannungsversorgung
angeschlossenen elektrischen Bauelemente, wie Schalter, Steuerelektronik oder dergleichen,
dessen mit elektrischer Spannung beaufschlagten Teile von einer als Verblendung, Schutzklappe
oder dergleichen ausgebildeten Abdeckung aus Kunststoff mit einem Überzug aus elektrisch
leitenden Material berührsicher abgedeckt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (18) mit einem elektrisch leitendem Element kontaktiert ist, welches
einerseits federnd am Überzug (21) der Abdeckung (18) elektrisch leitend anliegt und
andererseits elektrisch leitend mit dem Gerätegehäuse (11) verbunden ist.
2. Elektrisch betreibbares Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das elektrisch leitende Element als aus elektrisch leitendem Material gefertigte,
bügelähnlich ausgeführte Feder (22) ausgebildet ist.
3. Elektrisch betreibbares Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die bügelähnlich ausgeführte Feder (22) einen ortsfesten eingespannten Abschnitt
(23) und einen frei federnden Abschnitt (26) aufweist.
4. Elektrisch betreibbares Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der frei federnde Abschnitt (26) der Feder (22) in Einzelsegmente (30) unterteilt
ist.
5. Elektrisch betreibbares Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der ortsfeste Abschnitt (23) der Feder (22) gegenüber seiner Oberfläche vorstehende
Positioniernasen (25) aufweist.
6. Elektrisch betreibbares Gerät nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (22) aus metallischem Werkstoff gebildet ist.
7. Elektrisch betreibbares Gerät nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (22) an ihrem frei federnden, als Kontakierungsfläche dienenden Abschnitt
(26) im wesentlichen quadratisch ausgeführt ist.
8. Elektrisch betreibbares Gerät nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (22) an ihrem frei federnden Abschnitt (26) einen konvex gekrümmten
Bereich (28) aufweist, mit welchem sie an der Abdeckung (18) anliegt.