[0001] Die Erfindung betrifft eine Verschlußeinrichtung für eine periodische Zentrifuge,
insbesondere Zuckerzentrifuge, die im Boden der Zentrifugentrommel eine zentrische
Produkt-Ausfallöffnung aufweist, die im Betrieb der Zentrifuge durch die Verschlußeinrichtung
geschlossen und zum Entleeren der Zentrifugentrommel geöffnet ist, wobei das Verschließorgan
durch eine kegelstumpfförmige Verschlußhaube gebildet ist, die von einer lotrecht
wirkenden, pneumatisch oder hydraulisch gesteuerten Kolben-Zylinder-Einheit betätigt
wird, in ihrer angehobenen Schließstellung mit ihrem größten Kegeldurchmesser die
genannte Ausfallöffnung verschließt und in ihrer abgesenkten Öffnungsstellung einen
Ringspalt freigibt.
[0002] Bodenverschlußhauben in Trommeln von diskontinuierlichen Zentrifugen müssen in geöffneter
Stellung einen möglichst großen Ringspalt freigeben, um den Produktausfall nicht zu
behindern. In geschlossener Position müssen sie hinreichend dicht gegen die Trommel
sein, so daß auch bei stehender, z. B. mit Magma halb gefüllter Trommel das Magma
nicht auf unter der Zentrifuge befindliche Transporteinheiten oder dergleichen gelangt.
[0003] Eine bekannte, zur Zeit verwendete Verschlußhaube besteht aus einem Hohlkörper aus
Blech, der die Form eines Kegelstumpfes hat und an einem Pneumatikzylinder festgeschraubt
ist. Letzterer ist lotrecht eingebaut und bewegt den Kegelstumpf entsprechend seinem
Hub lotrecht auf und ab. In der oberen Zylinderstellung dichtet der Kegelstumpf mit
seinem großen Außendurchmesser die Zentrifugentrommel zum Produkausfall hin ab. Zum
Entleeren der Trommel fährt der Zylinder in seine untere Stellung; der Kegelstumpf
gibt dann einen Ringspalt frei, durch den das Produkt, z. B. der Zucker aus der Trommel
herausfällt. In der verwendeten Ausführung beträgt der Zylinderhub etwa 160 mm. Bedingt
durch diese Bauweise liegen bei ausgefahrenem Zylinder mindestens 160 mm der Kolbenstange
frei. Hier lagert sich massiv z. B. Zucker ab und führt zu erheblichen Störungen,
wenn der Zylinder wieder zusammenfahren soll. Es baut sich zeitweise sogar ein Zuckerpolster
auf, so daß das Verschließen der Haube unmöglich wird. Um diesen Störungsfall zu vermeiden,
wurde ein Faltenbalg eingesetzt. Jedoch mußte festgestellt werden, daß sich der Zucker
in dessen Falten absetzt und dadurch ebenfalls das Schließen der Haube verhindert;
außerdem erwies sich die Lebensdauer des Faltenbalges als sehr begrenzt. Ursache hierfür
ist u. a. die hohe thermische und mechanische Belastung. Zum einwandfreien Betrieb
des Falgenbalges muß außerdem der Luftaustausch vom Innenraum des Balges zur Außenluft
gewährleistet sein. Dies läßt sich jedoch einwandfrei nur auf sehr umständliche Weise
verwirklichen.
[0004] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Verschließeinrichtung zu entwickeln,
die den Produktaustrag nicht behindert, eine hinreichende Abdichtung gegen die Trommel
gewährleistet und betriebssicher arbeitet.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Verschlußhaube an
der zum Öffnen der Verschließeinrichtung nach unten ausfahrbaren Kolbenstange der
im Innenraum der Zentrifugentrommel ortsfest montierbaren Kolben-Zylinder-Einheit
befestigt ist und mit ihrem kleinsten Kegeldurchmesser auf dem Zylinder der Kolben-Zylinder-Einheit
über den vollen Kolbenhub axial verschiebbar geführt ist.
[0006] Durch diese Ausführungsform ist bei jeder Stellung der Verschlußhaube gewährleistet,
daß das in der Zentrifugentrommel befindliche Produkt nicht mit der Kolbenstange und
der darunter befindlichen Einrichtung in Berührung kommt.
[0007] Um eine gute, wartungsfreie Abdichtung zwischen dem kleinsten Kegeldurchmesser und
dem Zylindermantel zu gewährleisten, ist es zweckmäßig, wenn die Verschlußhaube mit
ihrem kleinsten Kegeldurchmesser unter leichter Vorspannung an der Mantelfläche des
Zylinders anliegt.
[0008] Zur Gewährleistung einer hohen Stabilität ist es vorteilhaft, wenn die Verschlußhaube
etwa auf Höhe ihres größten Kegeldurchmessers an der Kolbenstange befestigt ist. Dabei
ist es für die Gesamtstabilität der Verschlußhaube zweckmäßig, wenn die Verschlußhaube
über eine sternförmige Aussteifung an der Kolbenstange befestigt ist.
[0009] Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche und werden in Verbindung
mit weiteren Vorteilen der Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
[0010] In der Zeichnung ist eine als Beispiel dienende Ausführungsform der Erfindung dargestellt.
Es zeigen:
- Figur 1
- einen lotrechten Schnitt durch das untere Ende einer Zentrifugentrommel mit einer
sich in ihrer Öffnungsstellung befindlichen Verschlußeinrichtung und
- Figur 2
- in einer Darstellung gemäß Figur 1 die Verschlußeinrichtung in ihrer Schließstellung.
[0011] Dargestellt ist das untere Ende einer Zentrifugentrommel 1, die in ihrem Boden 2
eine zentrische Produkt-Ausfallöffnung 3 aufweist, die im Betrieb der Zentrifuge durch
eine Verschlußeinrichtung geschlossen und zum Entleeren der Zentrifugentrommel 1 geöffnet
ist.
[0012] Die Verschlußeinrichtung besteht im wesentlichen aus einer Verschlußhaube 4 und einer
diese beaufschlagenden, lotrecht wirkenden, pneumatisch oder hydraulisch gesteuerten
Kolben-Zylinder-Einheit 5. Letztere umfaßt einen im Innenraum der Zentrifugentrommel
1 ortsfest an einem sternförmigen Gestell 6 befestigten Zylinder 7, der mit seinem
unteren Ende bis in den Bereich der Produkt-Ausfallöffnung 3 ragt.
[0013] Die Verschlußhaube 4 ist an der Kolbenstange 8 befestigt und mit ihrem kleinsten
Kegeldurchmesser auf dem Zylinder 7 über den vollen Kolbenhub axial verschiebbar geführt.
Dabei kann die Verschlußhaube 4 mit ihrem kleinsten Kegeldurchmesser zur Verbesserung
der Abdichtung unter leichter Vorspannung an der Mantelfläche des Zylinders 7 anliegen.
[0014] Die Verschlußhaube 4 ist etwa auf Höhe ihres größten Kegeldurchmessers an der Kolbenstange
8 über einen Befestigungsflansch 9 befestigt, an dem die unteren Enden einer sternförmigen
Aussteifung 10 der Verschlußhaube 4 angreifen. Als Verdrehsicherung der Verschlußhaube
4 gegenüber der Kolben-Zylinder-Einheit 5 dienen bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
zwei achsparallele Bolzen 11, die mit ihrem unteren Ende in dem Befestigungsflansch
9 festgelegt und über den vollen Kolbenhub in am Zylinder 7 befestigten Laschen 12
geführt sind. Andere Verdrehsicherungen, z. B. eine verdrehsichere Kolbenstange, sind
möglich.
[0015] Figur 1 zeigt die Verschlußeinrichtung in ihrer Öffnungsstellung. Die Kolbenstange
8 hat ihren maximalen Hub nach unten ausgeführt; der kleinste Kegeldurchmesser der
Verschlußhaube 4 liegt auch in dieser untersten Kolbenstellung noch an der Mantelfläche
des Zylinders 7 an; die oberen Enden der beiden Bolzen 11 befinden sich noch im Eingriff
mit den am Zylinder 7 befestigten Laschen 12; die nach unten abgesenkte Verschlußhaube
4 gibt einen Ringspalt 3a zur Entleerung der Zentrifugentrommel 1 frei.
[0016] In der in Figur 2 dargestellten Schließstellung der Verschlußeinrichtung ist die
Kolbenstange 8 nach oben eingezogen; die Verschlußhaube 4 verschließt mit ihrem größten
Kegeldurchmesser die Produkt-Ausfallöffnung 3. Dabei machen die Figuren 1 und 2 deutlich,
daß die Verschlußhaube 4 während des Öffnungsvorganges, in ihrer Öffnungsstellung,
während des Schließvorganges und in ihrer Verschlußstellung einen unmittelbaren Kontakt
des Produktes mit der Kolbenstange 8 verhindert.
[0017] Die Mediumzuführung (Luft, Hydraulikflüssigkeit, Wasser) zum Betätigen der Kolben-Zylinder-Einheit
5 wird über eine Drehdurchführung 13 gewährleistet.
1. Verschlußeinrichtung für eine periodische Zentrifuge, insbesondere Zuckerzentrifuge,
die im Boden (2) der Zentrifugentrommel (1) eine zentrische Produkt-Ausfallöffnung
(3) aufweist, die im Betrieb der Zentrifuge durch die Verschlußeinrichtung geschlossen
und zum Entleeren der Zentrifugentrommel (1) geöffnet ist, wobei das Verschließorgan
durch eine kegelstumpfförmige Verschlußhaube (4) gebildet ist, die von einer lotrecht
wirkenden, pneumatisch oder hydraulisch gesteuerten Kolben-Zylinder-Einheit (5) betätigt
wird, in ihrer angehobenen Schließstellung mit ihrem größten Kegeldurchmesser die
genannte Ausfallöffnung (3) verschließt und in ihrer abgesenkten Öffnungsstellung
einen Ringspalt (3a) freigibt, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußhaube (4) an der zum Öffnen der Verschließeinrichtung nach unten
ausfahrbaren Kolbenstange (8) der im Innenraum der Zentrifugentrommel (1) ortsfest
montierbaren Kolben-Zylinder-Einheit (5) befestigt ist und mit ihrem kleinsten Kegeldurchmesser
auf dem Zylinder (7) der Kolben-Zylinder-Einheit (5) über den vollen Kolbenhub axial
verschiebbar geführt ist.
2. Verschlußeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußhaube (4) etwa auf Höhe ihres größten Kegeldurchmessers an der
Kolbenstange (8) befestigt ist.
3. Verschlußeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußhaube (4) über eine sternförmige Aussteifung (10) an der Kolbenstange
(8) befestigt ist.
4. Verschlußeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die unteren Enden der sternförmigen Aussteifung (10) über einen gemeinsamen
Befestigungsflansch (9) an der Kolbenstange (8) befestigt sind.
5. Verschlußeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Verdrehsicherung der Verschlußhaube (4) gegenüber der Kolben-Zylinder-Einheit
(5) zumindest zwei achsparallele Bolzen (11) dienen, die mit ihrem unteren Ende in
dem Befestigungsflansch (9) festgelegt und über den vollen Kolbenhub in am Zylinder
(7) befestigten Laschen (12) geführt sind.
6. Verschlußeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußhaube (4) mit ihrem kleinsten Kegeldurchmesser unter leichter Vorspannung
an der Mantelfläche des Zylinders (7) anliegt.