[0001] Einer Stahlstranggießanlage ist eine Entbartungseinrichtung, kurz Entbarter genannt,
für beim thermochemischen Längs- oder Querteilen der Stränge entstandene Schneidbärte
(2) angeschlossen oder nachgeschaltet, bei der in einem drehbar gelagerten Entbarterkörper
(3) zylindrische Entbarterkolben (4) oder kippbare Entbarterkappen (25) vorgesehen
sind und der Schneidbart (2) durch eine Drehbewegung des Entbarterkörpers (3) abgedrückt
wird.
[0002] Beim Brennschneiden mit Sauerstoff, insbesondere in Stranggießanlagen, entstehen
an den beiden unteren Brennschnittkanten, also am Anfang und am Ende eines jeden Werkstücks
(1), durch die ablaufende und z. T. abkühlende Schneidschlacke mehr oder weniger große
Bärte aus einem Gemisch spröder Eisenoxide und hartem bis elastischem Stahl. Zum Teil
hängen diese Bärte tief von den Kanten wie Eiszapfen herunter, zum Teil bilden sich
relativ flache Wulste an den Kanten der Werkstückunterflächen, zum Teil gibt es beliebige
Zusammensetzungen derselben. Alle Schneidbärte (2) sind in Form und Materialzusammensetzung
vom Gieß- und vom Schneidprozeß abhängig. Auf jeden Fall stören diese Bärte sehr bei
der Weiterbearbeitung, wenn nicht schon beim Weitertransport. Die Vermeidung solcher
Schneidbärte (2) wäre wünschenswert, ist aber nicht zu verwirklichen. Eine wesentliche
Verkleinerung ist unter Umständen möglich, aber nicht genau vorhersehbar.
[0003] Es gibt daher eine Reihe von Arbeitsweisen und Verfahren, um die Bärte schon möglichst
bald nach ihrer Entstehung zu entfernen, und zwar
- durch Abschmelzen bzw. Abflämmen mittels Sauerstoffbrenner
- durch Abschlagen bzw. Abmeiseln von Hand
- maschinelles Abschlagen mit schnell rotierenden, hammerartigen Werkzeugen
- maschinelles Abscheren mit starren oder waagerecht pendelnden, scherblattartigen Werkzeugen
- maschinelles Abscheren mit geradlinig bewegten, kolbenartigen Werkzeugen
[0004] Während die flämmtechnischen Entbartungsarten vor allem durch hohe Entbartungsgeschwindigkeit
Vorteile zeigen, so sind sie durch Rauchgasanfall, Schlackespritzer, Granulierwasserbedarf
sowie Feuer- und Explosionsgefahr erheblich benachteiligt.
Daher wendet sich der Bedarf mehr den mechanischen Entbartungsmöglichkeiten zu, bei
denen außer dem Aufwand an mechanischen Einrichtungen und Energie nur der erhebliche
Zeitaufwand und der Abtransport der abgetrennten Bärte berücksichtigt werden muß.
Ein zuverlässig und erfolgreich arbeitender Entbarter ist in EPA 90 11 20 27.9 beschrieben.
Bei diesem kommen erstmals individuell betätigte, in einem Entbarterkörper (3) gelagerte
Entbarterkolben (4) zum Einsatz, die sich einer gewölbten Werkstückfläche anpassen
und so den Entbartungserfolg wesentlich verbessern. Jedoch ist auch diese Einrichtung
aufwendig und wartungsintensiv, und der Austausch der Entbarterkolben (4) ist schwierig
und zeitraubend. Weiterhin sind Bärte an Längsteilschnitten sowie nicht einfachen
Querschnitten gar nicht oder nur sehr. umständlich entfernbar.
[0005] Eine entscheidende Verbesserung stellt die Entbartungsmaschine gem. EP 0 671 230
A1 dar, bei der die Entbarterkolben (4) nun nicht mehr individuell mit Preßluft hohen
Druckes versorgt werden, sondern in einem als Hohlkörper ausgeführten Entbarterkörper
(3) gelagert sind. Über eine Luftleitung wird hierbei der gesamte, sogenannte Entbarterkörper
(3) unter Druck gesetzt, wodurch alle Entbarterkolben (4) gemeinsam ausfahren. Wichtig
dabei ist, daß der Druck bedeutend geringer ist als bei der zuvor beschriebenen Einrichtung
und sich die Entbarterkolben (4) durch das Anheben des Entbarterkörpers (3) mittels
einfacher Hubzylinder (30) vor jedem Entbartungsvorgang an die Unterfläche des Werkstückes
(1) dessen Form folgend anlegen.
Im Gegensatz zum zuvor beschriebenen Entbarter liegt der Entbarterkolben (4) nicht
flach - also in einem Winkel von neunzig Grad zum Werkstück (1) - sondern durch leichte
Drehung des Entbarterkörpers (3) nur mit einer Kante auf. Dadurch kann die Anpreßkraft
und somit der Druck im Entbarterkörper (3) wesentlich verringert werden. Darüberhinaus
ergibt sich zudem ein sichereres, weil begrenztes Angreifen der vorragenden, sichelförmigen
Schneide ohne Einfluß eventueller Unebenheiten der Werkstückunterfläche und damit
eine geringste Scherkraft.
[0006] Hinzu kommt noch, daß bei dieser Ausführung die Entbarterkolben (4) von einer Seite
zu montieren sind, was die Wartungsfreundlichkeit der Maschine entscheidend verbessert.
Von großem Nachteil bleibt weiterhin, daß die Wirkbewegung beim Entbarten, also die
Relativbewegung zwischen Entbarter und Werkstück (1), nur auf zwei Arten erzeugt werden
kann.
[0007] Zum einen kann man die Maschine stationär ausführen, wodurch diese dann recht einfach
gestaltet werden kann, mit der Folge, daß zum Entbarten der in Flußrichtung vorderen
Werkstückseite eine zeitraubende Bewegungsumkehr des Werkstückes erforderlich wird.
Oder man baut die Entbartungseinrichtung verfahrbar und somit aufwendig und mit dem
Nachteil des vergrößerten Platzbedarfs. Dies erklärt die schlechte Eignung einer solchen
Einrichtung bei Mehrstranganlagen kleiner Formate (z. B. Knüppel).
Weiterer Entwicklungsbedarf ergibt sich daraus, daß das Entbarten von längs der Flußrichtung
geteilten Strängen äußerst umständlich ist, da diese mit einer solchen Maschine nur
abschnittsweise und nicht kontinuierlich bearbeitet werden können.
[0008] Die nachstehend beschriebene Erfindung besteht beispielsweise, wie in den
Bildern 1 - 4 dargestellt, gemäß dem aufgeführten Anspruch 1, aus einem rotationssymmetrischen
Hohlkörper, dem Entbarterkörper (3). Die in seinem Inneren befindliche Kammer (18)
wird mit einem Druckmedium - vorzugsweise Luft - zum Ausfahren der Entbarterkolben
(4) beaufschlagt. Dabei wird die Luft in der unteren Führungsbuchse (11) verdrängt
und über Bohrungen im Entbarterkolben (4) mit angeschlossener Drossel (23) abgeleitet,
um die Kolbenbewegung zu dämpfen. Es kann aber auch gemäß
Bild 4 die Druckkammer (18) durch ein am unteren Ende des Entbarterkörpers (3) angeschweißtes
Profil (24) gebildet werden, wodurch die Kammer im Entbarterkörperinneren (19) zur
Erzeugung eines Gegendruckes p
2 nutzbar wird und der Entbarterkolben (4) mit diesem wieder eingefahren werden kann.
Den Ausfahrdruck p
1 läßt man dauerhaft anstehen, nur zum möglicherweise notwendigen Wiedereinfahren der
Entbarterkolben (4) wird er abgebaut. Zur Erzeugung der in Entbartungsrichtung nötigen
Relativbewegung zwischen Entbarter und Werkstück (1) dreht der Kolbenkörper (3) um
seine Mittelachse (21), angetrieben durch einen elektrischen- oder hydraulischen Motor
(7), nötigenfalls Getriebe (8) und Welle (9).
[0009] Diese sind im oberen Bereich eines mehrteiligen Maschinenrahmens angebracht, welcher
aus einer Grundplatte (10), der Führungsbuchse (11) und dem Seitenteil (13) besteht.
An der Grundplatte (10) ist das Getriebe (8) der Antriebseinheit angeschraubt. Die
Führungsbuchse (11) dient zur Aufnahme der als Hohlwelle ausgeführten Antriebswelle
(9) und zur Aufnahme der Kolbenkörperlagerung (14). Dieser ist starr über ein an die
Welle angeschweißtes Verbindungsstück (15) mit ihr verbunden. Zudem verfügt das Verbindungsstück
(15) über Querbohrungen (16), durch welche der Kolbenkörper (3) mit dem Druckmedium,
vorzugsweise Luft, versorgt wird.
Die Zuführung des Druckmediums erfolgt durch die Hohlwelle (9) und eine an ihrem unteren
Ende angebrachte Dreheinführung (17).
[0010] Um das Ausfahren der Entbarterkolben (4) bei konstantem Druck kontrolliert dämpfen
zu können, wird die Kolbenführung (12) derart ausgeführt, daß sie mit dem zu führenden
Entbarterkolben (4), ggf. über ein Gleitstück mit Dichtung einen geschlossenen Raum
bildet, der über eine Drossel (23) entlüftet wird.
[0011] Natürlich ist der Entbarterkörper (3) auch in anderer Form ausführbar, so zum Beispiel
als mittig abgeknicktes Rohr, das ventilatorartig um die Achse (21) dreht.
Diese Drehachse muß auch hierbei in der Weise im Raum angestellt sein, daß sich die
Entbarterkolben (4) erst kurz vor dem Eingriff an die Werkstückunterfläche anlegen
und mit dem Nähern an den Schneidbart (2) in den Entbarterkörper (3) eingedrückt werden,
um Höhentoleranzen zum Werkstück (1) auszugleichen. Nach dem Abscheren springen die
Entbarterkolben (4) demnach infolge des ständig anstehenden Luftdruckes aus dem Entbarterkörper
(3), und zwar bis zum Auftreffen des über Federn (25) angeschraubten Sicherungsringes
(24) auf die Kolbenführung (12). Durch die Drehung des Entbarterkörpers (3) um seine
im Raum geneigte Achse (21) bewegen sich die Entbarterkolben (4) wieder unter die
Werkstückunterfläche, um beim Eindrehen nicht mit einer Senkrechtfläche des Werkstückes
(1) zu kollidieren.
Damit die Entbarterkolben (4) während des Entbartens wie in
Bild 3 dargestellt trotzdem rechtwinklig zum Werkstück (1) stehen, muß die Entbarterkolbenachse
(22) gegenüber der Entbarterkörperachse (21) geneigt sein, jedoch nicht mehr als 20°.
Die Rotationsgeschwindigkeit des Entbarterkörpers (3) muß immer auf die Transportgeschwindigkeit
des Werkstückes (1) abgestimmt sein, damit zwischen dem ständigen, aufeinanderfolgenden
Auftreffen der einzelnen Entbarterkolben (4) auf den Schneidbart (2) keine Reststücke
desselben stehenbleiben.
[0012] Natürlich spielen hierbei auch der Kolbendurchmesser, die Kolbenanzahl sowie der
Teilkreisumfang der Entbarterkolben (4) eine entscheidende Rolle.
Im Augenblick des Auftreffens der Entbarterkolben (4) auf den Schneidbart (2) sollen
diese nicht genau rechtwinklig zum Werkstuck (1) stehen, sondern gern. EP 0 671 230
A1 um einen Winkel kleiner als 5° leicht angestellt sein, um den Druck im Entbarterkörper
(3), die Anpreßkraft und damit die Reibkraft bei gleicher Flächenpressung verkleinern
zu. können.
[0013] Eine andere Möglichkeit einen Entbarter mit drehender Entbartungsbewegung darzustellen
ist in Anspruch 2 umrissen und in
Bild 5 dargestellt.
Ein Entbarterkörper (3) ist fest oder drehbar in einem quer zum Schneidbart (2) verfahrbaren
Wagen (6) angeordnet, die Entbarterkolben (4) mit Entbarterkappe (25) stehen unter
einem Winkel von 0 - 5° zur Unterfläche des Werkstücks (1) zum Zeitpunk des eigentlichen
Entbartens. Der Entbartungsvortrieb erfolgt durch einen Antriebspendel (26), dessen
gabelartiges obiges Ende Zapfen am Wagen (6) oder am Entbarterkörper (3) umschließt
und somit eine waagerechte Vortriebskraft trotz kreisender Bewegung des motorisch
oder anders angetriebenen Antriebspendel (26) abgibt. Die Arbeitsachse (20) des Antriebspendels
(26) liegt ebenfalls außerhalb des eigentlichen Kolbenkörpers (3) und der Wagen (6)
wird in einer Schiebebahn (28) sicher waagerecht geführt. Zur Unterstützung des Antriebs
und zur Aufnahme von Entbartungsschlägen am Schneidbart (2) kann der Antriebspendel
(26) mit einem Schwingkörper (27) am verlängerten, anderen Ende des Antriebspendels
versehen sein. Ansonsten sind die Ausführung von Entbarterkörper (3), Entbarterkolben
(4) und Entbarterkappe (25) entsprechend aller bisher in den EPA 90 11 20 27.9, EP
0 671 230 A1 und vorstehend beschriebenen Formen verstellbar.
[0014] Eine dritte Ausführungsform des Entbarters ist die unter 3 beanspruchte und in
Bild 6 dargestellte. In einer feststehenden oder verfahrbaren, senkrechten Schiebebahn (28)
ist ein Tangentschlitten (29) mit darunterliegendem Hubzylinder (30) vorgesehen, an
dem ein Antriebspendel (26) (ohne Gabelende) zusammen mit dessen Motor (7) befestigt
sind. Am oberen, unter dem Werkstück (1) befindlichen Ende des Antriebspendels (26)
ist ein rundes oder eckiges Entbarterwerkzeug (31) kippbar angeordnet und ist mit
dem ganzen Antriebspendel (26) hoch und gegen die Unterfläche des Werkstücks (1) andrückbar,
wird aber von dieser bei drehender Bewegung zurückgedrückt, so daß sich das Entbarterwerkzeug
(31) auf der Tangente am kleinsten Kreis des Antriebspendels (26) bewegt.
[0015] Da ein hochdrückbares Antriebspendel (26) mit kippbarem Entbarterwerkzeug (31) außer
bei schmalen Knüppeln bei breiteren Werkstücken (1) wegen einer balligen Unterflache
nur in beschränkter Breite einsetzbar ist, muß ein seitliches Versetzen des Entbartungssystems
dann eine Entbartungsbahn neben die andere legen, was durch einen Querfahrantrieb,
zum Beispiel eine Spindel (33), die das Antriebspendel (26) als Welle dreht, möglich
ist. Diese Spindel (33) sitzt in Lager (34) mit einem Motor (7) auf einem Wagen (6),
der auch als Drehmomentstütze dient und durch 2 führende U-Profile (24) auf einer
Grundplatte (10) läuft, welche auch für die Spindelmutter (34), die auf dem Hubzylinder
(30) ruht, die Höhenführung bedeutet. Das Entbartungswerkzeug (31) muß beim Eindrehen
des Antriebspendels (26) unter das Werkstück (1) vorne abgekippt sein, um nicht einzuhaken;
dazu wird es mit einer Feder oder durch Gewicht vorgespannt.
[0016] Normalerweise werden die Führungsbuchse (11), der in ihr laufende Entbarterkolben
(4) und die Entbarterkappe (25) wie in
Bild 2 dargestellt als Einzelteile hergestellt und bei Endmontage oder Reparatur- oder Wartungsarbeiten
einzeln zusammen- oder auseinander gebaut. Dabei werden die Entbarterkappe (25) vordringlich
und die beiden anderen danach als Verschleißteile betrachtet und möglichst preiswert
gefertigt und verfügbar gehalten, wobei der erstere Teil natürlich in größerer Stückzahl
gebraucht wird. Im Gegensatz zu den vorbeschriebenen, scheinbar kostengünstigen Einzelteilen
ist es Gegenstand dieser Erfindung, daß die Entbarterkappe (25) und der Entbarterkolben
(4) als ein Teil hergestellt und in der Führungsbuchse (11) vormontiert mit einem
Halteteil , Haltering (32) versehen wird. Damit entfallen die bei der getrennten Fertigung
anfallenden Kosten für das Zusammenschrauben der erforderlichen Flächen, Absätze,
Bohrungen, Schrauben und Arbeiten am Entbarterkolben (4) und an der Entbarterkappe
(25). Hinzu kommen dafür lediglich niedrige Kosten für die Ausführung des hinteren
Teils des Entbarterkolbens (4), z. B. Gewinde und Massenartikelkosten für einen Gewindering
als Haltering (32). Nicht nur daß durch moderne Fertigungsmethoden mit üblichen handwerklichen
Anteilen wie Beschicken und Entladen des Fertigungsautomaten mit 1 statt 2 Teilen,
sondern auch durch Montieren der beiden Kostennachteile entstehen, sondern daß diese
in Betriebsunterbrechungen vor Ort wesentlich schwieriger und teurer werden. Dagegen
ist der gemeinsame Austausch von vormontierten Führungsbuchsen (11) mit Entbarterkolben
(4) und Haltering (32) wesentlich einfacher und schneller. Ein Werkstatt-Austausch
nur mit wiederverwendbarem Haltering (32) ist betriebsunabhängig und günstig zu organisieren.
Legende
[0017]
- 1
- Werkstück
- 2
- Schneidbart
- 3
- Entbarterkörper
- 4
- Entbarterkolben
- 5
- Gestell
- 6
- Wagen
- 7
- Motor
- 8
- Getriebe
- 9
- Antriebswelle
- 10
- Grundplatte
- 11
- Führungsbuchse
- 12
- Kolbenführung
- 13
- Seitenteil
- 14
- Entbarterkörperlager
- 15
- Verbindungsstück
- 16
- Querbohrung
- 17
- Dreheinführung
- 18
- Druckkammer p1
- 19
- Druckkammer p2
- 20
- Arbeitsachse
- 21
- Entbarterkörperachse
- 22
- Entbarterkolbenachse
- 23
- Drossel
- 24
- U-Profil
- 25
- Entbarterkappe
- 26
- Antriebspendel
- 27
- Schwingkörper
- 28
- Schiebebahn
- 29
- Tangentschlitten
- 30
- Hubzylinder
- 31
- Entbarterwerkzeug
- 32
- Haltering
- 33
- Spindel
- 34
- Spindelmutter
- α
- Arbeitswinkel
- β
- Verfahrwinkel
1. Stahlstranggießanlage mit im direkten und späteren Materialfluß befindlichen Entbarter,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Entbarterkörper (3) mit eindrückbaren Entbarterkolben
(4) zur Erzeugung der Entbartungsbewegung um seine Mittel- und Arbeitsachse (20) dreht,
die senkrecht unter einem Winkel von 0 bis 30° zur Senkrechten steht und daß sich
die am Werkstück (1) eindrückenden Entbarterkolben (4) dem Schneidbart (2) in Entbartungsrichtung
nähern.
2. Stahlstranggießanlage mit im direkten und späteren Materialfluß befindlichen Entbarter,
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Entbarterkörper (3) mit eindrückbaren
Entbarterkolben (4) zur Erzeugung der Entbartungsbewegung am Arbeitskreis einer außerhalb
liegenden Arbeitsachse (20) eines Antriebspendels (26) verfährt, die waagerecht unter
einem Werkstück (1) angeordnet ist und daß der Entbarterkörper (3) sich in einem Schlitten
(29) auf einer Schiebebahn (28) tangential dem Schneidbart (2) nähert.
3. Stahlstranggießanlage mit im direkten und späteren Materialfluß befindlichen Entbarter,
nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine kippbare Entbartungskappe
(25) an einem Antriebspendel (26) mit einer waagerechten motorgetriebenen Arbeitsachse
(20), dessen Drehpunkt höhenverstellbar die Kreisbewegung der Entbarterkappe (25)
durch die Begrenzung durch das Werkstück (1) in eine tangentiale Annäherung an den
Schneidbart (2) verwandelt.
4. Stahlstranggießanlage mit im direkten und späteren Materialfluß befindlichen Entbarter,
nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelachsen der Entbarterkolben
(22) zu Beginn des Eingriffs unter einem Arbeitswinkel (α) kleiner als 5° in der Ebene
senkrecht zum Brennbart (2) durch Drehung der Körperachse (21) des Entbarterkörpers
(3) am Werkstück (1) angestellt sind.
5. Stahlstranggießanlage mit im direkten und späteren Materialfluß befindlichen Entbarter,
nach einem der Ansprüche 1, 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Entbarterkörper
(3) auf einem ortsfesten Gestell (5) oder verfahrbaren Wagen (6) angeordnet ist, welcher
längs, quer oder unter einem beliebigen Winkel (β) zum Werkstück (1) angeordnet ist
oder verfährt.
6. Stahlstranggießanlage mit im direkten und späteren Materialfluß befindlichen Entbarter,
nach einem der Ansprüche 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Entbarterkolben
(4) in einer zweiten, entweder gemeinsamen oder für jeden Entbarterkolben (4) eigenen
Luftkammer (19) laufen, die der ersten dämpfend entgegenwirkt oder die Entbarterkolben
(4) bei Bedarf wieder einfährt.
7. Stahlstranggießanlage mit im direkten und späteren Materialfluß befindlichen Entbarter,
nach einem der Ansprüche 1, 2, 4, 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Entbarterkolben
(4) mit Entbarterkappe (25) als nicht teilbare, feste Einheit ausgeführt ist und mit
der Führungsbuchse (11) als vormontierte Einheit von einer Seite her ein- und ausgebaut
werden kann.
8. Stahlstranggießanlage mit im direkten und späteren Materialfluß befindlichen Entbarter,
nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der hochschiebbare Drehpunkt
des Antriebspendels (26) den Schneidbart (2) entlang verschiebbar angeordnet ist.