[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Scherenhälfte für eine Handschere, mit einem
Schneidenteil und einem Griffteil, das ein Griffauge aufweist, in dessen Bereich ein
Griffeinsatz angeordnet ist.
[0002] Um das Halten einer Schere angenehmer zu machen, werden in dem Griffauge häufig Griffeinsätze
aus einem nicht-metallischen Material, vorzugsweise aus Kunststoff, eingesetzt. Aus
WO 93/06977 ist eine Schere bekannt, bei der der Kunststoffgriffeinsatz eine außenseitig
umlaufende Rastnut aufweist, durch die der Griffeinsatz in entsprechende Raststege
am Innenumfang des Griffauges eingesetzt und eingerastet wird. Der Kunststoffring-Griffeinsatz
kann bei entsprechender Belastung jedoch wieder aus dem Griffauge herausspringen oder
aber in dem Griffauge verdreht werden. Zwischen dem Kunststoffring-Griffeinsatz und
dem Griffteil im Bereich des Griffauges besteht ein kleiner Spalt, in dem sich Feuchtigkeit
und Schmutz ansammeln kann.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Scherenhälfte mit verbessertem Griffeinsatz zu
schaffen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0005] Gemäß der Erfindung besteht der Griffeinsatz aus Kunststoff, der unlösbar und spaltlos
an das Griffauge angespritzt ist. Auf diese Weise wird ein Griffeinsatz realisiert,
der unverlierbar und unverdrehbar an dem Griffauge befestigt ist, so daß der die Handhabung
einer Handschere verbessernde Griffeinsatz nicht verlorengehen oder verdreht werden
kann. Durch das Anspritzen des Kunststoff-Griffeinsatzes entsteht ferner ein spalt-
und fugenloser Übergang zwischen Griffeinsatz und Griffauge. Daher kann sich in diesem
Bereich keine Feuchtigkeit und kein Schmutz ansammeln. Eine mühsame Reinigung dieses
Bereiches entfällt, so daß die Pflege einer Handschere mit entsprechenden Scherenhälften
vereinfacht ist.
[0006] Vorzugsweise besteht auch der Griffteil, der mit dem aus Metall bestehenden Schneidenteil
fest verbunden ist, aus Kunststoff, wobei der Griffeinsatz-Kunststoff, und der Griffteil-Kunststoff
verschieden voneinander sind. Während das Schneidenteil aus Metall besteht, besteht
der an das Schneidenteil angegossene oder angespritzte Griffteil aus einem harten
Kunststoff, beispielsweise glasfaserverstärktem Polypropylen und der Griffeinsatz
aus einem weichen Kunststoff, der angenehm anzufassen und griffig ist. Durch die Verwendung
Zweier verschiedener Kunststoffe für Griffteil und Griffeinsatz lassen sich für Griffteil
und Griffeinsatz auch verschiedene Farben verwenden, wodurch die Scherenhälfte bzw.
die Handschere ansprechend gestaltet werden kann.
[0007] Der Querschnitt des Griffauges kann an mindestens einer Stelle vollständig von dem
Griffeinsatz umschlossen sein. Vorzugsweise umschließt der Griffeinsatz an mindestens
einer Stelle den Griffteil vollständig und nahtlos. Dadurch entsteht auch in Umfangsrichtung
ein sehr fester Sitz des Griffeinsatzes an dem Griffteil.
[0008] In einer bevorzugten Ausgestaltung erstreckt sich der Griffeinsatz über den gesamten
Umfang des Griffauges. Alternativ kann der Griffeinsatz jedoch auch nur an einem Teil
des Umfanges des Griffauges vorgesehen sein.
[0009] Vorzugsweise ist der Griffeinsatz überwiegend am Innenumfang des Griffauges angeordnet,
da dort auch der Kontakt zwischen den Fingern eines Benutzers und dem Griffauge besteht.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung weist das Griffteil an den von dem Griffeinsatz
umschlossenen Stellen einen kleineren Querschnitt auf als an den nicht vollständig
umschlossenen Stellen des Griffteils. Das Griffteil bildet vorzugsweise ein geschlossenes
Griffauge, jedoch kann der Querschnitt des Griffteils dort kleiner ausfallen, wo der
Griffeinsatz das Griffteil teilweise oder vollständig umschließt. Auf diese Weise
wird ein über den gesamten Umfang gleichbleibender Querschnitt des Griffauges ermöglicht.
Ebenso kann das Griffauge offen sein, wenn die Scherenhälften beispielsweise durch
eine Feder geöffnet werden.
[0011] Vorzugsweise ist dem Griffeinsatz einstückig eine nach außen ragende Fingerstütze
zugeordnet. Die Fingerstütze kann sich insbesondere von einem das Griffteil vollständig
umschließenden Bereich des Griffeinsatzes nach außen erstrecken.
[0012] Vorzugsweise ist der Griffeinsatz-Kunststoff ein Weichkunststoff, beispielsweise
ein thermoplastisches Elastomer, der angenehm anzufassen ist.
[0013] Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen zwei Ausführungsbeispiele
der Erfindung näher erläutert.
[0014] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine aus zwei Scherenhälften bestehende Handschere mit verschiedenen Griffeinsätzen,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der Griffteile der Handschere der Fig. 1, und
- Fig. 3
- eine zweite Handschere mit zwei verschiedenen Schneiden- und Griffteilen.
[0015] In den Figuren 1 und 2 ist eine Handschere 10 dargestellt, die aus zwei Scherenhälften
12,14 zusammengesetzt ist, die über ein Drehgelenk 16 drehbar miteinander verbunden
sind. Jede der beiden Scherenhälften 12,14 besteht aus jeweils einem Metall-Schneidenteil
18,20, aus einem Kunststoff-Griffteil 22,24 und aus einem weiteren Kunststoff-Griffeinsatz
26,28 im Bereich der Griffaugen 30,32 des jeweiligen Griffteiles 22,24.
[0016] Ein Schneidenteil besteht im wesentlichen aus einer Schneide 19,21, dem Gelenkteil
16 und einem daran angrenzenden Anspritzansatz 23,25. Das Griffteil 22 besteht aus
einem Hartkunststoff und ist an den jeweiligen Anspritzansatz 23,25 angespritzt. Der
Griffteil besteht im wesentlichen aus dem Halmteil 29,31 und dem Griffauge 30,32.
Das Griffteil 22,24 bildet jeweils ein geschlossenes Griffauge 30, das jedoch in einem
scherenendseitigen Bereich zu einer Materialbrücke 34,36 verjüngt ist. Am Innenumfang
des jeweiligen Griffauges 30,32 ist der Griffeinsatz 26,28, der aus einem Weichkunststoff
besteht, an das Griffteil 22 angespritzt worden. Der Griffeinsatz 26,28 erstreckt
sich über den gesamten Innenumfang des Griffauges 30,32, umschließt jedoch das Griffteil
30 vollständig und nahtlos im Bereich der jeweiligen Materialbrücke 34,36 mit einer
vollständigen Umschließung 38,40. Bei einer Scherenhälfte weist der Griffeinsatz 26
im Bereich der Umschließung 38 einstückig eine nach außen ragende stiftartige Fingerstütze
42 auf.
[0017] Durch das Anspritzen des Kunststoff-Griffeinsatzes 26,28 an das Griffteil 22,24 wird
der Griffeinsatz 26,28 unverlierbar an dem Griffteil 22,24 befestigt. Ferner entsteht
eine spaltlose Verbindung, so daß der Ansatz von Schmutz und Feuchtigkeit in diesen
Bereichen verhindert wird.
[0018] In Figur 3 ist eine zweite Schere 50 dargestellt, die aus zwei verschiedenen Scherenhälften
52,54 besteht. Jede Scherenhälfte setzt sich wiederum aus drei Teilen zusammen: Einem
Schneidenteil 56,58, einem Griffteil 60,62 und dem jeweiligen Griffeinsatz 64,66 im
Bereich des Griffauges 68,70. Während die eine Scherenhälfte 52 mit einem annähernd
kreisrunden Griffauge 68, ähnlich zu den in den Figuren 1 und 2 dargestellten Scherenhälften
eine Materialbrücke 72 aufweist, in der der Weichkunststoff-Griffeinsatz 64 die Materialbrücke
des Griffteiles mit einer vollständigen Griffeinsatz-Umschließung 74 umfaßt, ist die
andere Scherenhälfte 54 insbesondere im Bereich des Griffteiles anders ausgebildet.
[0019] Das Griffteil 62 der zweiten Scherenhälfte 54 besteht aus einem großen länglichen
Griffauge 70. Der Griffeinsatz 66 ist nur an dem der ersten Scherenhälfte 52 zugewandten
Teil 76 des Griffeinsatzes 62 vorgesehen. Der Griffeinsatz 66 besteht auch hier aus
Weichkunststoff, während das Griffteil 62 aus einem Hartkunststoff besteht.
Der Griffeinsatz 66 ist an dem Innenumfang des Griffauges 70 angeordnet, wobei die
beiden Enden 80,82 den Griffeinsatz 62 im Bereich der jeweiligen Materialbrücken 84,86,
die geringeren Querschnitt als das Griffteil-Auge aufweisen, vollständig und nahtlos
umschließt. Der Griffeinsatz 66 erstreckt sich also nicht über den gesamten Umfang
des Griffauges 70, sondern nur in dem Bereich, in dem auf die Scherenhälfte bei Betätigung
Druck ausgeübt wird. Durch die zusätzliche Fixierung des Griffeinsatzes 66 an seinen
beiden Längsenden wird der Griffeinsatz 66 zuverlässig gehalten.
[0020] Der dem Griffeinsatz 66 gegenüberliegende Teil des Griffauges 70 kann auch aus einem
anderen Material wie das übrige Griffauge 70 bestehen, so daß das Griffauge 70 zweiteilig
ist. Die Materialbrücken 84,86 können entweder Bestandteil eines der beiden Teile
des Griffauges 70 oder zusätzliche Einzelteile aus ggf. wiederum unterschiedlichem
Material sein.
[0021] Grundsätzlich können Griffeinsätze aus Weichkunststoff auch an Griffteile aus Metall
angespritzt werden.
1. Scherenhälfte für eine Handschere (10;50),
mit einem Schneidenteil (18,20;56,58) und einem Griffteil (22,24;60,62), das ein Griffauge
(30,32;68,70) aufweist,
wobei am Innenumfang des Griffauges (30,32; 68,70) ein Griffeinsatz (26,28;64,66)
aus einem von dem Material des Griffteiles (22,24;60,62) verschiedenen Material angeordnet
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Griffeinsatz (26,28;64,66) aus Kunststoff unlösbar und spaltlos an das Griffauge
(30,32;68,70) angespritzt ist.
2. Scherenhälfte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auch der mit dem aus Metall
bestehenden Schneidenteil (18,20;56,58) fest verbundene Griffteil (22,24;60,62) aus
Kunststoff besteht, wobei der Griffeinsatz-Kunststoff und der Griffteil-Kunststoff
verschieden voneinander sind.
3. Scherenhälfte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Griffeinsatz
(26,28;64,66) an mindestens einer Stelle (38,40;74;80,82) den Griffteil (22,24;60,62)
vollständig und nahtlos umschließt.
4. Scherenhälfte nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Griffteil (22,24;60,62)
an den von dem Griffeinsatz (26,28;64,66) vollständig umschlossenen Stellen (38,40;74;80,82)
einen kleineren Querschnitt aufweist als an den nicht vollständig umschlossenen Stellen
des Griffteils (22,24;60,62), so daß sich ein stufenfreier Übergang ergibt.
5. Scherenhälfte nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Griffeinsatz
(26,28;64) über den gesamten Innenumfang des Griffauges (30,32;68) erstreckt.
6. Scherenhälfte nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß der Griffeinsatz
(26,28;64,66) im wesentlichen am Innenumfang des Griffauges (30,32;68,70) angeordnet
ist.
7. Scherenhälfte nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß der Griffeinsatz
(66) nur an einem Teil des Umfanges des Griffauges (70) vorgesehen ist.
8. Scherenhälfte nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Griffeinsatz
(26) eine nach außen ragende Fingerstütze (42) vorgesehen ist, die einstückig mit
dem Griffeinsatz ausgebildet ist.
9. Scherenhälfte nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß der Griffeinsatz-Kunststoff
ein Weichkunststoff ist.