[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Umschlag, ein Kuvert oder dergleichen Versandtasche,
mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1.
[0002] Umschläge werden aus zugeschnittenem Papier gefaltet und geklebt, und zwar mit einem
sogenannten Blockboden, wenn der Umschlag bei geringem Materialaufwand auch zur Aufnahme
dickeren Gutes geeignet sein soll. Bei einer derartigen Ausführungsform sind gewöhnlich
Längsfalten in die Schmalseiten des Umschlages eingearbeitet. Die Vorderseite des
Umschlages setzt sich in der Verschlußlasche fort, die über die Ebene der Umschlagöffnung
abgebogen und an der Rückseite des Umschlages festgeklebt werden kann. Die Lasche
bildet dabei einen Bogen um die Umschlagöffnung herum, der umso größer ist, je dicker
das Füllgut ist. Zwischen diesem Bogen und den Längsfalten des Umschlages verbleibt
eine Lücke, durch welche unbefugte Personen Einblick in den Inhalt des Umschlages
nehmen können und ggfs. mit einer Schlitznadel Teile des Inhaltes aufwickeln und über
diese Lücke herausziehen, ohne den Verschluß öffnen zu müssen und ohne Beschädigungsspuren
am Kuvert zu hinterlassen.
[0003] Versandbehälter aus Karton, Vollpappe oder Wellpappe mit einem Flächengewicht von
mehr als 250 g/m
2 (DE 94 07 098 U1) sind mit Faltungen längs der Öffnung versehen, um die Behälteröffnung
in der Art eines Blockbodens zu schließen, über die dann die Verschlußklappe gelegt
wird, deren Endteil am Klebebereich festgemacht wird, welcher an der Rückseite des
Versandbehälters angebracht ist. Wenn ein solcher Versandbehälter in einfacher Weise
verschlossen wird, d.h. ohne Blockbildung an der Behälteröffnung, tritt die geschilderte
Lücke zwischen Verschlußklappe und Öffnungsrand ein, mit den ebenfalls geschilderten
Nachteilen.
[0004] Beutel oder Säcke mit stufigem Rand an der Verschlußöffnung sind bekannt (US-A-2
582 286). Der Beutel wird aus thermoplastischem Schlauchmaterial zugeschnitten, besteht
also nicht aus Papier. Die eine Seite des Beutels nahe der Öffnung ist mit einem thermoplastischen
Kleber versehen, an den die Klappe unter Zwischenlage von umgefalteten Ecken festgeklebt
werden kann.
[0005] Ein weiterer Sack mit gestaffelten Rändern ist aus der CH-A-464 780 bekannt. Die
Staffelteile sind mit Leimstreifen versehen, was eine hohe Festigkeit des verschlossenen
Sackes ergibt. Ein derartiger Aufwand ist bei Umschlägen nicht durchführbar.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Umschlag, ein Kuvert oder dergleichen
Versandtasche aus Papier so zu gestalten, daß ein Einblick in den verschlossenen Umschlag
nicht möglich ist und der spurenlose Zugang ins Innere des Umschlages erschwert wird.
[0007] Die gestellte Aufgabe wird aufgrund der Merkmale des Anspruches 1 gelöst und durch
die weiteren Merkmale der Unteransprüche ausgestaltet und weiterentwickelt.
[0008] Im einzelnen weist der Umschlag am Übergang zwischen Schlauchkörper und Verschlußlasche
zwei umgefaltete Papierlappen auf, welche seitliche Lücken zwischen den Längsfalten
und der Verschlußlasche abdecken, wenn diese auf den Schlauchkörper des Umschlages
geklebt worden ist.
[0009] Bei einer Weiterentwicklung ist ein Kragen durch Umfalten des Randbereiches des Schlauchkörpers
gebildet, der im Bereich der Längsfalten zu rechteckförmig-quadratischen Feldern geknickt
ist. Damit und mit zusätzlichen diagonalen Knicklinien kann die Öffnung des Umschlages
wie ein Blockboden gefaltet werden, um dickeres Füllgut aufzunehmen, wonach die Verschlußlasche
geschlossen wird. Auch hier ist der Papierlappen am Übergang zwischen Schlauchkörper
und Verschlußlasche zu Abdeckzwecken behilflich. Die Öffnung mit Blockbodenverschluß
kann, wie der Blockboden, stärker belastet werden, ohne zu reißen.
[0010] Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, die anhand der
Zeichnungen erläutert werden. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines Umschlages mit geöffneter Lasche,
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht auf die Öffnung des Umschlages,
- Fig. 3
- das Verschließen des Umschlages bei dickerem Füllgut,
- Fig. 4
- das Verschließen des Umschlages, bei dickerem Füllgut,
- Fig. 5
- das Verschließen des Umschlages bei mitteldickem Füllgut,
und
- Fig. 6
- das Verschließen des Umschlages bei dünnem Füllgut.
[0011] Der in Fig. 1 dargestellte Umschlag kann auch als Kuvert oder Versandtasche bezeichnet
werden und wird aus Papier mit einem Flächengewicht weniger als 250 g/m
2 aus einem Stück Papierzuschnitt hergestellt.
[0012] Dabei wird ein Schlauchkörper 1 gebildet, der eine verklebte Längsnaht 1a aufweist
und als rechteckförmiger Körper beschrieben werden kann, der eine Vorderseite 2, eine
Rückseite 3, zwei Schmalseiten 4, eine Unterseite 5 und eine Oberseite 6 aufweist,
welche die Umschlagsöffnung darstellt und mittels einer Verschlußklappe oder Lasche
7 verschlossen werden kann. Die Kanten an den Schmalseiten 4 werden durch Falze 4a,
4b gebildet, zwischen denen sich ein mittlerer Innenfalz 4c erstreckt, wie aus Fig.
2 und 3 ersichtlich. Auf diese Weise stellen die Schmalseiten 4 Längsfalten dar. Die
schlitzförmige Öffnung 6 kann so mehr oder weniger weit geöffnet werden, um ein dickeres
oder dünneres Füllgut in den Umschlag einzuführen. Die Unterseite 5 ist als Blockboden
ausgebildet, wie er üblicherweise für wechselnd dickes Füllgut verwendet wird.
[0013] Um die Öffnung 6 herum erstreckt sich ein Kragen 8, der durch Abknicken des Öffnungsrandes
um gestrichelt dargestellte Rillen oder Knicklinien 8a, 8b, 8c und 8d gebildet ist,
wie am besten aus Fig. 2 ersichtlich. Der Kragen 8 weist eine Randaussparung 9 auf,
die bei geöffnetem Umschlag bei der Entnahme von eingefülltem Gut nützlich ist und
auch als Entlüftungsöffnung dienen kann.
[0014] Oberhalb des Schlauchkörpers 1 erstreckt sich beidseitig der Öffnung 6, je ein Sicherungslappen
10, der in der Papierebene der Falten 4 zwischen den Längsfalzen 4a und 4c liegt,
als Übergangsstück zwischen Verschlußlasche 7 und Längsfaltenbereich 4 ausgebildet
ist und einen dreieckförmigen bis halbrunden Umriß hat.
[0015] Die Verschlußlasche 7 weist eine gestrichelt dargestellte Knicklinie 11 zum Rand
der Öffnung 6 hin auf, die sich bei 11a in dem Längsfaltenbereich 4 fortsetzt und
den Sicherungslappen 10 von einem Feld 8e trennt, das Teil des Kragens ist. Das Feld
8e ist etwa quadratisch, während das benachbarte Feld 8f rechteckförmig ist. An der
in der Zeichnung obersten Stelle des Sicherungslappens 10 ist die Verschlußlasche
7 ein weiteres Mal entlang einer Rille oder Knicklinie 12 zur Faltung vorbereitet.
[0016] Auf der Innenseite ist die Verschlußlasche 7 mit einem Klebstoffauftrag 13 versehen,
der durch ein Abziehband 14 abgedeckt ist. Der Rand 7a der Verschlußlasche 7 verjüngt
sich und der Abdeckstreifen 14 steht etwas über diesen verjüngten Rand 7a vor, sodaß
er leicht ergriffen und abgezogen werden kann.
[0017] Fig. 3 zeigt eine Weiterbildung des Umschlages im Bereich des Kragens 8. Die Felder
8e und 8f sind nämlich durch diagonale Knicklinien 8g, 8h in Dreieckfelder 8i, 8j,
8k, 8l unterteilt, was die Bildung des Blockverschlusses, wie in Fig. 4 dargestellt,
erleichtert.
[0018] Ein derartiger Blockverschluß wird bei dickerem einzufüllenden Gut angewendet und
kann in ähnlicher Weise belastet werden, wie der Blockboden 5. Die Faltbewegungen
zur Bildung dieses Blockverschlusses sind durch Ringpfeile angedeutet. Das Feld 8l
schiebt sich zwischen Sicherungslappen 10 und Innenseite der Verschlußlasche 7, so
daß der Sicherungslappen 10 die Kante 8m des Kragens 8 beim Feld 8l von außen abdeckt,
an dem sonst eine Lücke ins Innere des Umschlages gegeben ist.
[0019] Fig. 5 zeigt die Anwendung des Umschlages bei weniger dickem Füllgut. Die Verschlußlasche
7 wird um die Knicklinie 11 gefaltet, wobei das Feld 8f zwischen Sicherungslappen
10 und Innenseite der Verschlußlasche 7 schlüpft und die Kante 8m wiederum abgedeckt
wird.
[0020] Bei dünnem Füllgut (Fig. 6) erfolgt die gemeinsame Faltung um die Knicklinien 8a
und 8d, d.h. der Kragen 8 wird insgesamt umgelegt und mit der Befestigungslasche an
der Seite 3 festgeklebt. Die Verdeckung des Inhaltes der Sendung ist bei dieser Verschlußart
problemlos.
[0021] Bei dem Klebstoffauftrag 13 kann es sich auch um Naßgummierung oder um Haftklebungsschichten
(Adhäsionsverschluß) handeln, wobei letztere an der Laschenriemenseite 7 und der Rückseite
3 angebracht sind.
1. Umschlag, Kuvert oder dergleichen Versandtasche,
mit folgenden Merkmalen:
Papierzuschnitt ist zu einem Schlauchkörper (1) mit Blockboden (5) gefaltet und verklebt,
wobei ein rechteckförmiger Körper mit einer Vorderseite (2), einer Rückseite (3),
zwei Schmalseiten (4), dem Blockboden (5) und der Umschlagsöffnung (6) gebildet wird
und eine Verschlußlasche (7) über eine erste Knicklinie (11) mit der Vorderseitenwand
(2) des Umschlages verbunden ist;
die Schmalseiten (4) weisen jeweils einen Innenfalz (4c) auf, um Längsfalten zu bilden,
wodurch der Umschlag plattgedrückt und in verschiedenen Öffnungsstellungen aufgefaltet
werden kann;
gekennzeichnet durch folgende Ausbildung:
die Schmalseiten (4) weisen jeweilige Sicherungslappen (10) auf, die mit der Verschlußlasche
(7) über jeweils einen Außenkantenfalz (4a) verbunden sind und in der Verschließstellung
des Umschlages seitliche Lücken zwischen den Randkanten (8m) der Schmalseiten (4)
und der Verschlußlasche (7) abdecken.
2. Umschlag nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rand des Schlauchkörpers (1) an der Umschlagöffnung
(6) entlang einer zweiten Knicklinie (8a) umgefaltet ist und einen Kragen (8) bildet,
der in Folge der ersten und zweiten Knicklinie (11, 8a) sowie der Außenkantenfalze
(4a, 4b) und der mittleren Innenfalze (4c) zwischen den Längsfalten der Schmalseiten
(4) in Felder (8e, 8f) aufgeteilt ist.
3. Umschlag nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Felder (8e, 8f) jeweils eine diagonale Knicklinie
(8g, 8h) aufweisen, die von dem mittleren Innenfalz (4c) zum jeweiligen Schnittpunkt
des Außenkantenfalzes (4a, 4b) mit der zweiten Knicklinie (8a) führen.
4. Umschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß eine dritte Knicklinie (12) parallel zur ersten (11) und
zweiten (8a) Knicklinie vorgesehen ist, welche die Verschlußlasche (7) zum Abbiegen
vorbereitet und die Übergangsstellen zwischen Sicherungslappen (10) und Verschlußlasche
(7) miteinander verbindet.
5. Umschlag nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das jeweilige dem Sicherungslappen (10) benachbarte Feld
(8e) quadratisch und das jeweilige restliche Feld (8f) rechteckförmig ist.
6. Umschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rand der Umschlagöffnung (6) eine Aussparung (9) aufweist,
die etwa in der Mitte des Randes der Rückseite (3) angebracht ist.
7. Umschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußlasche (7) jenseits der Sicherungslappen
(10) verjüngt ist, daß wenigstens im verjüngten Bereich Klebstoff (13) aufgetragen
ist und daß ein Abdeckband (14) den Klebstoffbereich 13) mit leichtem seitlichen Überstand
abdeckt.