(19)
(11) EP 0 947 437 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.10.1999  Patentblatt  1999/40

(21) Anmeldenummer: 98118273.6

(22) Anmeldetag:  26.09.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B65D 30/20, B65D 33/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 25.02.1998 DE 29803096 U

(71) Anmelder: Papierverarbeitung Voet GmbH
55481 Reckershausen (DE)

(72) Erfinder:
  • Voet, José
    55477 Reckershausen (DE)
  • Sander, Bernd
    56288 Kastellaun (DE)

(74) Vertreter: Blumbach, Kramer & Partner GbR 
Patentanwälte, Alexandrastrasse 5
65187 Wiesbaden
65187 Wiesbaden (DE)

   


(54) Umschlag


(57) Umschlag, Kuvert oder dergleichen Versandtasche mit je einem Sicherungslappen (10) am Übergang zwischen Verschlußlasche (7) und den Schmalseiten (4) des Umschlages. Der Sicherungslappen (10) deckt eine Lücke im Öffnungsbereich zwischen dem Rand der Schmalseite (4) und der verschlossenen Lasche (7) ab, sodaß kein Einblick und Zugang zum Inhalt des Umschlages gewährt wird.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Umschlag, ein Kuvert oder dergleichen Versandtasche, mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1.

[0002] Umschläge werden aus zugeschnittenem Papier gefaltet und geklebt, und zwar mit einem sogenannten Blockboden, wenn der Umschlag bei geringem Materialaufwand auch zur Aufnahme dickeren Gutes geeignet sein soll. Bei einer derartigen Ausführungsform sind gewöhnlich Längsfalten in die Schmalseiten des Umschlages eingearbeitet. Die Vorderseite des Umschlages setzt sich in der Verschlußlasche fort, die über die Ebene der Umschlagöffnung abgebogen und an der Rückseite des Umschlages festgeklebt werden kann. Die Lasche bildet dabei einen Bogen um die Umschlagöffnung herum, der umso größer ist, je dicker das Füllgut ist. Zwischen diesem Bogen und den Längsfalten des Umschlages verbleibt eine Lücke, durch welche unbefugte Personen Einblick in den Inhalt des Umschlages nehmen können und ggfs. mit einer Schlitznadel Teile des Inhaltes aufwickeln und über diese Lücke herausziehen, ohne den Verschluß öffnen zu müssen und ohne Beschädigungsspuren am Kuvert zu hinterlassen.

[0003] Versandbehälter aus Karton, Vollpappe oder Wellpappe mit einem Flächengewicht von mehr als 250 g/m2 (DE 94 07 098 U1) sind mit Faltungen längs der Öffnung versehen, um die Behälteröffnung in der Art eines Blockbodens zu schließen, über die dann die Verschlußklappe gelegt wird, deren Endteil am Klebebereich festgemacht wird, welcher an der Rückseite des Versandbehälters angebracht ist. Wenn ein solcher Versandbehälter in einfacher Weise verschlossen wird, d.h. ohne Blockbildung an der Behälteröffnung, tritt die geschilderte Lücke zwischen Verschlußklappe und Öffnungsrand ein, mit den ebenfalls geschilderten Nachteilen.

[0004] Beutel oder Säcke mit stufigem Rand an der Verschlußöffnung sind bekannt (US-A-2 582 286). Der Beutel wird aus thermoplastischem Schlauchmaterial zugeschnitten, besteht also nicht aus Papier. Die eine Seite des Beutels nahe der Öffnung ist mit einem thermoplastischen Kleber versehen, an den die Klappe unter Zwischenlage von umgefalteten Ecken festgeklebt werden kann.

[0005] Ein weiterer Sack mit gestaffelten Rändern ist aus der CH-A-464 780 bekannt. Die Staffelteile sind mit Leimstreifen versehen, was eine hohe Festigkeit des verschlossenen Sackes ergibt. Ein derartiger Aufwand ist bei Umschlägen nicht durchführbar.

[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Umschlag, ein Kuvert oder dergleichen Versandtasche aus Papier so zu gestalten, daß ein Einblick in den verschlossenen Umschlag nicht möglich ist und der spurenlose Zugang ins Innere des Umschlages erschwert wird.

[0007] Die gestellte Aufgabe wird aufgrund der Merkmale des Anspruches 1 gelöst und durch die weiteren Merkmale der Unteransprüche ausgestaltet und weiterentwickelt.

[0008] Im einzelnen weist der Umschlag am Übergang zwischen Schlauchkörper und Verschlußlasche zwei umgefaltete Papierlappen auf, welche seitliche Lücken zwischen den Längsfalten und der Verschlußlasche abdecken, wenn diese auf den Schlauchkörper des Umschlages geklebt worden ist.

[0009] Bei einer Weiterentwicklung ist ein Kragen durch Umfalten des Randbereiches des Schlauchkörpers gebildet, der im Bereich der Längsfalten zu rechteckförmig-quadratischen Feldern geknickt ist. Damit und mit zusätzlichen diagonalen Knicklinien kann die Öffnung des Umschlages wie ein Blockboden gefaltet werden, um dickeres Füllgut aufzunehmen, wonach die Verschlußlasche geschlossen wird. Auch hier ist der Papierlappen am Übergang zwischen Schlauchkörper und Verschlußlasche zu Abdeckzwecken behilflich. Die Öffnung mit Blockbodenverschluß kann, wie der Blockboden, stärker belastet werden, ohne zu reißen.

[0010] Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, die anhand der Zeichnungen erläutert werden. Dabei zeigt:
Fig. 1
eine perspektivische Ansicht eines Umschlages mit geöffneter Lasche,
Fig. 2
eine perspektivische Ansicht auf die Öffnung des Umschlages,
Fig. 3
das Verschließen des Umschlages bei dickerem Füllgut,
Fig. 4
das Verschließen des Umschlages, bei dickerem Füllgut,
Fig. 5
das Verschließen des Umschlages bei mitteldickem Füllgut,
und
Fig. 6
das Verschließen des Umschlages bei dünnem Füllgut.


[0011] Der in Fig. 1 dargestellte Umschlag kann auch als Kuvert oder Versandtasche bezeichnet werden und wird aus Papier mit einem Flächengewicht weniger als 250 g/m2 aus einem Stück Papierzuschnitt hergestellt.

[0012] Dabei wird ein Schlauchkörper 1 gebildet, der eine verklebte Längsnaht 1a aufweist und als rechteckförmiger Körper beschrieben werden kann, der eine Vorderseite 2, eine Rückseite 3, zwei Schmalseiten 4, eine Unterseite 5 und eine Oberseite 6 aufweist, welche die Umschlagsöffnung darstellt und mittels einer Verschlußklappe oder Lasche 7 verschlossen werden kann. Die Kanten an den Schmalseiten 4 werden durch Falze 4a, 4b gebildet, zwischen denen sich ein mittlerer Innenfalz 4c erstreckt, wie aus Fig. 2 und 3 ersichtlich. Auf diese Weise stellen die Schmalseiten 4 Längsfalten dar. Die schlitzförmige Öffnung 6 kann so mehr oder weniger weit geöffnet werden, um ein dickeres oder dünneres Füllgut in den Umschlag einzuführen. Die Unterseite 5 ist als Blockboden ausgebildet, wie er üblicherweise für wechselnd dickes Füllgut verwendet wird.

[0013] Um die Öffnung 6 herum erstreckt sich ein Kragen 8, der durch Abknicken des Öffnungsrandes um gestrichelt dargestellte Rillen oder Knicklinien 8a, 8b, 8c und 8d gebildet ist, wie am besten aus Fig. 2 ersichtlich. Der Kragen 8 weist eine Randaussparung 9 auf, die bei geöffnetem Umschlag bei der Entnahme von eingefülltem Gut nützlich ist und auch als Entlüftungsöffnung dienen kann.

[0014] Oberhalb des Schlauchkörpers 1 erstreckt sich beidseitig der Öffnung 6, je ein Sicherungslappen 10, der in der Papierebene der Falten 4 zwischen den Längsfalzen 4a und 4c liegt, als Übergangsstück zwischen Verschlußlasche 7 und Längsfaltenbereich 4 ausgebildet ist und einen dreieckförmigen bis halbrunden Umriß hat.

[0015] Die Verschlußlasche 7 weist eine gestrichelt dargestellte Knicklinie 11 zum Rand der Öffnung 6 hin auf, die sich bei 11a in dem Längsfaltenbereich 4 fortsetzt und den Sicherungslappen 10 von einem Feld 8e trennt, das Teil des Kragens ist. Das Feld 8e ist etwa quadratisch, während das benachbarte Feld 8f rechteckförmig ist. An der in der Zeichnung obersten Stelle des Sicherungslappens 10 ist die Verschlußlasche 7 ein weiteres Mal entlang einer Rille oder Knicklinie 12 zur Faltung vorbereitet.

[0016] Auf der Innenseite ist die Verschlußlasche 7 mit einem Klebstoffauftrag 13 versehen, der durch ein Abziehband 14 abgedeckt ist. Der Rand 7a der Verschlußlasche 7 verjüngt sich und der Abdeckstreifen 14 steht etwas über diesen verjüngten Rand 7a vor, sodaß er leicht ergriffen und abgezogen werden kann.

[0017] Fig. 3 zeigt eine Weiterbildung des Umschlages im Bereich des Kragens 8. Die Felder 8e und 8f sind nämlich durch diagonale Knicklinien 8g, 8h in Dreieckfelder 8i, 8j, 8k, 8l unterteilt, was die Bildung des Blockverschlusses, wie in Fig. 4 dargestellt, erleichtert.

[0018] Ein derartiger Blockverschluß wird bei dickerem einzufüllenden Gut angewendet und kann in ähnlicher Weise belastet werden, wie der Blockboden 5. Die Faltbewegungen zur Bildung dieses Blockverschlusses sind durch Ringpfeile angedeutet. Das Feld 8l schiebt sich zwischen Sicherungslappen 10 und Innenseite der Verschlußlasche 7, so daß der Sicherungslappen 10 die Kante 8m des Kragens 8 beim Feld 8l von außen abdeckt, an dem sonst eine Lücke ins Innere des Umschlages gegeben ist.

[0019] Fig. 5 zeigt die Anwendung des Umschlages bei weniger dickem Füllgut. Die Verschlußlasche 7 wird um die Knicklinie 11 gefaltet, wobei das Feld 8f zwischen Sicherungslappen 10 und Innenseite der Verschlußlasche 7 schlüpft und die Kante 8m wiederum abgedeckt wird.

[0020] Bei dünnem Füllgut (Fig. 6) erfolgt die gemeinsame Faltung um die Knicklinien 8a und 8d, d.h. der Kragen 8 wird insgesamt umgelegt und mit der Befestigungslasche an der Seite 3 festgeklebt. Die Verdeckung des Inhaltes der Sendung ist bei dieser Verschlußart problemlos.

[0021] Bei dem Klebstoffauftrag 13 kann es sich auch um Naßgummierung oder um Haftklebungsschichten (Adhäsionsverschluß) handeln, wobei letztere an der Laschenriemenseite 7 und der Rückseite 3 angebracht sind.


Ansprüche

1. Umschlag, Kuvert oder dergleichen Versandtasche,
mit folgenden Merkmalen:

Papierzuschnitt ist zu einem Schlauchkörper (1) mit Blockboden (5) gefaltet und verklebt, wobei ein rechteckförmiger Körper mit einer Vorderseite (2), einer Rückseite (3), zwei Schmalseiten (4), dem Blockboden (5) und der Umschlagsöffnung (6) gebildet wird und eine Verschlußlasche (7) über eine erste Knicklinie (11) mit der Vorderseitenwand (2) des Umschlages verbunden ist;

die Schmalseiten (4) weisen jeweils einen Innenfalz (4c) auf, um Längsfalten zu bilden, wodurch der Umschlag plattgedrückt und in verschiedenen Öffnungsstellungen aufgefaltet werden kann;
gekennzeichnet durch folgende Ausbildung:

die Schmalseiten (4) weisen jeweilige Sicherungslappen (10) auf, die mit der Verschlußlasche (7) über jeweils einen Außenkantenfalz (4a) verbunden sind und in der Verschließstellung des Umschlages seitliche Lücken zwischen den Randkanten (8m) der Schmalseiten (4) und der Verschlußlasche (7) abdecken.


 
2. Umschlag nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rand des Schlauchkörpers (1) an der Umschlagöffnung (6) entlang einer zweiten Knicklinie (8a) umgefaltet ist und einen Kragen (8) bildet, der in Folge der ersten und zweiten Knicklinie (11, 8a) sowie der Außenkantenfalze (4a, 4b) und der mittleren Innenfalze (4c) zwischen den Längsfalten der Schmalseiten (4) in Felder (8e, 8f) aufgeteilt ist.
 
3. Umschlag nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Felder (8e, 8f) jeweils eine diagonale Knicklinie (8g, 8h) aufweisen, die von dem mittleren Innenfalz (4c) zum jeweiligen Schnittpunkt des Außenkantenfalzes (4a, 4b) mit der zweiten Knicklinie (8a) führen.
 
4. Umschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß eine dritte Knicklinie (12) parallel zur ersten (11) und zweiten (8a) Knicklinie vorgesehen ist, welche die Verschlußlasche (7) zum Abbiegen vorbereitet und die Übergangsstellen zwischen Sicherungslappen (10) und Verschlußlasche (7) miteinander verbindet.
 
5. Umschlag nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das jeweilige dem Sicherungslappen (10) benachbarte Feld (8e) quadratisch und das jeweilige restliche Feld (8f) rechteckförmig ist.
 
6. Umschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rand der Umschlagöffnung (6) eine Aussparung (9) aufweist, die etwa in der Mitte des Randes der Rückseite (3) angebracht ist.
 
7. Umschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußlasche (7) jenseits der Sicherungslappen (10) verjüngt ist, daß wenigstens im verjüngten Bereich Klebstoff (13) aufgetragen ist und daß ein Abdeckband (14) den Klebstoffbereich 13) mit leichtem seitlichen Überstand abdeckt.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht