[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren für die Herstellung eines Vergusses in den Zwischenräumen
zwischen dem Kopf einer in eine Fahrbahn eingebetteten Rillenschiene - als Bestandteil
eines Gleises für Schienenfahrzeuge - und dem Belag der Fahrbahn mittels eines formelastischen
Werkstoffs.
[0002] Rillenschienen der vorgenannten Art sind in aller Regel in eine Fahrbahn eingebettet.
Um zu verhindern, daß in die Zwischenräume zwischen dem Kopf der Schiene und dem daran
angrenzenden Belag der Fahrbahn Wasser eindringt, werden diese Zwischenräume mit einem
formelastischen Werkstoff ausgegossen.
[0003] Jedesmal, wenn ein Schienenfahrzeug über das Gleis - dessen Bestandteil die Rillenschiene
ist - hinwegfährt, kommt es zu einem Absenken und späteren Wiederanheben der Rillenschiene
gegenüber der Fahrbahn. Die hierdurch auf den - durch den formelastischen Werkstoff
gebildeten - Verguß einwirkende Beanspruchung führt im Laufe der Zeit zu einem Ablösen
des Vergusses von dem Kopf der Schiene bzw. von dem Belag der Fahrbahn, so daß trotz
des Vergusses Wasser in die Zwischenräume zwischen dem Kopf der Rillenschiene und
dem Belag der Fahrbahn eindringen kann.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Maßnahmen zu treffen, die dazu führen,
daß das Absenken und Wiederanheben der Rillenschiene gegenüber der Fahrbahn nicht
zu einem Ablösen des Vergusses führen kann.
[0005] Die Lösung der gestellten Aufgabe besteht bei einem Verfahren der eingangs genannten
Art darin,
- daß zunächst nur der untere Bereich der Zwischenräume zwischen dem Kopf der Rillenschiene
und dem Belag der Fahrbahn - bis zu einer bestimmten Höhe - mit der Vergußmasse aus
formelastischem Werkstoff ausgefüllt wird,
- daß sodann auf die Oberfläche der im unteren Bereich der Zwischenräume befindlichen
Vergußmasse eine Folie aufgelegt wird, von deren beiden Flächen zumindest eine mit
der Vergußmasse keine dauerhafte Verbindung eingeht,
- und daß schließlich der gesamte Querschnitt der Zwischenräume zwischen dem Kopf der
Rillenschiene und dem Belag der Fahrbahn mit der Vergußmasse ausgefüllt wird.
[0006] Bei dem durch das erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Verguß kann der im unteren
Bereich der Zwischenräume zwischen dem Kopf der Rillenschiene und dem Belag der Fahrbahn
befindliche formelastische Werkstoff den Bewegungen des Kopfes der Rillenschiene folgen,
während der im obere Bereich der Zwischenräume befindliche formelastische Werkstoff
weiterhin sowohl am Kopf der Schiene als auch am Belag der Fahrbahn haften bleibt,
wobei sich zwischen dem im unteren und dem im oberen Bereich der Zwischenräume befindlichen
formelastische Werkstoff ein Hohlraum bildet. Die Bildung dieses Hohlraums ist dadurch
möglich, daß mindestens eine der beiden Flächen der Folie mit der Vergußmasse keine
dauerhafte Verbindung eingegangen ist.
[0007] In Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Zwischenräume zwischen
dem Kopf der Rillenschiene und dem Belag der Fahrbahn zunächst nur bis etwa zur Hälfte
der gesamten Höhe mit der Vergußmasse ausgefüllt. Dadurch erhalten beide Bereiche
des Vergusses eine etwa gleichgroße Dicke und werden daher bei den Bewegungen der
Rillenschiene etwa in gleicher Weise beansprucht.
[0008] In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Folie derart
in den betreffenden Zwischenraum eingelegt, daß sie mit einer ihrer beiden Seiten
an dem Belag der Fahrbahn anliegt. Hierdurch ist gewährleistet, daß - unabhängig von
der Breite der verwendeten Folie - der sich bei den Bewegungen der Rillenschiene ergebende
Hohlraum an dem Belag der Fahrbahn angrenzt.
[0009] Die Breite der verwendete Folie kann der Breite des jeweiligen Zwischenraums zwischen
dem Kopf der Rillenschiene und dem Belag der Fahrbahn entsprechen. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform der Folie ist die Breite der Folie geringer als die Breite des betreffenden
Zwischenraums zwischen dem Kopf der Rillenschiene und dem Belag der Fahrbahn. Dies
verringert einerseits die Kosten für die Folie und erleichtert andererseits das Einlegen
der Folie bei der Herstellung des Vergusses. Zweckmäßigerweise entspricht die Breite
der Folie etwa der Hälfte oder etwa einem Drittel der Breite des betreffenden Zwischenraums
zwischen dem Kopf der Rillenschiene und dem Belag der Fahrbahn.
[0010] Um sicherzustellen, daß sich bei den Bewegungen der Rillenschiene zwischen dem im
unteren und dem im oberen Bereich der Zwischenräume befindlichen formelastischen Werkstoff
ein Hohlraum bildet, ist die Folie auf mindestens einer ihrer beiden Flächen mit Silikon,
Teflon o. dgl. beschichtet.
[0011] Nach einem anderen Merkmal der Erfindung ist die Folie aus Silikon, Teflon o. dgl.
gebildet ist. Auch hierdurch ist die Bildung eines Hohlraums zwischen dem im unteren
und dem im oberen Bereich der Zwischenräume befindlichen formelastischen Werkstoff
sichergestellt.
[0012] Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- den oberen Bereich einer in einer Fahrbahn eingebetteten Rillenschiene für Schienenfahrzeuge
im Querschnitt, im unbelasteten Zustand;
- Fig. 2
- den oberen Bereich der in Fig. 1 dargestellten, in einer Fahrbahn eingebetteten Rillenschiene
für Schienenfahrzeuge, ebenfalls im Querschnitt, im belasteten Zustand.
[0013] Die in Fig. 1 dargestellte Rillenschiene 1 ist derart in die Fahrbahn 2 eingebettet,
daß die Oberfläche des Kopfes 1' der Rillenschiene 1 mit der Oberfläche des Belages
2' der Fahrbahn 2 fluchtet. Die Zwischenräume 3 und 4 zwischen dem Kopf 1' der Rillenschiene
1 und dem Belag 2' der Fahrbahn 2 sind mit einer Vergußmasse 5 ausgegossen. Das Einfüllen
der Vergußmasse 5 ist in der Weise erfolgt, daß die Zwischenräume 3 und 4 zunächst
nur im unteren Bereich 5' - bis zur Höhe H' - ausgefüllt worden sind. Dann ist auf
die Oberfläche der im unteren Bereich 5' der Zwischenräume 3 und 4 befindlichen Vergußmasse
5 eine Folie 6 aufgelegt worden und anschließend auch der obere Bereich 5'' der Zwischenräume
3 und 4, also der Querschnitt der Zwischenräume 3 und 4 in seiner gesamten Höhe H
mit der Vergußmasse 5 ausgefüllt worden.
[0014] Wenn ein Schienenfahrzeug über das Gleis - dessen Bestandteil die Rillenschiene 1
ist - hinwegfährt, kommt es zu einem Absenken der Rillenschiene 1 gegenüber der Fahrbahn
2. Wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, verbleibt beim Absenken der Rillenschiene 1 unter
der Belastung des darüber hinwegfahrenden Schienenfahrzeugs die im oberen Bereich
5'' des Zwischenraums 3 befindliche Vergußmasse 5 am Belag 2' der Fahrbahn 2 haften,
während sich die im unteren Bereich 5'' befindliche Vergußmasse 5 vom Belag 2' der
Fahrbahn 2 löst und - gemeinsam mit der Rillenschiene 1 - nach unten abgesenkt wird.
Dadurch entsteht zwischen der im oberen Bereich 5' und der im unteren Bereich 5''
des Zwischenraums 3 befindlichen Vergußmasse 5 ein Hohlraum 7, dessen Breite der Breite
B' der Folie 6 entspricht, wobei die Breite B' kleiner ist als die Breite B des Zwischenraums
3 zwischen dem Kopf 1' der Rillenschiene 1 und dem Belag 2' der Fahrbahn 2.
[0015] Was vorstehend bezüglich des - in der Zeichnung - links neben der Rillenschiene 1
befindlichen Zwischenraums 3 erörtert worden ist, gilt entsprechend für den rechts
neben der Rillenschiene 1 befindlichen Zwischenraum 4.
1. Verfahren für die Herstellung eines Vergusses in den Zwischenräumen zwischen dem Kopf
einer in eine Fahrbahn eingebetteten Rillenschiene - als Bestandteil eines Gleises
für Schienenfahrzeuge - und dem Belag der Fahrbahn mittels eines formelastischen Werkstoffs,
dadurch gekennzeichnet,
1.1 daß zunächst nur der untere Bereich (5') der Zwischenräume (3, 4) zwischen dem
Kopf (1') der Rillenschiene (1) und dem Belag (2') der Fahrbahn (2) - bis zu einer
bestimmtem Höhe (H') - mit der Vergußmasse (5) aus formelastischem Werkstoff ausgefüllt
wird,
1.2 daß sodann auf die Oberfläche der im unteren Bereich (5') der Zwischenräume (3,
4) befindlichen Vergußmasse (5) eine Folie (6) aufgelegt wird, von deren beiden Flächen
zumindest eine mit der Vergußmasse (5) keine dauerhafte Verbindung eingeht,
1.3 und daß schließlich der gesamte Querschnitt der Zwischenräume (3, 4) zwischen
dem Kopf (1') der Rillenschiene (1) und dem Belag (2') der Fahrbahn (2) mit der Vergußmasse
(5) ausgefüllt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenräume (3, 4) zwischen
dem Kopf (1') der Rillenschiene (1) und dem Belag (2') der Fahrbahn (2) zunächst nur
bis etwa zur Hälfte ihrer gesamten Höhe (H) mit der Vergußmasse (6) ausgefüllt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (6) derart
in den betreffenden Zwischenraum (3, 4) eingelegt wird, daß sie mit einer ihrer beiden
Seiten an dem Belag (2') der Fahrbahn (2) anliegt.
4. Folie für die Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Breite (B') der Folie (7) geringer ist als die Breite (B) des betreffenden
Zwischenraums (3, 4) zwischen dem Kopf (1') der Rillenschiene (1) und dem Belag (2')
der Fahrbahn (2).
5. Folie nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite (B') der Folie (7) etwa
der Hälfte der Breite (B) des betreffenden Zwischenraums (3, 4) zwischen dem Kopf
(1') der Rillenschiene (1) und dem Belag (2') der Fahrbahn (2) entspricht.
6. Folie nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite (B') der Folie (7) etwa
einem Drittel der Breite (B) des betreffenden Zwischenraums (3, 4) zwischen dem Kopf
(1') der Rillenschiene (1) und dem Belag (2') der Fahrbahn (2) entspricht.
7. Folie nach Anspruch 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie auf mindestens einer
ihrer beiden Flächen mit Silikon, Teflon o. dgl. beschichtet ist.
8. Folie nach Anspruch 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus Silikon, Teflon
o. dgl. gebildet ist.