[0001] Die Erfindung betrifft ein Sicherheitsschloß für die Tür eines Gehäuses, insbesondere
eines Verzweigergehäuses der Telekommunikations- und Datentechnik, bei dem die Einstecköffnung
für den Schlüsel durch eine Schlüssellochsicherung abdeckbar ist und die Schlüssellochsicherung
durch eine elektromagnetische Sperre arretierbar ist, wobei die Schlüssellochsicherung
aus einer schwenkbaren Abdeckscheibe besteht, die rückseitig ein Gegenlager mit einer
Bohrung aufweist, mit der der Magnetanker eines Elektromagneten in Eingriff bringbar
ist.
[0002] Ein derartiges Sicherheitsschloß ist aus der DE 196 50 847 bekannt.
[0003] Bei einer Vielzahl von betrieblichen und privaten Einrichtungen besteht häufig die
Notwendigkeit, Schränke, Gehäuse und dgl. durch ein Sicherheitsschloß vor fremdem
und unberechtigtem Zugang zu schützen.
Insbesondere sind auf dem Gebiet der Telekommunikations- und Datentechnik die Verbindungen
von Kabeln oder Datenleitungen derart unterzubringen und zu verschließen, daß Veränderungen
an den Verbindungen durch unberechtigte Personen ausgeschlossen werden können. Hierzu
sind Systeme bekannt, die durch Schlüssel betätigt werden. Geht nun aber ein derartiger
Schlüssel verloren, so ist der Finder in der Lage, sich Zutritt zu den entsprechenden
Anlagen zu verschaffen.
Aus der DE 35 32 431 C2 ist ein Schlüsselschild mit schwenkbar angelenktem Deckel
bekannt, bei dem der Deckel nur verschoben werden kann, wenn vorher eine elektromechanische
Sicherheitssperreinrichtung aktiviert bzw. deaktiviert wurde. In dem DE 89 02 827
U1 ist eine Schlüssellochabdeckung beschrieben, die durch einen Magnetschlüssel verlagert
werden kann.
Schließlich sei noch das DE 92 07 886 U1 erwähnt. Hieraus ist eine
Schlüssellochabdeckung bekannt, die nach einem Schließvorgang das Schlüsselloch selbsttätig
verschließt. Die Aufhebung dieser Sperre erfolgt über einen an eine Magnetspule gegebenen
Impuls.
[0004] Durch die aus der gattungsbildenden Schrift bekannte elektromechanische Sperre der
Schlüssellochsicherung wird erreicht, daß auch der Finder eines verlorengegangenen
Schlüssels nicht in der Lage ist, sich Zugang zu dem verschlossenen Gehäuse zu verschaffen.
Erst wenn er in der Lage, ist diese Sperre aufzuheben, kann der Schlüssel eingeführt
und damit der eigentliche Schließvorgang ausgelöst werden.
[0005] Wird nun andererseits versucht, die Schlüssellochabdeckung gewaltsam zu verschwenken,
so wirken auf den Magnetanker, der mit der Bohrung im Gegenlager in Eingriff steht,
erhebliche Seitenkräfte. Dies kann zu Beschädigungen des Magnetankers führen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Sicherheitsschloß der im Oberbegriff
eds Anspruch 1 genannten Art so auszubilden, daß der Magnetanker durch von außen einwirkende
Kräfte nicht beeinflußt wird.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß der Magnetanker durch eine
Schubstange verlängert ist und daß das vom Magnetanker abgewandte Ende der Schubstange
mit der Bohrung im Gegenlager in Eingriff bringbar ist.
[0008] Vorzugsweise ist der Elektromagnet zumindest im Bereich des austretenden Magnetankers
von einem Gehäuse mit Abstand derart umgeben, daß der Magnetanker in seiner ausgefahrensten
Position innerhalb des Gehäuses endet. Die Schubstange ist durch eine Öffnung des
Gehäuses zur Bohrung des Gegenlagers geführt.
[0009] Um die Beweglichkeit und das Temperaturverhalten des Magnetankers innerhalb des Elektromagneten
zu verbessem, ist dieser in einer Hülse geführt und die Innenoberfläche der Hülse
und der Außenumfang des Magnetankers sind mit einem reibungsmindernden, wasserabweisenden
Material, wie z.B. Teflon, beschichtet.
[0010] Die Erfindung soll nachfolgend an in den Zeichnungen dargestellten Beispielen erläutert
werden.
[0011] Dabei zeigt:
Figur 1 die Vorderansicht einer bekannten Griffmuschel für Telekommunikationsgehäuse,
Figur 2 und 3 eine elektromagnetische Sperre für die Schlüssellochsicherung an der
Rückseite einer Griffmuschel nach Figur 1,
Figur 4 eine entsprechende bi- stabile Magnetverriegelung und Figur 5 eine vergrößerte
Darstellung der Ausgestaltung des Elektromagneten mit dem Magnetanker.
[0012] Die Figur 1 zeigt die Vorderansicht einer sogenannten Griffmuschel. Diese Griffmuschel,
die mit 1 bezeichnet ist, weist zentral eine Öffnung auf, in die ein Schlüssel einführbar
ist. Bevor dies möglich ist, muß allerdings eine Schlüssellochsicherung betätigt werden.
Diese besteht aus einer verschwenkbaren Scheibe oder Platte 2(Fig.2) auf der Rückseite
der Griffmuschel. Das Verschwenken erfolgt bisher mittels eines Schraubenziehers,
mit dem die Schraube 3 verdreht wird.
Diese Sicherung kann somit jeder überwinden.
Erfindungsgemäß ist nun eine elektromagnetische Sperre vorgesehen, die ein Verschwenken
der Schlüssellochsicherung nur berechtigten Personen erlaubt.
Nachgewiesen wird diese Berechtigung beispielsweise durch die Überprüfung eines entsprechenden
Codeträgers.
Erst wenn die Codierung für richtig befunden wurde, kann die Schlüssellochsicherung
verschwenkt oder verschoben werden, so daß erst dann die Einführung eines Schlüssels
möglich ist.
Die Sperre kann aus einem Elektromagneten 4 bestehen, dessen Magnetanker 5 mit einem
entsprechenden Gegenlager 6 auf der Schlüssellochsicherung zusammenwirkt. Auch eine
bi-stabile Magnetverriegelung 7 ist einsetzbar. Hierbei erfolgt die Verriegelung bzw.
die Entriegelung durch Verschiebung des Magnetankers unter Strom.
Schließlich ist auch ein elektromotorischer Schwenk-oder Verschiebeantrieb für die
Schlüssellochsicherung denkbar. Die Verriegelung erfolgt hierbei durch einen Stromstoß,
durch den der Magnetanker (5) die Schubstange (8) ausschiebt. Der Magnetanker (5)
und damit auch die Schubstange werden durch magnetische Kraft in ihrer Lage gehalten.
Entriegelt wird durch einen Stromstoß umgekehrter Polarität, durch den der Magnetanker
(5) eingezogen wird.Die Schubstange wird durch die Federkraft wieder zurückgedrückt.
Die Aktivierung dieser vorstehend beschriebenen Einrichtungen erfolgt durch einen
Lesekopf, der - bei dem in den Zeichnungen dargestellten Ausführungen - an der Rückseite
der Griffmuschel angebracht und mit der Sperre oder dem Antrieb leitend verbunden
ist. Berührungslos wirkt ein derartiger Lesekopf mit einem Codeträger zusammen, der
z.B. an der Vorderseite gegen die Griffmuschel gehalten wird. Ist diese Codierung
richtig, wird die Sperre freigegeben und die Schlüssellochsicherung kann durch Verdrehen
der
Schlitzschraube verschwenkt werden,so daß der Schlüssel dann für den eigentlichen
Schließvorgang eingeführt werden kann.
Der Codeträger kann auch Teil des Schraubendrehers zur Betätigung der Schlitzschraube
sein. In diesem Fall muß der Lesekopf selbstverständlich an oder nahe der Schlitzschraube
angeordnet sein, um die Datenübertragung zu ermöglichen.
1. Sicherheitsschloß für die Tür eines Gehäuses, insbesondere eines Verzweigergehäuses
der Telekommunikations- und Datentechnik, bei dem die Einstecköffnung für den Schlüsel
durch eine Schlüssellochsicherung abdeckbar ist und die Schlüssellochsicherung durch
eine elektromagnetische Sperre arretierbar ist, wobei die Schlüssellochsicherung aus
einer schwenkbaren Abdeckscheibe besteht, die rückseitig ein Gegenlager mit einer
Bohrung aufweist, mit der der Magnetanker eines Elektromagneten in Eingriff bringbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Magnetanker ( 5) durch eine Schubstange (8) verlängert ist und daß das vom
Magnetanker abgewandte Ende der Schubstange mit der Bohrung im Gegenlager (6) in Eingriff
bringbar ist.
2. Sicherheitsschloß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektromagnet ( 4,7) zumindest im Bereich des austretenden Magnetankers (5)
von einem Gehäuse (9) mit Abstand derart umgeben ist, daß der Magnetanker in seiner
ausgefahrensten Position innerhalb des Gehäuses endet und daß die Schubstange (8)
durch eine Öffnung (10) des Gehäuses (9) zur Bohrung des Gegenlagers (6) geführt ist.
3. Sicherheitsschloß nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Magnetanker (5) innerhalb des Elektromagneten (4,7) in einer Hülse (11) geführt
ist und daß die Innenoberfläche der Hülse (11) und der Außenumfang des Magnetankers
(5) mit einem reibungsmindernden, wasserabweisenden Material, wie z.B. Teflon beschichtet
sind.