[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Toranlage für Gebäude, bestehend aus einem vertikal
in eine Wandöffnung des Gebäudes einsetzbaren Rahmen, einem in demselben befindlichen,
gliederartigen Torblatt, welches seitlich geführt aus einer vertikalen Schließstellung
in eine zumindest annähernd horizontale Offenstellung bewegbar ist und aus einer Gewichtsausgleichseinheit,
die aus mindestens einer durch Drehung vorspannbaren, mit einem Ende an einer sie
aufnehmenden, horizontalen Welle angreifenden und über dieselbe den Gewichtsausgleich
durchführenden Schraubenfeder gebildet ist.
[0002] Es sind Toranlagen für Gebäude bekannt, die ein gliederartiges Torblatt aufweisen.
In Abhängigkeit von der Ausgestaltung der einzelnen Torblattglieder wird ein solches
Tor auch als Sektional- oder Lamellentor bezeichnet. Die einzelnen Glieder eines solchen
Torblattes sind seitlich, vorzugsweise über in Schienen laufende Rollen, geführt und
können, meist durch einen Antrieb, aus einer vertikalen Schließstellung in eine Offenstellung
bewegt werden, die entweder horizontal oder annähernd horizontal verläuft. Um auszuschließen,
daß der Torantrieb das gesamte Gewicht des Torblattes aus der Schließstellung anheben
muß, ist dem Torblatt eine sogenannte Gewichtsausgleichseinheit zugeordnet. Eine solche
Gewichtsausgleichseinheit kann beispielsweise aus Schraubenzugfedereinheiten bestehen,
die im Bereich der horizontalen Laufschienenabschnitte angeordnet sind. Eine solche
Anordnung wirkt sich im Deckenbereich als äußerst störend aus und benötigt verhältnismäßig
lange Federn, die den gesamten Hub des Torblattes ausgleichen müssen. Darüber hinaus
ist es aus der PCT-Patentanmeldung 94/25 713 bekannt, eine Gewichtsausgleichseinheit
durch zwei durch Drehung vorspannbare Schraubenfedern zu bilden. Die Gewichtsausgleichseinheit
ist im Bereich des Sturzes der Gebäudeöffnung angeordnet und diese Schraubenfedern
wirken im vorgespannten Zustand mit einem Ende auf einen Flansch, der auf einer drehbaren
Welle befestigt ist. Über diese Welle können die Schraubenfedern problemlos von außen
vorgespannt werden. Das andere Ende der Schraubenfeder wirkt auf jeweils eine Seiltrommel,
die einerseits das Ende eines Seiles fest aufnimmt, während das andere Ende des Seiles
im unteren Bereich des Torblattes befestigt ist. Über diese vorgespannten Schraubenfedern
und deren Dimensionierung kann der Gewichtsausgleich des sich hebenden oder senkenden
Torblattes problemlos durchgeführt werden. Als Nachteil einer solchen Gewichtsausgleichseinheit
wird es jedoch angesehen, daß dieselbe eine verhältnismäßig große Sturzhöhe benötigt,
die für die Höhe der Toranlage bzw. des Torblattes verloren ist. Die vorbekannte Gewichtsausgleichseinheit
kann nämlich nur oberhalb des Torblattes montiert werden.
[0003] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Toranlage für Gebäude so auszugestalten,
daß dieselbe raumsparend bei besonders niedrigen Sturzhöhen montierbar ist.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei einer Toranlage für Gebäude
der eingangs beschriebenen Gattung vorgeschlagen, daß die Welle mit der Schraubenfeder
direkt am Torblatt angeordnet ist und an über seitlich über das Torblatt hinausragenden
Enden jeweils mindestens ein Treibrad trägt, welche mit seitlich des Torblattes am
Gebäude befestigten, dem Treibrad entsprechenden Leisten formschlüssig in Eingriff
sind.
[0005] Durch eine derartige Ausgestaltung der Toranlage kann die Gewichtsausgleichseinheit
direkt am Torblatt angeordnet werden. Der oberhalb des Torblattes befindliche Raum
bleibt frei, so daß nur äußerst niedrige Sturzhöhen erforderlich sind.
[0006] Weitere Merkmale einer Toranlage gemäß der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis
6 offenbart.
[0007] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in einer Zeichnung in vereinfachter Weise
und nicht maßstabsgerecht gezeichneten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Dabei
zeigen
- Fig. 1
- eine Aufrißdarstellung einer erfindungsgemäßen Toranlage im Schnitt,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf den linken Seitenbereich der Toranlage der Fig. 1 und
- Fig. 3
- eine Ansicht der Stirnseite des unteren Gliedes der Toranlage der Fig. 1.
[0008] In der Fig. 1 der Zeichnung ist von einer Toranlage für ein Gebäude, beispielsweise
einer Garage, nur das unterste Glied 1 des Torblattes gezeigt, welches als Sektional-
oder Lamellentor ausgebildet ist. Dieses Glied 1 besteht beispielsweise aus einem
Hohlprofil 2 (Fig. 3) aus Aluminium oder Kunststoff, welches in an sich bekannter
Weise durch einen Strangpreß- bzw. Extrusionsvorgang hergestellt wurde. Dieses Hohlprofil
2 wird bei einem Lamellentor als unterstes Glied 1 des Torblattes angeschlossen und
ist bei einem Sektionaltor ein Teil der untersten Sektion und fest mit derselben verbunden.
Als Abschluß kann an seiner Unterkante ein beispielsweise elastisches Dichtprofil
3 versehen sein. Das Hohlprofil 2 weist eine Öffnung 4 auf, die im dargestellten Ausführungsbeispiel
kreisförmigen Querschnitt besitzt. An beiden Enden kann die Öffnung 4 durch in der
Fig. 1 erkennbare Lagerdeckel 5,6 geschlossen sein.
[0009] Durch die gesamte Öffnung 4 erstreckt sich eine Welle 7, die an beiden Seiten bzw.
Enden des Hohlprofiles 2 bzw. des Torblattes noch um ein vorgegebenes Maß aus der
Öffnung 4 herausragt. Die Welle 7 weist im dargestellten Ausführungsbeispiel in ihren
Endbereichen kreisförmigen Querschnitt auf. Im mittleren Bereich ist die Welle 7 kann
als Sechskant 7a ausgebildet sein. Die Welle 7 ist in den beiden Lagerdeckeln 5,6
drehbar gelagert. Aus Gewichtsgründen ist die Welle 7 aus einem Hohlprofil gebildet.
Bei durchgehendem, also nicht verändertem Querschnitt, kann die Welle 7 gezogen sein
und eine geformte, axiale Nut besitzen.
[0010] An ihrem in der Öffnung 4 befindlichen und dem Lagerdeckel 5 zugewandten Ende nimmt
die Welle 7 einen drehbaren Spannring 8 auf, der einstückig mit einem an sich bekannten
Schneckenrad 9 gefertigt sein kann. Bedarfsweise kann das Schneckenrad 9 auch getrennt
gefertigt sein, wird jedoch dann mit dem Spannring 8 fest verbunden. Der Spannring
8 besitzt im dargestellten Ausführungsbeispiel an seiner äußeren Mantelfläche eine
gewindeartig umlaufende Rille 10, in der das eine Ende einer Schraubenfeder 11 gehalten
ist. Dabei wird der Spannring 8 in die Schraubenfeder 11, ähnlich wie eine Schraube,
eingedreht und, in der Endstellung, fest mit der Schraubenfeder 11 verspannt. Der
Spannring 8 kann auch eine glatte, zylindrische Mantelfläche besitzen. Dann wird vorteilhaft
eine radiale Bohrung vorgesehen, in die ein radial nach innen abgebogenes Ende der
Schraubenfeder 11 einrasten kann. Die Schraubenfeder 11 ist so lang ausgebildet, daß
sie sich annähernd über die gesamte Breite des Torblattes und damit über die Länge
des Hohlprofiles 2 bzw. der Öffnung 4 erstreckt.
[0011] An ihrem anderen Ende ist die Schraubenfeder 11 in gleicher Weise wie auf dem Spannring
8 auf einem Stützring 12 befestigt. Auch der Stützring 12 weist dabei eine gewindegangartig
verlaufende Rille 10 auf, über die die Schraubenfeder 11 auf den Stützring 12 aufgedreht
wurde. Dieses Ende der Schraubenfeder 11 ist fest mit dem Stützring 12 verbunden.
Der Stützring 12 kann, wie bereits oben beim Spannring 8 ausgeführt, eine glatte zylindrische
Mantelfläche besitzen, auf der dann jedoch die Schraubenfeder 11 gesichert sein muß.
Der Stützring 12 ist einerseits auf dem Sechskant 7a der Welle 7 gehalten und führt
somit, falls erforderlich, zusammen mit der Welle 7 eine Drehbewegung aus. Andererseits
ist der Stützring 12 im Lagerdeckel 6 drehbar geführt. Zu beiden Seiten des Torblattes
ist an der Innenwand des die Toranlage aufnehmenden Gebäudes eine Leiste befestigt,
die im dargestellten Ausführungsbeispiel aus einer Führungsschiene 13 mit U-förmigem
Querschnitt und einer nur angedeuteten Kette 14 weitgehend biegesteif in der Führungsschiene
13 angeordnet ist. Die hier aus Führungsschiene 13 und Kette 14 bestehende Leiste
erstreckt sich nicht nur über die gesamte Höhe der Öffnung des Gebäudes, die durch
die Toranlage und damit durch das Torblatt geschlossen werden soll, sondern auch noch
über ein bogenförmiges Teil bis in den Bereich der Decke. Bedarfsweise kann die Leiste
auch durch eine Zahnstange oder einen fest angeordneten Zahnriemen gebildet sein.
Die Leiste und damit die Führungsschiene 13 mit der Kette 14 verläuft genau parallel
zur Bewegungsbahn der Welle 7. Bei der Ausbildung der Leiste als Führungsschiene 13
mit Kette 14 kämmt mit jeder Kette 14 ein als Kettenrad 15 ausgebildetes Treibrad,
welches auf jedem Ende der Welle 7 drehfest gehalten ist. Bei der Verwendung einer
Zahnstange oder eines Zahnriemens wird das Kettenrad 15 durch ein entsprechendes Zahnrad
ersetzt.
[0012] Im dargestellten Ausführungsbeispiel nimmt das unterste Glied 1 des Torblattes zusammen
mit der Dichtleiste 3 die unterste Lage ein, so daß die Öffnung des Gebäudes geschlossen
ist. Nach der Montage der Toranlage wird nun die Schraubenfeder 11 durch entsprechende
Drehung gespannt. Diese Spannung erfolgt über das Schneckenrad 9, in welches eine
entsprechende, in der Zeichnung der Einfachheit halber nicht dargestellte Schneckenwelle
eingreift. Bei entsprechender Dimensionierung der Schraubenfeder 11 erfolgt diese
Spannung nun so stark, daß die Schraubenfeder 11 einen Gewichtsausgleich des Torblattes
durchführt, das Torblatt aber noch in seiner geschlossenen Lage verbleibt, in der
es beispielsweise verriegelt ist. Sobald beispielsweise die Verriegelung aufgehoben
wird, kann das Torblatt und damit dessen unterstes Glied 1 ohne jegliche Kraftanstrengung
manuell oder über einen Antrieb nach oben bewegt werden. Bei dieser Bewegung des Torblattes
bzw. des untersten Gliedes 1 rollen die Kettenräder 15 in den ihnen zugeordneten Ketten
14 nach oben ab. Bei dieser Bewegung dreht sich die Welle 7, während der Spannring
8 seine Spannstellung beibehält. Über die Welle 7 dreht sich jedoch auch der auf dem
Sechskant 7a der Welle 7 befindliche Stützring 12, über den nun die Schraubenfeder
11 annähernd proportional zur Abnahme des Gewichtes des Torblattes entspannt wird.
In der obersten Lage des Torblattes, in der das Torblatt eine fast horizontale Lage
einnimmt, ist die Schraubenfeder 11 weitgehend entspannt. Dabei ist jedoch immer Voraussetzung,
daß sich die Welle 7 über das Kettenrad 15 entlang der Bahn der Kette 14 so dreht,
daß die Schraubenfeder 11 tatsächlich entspannt wird. Dies bedeutet aber auch umgekehrt,
daß der Spannring 8 so gewählt und die Steigung der Schraubenfeder 11 so ausgebildet
sein muß, daß das ursprüngliche bzw. erste Spannen der Schraubenfeder 11 durch den
Spannring 8 erfolgen kann. Beim Schließen des Torblattes nimmt nun das Gewicht des
Teiles des Torblattes zu, der sich im senkrechten Bereich befindet. Dies führt dazu,
daß beim Schließen des Torblattes und damit bei der Bewegung des untersten Gliedes
1 desselben in die Schließlage die Schraubenfeder 11 wieder über die Drehung der Welle
7 gespannt wird. Das exakte Kämmen der Kettenräder 15 in den Ketten 14 setzt voraus,
daß das Torblatt zumindest in seiner senkrechten Lage exakt geführt ist. Dies kann
über an sich bekannte Rollen erfolgen, die in seitlichen Führungsschienen laufen.
Es ist zweckmäßig, wenn die Enden der Welle 7 noch besondere, in der Zeichnung nicht
dargestellte Zapfen besitzen, auf denen diesbezügliche Rollen gelagert sind. Dabei
ist es möglich, die diesen Rollen zugeordnete Führung einstückig mit der Führungsschiene
13 auszubilden.
[0013] In Ergänzung des erläuterten Ausführungsbeispieles ist es möglich, die Kettenräder
15 nicht direkt auf der Welle 7, sondern auf einer Nebenrolle anzuordnen, die achsparallel
zur Welle 7 verläuft und die in vorteilhafter Weise nur aus zwei Wellenstümpfen besteht.
Hier muß jedoch dann zwischen der Welle 7 und der nebenwelle eine Drehmomentübertragung
vorgesehen sein, die beispielsweise aus Zahnrädern besteht, die auf der Welle 7 und
der Nebenwelle angeordnet sind. Dabei können auch unterschiedliche Übersetzungsverhältnisse
realisiert werden.
[0014] Ferner ist es möglich, im Bereich des Gliedes 1 einen Antrieb, beispielsweise einen
Elektromotor, vorzusehen, dessen Drehmoment in an sich bekannter Weise auf die Welle
7 oder die Nebenrolle übertragen wird. Dadurch ist es möglich, einen für die Bewegung
des Torblattes eingesetzten Antrieb direkt am Torblatt zu befestigen. Schließlich
kann der Welle 7 eine Torabsturzsicherung zugeordnet sein.
1. Toranlage für Gebäude, bestehend aus einem vertikal in eine Wandöffnung des Gebäudes
einsetzbaren Rahmen, einem in demselben befindlichen, gliederartigen Torblatt, welches
seitlich geführt aus einer vertikalen Schließstellung in eine zumindest annähernd
horizontale Offenstellung bewegbar ist und aus einer Gewichtsausgleichseinheit, die
aus mindestens einer durch Drehung vorspannbaren, mit einem Ende an einer sie aufnehmenden,
horizontalen Welle angreifenden und über dieselbe den Gewichtsausgleich durchführenden
Schraubenfeder gebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Welle (7) mit der Schraubenfeder (11) direkt am Torblatt angeordnet ist und
an über seitlich über das Torblatt hinausragenden Enden jeweils mindestens ein Treibrad
(15) trägt, welche mit seitlich des Torblattes am Gebäude befestigten, dem Treibrad
(15) entsprechenden Leisten (14) form- oder reibschlüssig schlüssig in Eingriff sind.
2. Toranlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Welle (7) mit der Schraubenfeder (11) im unteren Bereich des Torblattes und
die Leisten (13,14) senkrecht angeordnet sind.
3. Toranlage nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Welle (7) mit der Schraubenfeder (11) am untersten Glied (1) des Torblattes
angeordnet ist.
4. Toranlage nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Teil des untersten Gliedes (1) des Torblattes als Hohlprofil (2)
ausgebildet und die Welle (7) mit der Schraubenfeder (11) in dem Hohlprofil (2) angeordnet
ist.
5. Toranlage nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Treibräder (15) als Zahn- oder Kettenräder ausgebildet und die Leisten (14)
durch geführte Ketten gebildet sind.
6. Toranlage nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Welle (7) ein Torantrieb zugeordnet ist.
7. Toranlage nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Welle (7) eine Torabsturzsicherung zugeordnet ist.