[0001] Die Erfindung betrifft einen Halter für Steinplatten eines Verbrennungsofens beispielsweise
einer Müllverbrennungsanlage, mit einem Träger zum Unterfassen einer Steinplatte und
einer in den Träger aufrecht einhängbaren, plattenförmigen Lasche zum Beihalten der
unterfaßten Steinplatte.
[0002] Die Begrenzungswand eines Müll-Verbrennungsofens besteht üblicherweise aus einer
Rohr-Wand und vorgehängten, feuerfesten Steinplatten beispielsweise aus Siliciumkarbid.
Die die einzelnen parallelen Rohre verbindenden Metallwandabschnitte werden auch Rohrflossen
genannt, an welche massive Halter der eingangs genannten Art (G 90 16 206.4) zum Unterstützen
und Beihalten der Steinplatten befestigt sind. Da die Ofenwand eine Vielzahl von Steinplatten
aufweist, erweist sich das Anschweißen der zahlreichen Träger als einen sehr zeitraubenden
Arbeitsgang. Darüber hinaus müssen in den Steinplatten im Bereich der Halter Ausnehmungen
vorgesehen sein, in welche die Laschen zwecks Beihalten der Steinplatten eingebettet
sind. Derartige Ausnehmungen mindern die zum Schutz der Rohrwand erforderliche Plattenstärke.
Der trapezförmige Träger des Halters gemaß DE-40 07 662 C1 läßt sich nur schwer an
die Rohrflossen anschweißen. Außerdem erfordert der Halter große Ausnehmungen in den
Steinplatten.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den eingangs genannten Halter zu verbessern.
[0004] Dazu ist bei dem eingangs genannten Halter erfindungsgemäß vorgesehen, daß der Träger
ein Bolzen ist, der an seinem dem Schweißfuß abgewandten Ende einen aufrechten Haken
zum Hintergreifen der eingehängten Lasche aufweist, und daß die Lasche zwei Schürzen
besitzt, die bei eingehängter Lasche unter den Bolzen herabreichen. Da der Träger
in seiner Form auf einen Bolzen reduziert ist, können die erforderlichen Ausschnitte
in den Steinplatten kleiner gehalten werden, was ihre Schutzfunktion verbessert und
die Korrosionsgefahr der Rohrwand herabsetzt. Ferner ergibt sich der große Vorteil,
daß der Träger im Bolzenschweißverfahren an die Metallwand angeschweißt werden kann,
was die Arbeitszeit zur Befestigung der zahlreichen Träger an der Metallwand wesentlich
verkürzt. Die von der Lasche herabreichenden Schürzen reichen aus, diejenige Steinplatte
von oben gegen die Metallwand beizuhalten, die sich unterhalb der vom Bolzen getragenen
Steinplatte befindet.
[0005] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung besitzt der Bolzen vor dem Haken eine
der Stärke der Lasche entsprechende Ausklinkung. Dadurch gewinnt die Lasche auf dem
Bolzen bereits bei der Montage eine definierte Position, so daß das Aufsetzen der
Steinplatte auf den Bolzen erleichert wird. Zweckmäßig sind die aneinander gegenüberliegenden
Seitenteile der Lasche relativ zu dem die Seitenteile verbindenden Mittelteil der
Lasche abgekantet, wodurch sich eine Verkleinerung der seitlichen Ausnehmungen der
Steinplatte erreichen läßt. Ferner empfiehlt es sich, die eingehängte Lasche nicht
oder jedenfalls nicht wesentlich höher zu machen als etwa die Höhe des Hakens. Auch
durch diese Maßnahme läßt sich der Ausschnitt in der Steinplatte für die Lasche klein
halten. Wenn in weiterhin bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung der Haken in dem
von den abgekanteten Seitenteilen definierten Raum beherbergt ist und die Schürzen
nicht weiter unter den Bolzen herabreichen als sich die Lasche über den Bolzen erhebt,
können die für den Halter benötigten Ausnehmungen in den Steinplatten oben und unten
symmetrisch geformt werden, was die Herstellung der Steinplatten vereinfacht und der
Gefahr von Rißbildungen in den Steinplatten entgegenwirkt. Schließlich muß die Verschweißung
des Bolzens an der Metallwand das erhebliche Gewicht der Steinplatten ohne Bruchgefahr
trotz der eminenten thermischen Belastung aufnehmen können. Dieser Anforderung wird
ein Bolzen gerecht, der in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung als Querschnittsform
ein aufrecht stehendes Rechteck insbesondere von 15 x 8 mm darstellt. Ferner empfiehlt
es sich, den verbrennungsraumseitigen Teil der Ausnehmungen in den Steinplatten mit
einer Wolle, einem keramischen Flies oder einer aufgeklebten, luftdurchlässigen Wärmedämmschicht
auszukleiden, um dadurch ergänzend einem Verzundern des Halters entgegenzuwirken.
[0006] Die Erfindung wird nachstehend anhand des in der beigefügten Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels im einzelnen erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht eines mit den Merkmalen der Erfindung ausgestattenen
Halters;
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht der Lasche zum Halter nach Figur 1;
- Figur 3
- eine perspektivische Ansicht des Bolzens zum Halter nach Figur 1;
- Figur 4
- einen Vertikalschnitt durch eine Ofenwand mit angeschweißtem Halter nach Figur 1;
- Figur 5
- einen Schnitt durch die Ofenwand nach Figur 4 längs der Linie A - A; und
- Figur 6
- einen Schnitt durch die Ofenwand nach Figur 4 längs der Linie B - B.
[0007] Der Halter 1 besteht aus einem Bolzen 20 und einer in den Bolzen 20 eingehängten
Lasche 30. Der Bolzen 20 weist einen Schaft 21 mit vorderem Schweißfuß 22 sowie am
dem Schweißfuß 22 abgewandten Ende einen aufrecht stehenden Haken 25 auf. Die Querschnittsform
des Schaftes 21 ist ein aufrecht stehendes Rechteck mit den Außenmaßes 15 x 8 mm.
Am Übergang der auf den Schweißfuß 22 zuweisenden Vorderfläche 26 des Hakens 25 besitzt
der Schaft 21 eine Ausklinkung 23, deren in Schaftlängsrichtung genommene Breite der
Stärke eines Mittelteils 35 der Lasche 30 entspricht.
[0008] Die im wesentlichen plattenförmige Lasche 30 besteht aus zwei gegenüberliegenden
Seitenteilen 32, 34 und dem sie verbindenden Mittelteil 35. Die Seitenteile 32, 34
sind relativ zum Mittelteil 35 in gleicher Richtung und im wesentlichen um den gleichen
Betrag abgekantet. Das Mittelteil 35 besitzt von seiner Unterseite her einen Ausschnitt
36 von einer Breite, der der Stärke des Schaftes 21 entspricht, also wenig größer
als 8 mm ist. Dadurch sind an jedem Seitenteil je eine herabreichende Schürze 37,
39 ausgebildet. Zur Montage wird die Lasche 30 in der in Figur 1 dargestellten Weise
in den Bolzen 20 eingehängt, wobei das Mittelteil in dem Ausschnitt 36 gehalten ist
und die beiden Seitenteile 32, 34 einen Raum zwischen sich definieren, in welchem
der Haken 25 aufgenommen ist. Die Schürzen 37, 39 reichen dann so weit unter den Schaft
21, wie sich das Mittelteil 35 und die beiden Seitenteile 32, 34 über den Schaft 21
erheben. Ferner sieht man aus Figur 1, daß die Seitenteile 32, 34 und das Mittelteil
35 nur unbedeutend höher sind als der Haken 25.
[0009] Zum Befestigen des Halters 1 an einer die Rohre 4, 5 einer Rohrwand 2 verbindenden
Rohrflosse 3 wird der Schaft 21 mit seinem Schweißfuß 22 durch Bolzenschweißen an
der Rohrflosse 3 verschweißt, was nur kurze Zeit erfordert. Alsdann kann die Lasche
30 zur Vorbereitung des Aufbaus der Steinplattenwand vor der Rohrwand 2 in den Halter
wie erläutert eingehängt werden.
[0010] Von der Steinplattenwand sind hier nur die beiden übereinander angeordneten Steinplatten
6 und 7 im Bereich des Halters 1 dargestellt. Die obere Steinplatte 6 weist eine etwa
in die Mitte ihrer Unterseite öffnende Ausnehmung 15 auf, in welcher der obere Teil
der Lasche 30 sowie der Haken 25 unterzubringen sind. Wie Figur 5 zeigt, hat die Ausnehmung
15 eine Breite, die etwas größer ist als die Breite der Lasche 30. Ein Ausschnitt
18 in der Unterseite der Steinplatte 6, welche auf dem Schaft 21 aufsitzt, reicht
von deren Innenseite 11 bis zur Ausnehmung 15. Die Tiefe des Ausschnitts 18 kann etwa
der halben Höhe des Schaftes 21 entsprechen.
[0011] Die untere Steinplatte 7 weist eine etwa in die Mitte ihrer Oberseite öffnende Ausnehmung
16 auf, in welcher die Schürzen 37 und 39 Platz finden. Wie Figur 6 zeigt, hat die
Ausnehmung 16 eine Breite, die etwas größer ist als die Breite der Lasche 30. Ein
die untere Hälfte des Schaftes 21 aufnehmender Ausschnitt 13 in der Oberseite der
Steinplatte 7 erstreckt sich von deren Innenseite 17 bis zur Ausnehmung 16.
[0012] Der Ausschnitt 18 und die Ausnehmung 15 sind symmetrisch zu dem Ausschnitt 13 und
der Ausnehmung 16.
[0013] Beim Aufbau der Steinplattenwand halten zunächst die Schürzen 37 und 39 die untere
Steinplatte 7 durch deren Eingriff in die Ausnehmung 16 gegen die Rohrwand 2 bei.
In den verbrennungsraumseitigen Teil 14 der Ausnehmung 16 wird eine Wolle oder dergleichen
luftdurchlässiges Wärmedämmaterial eingebracht, welches sich auf der von der Rohrwand
2 abgewandten Seite des Hakens 25 sowie der Schürzen 37, 39 befindet. Sodann wird
die obere Steinplatte 6 auf den Schaft 21 des Halters aufgesetzt, so daß der Ausschnitt
18 auf letzterem ruht. Der in die Ausnehmung 15 reichende Haken 25 sowie der obere
Teil der Lasche 30 halten die Steinplatte 6 bei. In den verbrennungsraumseitigen Teil
12 der Ausnehmung 15 wird ebenfalls eine Wolle oder dergleichen luftdurchlässiges
Wärmedämmaterial eingebracht, welches sich auf der von der Rohrwand 2 abgewandten
Seite des Hakens 25 sowie der Schürzen 37, 39 befindet. Schließlich wird die Außenfuge
10 zwischen oberer Steinplatte 6 und unterer Steinplatte 7 verfugt.
[0014] In den Figuren 4 bis 6 ist zu erkennen, daß zwischen der Steinplattenwand und der
Rohrwand 2 ein Spalt 19 verbleibt, der zum Korrosionsschutz der Rohrwand 2 sowie der
Halter 1 von Luft durchspült werden kann, welche auch um die Halter 1 in den Ausnehmungen
15 und 16 herum fließt. Dieser Spalt 19 kann jedoch auch entfallen, so daß dann die
Steinplatten direkt mit der Rohrwand verbunden sind.
1. Halter für Steinplatten (6, 7) eines Verbrennungsofens beispielsweise einer Müllverbrennungsanlage,
mit einem Träger (20) zum Unterfassen einer Steinplatte (6) und einer in den Träger
aufrecht einhängbaren, plattenförmigen Lasche (30) zum Beihalten der unterfaßten Steinplatte
(6), dadurch gekennzeichnet, daß der Träger ein Bolzen (20) ist, der an seinem dem
Schweißfuß (22) abgewandten Ende einen aufrechten Haken (25) zum Hintergreifen der
eingehängten Lasche (30) aufweist, und daß die Lasche zwei Schürzen (37, 39) besitzt,
die bei eingehängter Lasche unter den Bolzen (20) herabreichen.
2. Halter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen vor dem Haken eine
der Stärke der Lasche (30) entsprechende Ausklinkung (23) besitzt.
3. Halter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lasche zwei einander
gegenüberliegende Seitenteile (32, 34) hat, die relativ zu dem sie verbindenden Mittelteil
(35) abgekantet sind.
4. Halter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lasche
(30) nicht wesentlich höher ist als der Haken (25).
5. Halter nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Haken (25) in dem von
den abgekanteten Seitenteilen ( 32, 34) definierten Raum beherbergt ist, und daß die
Schürzen (37, 39) nicht weiter unter den Bolzen (20) herabreichen als sich die Lasche
(30) über den Bolzen erhebt.
6. Halter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen
(20) die Querschnittsform eines aufrechten Rechtecks mit Abmessungen von beispielsweise
15 x 8 mm hat.
7. Halter nach einem der vorstehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß der verbrennungsraumseitige
Teil (12, 14) der den Halter (32, 34, 25) aufnehmenden Ausnehmung (15,16) in der Steinplatte
(6, 7) mit einer Wolle, einem keramischen Flies oder einer aufgeklebten, luftdurchlässigen
Wärmedämmschicht ausgekleidet ist.