(19)
(11) EP 0 947 776 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.10.1999  Patentblatt  1999/40

(21) Anmeldenummer: 99106660.6

(22) Anmeldetag:  01.04.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6F24C 15/00, F24C 15/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 01.04.1998 DE 19814526

(71) Anmelder: AEG Hausgeräte GmbH
90429 Nürnberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Hildner, Dietmar
    90765 Fürth (DE)
  • Pörner, Harald
    91220 Schnaittach (DE)
  • Stahlmann, Rolf
    91639 Wolframs-Eschenbach (DE)

   


(54) Garofen mit Kühleinrichtung


(57) Garofen mit einer Ofenmuffel (10) zum Erhitzen von durch eine Beschickungsöffnung (16) in einen Muffelinnenraum (15) einbringbarem Gargut, einer Tür (9) zum Verschließen der Beschickungsöffnung (16) der Ofenmuffel (10) mit einem Türhandgriff (5), einer Kühleinrichtung (23), die in einem Betriebszustand in einem Ansaugbereich (36) Luft aus einem Außenraum (50) ansaugt und wenigstens teilweise um die Ofenmuffel (10) führt und die um die Ofenmuffel (10) geführte Luft unterhalb des Türhandgriffes (5) der Tür (9) wieder in den Außenraum (50) bläst.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Garofen und ein Verfahren zum Kühlen der Außenumgebung einer Ofenmuffel.

[0002] Zum Beseitigen von Garrückständen, beispielsweise eingebranntem Fett, von den Innenwänden einer Ofenmuffel eines Haushaltsgarofens (Back- und Bratofen) ist eine pyrolytische Selbstreinigung (Pyrolyse) der Ofenmuffel bekannt, bei der der Muffelinnenraum auf Temperaturen bis etwa 500°C erhitzt wird und die Garrückstände dadurch in leicht entfernbare Asche umgewandelt werden. Wegen der hohen Temperaturen bei der pyrolytischen Selbstreinigung müssen besondere Maßnahmen getroffen werden, um die Ofenmuffeltür an der Vorderseite und insbesondere den Türgriff auch während der Pyrolyse unter einer für den Menschen kritischen Temperatur zu halten. Da die Benutzer von Haushaltsgaröfen im allgemeinen während eines Garvorganges in den Muffelinnenraum sehen wollen, ohne die Tür öffnen zu müssen, weist eine Ofnemuffeltür üblicherweise eine der Muffel zugewandte Innenscheibe und eine von der Muffel angewandte Außenscheibe auf. Um auch während einer pyrolytischen Selbstreinigung ausreichend niedrige Temperaturen an der Außenscheibe zu gewährleisten, ist im allgemeinen in der Tür zwischen der Innenscheibe und der Außenscheibe eine zusätzliche Zwischenscheibe zur thermischen Isolation eingesetzt, und die Ofenmuffelaußenumgebung wird durch erzwungene Konvektion eines Kühlgebläses gekühlt.

[0003] Aus EP 0 752 561 A1 ist ein Backofen bekannt mit einer von Ofenmuffel und einer Tür zum Verschließen der Ofenmuffel, die eine Frontscheibe und eine Innenscheibe, die über ein Türgehäuse miteinander verbunden sind, und oberhalb der Frontscheibe und des Türgehäuses eine Griffleiste zum Öffnen und Schließen (Handhaben) der Tür mit der Hand aufweist. Die Griffleiste erstreckt sich über die gesamte Türbreite und weist eine horizontal verlaufende Strömungsblende und einen sich im vorderen Bereich anschließenden, dachförmig nach unten gezogenen Ansatz zum Eingreifen mit der Hand auf. Dieser Ansatz bildet also den eigentlichen Handgriff. Oberhalb der Ofenmuffel ist nun ein Kühllüfter angeordnet, der Kühluft aus einer Muffelumgebung ansaugt und nach vorne durch einen zwischen der Griffleiste und dem Türgehäuse sowie dem oberen Rand der Frontscheibe gebildeten Ausblaskanal ausbläst. Im Türgehäuse ist nun zum Muffelinnenraum hin eine Wraseneintrittsöffnung zum Einlaß von Wrasen aus dem Muffelinnenraum in den zwischen Frontscheibe, Innenscheibe und Türgehäuse gebildeten Türinnenraum vorgesehen sowie ferner im horizontal verlaufenden Bereich unterhalb der Griffleiste eine als Engstelle ausgebildete in den Ausblaskanal mündende Auslaßöffnung, durch die der Wrasen und Luft aus dem Türinnenraum durch Injektorwirkung herausgesaugt wird und mit der Kühlluft nach vorne ausgeblasen wird. Die Kühlluft wird bei diesem bekannten Backofen also durch den horizontal zwischen der Strömungsblende der Griffleiste und der Oberseite des Türgehäuses verlaufenden Teil des Ausblaskanales geführt und trifft dann direkt auf den den eigentlichen Handgriff bildenden Ansatz der Griffleiste, der die Kühlluft schräg nach vorne unten ablenkt. Der Griff dient also selbst zum Leiten der Luftströmung. Wenn ein Benutzer zum Öffnen der Tür mit der Hand in den Griff eingreift, befindet sich seine Hand immer im mit dem Wrasen vermischten Kühlluftstrom. Dies kann als unangenehm empfunden werden, insbesondere wegen der Verschmutzung der Hand durch den Wrasen und auch wegen der relativ warme Luftströmung an sich.

[0004] Bei einem weiteren, aus DE 41 16 999 A1 bekannten Backofen weist die Backofentür zum Verschließen der Ofenmuffel eine die Backofentür nach oben abschließende und sich über die gesamte Türbreite erstreckende Griffleiste auf, die dachartig nach vorne ragt. Die Griffleiste ist als Spritzgußteil ausgebildet und weist in einem mittleren Bereich einen Durchbruch auf, vor dem ein bügelförmiger oder ein muschelförmiger Handgriff zur Handhabung der Tür gebildet ist. In zwei seitlichen Bereichen links und rechts von diesem Handgriff ist die Griffleiste jeweils in Form eines nach vorne zunächst horizontal und dann am vorderen Ende nach unten gezogenen und geschlossenen Daches gebildet und weist jeweils eine Luftdurchströmöffnung auf. Im Ofengehäuse sind hinter der Griffleiste sich über die gesamte Breite des Herdgehäuses erstreckende Austrittsöffnungen zum Ausblasen von oberhalb der Ofenmuffel erwärmter Kühlluft und Wrasen angeordnet. Um zu vermeiden, daß diese erwärmte Kühlluft und der Wrasen auf den Handgriff treffen, sind als Strömungsabweiser auf der Griffleiste ein Höcker und hinter dem Handgriff im hinteren Bereich der Griffleiste dachförmig abgewinkelte Strömungsabweisrippen vorgesehen. Der Höcker lenkt einen wesentlichen Teil der aus den im mittleren Bereich angeordneten Austrittsöffnungen im Herdgehäuse austretenden Kühlluft und Wrasen nach oben und oberhalb des Handgriffes ins Freie. Durch diesen Luftstrom oberhalb des Handgriffes wird zusätzlich durch den Durchbruch in der Griffleiste von unten Luft zum Kühlen des Handgriffs gesaugt. Die Strömungsabweisrippen leiten den Rest der im mittleren Bereich austretenden Kühlluft und Wrasen direkt zu den Luftdurchströmöffnungen in den seitlichen Bereichen der Griffleiste ab und verhindern, daß unterhalb des Handgriffes erwärmte Kühlluft und Wrasen austreten können. Bei dieser bekannten Backofentür ist zur Aufteilung der mittleren Luftströmung in die drei Teilströmungen eine recht aufwendig gestaltete Griffleiste erforderlich.

[0005] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Garofentür, die effizient gekühlt werden kann, und ein Verfahren zum Kühlen der Außenumgebung einer Ofenmuffel eines Garofens und dessen Garofentür anzugeben.

[0006] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch eine Garofentür mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 13.

[0007] Die Garofentür zum Verschließen der Beschickungsöffnung einer Ofenmuffel eines Garofens gemäß Anspruch 1 umfaßt

a) eine von der Beschickungsöffnung der Ofenmuffel abgewandte Frontseite, eine der Beschickungsöffnung der Ofenmuffel zugewandte Rückseite und eine obere Seite,

b) einen Türhandgriff (mit der Hand eingreifbarer oder umklammerbarer Handhabungsgriff) an der Frontseite und

c) einen Luftführungsbereich (einen oder mehrere Luftkanäle, Strömungskanäle, Strömungsweg), der an der Rückseite und/oder der oberen Seite wenigstens eine Lufteintrittsöffnung aufweist und an der Frontseite, im allgemeinen in deren oberem Bereich, in wenigstens einer Luftaustrittsöffnung in einen Außenraum (ins Freie) mündet, wobei der Luftführungsbereich an der oder den Lufteintrittsöffnungen eingeströmte oder eingeblasene Luft unterhalb des Türhandgriffes an dem Türhandgriff vorbei, d.h. ohne auf den Türhandgriff zu treffen oder an diesem entlang zu strömen, in den Außenraum führt (leitet).



[0008] Das Verfahren gemäß Anspruch 13 zum Kühlen der Außenumgebung einer Ofenmuffel, deren Muffelinnenraum während eines Garvorganges oder eines pyrolytischen Selbstreinigungsvorganges erhitzt wird, währenddessen die Beschickungsöffnung mit einer Tür mit einem Türhandgriff verschlossen ist, umfaßt die Verfahrensschritte:

a) Ansaugen von Kühlluft aus einem Außenraum (mittels einer Kühleinrichtung in einem oder mehreren Ansaugbereichen),

b) Leiten der angesaugten Kühlluft um wenigstens einen Teil der Ofenmuffel,

c) Ausblasen der um die Ofenmuffel geleiteten Kühlluft, der zusätzlich Wrasen aus dem Muffelinnenraum beigemischt sein kann, an der Frontseite der Tür unterhalb des Türhandgriffs in den Außenraum ohne Kontakt mit dem Türhandgriff.



[0009] Durch das Ausblasen der Luft unterhalb des Handgriffs wird dieser nicht mit der warmen, insbesondere sogar mit Wrasen versetzten, Luft aus dem Garofen beaufschlagt. Dadurch dient der Griff nicht zur Strömungsführung und muß nicht strömungstechnisch optimiert werden. Der Aufbau des Griffbereiches und des Ausblasbereiches ist deshalb einfach und damit kostengünstig auslegbar. Zugleich kann dennoch die Frontseite der Tür und damit auch mittelbar der Türhandgriff mit der aus der Frontseite austretenden Luftströmung gekühlt werden.

[0010] Vorteilhafte Weiterbildungen, Ausgestaltungen und Einsatzmöglichkeiten der Garofentür ergeben sich aus den vom Anspruch 1 abhängigen Ansprüchen.

[0011] Um zu erreichen, daß die Kühlluft an der Frontseite unterhalb des Türhandgriffs ohne Berührung des Türhandgriffs ausgeblasen wird, kann nun in einer ersten Variante die Luftführung durch den Luftführungsbereich so erfolgen, daß die Strömungsrichtung aus wenigstens einer Luftaustrittsöffnung schräg nach unten verläuft, die Luftströmung also eine nach unten vom Türhandgriff weg gerichtete vektorielle Komponente aufweist. Jede Luftaustrittsöffnung des Luftführungsbereiches, bei der dies der Fall ist, kann dann auch wenigstens teilweise hinter dem Türhandgriff auf gleicher Höhe angeordnet sein.

[0012] In einer zweiten vorteilhaften Variante ist jede Luftaustrittsöffnung nach unten vom Türhandgriff weg versetzt angeordnet. Es kann dann die Strömungrichtung der aus der oder den Luftaustrittsöffnungen austretenden Luft auch flacher, insbesondere sogar waagrecht (horizontal), gerichtet sein.

[0013] Es können insbesondere eine durchgehende Luftaustrittsöffnung oder auch mehrere Luftaustrittsöffnungen in einem Lüftungsgitter angeordnet sein. Die Luftaustrittsöffnungen erstrecken sich vorzugsweise über einen Großteil der Breite der Frontseite, insbesondere wenigstens 70 % und vorzugsweise wenigstens 80 % der Frontbreite, um einen hohen Volumenstrom der Kühlluft bei nicht zu großem Verlust an Höhe eines Sichtfensters zu ermöglichen. Auch der Türhandgriff kann sich über eine solche Breite der Frontseite in horizontaler Richtung erstrecken.

[0014] In der Regel weist die Garofentür eine wenigstens teilweise optisch transparente Außenscheibe auf. Die wenigstens eine Luftaustrittsöffnung ist dann vorzugsweise in einem Ausschnitt der Außenscheibe gebildet, und der Türhandgriff ist durch seitlich vom Ausschnitt nach oben ragende Bereiche der Außenscheibe geführt.

[0015] Der Türhandgriff ist in einer vorteilhaften Ausführungsform als Bügelgriff ausgebildet und dann vorzugsweise zumindest überwiegend aus Metall, insbesondere Edelstahl, gebildet.

[0016] In einer weiteren Ausführungsform ist der Türhandgriff entweder als separates Teil an einer, vorzugsweise aus einem Kunststoff bestehenden und/oder horizontal verlaufenden, Griffträgerleiste befestigt oder mit der Griffträgerleiste in einem Teil gebildet.

[0017] Die Garofentür ist im allgemeinen zum Verschließen der Beschickungsöffnung einer Ofenmuffel eines Garofens vorgesehen, in deren Muffelinnenraum Gargut gegart werden kann und vorzugsweise auch eine pyrolytische Selbstreinigung (Verbrennen von Rückständen auf der Muffelinnenwandung bei Temperaturen von wenigstens 500°C) durchgeführt werden kann. Der Garofen umfaßt ferner einer Kühleinrichtung, die Kühlluft aus dem Außenraum ansaugt, um wenigstens einen Teil der Ofenmuffel führt und durch den Luftführungsbereich der Garofentür wieder in den Außenraum ausbläst. Vorzugsweise wird praktisch die gesamte angesaugte Kühlluft (abzüglich von unvermeidlichen Verlusten) durch den Luftführungsbereich an der Frontseite der Tür ausgeblasen. Es kann aber auch nur ein Teil der Kühlluft derart ausgeblasen werden und ein anderer Teil in einem hinteren Bereich des Garofens nach oben oder hinten ausgeblasen werden.

[0018] Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnungen Bezug genommen, in denen ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung schematisch dargestellt ist. Es zeigen
FIG 1
eine Ofenmuffeltür in einer Vorderansicht,
FIG 2
einen oberen Teilbereich einer Ofenmuffeltür in einem seitlichen Schnitt.
FIG 3
einen Garofen in einem seitlichen Schnitt.
Einander entsprechende Teile sind in den FIG 1 bis 3 mit denselben Bezugszeichen versehen.

[0019] Die FIG 1 und 2 zeigen eine Ausführungsform einer Ofenmuffeltür (Garofentür) 9, die zum Verschließen einer in den FIG 2 und 3 nicht gezeigten Beschickungsöffnung einer Ofenmuffel bestimmt ist. Die Tür 9 umfaßt eine praktisch über ihre gesamte Frontseite sich erstreckende, rechteckige Außenscheibe 3 und einen an einer im oberen Bereich der Tür 9 angeordneten Griffträgerleiste 6 befestigten Türhandgriff 5. Der Türhandgriff 5 ist bügelförmig ausgebildet (Bügelgriff) und besteht vorzugsweise aus einem Metall wie Edelstahl. Die Außenscheibe 3 weist ein zentrales Sichtfenster 30 auf und ist um das Sichtfenster 30 beispielsweise durch Bedruckung undurchsichtig.

[0020] Oberhalb des Sichtfensters 30 weist die Außenscheibe 3 einen beispielsweise rechteckigen Ausschnitt auf, in den ein als Lüftungsgitter mit mehreren Luftaustrittsöffnungen 63 und dazwischen angeordneten Stegen 61 ausgebildeter Luftaustrittsbereich 62 einer Griffträgerleiste 6 hineinragt. Der Luftaustrittsbereich 62 der Griffträgerleiste 6 weist eine Aufnahmenut 67 auf, in der die Außenscheibe 3 an ihrem oberen Rand aufgenommen ist. In der Griffträgerleiste 6 ist ein Luftleitkörper 64 vorgesehen, der eine im wesentlichen horizontal auftreffende Strömung von durch eine Eintrittsöffnung 68 an der Griffträgerleiste 6 eingetretener Kühlluft K' schräg nach unten in einer Umlenkrichtung ablenkt. Auch eine den Türinnenraum 91 der Tür 9 von der Kühlluft K' abschirmender Luftabweiser 65 und die Stege 61 sind in dieser Umlenkrichtung gerichtet, so daß die Kühlluft K' aus den Luftaustrittsöffnungen 63 unter einem Winkel schräg nach unten unterhalb des Türhandgriffs 5 austritt und somit nicht auf den Türhandgriff 5 trifft. Dieser Winkel wird abhängig von der relativen Anordnung der Luftaustrittsöffnungen 63 zu dem Türhandgriff 5 gewählt und kann umso kleiner gegen die Horizontale (Normalenrichtung zur Frontseite) sein, je weiter nach unten die Luftaustrittsöffnungen 63 gegen den Türhandgriff 5 versetzt sind. Im allgemeinen wird der Austrittswinkel gegen die Horizontale zwischen 0° (bei um wenigstens 2 cm tiefer als der Türhandgriff 5 angeordneten Luftaustrittsöffnungen 63) und 80°, vorzugsweise zwischen 20° und 45°, gewählt. Die Lufteintrittsöffnung 68, die Strömungsleitkörper 64 und 65, die Gitterlamellen 61 und die Luftaustrittsöffnungen 63 sowie der dazwischen gebildete Kanal bilden zusammen einen Luftführungsbereich 66. Durch den großflächigen Luftführungbereich 66, der sich über wenigstens das 0,7, vorzugsweise wenigstens das 0,8 fache der Frontbreite der Tür 9 erstreckt, werden die Frontseite der Tür 9 im oberen Bereich großflächig gekühlt und die Außenscheibe 3 im zwischen dem heißeren Sichtfensterbereich 30 und dem Türhandgriff 5 liegenden Bereich gekühlt, so daß auch die Temperaturen am Türhandgriff 5 dadurch abgesenkt werden.

[0021] Der Türhandgriff 5 weist an seinen abgewinkelten Enden 52 und 53 jeweils eine zylindrische Fortsetzung auf, die durch die seitliche vom Ausschnitt nach oben ragenden Bereiche 32 und 33 der Außenscheibe 3 durch entsprechende Löcher geführt ist und hinten an der Griffträgerieiste 6 verschraubt sind. Die Griffträgerleiste 6 dient auch als Auflage oder Träger für die oberen Bereiche 32 und 33 der Außenscheibe 3 und ist etwas länger ausgebildet als die Breite der Außenscheibe 3.

[0022] Die Tür 9 weist außer der Außenscheibe 3 auch eine Innenscheibe 2 an der der Beschickungsöffnung zugewandten Rückseite der Tür 9 sowie eine im Türinnenraum 91 zwischen der Innenscheibe 2 und der Außenscheibe 3 angeordnete Zwischenscheibe 4 auf. Die Innenscheibe 2, Zwischenscheibe 4 und Außenscheibe 3 sind vorzugsweise parallel zueinander und voneinander beabstandet angeordnet. Dadurch sind zwischen der Innenscheibe 2 und der Zwischenscheibe 4 ein innerer Zwischenraum 24 und zwischen der Außenscheibe 3 und der Zwischenscheibe 4 ein äußerer Zwischenraum 34 gebildet. Zur besseren Wärmeisolation der Tür 9 können die Innenscheibe 2 und/oder die Zwischenscheibe 4 mit einer wärmestrahlungsreflektierenden Schicht, beispielsweise einem Metalloxid überzogen sein, um die Wärmestrahlung in den Muffelinnenraum 19 zurückzureflektieren. Die Innenscheibe 2, Zwischenscheibe 4 und die Außenscheibe 3 bestehen im allgemeinen aus einem durchsichtigen Glas oder einer Glaskeramik, wobei die Innenscheibe 2 im allgemeinen kleiner als die Außenscheibe 3 ausgebildet ist.

[0023] Zum Entlüften (Vermeiden von Kondensation) und/oder Kühlen des Türinnenraums 91 ist oberhalb der Aufnahmenut 67 und unterhalb des Luftaustrittsbereichs 62 eine Auslaßöffnung 40 vorgesehen. Bei entsprechender Auslegung der Luftaustrittsöffnungen 63 kann der Kühlluftstrom K' zusätzlich durch Injektorwirkung Luft aus dem Türinnenraum 91 heraussaugen.

[0024] In FIG 3 ist ein kompletter Garofen (Herd), insbesondere ein Haushaltsgarofen, schematisch dargestellt mit einer Ofenmuffel 10, einer Tür 9 zum Verschließen einer Beschickungsöffnung 16 der Ofenmuffel 10 und einem Gehäuse 83. Oberhalb der Ofenmuffel 10 ist ein Kühlgebläse (Kühleinrichtung) 23 angeordnet.

[0025] Die Tür 9 ist in FIG 3 im Griffbereich anders aufgebaut als die Tür gemäß den FIG 1 und 2. Der Garofen gemäß FIG 3 kann aber auch mit einer Tür gemäß den FIG 1 und 2 ausgerüstet werden. In einem oberen Bereich weist nun die Tür 9 gemäß FIG 3 einen Türhandgriff 5' auf, der an einer vorzugsweise aus einem Kunststoff, insbesondere einem Polymer-Kunststoff, gebildeten Griffträgerleiste 6' befestigt oder angeformt ist. Unterhalb der Tür 9 ist ein Ansaugbereich 36 gebildet.

[0026] Bei eingeschaltetem Kühlgebläse 23 wird unterhalb der Tür 9 im Ansaugbereich 36 Kühlluft K aus dem Außenraum 50 angesaugt. Die angesaugte Kühlluft K wird durch den zwischen dem Gehäuse 83 und dem Boden 13 der Ofenmuffel 10 gebildeten Zwischenraum 73 und anschließend durch den, zwischen der Muffelrückwand 14 und der Gehäuserückwand des Gehäuses 83 gebildeten Zwischenraum 74 nach oben geführt und durch das Kühlgebläse 23 in einen zwischen Luftleitblechen 82 bzw. der Muffeldecke 17 gebildeten Luftführungskanal 75 geleitet. Nach Durchströmen des Luftführungskanals 75 wird die Kühlluft K durch einen in der Griffträgerleiste 6' gebildeten Luftkanal 69, der von einem Luftabweiser 68 nach unten und von einem Luftleitkörper 67 nach oben begrenzt wird,. zu einer Luftaustrittsöffnung (Ausblasbereich) 63 geleitet und dort als erwärmte Kühlluft K' wieder in den Außenraum 50 ausgeblasen.

[0027] Der Luftleitkörper 67 und der Luftabweiser 68 sind vorzugsweise ebenfalls an der Griffträgerleiste 6' angeformt. Es sind nun die Luftaustrittsöffnung 63 und der Luftleitkörper 67 so angeordnet und ausgebildet, daß die Kühlluft K' unterhalb des Türhandgriffs 5' nach außen strömt, also praktisch nicht auf den Türhandgriff 5' strömt. Dadurch wird der Türhandgriff 5' nicht von der vergleichsweise heißen Kühlluft K' erwärmt und bleibt ausreichend kühl.

[0028] Die Kühlluft K wird um die gesamte, Ofenmuffel 10 geführt und sorgt somit für eine großräumige Kühlung des Garofens. Um die Muffelwandung 14 wird in der Regel eine nicht dargestellte Muffelisolierung gelegt, an der die Kühlluft K entlangströmt. In der Muffeldecke 17 kann eine nicht dargestellte Verbindung vorgesehen sein, über die Wrasen aus dem Muffelinnenraum 15 in den Luftführungskanal 75 abgeführt wird und zusammen mit der Kühlluft aus dem Ausblasbereich 37 ausgeblasen wird. Der Wrasen kann aber auch an einer anderen Stelle ausgeleitet werden und nicht der Kühlluft K zugeführt werden, beispielsweise bei einem Einbauherd über das zugehörige Einbaukochfeld.

[0029] Der Luftabweiser 68 trennt strömungstechnisch den Luftkanal 69 und die Luftaustrittsöffnung 63 von dem Türinnenraum 91. Dieser Luftleitkörper 90 kann insbesondere ein Luftleitblech sein, das an der Innenscheibe 2 dicht anliegt. Zwischen dem Luftleitkörper 90 und der Zwischenscheibe 4 ist ein Verbindungsbereich 38 gebildet, über den der innere Zwischenraum 24 und der äußerer Zwischenraum 34 der Tür 9 in Strömungsverbindung stehen, so daß eine erzwungene Konvektion durch den Türinnenraum 91 ermöglicht wird zum Kühlen der Tür 9.

[0030] Die Tür 9 kann in allen Ausführungsformen eine über Scharniere, insbesondere um eine horizontale, Achse schwenkbare Klapptür oder auch eine axial, insbesondere horizontal, verschiebbare Tür (Backwagen) sein.


Ansprüche

1. Garofentür (9) zum Verschließen der Beschickungsöffnung (16) einer Ofenmuffel (10) eines Garofens mit

a) einer von der Ofenmuffel abgewandten Frontseite, einer der Ofenmuffel zugewandten Rückseite und einer oberen Seite,

b) einem Türhandgriff (5) an der Frontseite, vorzugsweise in deren oberem Bereich, und

c) eißem Luftführungsbereich, der an der Rückseite und/oder der oberen Seite wenigstens eine Lufteintrittsöffnung aufweist, an der Frontseite, vorzugsweise in deren oberem Bereich, in wenigstens einer Luftaustrittsöffnung in einen Außenraum mündet und so ausgebildet ist, daß an seiner wenigstens einen Lufteintrittsöffnung eingeführte Luft unterhalb des Türhandgriffes (5) an dem Türhandgriff (5) vorbei in den Außenraum geleitet wird.


 
2. Garofentür nach Anspruch 1, bei der der Luftführungsbereich so ausgebildet ist, daß die Luft aus wenigstens einer Luftaustrittsöffnung schräg nach unten ausgeleitet wird.
 
3. Garofentür nach Anspruch 2, bei der wenigstens eine Luftaustrittsöffnung des Luftführungsbereiches wenigstens teilweise hinter dem Türhandgriff auf gleicher Höhe angeordnet ist und der Luftaustrittsbereich so ausgebildet ist, daß die Luft zumindestens aus dieser Luftaustrittsöffnung schräg nach unten am Türhandgriff vorbei ausgeleitet wird.
 
4. Garofentür nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, bei der jede Luftaustrittsöffnung nach unten versetzt zum Türhandgriff angeordnet ist.
 
5. Garofentür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem mehrere Luftaustrittsöffnungen (63) in einem Lüftungsgitter angeordnet sind.
 
6. Garofentür nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einer wenigstens teilweise optisch transparenten Außenscheibe (3) an der Frontseite.
 
7. Garofentür nach Anspruch 6, bei der die Außenscheibe einen Ausschnitt (31) aufweist, in dem die wenigstens eine Luftaustrittsöffnung (62) angeordnet ist und der Türhandgriff (5) durch seitlich vom Ausschnitt (31) nach oben ragende Bereiche (32,33) der Außenscheibe (3) geführt ist.
 
8. Garofentür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der sich die wenigstens eine Luftaustrittsöffnung (62) und/oder der Türhandgriff über wenigstens 70 %, vorzugsweise wenigstens 80 %, der Breite der Frontseite erstreckt.
 
9. Garofentür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der der Türhandgriff (5) bügelförmig ausgebildet ist und zumindest überwiegend aus Metall, insbesondere Edelstahl, besteht.
 
10. Garofentür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der der Türhandgriff (5) an einer, vorzugsweise aus einem Kunststoff bestehenden, Griffträgerleiste (6) befestigt ist oder mit der Griffträgerleiste einstückig verbunden ist.
 
11. Garofen mit

a) einer Ofenmuffel (10) zum Erhitzen von durch eine Beschickungsöffnung (16) in einen Muffelinnenraum (15) einbringbarem Gargut,

b) einer Tür (9) nach einem der vorhergehenden Ansprüche zum Verschließen der Beschickungsöffnung (16) der Ofenmuffel (10) und

c) einer Kühleinrichtung, die Kühlluft aus einem Außenraum ansaugt, um wenigstens einen Teil der Ofenmuffel führt und durch den Luftführungsbereich der Garofentür wieder in den Außenraum ausbläst.


 
12. Garofen nach Anspruch 11 mit einer pyrolytischen Selbstreinigunsfunktion.
 
13. Verfahren zum Kühlen der Außenumgebung einer Ofenmuffel (10), deren Muffelinnenraum (15) während eines Garvorganges oder eines pyrolytischen Selbstreinigungsvorganges erhitzt wird, während eine Beschickungsöffnung (16) der Ofenmuffel (10) mit einer Tür (9) mit einem Türhandgriff (5) verschlossen ist, wobei

a) Luft aus einem Außenraum angesaugt wird,

b) die angesaugte Luft um wenigstens einen Teil der Ofenmuffel (10) geführt wird,

c) die um die Ofenmuffel (10) geführte Luft an der Frontseite der Tür, vorzugsweise in deren oberem Bereich, unterhalb des Türhandgriffs (5) wieder in den Außenraum geblasen wird, ohne auf den Türhandgriff zu treffen.


 




Zeichnung