(19)
(11) EP 0 947 969 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.10.1999  Patentblatt  1999/40

(21) Anmeldenummer: 99105487.5

(22) Anmeldetag:  17.03.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6G08G 1/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 30.03.1998 DE 19814183

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Dausch, Karl-Heinz, Dipl.-Ing. (FH)
    92521 Schwarzenfeld (DE)

   


(54) Einrichtung zur Fahrzeugerfassung, insbesondere Fahrzeugzählung


(57) Die erfindungsgemäße Einrichtung zur Fahrzeugerfassung und -zählung weist mehrere Sensoren (A1, A2 bzw. B1, B2) auf, die oberhalb der nebeneinander liegenden Fahrbahnen (A, B) in Fahrbahnrichtung mit Abstand hintereinander angeordnet sind. Den Sensoren (A1, A2 bzw. B1, B2) jeder Fahrbahn (A, B) ist jeweils eine Auswerteeinheit (AE, BE) zugeordnet, die die Sensorsignale (SA1, SA2 oder SB1, SB2) empfängt. Zur zuverlässigen Fahrzeugzählung findet zwischen den Auswerteeinheiten (AE, BE) ein Austausch virtueller Sensorsignale (SA1', SA2' bzw. SB1', SB2') statt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Fahrzeugerfassung und -zählung von auf nebeneinander liegenden Fahrbahnen fahrenden Fahrzeugen.

[0002] An diversen Orten stellt sich das Problem in einer Richtung fahrende Fahrzeuge zu zählen, wenn zugleich auch Gegenverkehr möglich ist. Zum Beispiel ist an die Fahrzeugzählung in einer Ein- und Ausfahrtsstraße gedacht. Ebenfalls muß die korrekte Fahrzeugzählung bei Kreuzungen der Ein- und Ausfahrtswege bzw. bei Zick-Zack-Bewegungen gewährleistet werden. Auch die Zählung von Fahrzeugen auf der Einfahrts- bzw. Ausfahrtsrampe eines Parkhauses ist zur Erfassung der Belegung wichtig.

[0003] Demzufolge liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur Fahrzeugerfassung und -zählung bei der Möglichkeit von Gegenverkehr zu schaffen, die auf einfache Weise ein zuverlässiges Zählergebnis ermöglicht.

[0004] Die Erfindung wird mit den Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst. Diese Einrichtung zur Fahrzeugerfassung von auf mindestens zwei nebeneinander liegenden Fahrbahnen innerhalb eines Erfassungsbereichs fahrenden Fahrzeugen weist mindestens zwei in diesem Erfassungsbereich oberhalb jeder Fahrbahn mit in Fahrbahnrichtung mit Abstand hintereinander angeordneten Sensoren, insbesondere Ultraschallsensoren, zur Erfassung eines auf der jeweiligen Fahrbahn fahrenden Fahrzeugs und eine jeder Fahrbahn zugeordnete Auswerteeinheit auf, die mit den Sensoren verbundene Sensoreingänge zum Empfang der betreffenden Sensorsignale aufweist. Weiterhin umfaßt die Einrichtung die Auswerteeinheiten verbindende Leitungen, über die die von einer Auswerteeinheit empfangenen Sensorsignale als virtuelle Sensorsignale der jeweils anderen Auswerteeinheit übermittelt werden und mindestens eine Leitung zur Sychronisierung der angeschlossenen Sensoren.

[0005] Damit wird ermöglicht, daß selbst bei einem Fahrbahnwechsel eines Fahrzeugs durch Erfassung der Bewegung des Fahrzeugs auf der neuen Fahrbahn und der entsprechenden Auswertung die Fahrzeugrichtung eindeutig zugeordnet werden kann und somit ein richtiger Zählimpuls sichergestellt wird.

[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.

[0007] Die Zeichnung zeigt eine Einrichtung zur Erfassung und Zählung von Fahrzeugen F1, F2, die auf nebeneinander liegenden Fahrbahnen A, B fahren können. Diese Einrichtung weist innerhalb eines Erfassungsbereichs Sensoren, insbesondere Ultraschallsensoren, auf, die oberhalb jeder Fahrbahn A, B in Fahrbahnrichtung mit Abstand hintereinander angeordnet sind. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind für jede Fahrbahn A bzw. B drei Ultraschallsensoren A1, A2, A3 bzw. B1, B2, B3 vorgesehen. Die Anzahl kann auch höher sein, muß jedoch mindestens zwei betragen, um z.B. die Fahrtrichtung eines Fahrzeugs ermitteln zu können.

[0008] Die Ultraschallsensoren A1, A2, A3 bzw. B1, B2, B3 jeder Fahrbahn A bzw. B sind jeweils mit einer zugehörigen Auswerteeinheit AE bzw. BE verbunden, die die betreffenden Sensorsignale SA1, SA2, SA3 bzw. SB1, SB2, SB3 empfängt und auswertet.

[0009] Die beiden Auswerteeinheiten AE, BE sind über ein achtadriges Kabel mit den Leitungen L1 bis L8 verbunden. Drei Leitungsadern L1, L2, L3 dienen zur Übertragung der virtuellen Sensorsignale SA1', SA2', SA3' von der Auswerteeinheit AE zur Auswerteeinheit BE, und weitere drei Leitungsadern L4, L5, L6 dienen zur Übertragung der virtuellen Sensorsignale SB1', SB2', SB3' von der Auswerteeinheit BE zur Auswerteeinheit AE.

[0010] Dabei sind virtuelle Sensorsignale solche, die von einer anderen Auswerteeinheit zugeordneten Ultraschallsensoren ausgelöst werden. Eine weitere Leitungsader L7 dient zur Synchronisierung der eingesetzten Sensoren bzw. Ultraschallsensoren, um eine gegenseitige Beeinflussung der Sensoren auszuschalten. Die achte Leitungsader L8 verbindet Masse.

[0011] Jede Auswerteeinheit AE, BE ist mit einem Mikroprozessor ausgestattet, mit dem die empfangenen Sensorsignale nach einem abgespeicherten Programm ausgewertet werden. Zum Beispiel ist es auf diese Weise möglich, mit dieser Einrichtung in einem Parkhaus die Fahrzeuge auf der Einfahrts- und Ausfahrtsrampe zu zählen. Nach Aktivierung der drei hintereinander liegenden Ultraschallsensoren A1, A2, A3 bzw. B1, B2, B3 wird von der zugehörigen Auswerteeinheit AE bzw. BE der Einfahrts- bzw. Ausfahrtsrampe ein Zählimpuls aktiviert.

[0012] Bewegt sich beispielsweise ein Fahrzeug in einer Einfahrtsrampe A so, daß die Ultraschallsensoren A1 und A2 aktiviert werden, so werden der zugeschalteten zweiten Auswerteeinheit BE entsprechende virtuelle Sensorsignale SA1' und SA2' übermittelt. Wechselt das Fahrzeug auf die Ausfahrtsrampe B, so würde der dritte Sensor A3 nicht aktiviert und demzufolge würde allein noch keine korrekte Fahrzeugzählung erfolgen. Statt dessen löst dabei der daneben liegende Ultraschallsensor B3 der Ausfahrtsrampe B aus, dessen virtuelles Sensorsignal SB3' über die Auswerteeinheit BE an die Auswerteeinheit AE übermittelt wird. Mit dieser Zusatzinformation wird die Auswerteeinheit AE den Einfahrtszählimpuls richtig auslösen. Dies ist nur eines von beliebigen Funktionsbeispielen. Es ermöglicht die richtige Zählung auch beim Zick-Zack-Fahren oder beim mittigen Durchfahren zwischen der Einfahrts- und Ausfahrtsrampe. Selbstverständlich können auch mehr als zwei nebeneinander liegende Fahrbahnen in entsprechender Weise mit Sensoren und zugehöriger Auswerteeinheit ausgerüstet sein. Die Verbindung der Auswerteeinheiten und die Übertragung der virtuellen Sensorsignale über diese Verbindungsleitung geschieht in entsprechender Weise.

[0013] Eine alternative Ausführungsform enthält einen Bus, z.B. den aus der Fachliteratur bekannten ASI-Bus, der sämtliche Sensoren untereinander und mit einem ASI-Master sowie einer diesem übergeordneten Steuerung, z.B. einer speicherprogramierbaren Steuerung, verbindet. In der Steuerung ist ein Programm abgelegt, welches die Sensoren ansteuert und auswertet.


Ansprüche

1. Einrichtung zur Fahrzeugerfassung und/oder -zählung von auf mindestens zwei nebeneinander liegenden Fahrbahnen (A, B) innerhalb eines Erfassungsbereichs fahrenden Fahrzeugen (F1, F2), mit mindestens zwei in diesem Erfassungsbereich oberhalb jeder Fahrbahn (A, B) in Fahrbahnrichtung mit Abstand hintereinander angeordneten Sensoren (A1, A2 bzw. B1, B2), insbesondere Ultraschallsensoren, zur Erfassung eines auf der jeweiligen Fahrbahn (A oder B) fahrenden Fahrzeugs (F1, F2) und mit einer jeder Fahrbahn (A bzw. B) zugeordneten Auswerteeinheit (AE bzw. BE), die mit den Sensoren (A1, A2 bzw. B1, B2) verbundene Sensoreingänge zum Empfang der betreffenden Sensorsignale (SA1, SA2 bzw. SB1, SB2) aufweist, und mit die Auswerteeinheiten (AE, BE) verbindenden Leitungen (L1, L2, L4, L5), über die die von der Auswerteeinheit (AE oder BE) empfangenen Sensorsignale (SA1, SA2 oder SB1, SB2) als virtuelle Signale (SA1', SA2' oder SB1', SB2') der jeweils anderen Auswerteeinheit (BE oder AE) übermittelt werden, und mit mindestens einer Leitung (L7) zur Synchronisierung der angeschlossenen Sensoren (A1, A2, B1, B2).
 




Zeichnung