[0001] Die Erfindung betrifft ein elektromagnetisches Schaltgerät mit in einem mehrteiligen
Gehäuse angeordneten beweglichen Schaltkontakten und einem Magnetantrieb mit einem
Anker, dessen Bewegung mittels eines Betätigungsmechanismus über einen schwenkbaren
Hebel, wie einer Schaltwippe, die in dem Gehäuse mittels zweier Lager drehbar gelagert
ist, zum Bewegen der Schaltkontakte zwischen einer Öffnungsstellung und einer Schließstellung
übertragbar ist und wobei die das Wippenlager aufnehmenden Lagersitze geteilt sind.
[0002] Die bei der Schaltbewegung der Schaltkontakte beim Öffnen und Schließen auftretenden
Lastkräfte müssen von der die Öffnungs- und Schließbewegung von dem Anker übertragenden
Bewegungshebeln, insbesondere der Schaltwippe in ihrem Drehlager aufgefangen werden.
Aus der DE 34 43 556 C2 ist eine Lagerung einer drehbeweglichen Kuppelstange zum Übertragen
der Schaltbewegung bekannt, bei der der Lagersitz in einem Gehäuseteil mit im Querschnitt
betrachtet U-förmiger Gestalt ausgebildet ist und wobei der Lagersitz mit einem Deckel,
der an dem Gehäuse festgeschraubt wird, verschlossen wird. Die Drehlagerung des Hebels
ist damit gewährleistet, jedoch ist der Lagersitz unabhängig von der auftretenden
von dem Lager aufzunehmenden Lastkräften bzw. deren Richtung im Gehäuse angeordnet,
wie später noch näher erläutert wird. Durch diese Anordnung des Lagersitzes gemäß
DE 34 43 556 C2 ist es nicht möglich, sämtliche beim Öffnen oder Schließen auftretenden
Lastkräfte von dem Lagersitz in das umgebende Gehäuse einzuleiten, vielmehr wird die
resultierende Kraftwirkung in zwei Anteile zerlegt, von denen ein Kraftanteil in das
anliegende Gehäuse übertragen wird, der zweite Kraftanteil jedoch auf den angeschraubten
das Lager abdeckenden Deckel.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Krafteinleitung möglichst
vollständig der am Wippendrehlager auftretenden Kräfte nur in das unmittelbar anliegende
Gehäuse zu ermöglichen, um dadurch einen einwandfreien Sitz auf Dauer zu gewährleisten.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem gattungsgemäßen Schaltgerät dadurch
gelöst, daß ein Lagersitzteil mit einem U-förmigen Querschnitt von einem Halbkreis
mit zwei ungleich langen Schenkein gebildet ist und die Einführungsachse für das Wippenlager
in den U-förmigen Lagersitzteil rechtwinklig zur Lastrichtung der beim Öffnen und
Schließen der Schaltkontakte auftretenden auf das Wippenlager einwirkenden Lastkräfte
ausgebildet ist. Erfindungsgemäß sind die Anordnung und die Lagerachsen des Lagersitzes,
das das Wippendrehlager aufnimmt, nicht mehr unabhängig von der auftretenden Last
bzw. deren Lastrichtung im Gehäuse angeordnet. Vielmehr ist der Lagersitz mit seiner
Lagerachse und den die Lastkräfte in das anliegende Gehäuse einleitenden Bereichen
so angeordnet, daß die Lastrichtung rechtwinklig bzw. im wesentlichen rechtwinklig
zu der Einführungsachse des das Wippenlager aufnehmenden Lagersitzes verläuft. Auf
diese Weise wird ermöglicht, daß die bei der Einschalt- und Ausschaltbewegung durch
die Wippe auftretenden Kräfte, die auf das Wippenlager übertragen werden, unmittelbar
in eines der den Lagersitz umgebenden Gehäuse eingeleitet werden können.
[0005] Zum erleichterten Verständnis der Erfindung werden nachfolgend die Lastkräfte und
deren Aufnahme durch das Lager anhand der Fig. 4, welche ein bekanntes Drehlager für
eine Wippe gemäß DE 34 43 556 C2 zeigt, und anhand der Fig. 5 in erfindungsgemäßer
Ausführung erläutert. Der bekannte Lagersitz ist geteilt und in einem Gehäuseteil
G1 nach Fig. 4 und dem zweiten Abschlußdeckel G2, der mittels Schrauben an G1 befestigt
ist, ausgebildet. Hierbei ist in dem Gehäuseteil G1 der Lagersitz LS1 U-förmig ausgebildet
mit Halbkreis und zwei gleich langen Schenkein und symmetrisch zu seiner Einführungsachse
Y. Die Schaltachse und Bewegungsachse der Schaltkontakte zum Öffnen und Schließen
ist mit X bezeichnet und senkrecht zur Einführungsachse Y des Lagersitzes LS1. Der
Betätigungshebel oder die Schaltwippe, die in dem Lager LS1 gelagert sind, führen
jedoch keine lineare Bewegung in der Schaltachse X aus, sondern eine leichte Schwenkbewegung,
so daß die von Ihnen übertragenen Lastkräfte in der Achse W, unter einem Winkel α
geneigt zur Schaltachse X verlaufen und entsprechend dieser Lastachse W von dem Lager
LS1 aufgenommen werden müssen. Die Lastkräfte für Ein und Aus sind mit F-Ein und F-Aus
bezeichnet. Wie aus der Darstellung nach Fig. 4 ersichtlich, können die Lastkräfte
beim Ausschalten F-Aus vollständig über den Lagersitz LS1 in das anliegende Gehäuse
G1 eingeleitet werden. Die Lastkräfte F-Ein beim Einschalten hingegen können so nicht
unmittelbar in das nicht an ihrem Angriffspunkt anliegende Gehäuse eingeleitet werden,
sondern werden in die beiden Komponenten X und Y aufgeteilt, so daß nur ein Teil dieser
Lastkräfte in das Gehäuse G1 eingeleitet werden kann, ein weiterer Anteil jedoch auf
das Gehäuse G2 einwirkt und damit die Verspannung und das Lager belastet. Für die
erfindungsgemäße Ausführung ist das Kräfteverhältnis in der Fig. 5 dargestellt. Der
Lagersitz ist wiederum geteilt und mit seinem U-förmigen Bereich in dem Gehäuse 20
untergebracht, während das zweite den Abschluß bildende Lagersitzteil von dem angrenzenden
Gehäuse 10 gebildet ist und ebenfalls eine Lagermulde aufweist. Der U-förmige Lagersitzteil
ist mit einem Halbkreis und zwei Schenkeln S1, S2, die ungleich lang sind, ausgebildet.
Die Schaltachse X der Kontakte ist ebenfalls eingezeichnet, sie ist bevorzugt parallel
zur Trennfuge t zwischen den beiden aneinandergrenzenden Gehäuseteilen, die zugleich
den geteilten Lagersitz aufnehmen. Auf Grund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des
Lagersitzes ist die Einführungsachse Y' in den U-förmigen Lagersitzteil zur Aufnahme
des Wippenlagers der Schaltwippe nicht mehr identisch mit der senkrechten Achse Y,
die senkrecht zur Schaltachse X ist. Die Lastachse der bei der Öffnungs- und Schließbewegung
der Schaltkontakte auf das Wippenlager und den Lagersitz zu übertragenden Lastkräfte
F ist wiederum mit W bezeichnet. Sie ist um den Winkel α zur Schaltachse X geneigt,
wie auch bei Fig. 4 dargestellt. Erfindungsgemäß ist nun jedoch die Einführungsachse
Y' senkrecht zur Lastachse W angeordnet, d.h. aus der vertikalen Achse Y bzw. der
Schaltachse X um den Winkel α ausgelenkt. Damit wird erfindungsgemäß erreicht, daß
die Lastkräfte sowohl beim Einschalten F-Ein als auch beim Ausschalten F-Aus unmittelbar
in das anliegende Gehäuse 20, und zwar im wesentlichen vollständig, einleitbar sind.
Die resultierenden Lastkräfte F-Ein und F-Aus wirken somit unmittelbar auf das das
Wippenlager WL aufnehmende Gehäuse. Die erfindungsgemäße Ausbildung des U-förmigen
Lagersitzteiles, das das Wippenlager aufnimmt, ermöglicht jeweils die unmittelbare
Einleitung der Lastkräfte in das an den jeweiligen Angriffspunkten an dem Lagersitzteil
anliegenden Gehäuse. Der Kraftanteil der nun noch über die Trennfuge auf den zweiten
Lagersitzteil bzw. das anschließende Gehäuse übertragbar ist, ist sehr klein und geht
gegen Null. Dies hängt von den Toleranzen ab.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Lagerung und Lagerausbildung der
Schaltwippe sind den kennzeichnenden Merkmalen der Unteransprüche entnehmbar.
[0007] Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen geteilten Lagersitzes sieht
vor, daß die beiden Lagersitzteile an zwei aneinanderstoßenden Gehäuseteilen über
die Trennfuge verlaufend ausgebildet sind. Es ist also kein zusätzliches Bauteil mehr
nötig, um bei einem geteilten Lager den Lagersitz mittels eines separaten Deckels
zu verschließen. Die beiden Lagersitzteile, die erfindungsgemäß beidseitig der Trennfuge
in den angrenzenden Gehäuseteilen ausgebildet sind, werden beim Verschrauben der beiden
Gehäuseteile miteinander verbunden.
[0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß das den U-förmigen
Lagersitzteil aufweisende Gehäuseteil an dem die Schaltkontakte und Schalträume und
Anschlüsse enthaltenden Schienenträgergehäuse ausgebildet ist. Der zweite Lagersitztel
ist an dem an das Schienenträgergehäuse angrenzenden den Anker mit Ankeraufnahme aufnehmenden
als Ankergehäuse bezeichneten Gehäuseteil ausgebildet.
[0009] Beide Lagersitzteile weisen eine Lagerfläche auf, wobei durch die ungleiche Teilung
des Lagersitzes das eine Lagersitzteil, nämlich das U-förmige, die größere Lagerfläche
aufweist und das Wippenlager aufnimmt, während das zweite Lagersitzteil nur noch eine
kleine Lagermulde zum Abstützen und Abschluß der Einführöffnung in dem größeren Lagersitzteil
für das Wippenlager bildet.
[0010] Bevorzugt ist die Trennfuge zwischen den die Lagersitze aufweisenden Gehäuseteilen
parallel zur Schaltbewegungsachse der Schaltkontakte ausgerichtet. Auf diese Weise
wird es einfacher möglich, die Einführungsachse Y' des U-förmigen Lagersitzteiles
in bezug auf die Trennfuge festzulegen, wobei diese Einführungsachse Y' dann schräg
zur Trennfuge verläuft, wodurch auch die in bezug auf die Einführungsachse Y' ungleich
langen Schenkel des U-förmigen Lagersitzteiles gebildet sind. Die Neigung bzw. der
Winkel α, unter dem die Einführungsachse Y' in bezug auf die Vertikale geneigt ist,
ergibt sich aus der Anordnung und Bewegung der Schaltwippe beim Ein- und Ausschalten
der Schaltkontakte.
[0011] Bevorzugt sind die beiden Lagersitzteile für das Wippenlager an der Innenseite der
Gehäusewandung von Schienenträgergehäuse bzw. Ankergehäuse ausgeformt, so daß die
Schaltwippe mit ihrem Wippenlager in die U-förmige Ausnehmung am Schienenträger einfach
einsetzbar ist und dann bei der Montage der beiden Gehäuseteile und Verschrauben derselben
miteinander der Lagersitz geschlossen wird.
[0012] Das den Abschluß für das U-förmige Lagersitzteil bildende zweite Lagersitzteil, das
an dem Ankergehäuse ausgebildet ist, weist eine Abstützfläche in Form eines Kreisbogenabschnittes
auf. Diese Abstützfläche ist bevorzugt auf einer Seite in einen Abstütznocken übergeführt,
der in das andere Lagersitzteil benachbart dem längeren U-Schenkel eingreift. Die
andere Seite der Abstützfläche ist bevorzugt parallel zur Trennfuge auslaufend ausgebildet.
[0013] Die erfindungsgemäße Schaltwippe kann werksseitig ohne zusätzliche Befestigungsmittel
in das Schienenträgergehäuse eingesetzt werden und braucht nicht separat gesichert
zu werden. Die Schaltwippe ist an ihren Lagern mit Rillenkugellagern versehen und
wird mit diesen in das U-förmige Lagersitzteil eingesetzt und kann die während des
Schaltgerätebetriebes auftretenden Lastkräfte unmittelbar in das angrenzende Schienenträgergehäuse
einleiten. In der Schaltstellung Ein und in der Schaltstellung Aus nimmt das angrenzende
Gehäuseteil, das Ankergehäuse, nur kleine Kraftbeträge auf. Dadurch kann eine separate
Lagerbefestigung, d.h. Befestigung des zweiten Lagersitzteiles separat mittels Schrauben
entfallen, da die Lagersitzteile über die sowieso vorhandenen Befestigungsschrauben
zwischen Schienenträgergehäuse und Ankergehäuse mit verspannt werden. Bei Austausch
von Schaltkontakten oder Vakuumschaltröhren kann das Schienenträgergehäuse einschließlich
eingesetzter Schaltwippe separat gehandhabt werden, ohne daß eine zusätzliche Wippensicherung
erfolgen müßte.
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1:
- einen Querschnitt durch ein Vakuumschaltgerät
- Fig. 2a, b:
- zwei perspektivische Ansichten der Schaltwippe gemäß Fig. 1
- Fig. 3:
- eine perspektivische Ansicht der Schaltwippe mit Vakuumschaltröhren
- Fig. 4:
- die Kräfteverhältnisse des Lagersitzes gemäß Stand der Technik
- Fig. 5:
- die Kräfteverteilung bei dem Lagersitz gemäß der Erfindung
- Fig. 6a, b:
- zwei perspektivische Ansichten des Schienenträgergehäuses mit U-förmigem Lagersitzteil
- Fig. 6c:
- den Schnitt DD nach Fig. 6a
- Fig. 7a:
- eine perspektivische Ansicht des Ankergehäuses mit Abschlußlagersitzteil
- Fig. 7b:
- den Schnitt EE nach Fig. 7a.
[0015] Die Erfindung kann bei Schaltgeräten mit Schaltwippe eingesetzt werden, ebenso bei
Vakuumschaltgeräten im allgemeinen mit Schaltwippe und bei Schützen mit Vakuumschaltröhren.
[0016] In der Fig. 1 ist als Anwendungsbeispiel ein Vakuumschaltgerät 1 dargestellt, mit
einem Magnetantrieb M mit beweglichem Anker 2, der in einer Ankeraufnahme 3 befestigt
ist und die Ankeraufnahme 3 mittels Bolzen 4 an dem einen Endbereich der Schaltwippe
5 befestigt ist. Der Anker mit Ankeraufnahme ist in dem Ankergehäuse 10 untergebracht.
Auf dem Ankergehäuse 10 ist das Schienenträgergehäuse 20 aufgesetzt und mit diesem
verschraubt. In dem Schienenträgergehäuse 20 sind die Vakuumschaltröhren 6 untergebracht,
wobei der den festen Kontakt 61 tragende Festkontaktträger 62 mit der Anschlußfahne
21 am Schienenträgergehäuse 2 befestigt ist und der den beweglichen Kontakt tragende
bewegliche Kontaktträger 63 mit einer Hubstange 7 fest verbunden ist, die an ihrem
anderen Ende in einem Achsführungslager 11 gelagert ist, das wiederum mit dem Schienenträgergehäuse
20 verbunden ist. Von den Anschlüssen 22 führt eine Litze 14 zu dem beweglichen Kontaktträger
63 und der Hubstange 7. Die Schaltbewegung des Ankers 2, Pfeilrichtung P, wird von
der mit der Ankeraufnahme verbundenen Schaltwippe 5 auf den beweglichen Kontaktträger
63 übertragen, wozu die Schaltwippe an ihrem anderen Ende auf eine koaxial zur Hubstange
7 angeordnete Kontaktdruckfeder 8 mit ihren Gabelenden 51 einwirkt. Die Schaltwippe
5 ist in einem Wippenlager WL, dessen Drehpunkt in der Fig. 1 dargestellt ist, gelagert,
so daß die Bewegung P des Schaltankers 2 in eine Schwenkbewegung, siehe Pfeil PS,
zum Einschalten und Ausschalten der Schaltkontakte der Vakuumröhre auf die Hubstange
7 übertragbar ist. Die lineare Schaltbewegungsachse der Schaltkontakte, die durch
die Achse der Hubstange festgelegt ist, ist mit X bezeichnet. Die Trennfuge zwischen
dem Schienenträgergehäuse 20 und dem Ankergehäuse 10 ist mit t bezeichnet. Sie verläuft
bevorzugt parallel zur Schaltbewegungsachse X der Schaltkontakte. Der Betätigungsangriff
der Schaltwippe an der Kontaktdruckfeder 8 erfolgt im Bereich 9 und ist infolge der
Schwenkbewegung nicht parallel und linear zur Schaltbewegung X. Entsprechend sind
die auf das Wippenlager einwirkenden Lastkräfte in ihrer Lastrichtung nicht parallel
zur Schaltbewegungsachse X, wie in der Fig. 3 dargestellt. Die im eingeschalteten
und ausgeschalteten Zustand auf die Schaltwippe einwirkenden Lastkräfte F-Aus und
F-Ein werden entsprechend der Schwenkbewegung der Wippe, siehe Pfeilrichtung PS, auf
das Wippenlager, von dem hier die beiden Zapfen an der Schaltwippe 5 eingezeichnet
sind, in der Lastrichtung W übertragen und dann in dieser Lastrichtung W von der Wippe
über den Lagersitz in das umgebende Gehäuse eingeleitet. Die Schaltwippe gemäß Fig.
3, siehe Fig. 2a, 2b, weist Betätigungszapfen 51a, 51b zur Betätigung von Hilfsschaltern
im Bereich der Ankeraufnahme auf und das mittels der Zapfen 50a, 50b ausgebildete
Drehlager längs ihrer Achse, die das Wippenlager WL bildet. Als Aufnahme für das Wippenlager
ist ein zweiteiliger Lagersitz (210, 211; 102, 103) ausgebildet, dessen einer Lagersitzteil
210, 211 zur Aufnahme des Wippenlagers an der der Trennfuge benachbarten Seite des
Schienenträgergehäuses 20, siehe Fig. 6a, 6b und 6c, innenseitig ausgebildet ist und
dessen zweiter Teil 102, 103 nahe der Oberkante der Trennfuge des Ankergehäuses innenseitig
ausgebildet ist.
[0017] Beim Zusammenfügen von Schienenträgergehäuse und Ankergehäuse wird der geteilte Lagersitz
geschlossen. Wie aus den Ansichten des Schienenträgergehäuses 6a und 6b und 6c ersichtlich,
ist die größere Lagersitzschale 210 bzw. 211 anschließend an die Trennfuge t, d.h.
die Unterkante des Schienenträgergehäuses 20 auf der Innenseite des Gehäuses muldenförmig
angeformt mit einer zur Trennfuge weisenden Einführöffnung. Der Lagersitzteil ist
U-förmig gebildet mit einem Halbkreis und zwei ungleich langen Schenkeln S1, S2, so
daß die Lagerachse Y', die zugleich die Einführungsachse bildet in Pfeilrichtung zum
Einsetzen des Wippenlagers in bezug auf die Trennfuge t schräg verläuft beispielsweise
unter einem Winkel α von 35°. Der Mittelpunkt der Einführöffnung ist gegenüber dem
Mittelpunkt des die Lagerfläche bildenden Halbkreises in der Vertikalen betrachtet
versetzt. Der Lagerzapfen der Schaltwippe wird mittels eines Rillenkugellagers, das
nicht dargestellt ist, in den Lagersitzteil 210 bzw. 211 eingesetzt. Die beiden Schenkel
S1, S2 des Lagersitzteiles 210 sind leicht nach außen kegelig erweitert, um das erleichterte
Einführen des Wippenlagers zu ermöglichen. Die Belastungsachse W der Lastkräfte bei
Betrieb des Schaltgerätes verlaufen nun im wesentlichen senkrecht zu der Einführungsachse
Y' und des Lagersitzteiles, wodurch die direkte Einleitung der Lastkräfte in das umgebende
Schienenträgergehäuse im Bereich des Lastsitzteiles 210 sichergestellt ist, siehe
Fig. 5.
[0018] Das Schienenträgergehäuse 20 gemäß Fig. 6a und 6b weist entsprechend den drei aufzunehmenden
Vakuumschaltröhren Schalträume 203 sowie Aufnahmeöffnungen 202 für die Lagerung der
Festkontaktträger sowie Ausnehmungen 201 für die Lagerung der Achsführungslager der
Hubstangen an einander gegenüberliegenden Seiten auf. An den hierzu quer verlaufenden
Seitenwänden des Schienenträgergehäuses 20 sind entsprechend der Konfiguration der
Schaltwippe die beiden Lagersitzteile 210, 211 mit schräger Einführung angeformt.
[0019] Das den Lagersitz vervollständigende zweite Sitzlagerteil 102 bzw. 103 ist, wie aus
der Fig. 7a und 7b ersichtlich, an der dem Schienenträgergehäuse benachbarten Oberseite
des Ankergehäuses 10 an deren Innenwandung ausgebildet. Das zweite Lagersitzteil weist
eine Lagerfläche in Gestalt eines Kreisbogenabschnittes a auf, der nach einer Seite
in einen vorstehenden Nocken b übergeht und auf der anderen Seite parallel zur Teilungsfuge
t und der Oberkante des Ankergehäuses 10 ausläuft. Beim Schließen der beiden Gehäuseteile
ragt der Nocken b benachbart dem längeren Schenkel S1 des U-förmigen Lagersitzteiles
in diesen hinein, so daß der vollständige Einschluß und gute Sitz und Befestigung
des Wippenlager und Lagersitzes beim Verschrauben der beiden Gehäuse 10, 20 mittels
durch die in den Eckbereichen vorgesehenen Schraublöcher 206 bzw. 104 erfolgt.
1. Elektromagnetisches Schaltgerät mit in einem mehrteiligen Gehäuse angeordneten beweglichen
Schaltkontakten und einem Magnetantrieb mit einem Anker, dessen Bewegung mittels eines
Betätigungsmechanismus über einen schwenkbaren Hebel, wie einer Schaltwippe, die in
dem Gehäuse mittels zweier Lager drehbar gelagert ist, zum Bewegen der Schaltkontakte
zwischen einer Öffnungsstellung und einer Schließstellung übertragbar ist und wobei
die das Wippenlager aufnehmenden Lagersitze geteilt sind, dadurch gekennzeichnet, daß ein Lagersitzteil mit einem U-förmigen Querschnitt von einem Halbkreis mit zwei
ungleich langen Schenkeln (S1, S2) gebildet ist und die Einführungsachse (Y') für
das Wippenlager in den U-förmigen Lagersitzteil (210, 211) rechtwinklig zur Lastrichtung
(W) der beim Öffnen und Schließen der Schaltkontakte auftretenden, auf das Wippenlager
einwirkenden Lastkräfte ausgebildet ist.
2. Schaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der geteilte Lagersitz an zwei aneinanderstoßenden Gehäuseteilen (10, 20) über
deren Trennfuge (t) verlaufend ausgebildet ist.
3. Schaltgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden beidseitig der Trennfuge (t) ausgebildeten Lagersitzteile (210, 211;
102, 103) durch Verschrauben der beiden Gehäuseteile (20, 10) miteinander verbunden
sind.
4. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beim Öffnen und Schließen der Schaltkontakte an der Schaltwippe (5) auftretenden
Lastkräfte von dem Wippenlager in das die U-förmigen Lagersitzteile (210, 211) aufweisende
Gehäuseteil (20) eingeleitet werden.
5. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das die U-förmigen Lagersitzteile (210, 211) aufweisende Gehäuseteil (20) an
dem die Schaltkontakte mit Schalträumen und Anschlüssen enthaltenden Schienenträgergehäuse
(20) ausgebildet ist.
6. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Lagersitzteil (102, 103) an dem an das Schienenträgergehäuse (20)
angrenzenden den Anker (2) mit Ankeraufnahme (3) aufnehmenden als Ankergehäuse (10)
bezeichneten Gehäuseteil ausgebildet ist.
7. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennfuge (t) zwischen den die Lagersitzteile aufnehmenden Gehäuseteilen
(10, 20) parallel zur Schaltbewegungsachse (X) der Schaltkontakte in dem Schienenträgergehäuse
(20) verläuft.
8. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Einführungsachse (Y') des U-förmigen Lagersitzteiles (210, 211) zur Trennfuge
(t) und der hierzu parallelen Schaltbewegungsachsen (X) der Schaltkontakte zwischen
Schienenträgergehäuse (20) und Ankergehäuse (10) schräg verläuft und unter einem Winkel
α aus der zur Trennfuge (t) vertikalen Achse (Y) geneigt ist.
9. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Lagersitzteile (210, 211; 102, 103) an der Innenseite der Gehäusewandungen
des Schienenträgergehäuses (20) bzw. Ankergehäuses (10) angeformt sind.
10. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das den Abschluß für den U-förmigen Lagersitzteil (210, 211) bildende Lagersitzteil
(102, 103) eine von einem Kreisbogenabschnitt gebildete Abstützfläche (a) aufweist.
11. Schaltgerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützfläche (a) auf einer Seite in einen Abstütznocken (b) endet, der
in dem Lagersitzteil (210, 211) benachbart dem längeren U-Schenkel (S1) eingreift.
12. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützfläche (a) auf der dem Nocken abgewandten Seite parallel zur Trennfuge
(t) ausläuft.