Stand der Technik
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein dual polarisiertes Antennenelement, bestehend
aus einem in einer ersten Ebene liegenden planaren Strahlerelement, einer in einer
zweiten Ebene angeordneten metallisierten Fläche, die mindestens zwei unterhalb des
Strahlerelements verlaufende Schlitze aufweist, und einer in einer dritten Ebene angeordneten,
mit den Schlitzen in der darüberliegenden Ebene gekoppelten Speiseleitungsstruktur,
wobei von den Schlitzen einer auf einer Symmetrielinie des Strahlerelements und mindestens
ein weiterer Schlitz orthogonal und spiegelsymmetrisch zu der Symmetrielinie verläuft
und die Schlitze mit getrennten Speiseleitungen gekoppelt sind.
[0002] Planare Antennen, bestehend aus einer Vielzahl solcher dual polarisierter Antennenelemente,
können beispielsweise in den Basistationen und in den Teilnehmerstationen von Punkt-zu-Mehrpunkt
Funkübertragungssystemen eingesetzt werden. Derartige planare Antennen haben den Vorteil
einer hohen Flexibilität beim Entwurf erwünschter Antennencharakteristiken, und sie
erlauben eine kostengünstige Fertigung in großer Stückzahl. Bei einem Punkt-zu-Mehrpunkt
Funkübertragungssystem ist das Funkfeld um eine Basistation herum in mehrere Sektoren
aufgeteilt, wobei für jeden Funkfeldsektor eine eigene planare Antenne vorhanden ist.
Um eine möglichst hohe Übertragungskapazität zu erzielen, werden die Übertragungskänale
in benachbarten Sektoren oder auch die Sende- und Empfangskanäle innerhalb eines Sektors
verschieden polarisiert übertragen. Will man aus Platzgründen den auf getrennte Sende-
und Empfangsantennen verzichten, kann eine Antenne, mit der sowohl gesendet als auch
empfangen wird, mit dual polarisierten Antennenelementen realisiert werden.
[0003] Ein dual polarisiertes Antennenelement der einleitend beschriebenen Art ist in Electronics
Letters, 16.02.1995, Vol. 31, No. 4, S. 245, 246 beschrieben. Bei diesem bekannten
Antennenelement sind neben einem auf einer Symmetrielinie des Strahlerelements liegenden
Schlitz zwei weitere orthogonal dazu verlaufende Schlitze an gegenüberliegenden Rändern
des Strahlerelements angeordnet. Der auf der Symmetrielinie verlaufende Schlitz ist
mit einer planaren Speiseleitung für Wellen einer ersten Polarisation gekoppelt, und
eine zweite Speiseleitung für Wellen einer zweiten Polarisation ist über eine Leitungsverzweigung
mit den anderen beiden Schlitzen gekoppelt. Das so konzipierte dual polarisierte Antennenelement
weist noch eine relativ hohe Kreuzpolarisation zwischen 32 und 35 dB auf.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein dual polarisiertes Antennenelement
der eingangs genannten Art anzugeben, dessen Kreuzpolarisation möglichst gering ist.
Vorteile der Erfindung
[0005] Die genannte Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 dadurch gelöst, daß ein
orthogonal zur Symmetrielinie des Strahlerelements verlaufender Schlitz an zwei spiegelsymmetrisch
zur Symmetrielinie liegenden Punkten mit einer Speiseleitung gekoppelt ist, die als
spiegelsymmetrisch verlaufende Leitungsverzweigung ausgebildet ist. Diese streng symmetrische
Anordnung der Schlitze und der sie ankoppelnden Speiseleitungen bringt eine hohe Entkopplung
der orthogonal zueinander polarisierten Wellenmoden mit sich. Es wird eine Polarisationsentkopplung
von ca. 38 dB mit einer relativen Bandbreite von 5,7% erreicht.
[0006] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindungen gehen aus den Unteransprüchen hervor.
Danach kann sich der orthogonal zur Symmetrielinie verlaufende Schlitz entweder im
Randbereich des Strahlerelements erstrecken oder er wird in zwei Teilschlitze aufgeteilt,
die zu beiden Seiten des in der Symmetrielinie liegenden Schlitzes verlaufen, wobei
jeder Teilschlitz mit einem Arm der spiegelsymmetrischen Leitungsverzweigung gekoppelt
ist. Durch die Aufteilung eines Schlitzes in zwei Teilschlitze wird es möglich, die
orthogonal zueinander verlaufenden Schlitze näher zusammenzuführen, so daß in vorteilhafter
Weise die Größe des Antennenelements reduziert werden kann.
Beschreibung von Ausführungsbeispielen.
[0007] Anhand zweier in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele wird nachfolgend
die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch ein Antennenelement,
Fig. 2 eine Draufsicht auf ein Antennenelement mit einem Koppel-Schlitz im Randbereich
und
Fig. 3 eine Draufsicht auf ein Antennenelement mit einem zweigeteilten Koppel-Schlitz.
[0008] In der Fig 1 ist ein Querschnitt durch ein planares, dual polarisiertes Antennenelement
dargestellt. Dieses Antennenelement weist ein in einer ersten Ebene, auf einem Substrat
1 angeordnetes Strahlerelement (Patch) 2 auf. In einer darunterliegenden Ebene befindet
sich auf der Oberfläche eines Substrats 3 eine metallisierte Fläche 4, in der, wie
anhand von Fig. 2 und Fig. 3 noch näher erläutert wird, mehrere Koppelschlitze 5,
6 vorhanden sind. In einer dritten Ebene, nämlich auf der Unterseite des Substrats
3 ist eine in den Figuren 2 und 3 detailliert dargestellte Speiseleitungsstruktur
7, 8 angeordnet, die mit den Schlitzen 5 und 6 gekoppelt ist. In einer untersten Ebene
ist noch eine Massefläche 9 angeordnet. Zum Schutz des Antennenelements kann noch
eine Kunststoffabdeckung (Radom) 10 vorgesehen werden. Die Zwischenräume zwischen
den einander beabstandeten Ebenen 10, 1, 3 und 9 sind mit einem Dielektrikum gefüllt,
das eine niedrigere Dielektrizitätskonstante aufweist als die Substrate 1 und 3; z.B.
ist dieses Dielektrikum Luft.
[0009] Eine planare Gruppenantenne wird aus einer Vielzahl solcher einzelnen Antennenelemente
aufgebaut.
[0010] In der Figur 2 ist eine Draufsicht auf ein einzelnes dual polarisiertes Antennenelement
zu sehen, wobei die strichliert umrandete Fläche das Strahlerelement 2 darstellt und
darunter in verschiedenen Ebenen die Koppel-Schlitze 5 und 6 und die Speiseleitungen
7 und 8 verlaufen. Wie gesagt, soll das Antennenelement dual polarisierbar sein. Deshalb
verlaufen die beiden Koppelschlitze 5 und 6 orthogonal zueinander, so daß zwei orthogonale
Wellenmoden an das Strahlerelement 2 angekoppelt werden können. Der erste Koppel-Schlitz
5 liegt auf einer Symmetrielinie 11 des Strahlerelements 2. Die Symmetrielinie 11
teilt das hier z.B. rechteckig geformte Strahlerelement 2 in zwei gleich große Teilflächen.
[0011] Eine Speiseleitung 7 überkreuzt den Koppel-Schlitz 5 in seiner Mitte. Somit wird
eine am Eingang 7.1 der Speiseleitung 7 eingespeiste Welle einer ersten Polarisation
an den Schlitz 5 angekoppelt. Eine über den Schlitz 5 hinausgehende Stichleitung 7.2
dient zur Anpassung der Leitung 7 an den Schlitz 5.
[0012] Der Koppel-Schlitz 6 für die zweite Polarisation verläuft senkrecht zum Koppel-Schlitz
5, wobei der Koppel-Schlitz 6 außermittig des Strahlerelements 2 in seinem Randbereich
verläuft. Der Koppel-Schlitz 6 erstreckt sich spiegelsymmetrisch zur Symmetrielinie
11. Die Ankopplung eines Wellenmodes mit einer zweiten Polarisation an den Koppel-Schlitz
6 erfolgt mittels einer als Leitungsverzweigung 8 ausgebildeten Speiseleitung. Der
Eingang 8.1 der Speiseleitung, an dem die Welle mit der zweiten Polarisation eingespeist
wird, verzweigt sich in zwei spiegelsymmetrisch zur Symmetrielinie 11 verlaufende
Leitungsarme, von denen jeder den Koppel-Schlitz 6 in einem Punkt 12, 13 überkreuzt
und in jeweils einer zur Anpassung dienenden Stichleitung 8.2, 8.3 endet. Die völlig
spiegelsymmetrisch zur Symmetrielinie 11 verlaufende Speiseleitung ist also an zwei
ebenfalls spiegelsymmetrisch zur Symmetrielinie 11 liegenden Punkten 12 und 13 mit
dem Koppel-Schlitz 6 gekoppelt. Wegen der sehr symmetrischen Schlitz- und Leitungskonfiguration
des dual polarisierten Antennenelements wird eine sehr hohe Entkopplung der orthogonal
zueinander polarisierten Wellenmoden erreicht. Die Entkopplung wird noch dadurch unterstützt,
daß die Eingänge 7.1 und 8.1 der beiden Speiseleitungen 7 und 8 an entgegengesetzten
Seiten des Strahlelements 2 herausgeführt sind.
[0013] Eine abgewandelte Ausführungsform des Schlitzes 6 zeigt die Figur 3. Hier ist der
Schlitz 6 in zwei Teilschlitze 6.1 und 6.2 aufgeteilt, die senkrecht und spiegelsymmetrisch
zur Symmetrieachse 11, zu beiden Seiten des Koppel-Schlitzes 5, verlaufen. Durch die
Aufteilung des Schlitzes 6 in zwei Teilschlitze 6.1 und 6.2 können nun die beiden
Teilschlitze vom Rand des Strahlerelements 2 weg mehr in Richtung seines Zentrums
verschoben werden. Diese Anordnung der Koppel-Schlitze 5 und 6.1, 6.2 ermöglicht eine
Reduzierung der Fläche des Antennenelements. Die beiden Arme der Leitungsverzweigung
der Speiseleitung 8 sind mit jeweils einem Teilschlitz 6.1, 6.2 in einem Punkt 14
bzw. 15 gekoppelt. Auch hier liegen die beiden Koppelpunkte 14 und 15 wieder spiegelsymmetrisch
zur Symmetrielinie 11.
1. Dual polarisiertes Antennenelement, bestehend aus einem in einer ersten Ebene liegenden
planaren Strahlerelement (2), einer in einer zweiten Ebene angeordneten metallisierten
Fläche (4), die mindestens zwei unterhalb des Strahlerelements (2) verlaufende Schlitze
(5, 6, 6.1, 6.2) aufweist, und einer in einer dritten Ebene angeordneten, mit den
Schlitzen (5, 6, 6.1, 6.2) in der darüberliegenden Ebene gekoppelten Speiseleitungsstruktur
(7, 8), wobei von den Schlitzen (5, 6, 6.1, 6.2) einer (5) auf einer Symmetrielinie
(11) des Strahlerelements (2) und mindestens ein weiterer Schlitz (6, 6.1, 6.2) orthogonal
und spiegelsymmetrisch zu der Symmetrielinie (11) verläuft und die Schlitze (5, 6,
6.1, 6.2) mit getrennten Speiseleitungen (7, 8) gekoppelt sind, dadurch gekennzeichnet,
daß der orthogonal zur Symmetrielinie (11) verlaufende Schlitz (6, 6.1, 6.2) an zwei
spiegelsymmetrisch zur Symmetrielinie (11) liegenden Punkten (12, 13, 14, 15) mit
einer Speiseleitung (8) gekoppelt ist, die als spiegelsymmetrisch verlaufende Leitungsverzweigung
ausgebildet ist.
2. Dual polarisiertes Antennenelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich
der orthogonal zur Symmetrielinie (11) verlaufende Schlitz (6) im Randbereich des
Strahlerelements (2) erstreckt.
3. Dual polarisiertes Antennenelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
orthogonal zur Symmetrielinie (11) verlaufende Schlitz (6) in zwei Teilschlitze (6.1,
6.2) aufgeteilt ist, die sich zu beiden Seiten des in der Symmetrielinie (11) liegenden
Schlitzes (5) erstrecken, und daß jeder Teilschlitz (6.1, 6.2) mit einem Arm der spiegelsymmetrischen
Leitungsverzweigung (8) gekoppelt ist.