[0001] Die Erfindung betrifft eine Krankentransportvorrichtung mit einer mit Handgriffen
versehenen Trage, die auf Rädern angeordnet ist.
[0002] Eine solche Krankentrage ist beispielsweise in der DE 195 46 822.8 beschrieben. Die
dort vorgestellte Krankentrage weist auch bereits einen Neigungsausgleich zwischen
der Trage und einer in sie einsetzbaren gepolsterten Liege auf. Geringe Neigungen,
wie sie in Fahrzeugen oder Flugzeugen auftreten, sind damit auch jederzeit zufrieden
stellend ausgleichbar. Beim Transport des Kranken in geneigtem Gelände oder über Rampen
hinweg sind die Neigungsausgleichsmöglichkeiten der bekannten Trage jedoch nicht mehr
ausreichend.
[0003] Zur Abhilfe dieses Problems schlägt die vorliegende Erfindung eine Krankentransportvorrichtung
der eingangs genannten Art vor, die erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet ist, dass
die Räder einzeln und/oder paarweise höhenverstellbar angeordnet sind. Dadurch ist
auch ein Neigungsausgleich im Gelände durch Einfahren des oder der entsprechenden
Räder möglich. Vorzugsweise kann dabei die Höhenverstellung der Räder sensorgesteuert
erfolgen, sodass die Krankentransportvorrichtung selbsttätig stets in horizontaler
Position gehalten wird. Ein weiterer, bedeutender Vorteil lässt sich dadurch erzielen,
dass die Räder in die Unterseite der Trage versenkbar sein können, sodass sie nicht
oder nur noch zu einem geringen Teil über die Unterseite der Trage nach unten vorstehen.
Die Vorrichtung kann dann mühelos in einen Rettungswagen eingeschoben werden, ohne
dass hierzu ein Anheben der Trage von Hand erforderlich wäre. Es wird einfach eine
im Rettungswagen vorhandene Wanne über das Heck des Rettungswagen hinaus ausgezogen
und das vordere Ende der Transportvorrichtung auf die Wanne aufgeschoben, dann zunächst
die vorderen Räder und anschließend die hinteren Räder in die Unterseite der Trage
versenkt, während die Trage weiter auf die Wanne aufgeschoben wird. Dies bedeutet
eine große Entlastung nicht nur für den Patienten, dem größere Erschütterungen beim
Einsetzen der Trage in den Rettungswagen erspart werden, sondern auch für das Rettungspersonal,
das die Trage nicht mehr anheben muss. Das Versenken der Räder kann ebenfalls sensorgesteuert
und vollautomatisch erfolgen. Die Räder können dazu beispielsweise an Teleskopstützen
angeordnet sein. Die Teleskopstützen können zweckmäßigerweise hydraulisch oder elektrisch
ein- und ausfahrbar sein. Falls die Teleskopstützen recht lang sind, können sie zur
Unterseite der Trage hin verschwenkbar gelagert sein, sodass sie zur Versenkung der
Räder in die Unterseite der Trage einfach eingeklappt werden können. Mindestens im
Kopfbereich der Trage kann auf der Unterseite der Trage mindestens ein Gleitkörper,
vorzugsweise eine Rolle, angeordnet sein, die das Aufschieben der Trage auf eine Wanne
eines Rettungswagens erleichtert. Eine solche Rolle kann aber auch im mittleren Bereich
der Trage angeordnet sein. Falls die Räder nicht vollständig in die Unterseite der
Trage versenkt werden, können auch sie zur Erleichterung des Einschiebens der Trage
auf die Wanne dienen. Die Räder können entweder unmittelbar an der Trage oder auch
an einem Fahrgestell angeordnet sein, von dem die Trage abnehmbar ist. Bei der Anordnung
an einem Fahrgestell kann die Trage vorzugsweise von zwei Seiten auf das Fahrgestell
auffahrbar sein. Die Räder können luftbereift und auch lenk- und klappbar sein, um
eine gute Geländegängigkeit der Vorrichtung zu erreichen. Wenn die Räder außerdem
einen relativ großen Durchmesser aufweisen und federnd gelagert sind, können sogar
Treppen mit der Vorrichtung überwunden werden. Gerade zum überwinden von Treppen ist
es außerdem vorteilhaft, wenn die Räder mit einem Kettenlaufwerk ausrüstbar sind.
[0004] In der Trage selbst kann eine gepolsterte Liege, die vorzugsweise aus Kunststoff
oder einem Kohlefaserverbundwerkstoff gefertigt sein kann, herausnehmbar angeordnet
sein. Eine solche Liege ist sehr leicht und dennoch ausreichend stabil. Die Liege
kann auch in Querrichtung an mindestens einer Stelle klappbar und mit Gurten versehbar
sein, sodass ein Krankentransport in sitzender Stellung möglich ist. Außerdem kann
auch noch zwischen Liege und Trage eine Vorrichtung zum Ausgleich von Stößen und Neigungen
der Trage vorgesehen sein, um beim Transport des Kranken in einem Rettungswagen oder
Hubschrauber schmerzhafte und gesundheitsschädigende Stöße und Kräfte abfangen zu
können. Für den Neigungs- und Stoßausgleich kann vorzugsweise ein sensorgesteuertes
hydraulisches oder elektrisches System zwischen der Trage und der Liege vorgesehen
sein. Zur Erleichterung der Handhabung können sämtliche Funktionen der Vorrichtung
über eine Steuervorrichtung mit Zweihandbedienung steuerbar sein. Die Betätigung kann
dabei zweckmäßigerweise im Bereich der Tragegriffe erfolgen, sodass auch während des
Schiebens oder Tragens der Trage die Funktionen bedienbar sind.
[0005] Weiter ist es wünschenswert, einen Krankentrage zu schaffen, die ein Umbetten des
Patienten möglichst überflüssig macht. Gerade bei Schwerstverletzten ist ein Umbetten
nach der Einlieferung in die Klinik auf der Trage aus dem Rettungswagen bei seinem
Behandlungsdurchlauf in einer Klinik, wie Schockraum, Computertomographie, operative
Versorgung und postoperative Überwachung mit hohen Gesundheitsrisiken verbunden. Deswegen
ist es vorteilhaft, wenn in der Trage und/oder im Fahrgestell Geräte zur Überwachung
und/oder Aufrechterhaltung der Vitalparameter des Patienten integriert sein können.
Es können vorzugsweise Monitorgeräte, insbesondere zur Überwachung der Herztätigkeit,
des Blutdrucks und der Körpertemperatur integriert sein. Auch das Vorsehen von einem
oder mehreren Beatmungsgeräten ist möglich. Mit einer solchermaßen ausgestatten Trage
kann auch ein schwerverletzter Patient im Rettungswagen an die Monitor- und Behandlungseinrichtungen
angeschlossen werden und bei seinem Durchlauf durch die Stationen einer Klink, wie
Schockraum, Computertomographie und Operationssaal auf der Vorrichtung belassen werden.
Auch nach der Operation kann der Patient wieder auf die Transportvorrichtung gebettet
und überwacht und nachbehandelt werden. Hierzu können an der Vorrichtung Infusions-
und/oder Spritzenpumpen, ein Pulsoximeter, ein Capnograph sowie ein Sekretabsauger
vorgesehen sein. Auch Aufnahmen für Masten mit Monitoren, Spritzenpumpen, Beleuchtungseinrichtungen
etc. lassen sich an der Vorrichtung anbringen. Falls die Vorrichtung in dieser Weise
ausgestattet ist, kann sogar eine Aufnahme des Patienten in die Intensivstation überflüssig
werden. Die gesamte Vorrichtung bildet eine autarke Einheit, die keinen Anschluss
an fest installierte Geräte im Krankenhaus benötigt und somit überall aufgestellt
und einfach transportiert werden kann. Für die Stromversorgung können ein oder mehrere
Akkus und/oder ein Netzanschluss vorgesehen sein. Damit sind auch Sekundärtransporte
in andere Kliniken ohne Umbetten des Patienten möglich.
[0006] Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen einer Krankentransportvorrichtung
anhand der Zeichnung näher erläutert.
[0007] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform einer Krankentransportvorrichtung
beim Einladen in einen Rettungswagen;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform einer Krankentransportvorrichtung.
[0008] Die Krankentransportvorrichtung 10 nach Fig. 1 weist eine mit Handgriffen 11 versehene
Trage 12 auf, an deren Unterseite 12.1 Räder 13 an Teleskopstützen 14 angeordnet sind.
In die Trage 12 ist eine nicht dargestellte Liege einsetzbar. Die Liege wird dabei
auf einem Unterbau 15 abgelegt, der mit einem Stoß- und Neigungsausgleichssystem versehen
ist. Das Stoß- und Neigungsausgleichssystem kann ebenso wie die Teleskopstützen 14
ein hydraulisches oder elektrisches System und sensorgesteuert sein. An der Unterseite
12.1 der Trage 12 sind außerdem zwei Gleitrollen 16 und 17 angeordnet, mit deren Hilfe
die Vorrichtung 10 auf eine ausziehbare Wanne 18 eines Rettungswagens 19 aufschiebbar
ist. Während des Aufschiebens der Trage 12 auf die Wanne 18 werden die Räder 13 so
weit eingezogen, dass sie nicht mehr oder nur noch geringfügig über die Unterseite
12.1 hervorstehen. Das Einfahren oder auch Einklappen der Räder 13 geschieht dabei
sensorgesteuert und vollautomatisch. Die Vorrichtung 10 kann somit ohne jeden körperlichen
Aufwand durch das Rettungspersonal in den Rettungswagen 19 eingeladen werden. Beim
Entladevorgang der Trage werden die Räder ebenso vollautomatisch beim Herunterziehen
der Trage von der Wanne des Rettungswagens wieder ausgefahren. Auch für den Patienten
ist dies von Vorteil, da sich das Ein- und Ausschieben der Trage 12 sehr viel sanfter
gestalten lässt als das Ein- und Ausladen herkömmlicher Tragen, die von Hand angehoben
und abgesetzt werden müssen. Die Teleskopstützen 14 der Räder 13 ermöglichen jedoch
nicht nur das sanfte und kraftschonende Einladen der Vorrichtung 10 in einen Rettungswagen
19, sondern sie dienen auch zum Neigungsausgleich in unebenem Gelände oder beim Transport
des Patienten über Rampen. Die Teleskopstützen 14 werden dabei automatisch so weit
ein- oder ausgefahren, dass die Trage 12 stets in horizontaler Lage verbleibt. Das
im Unterbau 15 der Trage 12 integrierte Neigungs- und Stoßausgleichssystem sorgt beim
Transport der Vorrichtung in einem Rettungswagen oder einem Flugzeug für eine horizontale
und erschütterungsfreie Lage des Patienten, sodass die Vorrichtung 10 optimale Voraussetzungen
auch sehr schwer verletzter Patienten bietet.
[0009] Fig. 2 zeigt ein Fahrgestell 30 einer Krankentransportvorrichtung 10, wobei die eigentliche
Liege hier nicht mitgezeigt ist. Das Tragegestell 30 ist insbesondere für den Einsatz
in Kliniken gedacht und daher mit relativ kleinen Rädern 31 versehen. Die Räder 31
sind in der Höhe verstellbar und vollständig im Unterbau des Gestells 30 versenkbar,
sodass auch das Tragegestell 30 problemlos in einen Rettungswagen einladbar ist. Zur
günstigen Handhabung beim Transport eines Patienten sind an beiden Schmalseiten Handgriffe
32 angeordnet. Der Patient liegt dabei auf der nicht dargestellten Liege, die durch
unter Abdeckungen 33 des Tragegestells 30 angeordneten Schwingungs- und Stoßdämpfungseinrichtungen
mechanisch entkoppelt vom Gestell 30 gelagert ist. Im Tragegestell 30 selbst sind
mehrere Einrichtungen zur Überwachung und Aufrechterhaltung der Vitalparameter eines
Patienten integriert, von denen Tastenfelder 34 bis 36 zur Bedienung dargestellt sind.
Die Tastenfelder 35 und 36 sind zusätzlich noch mit Anzeigeelementen 37, 38 versehen.
An den seitlichen Führungen 39 des Gestells 30 sind auf der Oberseite Aufnahmeöffnungen
40 für Masten 41 mit Monitoren 42 oder für Spritzenpumpen 44 angeordnet. Selbstverständlich
können an den Masten 41 auch weitere Einrichtungen wie Infusionsbehälter etc. angeordnet
werden.
1. Krankentransportvorrichtung mit einer mit Handgriffen versehenen Trage, die auf Rädern
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Räder (13, 31) einzeln und/oder paarweise
höhenverstellbar angeordnet sind.
2. Krankentransportvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhenverstellung
der Räder (13, 31) sensorgesteuert ist.
3. Krankentransportvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Räder (13, 31) in die Unterseite (12.1) der Trage (12) versenkbar sind, sodass sie
nicht oder nur noch zu einem geringen Teil über die Unterseite (12.1) der Trage (12)
nach unten vorstehen.
4. Krankentransportvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Räder (13) an Teleskopstützen (14) angeordnet sind.
5. Krankentransportvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Teleskopstützen
(14) hydraulisch oder elektrisch ein- und ausfahrbar sind.
6. Krankentransportvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
Teleskopstützen (14) zur Unterseite (12.1) der Trage (12) hin verschwenkbar gelagert
sind.
7. Krankentransportvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens im Kopfbereich der Trage (12) auf der Unterseite (12.1) der Trage
(12) mindestens ein Gleitkörper, vorzugsweise eine Rolle (16, 17) angeordnet ist.
8. Krankentransportvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass die Räder (13, 31) an einem Fahrgestell angeordnet sind, von dem die Trage (12,
30) abnehmbar ist.
9. Krankentransportvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass die Trage (12, 30) von zwei Seiten auf das Fahrgestell auffahrbar ist.
10. Krankentransportvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass die Räder (13, 31) luftbereift sind.
11. Krankentransportvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
dass die Räder (13, 31) lenk- und klappbar sind.
12. Krankentransportvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
dass die Räder (13, 31) einen relativ großen Durchmesser aufweisen und federnd gelagert
sind und/oder mit einem Kettenlaufwerk ausrüstbar sind.
13. Krankentransportvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
dass in der Trage (12, 30) eine gepolsterte Liege herausnehmbar angeordnet ist.
14. Krankentransportvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Liege
aus Kunststoff oder einem Kohlefaserverbundwerkstoff gefertigt ist.
15. Krankentransportvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
dass die Liege in Querrichtung an mindestens einer Stelle klappbar und mit Gurten
versehbar ist, sodass ein Krankentransport in sitzender Stellung möglich ist.
16. Krankentransportvorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen Liege und Trage (12, 30) eine Vorrichtung zum Ausgleich von Stößen und
Neigungen der Trage (12, 30) vorgesehen ist.
17. Krankentransportvorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass ein sensorgesteuertes
hydraulisches oder elektrisches System zum Neigungs- und Stoßausgleich zwischen der
Trage (12, 30) und der Liege vorgesehen ist.
18. Krankentransportvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
dass sämtliche Funktionen der Vorrichtung (10, 30) über eine Steuervorrichtung mit
Zweihandbedienung steuerbar sind.
19. Krankentransportvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
dass in der Trage (12, 30) und/oder im Fahrgestell Geräte zur Überwachung und/oder
Aufrechterhaltung der Vitalparameter des Patienten integriert sind.
20. Krankentransportvorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass Monitorgeräte,
insbesondere zur Überwachung der Herztätigkeit, des Blutdrucks und der Körpertemperatur
integriert sind.
21. Krankentransportvorrichtung nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, dass
ein oder mehrere Beatmungsgeräte integriert sind.
22. Krankentransportvorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 21, dadurch gekennzeichnet,
dass ein Pulsoximeter, ein Capnograph und ein Sekretabsauger vorgesehen sind.
23. Krankentransportvorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 22, dadurch gekennzeichnet,
dass Aufnahmen (40) für Masten (41) mit Monitoren (42), Spritzenpumpen (44), Beleuchtungseinrichtungen
etc. vorgesehen sind.
24. Krankentransportvorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 23, dadurch gekennzeichnet,
dass ein oder mehrere Akkus und/oder ein Netzanschluss für die Stromversorgung vorgesehen
sind.