[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Druckmaschine, welche ein
Farbwerk mit einer zwischen einer Farbkastenwalze und einer Farbwerkswalze mit zeitweisem
Kontakt zu diesen Walzen hin- und herschwingende Heberwalze umfaßt gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 und eine Druckmaschine mit einem Farbwerk, welches eine zwischen einer
Farbkastenwalze und einer Farbwerkswalze mit zeitweisem Kontakt zu diesen Walzen hin-
und herschwingende Heberwalze umfaßt, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens,
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 10.
[0002] Bei Bogenoffsetdruckmaschinen erfolgt die Zufuhr der zu verdruckenden Farbe über
Heberfarbwerke, welche eine mit einem Farbkasten sowie einer Dosiereinrichtung zusammenwirkende
Farbkastenwalze aufweisen. Durch die Dosiereinrichtung am Farbkasten kann die Farbschichtdicke
auf der Farbkastenwalze eingestellt werden. Eine Heberwalze nimmt durch zeitweisen
Kontakt mit der Farbkastenwalze einen Farbstreifen bestimmter Länge von der Farbkastenwalze
ab und übergibt diese Farbmenge bei einem darauffolgenden Kontakt mit einer Farbwerkswalze
an eben diese Farbwerkswalze. Durch weitere, dieser Farbwerkswalze folgende Farbwerkswalzen
erfolgt ein mehrfaches Spalten der durch die Heberwalze zugeführten Farbmenge und
durch Farbauftragswalzen ein entsprechendes Einfärben der druckenden Bereiche der
auf einem Druckformzylinder befindlichen Druckform. Um die aus dem Farbkasten in das
Farbwerk geförderte Farbmenge zu beeinflussen, kann die Dosiereinrichtung verstellt
werden, so daß sich die Farbschichtdicke auf der Farbkastenwalze verändert. Die Farbschichtdicke
auf der Farbkastenwalze darf jedoch einen bestimmten Minimalwert, welcher sich sicher
reproduzierbar einstellen läßt, nicht unterschreiten.
[0003] In der DE-OS 27 20 371 ist eine Vorrichtung zum Antrieb eines Duktors für Farbwerke
von Druckmaschinen beschrieben, bei welcher die Farbmenge verändert wird, indem die
Phasenlage der Bewegungen der Heberwalze und der Farbkastenwalze über eine Verstellung
der Lage von Antriebs- und Abtriebsglied eines Ungleichförmigkeitsgetriebes zueinander
durchgeführt wird, so daß sich der Zeitpunkt des Schaltschrittes der Farbkastenwalze
der Heberwalze an der Farbkastenwalze verändert. Soll die Farbmenge verringert werden,
so wird der Bereich des Stillstandes der Farbkastenwalze teilweise in den Bereich
der Anlage der Heberwalze an der Farbkastenwalze verschoben. Im Extremfall kann die
Anlage der Heberwalze an der Farbkastenwalze in der Zeit des Stillstandes der Farbkastenwalze
erfolgen, so daß die übernommene Farbmenge praktisch gleich null ist.
[0004] Mit dieser Vorrichtung kann die in das Farbwerk geförderte Farbmenge zwar reduziert
werden, jedoch ist das der Vorrichtung zugrundeliegende Verfahren ausschließlich bei
Vorrichtungen mit einer diskontinuierlich angetriebenen Farbkastenwalze einsetzbar.
Die in der DE-OS 27 20 371 beschriebene Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
ist zudem konstruktiv sehr aufwendig.
[0005] In der DE 44 06 727 C2 ist ein Verfahren zur Steuerung der Fluidzufuhr bei der Herstellung
von Druckerzeugnissen beschrieben, bei welchem nach Eingabe eines eine Drehzahländerung
der Druckmaschine bewirkenden Kommandos vor Ausführung der Drehzahländerung die Zufuhrrate
des Fluids nach einer vorgegebenen Zeitfunktion geändert und nach einer vorgewählten
Zahl von Maschinenumdrehungen die Drehzahländerung des Hauptantriebes eingeleitet
wird. Dies kann dadurch erfolgen, indem die Drehzahländerung eines Farbduktors vor
der Drehzahländerung eingeleitet wird. Die Bewegungscharakteristik des Farbduktors
wird immer beibehalten.
[0006] Mit diesem Verfahren läßt sich zwar eine Farbänderung auf dem Bedruckstoff beim Ändern
der Druckgeschwindigkeit vermeiden, jedoch keine sicher reproduzierbare minimale Zufuhrrate
erzielen.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betrieb einer Druckmaschine
zu schaffen, durch welches eine sicher reproduzierbare minimale Farbzufuhr in ein
Farbwerk gewährleistet ist und welches auch bei Farbwerken mit einer kontinuierlich
angetriebenen Farbkastenwalze einsetzbar ist. Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde eine Druckmaschine, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen,
welche komfortabel betreibbar und konstruktiv unaufwendig ausgebildet ist.
[0008] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen von Anspruch
1 und durch eine Druckmaschine mit den Merkmalen von Anspruch 10 gelöst. Weitere Merkmale
sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0009] Das Verfahren zum Betrieb einer Druckmaschine, welche ein Farbwerk zwischen einer
Farbkastenwalze und einer Farbwerkswalze mit zeitweisem Kontakt zu diesen Walzen hin-
und herschwingende Heberwalze umfaßt, ist dadurch gekennzeichnet, daß das Farbwerk
wahlweise in einem normalen Betriebsmodus und mindestens einem farbreduzierten Betriebsmodus
betrieben wird, wobei die Farbkastenwalze im farbreduzierten Betriebsmodus mit einer
vom normalen Betriebsmodus abweichenden Bewegungscharakteristik rotiert.
[0010] Die Druckmaschine, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens, welche eine zwischen
einer Farbkastenwalze und einer Farbwerkswalze mit zeitweisem Kontakt zu diesen Walzen
hin- und herschwingende Heberwalze umfaßt, ist dadurch gekennzeichnet, daß das Farbwerk
wahlweise in einem normalen Betriebsmodus und mindestens einem farbreduzierten Betriebsmodus
betreibbar ausgebildet ist, wobei die Farbkastenwalze im farbreduzierten Betriebsmodus
mit einer vom normalen Betriebsmodus abweichenden Bewegungscharakteristik rotiert.
[0011] Die Erfindung geht in eine der vom Stand der Technik (DE-OS 27 20 371) vermittelten
Lehre entgegengesetzte Richtung. Im vorstehend genannten Stand der Technik wird gelehrt,
daß eine exakte Einstellung der Farbdosierung sehr kompliziert ist, da bei unterschiedlichen
Farbkastenwalzendrehgeschwindigkeiten und dem damit verbundenen unterschiedlichen
hydrodynamischen Druck eine unterschiedliche Farbmesserverformung auftritt. Die Ursache
des Mangels wird darin gesehen, daß eine Dosieränderung immer mit einer Veränderung
der Charakteristik der Farbkastenwalzenbewegung verbunden ist und sich damit auch
das gesamte dynamische Verhalten der Vorrichtung ändert.
[0012] Der Erfindung liegt die überraschende Erkenntnis zugrunde, daß die Farbmesserverformung
infolge unterschiedlichen hydrodynamischen Drucks bei Farbkästen mit einer modernen
Dosiereinrichtung kein wesentliche Rolle spielt. Weiterhin wurde erfindungsgemäß erkannt,
daµ sich durch eine Veränderung der Charakteristik der Farbkastenbewegung ein konstruktiv
besonders unaufwendiger Aufbau der Druckmaschine realisieren läßt. Der wahlweise Betrieb
des Farbwerkes in einem normalen Betriebsmodus und mindestens einem farbreduzierten
Betriebsmodus ermöglicht einen sehr komfortablen Betrieb der Druckmaschine und eine
besonders schnelle Anpassung der in das Farbwerk geförderten Farbmenge bei sich veränderndem
Druck- und/oder Betriebsbedingungen. In Abhängigkeit von der für einen Druckprozeß
erforderlichen Farbmenge rotiert die Farbkastenwalze bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
wahlweise nach einem ersten Bewegungsgesetz in normalem Betriebsmodus und nach mindestens
einem zweiten Bewegungsgesetz in mindestens einem farbreduzierten Betriebsmodus.
[0013] Beispielsweise kann die Farbkastenwalze entweder im normalen Betriebsmodus kontinuierlich
und im farbreduzierten Betriebsmodus diskontinuierlich oder im normalen Betriebsmodus
diskontinuierlich und im farbreduzierten Betriebsmodus kontinuierlich rotieren.
[0014] Bei einer Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorzugsweise vorgesehen,
daß die Farbkastenwalze im normalen Betriebsmodus kontinuierlich rotiert. Durch diese
Ausgestaltungsform wird ermöglicht, daß die Farbkastenwalze durch einen kostengünstigen
Antrieb, beispielsweise ein Elektromotor, antreibbar ist. Vorzugsweise wird die Farbkastenwalze
durch einen separaten, steuerbaren elektrischen Antrieb angetrieben. Die Farbkastenwalze
kann aber auch von einem vom Druckwerksantrieb abgeleiteten mechanischen Antrieb angetrieben
werden. Die Farbkastenwalze kann im normalen Betriebsmodus aber auch diskontinuierlich
angetrieben sein und beispielsweise schrittweise rotieren. Vorzugsweise ist die Drehzahl
der kontinuierlich rotierenden Farbkastenwalze mit der Maschinengeschwindigkeit (Druckgeschwindigkeit)
gekoppelt. Im Fall des schrittweisen Antriebes kann die Drehzahl und auch die Schrittfrequenz
mit der Maschinengeschwindigkeit gekoppelt sein.
[0015] Eine weitere Ausgestaltungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß die Farbkastenwalze
im farbreduzierten Betriebsmodus ungleichförmig, insbesondere diskontinuierlich, rotiert.
Eine ungleichförmige Drehbewegung der Farbkastenwalze liegt vor, wenn die Farbkastenwalze
bei konstanter Maschinengeschwindigkeit (Druckgeschwindigkeit) beschleunigt oder verzögert
wird. Die diskontinuierlich Drehbewegung der Farbkastenwalze ist ein bevorzugter Spezialfall
der ungleichförmigen Drehbewegung. Die Farbkastenwalze führt dabei im farbreduzierten
Betriebsmodus eine intermittierende Drehbewegung mit zeitweisem Stillstand aus. Auf
diese Weise kann die in das Farbwerk geförderte Farbmenge sicher reproduzierbar reduziert
werden. Dazu ist kein aufwendiges mechanisches Getriebe erforderlich. Im Fall einer
durch einen Elektromotor angetriebenen Farbkastenwalze kann der Elektromotor periodisch
beschleunigt und verzögert oder taktweise angehalten werden.
[0016] Eine weitere Ausgestaltungsform des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß das
Farbwerk wahlweise in einem von mehreren farbreduzierten Betriebsmodi betrieben wird,
wobei die farbreduzierten Betriebsmodi bezüglich des Maßes der Farbreduktion zueinander
unterschiedlich sind. Durch eine Stufung der farbreduzierten Betriebsmodi kann bei
verschiedenen Betriebs- und/ oder Druckbedingungen der jeweils optimale farbreduzierte
Betriebsmodus gewählt werden. Die Wahl des optimalen Betriebsmodus in Abhängigkeit
von der für einen Druckprozeß erforderlichen Farbmenge kann derart erfolgen, so daß
das Farbwerk mit der für einen störungsfreien Betrieb geringstmöglich zulässigen Farbmenge
betrieben wird. Das Umstellen oder Umschalten vom normalen in den mindestens einen
farbreduzierten Betriebsmodus kann in Abhängigkeit von einer Maschinengeschwindigkeitssenkung
und von einem farbreduzierten Betriebsmodus in den normalen Betriebsmodus in Abhängigkeit
von einer Maschinengeschwindigkeitserhöhung erfolgen. Dasselbe gilt für das Umstellen
bzw. Schalten zwischen mehreren farbreduzierten Betriebsmodi. Vorzugsweise erfolgt
das Umstellen oder Schalten automatisiert.
[0017] Eine weitere Ausgestaltungsform des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Farbkastenwalze in dem mindestens einem farbreduzierten Betriebsmodus derart ungleichförmig
rotiert, so daß die schwingende Heberwalze mindestens einmal mit der Farbkastenwalze
in Kontakt kommt, wenn die Farbkastenwalze mit einer ersten Geschwindigkeit rotiert,
und mindestens einmal mit der Farbkastenwalze in Kontakt kommt, wenn die Farbkastenwalze
mit einer zweiten Geschwindigkeit rotiert, wobei die zweite Geschwindigkeit kleiner
als die erste Geschwindigkeit ist. Der vorstehend beschriebene sich periodisch wiederholende
Heberzyklus ist selbstverständlich auf eine mit konstanter Maschinengeschwindigkeit
(Druckgeschwindigkeit) betriebene Druckmaschine bezogen. Unter den unterschiedlichen
Geschwindigkeiten der Farbkastenwalze innerhalb eines Betriebsmodus werden nicht etwaige
aus einer Geschwindigkeitskompensation der Farbkastenwalzengeschwindigkeit zur Druckmaschinengeschwindigkeit
resultierende Geschwindigkeitsdifferenzen verstanden. Vielmehr legt sich die Heberwalze
an die Farbkastenwalze ein erstes Mal an, wenn die Farbkastenwalze mit einer langsameren
Geschwindigkeit rotiert und legt sich die Heberwalze nachfolgend ein zweites Mal an
die Farbkastenwalze an, wenn die Farbkastenwalze mit einer höheren Geschwindigkeit
rotiert, wobei die Druckmaschine eine konstante Geschwindigkeit beibehält. Das zweite
Anlegen der Heberwalze an die Farbkastenwalze kann dem ersten Anlegen unmittelbar
nachfolgen, d. h., daß die Heberwalze nach dem ersten Anlegen an die Farbkastenwalze
zur Farbwerkswalze hin und zur Farbkastenwalze wieder zurückschwingt und dann an die
Farbkastenwalze anlegt, wenn diese mit veränderter Geschwindigkeit rotiert, wobei
sich dieser Vorgang periodisch wiederholt, so daß sich die Heberwalze alternierend
an die schneller und langsamer rotierende Farbkastenwalze anlegt. Es kann aber ebenso
vorgesehen sein, daß sich die Heberwalze mehrmals hintereinander an die sich langsam
drehende Farbkastenwalze anlegt und nachfolgend mehrmals hintereinander an die schneller
drehende Farbkastenwalze anlegt. Beispielsweisen kontaktiert die Heberwalze die Farbkastenwalze
zwei Mal unmittelbar hintereinander, wenn diese sich langsam dreht, dann zwei Mal
hintereinander, wenn diese sich schneller dreht, dann wieder zwei Mal hintereinander
wenn sie sich langsam dreht usw. Auf diese Weise können sehr viele und den Betriebsbedingungen
optimal entsprechende Bewegungscharakteristiken der Farbkastenwalze in den farbreduzierten
Betriebsmodi realisiert werden.
[0018] Einer weitere Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Geschwindigkeit den Wert Null hat und die Farbkastenwalze stillsteht,
wenn die Heberwalze auf diese auftrifft. Auch bei diesem bevorzugten Spezialfall der
vorstehend beschriebenen Ausführungsform wiederholen sich die Intervalle der Farbkastenwalzenrotation
periodisch. Auf diese Weise läßt sich die ins Farbwerk geförderte Farbmenge auf ein
äußerst kleines Maß reduzieren. Somit können bei einer der Farbkastenwalze zugeordneten
und die Druckfarbe über die Druckbreite hinweg unterschiedlich dosierenden Farbdosiereinrichtung
die Zonenöffnungen auch bei geringstem Farbbedarf durch den Druckprozeß offengehalten
werden und wird eine Möglichkeit geschaffen, die Dosierelemente der Farbdosiereinrichtung
wieder nach

plus" und

minus" korrigieren zu können, so daß das quer zur Druckrichtung eingestellte Farbprofil
auch bei geringstem Farbverbrauch durch den Druckprozeß effektiv korrigiert werden
kann.
[0019] Einer weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Wahl der Betriebsmodi durch eine elektronische Steuereinrichtung erfolgt.
Die elektronische Steuereinrichtung kann einen Mikroprozessor enthalten und derart
programmierbar sein, daß die Wahl der Betriebsmodi und das Schalten des Farbwerkes
in den optimalen Betriebsmodus automatisch erfolgen. Dadurch vereinfacht sich die
Überwachung und Bedienung der Druckmaschine. Die elektronische Steuereinrichtung steuert
dann gemäß eines programmierten Steuerungsverfahrens die vorstehend und nachstehend,
insbesondere in den Ausführungsbeispielen beschriebenen Steuerungsprozesse bei der
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in der erfindungsgemäßen Druckmaschine.
[0020] Die Druckmaschine, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens, mit einem Farbwerk,
welches eines zwischen einer Farbkastenwalze und einer Farbwerkswalze mit zeitweisem
Kontakt zu diesen hin- und herschwingende Heberwalze umfaßt, ist dadurch gekennzeichnet,
daß das Farbwerk wahlweise in einem normalen Betriebsmodus und mindestens einem farbreduzierten
Betriebsmodus betreibbar ausgebildet ist, wobei die Farbkastenwalze im farbreduzierten
Betriebsmodus mit einer von der Bewegungscharakteristik bei Betrieb im normalen Betriebsmodus
abweichenden Bewegungscharakteristik rotiert.
[0021] Eine Ausgestaltungsform der erfindungsgemäßen Druckmaschine ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Farbkastenwalze von einem von einem Hauptantrieb der Druckmaschine mechanisch
getrennten Antrieb angetrieben wird. Vorzugsweise wird die Farbkastenwalze von einem
steuerbaren separaten Antrieb angetrieben. Der Antrieb der Farbkastenwalze kann beispielsweise
elektronisch an die Druckmaschine gekoppelt sein, so daß die Farbkastenwalze in Abhängigkeit
von der Druckmaschinengeschwindigkeit antreibbar ist. Ein Separatantrieb der Farbkastenwalze
ermöglicht einen besonders unaufwendigen Aufbau der Druckmaschine. Es kann aber auch
ein getriebetechnisch mit dem Hauptantrieb der Druckmaschine verbundener Antrieb der
Farbkastenwalze vorgesehen sein. Ein solches Getriebe kann derart verstellbar oder
umschaltbar sein, so daß das Farbwerk wahlweise in den Betriebsmodi betrieben werden
kann.
[0022] Eine weitere Ausgestaltungsform der Druckmaschine ist dadurch gekennzeichnet, daß
der Antrieb der Farbkastenwalze diese im normalen Betriebsmodus kontinuierlich rotiert.
[0023] Eine weitere Ausgestaltungsform der Druckmaschine ist dadurch gekennzeichnet, daß
der Antrieb der Farbkastenwalze diese im farbreduzierten Betriebsmodus ungleichförmig,
insbesondere diskontinuierlich, rotiert.
[0024] Eine weitere Ausgestaltungsform der Druckmaschine ist dadurch gekennzeichnet, daß
das Farbwerk wahlweise in einem von mehreren farbreduzierten Betriebsmodi betreibbar
ausgebildet ist, wobei die farbreduzierten Betriebsmodi bezüglich des Maßes der Farbreduktion
zueinander unterschiedlich sind.
[0025] Eine weitere Ausgestaltungsform der Druckmaschine ist dadurch gekennzeichnet, daß
der Antrieb der Farbkastenwalze die Farbkastenwalze in dem mindestens einen farbreduzierten
Betriebsmodus derart ungleichförmig rotiert, so daß die schwingende Heberwalze mindestens
einmal mit der Farbkastenwalze in Kontakt kommt, wenn die Farbkastenwalze mit einer
ersten Geschwindigkeit rotiert und mindestens einmal mit der Farbkastenwalze in Kontakt
kommt, wenn die Farbkastenwalze mit einer zweiten Geschwindigkeit bzw. Drehzahl rotiert,
wobei die zweite Geschwindigkeit bzw. Drehzahl Kleiner als die erste Geschwindigkeit
bzw. Drehzahl ist.
[0026] Einer weitere Ausgestaltungsform der Druckmaschine ist dadurch gekennzeichnet, daß
die zweite Geschwindigkeit den Wert Null hat und die Farbkastenwalze stillsteht, wenn
die Heberwalze auf diese auftrifft. Diese Ausgestaltungsform ist ein Spezialfall der
vorstehend beschriebenen Ausgestaltungsform.
[0027] Eine weitere Ausgestaltungsform der Druckmaschine ist dadurch gekennzeichnet, daß
diese eine elektronische Steuereinrichtung umfaßt, welche den optimalen Betriebsmodus
wählt und die Druckmaschine in diesen Betriebsmodus schaltet bzw. umstellt. Auf diese
Weise wird ein besonders zuverlässiger Wechsel der Betriebsmodi in Abhängigkeit von
den aktuellen Betriebserfordemissen der Druckmaschine erreicht, insbesondere bei sich
rasch veränderten Betriebsbedingungen.
[0028] Die Druckmaschine ist vorzugsweise als eine Rotationsdruckmaschine, beispielsweise
ein Bogenrotationsdruckmaschine, ausgebildet. Die Druckmaschine kann in direkten oder
indirekten Flachdruckverfahren oder in Buchdruckverfahren arbeiten. Beispielsweisen
kann die Druckmaschine als eine Bogenoffsetdruckmaschine ausgebildet sein. Die vorstehend
genannten Druckmaschinentypen sind zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
besonders geeignet.
[0029] Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsformen
beschrieben.
[0030] In den Zeichnungen zeigt
- Fig. 1
- eine Druckmaschine,
- Fig. 2
- ein Farbwerk der Druckmaschine,
- Fig. 3
- eine Farbkastenwalze und eine Farbdosiereinrichtung des Farbwerkes,
- Fig. 4
- ein Programmablaufdiagramm zur Steuerung der Druckmaschine und des Farbwerkes und
- Fig. 5
- ein die Bewegungscharakteristik einer Heberwalze und verschiedene Bewegungscharakteristiken
der Farbkastenwalze des Farbwerkes zeigendes Diagramm.
[0031] In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Druckmaschine 1 dargestellt, welche mindestens
ein Druckwerk 2 umfaßt. Die Druckmaschine 1 ist als eine Bogenoffsetrotationsdruckmaschine
ausgebildet. Jedes Druckwerk 2 umfaßt einen Druckformzylinder 3, einen Gummituchzylinder
4, einen Gegendruckzylinder 5 und ein Farbwerk 6 zum Auftragen der Druckfarbe auf
die auf dem Druckformzylinder 3 befindliche Druckform. Weiterhin kann jedes Druckwerk
2 ein dem Farbwerk 6 zugeordnetes Feuchtwerk 7 umfassen. Die Druckmaschine 1, jedes
Druckwerk 2 und jedes Farbwerk 6 werden durch die elektronische Steuereinrichtung
8 mit mindestens einem Mikroprozessor 9 gesteuert. Die elektronische Steuereinrichtung
8 kann über das Bedienpult 10 eingestellt und programmiert werden.
[0032] Figur 2 zeigt eine detalliertere Darstellung des Farbwerkes 6, welches einen Farbkasten
11 mit einer Farbkastenwalze 12 und einer dem Farbkasten 11 und der Farbkastenwalze
12 zugeordneten Farbdosiereinrichtung 22 umfaßt. Das Farbwerk 6 umfaßt neben der Heberwalze
14 und der Farbwerkswalze 15 weitere Farbwerkswalzen zum Fördern und Auftragen der
Druckfarbe. Die Farbkastenwalze 15 ist vorzugsweise als eine Reiberwalze ausgebildet,
welche in Richtung ihrer Rotationsachse 21 eine seitliche Changierbewegung ausführt.
Die Heberwalze 14 schwingt zwischen der Farbkastenwalze 12 und der Farbwerkswalze
15 hin und her. Die Heberwalze 14 kann linear zwischen den Walzen 12, 15 hin und her
schwingen. Vorzugsweise erfolgt das Schwingen der Heberwalze 14 jedoch durch eine
Schwenkbewegung. Dazu ist die Heberwalze 14 an dem drehbar im Gestell 13 gelagerten
Schwenkhebel 20 angeordnet. Der Schwenkhebel 20 wird durch das Kurvengetriebe 19 angetrieben.
Das Kurvengetriebe 19 wird durch den Antrieb 17 angetrieben. Der Antrieb 17 ist vorzugsweise
der Hauptantrieb der Druckmaschine 1, welcher auch das Druckwerk 2 und den Druckformzylinder
3 antreibt. Mit der Einstelleirrichtung 18 ist die Anzahl- der Schwingungen der Heberwalze
14 von der Farbkastenwalze 12 zur Farbwerkswalze 15 und zurück zur Farbkastenwalze
12 bezogen auf eine bestimmte Anzahl von Umdrehungen des Druckformzylinders 3 variabel
einstellbar. Die Schwingbewegung der Heberwalze 14 kann aber auch durch einen vom
Hauptantrieb der Druckmaschine 1 unabhängigen Antrieb, beispielsweise einem Pneumatikzylinder,
erfolgen, wobei die Synchronisation des Separatantriebes der Heberwalze 14 zum Hauptantrieb
der Druckmaschine 1 mittels Inkrementalgeber und die elektronische Steuereinrichtung
8 gewährleistet sein kann. Die Heberwalze 14 legt sich in definiertem Rhythmus abwechselnd
an die Farbkastenwalze 12 und an die im Farbwalzerzug erste Farbwerkswalze 15 an.
Wenn sich die Farbkastenwalze 12 während der Anlagezeit der Heberwalze 14 an der Farbkastenwalze
12 mit einer bestimmten Geschwindigkeit dreht, übergibt die Farbkastenwalze 12 an
die dabei auf ihr abrollenden Heberwalze 14 einen Farbstreifen, welcher von der Heberwalze
14 während deren Anlagezeit an der Farbwerkswalze 15 an diese übergeben und in das
Farbwerk 6 gefördert wird. Die Länge des Farbstreifens ist von der Anlagezeit der
Heberwalze 14 an der Farbkastenwalze 12 und dem Drehwinkel, um den die Farbkastenwalze
12 während der Anlage der Heberwalze 14 gedreht wird, abhängig. Um die übergebene
Farbmenge zu beeinflussen, kann die Farbschichtdicke auf der Farbkastenwalze 12 mittels
der Farbdosiereinrichtung 22 sowie durch eine Veränderung der Drehgeschwindigkeit
der Farbkastenwalze 12 sowie die Wahl der entsprechenden Betriebsmodi beeinflußt werden.
Die Rotation der Farbkastenwalze 12 wird durch den Antrieb 16 angetrieben. Vorzugsweise
wird die Farbkastenwalze 12 durch einen vom Hauptantrieb der Druckmaschine 1 unabhängigen
separaten Antrieb 16 angetrieben, wie dies in Fig. 2 gezeigt ist. Mittels Inkrementalgeber
kann eine Synchronisation eines separaten Antriebes 16 zum Hauptantrieb der Druckmaschine
gewährleistet sein, so daß der Antrieb 16 bei einer Veränderung der Druckmaschinengeschwindigkeit
die Farbkastenwalze 12 der Veränderungen der Druckmaschinengeschwindigkeit entsprechend
schneller oder langsamer antreibt. Die Synchronisation der Rotation der Farbkastenwalze
12 zum Hauptantrieb 17 der Druckmaschine kann direkt proportional oder gemäß einem
anderen funktionellen Zusammenhang (Kennlinie) und durch die elektronische Steuereinrichtung
8 gesteuert erfolgen. Es kann aber auch vorgesehen sein, daß die Rotation der Farbkastenwalze
12 über ein Getriebe durch den Hauptantrieb 17 der Druckmaschine 1 angetrieben wird.
In diesem Fall kann das Getriebe derart verstellbar ausgebildet sein, so daß die Farbkastenwalze
12 wahlweise je nach Einstellung des Getriebes in verschiedenen Betriebsmodi mit verschiedenen
Bewegungscharakteristiken rotiert. In diesem Fall ist die Synchronisation der Phasenbeziehung
der Rotation der Farbkastenwalze 12 zur Rotation des Druckformzylinders 3 auf einfache
Weise gegeben.
[0033] Die elektronische Steuereinrichtung 8 kann neben einer Ansteuerung der Rotation der
Farbkastenwalze 12 und des Druckformzylinders 3 sowie der Schwingung der Heberwalze
14 auch die Einstellung der Farbdosiereinrichtung 22 steuern. Das dargestellte Farbwerk
6 ist vorzugsweise derart ausgebildet, daß die Farbkastenwalze 12 in einem normalen
Betriebsmodus kontinuierlich und in mindestens einem farbreduzierten Betriebsmodus
diskontinuierlich rotiert. In den Betriebsmodi, d. h. sowohl im normalen als auch
im farbreduzierten Betriebsmodus ist die Rotationsgeschwindigkeit der Farbkastenwalze
12 vorzugsweise mit der Druckmaschinengeschwindigkeit mitgeführt. Die Bewegung der
Heberwalze 14 ist ebenfalls an die Druckmaschinengeschwindigkeit gekoppelt und die
Heberwalze schwingt vorzugsweise kontinuierlich.
[0034] In Fig. 3 ist die Farbkastenwalze 12 und die ihr zugeordnete Farbdosiereinrichtung
22 detaillierter dargestellt. Die Farbdosiereinrichtung 22 umfaßt zonenbreite Dosierelemente
23-26, deren Ausbildung in der DE 26 48 098 C3 (korrespondierend dazu US 4,242,958)
beschrieben ist. Die Dosierelemente 23-26 sind insbesondere als die in der genannten
Patentschrift beschriebene zylindrische und in Umfangsrichtung verdrehbar ausgebildete
Ausführungsform ausgebildet. Derartige Dosierelemente sind auch in dem Buch

Offsetdrucktechnik" 6. völlig neu bearbeitete Auflage 1989, Fachschriftenverlag GmbH
und Co KG, ISBN 3-921217 auf Seite 414 beschrieben und gezeigt sowie von dem

Speedmaster"-Druckmaschinentyp der Firma Heidelberger Druckmaschinen AG langjährig
bekannt. Anstelle einer detaillierten Beschreibung der Farbdosiereinrichtung 22, der
Farbdosierelemente 23-26 sowie einer gegebenenfalls vorhandenen die Farbdosierelemente
23-26 abdeckenden Folie soll deshalb die DE 26 48 098 C3 im gesamten Umfang in die
Beschreibung vorliegender Erfindung einbezogen werden. Bei derartig ausgebildeten
Dosierelementen bewirken Veränderungen der Bewegungscharakteristik der Farbkastenwalze
12 keine Veränderung der Farbfilmdicke infolge unterschiedlicher hydrodynamischer
Kräfte der Farbe. Der Bezug auf die vorstehend genannte einzubeziehende Schrift dient
vorrangig der Nacharbeitbarkeit der Erfindung. Es sei an dieser Stelle ausdrücklich
hervorgehoben, daß im Zusammenhang mit der Erfindung auch anders ausgebildete Farbdosiereinrichtungen
einsetzbar sind, deren Farbdosierelement oder -elemente eine hinreichende Stabilität
aufweisen, so daß diese auch bei unterschiedlichen Bewegungscharakteristiken der Farbkastenwalze
bzw. unterschiedlichen Farbkastenwalzendrehgeschwindigkeiten keinen wesentlichen Verformungen
unterliegen. In Fig. 3 ist dargestellt, daß die Dosierelemente 23-26 auf einen unterschiedlichen
Abstand zur Farbkastenwalze 12 einstellbar sind. Aus dem Abstand der Dosierelemente
23-26 zur Farbkastenwalze 12 ergibt sich je nach Einstellung in den einzelnen Farbzonen
ein Abstand bzw. eine Dosieröffnung 27 zwischen dem jeweiligen Dosierelement 23 und
der Umfangsoberfläche der Farbkastenwalze 12. Bei einer zwischen den Dosierelementen
23-26 und der Farbkastenwalze 12 eingelegten Folie (nicht dargestellt) ergibt sich
die Dosieröffnung 27 zwischen der Folie und der Farbkastenwalze 12. Durch jede Dosiereinrichtung
27 wird durch die Rotation der Farbkastenwalze 12 aus dem Farbkasten 11 eine der zonalen
Einstellung entsprechende Farbmenge 35 gefördert, welche von der Heberwalze 14 abgenommen
werden kann. Jedes Dosierelement 23-26 ist in eine negative Einstelleinrichtung 28
und eine positive Einstelleinrichrung 29 verstellbar ausgebildet. Bei Verstellung
in die positive Einstellrichtung 29 wird der Abstand zwischen dem Dosierelement 23-26
vergrößert bzw. die jeweilige Dosieröffnung 27 geöffnet, so daß mehr Druckfarbe durch
diese hindurch gefördert wird. Bei Verstellung in die negative Einstellrichtung 28
wird die Dosieröffnung 27 geschlossen, so daß weniger Druckfarbe durch die jeweilige
Dosieröffnung 27 hindurchtreten kann. Das Dosierelement 24 befindet sich in einer
mittleren Einstellung, so daß dieses in beide Einstellrichtungen 28, 29 verstellbar
ist. Das Dosierelement 26 ist derart eingestellt, so daß die diesem zugeordnete Dosieröffnung
27 minimal geöffnet oder vollständig geschlossen ist und eine Verstellung des Dosierelementes
26 nur noch in die positive Richtung 29 möglich ist. Das Dosierelement 23 ist derart
eingestellt, so daß die Dosieröffnung 27 maximal geöffnet und eine Verstellung des
Dosierelementes 23 nur noch in die negative Richtung 28 möglich ist. Die Verstellung
der gezeigten als Stellexzenter ausgebildeten Dosierelemente 23-26 erfolgt durch Drehung
um deren Drehachse. Um die von der Farbkastenwalze 12 aus dem Farbkasten 11 pro Zeiteinheit
oder pro Druckmaschinentakt geförderte Farbmenge zu beeinflussen, können die Farbdosierelemente
23-26 verstellt und die Rotationsgeschwindigkeit der Farbkastenwalze 12 verändert
werden, wobei sowohl die Farbschichtdicke auf der Farbkastenwalze 12 als auch die
Rotationsgeschwindigkeit der Farbkastenwalze 12 in der Praxis gewisse Minimalwerte,
die sicher reproduzierbar sind, nicht unterschreiten.
[0035] In Fig. 4 ist ein Ablaufdiagramm dargestellt, welches eine bevorzugte Ablauffolge
des Verfahrens zum Betrieb der Druckmaschine 1 beinhaltet. Die einzelnen Verfahrensschritte
sind als Programmstufen 30-34 eines Programmes dargestellt, nach welchem die elektronische
Steuereinrichtung 8 bei der bevorzugten automatischen Durchführung des Verfahrens
die Druckmaschine 1 und das Farbwerk 6 steuert. In der Programmstufe 30 arbeitet das
Farbwerk 6 in einem ersten Betriebsmodus. Dieser ist beispielsweise der normale Betriebsmodus.
Dabei rotiert die Farbkastenwalze 12 kontinuierlich und anfangs bei konstanter Maschinengeschwindigkeit
ebenfalls mit konstanter Drehzahl. Bei einer Verringerung der Druckmaschinengeschwindigkeit
sinkt der Farbbedarf. Die Drehzahl der Farbkastenwalze 12 wird funktionell abhängig
von der Veränderung der Druckmaschinengeschwindigkeit, beispielsweise proportional
zur Druckmaschinengeschwindigkeit, auf eine der verringerten erforderlichen Farbmenge
entsprechende kleinere Farbkastenwalzendrehzahl verändert. Vor Absenkung der Farbkastenwalzendrehzahl
berechnet die elektronische Steuereinrichtung 8 ausgehend von in deren Speicher gespeicherten
Kennlinien, Funktionen oder Wertetabellen, welche Farbkastenwalzendrehzahl zur Realisierung
der erforderlichen Farbmenge bei verringerter Druckmaschinengeschwindigkeit notwendig
ist. In der folgenden Programmstufe 31 wird das Ergebnis dieser Berechnung, nämlich
die erforderliche Farbkastenwalzendrehzahl mit einer in der elektronischen Steuereinrichtung
8 gespeicherten Minimaldrehzahl verglichen. Wenn die erforderlichen Farbkastenwalzendrehzahl
nicht kleiner als die Minimaldrehzahl, d.h. größer oder gleich, ist, springt das Programm
in die Programmstufe 32 und wenn die erforderliche Farbkastenwalzendrehzahl kleiner
als die Minimaldrehzahl ist, in die Programmstufe 33. An dieser Stelle des Programmes
ist der Steueralgorhythmus mindestens eines farbreduzierten Betriebmodus bzw. mindestens
einer dementsprechenden Farbkastenwalzenbetriebsart und vorzugsweise mehrerer gestufter
farbreduzierter Betriebsmodi bzw. Farbkastenwalzenbetriebsarten, beispielsweise der
in Fig. 5c-g dargestellten Betriebsmodi, welche in Form vorgegebener Unterprogramme
programmiert sein können. Bei mehreren Betriebsmodi ist zusätzlich eine bei Aufruf
der Programmstufe 33 in den jeweils folgenden Betriebsmodus schaltende innere Zählschleife
programmiert. In der Programmstufe 33 kann somit wahlweise in den nächstmöglichen
Betriebsmodus bzw. in die nächstmögliche Farbkastenwalzenbetriebsart geschaltet werden.
Wurde die Druckmaschine 1 vor der Programmstufe 33 im normalen Betriebsmodus betrieben,
wird in der Programmstufe 33 der farbreduzierte Betriebsmodus aufgerufen. Wurde die
Druckmaschine 1 vor der Programmstufe 33 schon in einen farbreduzierten Betriebsmodus
betrieben, wird in der Programmstufe 33 der nächstmögliche farbreduzierte Betriebsmodus
aufgerufen, bei dem die geförderte Farbmenge gegenüber dem vorhergehenden farbreduzierten
Betriebsmodus um ein bestimmtes Maß reduziert ist. Bevor die Druckmaschine in dem
in der Programmstufe 33 ermittelnden farbreduzierten Betriebsmodus betrieben wird,
erfolgt ein erneuter Vergleich der bei dem ermittelten farbreduzierten Betriebsmodus
erforderlichen Farbkastenwalzendrehzahl mit der Minimaldrehzahl in der Programmstufe
33. Ist auch die Farbkastenwalzendrehzahl des zuerst aufgerufenen farbreduzierten
Betriebsmodus kleiner als die Minimaldrehzahl springt das Programm erneut von der
Programmstufe 31 in die Programmstufe 33, in welcher der nächste farbreduzierte Betriebsmodus
aufgerufen wird, welcher noch mehr farbreduziert als der vorhergehende farbreduzierte
Betriebsmodus ist. Beispielsweise kann der zuerst aufgerufene farbreduzierte Betriebsmodus
den in Fig. 5c dargestellten Betriebsmodus und der beim zweiten Durchlaufen der Schleife
31, 33 aufgerufene zweite farbreduzierte Betriebsmodus den in Fig. 5d dargestellten
Betriebsmodus entsprechen. Die Programmschleife 31, 33 wird so oft durchlaufen bis
die optimale Farbkastenwalzendrehzahl gefunden worden ist, welche nicht kleiner als
die Minimaldrehzahl ist. Ist diese Bedingung erfüllt, springt das Programm danach
von der Programmstufe 31 in die Programmstufe 32, in welcher die elektronische Steuereinrichtung
8 nach programmierten Regelstrategien automatisch entscheidet, ob die erforderliche
Dosieröffnung 27 (Fig. 3) in einen mittleren, gut dosierbaren Bereich eingestellt
ist. Die elektronische Steuereinrichtung 8 kann zur Steuerung der Einstellungen der
Farbdosiereinrichtung 22 eingesetzt sein, so daß die aktuellen Einstellwerte der Dosierelemente
23-26 der elektronischen Steuereinrichtung 8 vorliegen. Die Dosieröffnung 27 ist dann
im mittleren gut dosierbaren Bereich, wenn das Dosierelement 23-26 sowohl in die negative
Richtung 28 als auch in die positive Richtung 29 verstellbar ist. Im wesentlichen
ist es hinreichend, wenn die elektronische Steuereinrichtung 8 kontrolliert, ob alle
Dosierelemente 23-26 noch in die negative Richtung 28 korrigiert bzw. nachgestellt
werden können. Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist somit bei einer Absenkung
der Druckmaschinengeschwindigkeit ein längeres Offenhalten der zonalen Dosieröffnungen
27 möglich, ohne daß die in Farbwerk geförderte Farbmenge erhöht werden muß. Auf diese
Weise kann das Farbprofil über die Druckbreite hinweg auch in diesem Betriebszustand
der Druckmaschine korrigiert werden. Weiterhin ergibt sich die Möglichkeit der Reduzierung
der minimalen Farbmenge, die bei geschlossenen Farbzonen und minimaler Farbkastendrehzahl
in das Farbwerk 6 gefördert wird, wenn einzelne oder alle Farbzonen in die geschlossene
Stellung (Fig. 3, Position 26) gestellt werden. Befindet sich die Dosieröffnung 27
nicht im in beide Einstellrichtungen 28, 29 oder zumindest in die negative Einstellrichtung
28 verstellbaren Bereich springt das Programm von der Programmstufe 32 in die Programmstufe
33, in welcher der nächstmögliche farbreduzierte Betriebsmodus aufgerufen wird. Das
vorstehend begonnene Beispiel fortsetzend kann es sich hierbei um den in Fig. 5e gezeigten
farbreduzierten Betriebsmodus handeln. Die Schleife 31, 32, 33 wird so oft durchlaufen,
bis die der Programmstufe 32 entsprechende Bedingung erfüllt ist, so daß das Programm
in die Programmstufe 34 springt und die Druckmaschine 1 in einem optimalen Betriebsmodus
betreibt, in welchem die Farbkastenwalze 12 mit einer optimalen Farbkastenwalzendrehzahl
rotiert und die Dosieröffnungen 27 der Dosierelemente 23-26 sich in einem optimal
verstellbaren Einstellbereich befinden. Die in der Programmstufe 32 vorzunehmende
Kontrolle der Einstellung der Farbdosiereinrichtung 22 und die davon ausgehend zu
treffende Entscheidung den Betriebsmodus zu wechseln, kann anstelle durch die elektronische
Steuereinrichtung 8 auch durch den die Druckmaschine 1 bedienenden Drucker visuell
bzw. manuell erfolgen. Ergibt sich im Vergleich der erforderlichen Farbkastendrehzahl
mit der Minimaldrehzahl in der Programmstufe 31, daß diese Drehzahlen genau gleich
groß sind, kann programmtechnisch statt des Springens des Programmes in die Programmstufe
32 auch ein Springen des Programmes in die Programmstufe 33 vorgesehen sein. Das Verfahren
zum Betrieb der Druckmaschine bzw. das Steuerungsverfahren ist somit dadurch gekennzeichnet,
daß das Umschalten von einem ersten farbreduzierten Betriebsmodus mit geringerer Farbreduktion
in einen zweiten farbreduzierten Betriebsmodus mit stärkerer Farbreduktion erfolgt,
wenn im ersten farbreduzierten Betriebsmodus eine Mindestrotationsgeschwindigkeit
bzw. Mindestdrehzahl der Farbkastenwalze unterschritten wird. Das Verfahren ist weiterhin
dadurch gekennzeichnet, daß das Umschalten vom normalen Betriebsmodus in einen optimalen
farbreduzierten Betriebsmodus von mehreren farbreduzierten Betriebsmodi erfolgt, wobei
bei jedem dem optimalen farbreduzierten Betriebsmodus vorgestuften farbreduzierten
Betriebsmodus die Mindestrotationsgeschwindigkeit unterschritten wird. Weiterhin ist
das Verfahren dadurch gekennzeichnet, daß die Farbkastenwalze 12 einem Farbkasten
11 und der Farbkastenwalze 12 eine verstellbare Dosiereinrichtung 22 zugeordnet ist,
wobei die Farbkastenwalze 12 der Einstellung der Dosiereinrichtung 22 entsprechend
viel Druckfarbe aus dem Farbkasten 11 fördert, und daß nach Umschaltung in einen farbreduzierten
Betriebsmodus, in welchem die Mindestrotationsgeschwindigkeit der Farbkastenwalze
12 gewährleistet ist, eine Kontrolle erfolgt, ob noch eine nachfolgende Korrektur
der Einstellung in beide Einstellrichtungen 28, 29 oder zumindest in eine der Einstellrichtungen
28, 29 der Dosiereinrichtung 22 möglich ist. Weiterhin ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
daß, wenn die Kontrolle ergibt, daß ein Ende des Einstellbereiches erreicht ist, ein
Umschalten in einen der nächsten Stufe entsprechenden farbreduzierten Betriebsmodus
erfolgt, in welchem die Farbreduktion stärker ist als bei dem der vorhergehenden Stufe
entsprechenden farbreduzierten Betriebsmodus. Weiterhin ist das Verfahren dadurch
gekennzeichnet, daß die Wahl des jeweils optimalen Betriebsmodus durch den Bediener
erfolgen kann. Weiterhin ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, daß die Kontrolle,
ob eine Korrektur der Einstellung der Dosiereinrichtung in beide Einstellrichtungen
28, 29 oder zumindest in die Einstellrichtung 28 möglich ist, durch den Bediener erfolgen
kann. Weiterhin ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, daß bei einer bevorzugten
Ausgestaltungsform die Kontrolle, ob eine Korrektur der Einstellung der Dosiereinrichtung
22 in beide oder eine Einstellrichtung 28, 29 möglich ist, automatisch erfolgt.
[0036] In Fig. 5 ist im Diagramm a die Charakteristik der Bewegung der Heberwalze 14 dargestellt.
Die Heberwalze 14 schwingt kontinuierlich zwischen der Farbkastenwalze 12 und der
Farbwerkswalze 15 hin und her, wobei die Phasenbeziehung des Hebertaktes zur Phasenlage
des Druckwerkes vorzugsweise durch eine vom Hauptantrieb 17 (Fig. 2) der Druckmaschine
abgenommene Drehbewegung der Kurvenscheibe des die Heberwalze 14 antreibenden Kurvengetriebes
19 realisiert ist. Als Funktion des Rotationswinkels bzw. der Anzahl der Maschinendrehungen
(Abszisse) ist die Heberbewegung (Ordinate) aufgetragen, wobei die Phase 36 das Anliegen
der Heberwalze 14 an der Farbwerkswalze 15, die Phase 37 die Bewegung der Heberwalze
14 zur Farbkastenwalze 12, die Phase 38 das Anliegen der Heberwalze 14 an der Farbkastenwalze
12 und die Phase 39 die Bewegung der Heberwalze 14 von der Farbkastenwalze 12 zurück
zur Farbwerkswalze 15 darstellen. Der Schwingungszyklus 40 der Heberwalze 14 von der
Farbwerkswalze 15 zur Farbkastenwalze 12 und zurück wiederholt sich periodisch, wobei
die Heberwalze 14 kontinuierlich schwingt. Im Diagramm b ist die Bewegungscharakteristik
der Farbkastenwalze 12 im normalen Betriebsmodus dargestellt, wobei in den Diagrammen
b-g die Ordinatenachse die Drehzahlen der Farbkastenwalze 12 und die Abszissenachse
die Anzahl der Maschinenumdrehungen bzw. den Rotationswinkel ϕ darstellt. Bei gleichbleibender
Druckmaschinengeschwindigkeit rotiert die Farbkastenwalze 12 ebenfalls mit konstanter
Geschwindigkeit, wobei die Rotation 41 der Farbkastenwalze 12 im normalen Betriebsmodus
kontinuierlich ist. In den Diagrammen c-g sind bevorzugte Ausgestaltungen der farbreduzierten
Betriebsmodi dargestellt, wobei vom Diagramm b nach dem Diagramm g die Druckfarbe
immer mehr reduziert wird bzw. die Farbzufuhrrate abnimmt. Die in den Diagrammen c-g
dargestellten farbreduzierten Betriebsmodi werden in der Programmstufe 33 (Fig. 4)
wahlweise aufgerufen, wobei das Programm die Schleifen 31, 33 bzw. 31, 32, 33 solange
abarbeitet und bei jedem Schleifendurchlauf den dem aktuellen Betriebsmodus folgenden
Betriebsmodus beginnend bei c sich fortsetzend in Richtung g aufruft. Es können aber
auch nur ein einziger Betriebsmodus oder ausgewählte Betriebsmodi aus den Betriebsmodi
c-g vorgesehen sein. Der in Diagramm c dargestellte erste farbreduzierte Betriebsmodus
ist dadurch gekennzeichnet, daß die Farbkastenwalze 12 bei einem ersten Auftreffen
der Heberwalze 14 auf die Farbkastenwalze 12 stillsteht, bei mindestens zwei dem ersten
Auftreffen unmittelbar nachfolgenden und aufeinanderfolgenden Auftreffen rotiert und
bei einem den mindestens zwei Auftreffen unmittelbar nachfolgenden weiteren Auftreffen
wieder stillsteht sowie bei mindestens zwei dem weiteren Auftreffen unmittelbar nachfolgenden
und aufeinanderfolgenden Auftreffen wieder rotiert usw. Diese Bewegungscharakteristik
wiederholt sich periodisch. Wenn die Heberwalze 14 auf die Farbkastenwalze 12 auftrifft,
steht letztere still, so daß kein Abrollen der Heberwalze 14 auf der Farbkastenwalze
12 erfolgt. Auf diese Weise wird bei Stillstand der Farbkastenwalze ein äußerst kurzer
Farbstreifen von der Farbkastenwalze 12 durch die Heberwalze 14 abgenommen, welcher
theoretisch einer achsparallel verlaufenden Linie entspricht und praktisch aufgrund
der Deformation der elastischen Heberwalze 14 und des Nachlaufens der durch die Farbwerkswalze
15 rotativ angetriebenen Heberwalze 14 einem sich in achsparallele Richtung erstreckenden
Farbband entsprechen kann. In den Diagrammen c-g sind die Bewegungsphasen 42-45 der
Farbkastenwalze 12 einheitlich bezeichnet, wobei die Phase 42 eine Beschleunigung
der Rotation vom Stillstand auf einen von der Maschinengeschwindigkeit abhängigen
oder eingestellten Drehzahlwert entspricht. Während der Phase 43 dreht sich die Farbkastenwalze
12 mit eben dieser Drehzahl, welche bei konstanter Maschinengeschwindigkeit konstant
ist. Die Phase 44 kennzeichnet eine Verzögerung der Rotation der Farbkastenwalze bis
zum Stillstand, wobei die Farbkastenwalze 12 während der Phase 45 wieder stillsteht.
Eine Zusammenschau der Diagramme a und c zeigt, daß die Farbkastenwalze 12 während
eines Hebertaktes, d. h. während einer Anliegephase der Heberwalze 14 an der Farbkastenwalze
12, stillsteht und während mehrerer Hebertakte sich dreht. Der Rotationszyklus 46
wiederholt sich periodisch. Der im Diagramm d dargestellte zweite farbreduzierte Betriebsmodus
ist dadurch gekennzeichnet, daß die Farbkastenwalze 12 bei einem ersten Auftreffen
der Heberwalze 14 auf die Farbkastenwalze 12 stillsteht, bei einem einzigen dem ersten
Auftreffen unmittelbar nachfolgenden zweiten Auftreffen rotiert und bei einem dem
zweiten Auftreffen unmittelbar nachfolgenden dritten Auftreffen wieder stillsteht
usw. Dieser Vorgang bzw. der Rotationszyklus 47 wiederholt sich periodisch, so daß
sich die Heberwalze 14 abwechselnd an die stehende Farbkastenwalze und an die drehenden
Farbkastenwalze anlegt. Im Diagramm e ist ein dritter farbreduzierter Betriebsmodus
dargestellt, bei dem die Farbkastenwalze 12 bei einem ersten Auftreffen der Heberwalze
14 auf die Farbkastenwalze rotiert, bei mindestens zwei dem ersten Auftreffen unmittelbar
nachfolgenden und aufeinanderfolgenden Auftreffen stillsteht und bei einem den mindestens
zwei Auftreffen unmittelbar nachfolgenden weiteren Auftreffen wieder rotiert usw.
Während eines Hebertaktes bzw. Anlegens der Heberwalze 14 an die Farbkastenwalze 12
dreht sich letztere und während mehrerer Hebertakte steht die Farbkastenwalze 12.
Der Rotationszyklus 48 der Farbkastenwalze 12 wiederholt sich periodisch. Bei den
in den Diagrammen f und g dargestellten farbreduzierten Betriebsmodi rotiert die Farbkastenwalze
12 nur dann, wenn diese außer Kontakt zur Heberwalze 14 ist. Der im Diagramm f dargestellte
vierte farbreduzierte Betriebsmodus ist dadurch gekennzeichnet, daß die Farbkastenwalze
12 bei einem ersten Auftreffen der Heberwalze 14 auf die Farbkastenwalze 12 stillsteht,
innerhalb einer dem ersten Auftreffen folgenden Schwingungsphase der Heberwalze 14
zur Farbwerkswalze 15 hin und wieder zur Farbkastenwalze 12 zurück rotiert und bei
einem dem ersten Auftreffen unmittelbar folgenden zweiten Auftreffen wieder stillsteht
usw. Die Heberwalze 14 legt sich nur an die stillstehende Farbkastenwalze 12 an. Bei
nichtanliegender Heberwalze 14 dreht sich die Farbkastenwalze zwischenzeitlich ein
Stück weiter. Der Rotationszyklus 49 wiederholt sich periodisch. Weiterhin ist ersichtlich,
daß die Stutungsgröße der Farbreduktion der farbreduzierten Betriebsmodi zueinander
durch eine Veränderung der Farbkastenwalzendrehzahl bewirkt oder wie gezeigt verstärkt
werden kann. Die Drehzahl n2 (Diagramm f) ist kleiner als die Drehzahl n1 (Diagramm
e). Weniger frische Farbe wird dadurch erreicht, daß die Farbkastenwalze 12 zwischen
den Heberwalzenanlagezeiten langsam weiterdreht und wenig Farbe aus dem Farbkasten
11 zieht. Gar keine frische Farbe kann dadurch erreicht werden, daß die Farbkastenwalze
12 auch zwischen den Heberwalzenanlagezeiten stillsteht. Auf diese Weise läßt sich
auch bei Beibehaltung der auf die Heberbewegung bezogenen Abfolge der Farbkastenwalzenrotation
eine Veränderung der Farbreduktion innerhalb verschiedener Betriebsmodi erreichen.
Beispielsweise stellt die in Diagramm e strichpunktiert dargestellte Variante mit
der Drehzahl n3 einen gegenüber der vollinig dargestellten Variante mit der Drehzahl
n1 stärker farbreduzierten Betriebsmodus dar. Das Maß der Farbreduktion kann somit
durch eine Veränderung des Rhythmus der Farbkastenwalzenrotation und/oder der Größe
der Drehzahl variiert werden. In Diagramm g ist ein fünfter farbreduzierter Betriebsmodus
dargestellt, welcher dadurch gekennzeichnet ist, daß die Heberwalze 14 mehrfach hintereinander
auf die Farbkastenwalze 12 auftrifft, wenn diese stillsteht. Der fünfte Betriebsmodus
ist dadurch charakterisiert, daß die Farbkastenwalze 12 innerhalb einer ersten Schwingungsphase
der Heberwalze 14 zur Farbwerkswalze 15 hin und wieder zur Farbkastenwalze 12 zurück
rotiert, bei mindestens zwei der ersten Schwingungsphase unmittelbar nachfolgenden
und aufeinanderfolgenden Auftreffen der Heberwalze 14 auf die Farbkastenwalze 12 stillsteht
und innerhalb einer den mindestens zwei Auftreffen unmittelbar nachfolgenden zweiten
Schwingungsphase der Heberwalze 14 zur Farbwerkswalze 15 hin und wieder zur Farbkastenwalze
zurück rotiert usw. Die Farbkastenwalze 12 dreht nicht nach jedem Hebertakt bzw. Anlegen
der Heberwalze 14 an die Farbkastenwalze ein Stück weiter, sondern erst nach mehreren
Hebertakten. Der Rotationszyklus 50 wiederholt sich periodisch. Die Farbkastenwalze
12 rotiert gemäß der in den Diagrammen c-g dargestellten Bewegungscharakteristiken
diskontinuierlich bzw. intermittierend. Die Abweichung der Bewegungscharakteristik
jedes farbreduzierten Betriebsmoduses zum in Diagramm b dargestellten normalen Betriebsmodus
besteht darin, daß die Farbkastenwalze 12 im normalen Betriebsmodus kontinuierlich
und in den farbreduzierten Betriebesmodi diskontinuierlich rotiert.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 1
- Druckmaschine
- 2
- Druckwerk
- 3
- Druckformzylinder
- 4
- Gummituchzylinder
- 5
- Gegendruckzylinder
- 6
- Farbwerk
- 7
- Feuchtwerk
- 8
- Steuereinrichtung
- 9
- Mikroprozessor
- 10
- Bedienpult
- 11
- Farbkasten
- 12
- Farbkastenwalze
- 13
- Gestell
- 14
- Heberwalze
- 15
- Farbwerkswalze
- 16, 17
- Antrieb
- 18
- Einstelleinrichtung
- 19
- Kurvengetriebe
- 20
- Schwenkhebel
- 21
- Achse
- 22
- Farbdosiereinrichtung
- 23-26
- Dosierelement
- 27
- Dosieröffnung
- 28-29
- Einstellrichtung
- 30-34
- Programmstufe
- 35
- Druckfarbe
- 36-39
- Heberwalzenposition und -bewegung
- 40
- Schwingungszyklus
- 41-45
- Farbkastenwalzenposition und -bewegung
- 46-50
- Rotationszyklus
- n, n1, n2, n2
- Farbkastenwalzendrehzahl
- ϕ
- Maschinenrotationswinkel
1. Verfahren zum Betrieb einer Druckmaschine (1), welche ein Farbwerk (6) mit einer zwischen
einer Farbkastenwalze (12) und einer Farbkwerkswalze (15) mit zeitweisem Kontakt zu
diesen Walzen (12, 15) hin- und herschwingende Heberwalze umfaßt,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Farbwerk (6) wahlweise in einem normalen Betriebsmodus und mindestens einem
farbreduzierten Betriebsmodus betrieben wird, wobei die Farbkastenwalze (12) im farbreduzierten
Betriebsmodus mit einer vom normalen Betriebsmodus abweichenden Bewegungscharakteristik
rotiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Farbkastenwalze (12) im normalen Betriebsmodus kontinuierlich rotiert.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Farbkastenwalze (12) in dem mindestens einem farbreduzierten Betriebsmodus
ungleichförmig, insbesondere diskontinuierlich, rotiert.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Farbwerk (6) wahlweise in einem von mehreren farbreduzierten Betriebsmodi
betrieben wird, wobei die farbreduzierten Betriebsmodi bezüglich des Maßes der Farbreduktion
zueinander unterschiedlich sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Farbkastenwalze in den mindestens einen farbreduzierten Betriebsmodus derart
ungleichförmig rotiert, so daß die schwingende Heberwalze (14) mindestens einmal mit
der Farbkastenwalze (12) in Kontakt kommt, wenn die Farbkastenwalze (12) mit einer
ersten Geschwindigkeit rotiert, und mindestens einmal mit der Farbkastenwalze (12)
in Kontakt kommt, wenn die Farbkastenwalze (12) mit einer zweiten Geschwindigkeit
rotiert, wobei die zweite Geschwindigkeit kleiner als die erste Geschwindigkeit ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
gekennzeichnet durch
daß die zweite Geschwindigkeit den Wert Null hat und die Farbkastenwalze (12) stillsteht,
wenn die Heberwalze (14) auf die Farbkastenwalze (12) auftrifft.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Umschalten vom normalen Betriebsmodus in den mindestens einen farbreduzierten
Betriebsmodus erfolgt, wenn im normalen Betriebsmodus eine Mindestrotationsgeschwindigkeit
bzw. -drehzahl der Farbkastenwalze (12) unterschritten wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wahl der Betriebsmodi durch eine elektronische Steuereinrichtung (8), insbesondere
durch eine programmierbare elektronische Steuereinrichtung mit einem Mikroprozessor
(9), automatisch erfolgt.
9. Steuerungsverfahren zur Durchführung des Betriebsverfahrens nach einem der Ansprüche
1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wahl der Betriebsmodi und das Umstellen des Farbwerkes (6) in den jeweils
optimalen Betriebsmodus programmgesteuert durch eine elektronische Steuereinrichtung
(8) erfolgt.
10. Druckmaschine (1), insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche
1 bis 9, mit einem Farbwerk (6), welches eine zwischen einer Farbkastenwalze (12)
und einer Farbwerkswalze (15) mit zeitweisem Kontakt zu diesen Walzen (12, 15) hin-
und herschwingende Heberwalze (14) umfaßt,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Farbwerk(6) wahlweise in einem normalen Betriebsmodus und mindestens einen
farbreduzierten Betriebsmodus betreibbar ausgebildet ist, wobei die Farbkastenwalze
(12) in dem mindestens einen farbreduzierten Betriebsmodus mit einer vom normalen
Betriebsmodus abweichenden Bewegungscharakteristik rotiert.
11. Druckmaschine nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Farbkastenwalze (12) von einem von einem Hauptantrieb (17) der Druckmaschine
(1) getrennten Antrieb (16), insbesondere einen separaten Elektromotor, angetrieben
wird.
12. Druckmaschine nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb (16) die Farbkastenwalze (12) im normalen Betriebsmodus kontinuierlich
rotativ antreibt.
13. Druckmaschine nach Anspruch 11 oder 12
dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb (16) die Farbkastenwalze (12) im farbreduzierten Betriebsmodus ungleichförmig,
insbesondere diskontinuierlich, rotativ antreibt.
14. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Farbwerk (6) wahlweise in einen von mehreren farbreduzierten Betriebsmodi
betreibbar ausgebildet ist, wobei die farbreduzierten Betriebsmodi bezüglich des Maßes
der Farbreduktion zueinander unterschiedlich sind.
15. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb (16) die Farbkastenwalze in dem mindestens einen farbreduzierten Betriebsmodus
derart ungleichförmig rotiert, so daß die schwingende Heberwalze (14) mindestens einmal
mit der Farbkastenwalze (12) in Kontakt kommt, wenn die Farbkastenwalze (12) mit einer
ersten Geschwindigkeit rotiert, und mindestens einmal mit der Farbkastenwalze (12)
in Kontakt kommt, wenn die Farbkastenwalze (12) mit einer zweiten Geschwindigkeit
rotiert, wobei die zweite Geschwindigkeit kleiner als die erste Geschwindigkeit ist.
16. Druckmaschine nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Geschwindigkeit bzw. die Drehzahl den Wert Null hat und die Farbkastenwalze
(12) stillsteht, wenn die Heberwalze (14) auf diese auftrifft.
17. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 10 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß diese eine elektronisch Steuereinrichtung (8) umfaßt, welche, insbesondere in
Abhängigkeit von aktuellen Betriebszuständen der Druckmaschine (1), den optimalen
Betriebsmodus wählt und die Druckmaschine (1) in diesen Betriebsmodus schaltet.