[0001] Die Erfindung betrifft einen Bogenförderer für einen Ausleger einer Bogen verarbeitenden
Druckmaschine mit Wenigstens einer betriebsmäßig umlaufenden und in einer Förderrichtung
entlang einer Bogenleitfläche geführten Greiferbrücke, welche Greifer mit in einem
Greifertakt schwenkbaren Greiferfingern zum Erfassen eines quer zur Förderrichtung
orientierten Greiferrandbereiches eines jeweils mittels der Greiferbrücke zu fördernden
Bogens und einen Frontspoiler zur Abschirmung eines zwischen der Greiferbrücke und
der Bogenleitfläche vorhandenen Zwischenraumes umfaßt, sowie einen mit dem Bogenförderer
ausgestatteten Ausleger einer Bogen verarbeitenden Druckmaschine.
[0002] Ein Bogenförderer der genannten Art ist beispielsweise aus der Druckschrift DE 33
08 907 A1 bekannt. Hierbei ist der Frontspoiler derart angeordnet, daß sich sein der
Bogenleitfläche zugewandtes Ende in relativ enger Nachbarschaft der freien Enden der
Greiferfinger befindet. Dies ist beim bekannten Bogenförderer erforderlich, um bei
der mittels der Greifer erfolgenden Übernahme von Bogen von einem Bogen führenden
Zylinder eine Kollision zwischen diesem und dem Frontspoiler zu vermeiden.
[0003] Die Greiferfinger sind um eine gegenüber deren freien Enden stromabwärts bezüglich
der Förderrichtung gelegene, in der Greiferbrücke gelagerte Achse schwenkbar. Dies
bedingt, daß der Frontspoiler, ausgehend von seinem der Bogenleitfläche zugewandten
Ende, zumindest tendenziell gegenüber einer jeweiligen auf der Bogenleiffiäche errichteten
Normalen stromabwärts bezüglich der Förderrichtung geneigt ansteigt. Bei dieser Konstellation
wirkt der Frontspoiler als Luftschaufel, die betriebsmäßig eine wirbelströmung vor
sich herschiebt.
[0004] Ein Unterströmen der mittels der Greifer über die Bogenleitfläche hinweggeführten
Bogen wird zwar mit dem bekannten Bogenförderer weitgehend verhindert, insbesondere
bei einer Ausbildung des Frontspoilers aus elastischem Material, wobei ein Kontakt
der Bogenleitfläche und dem dieser zugewandten Ende des Frontspoilers zugelassen werden
kann. Die von dem Frontspoiler vor sich hergeschobene Wirbelströmung wirkt sich jedoch
insbesondere nachteilig auf den nacheilenden Bereich eines jeweils vorausgehenden
Bogens aus. Gerade für diesen Bereich besteht aber die Forderung nach einem flatterfreien
Lauf, um einen sicheren Kontakt dieses Bereiches mit einer Bogenbremse zu gewährleisten,
und um zu ermöglichen, daß ein auf eine Ablagegeschwindigkeit abgebremster und sodann
von der Bogenbremse freigegebener Bogen während des Absinkens desselben auf einen
Stapel von einer nachfolgenden Greiferbrücke und einem mittels dieser an die Bogenbremse
herangeführten nachfolgenden Bogen berührungsfrei überschuppt werden kann..
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den eingangs genannten Bogenförderer so
auszugestalten, daß ein jeweiliger mittels einer Greiferbrücke geführter Bogen weitestgehend
unbeeinflußt bleibt von dessen Lauf destabilisierenden Einflüssen, und daß die Strömungsverhältnisse
in der Umgebung einer einen Bogen führenden Greiferbrücke weitestgehend ohne Einfluß
sind auf einen vorauseilenden Bogen.
[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Frontspoiler in einem mit dem Greifertakt
korrelierten Takt im gleichen Sinne wie die Greiferfinger schwenkbar ist. Damit ist
die Möglichkeit geschaffen, den Frontspoiler so auszubilden, daß dessen der Bogenleitfläche
zugewandtes Ende unter einem derart hinlänglichen Abstand vom freien Ende der Greiferfinger
bezüglich der Förderrichtung stromabwärts gegenüber den Greiferfingern angeordnet
werden kann, daß dem Frontspoiler eine strömungsgünstige Kontur derart verliehen werden
kann, daß diese Kontur ohne Ausbildung einer der Greiferbrücke vorgelagerten wirbelströmung
umströmt wird. Diese Möglichkeit ist deshalb gegeben, weil mit der gleichsinnig mit
den
[0007] Greiferfingern erfolgenden und mit dem Greifertakt korrelierten Schwenkung des Frontspoilers
eine Kollision desselben mit einem Bogen führenden Zylinder bei der mittels der Greifer
erfolgenden Übernahme von Bogen von diesem Zylinder verhinderbar ist.
[0008] Die Erfindung ist nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert.
[0009] Hierin zeigt:
- Fig. 1
- ein Ausführungsbeispiel einer einen Bogen in einer Förderrichtung über eine Bogenleitfläche
führenden Greiferbrücke in einer die Bogenleitfläche passierenden Lage, in einem in
Förderrichtung geführten Schnitt,
- Fig. 2
- eine der Fig. 1 entsprechende Schnittdarstellung einer Greiferbrücke für erhöhte Anforderungen
an deren Formstabilität,
- Fig. 3
- eine jener nach Fig. 2 ähnliche Greiferbrücke in einer Stellung derselben kurz vor
der Übernahme eines Bogens von einem Bogen führenden Zylinder,
- Fig. 4
- die Greiferbrücke der Fig. 3 in einer Stellung derselben, in welcher ein Bogen von
einem Bogen führenden Zylinder übernommen wird,
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung eines einen Ausleger umfassenden Abschnitts einer Bogen
verarbeitenden Druckmaschine, deren Ausleger mit dem Bogenförderer ausgestattet ist.
[0010] Die Figur 1 stellt einen in Fig. 5 mit I gekennzeichneten Ausschnitt des Bogenförderers
dar. In der diesem Ausschnitt entsprechenden Lage einer Greiferbrücke 1 befördert
diese einen zwischen Greiferauflagen 2 der Greiferbrücke 1 und den jeweils freien
Enden von Greiferfingern 3 eingespannten Bogen 4 in einer mittels des Pfeiles angedeuteten
Förderrichtung über eine an einer Bogenleiteinrichtung 5 ausgebildete Bogenleitfläche
6. Dabei ist der jeweilige Bogen 4 in einem quer zur Förderrichtung orientierten Greiferrandbereich
4.1 des Bogens 4 eingespannt. Ein jeweiliger Greiferfinger 3 ist mit einem Greifergrundkörper
7 fest verbunden. Dieser ist schwenkbar bezüglich einer quer zur Förderrichtung orientierten
zur Bogenleitfläche 6 parallelen geometrischen Achse 8 einer in der Greiferbrücke
1 aufgenommenen Greiferwelle 8.1. Die zum Spannen des Bogens 4 erforderliche Kraft
wird von nicht dargestellten Federn geliefert, welche somit die Greiferfinger 3 in
einer Schwenklage halten, in der die jeweils mittels eines Greiferfingers 3 und eines
Greifergrundkörpers 7 gebildeten Greifer 9 geschlossen sind.
[0011] Zum Schwenken der Greifer 9 in eine geöffnete Schwenklage derselben ist ein in den
Figuren 3 und 4 angedeuteter, in bekannter Weise auf die Greifer 9 wirkender, mittels
einer Greifersteuerkurve 10 gesteuerter Rollenhebel 11 vorgesehen. Die Greifersteuerkurve
10 ist derart angeordnet und ausgebildet, daß die Greifer 9 kurz vor der Übernahme
eines jeweiligen Bogens 4 von einem in den Figuren 3 bis 5 erkennbaren Bogen führenden
Zylinder 12 in eine Schwenklage geschwenkt werden, in der die Greiferfinger 3 von
den Greiferauflagen 2 abgehoben sind, und von dem Zeitpunkt ab, in dem die Greiferauflagen
2 zwischen entsprechende Greiferauflagen 13 am Bogen führenden Zylinder 12 eingefahren
sind, unter der Wirkung der genannten Federn eine Schwenklage einnehmen, in welcher
der bis zu diesem Zeitpunkt mittels des Bogen führenden Zylinders 12 geführte Bogen
4 zwischen den Greiferauflagen 2 und den Greiferfingern 3 eingespannt ist.
[0012] Die Einnahme dieser Schwenklagen der Greiferfinger 3 erfolgt in einem Greifertakt,
der durch die Geschwindigkeit der Bogenverarbeitung bestimmt ist, und wird ausgelöst
durch einen betriebsmäßigen Umlauf der in Fig. 5 angedeuteten Greiferbrücken 1, zu
welchem diese an einen in Fig. 5 mit strichpunktierten Linien angedeuteten, betriebsmäßig
entsprechend den in Fig. 5 angegebenen Drehrichtungspfeilen umlaufenden Kettenförderkreis
14 eines Auslegers 25 angekoppelt sind.
[0013] Der Kettenförderkreis 14 umfaßt eine Antriebskettenradanordnung 15 und eine Umlenkkettenradanordnung
16 und führt eine jeweilige Greiferbrücke 1 derart, daß die Greiferauflagen 2 betriebsmäßig
insbesondere zwischen die Greiferauflagen 13 am Bogen führenden Zylinder 12 einfahren.
Die für das Öffnen und Schließen der Greifer 9 zum Zweck der Übergabe eines jeweiligen
Bogens 4 vom Bogen führenden Zylinder 12 an den Bogenförderer verantwortliche Greifersteuerkurve
10 ist der auf den Bogen führenden Zylinder 12 folgenden Antriebskettenradanordnung
15 zugeordnet. Der Bogen führende Zylinder 12 gehört einer letzten Verarbeitungsstation
der Druckmaschine an und kann insofern Bestandteil eines Druckwerkes oder eines Veredelungswerkes,
wie beispielsweise eines Lackwerkes, sein. Bei dem in Fig. 5 dargestellten Beispiel
ist die letzte Verarbeitungsstation ein im Offsetverfahren arbeitendes Druckwerk 24.
[0014] Der Umlenkkettenradanordnung 16 ist ebenfalls eine in Fig. 5 nicht dargestellte,
mit dem Rollenhebel 11 einer jeweiligen Greiferbrücke 1 zusammenarbeitende Greifersteuerkurve
zugeordnet. Diese bewirkt ebenfalls ein vorübergehendes Schwenken der Greiferfinger
3 in eine geöffnete Stellung derselben, so daß ein jeweiliger im Wirkungsbereich einer
Bogenbremse 17 angelangter Bogen 4 an diese übergeben, mittels dieser auf eine Ablagegeschwindigkeit
abgebremst und schließlich freigegeben wird, woraufhin er sich unter gleichzeitigem
Absenken auf Vorderkantenanschläge 18 zubewegt und unter Ausrichtung an diesen und
an diesen gegenüberliegenden Hinterkantenanschlägen 19 zusammen mit vorausgegangenen
und/oder nachfolgenden Bogen 4 einen Stapel 20 auf einer Stapelunterlage 21 ausbildet,
die mittels eines Hubwerkes in dem Maße absenkbar ist wie die Höhe des Stapels 20
anwächst. Von dem Hubwerk sind in Fig. 5 lediglich eine Plattform 22 und diese tragende
strichpunktiert angedeutete Hubketten 23 wiedergegeben.
[0015] Die Greiferbrücken 1 sind in Fig. 5 lediglich symbolisiert in Form von Greifern 9
und diesen zugeordneten Greiferauflagen 2 in jeweils schematischer Darstellung wiedergegeben.
[0016] Wie in den Figuren 1 bis 4 erkennbar, umfaßt eine jeweilige Greiferbrücke 1 jedoch
des weiteren einen Frontspoiler 25, mittels welchem ein zwischen der Greiferbrücke
1 und der Bogenleitfläche 6 vorhandener Zwischenraum 26 abschirmbar ist. Der Frontspoiler
25 ist im gleichen Sinne wie die Greiferfinger 3 und in einem mit dem Greifertakt
korrelierten Takt schwenkbar.
[0017] Zur Realisierung dessen ist beispielsweise vorgesehen: Eine Befestigung des Frontspoilers
25 an Haltern, welche auf der Greiferwelle 8.1 gelagert und gegenüber deren geometrischer
Achse 8 um einen bestimmten Winkel zwischen einer den Zwischenraum 26 abschirmenden
ersten Schwenklage und einer von der Bogenleitfläche 6 abgerückten zweiten Schwenklage
schwenkbar sind, eine Federanordnung, mittels welcher der Frontspoiler 25 in dieselbe
Schwenkrichtung vorgespannt ist wie es die Greifer 9 seitens der auf diese wirkenden
Federanordnung sind, ein Rollenhebel, mittels welchem der Frontspoiler 25 entgegen
der Wirkung der diesen vorspannenden Federanordnung schwenkbar ist, und eine mit dem
genannten Rollenhebel zusammenwirkende Spoilersteuerkurve, die so angeordnet und ausgebildet
ist, daß der Frontspoiler 25 seine in Fig. 3 erkennbare zweite Schwenklage zumindest
im wesentlichen dann einnimmt, wenn die Greiferfinger 3 der Greifer 9 der sich dem
Bogen führenden Zylinder 12 nähernden Greiferbrücke 1 ihre von den Greiferauflagen
2 abgehobene Schwenklage einnehmen, und seine in Fig. 4 erkennbare erste Schwenklage
gleichzeitig mit oder im Anschluß an die Übernahme eines Bogens 4 vom Bogen führenden
Zylinder 12 einnimmt. Die Spoilersteuerkurve ist dabei der Antriebskettenradanordnung
15 zugeordnet und steuert hier insbesondere die zur Vermeidung einer Kollision des
Frontspoilers 25 mit dem Bogen führenden Zylinder 12 vorgesehene Schwenkung des Frontspoilers
25 in dessen zweite Schwenklage.
[0018] Wie bereits erwähnt, ist auch der Umlenkkettenradanordnung 16 eine mit dem Rollenhebel
11 einer jeweiligen Greiferbrücke 1 zusammenwirkende Greifersteuerkurve zugeordnet,
welche die Greifer 9 betriebsmäßig unter entsprechender Schwenkung von deren Greiferfingern
3 vorübergehend öffnet. Da jedoch im Bereich der Umlenkkettenradanordnung 16 kein
Bogen führender Zylinder liegt, mit welchem der in seiner ersten Schwenklage befindliche
Frontspoiler 25 kollidieren könnte, kann in diesem Bereich auf ein Schwenken des Frontspoilers
25 in gleichem Sinne wie das hier erfolgende Schwenken der Greiferfinger 3 verzichtet
werden. Bei dem insoweit dargelegten Beispiel ist diesem Umstand dadurch Rechnung
getragen, daß im Bereich der Umlenkkettenradanordnung 16 keine Spoilersteuerkurve
vorgesehen ist, so daß der Frontspoiler 25 während des vorübergehenden Öffnens der
Greifer 9 zum Zweck der Übergabe eines jeweiligen Bogens 4 an die Bogenbremse 17 in
seiner ersten Schwenklage verharrt. Damit ergibt sich eine Korrelation des Taktes,
in dem der Frontspoiler 25 betriebsmäßig geschwenkt wird, mit dem Greifertakt derart,
daß eine jeweils im gleichen Sinne wie die Schwenkung der Greifer 9 erfolgende Schwenkung
des Frontspoilers 25 während eines Umlaufs einer jeweiligen Greiferbrücke 1 einmal
stattfindet, und zwar beim Passieren des Bogen führenden Zylinders 12, während eine
Schwenkung der Greiferfinger 3 aus einer dem Zustand

Greifer 9 geschlossen" entsprechenden ersten Greiferfingerschwenklage in eine dem
Zustand

Greifer 9 geöffnet" entsprechende zweite Greiferfingerschwenklage und eine darauf
folgende Schwenkung der Greiferfinger 3 zurück in die erste Greiferfingerschwenklage
zweimal während eines Umlaufes einer jeweiligen Greiferbrücke 1 stattfindet. Die der
Antriebskettenradanordnung 15 zugeordnete Spoilersteuerkurve ist dabei überdies so
angeordnet und ausgebildet, daß das Zeitintervall, in welchem sich der Frontspoiler
25 der jeweils den Bogen führenden Zylinder 12 passierenden Greiferbrücke 1 in seiner
zweiten Schwenklage befindet, das heißt in jener Schwenklage, in welcher der Frontspoiler
25 bei einem Passieren der Bogenleitfläche 6 den Zwischenraum 26 zwischen dieser und
der Greiferbrücke 1 abschirmen würde, jedenfalls dasjenige Zeitintervall umfaßt, innerhalb
dessen die Greifer 9 der jeweils den Bogen führenden Zylinder 12 passierenden Greiferbrücke
1 geöffnet sind.
[0019] Der Winkel, um den der Frontspoiler 25 zwischen dessen beiden Schwenklagen schwenkbar
ist, ist dabei so gewählt, daß der Frontspoiler 25 in dessen zweiter Schwenklage den
Bogen führenden Zylinder 12 ohne Kollision passiert.
[0020] Gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, daß der Frontspoiler 25 einer
jeweiligen Greiferbrücke 1 gemeinsam mit den Greiferfingern 3 der Greifer 9 dieser
Greiferbrücke 1 schwenkbar ist. Wie in Fig. 1 dargestellt, ist der Frontspoiler 25
hierbei beispielsweise fest mit einer gewissen Anzahl der Greifergrundkörper 7 der
Greiferbrücke 1 verbunden, so daß sich hieraus bereits eine taktmäßig mit dem Greifertakt
korrelierte Schwenkung des Frontspoilers 25 im gleichen Sinne wie die Schwenkung der
Greiferfinger 3 ergibt, ohne daß ein zusätzlicher Schwenkmechanismus für den Frontspoiler
25 erforderlich ist. Damit ergibt sich eine Korrelation des Spoilertaktes, d. h. des
Taktes, in dem der Frontspoiler 25 betriebsmäßig geschwenkt wird, mit dem Greifertakt
derart, daß der Spoilertakt und der Greifertakt übereinstimmen. Der Frontspoiler 25
wird dabei zwar unnötigerweise auch im Bereich der Umlenkkettenradanordnung 16 vorübergehend
in seine zweite Schwenklage geschwenkt; dies kann jedoch im Hinblick auf die hierbei
besonders einfachen Mittel zur Realisierung des bestimmungsgemäßen Schwenkens des
Frontspoilers 25 in Kauf genommen werden.
[0021] In jedem Falle ist der Frontspoiler 25 derartig ausgebildet und angeordnet, daß sich
die Greifer 9 der betriebsmäßig umlaufenden Greiferbrücke 1 im Windschatten des Frontspoilers
25 befinden. Der Frontspoiler 25 besitzt einen Querschnitt, der sich gegenüber den
Greifern 9 der Greiferbrücke 1 stromabwärts bezüglich der Förderrichtung erstreckt.
Wenn die Greiferbrücke 1 die Bogenleitfläche 6 passiert, befindet sich der Frontspoiler
25 in seiner ersten Schwenklage. Das stromabwärts gelegene Ende des Querschnitts des
Frontspoilers 25 befindet sich dabei zumindest in unmittelbarer Nähe der Bogenleitfläche
6 und kann im Falle einer gummielastischen Lippe an diesem Ende auch auf der Bogenleitfläche
6 gleiten. Wie in den Figuren 3 und 4 anhand der Bahnen des stromabwärts gelegenen
Endes des Querschnittes des Frontspoilers 25 verdeutlicht, wird durch die erläuterte
Schwenkbarkeit des Frontspoilers 25 eine Kollision desselben mit dem Bogen führenden
Zylinder 12 vermieden. Der genannte Querschnitt weist im übrigen an einer der Bogenleitfläche
6 abgewandten Seite desselben eine Kontur auf, die sich, gesehen in einer die Bogenleitfläche
6 passierenden Lage der Greiferbrücke 1, ausgehend von dem genannten stromabwärts
gelegenen Ende dieses Querschnitts stromaufwärts bezüglich der Förderrichtung erstreckt,
und so ausgebildet ist, daß die die Bogenleitfläche 6 passierende Greiferbrücke 1
an der der Bogenleitfläche 6 abgewandten Seite weitestgehend ablösungsfrei umströmt
wird.
[0022] Insbesondere beim Fördern von Bogen mit großem Format werden besondere Anforderungen
an die Formstabilität der Greiferbrücken gestellt. Als eine der Maßnahmen zur Erfüllung
dieser Anforderungen ist die Greiferbrücke 1, wie in Fig. 2 erkennbar, zusätzlich
zu einer die Greiferauflagen 2 tragenden ersten Wandung 27 mit einer dem Frontspoiler
25 stromabwärts bezüglich der Förderrichtung vorgelagerten zweiten Wandung 28 versehen.
Dabei ist bevorzugt vorgesehen, daß diese zweite Wandung 28 gemeinsam mit dem Frontspoiler
25 einen Strömungskanal 29 für die Greiferbrücke 1 tendenziell entgegen der Förderrichtung
durchströmende Luft bildet.
[0023] Wie aus Fig. 2 des weiteren erkennbar, ist die Wandung 28 derart angeordnet, daß
der Strömungskanal 29, gesehen in einer die Bogenleitfläche 6 passierenden Lage der
Greiferbrücke 1, einen der Bogenleitfläche 6 zugewandten Einlaßquerschnitt 30 und
einen Austrittsquerschnitt 31 aufweist, der an einer der Bogenleitfläche 6 abgewandten
Seite der Greiferbrücke 1 liegt. Dabei ist die Wandung 28 bevorzugt als Leitschaufel
ausgebildet. Des weiteren weist die als Leitschaufel ausgebildete Wandung 28 einen
Querschnitt auf, welcher an einer dem Strömungskanal 29 abgewandten Seite der Wandung
28 eine konvex gewölbte Außenkontur besitzt. Dabei ist eine derartige Wölbung dieser
Außenkontur vorgesehen, daß sich die betriebsmäßig im Strömungskanal 29 vorliegende
Strömung mit einer die Außenkontur der als Leitschaufel ausgebildeten Wandung 28 bestreichenden
Strömung im Austrittsquerschnitt 31 weitestgehend störungsfrei vereinigt.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0024]
- 1
- Greiferbrücke
- 2
- Greiferauflage
- 3
- Greiferfinger
- 4
- Bogen
- 4.1
- Greiferrandbereich des Bogens 4
- 5
- Bogenleiteinrichtung
- 6
- Bogenleitfläche
- 7
- Greifergrundkörper
- 8
- geometrische Achse
- 8.1
- Greiferwelle
- 9
- Greifer
- 10
- Greifersteuerkurve
- 11
- Rollenhebel
- 12
- Bogen führender Zylinder
- 13
- Greiferauflage am Bogen führenden Zylinder 12
- 14
- Kettenförderkreis
- 15
- Antriebskettenradanordnung
- 16
- Umlenkkettenradanordnung
- 17
- Bogenbremse
- 18
- Vorderkantenanschlag
- 19
- Hinterkantenanschlag
- 20
- Stapel
- 21
- Stapelunterlage
- 22
- Plattform
- 23
- Hubkette
- 24
- Druckwerk
- 25
- Frontspoiler
- 26
- Zwischenraum zwischen der Greiferbrücke 1 und der Bogenleitfläche 6
- 27
- erste Wandung der Greiferbrücke 1
- 28
- zweite Wandung der Greiferbrücke 1
- 29
- Strömungskanal
- 30
- Einlaßquerschnitt des Strömungskanals 29
- 31
- Austrittsquerschnitt des Strömungskanals 29
1. Bogenförderer für einen Ausleger einer Bogen verarbeitenden Druckmaschine mit wenigstens
einer betriebsmäßig umlaufenden und in einer Förderrichtung entlang einer Bogenleitfläche
(6) geführten Greiferbrücke (1), welche Greifer (9) mit in einem Greifertakt schwenkbaren
Greiferfingern (3) zum Erfassen eines jeweils mittels der Greiferbrücke (1) zu fördernden
Bogens (4) und einen Frontspoiler (25) zur Abschirmung eines zwischen der Greiferbrücke
(1) und der Bogenleitfläche (6) vorhandenen Zwischenraumes (26) umfaßt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Frontspoiler (25) in einem mit dem Greifertakt korrelierten Takt im gleichen
Sinne wie die Greiferfinger (3) schwenkbar ist.
2. Bogenförderer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine dem Frontspoiler (25) stromabwärts bezüglich der Förderrichtung vorgelagerte
Wandung (28) der Greiferbrücke (1) gemeinsam mit dem Frontspoiler (25) einen Strömungskanal
(29) für die Greiferbrücke (1) tendenziell entgegen der Förderrichtung durchströmende
Luft bildet.
3. Bogenförderer nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Strömungskanal (29), gesehen in einer die Bogenleitfläche (6) passierenden
Lage der Greiferbrücke (1), einen an einer der Bogenleitfläche (6) abgewandten Seite
der Greiferbrücke (1) gelegenen Austrittsquerschnitt (31) aufweist.
4. Bogenförderer nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wandung (28) als Leitschaufel ausgebildet ist.
5. Bogenförderer nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die als Leitschaufel ausgebildete Wandung (28) einen Querschnitt mit einer konvex
gewölbten Außenkontur einer vom Strömungskanal (29) abgewandten Seite der Wandung
(28) aufweist.
6. Ausleger für eine Bogen verarbeitende Rotationsdruckmaschine,
gekennzeichnet durch
einen Bogenförderer nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5.