[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Deckelstreifen für Karden, mit einem Trägermaterial
und aus Draht gefertigten Haken, die am Trägermaterial angebracht sind und über das
Trägermaterial vorstehen.
[0002] Derartige Deckelstreifen für Karden sind aus dem Stand der Technik bekannt. Die Haken
werden von speziellen Deckelsetzmaschinen in das Trägermaterial eingesetzt. Die fertigen
Deckelstreifen werden in bekannter Weise in den Deckelstäben befestigt. Dazu können
die Deckelstreifen an ihren Rändern z.B. mit Klipsen versehen sein, die an einer Führung
am Deckelstab anbringbar sind. Üblicherweise werden mehrere Deckelstäbe in einer Karde
angebracht, die einen sog. Deckelsatz bilden. Ein Deckelsatz wird üblicherweise aus
ca. 80 bis 110 Deckelstreifen gebildet.
[0003] Die Deckelstreifen sind insbesondere beim Hochleistungskardieren großen Belastungen
ausgesetzt. Zunehmend höhere Kadiergeschwindigkeiten und Qualitätsanfordetungen an
das Kardierergebnis führen zu steigenden Belastungen der flexiblen Haken im Deckelstreifen.
Die Belastung ist im Bereich des Flächeneinlaufs in die Kardierzone am größten. Dort
besteht die Gefahr der mechanischen Deformierung der Häckchen.
[0004] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, die aus dem Stand der Technik bekannten Deckelstreifen
derart zu verbessern, daß ihre Widerstandsfahigkeit insbesondere für das Hochleistungskardieren
gesteigert wird.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zumindest einige der Haken aus
Draht gefertigt sind, der eine Querschnittsfläche aufweist, die sich von der Querschnittsfläche
des Drahtes, aus dem die übrigen Haken gefertigt sind, unterscheidet.
[0006] Diese Lösung ist einfach und hat den Vorteil, daß durch Verwenden von Draht unterschiedlicher
Querschnittsflächen zur Herstellung der Haken, die Haken entsprechend der auftretenden
Belastungen dimensioniert werden können. Dort, wo die größten Belastungen auftreten,
kann z.B. ein Draht mit einer größeren Querschnittsfläche verwendet werden, als an
einer Stelle, wo geringere Belastungen auftreten. Dadurch läßt sich die Widerstandsfähigkeit
des Deckelstreifens deutlich erhöhen, ohne die Kardierqualität negativ zu beeinflussen.
[0007] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann der Deckelstreifen eine in
Kardierrichtung vomliegenden Vorderkante und eine in Kardierrichtung hintenliegende
Hinterkante aufweisen und können die Querschnittsflächen des Drahtes der jeweiligen
Haken in Richtung von der Vorderkante zur Hinterkante hin abnehmen. Auch dadurch läßt
sich die Widerstandsfähigkeit des Deckelstreifens weiter erhöhen. An der Vorderkante
treten die größten Kräfte während des Kardiervorganges auf. Es können dort besonders
stabile Haken verwendet werden, die aus einem Draht von vergleichsweise großem Durchmesser
gefertigt sind. Die Belastung nimmt in Richtung zur Hinterkante hin ab, so daß die
Querschnittsfläche bzw. die Stärke des Drahtes der Haken in Richtung zur Hinterkante
hin abnehmen kann. Das heißt, es werden in Richtung zur Hinterkante nacheinander Haken
eingesetzt, deren Stärke bzw. Querschnittsfläche kleiner als die des in Richtung zur
Vorderkante liegenden Hakens ist. Dadurch läßt sich die Belastung des Deckelstreifens
über seine Fläche optimieren, wodurch die Widerstandsfähigkeit ebenfalls gesteigert
werden kann.
[0008] Auch kann es sich als vorteilhaft erweisen, wenn die Besetzung des Deckelstreifens
mit Haken in Kardierrichtung von der Vorderkante zur Hinterkante hin zunimmt. Dadurch
läßt sich die Kardierwirkung insbesondere im hinteren Bereich des Deckelstreifens
erhöhen.
[0009] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung können die Haken von der Vorderkante
zur Hinterkante hin hintereinander in Querreihen angeordnet sein. Eine solche Anordnung
der Haken setzt die Belastung insbesondere für die hinteren Haken herab.
[0010] Auch kann es sich als günstig erweisen, wenn die Haken senkrecht zu den Querreihen
in Längsrichtung nebeneinander angeordnet sind. Dadurch läßt sich eine gleichmäßige
Kraftverteilung über die Fläche des Deckelstreifens erzielen.
[0011] In einer weiteren alternativen Ausführungsform können abwechselnd nebeneinander Haken
aus Draht mit kleinerer Querschnittsfläche und Haken aus Draht mit größerer Querschnittsfläche
nebeneinander angeordnet sein. Dadurch lassen sich günstigere Kardier- und Standzeitergebnisse
erzielen
[0012] Dabei kann es sich als günstig erweisen, wenn jeweils Haken aus Draht mit kleinerer
Querschnittsfläche und Haken aus Draht mit größerer Querschnittsfläche in Reihen angeordnet
sind, wobei abwechselnd Reihen mit Draht mit kleinerer Querschnittsfläche und Reihen
aus Draht mit größerer Querschnittsfläche nebeneinander angeordnet sind.
[0013] Auch kann es sich als vorteilshaft erweisen, wenn für die Haken Draht wenigstens
dreier unterschiedlicher Querschnittsflächen verwendet wird. Dann läßt sich die Gestaltung
der Haken besser an die Belastungen während des Kardierens anpassen.
[0014] In einer alternativen Ausführungsform können die Haken in Kardierrichtung von der
Vorderkante zur Hinterkante hin versetzt zueinander angeordnet sein. Je nach Anwendungsfall
lassen sich dadurch besonders wirkungsvolle Deckelstreifen erzielen.
[0015] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung können die Querschnittsflächen
der Haken ellipsenförmig sein. Eine solche Querschnittsflächenform erlaubt ein sanftes
Kardieren.
[0016] Dabei kann es sich als vorteilhaft erweisen, wenn die längere Hauptachse der ellipsenförmigen
Querschnittsfläche in Kardierrichtung angeordnet ist. Auf diese Weise läßt sich eine
größere Stabilität der Haken in Kardierrichtung verwirklichen.
[0017] In einer alternativen Ausführungsform können die Querschnittsflächen der Haken auch
kreisförmig sein. Dann lassen sich die Haken aus besonders einfachem zylindrischen
Draht herstellen.
[0018] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann das Trägermaterial flexibel
sein. Dann läßt es sich besonders einfach in der Karde installieren.
[0019] Vorteilhaft kann es dabei sein, wenn das Trägermaterial ein mehrlagiges Textilmaterial
ist. Dann läßt es sich auf einfache Weise herstellen und kann trotzdem noch genügend
große Festigkeit aufweisen.
[0020] Um die Herstellung des Deckelstreifens zu vereinfachen, können die Haken in das Trägermaterial
eingesteckt sein.
[0021] Zudem kann es sich als günstig erweisen, wenn die Haken zumindest abschnittsweise
gegenüber der Oberfläche des Trägermaterials vorzugsweise in Kardierrichtung geneigt
sind. Zum einen verbessert sich dadurch das Kardierergebnis, zum anderen erweisen
sich die Haken dann als besonders widerstandsfähig.
[0022] Auch kann es sich als günstig erweisen, wenn die Haken aus Biconvexdraht geformt
sind. Ein solcher Draht eignet sich für eine besonders günstige Herstellung der Haken
und weist die notwendige Festigkeit auf.
[0023] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung können zudem benachbarte Haken
unterschiedlicher Querschnittsflächen jeweils aus unterschiedlichen Materialien gefertigt
sein. Auch dadurch läßt sich eine günstigere Gestaltung der Haken entsprechend der
Belastungen beim Kardieren erzielen.
[0024] Ferner kann der Draht von größerer Querschnittsfläche aus verschweißfesterern Material
als Draht von kleinerer Querschnittsfläche gefertigt sein. Da der Draht größerer Querschnittsfläche
größeren Belastungen ausgesetzt ist, läßt sich auf diese Weise zusätzlich die Festigkeit
dieses Drahtes gegenüber dem Draht mit kleineren Querschnittsflachen steigern.
[0025] Nachfolgend wird die Wirkung und Funktionsweise der Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0026] Es zeigt:
- Fig. 1
- den erfindungsgemäßen Deckelstreifen in einer perspektivischen Darstellung.
[0027] Der Deckelstreifen 1 besteht aus einem Trägermaterial 2 und Haken 3.
[0028] Das Trägermaterial 2 ist ein mehrlagiges Textilmaterial, welches einen im wesentlichen
quaderförmigen Streifen bildet. Das Trägermaterial ist flexibel und ist dafür vorgesehen,
an seinen Rändern in nicht dargestellten Klemmen aufgenommen zu werden, die dann wiederum
in Führungen einer ebenfalls nicht dargestellten Karde einsetzbar sind. Das Anbringen
der Klemmen und Einsetzen in die Führungen der Karde erfolgt in bekannter Weise und
wird daher nicht näher erläutert.
[0029] Der Deckelstreifen 1, bzw. das Trägermaterial 2 weist eine Vorderkante 4 und eine
Hinterkante 5 auf. Zwischen der Vorderkante 4 und der Hinterkante 5 erstreckt sich
eine Oberfläche 6 des Trägermaterials 2. Die Haken 3 stehen gegenüber der Oberfläche
6 vor und sind zwischen Vorderkante 4 und Hinterkante 5 angeordnet. Die Haken 3 sind
hintereinander angeordnet und bilden sich zwischen Vorderkante 4 und Hinterkante 5
erstreckende Querreihen und senkrecht dazu verlaufende Längsreihen. Die Querreihen
erstrecken sich von der Vorderkante 4 zur Hinterkante 5 in Kardierrichtung. Der Kardiervorgang
beginnt mit den am nächsten an der Vorderkante 4 angeordneten Haken 3 und endet mit
den am nächsten an der Hinterkante 5 angeordneten Haken 3. Die der Vorderkante 4 benachbarten
Haken 3 liegen somit in Kardierrichtung vorne.
[0030] Die Haken 3 werden durch eine nicht dargestellte Hakensetzmaschine in das textile
Material des Trägermaterials 2 eingesteckt, wie dies in Fig. 4 schematisch erkennbar
ist. Dort ist angedeutet, wie sich die Haken 3 teilweise in das Trägermaterial 2 hinein
erstrecken.
[0031] Die Haken 3 weisen einen Knick 7 auf. Durch den Knick 7 bilden die Haken 3 jeweils
einen Winkel, der sich in einer Ebene senkrecht zur Oberfläche 6 des Trägermaterials
2 und parallel zur Kardierrichtung erstreckt. Die Haken 3 sind dadurch abschnittsweise
zur Vorderkante 4 hin geneigt.
[0032] Die Haken 3 sind aus Draht, vorzugsweise Biconvexdraht hergestellt. Der Draht hat
einen elliptischen Querschnitt. Die längere der beiden Hauptachsen des elliptischen
Querschnitts erstreckt sich dabei parallel zur Kardierrichtung. Die Haken der Längsreihen
sind jeweils aus Draht von gleichem Querschnitt hergestellt. In Richtung der Querreihen
nimmt die Querschnittsfläche beginnend von dem Haken, der am nächsten zur Vorderkante
4 angeordnet ist, in Richtung zu dem Haken, der am nächsten an der Hinterkante 5 angeordnet
ist, ab. Die in Richtung der Querreihen angeordneten Haken 3 weisen somit ausgehend
von der Vorderkante 4 in Richtung zur Hinterkante 5 einen immer kleiner werdenden
Querschnitt auf. Dies ist in Figur 1 gut zu erkennen.
[0033] Nachfolgend wird die Wirkungs- und Funktionsweise der Erfindung näher erläutert:
[0034] Der Deckelstreifen, bestehend aus dem Trägermaterial 2 und den daran befestigten
Haken wird in bekannter Weise in einer Karde montiert. Zirka 80 bis 110 Deckelstreifen
bilden dabei einen Deckelsatz für eine Karde.
[0035] Beim Betreib der Karde beginnt der Kardiervorgang bei dem Deckelstreifen 1 an der
Reihe Haken 3, die am nächsten an der Vorderkante 4 angeordnet sind und endet mit
den Haken 3, die am nächsten an der Hinterkante 5 angeordnet sind.
[0036] Die größten Belastungen beim Kardiervorgang treten an dem in Kardierrichtung am weitesten
vorne liegenden Haken 3 auf. In Richtung zur Hinterkante nimmt die Belastung ab. Aufgrund
des Verwendens von Haken, die aus Draht unterschiedlichen Durchmessers hergestellt
sind, kann der Deckelstreifen hinsichtlich seiner Festigkeit und Kardierleistung optimiert
werden. Durch die Haken 3 mit größerer Querschnittsfläche an der Vorderkante 4 lassen
sich die großen Belastungen während des Kardiervorganges auffangen, während die mit
kleinerem Durchmesser versehenen Haken, die benachbart der Hinterkante 5 angeordnet
sind, eine größere Kardierleistung erbringen als dickere Haken. Durch die verbesserten
Deckelstreifen ist es möglich, eine hohe Kardierleistung bei gleichzeitig hoher Widerstandsfähigkeit
zu erzielen.
1. Deckelstreifen für Karden, mit einem Trägermaterial (2) und aus Draht gefertigten
Haken (3), die am Trägermaterial angebracht sind und über das Trägermaterial vorstehen,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einige der Haken aus Draht gefertigt sind, der eine Querschnittsfläche
aufweist, die sich von der Querschnittsfläche des Drahtes, aus dem die anderen Haken
gefertigt sind, unterscheidet.
2. Deckelstreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckelstreifen eine in Kardierrichtung vorn liegende Vorderkante (4) und
eine in Kardierrichtung hinten liegenden Hinterkante (5) aufweist und die Querschnittsfläche
des Drahtes der jeweiligen Haken in Richtung von der Vorderkante zur Hinterkante abnimmt.
3. Deckelstreifen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Besetzung des Deckelstreifens mit Haken in Kardierrichtung von der Vorderkante
zur Hinterkante hin zunimmt.
4. Deckelstreifen nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Haken von der Vorderkante zur Hinterkante hintereinander in Querreihen angeordnet
sind.
5. Deckelstreifen nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Haken senkrecht zu den Querreihen in Längsreihen nebeneinander angeordnet
sind.
6. Deckelstreifen nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Haken in Kardierrichtung von der Vorderkante zur Hinterkante hin versetzt
zueinander angeordnet sind.
7. Deckelstreifen nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß abwechselnd nebeneinander Haken aus Draht mit kleinerer Querschnittsfläche und
Haken aus Draht mit größerer Querschnittsfläche nebeneinander angeordnet sind.
8. Deckelstreifen nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils Haken aus Draht mit kleinerer Querschnittsfläche und Haken aus Draht
mit größerer Querschnittsfläche in Reihen angeordnet sind, wobei abwechselnd Reihen
aus Draht mit kleinerer Querschnittsfläche und Reihen aus Draht mit größerer Querschnittsfläche
nebeneinander angeordnet sind.
9. Deckelstreifen nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß für die Haken Draht wenigstens dreier unterschiedlicher Querschnittsflächen verwendet
wird.
10. Deckelstreifen nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsfläche der Haken ellipsenförmig ist.
11. Deckelstreifen nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Hauptachse der ellipsenförmigen Querschnittsfläche in Kardierrichtung
angeordnet ist.
12. Deckelstreifen nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsfläche der Haken kreisförmig ist.
13. Deckelstreifen nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial flexibel ist.
14. Deckelstreifen nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägermaterial ein mehrlagiges Textilmaterial ist.
15. Deckelstreifen nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Haken in das Trägermaterial eingesteckt sind.
16. Deckelstreifen nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Haken zumindest abschnittsweise gegenüber der Oberfläche des Trägermaterials,
vorzugsweise in Kardierrichtung, geneigt sind.
17. Deckelstreifen nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Haken aus Biconvexdraht geformt sind.
18. Deckelstreifen nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß benachbarte Haken unterschiedlicher Querschnittsflächen auch jeweils aus unterschiedlichen
Matarialien gefertigt sind.
19. Deckelstreifen nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Draht von größerer Querschnittsfläche aus verschleißfesterem Material als
der Draht von kleinerer Querschnittsfläche gefertigt ist.