[0001] Die Erfindung betrifft eine Schußfadeneintragsvorrichtung für eine Luftdüsenwebmaschine
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Bei den für Luftdüsenwebmaschinen bekannten Schußfadeneintragsvorrichtungen wird
der Hauptblasdüsenblock, der aufder Weblade angeordnet ist, über flexible Druckleitungen
mit Druckluft versorgt. Die Luftversorgung der Einzelblasdüsen erfolgt über Verteileranordnungen,
die fest am Maschinenrahmen angeordnet und über die besagten Druckleitungen mit den
einzelnen Blasdüsen verbunden sind. Da der Hauptblasdüsenblock auf der Weblade angeordnet
ist und folglich die oszillierenden Schwenkbewegungen zusammen mit der Weblade ausführt,
müssen die Druckleitungen zwischen Verteilerblock und Hauptblasdüseblock eine gewisse
Länge aufweisen, damit bei jeder Stellung der Weblade eine störungsfreie Luftzufuhr
zum Hauptblasdüsenblock sichergestellt ist. Dabei kann sich z.B. durch Knicken der
flexiblen Druckleitungen zeitweilig deren Querschnitt bei jeder Bewegung der Weblade
ändern, wobei mitjeder Querschnittsveränderung ein entsprechender Verschleiß einhergeht.
Zudem war es bisher aufgrund der relativ langen Druckleitungen und der begrenzten
Platzverhältnisse schwierig, die Druckleitungen überkreuzungsfrei zu führen und sie
gleichzeitig möglichst kurz zu halten. Bei einer gewissen Länge der Druckleitungen
besteht jedoch das Problem, daß sich der Druckaufbau bis zum Hauptblasdüsenblock verzögert
bzw. ein Druckverlust auftritt, der durch Vergrößerung des Durchmessers der Druckleitungen
oder durch steuerungstechnische Maßnahmen korrigiert werden muß.
[0003] Ein System mit verbesserter Luftzufuhr zum Hauptblasdüsenblock ist in der EP 619
391 B1 beschrieben. Hierbei werden die Druckleitungen zwischen dem Verteilerblock
und dem Hauptblasdüsenblock kurz gehalten, indem der Verteilerblock etwa mittig zwischen
den Endpositionen der Bewegung der Weblade angeorndet ist mit welcher Weblade der
Hauptblasdüsenblock die Schwenkbewegung ausführt. Dadurch kann die mechanische Beanspruchung
der Leitungen und der Druckverlust verringert werden. Bei einem Hauptblasdüsenblock
mit einem Vorblasdüsenblock ist es jedoch nach wie vor schwierig, die Vielzahl der
einzelnen Druckleitungen auf kürzestem Weg überkreuzungsfrei und ohne Knickstellen
zwischen dem Verteilerblock und den betreffenden Blasdüsenblöcken zu führen.
[0004] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die Schußfadeneintragsvorrichtung
für Luftdüsenwebmaschinen der eingangs beschrieben Art zu verbessern.
[0005] Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0006] Die Erfindung beruht darauf, daß der oder die Verteilerblöcke so angeordnet sind,
daß sie den Hauptblasdüsenblock unabhängig von der Stellung der Weblade wenigstens
teilweise umgeben.
[0007] Dadurch, daß die Eingänge für die Einzelblasdüsen des Hauptblasdüsenblockes vorteilhaft
verteilt über den Umfang des Hauptblasdüsenblockes angeordnet sind und die Ausgänge
des Verteilerblocks erfindungsgemäß direkt gegenüber dem zugeordneten Eingang angeordnet
werden können, ergibt sich der Vorteil, daß die Länge der Druckleitungen zwischen
dem Ausgang und dem Eingang aufein Minimum reduziert werden kann. Außerdem ist es
möglich, die Druckleitungen in einfacher Weise überkreuzungsfrei zu führen, so daß
die einzelnen Leitungen im Webbetrieb nicht aneinander reiben. Ein weiterer Vorteil
besteht darin, daß durch die erfindungsgemäße Anordnung der Verteilerblöcke alle Druckleitungen
im wesentlichen die gleiche Länge aufweisen, so daß die Verzögerungszeiten für den
Druckaufbau bis zum Hauptblasdüsenblock gleich groß sind.
[0008] In einer ersten Ausführungsform sind mehrere einzelne Verteilerblöcke vorhanden,
die etwa L-förmig oder U-förmig um den Hauptblasdüsenblock angeordnet sind. Dabei
können die einzelnen Verteilerblöcke in einer Ebene senkrecht zur Längsachse der Weblade
angeordnet sein, oder aber in Richtung der Längsachse der Weblade räumlich zueinander
versetzt sein. Die versetzte Anordnung bietet zum Beispiel beim Einsatz einer sogenanntenTandemanordnung
von Vordüse und Hauptdüse den Vorteil, daß beide Düsen über relativ kurze Druckleitungen
mit Druckluft versorgt werden können.
[0009] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der Verteilerblock als Kreisbogen oder U-förmig
ausgebildet, wobei die Ausgänge in gleichmäßigen oder veränderlichen Abständen zueinander
aufdem Kreisbogen oder der U-Form des Verteilerblocks angeordnet sind.
[0010] In bekannter Weise ist jedem Ausgang des Verteilerblocks ein steuerbares Ventil zugeordnet,
so daß die Luftzufuhr zu jeder Einzelblasdüse geregelt werden kann.
[0011] Nachfolgend wird die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die Zeichnungsfiguren näher beschreiben. Es zeigt:
- Figur 1:
- die Vorderansicht der Schußfadeneintragsvorrichtung in einer ersten Ausführungsform;
- Figur 2:
- die Vorderansicht der Schußfadeneintragsvorrichtung in einer zweiten Ausführungsform;
- Figur 3:
- die Vorderansicht der Schußfadeneintragsvorrichtung in einer weiteren Ausführungsform;
und
- Figur 4:
- die Draufsicht aufeine Ausführungsform mit räumlich versetzen Verteilerblöcken.
[0012] In Figur 1 ist ein Hauptblasdüsenblock 2 dargestellt, welcher mehrere, im Beispiel
insgesamt acht, Einzelblasdüsen 3 aufweist, die in zwei Reihen zuje vier Düsen nebeneinander
angeordnet sind. Jeder Einzelblasdüse 3 ist ein Eingang 4 zugeordnet, über den die
Düse mit Druckluft versorgt wird. Um eine gute Zugänglichkeit zu den Eingängen 4 zu
gewährleisten, sind diese in geeigneter Weise über den Umfang des Hauptblasdüsenblockes
2 verteilt angeordnet.
[0013] Der Hauptblasdüsenblock 2 ist mittels nicht dargestellten Verbindungselementen fest
mit der Weblade 5 verbunden, die hier nur schematisch angedeutet ist. Im Betrieb der
Webmaschine bewegt sich die Weblade 5 um die Längsachse 6 abwechselnd zwischen zwei
Endpositionen 8,9, nämlich zwischen der Schußfadeneintragsposition 8 und der Schußfadenanschlagsposition
9 hin und her. Die Bewegungsrichtung ist durch den Doppelpfeil 7 angedeutet. Zusammen
mit der Weblade 5 bewegt sich auch der Hauptblasdüsenblock 2 zwischen den Endpositionen
8, 9 hin und her.
[0014] Die Schußfadeneintragsvorrichtung 1 umfasst ferner mehrere Verteilerblöcke 10, 13
und 16, die außerhalb des Arbeitsbereiches der Weblade 5 etwa U-förmig um den Hauptblasdüsenblock
2 angeordnet sind. Durch diese Verteilerblöcke 10, 13, 16 werden die Einzelblasdüsen
3 mit Druckluft versorgt.
[0015] Jeder Verteilerblock 10, 13, 16 besitzt eine Hauptluftzufuhr 11, 14 und 17 über welche
er mit Druckluft versorgt wird. Die Druckluft strömt in einem Kanal innerhalb des
Verteilerblockes 10, 13, 16 und wird aufmehrere Ausgänge 12, 15 und 18 verteilt. Jeder
Ausgang 12, 15, 18 ist über ein Ventil, z.B. ein Magnetventil, individuell ansteuerbar.
Im vorliegenden Beispiel sind die Ausgänge 12, 15, 18 der Verteilerblöcke 10, 13,
16 in einer Reihe nebeneinander angeordnet. Es sind jedoch auch zweireihige Anordnungen
denkbar.
[0016] Die Ausgänge 12, 15, 18 der Verteilerblöcke 10, 13, 16 sind jeweils über eine flexible
Druckleitung 19 mit einem zugeordneten Eingang 4 der Einzelblasdüsen 3 verbunden.
Jeder Eingang 4 der Einzelblasdüsen 3 wird erfindungsgemäß von demjenigen Verteilerblock
versorgt, dessen Ausgang dem Eingang der Düse möglichst direkt gegenüber liegt, d.h.
die Eingänge 4 im oberen Bereich des Hauptblasdüsenblockes 2 werden vom oberen Verteilerblock
13 versorgt, während z.B. die Eingänge 4 im linken Bereich des Hauptblasdüsenblockes
2 vom linken Verteilerblock 10 versorgt werden. Dadurch kann die Länge der Druckleitungen
19 sehr kurz gehalten werden, wobei man sich bei der Längenbemessung an jeweils der
dem entsprechenden Verteilerblock 10, 13, 16 entfernt liegenden Endstellung 8 oder
9 der Weblade 5 orientiert.
[0017] Wird gemäß Figur 4 eine sogenannte Tandem-Düsenanordnung verwendet, bestehend aus
einer Vordüse 29 und einer Hauptdüse 28, so ist es vorteilhaft, die einzelnen Verteilerblöcke
30, 31 in Richtung der Längsachse 6 der Weblade 5 räumlich versetzt anzuordnen. Der
Verteilerblock 30 dient dabei zur Versorgung der Vordüse 29 und der Verteilerblock
31 zur Versorgung der Hauptdüse 28. So kann die Länge der einzelnen Druckleitungen
32 kurz gehalten werden. Es kann ferner vorgesehen sein, einen weiteren Verteilerblock
gegenüber dem Verteilerblock 31 direkt neben den Blasdüsen 28, 29 anzuordnen, und
zwar derart, wie es in Figur 1 gezeigt ist.
[0018] Figur 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Schußfadeneintragsvorrichtung.
Dabei wird lediglich ein Verteilerblock 20 verwendet, der in Form eines Kreisbogens
um den Hauptblasdüsenblock 2 angeordnet ist. Der Verteilerblock 20 besitzt eine Hauptluftzufuhr
21. Der Verteilerblock 20 verteilt die zugeführte Druckluft aufmehrere Ausgänge 22,
die vorzugsweise in regelmäßigen Abständen zueinander aufdem durch den Verteilerblock
20 gebildeten Kreisbogen angeordnet sind. Somit gibt es für jeden Eingang 4 der Einzelblasdüsen
3 des Hauptblasdüsenblockes 2 mindestes einen Ausgang 22 des Verteilerblocks 20, der
diesem Eingang 4 in einer der beiden Endpositionen 8,9 der Weblade 5 am nächsten liegt.
Vorzugsweise wird genau dieser Ausgang 22 über eine flexible Druckleitung 23 mit dem
zugeordneten Eingang 4 der Einzelblasdüse 3 verbunden. Dadurch kann die Länge der
Druckleitungen 23 sehr kurz gehalten werden, wobei man sich bei der Längenbemessung
wiederum anjeweils der dem gewählten Ausgang 22 entfernt liegenden Endposition 8 oder
9 der Weblade 5 orientiert.
[0019] Schließlich ist in Figur 3 eine weitere Ausführung der Schußfadeneintragsvorrichtung
dargestellt. Es ist ein einziger Verteilerblock 24 vorhanden, der von einer Hauptluftzufuhr
25 gespeist wird und aus mehreren, miteinander verbundenen Einzelelementen besteht.
Dadurch wird eine annähernd kreisbogenförmige Ausbildung des Verteilerblocks 24 erreicht.
Die Ausgänge 26 zur Luftversorgung des Hauptblasdüsenblockes 2 können beliebig und
in geeigneter Weise auf die Einzelelemente verteilt sein. Im Beispiel sind im oberen
Bereich des Verteilerblocks 24 vier Ausgänge 26 und in den beiden Seitenbereichen
jeweils zwei Ausgänge 26 vorgesehen. Zur Luftversorgung des Hauptblasdüsenblockes
2 werden nun in oben beschriebener Weise den Eingängen 4 der Einzelblasdüsen 3 möglichst
die nächstliegenden Ausgänge 26 des Verteilerblocks 24 zugeordnet und über eine Druckleitung
27 verbunden, wobei auch bei der Längenbemessung der Druckleitungen 27 wie in den
Beispielen gemäß Figur 1 und Figur 2 verfahren wird.
ZEICHNUNGS-LEGENDE
[0020]
- 1
- Schußfadeneintragsvorrichtung
- 2
- Hauptblasdüsenblock
- 3
- Einzelblasdäse
- 4
- Eingang
- 5
- Weblade
- 6
- Achse
- 7
- Bewegungsrichtung
- 8
- Endposition
- 9
- Endposition
- 10
- Verteilerblock
- 11
- Hauptluftzufuhr
- 12
- Ausgang
- 13
- Verteilerblock
- 14
- Hauptluftzufuhr
- 15
- Ausgang
- 16
- Verteilerblock
- 17
- Hauptluftzufuhr
- 18
- Ausgang
- 19
- Druckleitung
- 20
- Verteilerblock
- 21
- Hauptluftzufuhr
- 22
- Ausgang
- 23
- Druckleitung
- 24
- Verteilerblock
- 25
- Hauptluftzufuhr
- 26
- Ausgang
- 27
- Druckleitung
- 28
- Hauptblasdüse
- 29
- Vordüse
- 30
- Verteilerblock
- 31
- Verteilerblock
- 32
- Druckleitung
1. Schußfadeneintragsvorrichtung für eine Luftdüsenwebmaschine umfassend wenigstens einen
auf einer Weblade angeordneten und mit dieser mitbeweglichen Blasdüsenblock, welcher
wenigstens eine Einzelblasdüse aufweist, Einrichtungen zum Zuführen von Druckluft
zu dem Blasdüsenblock, dem ein oder mehrere stationär angeordnete Verteilerblöcke
zugeordnet sind, die jeweils wenigstens einen Ausgang enthalten, von welchem Ausgang
die Druckluft über jeweils eine flexible Druckleitung dem Eingang der Einzelblasdüse
zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Verteilerblöcke (10,13,16; 20; 24) den Hauptblasdüsenblock (2) unabhängig
von der Stellung der Weblade (5) wenigstens teilweise umgeben.
2. Schußfadeneintragsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere einzelne Verteilerblöcke (10,13,16) vorhanden sind, die etwa L-förmig
oder U-förmig um den Hauptblasdüsenblock (2) angeordnet sind.
3. Schußfadeneintragsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Verteilerblöcke (10,13,16) in einer Ebene senkrecht zur Längsachse
(6) der Weblade (5) angeordnet sind.
4. Schußfadeneintragsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Verteilerblöcke (30,31) in Richtung der Längsachse (6) der Weblade
(5) räumlich zueinander versetzt angeordnet sind.
5. Schußfadeneintragsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verteilerblock (20) als Kreisbogen oder U-förmig ausgebildet ist, an welchem
die Ausgänge (22) in regelmäßigen oder veränderlichen Abständen zueinander angeordnet
sind.
6. Schußfadeneintragsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verteilerblock (24) aus mehreren, miteinander verbundenen Einzelelementen
besteht, und die Ausgänge (26) beliebig aufdie Einzelelemente verteilt angeordnet
sind.
7. Schußfadeneintragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Ausgang (12,15,18; 22; 26) des Verteilerblocks (10,13,16; 20;24) mit einem
steuerbaren Ventil in Verbindung steht.
8. Schußfadeneintragsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Eingänge (4) für die Einzelblasdüsen (3) des Hauptblasdüsenblockes (2) verteilt
am Umfang des Hauptblasdüsenblockes angeordnet sind.