[0001] Die Erfindung betrifft ein Luftansaugkanalsystem für eine Brennkraftmaschine, mit
einem integrierten Abgasrückführkanal nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bzw.
2.
[0002] Im Zuge der weiteren Schadstoffbegrenzung im Brennkraftmaschinenabgas wird der angesaugten
Brennluft ein größerer Anteil Abgas beigemischt, so daß bei einer ungleichen Abgasverteilung
auf die einzelnen Zylinder der Brennkraftmaschine einige mit Luftmangel betrieben
werden, wodurch die Abgaszusammensetzung insgesamt verschlechtert wird.
[0003] Bei einer zentralen Einleitung der Abgasrückführung zwischen Luftfilter und Saugrohrsammler
besteht ein Problem darin, daß sich bei der Änderung der Abgasrückführung große Totzeiten
ergeben, bis die jeweilige Änderung im Brennraum wirksam wird. Das Totvolumen, das
durch das Saugrohr gebildet wird, sorgt dafür, daß erst ein großes Volumen mit einer
Mischung aus rückgeführtem Abgas- und Brennluft gefüllt wird, ehe dieses Abgas-Brennluftgemisch
in den Zylinder gelangt. Bei einem Wechsel von hoher Abgasrückführung auf niedrige
Abgasrückführung oder umgekehrt, kann dies dazu führen, daß kurzfristig eine ungünstige
Abgas-Brennluftzusammensetzung im Brennraum vorliegt, mit den erwähnten Nachteilen.
[0004] Um das für die Abgasrückührregelung ungünstige Totvolumen zu umgehen, sind Konzepte
zur dezentralen Abgasrückführeinleitung bekannt. Dabei werden einzelne Abgasrückführkanäle
bis in die Nähe des Saugrohrzylinderkopfflansches geführt. Jedem Zylinder ist damit
mindestens eine Abgasrückführeinleitstelle zugeordnet. Die Abgasrückführregelung erfolgt
dabei durch ein einzelnes Abgasrückführventil.
[0005] Diese Abgasrückführregelung hat jedoch den Nachteil, daß es bei geschlossenem Abgasrückführventil,
im Vollastbetrieb der Brennkraftmaschine, bei dem kein Abgas rückgeführt wird, über
die dann miteinander verbundenen einzelnen Abgasrückführkanäle zu einem Druckausgleich
zwischen den zu den einzelnen Zylindern der Brennkraftmaschine führenden Luftansaugkanälen
kommt, wodurch das Schwingverhalten der angesaugten Luft gestört und die Füllung der
Zylinder vermindert wird.
[0006] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, Maßnahmen aufzufinden, mit denen eine genauere
Abgasverteilung auf die einzelnen Zylinder erreichbar wird, ohne daß das Schwingverhalten
der angesaugten Luft gestört und damit die Füllung der Zylinder vermindert wird.
[0007] Diese Aufgabe ist durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 bzw. 2 angegebenen
Merkmale gelöst worden. Vorteilhafte Weiterbildungen sind mit den Unteransprüchen
angegeben.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben.
[0009] Die Zeichnung zeigt:
Fig. 1
ein Prinzipbild eines Luftansaugkanalsystems des Standes der Technik,
Fig. 2, 3 und 4
erfinderische Ausführungen des Luftansaugkanalsystems nach Fig. 1.
[0010] Fig. 1 zeigt ein Prinzipbild eines Luftansaugkanalsystems 1 für eine Brennkraftmaschine
nach dem Stand der Technik, mit einzelnen zu jedem Zylinder einer Brennkraftmaschine
führenden Luftansaugkanälen 2 und mit einem integrierten Abgasrückführkanal 3, dessen
Abgasdurchsatz, hier von einem Abgasrückführventil 4, steuerbar ist. Der Abgasrückführkanal
3 mündet über Einzelkanäle 5 in jeden der einzelnen Luftansaugkanäle 2 ein. Bei diesem
Luftansaugkanalsystem 1 besteht der erwähnte Nachteil.
[0011] Erfindungsgemäß ist nun bei einer Ausführung eines Luftansaugkanalsystem nach Fig.
2 vorgesehen, daß jeder Einzelkanal 5 gegenüber dem Luftansaugkanal 2, in den er einmündet,
in Betriebsphasen ohne Abgasrückführung durch einen Ventilabschnitt 6 verschließbar
ist, bzw. bei einer Ausführung nach Fig. 3, daß Einzelkanäle 7, die in Luftansaugkanäle
8 mit gleichem Schwingverhalten einmünden, gegenüber Einzelkanälen 9, die in Luftansaugkanäle
10 mit einem anderen gleichen Schwingverhalten einmünden, in Betriebsphasen ohne Abgasrückführung
durch einen Ventilabschnitt 11 getrennt sind.
[0012] Diese Maßnahmen verhindern das Durchschlagen des Ansaugdruckes des Luftansaugkanals
2, 8, 10 in jeweils einen der anderen über die Einzelkanäle 5, 7, 9.
[0013] Es ist vorteilhaft, wenn die Ventilabschnitte 6 durch jeweils ein separates Ventilstellglied
12 gesteuert werden (Fig.), das auf Steuersignale anspricht, wobei die Ventilabschnitte
6 gleichzeitig geöffnet und dabei auf den gewünschten Abgasdurchsatz eingestellt werden.
[0014] Es kann vorteilhaft sein, wie in Fig. 4 dargestellt ist, wenn die Ventilabschnitte
6 durch ein gemeinsames Ventilstellglied 13 gesteuert werden, das auf Steuersignale
anspricht.
[0015] Durch die Maßnahme, daß zusätzlich ein Abgasrückführventil 14 den Durchsatz des Abgasrückführkanals
3 steuert, wie in Fig. 4 dargestellt ist, können die Ventilabschnitte 6 mit einfachsten
Auf-Zu-Ventilen ausgestattet werden.
[0016] Schließlich kann, wie in Fig. 3 dargestellt, eine Ausführungsform gewählt werden,
bei der die Ventilabschnitte 11 in einem Doppelsitzventil 15 bestehen, das eine Verbindung
zwischen dem Abgasrückführkanal 3 und zwei Zwischenkanälen 16, 17 steuert, wobei die
Zwischenkanäle 16, 17 jeweils mit den Einzelkanälen 7, 9 verbunden sind, die in die
Luftansaugkanäle 9, 10 mit dem gleichen Schwingverhalten einmünden. Hierdurch ist
der Aufwand an Ventilstellgliedern reduziert.
[0017] Durch die Erfindung wird eine gegenüber dem Stand der Technik verbessert, geringere
Schadstoffe aufweisende Abgaszusammensetzung erreicht, der Anteil des rückgeführten
Abgases an der Brennluft kann somit bis in Grenzbereiche erhöht werden, da der Sicherheitsabstand
zu den Zylindern mit der höchsten oder geringsten Abgaszuführung verringert werden
kann. Die Ventilabschnitte 6 können beliebig mit Teller-, Schieber- oder Walzenventilen
ausgestattet sein, als Ventilstellglieder kommen elektrische oder pneumatische infrage.
[0018] In den Betriebsphasen ohne Abgasrückführung wird das Schwingverhalten der Luft in
den einzelnen Luftansaugkanälen nicht gestört.
1. Luftansaugkanalsystem für eine Brennkraftmaschine, mit einzelnen zu jedem Zylinder
einer Brennkraftmaschine führenden Luftansaugkanälen und mit einem integrierten Abgasrückführkanal,
dessen Abgasdurchsatz steuerbar ist und der über Einzelkanäle in jeden der einzelnen
Luftansaugkanäle einmündet, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Einzelkanal (15) gegenüber dem Luftansaugkanal (2), in den er einmündet,
in Betriebsphasen ohne Abgasrückführung durch einen Ventilabschnitt (6) verschließbar
ist.
2. Luftansaugkanalsystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, daß Einzelkanäle (7), die in Luftansaugkanäle (8) mit gleichem Schwingverhalten
einmünden, gegenüber Einzelkanälen (9), die in Luftansaugkanäle (10) mit einem anderen
gleichen Schwingverhalten einmünden, in Betriebsphasen ohne Abgasrückführung durch
einen Ventilabschnitt (11) getrennt sind.
3. Luftansaugkanalsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilabschnitte (6, 11) durch jeweils ein separates Ventilstellglied (12)
gesteuert werden, das auf Steuersignale anspricht.
4. Luftansaugkanalsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilabschnitte (6, 11) durch ein gemeinsames Ventilstellglied (13) gesteuert
werden, das auf Steuersignale anspricht.
5. Luftansaugkanalsystem nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Abgasrückführventil (14) den Durchsatz des Abgasrückführkanals (3) steuert.
6. Luftansaugkanalsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilabschnitt (11) in einem Doppelsitzventil (15) besteht, das eine Verbindung
zwischen dem Abgasrückführkanal (3) und zwei Zwischenkanälen (16, 17) steuert, wobei
die Zwischenkanäle (16, 17) jeweils mit den Einzelkanälen (7, 9) verbunden sind, die
in die Luftansaugkanäle (9, 10) mit dem gleichen Schwingverhalten einmünden.