[0001] Die Erfindung betrifft eine Doppelpedaleinrichtung für einen Fahrschulwagen nach
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Bei herkömmlichen Doppelpedaleinrichtungen sind in einem Fahrschulwagen die beifahrerseitigen
(Seite des Fahrlehrers) Pedale (Gaspedal, Bremspedal und Kupplungspedal) mechanisch,
beispielsweise über konzentrisch angeordnete Rohrteile mit den entsprechenden fahrerseitigen
(Seite des Fahrschülers) Pedalen verbunden und gleichzeitig betätigbar. Ein Problem
besteht dabei darin, daß der Einbau der bekannten Doppelpedaleinrichtungen in einen
Fahrschulwagen äußerst zeitaufwendig und kompliziert ist. Aus der EP 0 583 759 B1
ist eine Doppelpedaleinrichtung bekannt, die zwischen den fahrlehrerseitigen Pedalen
und den fahrschülerseitigen Pedalen Zugglieder aus hochreißfesten Textiltauen verwendet,
die in der fahrlehrerseitigen Baugruppe über Rollen und in der fahrschülerseitigen
Baugruppe über weitere Rollen geführt sind.
[0003] Dabei sind diese Zugglieder an die jeweils um einen Drehpunkt verschwenkbaren Pedale
angelenkt.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Zusatzpedaleinrichtung
für einen Fahrschulwagen anzugeben, die vergleichsweise wenig Raum benötigt und noch
einfacher in einem Fahrschulwagen montierbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Zusatzpedaleinrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruches
1 gelöst.
[0006] Der wesentliche Vorteil besteht darin, daß die erfindungsgemäße Zusatz- bzw. Doppelpedaleinrichtung
wegen ihrer völlig neuartigen Bauweise und Zuggliedführung besonders einfach im Fahrschulwagen
an der Decke des fahrlehrerseitigen Fußraumes befestigbar ist. Die erfindungsgemäße
Einrichtung nimmt extrem wenig Raum ein, da sie in völlig neuartiger Weise keine um
einen Drehpunkt verschwenkbaren Pedale, sondern Pedale verwendet, die in der Längsrichtung
des genannten Fußraumes in einer Führungsschiene unter Ausführung einer Longitudinalbewegung
betätigbar sind. Dies bedeutet, daß der gesamte Fußraum im wesentlichen frei ist,
wobei lediglich die Pedale aus dem Gehäuse der Einrichtung nach unten herausragen.
[0007] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das die vorliegenden Pedale aufnehmende
Gehäuse mit einer Montageeinrichtung verbunden, die mit der Hilfe von einfachen Spannschrauben
im Fußraum befestigbar ist.
[0008] Im folgenden werden die Erfindung und deren Ausgestaltungen im Zusammenhang mit den
Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein bekanntes, fahrerseitig angeordnetes Pedal mit einem nach dem Flaschenzugprinzip
über Rollen geführten Textiltau als Zugglied, das zur Beifahrerseite in Querrichtung
des Wagens verläuft;
- Fig. 2
- eine Aufsicht von oben auf die erfindungsgemäße Doppelpedaleinrichtung;
- Fig. 3
- einen Querschnitt entlang der Linie II-II der Figur 2 und
- Fig. 4,5
- eine bevorzugte Montageeinrichtung zur Befestigung der Doppelpedaleinrichtung an der
Decke des Fußraumes eines Kraftfahrzeuges.
[0009] In der Figur 1 ist ein fahrerseitiges Pedal, bei dem es sich beispielsweise um ein
Bremspedal handelt, mit 1 bezeichnet. Das Pedal 1 weist in üblicher Weise einen um
einen Drehpunkt 2 verschwenkbaren Pedalarm 3 auf. An dem Pedalarm 3 befindet sich
eine erste Rolle 4, um die herum ein Zugglied 5, bei dem es sich beispielsweise um
ein Textiltau handelt, das mit einem Ende 6 an der Karrosserie des Kraftfahrzeuges
befestigt ist, verläuft. Das Zugglied 5 ist über eine zweite Rolle 7 geführt und verlauft
ausgehend von dieser in Querrichtung des Fahrzeuges (d.h. also senkrecht zur Zeichenebene)
zur Beifahrerseite und zu der erfindungsgemäßen Zusatz- bzw. Doppelpedaleinrichtung.
[0010] Die vorliegende Doppelpedaleinrichtung ist gemäß Figur 4 an der Decke 8 des beifahrerseitigen
Fußraumes 9 befestigt. Sie umfaßt ein Gehäuse 10 mit einer an der Decke 8 befestigten
Bodenplatte 11 und einer davon beabstandeten, dem Fußraum 9 zugewandten Deckplatte
12. Die genannten Platten 11 und 12 bestehen vorzugsweise aus Stahl, der beispielsweise
verchromt oder geschwärzt sein kann. In der Deckplatte 12 befindet sich ein Längsschlitz
13 (Fig. 3), durch den der Pedalarm 3 geführt ist, der im Inneren des Gehäuses 10
an einem sogenannten Gleit- oder Kulissenstein 14 befestigt ist, der in der Längsrichtung
des an der Decke 8 befestigten Gehäuses 10 zwischen zwei Positionen A1 und A2 verschiebbar
ist. Dabei besteht der Kulissenstein 14 vorzugsweise ebenfalls aus Metall. An dem
freien Ende des aus dem Gehäuse 10 herausragenden Pedalarmes 3 befindet sich ein Pedal
18, bei dem es sich beispielsweise um ein Bremspedal handelt.
[0011] Der Kulissenstein 14 wird in einer in Längsrichtung des Kraftfahrzeuges verlaufenden
Führung 50 geführt, die vorzugsweise durch ein in der Längsrichtung verlaufendes Rohr
gebildet wird, das den Gleitstein 14 aufnimmt und einen Längsschlitz 31 besitzt, der
zum Längsschlitz 13 des Gehäuses 10 ausgerichtet ist und durch den der Pedalarm 3
geführt ist. Vorzugsweise besitzen das genannte Rohr und der Gleitstein 14 aufeinander
abgestimmte, rechteckige Querschnitte.
[0012] In dem Gehäuse 10 können parallel zueinander ausgerichtet mehrere der genannten Führungen
50 angeordnet sein. Die Figur 2 zeigt zwei nebeneinander angeordnete Führungen 50
zur Führung von Kulissensteinen 14, an denen ein Kupplungspedal bzw. ein Bremspedal
18 angeordnet sind. Die Führungen 50 werden durch Abstandsteile 51 im Gehäuse 10 voneinander
beabstandet gehalten.
[0013] In der aus der Figur 2 ersichtlichen Weise ist an dem Kulissenstein 14 das beifahrerseitige
Ende des jeweiligen Zuggliedes 5 befestigt, wobei das Zugglied 5 beifahrerseitig über
Umlenkrollen 19, 20 und 21 geführt ist. Diese Umlenkrollen sind vorzugsweise in der
Bodenplatte 11 und in der Deckplatte 12 gelagert. Die Umlenkrollen 19 und 20 bringen
das Zugglied 5 in eine Richtung parallel zur Längsrichtung. Die Umlenkrolle 21 bringt
das Zugglied 5 in die Querrichtung des Kraftfahrzeuges.
[0014] Beim Treten des Brems- bzw. Kupplungspedales in der Richtung des Pfeiles 22 werden
die Zugglieder 5 so gezogen, daß das entsprechende fahrerseitige Pedal 1 unter Verkürzung
der um die erste Rolle 4 geführten Schlaufe des Zuggliedes 5 in der Richtung des Pfeiles
23 betätigt wird.
[0015] In den Figuren 4 und 5 ist eine Montageeinrichtung 60 erläutert, die die Form von
entsprechend der Struktur des Fußraumes 9 winkelig zueinander verlaufenden Plattenteilen
31, 32, 33 aufweist, wobei das Plattenteil 33 im Montagezustand an der Decke 8 des
Fußraumes 9, das Plattenteil 30 an dem Bodenbereich 34 des Fußraumes 9 und das Plattenteil
32 an dem vom Bodenbereich 34 schräg zur Decke 8 aufwärts verlaufenden Zwischenbereich
35 anliegt. Die vorliegende Pedaleinrichtung ist in der aus der Figur 4 ersichtlichen
Weise am Plattenteil 33 befestigt, beispielsweise verschraubt. An der dem Plattenteil
32 abgewandten Seite des Plattenteiles 31 befindet sich wenigstens ein vorzugsweise
streifenförmig ausgebildetes Verlängerungsteil 36, an dessem freien Ende wenigstens
ein in den Fußraum 9 nach oben, vorzugsweise unmittelbar vor dem Beifahrersitz 37,
ragendes Winkelteil 39 angeordnet ist, das eine Bohrung 40 mit einem Innengewinde
besitzt, in dem eine Stellschraube 41 verschraubbar ist, die sich an dem Bodenbereich
34 abstützt. Beispielsweise stützt sich das Ende der Stellschraube 41 an einem am
Bodenbereich 34 befestigten Anschlag 42 ab. Durch Verdrehen der Spannschraube 41 wird
die aus den Elementen 36, 30, 32 und 33 bestehende Montageeinheit 60 fest soweit nach
vorne geschoben, daß die Plattenteile 33 und 32 an den entsprechenden Bereichen des
Fußraumes 9 anliegen. Auf diese Weise kann die Montageeinrichtung 60 äußerst einfach
und schnell im Fußraum befestigt werden, wobei sie in ihren Abmessungen und winkeligen
Anordnungen der Plattenteile auf bestimmte Kfz-Typen abgestimmt sind.
[0016] Die Zugglieder 5 können wahlweise durch Textil-Hochleistungstaue oder plastikummantelte
Metallzüge oder dergleichen gebildet sein.
[0017] Um eine Verstellung der Winkel zwischen den Plattenteilen 30, 32, 33 zu ermöglichen,
sind diese gemäß Figur 5 vorzugsweise über Gelenkeinrichtungen 60 miteinander verbunden,
die ein Verschwenken der Plattenteile gegeneinanderquer zur Längsachse ermöglichen.
Die Gelenkeinrichtungen 60 umfassen vorzugsweise zwei in Querrichtung voneinander
beabstandete Rohrstücke 62, 62, die an einem Plattenteil befestigt, zweckmäßigerweise
verschweißt sind, und ein dazwischen angeordnetes weiteres Rohrstück 63 das an dem
anderen benachbarten Plattenteil befestigt ist. Zwischen den einander zugewandten
Endflächen der Rohrstücke 62 und 63 sind mit Stirn- bzw. Hirthverzahnungen versehene
Ringe 67, z.B. sogenannte Schnorr-Ringe, angeordnet. Von außen her verlaufen Gewindebolzen
61 durch zueinander ausgerichtete Bohrungen der Rohrstücke 62, 63, die mit Innengewinden
64, 65 versehen sind. Beim Festziehen der Gewindebolzen 61 werden die Rohrstücke 62,
63 nach Einstellen der gewünschten Winkel zwischen den Plattenteilen 30, 32 bzw. 32,
33 so fest gegeneinander gezogen, daß die eingestellten Winkel erhalten bleiben. Dadurch
kann die Montageeinrichtung 60 an unterschiedliche Kfz-Typen angepaßt werden.
1. Doppelpedaleinrichtung für einen Fahrschulwagen mit wenigstens einem Zugglied (5),
das zwischen einem fahrerseitigen Pedal (1) und einem beifahrerseitigen Pedal (18)
verläuft, dadurch gekennzeichnet, daß das beifahrerseitige Pedal (18) über einen Pedalarm
(3) an einem Kulissenstein (14) befestigt ist, der in einem Gehäuse (10) in der Längsrichtung
des Kraftfahrzeuges verschiebbar gelagert ist.
2. Zusatzpedaleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (10)
eine an einer Decke (8) des Fußraumes (9) des Fahrschulwagens befestigte Bodenplatte
(11) und eine davon beabstandete, dem Fußraum (9) zugewandte Deckplatte (12) aufweist,
wobei in der Deckplatte (12) ein Längsschlitz (13) angeordnet ist, durch den hindurch
der Pedalarm (3) verläuft.
3. Doppelpedaleinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kulissenstein
(14) in eine durch das Gehäuse (10) gebildeten Führung (50) verläuft.
4. Doppelpedaleinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung (50)
durch ein Rohr mit einem rechteckigen Querschnitt gebildet ist, das die Bodenplatte
(11) und die gegenüberliegende Deckplatte (12) mit dem Längsschlitz (13) umfaßt.
5. Zusatzpedaleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
in dem Gehäuse (10) nebeneinander mehrere parallel zueinander verlaufende Führungen
(50) für die Kulissensteine (14) eines Bremspedales und/oder eines Kupplungspedales
und/oder eines Gaspedales angeordnet sind.
6. Doppelpedaleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gehäuse (10) an einem ersten Plattenteil (33) einer Montageeinrichtung (60) befestigt
ist, die ferner ein zweites Plattenteil (35) und ein drittes Plattenteil (30) aufweist,
die in der Längsrichtung des Fahrschulwagens winkelig aneinander befestigt sind, derart,
daß das dritte Plattenteil (30) auf dem Bodenbereich (34) des Fußraumes (9), das erste
Plattenteil (33) an der Decke (8) des Fußraumes (9) und das zweite Plattenteil (32)
an dem zwischen dem Bodenbereich (34) und der Decke (8) schräg verlaufenden Zwischenbereich
(35) des Fußraumes (9) anliegen, wenn die Montageeinrichtung (60) durch eine Spanneinrichtung
zur Vorderseite des Fahrschulwagens hin in den Fußraum (9) festgespannt ist.
7. Doppelpedaleinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß am freien Endbereich
des dritten Plattenteiles (30) eine in der Längsrichtung in Bezug auf das dritte Plattenteil
(30) verstellbare Spannschraube (41) vorgesehen ist, deren freies Ende sich an einem
Anschlag (42) abstützt, der an dem Bodenbereich (34) befestigt ist.
8. Doppelpedaleinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannschraube
(41) in dem Innengewinde einer Bohrung eines Winkelteiles (39) verschraubbar ist,
das an dem dritten Plattenteil (30) befestigt ist.
9. Doppelpedaleinrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag
(42) durch ein am Bodenbereich (34) befestigtes Winkelteil gebildet ist.
10. Doppelpedaleinrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das jeweils zwei benachbarte Plattenteile (30, 32; 32, 33) durch Gelenkeinrichtungen
(60) miteinander verbunden sind, die ein Verschwenken der benachbarten Plattenteile
gegeneinander quer zur Längsrichtung ermöglichen.
11. Doppelpedaleinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkeinrichtungen
(60) zwei voneinander beabstandete erste Rohrteile (62), die an einem Plattenteil
befestigt sind und ein dazwischen angeordnetes zweites Rohrteil (63) aufweist, das
an dem dem einen Plattenteil benachbarten Plattenteil befestigt ist, daß zwischen
den einander zugewandten Endflächen jeweils eines ersten und zweiten Rohrteiles ein
mit Stirnverzahnungen versehener Ring (67) angeordnet ist und daß in zueinander ausgerichtete,
mit Innengewinden (64, 65) versehene Längsbohrungen der ersten und zweiten Rohrteile
(62, 63) Gewindebolzen (61) derart einschraubbar sind, daß die ersten und zweiten
Rohrteile (62, 63) fest gegen den Ring (67) gespannt werden.
12. Doppelpedaleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das oder die Zugglieder (5) durch Hochleistungs-Textiltau gebildet werden.
13. Doppelpedaleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das oder die Zugglieder (5) durch mit Plastik ummantelte Metallzüge gebildet werden.
14. Doppelpedaleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kulissensteine (14) aus Metall bestehen.
15. Doppelpedaleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß das erste und/oder das zweite und/oder das dritte Plattenteil (30, 32, 33) aus
Metall bestehen.
16. Doppelpedaleinrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß, die ersten und/oder
zweiten Rohrteile (62, 63) an den entsprechenden Plattenteilen verschweißt sind.