[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Kabelsteckverbinder für elektrische Verbindungsleitungen
insbesondere in der Sensorik, wie zwischen einem Sensor und einer Verteiler-/ Anschlußbox,
mit einem Kontaktträger und darin angeordneten Buchsen- oder Stiftkontakten, die an
ihren Anschlußenden miteinander parallele Schneidklemmen aufweisen, in die jeweils
eine Kabelader unter Auftrennen des Isoliermantels unter Kontaktieren der Kabeladerseele
eindrückbar ist.
[0002] Ein Kabelsteckverbinder dieser Art ist aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 42
22 685 bekannt. Dort weisen die Steckkontaktelemente, wie die Buchsen- oder Stiftkontakte,
in ihrem anschlußseitigen Endteil eine axiale Sackbohrung auf, in die das Endstück
der betreffenden Kabelader einzuführen ist. Danach wird die Kabelader um 90 Grad abgebogen
und in die divergierenden Gabelenden der Schneidklemmen eingedrückt. Die Fixierung
der Kabeladern und die Zugentlastung der Kabelleitung erfolgt durch eine unmittelbare
Umspritzung des Anschlußendes des Kontaktträgers mit Kunststoff, womit die Verbindung
zwischen dem Kabelsteckverbinder und der Kabelleitung nicht mehr lösbar ist.
[0003] Mit dem bekannten Kabelsteckverbinder ist eine sogenannte Vorortmontage nicht möglich.
Vor allem kann man die Kabellänge nicht an die jeweiligen Gegebenheiten anpassen,
man muß also bei den entsprechenden Anschlußkabeln mit sogenannten Festlängen auskommen,
was in der Regel die zusätzliche Unterbringung einer Überschußlänge erfordert. In
Gestalt von Schlaufen oder ringförmigen Windungen wird die Überschußlänge des Kabels
an geeigneter Stelle fixiert. Auch beim nachträglichen Umrüsten der jeweiligen Sensorik
ist die fehlende Lösbarkeit von Kabelsteckverbinder und Kabel störend, weil bei verändertem
Abstand beispielsweise zwischen einer Sensor- und einer Aktorbox eine einfache Anpassung
der Kabellänge nicht vorgenommen werden kann, oft muß ein völlig neues Kabel mit daran
wiederum unlösbaren Kabelsteckverbindern zum Einsatz kommen.
[0004] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Kabelsteckverbinder der eingangs
genannten Art zu schaffen, an dem das Kabel in jeweils passender Länge lösbar anzuschließen
ist.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem Kabelsteckverbinder der gattungsbildenden Art nach der
Erfindung dadurch gelöst, daß der Kontaktträger an seinem Anschlußende ein mit seiner
Achse mit den Schneidklemmen paralleles Gewinde zur Aufnahme einer Überwurfmutter
hat und zwischen der darauf aufgeschraubten Überwurfmutter und dem Kontaktträger eine
die Kabelader haltendes Führungsteil fixierbar ist, das in der mit der Achse des Gewindes
bzw. der Überwurfmutter parallelen Fügerichtung vorn liegenden Stirnseite Einsteckschlitze
aufweist, welche die gehaltenen Kabeladern kreuzen und mit denen das Führungsteil
auf die Schneidklemmen unter Mitnahme durch die Überwurfmutter beim Aufschrauben aufschiebbar
ist.
[0006] Für die Erfindung ist wesentlich, daß der Kabelsteckverbinder an Ort und Stelle an
eine elektrische Kabelleitung vorhandener Länge angebracht werden kann. Hierbei ist
die elektrische Kontaktierung sicher und die Montage sehr einfach, indem man nach
Entfernen des Kabelmantels am Kabelende die mit dem Isoliermantel versehenen Kabeladern
nach Aufschieben der Überwurfmutter auf das Kabel in das Führungsteil einschiebt,
gegebenenfalls passend ablängt und nach dem Aufsetzen mit den Einsteckschlitzen auf
die Schneidklemmen das Führungsteil mittels der Überwurfmutter in seine Endlage auf
die Schneidklemmen vollends aufschiebt. Hierbei erfolgt unter Durchtrennen des Isoliermantels
der Kabeladern die elektrische Kontaktierung zwischen den Schneidklemmen und der Kabeladerseele.
Die hiermit hergestellte elektrische Verbindung zwischen dem Kabel und dem Kabelsteckverbinder
kann jederzeit wieder gelöst werden, weswegen eine Umrüstung leicht vorgenommen werden
kann.
[0007] In Weiterbildung der Erfindung hat der Kontaktträger einen stirnseitig offenen Hohlraum,
in dem die Schneidklemmen angeordnet sind und in dem das Führungsteil vollständig
aufnehmbar ist. Zweckmäßig wird hierbei das Führungsteil an seiner äußeren Stirnseite
von einem Druckteil beaufschlagt, welches zwischen dem Führungsteil und der Überwurfmutter
angeordnet wird. Dieses Druckteil dient vorteilhafterweise zugleich als Dichtelement
und weist dazu einen radial vorstehenden Dichtflansch auf, der mit einer Dichtfläche
mit seiner Umfangsfläche oder Stirnfläche im Öffnungsbereich des Hohlraums des Kontaktträgers
zusammenwirkt. Zugleich kann das Druckteil auch zur Zugentlastung genutzt werden und
hat in diesem Falle an der in der Einbaulage von dem Führungsteil abliegenden Seite
Zugentlastungslaschen, die bei aufgeschraubter Überwurfmutter radial nach innen hin
beaufschlagt werden, um das durch das Druckteil hindurchgeführte Kabel der betreffenden
elektrischen Verbindungsleitung an der Außenseite seines Mantels beaufschlagen zu
können.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
noch näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in gesprengter, perspektivischer Darstellung
einen für elektrische Verbindungsleitungen in der Sensorik geeigneten Kabelsteckverbinder.
[0009] Im einzelnen erkennt man in Fig.1 eine Gehäusewandung 1, die Teil einer Sensor- oder
einer Aktorbox sein kann. In der Gehäusewandung 1 befindet sich eine Durchgangsöffnung
2, in die Buchsenkontakte 3 hineinragen, die beispielsweise an einem Bauteil innerhalb
der Sensor- oder der Aktorbox angeordnet sind.
[0010] Der nach außen hin liegende Abschnitt der Durchgangsöffnung 2 in der Gehäusewand
1 ist mit einem Innengewinde 4 versehen, um daran einen Kabelsteckverbinder anschließen
zu können, dessen zentrales Teil ein hohler, hülsenförmiger Kontaktträger 5 ist. An
dem Kontaktträger 5 sitzt ein Verschraubungselement 6, welches einen im Durchmesser
kleineren Abschnitt mit einem Außengewinde 7 hat, welches in das Innengewinde 4 in
der Gehäusewandung 1 einschraubbar ist. In das Verschraubungselement 6 ragen Kontaktstifte
9 von Kontaktelementen 8 hinein, die in angeschlossener Lage des Kabelsteckverbinders
in die Kontaktbuchsen 3 eingreifen.
[0011] Die Kontaktelemente 8 sind in dem hülsenförmigen Kontaktträger 5 angeordnet und haben
an ihren von den Kontaktstiften 9 abgelegenen Enden Schneidklemmen 10, die achsparallel
in dem hülsenförmigen Kontaktträger 5 angeordnet sind und in einen stirnseitig offenen
Innenraum 22 des Kontaktträgers 5 hineinragen. An der vom Innenraum 22 abgewandten
Außenseite hat der Kontaktträger 5 ein Außengewinde 13, auf das eine Überwurfmutter
4 aufschraubbar ist.
[0012] Die Schneidklemmen 10 im Innenraum 22 des hülsenförmigen Kontaktträgers 5 dienen
zur elektrischen Kontaktierung mit der metallenen Seele von Kabeladern 11, die in
den Innenraum 22 des Kontaktträger 5 eingeführt werden. Dazu dient ein Führungsteil
15, das in dem Innenraum 22 des Kontaktträgers 5 aufgenommen werden kann und die zwei
oder mehreren Kabeladern 4 derart ausrichtet, daß sie mit der jeweils zugehörigen
Schneidklemme 10 in Eingriff gebracht werden können. Dazu kann zwischen dem Führungsteil
15 und der Innenwandung des Innenraums 22 des Kontaktträgers 5 eine entsprechende
mechanische Kodierung bestehen.
[0013] Entsprechend der achsparallelen Ausrichtung der Schneidklemmen 10 hat das Führungsteil
15 achsparallel verlaufende Einsteckschlitze 16, die an der einen Stirnseite 17 des
Führungsteils 15 offen sind. Es handelt sich um diejenige Stirnseite 17 des Führungsteils
15, die beim Zusammenfügen des Kabelsteckverbinders in Fügerichtung vorn liegt. Die
Kabeladern 11 sind in dem Führungsteil 15 derart gehalten, daß sie den Bereich der
Einsteckschlitze 16 queren. So kann das Führungsteil 15 mit seinen der Anzahl der
Schneidklemmen 10 entsprechenden Einsteckschlitzen 16 auf die Schneidklemmen 10 aufgesetzt
und soweit in den Innenraum 22 des hülsenförmigen Kontaktträgers 5 eingedrückt werden,
bis die Schneidklemmen 10 in den Einsteckschlitzen 16 über die Kabeladern 11 greifen
und deren Isoliermantel auftrennen, wonach der elektrische Kontakt mit der jeweiligen
Kabeladerseele hergestellt ist.
[0014] Das Aufschieben des Führungsteils 15 mit dem Eindringen der Schneidklemmen 10 in
die Einsteckschlitze 16 und das damit verbundene Auftrennen des Isoliermantels der
Kabeladern 16 erfordert einen erheblichen axialen Druck auf das Führungsteil 15 beim
Einführen in den Innenraum 22 des Kontaktträgers 5. Die entsprechenden Druckkräfte
werden mit dem Aufschrauben der Überwurfmutter 14 auf das Außengewinde 13 des Kontaktträgers
5 aufgebracht, wobei die Abstützung der Überwurfmutter 14 an dem Führungsstück 15
über ein zwischenliegendes Druckteil 18 erfolgt. Dieses Druckteil 18 dient zugleich
als Dichtelement und hat einen radial vorstehenden Dichtungsflansch 20, der mit einer
konischen Umfangsfläche zur Anlage an einer konischen Fläche 21 an der Öffnung des
Innenraums 22 des Kontaktträgers 5 gebracht wird. Der beim Aufschrauben der Überwurfmutter
14 auf das Außengewinde 13 des Kontaktträgers 5 ausgeübte Axialhub ist so bemessen,
daß bei der Anlage des Druckteils 18 mit seinem Dichtflansch 20 an der Dichtfläche
21 des Kontaktträgers 5 das Führungsteil 15 mit seinen Einsteckschlitzen 16 soweit
auf die Schneidklemmen 10 aufgeschoben ist, daß eine sichere Kontaktierung sämtlicher
Kabeladern 11 und Kontaktelemente 8 erreicht ist.
[0015] Die Kabeladern 11 sind Teile eines mit einem Außenmantel versehenden Kabels 12, mit
dem das Druckteil 18 in der verschraubten Anordnung so in Eingriff gekommen ist, daß
die Kontaktstellen der Kabeladern 10 zugentlastet sind. Hierfür hat das Druckteil
18 Zugentlastungslaschen 19, die mit einer konischen oder ähnlichen Innenkontur in
der Überwurfmutter 14 zusammenwirken, um beim Auflaufen auf diese Innenkontur radial
nach innen hin gegen den Außenmantel des Kabels 12 gedrückt zu werden.
[0016] Der gesamte Kabelsteckverbinder erlaubt einen sehr einfachen mechanischen wie elektrischen
Anschluß des Kabels 12, welches vor Ort abgelängt werden kann, wonach ein Teil des
Außenmantels des Kabels 12 zum Freilegen der Kabeladern 11 zu entfernen ist. Danach
oder zuvor schon werden auf das Kabel 12 zunächst die Überwurfmutter 14 und danach
das Druckteil 18 aufgeschoben, wozu ebenfalls das Druckteil 18 eine entsprechende
axiale Durchgangsöffnung hat. Sodann werden in entsprechende Durchgangsöffnungen des
Führungsteils 15 die Kabeladern 16 soweit eingeführt, bis sie an der vorderen Stirnseite
17 des Führungsteils 15 austreten und dort im Bedarfsfalle abgelängt werden können.
Danach führt man das Führungsteil 15 in den Innenraum 22 des hülsenförmigen Kontaktträgers
5 ein, wobei durch die Kodierung die passende Lage des Führungsteils 15 so vorgegeben
ist, daß die richtige Schneidklemme 10 in den dazugehörenden Einsteckschlitz 16 des
Führungsteils 15 findet. Anschließend ist nur noch über die Überwurfmutter 14 das
Druckteil 18 in Anlage an der äußeren Stirnseite des Führungsteils 15 zu bringen,
um zuletzt die Überwurfmutter 14 auf das Außengewinde 13 des Kontaktträgers 5 aufzuschrauben.
Hierdurch erreicht das Führungsteil 15 die kontaktierende Endlage innerhalb des Innenraums
22 im Kontaktträger 5, womit der Anschluß des Kabels 12 hergestellt ist. In ebenso
einfacher Art und Weise läßt sich in umgekehrter Betätigungsfolge der elektrische
Anschluß wieder lösen.
1. Kabelsteckverbinder für elektrische Verbindungsleitungen insbesondere in der Sensorik,
wie zwischen einem Sensor und einer Verteiler-/Anschlußbox, mit einem Kontaktträger
(5) und darin angeordneten Buchsen- oder Stiftkontakten (9, 3), die an ihren Anschlußenden
miteinander parallele Schneidklemmen (10) aufweisen, in die jeweils eine Kabelader
(11) unter Auftrennen des Isoliermantels unter Kontaktieren der Kabeladerseele eindrückbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kontaktträger (5) an seinem Anschlußende ein mit seiner Achse mit den Schneidklemmen
(10) paralleles Gewinde (13) zur Aufnahme einer Überwurfmutter (14) hat und zwischen
der darauf aufgeschraubten Überwurfmutter (14) und dem Kontaktträger (5) ein die Kabeladern
(11) haltendes Führungsteil (15) fixierbar ist, das in der mit der Achse des Gewindes
(13) bzw. der Überwurfmutter (14) parallelen Fügerichtung an der in dieser Fügerichtung
vorn liegenden Stirnseite Einsteckschlitze (16) aufweist, welche die gehaltenen Kabeladern
(11) kreuzen und mit denen das Führungsteil (15) auf die Schneidklemmen (10) unter
Mitnahme durch die Überwurfmutter (14) beim Aufschrauben aufschiebbar ist.
2. Kabelsteckverbinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kontaktträger (5) einen stirnseitig offenen Hohlraum (22) hat, in welchem
die Schneidklemmen (10) angeordnet sind und in dem das Führungsteil (15) aufnehmbar
ist.
3. Kabelsteckverbinder nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Überwurfmutter (14) und dem Führungsteil (15) ein Druckteil (18)
einfügbar ist, welches in zusammengefügter Anordnung das Führungsteil (15) an der
rückwärtigen Stirnseite beaufschlagt.
4. Kabelsteckverbinder nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Druckteil (18) einen Dichtungsflansch (20) und der Kontaktträger (5) an der
Öffnung seines Hohlraums (22) eine entsprechende Dichtfläche (21) aufweist, an der
in zusammengefügter Anordnung der Dichtflansch (20) am Druckteil (18) anliegt.
5. Kabelsteckverbinder nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtfläche am Dichtflansch (20) des Druckteils (18) und die Dichtfläche (21)
am Kontaktträger (5) konisch sind.
6. Kabelsteckverbinder nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Druckteil (18) von der Überwurfmutter (14) in radialer Richtung nach innen
hin beaufschlagbare Zugentlastungslaschen (19) angeordnet sind.