[0001] Die Erfindung betrifft ein Dokument, das sich durch verbesserte Fälschungssicherheit
auszeichnet.
[0002] Für Banknoten, Wertpapiere, Urkunden und ähnliche Dokumente besteht das Bedürfnis,
sie möglichst fälschungssicher zu machen. Bekannte Merkmale solcher Dokumente sind
Wasserzeichen, Verwendung spezieller Farben, eingebrachte Sicherheitsfäden, hohes
Druckrelief, Mikroschrift, feiner Unterdruck, Durchsichtsregister, Numerierung, Irisdruck
und seit neuestem auf Banknoten die Anbringung sogenannter Kinegramme.
[0003] Diese Sicherheitsmerkmale haben den Nachteil, entweder sehr aufwendig zu sein oder
keine ausreichende Sicherheit zu gewährleisten. Außerdem gestatten sie dem Laien,
z.B. im Fall von Banknoten, häufig nicht die Möglichkeit ein echtes Produkt von der
Fälschung zu unterscheiden.
[0004] In der EP 279 526 wird vorgeschlagen, ein Sicherheitsdokument übereinander mit zwei
Sätzen sich kreuzender Linien zu bedrucken, wobei in jedem der Sätze die Linien eine
parallele Kurvenschar bilden, deren Abstände zueinander kontinuierlich kleiner werden
und deren Stärke mit abnehmendem Abstand zueinander geringer wird. Die beiden Sätze
sich kreuzender Linien bilden so ein Moiré-Muster.
[0005] Dieses Muster gewährleistet aber noch keine ausreichende Fälschungssicherheit.
[0006] Aufgabe der Erfindung war, mit Hilfe von zwei sich überlagernden Strichgittern, die
ein Moiré-Muster bilden, die Fälschungssicherheit zu erhöhen.
[0007] Es wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe dadurch gelöst werden kann, wenn der vertikale
Abstand zwischen den beiden sich überlagernden Strichgittern 10 bis 500 µm beträgt
und beide Strichgitter sichtbar sind, wobei die einzelnen Gitterlinien als solche
nicht mit dem Auge aufgelöst werden müssen. Beim Biegen oder Wölben des Dokumentes
erscheint dann ein sich veränderndes Moiré-Muster, das mit bloßem Auge erkennbar ist.
Je größer der Abstand der beiden Gitter voneinander ist, umso leichter ist die Moiré-Musteränderung
zu erkennen.
[0008] Die Linien der beiden Strichgitter haben vorzugsweise einen Abstand voneinander,
der 25 bis 150 µm beträgt. Dieser Abstand kann stets gleich oder auch, wie in EP 279
526, variabel sein. Ebenso kann die Linienstärke variieren. Die Linien können gerade
oder gekrümmt sein.
[0009] Das erfindungsgemäße Sicherheitsmerkmal kann auch von Laien leicht durch Wölben oder
Biegen des Dokumentes überprüft werden.
[0010] Das erfindungsgemäße Sicherheitsmerkmal kann sich über das Dokument oder über einen
Teilbereich oder mehrere Teilbereiche erstrecken. Der Bereich des Dokumentes, der
das erfindungsgemäße Sicherheitsmerkmal aufweist, ist vorzugsweise transparent.
[0011] Das erfindungsgemäße Sicherheitsmerkmal kann mit allen anderen Sicherheitsmerkmalen
kombiniert werden (siehe oben), um dem Dokument erhöhte Fälschungssicherheit zu verleihen.
[0012] Zur Erzeugung des erfindungsgemäßen Sicherheitsmerkmales stehen eine Reihe von Verfahren
zur Verfügung:
1. Ein Trägermaterial wird mit wenigstens zwei übereinander angeordneten lichtempfindlichen
Schichten, die durch eine Zwischenschicht geeigneter Stärke voneinander getrennt sind,
versehen, wobei die beiden lichtempfindlichen Schichten für Licht unterschiedlicher
Wellenlänge sensibilisiert sind. Die Gitter werden dann mit entsprechend der spektralen
Sensibilisierung der einzelnen Schicht ausgewähltem Licht einbelichtet. Bei den lichtempfindlichen
Schichten kann es sich z.B. um Gelatineschichten handeln, die lichtempfindliche Silberhalogenidkörnchen
enthalten.
2. Ein Trägermaterial wird mit einer Schicht versehen, in die ein Gitter eingedruckt
oder einbelichtet wird. Auf diese, das Strichgitter enthaltende Schicht wird eine
weitere Schicht aufgetragen. Zwei derart beschichtete Trägermaterialien werden mit
den weiteren Schichten zueinander laminiert, wobei die Laminierung derart erfolgt,
daß die Gitterlinien der beiden bedruckten oder belichteten Schichten ein Moiré-Muster
bilden, das sich beim Biegen des Materials verändert.
3. Eine Folie ausreichender Stärke wird beidseitig mit den Strichgittern bedruckt
und anschließend gegebenenfalls mit Schutzschichten versehen.
4. Zwei Folien werden einseitig mit den Strichgittern bedruckt, mit der unbedruckten
Seite miteinander laminiert und gegebenenfalls mit Schutzschichten versehen.
Beispiel
[0013] Zwei Schwarz-Weiß-Negativfilme mit einer Dicke des Trägers von jeweils 120 µm und
einer Gesamtdicke von jeweils 130 µm werden auf einer Fläche von 9 x 12 cm mit identischen
Strichgittern, deren Linienabstand 50 µm beträgt, belichtet. Nach der Verarbeitung
werden die beiden Filme mit den Trägerseiten aufeinandergelegt und laminiert. Das
so erhaltene Objekt zeigt die erfindungsgemäßen Moirémuster in Form von schwarzen
Linien, deren Breite, Abstand und Verlauf sich je nach Stärke und Richtung der Wölbung
des Objekts ändern.
1. Fälschungssicheres Dokument, das zwei sich überlagernde Strichgitter mit einem vertikalen
Abstand voneinander von 10 bis 500 µm aufweist, die beim Biegen oder Wölben des Dokumentes
ein sich sichtbar veränderndes Moiré-Muster bilden.
2. Fälschungssicheres Dokument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Linienabstand
der Strichgitter 25 bis 150 µm beträgt.
3. Fälschungssicheres Dokument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die
überlagernden Strichgitter über das ganze Dokument erstrecken.
4. Fälschungssicheres Dokument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die
überlagernden Strichgitter über einen oder mehrere Teilbereiche des Dokumentes erstrecken.