[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung zum Spannen einer um die
Stoffwellen einer Stickmaschine gelegten Stoffbahn durch Drehen wenigstens einer Stoffwelle,
mit einem Treibrad auf einer Achse und einem in einem Radius um die Achse gelegten
Zugmittel, einem Spanner zum Verkürzen und Verlängern des Zugmittels und einer entgegen
der Spannrichtung auf das Zugmittel wirkenden Feder, wobei Zugmittel und Treibrad
durch Zug am Zugmittel kuppelbar bzw. durch Entspannen des Zugmittels entkuppelbar
sind.
[0002] Bei der Stickmaschine gemäss der EP-B-0 148 127 führt eine Stoffbahn von einer unteren
Welle zu einer oberen Welle. Der zwischen den Wellen aufgespannte Bereich der Stoffbahn
bildet den Stickgrund. Ist dieser Bereich bestickt, so wird er auf die obere Stoffwelle
aufgewickelt und neuer Stickgrund wird von der unteren Stoffwelle abgezogen. Das Gatter
wird dem Stofftransport entsprechend von einer oberen Position in eine untere Position
verfahren.
[0003] Um den Stickgrund besticken zu können, muss er gespannt sein. Dies wird mit einer
Spannvorrichtung bewerkstelligt. Zu diesem Zweck sind beide Stoffwellen gegenläufig
drehbar. An jeder Stoffwelle ist ein Klinkenrad befestigt, in welches eine an einer
Antriebsscheibe befestigte Klinke eingreift, wenn die Spannvorrichtung bestätigtwird.
An jeder Antriebsscheibe ist das Ende eines Zugmittels, z.B. eines Seils, befestigt,
welches derart um die Antriebsscheiben geschlungen ist, dass bei einer Verkürzung
des Zugmittels die Antriebsscheiben gegenläufig bewegt werden. Wird die Spannvorrichtung
betätigt, so rasten also die Klinken in das Klinkenrad ein und drehen die Stoffwellen
mit der Bewegung der die Klinken tragenden Antriebsscheiben gegenläufig zueinander,
so dass der sich zwischen den Stoffwellen befindliche Stickgrund gespannt wird. Damit
während des Spannens kein einseitiger Zug auf die im Stoff steckenden Nadeln entsteht
und dadurch der Stickgrund gegenüber den Nadeln exakt ausgerichtet bleibt, ist der
Spanner gegenüber dem Gatter verschieblich angeordnet.
[0004] Für das anfängliche Aufwickeln des Stickgrundes bzw. das Abwickeln von einer und
Aufwickeln auf die andere Stoffwelle müssen die Stoffwellen frei drehbar sein. Bei
ungespannten Zugmitteln ist daher die jeweilige Klinke nicht in Eingriff mit dem Treibrad.
[0005] Im Handel befindet sich auch eine Weiterentwicklung der beschriebenen Spannvorrichtung,
die sich von dieser dadurch unterscheidet, dass die Spannvorrichtungen auf Mitnehmerwellen
angeordnet sind, damit die Stoffwellen ausgewechselt werden können, während die Spannvorrichtung
selbst am Gatter bleibt. Es wurde insbesondere je ein Antriebsgehäuse mit Klinke als
Ring um die Klinken- oder Treibräder herum angeordnet. An den Antriebsgehäusen der
oberen und der unteren Stoffwelle ist jeweils ein Ende des Zugmittels befestigt. Beim
Verlängern des Zugmittels werden die Antriebsgehäuse durch je eine Feder gegen die
Spannrichtung gedreht. Die Klinke springt dabei durch die eintretende Verschiebung
über die Zähne des Treibrades. In Annäherung einer Endstellung wird sie schliesslich
gegen einen Bolzen am Gatterrahmen geführt und aus den Zähnen des Treibrades gehoben
und in der Endstellung so abgehoben gehalten. Bei dieser Spannvorrichtung erwies sich
aber der Herstellungsaufwand für dieses Antriebsgehäuse als sehr hoch.
[0006] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine vereinfachte und kostengünstigere Spannvorrichtung
zu schaffen, welche die gleichen Funktionen erlaubt, insbesondere dass beim Spannen
mit dem Zugmittel die Stoffwellen gedreht werden können, um den Stoff zu spannen und
dass das Zugmittel von den Stoffwellen abgekuppelt werden kann, damit diese frei drehbar
sind.
[0007] Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass das Zugmittel unmittelbar um das
Treibrad geführt und die Feder unmittelbar am Zugmittel angeordnet ist.
[0008] Indem die Kupplung direkt zwischen Zugmittel und Treibrad stattfindet, wird die Herstellung
des teuren Antriebsgehäuses mit Klinke vermieden.
[0009] In der Regel ist die Achse eine mit der Stoffwelle koppelbare Mitnehmerwelle, damit
Stoffwelle und Spannvorrichtung unabhängig voneinander sind.
[0010] Vorteilhaft ist zwischen der Achse und dem Treibrad eine Freilaufnabe angeordnet,
so dass das Treibrad entgegen der Spannrichtung frei auf der Achse bzw. die Stoffwelle
in Spannrichtung frei im Treibrad drehen kann. Dies erleichtert die Handhabung der
Spannvorrichtung, indem das Zugmittel nicht für jedes Wickeln des Stickgrundes ausser
Eingriff mit dem Treibrad zu bringen ist, bzw. das Zugmittel lediglich eine kleine
Distanz entgegen der Spannrichtung zurückgezogen werden kann, um dann von dieser Position
aus erneut die Stoffwelle in Spannrichtung zu drehen.
[0011] Das Zugmittel kann dabei ein Seil, eine Kette oder ein Zahnriemen und das Treibrad
entsprechend eine Walze, ein Kettenrad bzw. ein Zahnriemenrad sein.
[0012] Vorteilhaft weist das Zugmittel ein Partie auf, welche Eingriff nehmen kann mit dem
Treibrad, und eine Partie, welche praktisch kein Drehmoment auf das Treibrad übertragen
kann. Insbesondere weist eine Kette zweckmässigerweise teilweise wenigstens eine Partie
mit beispielsweise dreifacher Kette auf, wobei das Kettenrad zwei Zahnkränze und dazwischen
eine Gleitfläche aufweist, bzw. weist ein Zahnriemen zweckmässigerweise einen bezahnten
Bereich und einen Bereich ohne Zähne auf, welcher über ein Zahnriemenrad gleiten kann.
[0013] Damit das Treibrad und das Zugmittel entkuppelt werden können, ist vorzugsweise eine
Feder vorgesehen, welche das Zugmittel entgegen der Spannkraft des Spanners gegen
eine Position drückt oder zieht, in welcher die mit dem Treibrad Eingriff nehmfähige
Partie des Zugmittels ausser Eingriff mit dem Treibrad ist. Durch Verlängern des Zugmittels
kann somit Zugmittel und Treibrad entkuppelt werden. Entweder spreizt eine Feder das
Zugmittel vom Treibrad weg, so dass es vom Treibrad abgekuppelt ist, oder die am Zugmittel
gegen die Spannrichtung ziehende Feder zieht den Eingriff nehmfähigen Bereich des
Zugmittels vom Treibrad ab, sobald das Zugmittel mit dem Spanner nachgelassen wird.
Im ersteren Fall wirkt eine Feder so auf das Zugmittel, dass sie das verlängerte bzw.
gelockerte Zugmittel vom Rad abhebt, damit das Zugmittel in spannungslosem Zustand
nicht in Eingriff mit dem Rad ist. In letzterem Fall berührt nach dem Verlängern des
Zugmittels lediglich ein Bereich des Zugmittels das Treibrad, der kein Drehmoment
auf das Rad übertragen kann. Dieses Abziehen oder Wegspreizen des Zugmittels vom Treibrad
bewirkt eine Entkupplung von Zugmittel und Treibrad, so dass das Treibrad frei gedreht
werden kann. Vorteilhaft beim Wegspreizen ist, dass das Treibrad dafür kaum gedreht
werden muss, d.h. der Stickgrund nur wenig entspannt wird.
[0014] Zweckmässigerweise ist jeder Stoffwelle wenigstens einseitig eine Spannvorrichtung
zugeordnet, bei langen Stoffwellen vorzugsweise auf jeder Seite je eine. Zum Wickeln
der Stoffbahn ist auf einer Seite des Gatters in bewährter Manier mit den Spannvorrichtungen
jeweils eine Kupplung verbunden, über welche die Stoffwelle von einem Antrieb angetrieben
und die Drehung der Stoffwelle gesteuert werden kann.
[0015] Vorteilhaft ist die Mitnehmerwelle um eine zu ihr parallele Achse schwenkbar und
in einer einstellbaren Stellung feststellbar. So kann die Stoffposition justiert werden,
indem die Lage der Achse der Spannvorrichtung und damit die Position der Stoffwelle
bzw. des Stickgrundes bezüglich der Ausrichtung zu den Nadeln korrigiert wird.
[0016] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die Figuren
beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1
- ein Gatter mit beidseitig an jeder Stoffwelle einer erfindungsgemässen Spannvorrichtung,
- Fig. 2
- eine vereinfachte Seitenansicht der linken Seite des Gatters aus Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Kette für die Spannvorrichtung,
- Fig. 4
- eine Explosionszeichnung einer Spannvorrichtung gemäss Fig. 1 links unten.
[0017] In Figur 1 ist ein Stickmaschinengatter dargestellt mit einem zwischen zwei Stoffwellen
11 und 13 aufgespannten Stickgrund 15. Die Stoffwellen 11,13 erstrecken sich von einem
Seitenteil 17 zu einem zweiten Seitenteil 19 und sind in diesen drehbar gelagert.
Die Lagerung der Stoffwellen 11,13 erfolgt mit je zwei Mitnehmerwellen 21,23. Auf
jeder Mitnehmerwelle 21,23 sitzt ein Treibrad 25 zum Antreiben der Mitnehmerwelle
21, 23 und der Stoffwelle 11,13. Um das Treibrad 25 ist eine Kette 27 herumgeführt,
welche mit einem Spanner 29,29' verbunden ist. Wird mit dem Spanner 29,29' die Kette
27 verkürzt, d.h. die über das obere Treibrad 25 geführte und die über das untere
Treibrad 25 geführte Kette 27 zusammengezogen, werden die Treibräder 25 verdreht.
Dies jedoch nur, wenn eine Eingriff nebmfähige Partie 28 der Kette 27 um das Treibrad
25 herumgeschlungen ist und mit diesem in Eingriff ist.
[0018] Auf der rechten Seite der Stoffwellen 11,13 ist neben den Mitteln zum Spannen auch
eine Wickelvorrichtung im Seitenteil 19 integriert. Zum Auf- und Abwickeln des Stickgrundes
15 dient ein Motor 31. Der Motor treibt eine Kette 33 und diese auf jeder Mitnehmerwelle
23 ein Kettenrad 35. Die Kettenräder 35 können dank Druckluftkupplungen 37 in Eingriff
gebracht werden mit den Mitnehmerwellen 23. Durch die Drehrichtung des Motors 31 und
das unter Druck Setzen einer oder beider Kupplungen 37 sind die Stoffwellen 11,13
einzeln oder gemeinsam in eine oder die andere Richtung drehbar. Durch links Drehen
des Motors 31 beispielsweise wird die antreibende Kette 33 nach oben gezogen, die
obere Stoffwelle 11 bei eingekuppelter Kupplung 37 entsprechend nach links gedreht
und daher der Stoff auf die obere Stoffwelle 11 aufgewickelt.
[0019] Damit die Stoffwellen 11,13 frei drehbar sind, müssen die Eingriff nehmfähigen Partien
28 der Ketten 27 ausser Eingriff mit den Kettenrädern 25 sein. Dazu wird der Spanner
29,29' verlängert, wobei eine Feder (Fig. 2; 63) die Kette 27 über das Kettenrad 25
zurückzieht. Bei der so entspannten und verlängerten Kette 27 ist die Eingriff nehmfähige
Triplex-Kette 28 nicht mehr um das Kettenrad 25 gelegt, sondern hängt hinter dem Seitenteil
17,19 neben dem Kettenrad 25. Beim Verkürzen des Spanners 29,29' wird die Kette 27
um das Kettenrad 25 herum gezogen. Sobald dabei die Triplex-Kette 28 um das Kettenrad
25 gezogen wird, hängt diese in den Zähnen des Kettenrades 25 ein und dreht dieses
in Spannrichtung. Drehen die Stoffwellen 11,13 in Spannrichtung, wird der Stickgrund
15 gespannt. Die Spannkraft kann mit dem Spanner 29,29' dosiert und mit einer geeigneten
Einrichtung überwacht werden.
[0020] Die Spannvorrichtung am linken Seitenteil 17 unterscheidet sich von der Spannvorrichtung
am rechten Seitenteil 19 dadurch, dass sie keine Kupplungen 37 aufweist, da der Antrieb
zum Wickeln lediglich am rechten Seitenteil 19 erfolgt. Zudem ist rechten Seitenteil
19 ein Spanner mit Druckluftmotor 41 eingezeichnet, während am linken Seitenteil 17
ein anderes Ausführungsbeispiel eines Spanners dargestellt ist, nämlich ein einfacher,
von Hand betreibbarer Spanner 29'.
[0021] Beim Spanner 29 wird mit dem Druckluftmotor 41 eine Spindel 43 gedreht, welche sich
dadurch in ein Mutterrohr 45 einschraubt oder aus dem Mutterrohr ausschraubt. Dadurch
wird die Distanz zwischen den am Spanner 29 befestigten Kettenenden 47 verkürzt bzw.
verlängert und die Kette 27 und gleichzeitig der Stickgrund 15 gespannt bzw. entspannt
und gelöst.
[0022] Beim Spanner 29' ist kein Motor vorgesehen. Auf einer von Hand mit einem nicht eingezeichneten
Hebel drehbaren Welle 49 ist ein Zahnrad 51 und ein Klinkenrad 53 angeordnet. Die
Welle 49 ist in zwei Backen 55 gelagert. Zwischen den Backen 55 ist das Zahnrad 51
angeordnet, welches in Eingriff mit einer Zahnstange 57 ist. Die Zahnstange 57 ist
in einem mit den Backen 55 verbundenen Rohr 59 geführt. An einer Backe 55 ist eine
Klinke 61 angeordnet, welche mit dem Klinkenrad 53 zusammenwirkt. Durch Drehen der
Welle nach rechts, wird die Zahnstange 57 in das Rohr 59 hineinbewegt, während die
Klinke 61 über die Zähne des Klinkenrades 53 hinweggleitet. Dadurch verkürzt sich
die Distanz zwischen den am Spanner 29' befestigten Enden 47 der Ketten 27, und eine
entgegengesetzte Drehung der Welle 49 wird durch die in das Klinkenrad 53 eingreifende
Klinke 61 verhindert. Die Spanner 29,29' sind an den Seitenteilen 19,17 verschiebbar
gelagert.
[0023] In Figur 2 ist die Spannvorrichtung am linken Seitenteil 17 in Figur 1 in einer Seitenansicht
vereinfacht dargestellt. Das Seitenteil 17 ist geschnitten gezeichnet. Von der Spannvorrichtung
sind lediglich die beiden Kettenräder 25 und die Ketten 27 und der Spanner 29' dargestellt.
Die Wellen 21 und ihre Lagerung sind nicht eingezeichnet. Die Ketten 27 sind in zwei
Positionen eingezeichnet: Jeweils bei den Enden 47,65 der Ketten 27 ist mit I die
gespannte und mit II die gelöste Position bezeichnet. Die Ketten 27 sind einerseits
am Spanner 29, andererseits an einer Feder 63 befestigt. Die Feder 63 ihrerseits ist
mit ihrem anderen Ende am Seitenteil 17 festgemacht. Es wäre auch möglich, die beiden
Kettenenden 65 der oberen und der unteren Kette 27 mit einer Feder zu verbinden, und
diese Feder nicht am Seitenteil 17 zu befestigen. In der gelösten, verlängten bzw.
gelockerten Position II der Ketten 27 ist die Feder 63, welche beim Verlängern des
Spanners die Ketten 27 zurückzieht, kurz und der Spanner 29' lang. Die Partien 28,
welche mit den Kettenrädern 25 in Eingriff stehen können, liegen nicht um die Kettenräder
25, sondern hängen zwischen den Kettenrädern 25 und den Federn 63 in der Luft. In
der gespannten Position I sind die Kettenenden 47 durch den verkürzten Spanner 29'
näher zusammengerückt, die anderen Kettenenden 65 entsprechend auseinandergerückt
und die Federn 63 verlängert. Die Partien 28 liegen um die Kettenräder 25 herum und
sind in Eingriff mit diesen. Durch Verkürzen des Spanners 29' bei angespanntem Zustand
der Ketten 27 werden die Kettenräder 25 gedreht, wodurch die Stoffwellen 11,13 gegenläufig
gedreht und der Stickgrund 15 gespannt werden kann. Aus dem beschriebenen ist deutlich,
dass der Stickgrund 15 auf jener Seite der Seitenteile 17,19 liegen muss, auf welcher
auch die Federn 63 angeordnet sind.
[0024] In Figur 3 ist die Kette 27 mit der Eingriff nehmfähigen Partie 28 und der Feder
63 dargestellt. Die Kette 27 besteht aus zwei Partien: Erstens die mit 28' bezeichnete
Zugkette, welche nicht über einen Zahnkranz geführt wird, sondern über eine Gleitfläche
zwischen zwei Zahnkränzen auf dem Kettenrad 25, und zweitens die Triplex-Kette 28,
welche mit den Kettenachsen 67 und den darauf angeordneten Rollen in zwei Zahnkränzen
des Kettenrades 25 Eingriff nehmen.
[0025] Figur 4 zeigt nun noch die einzelnen Bestandteile im Bereich der Aufhängung der Mitnehmerwelle
21 und des Kettenrades 25. Gezeigt ist die untere Mitnehmerwelle 21 am linken Seitenteil
17 von Figur 1. Zwei Achsen, nämlich die Mitnehmerwelle 21 und die Schwenkachse 69
sitzen in zwei Haltebacken 71,73. Die Mitnehmerwelle 21 wird mit Lagern 75 darin gelagert,
während die Schwenkachse mit Schrauben 77 in den Haltebacken 71,73 festgeklemmt und
in Bohrungen 79 im Seitenteil 17 eingeführt wird. Um die Schwenkachse 69 ist das ganze
Teil verschwenkbar, um die Lage des Stickgrundes bezüglich der Nadeln zu justieren,
also senkrecht zur Stofffläche zu verstellen. Dies geschieht mit einer Schraube 81,
welche mit einer Gabel 83 in der Haltebacke 73 zusammenwirkt und verstellbar ist.
[0026] Auf der Mitnehmerwelle 21 sitzt auf zwei Freilaufnaben 85 das Kettenrad 25. Dieses
weist einen mittleren Bereich 87 auf, auf welchem die Zugkette 28' gleitet, und zwei
Zahnkränze 89 links und rechts davon, in welchen die Triplex-Kette 28 einrasten kann.
Damit die Freilaufnaben 85 ein genügend grosses Drehmoment übertragen können, weist
die Mitnehmerwelle 21 im Bereich 91, in welchem sie mit den Freilaufnaben 85 zusammenwirkt,
einen geeigneten Durchmesser auf. Im Bereich der Lager und im Kopfbereich 93, welcher
formschlüssig mit der Stoffwelle zusammenpasst, weist die Mitnehmerwelle 21 die gleichen
Abmessungen wie bekannte Mitnehmerwellen auf. Auf den Mitnehmerwellen 23 (siehe Figur
1) auf der rechten Seite des Gatters wird das Kettenrad 25 seitlich nicht wie bei
den Mitnehmerwellen 21 mit Klemmringen 95 gehalten, sondern die Mitnehmerwelle 23
ist an der entsprechenden Stelle abgeschnitten, wobei mit der Kupplung 37 eine Kupplungswelle
an die Mitnehmerwelle 23 angefügt ist. Diese Kupplung 37 gibt dem Kettenrad 25 den
entsprechenden Halt. Die Kupplungswelle weist Bohrungen für die Druckluftzuführung
zur Kupplung 37 auf.
[0027] Vor dem Spannen eines Stickgrundes 15 (siehe im Folgenden Figuren 1 und 2) muss dieser
aufgewickelt werden. Dazu wird die Stoffbahn 15 um die obere 11 und untere 13 Stoffwelle
gelegt und dann auf die untere Stoffwelle 13 aufgewickelt. Zum Aufwickeln wird die
unter Stoffwelle 13 mit Druckluft an den Antrieb angekuppelt, wodurch eine Drehung
des Motors 31 über die Kette 33 und das Kettenrad 35, die Kupplungsscheibe und den
Bolzen daran auf das Kupplungsgehäuse und die Mitnehmerwelle 23 und damit auf die
Stoffwelle 13 übertragen wird. So wird der Stoff mit dem Motor 31 auf die Stoffwelle
13 aufgewickelt. Zum Aufwickeln von besticktem Stoff auf die Stoffwelle 11 wird die
obere Kupplung 37 für die Stoffwelle 11 eingekuppelt und mit dem Motor 31 die Stoffwelle
11 gedreht. Dazu darf die Spannvorrichtung der Stoffwelle 13 diese nicht zurückhalten.
Deshalb werden vor dem Wickeln die Spanner 29,29' entspannt, so dass die Triplex-Ketten-Partien
28 nicht mehr in Eingriff mit den Kettenrädern 25 sind. In dieser Stellung II der
Ketten 27 können die Stoffwellen 11,13 frei drehen. Sodann wird der Stoff 15 gewickelt.
Zum Spannen, sei es nach dem Einrichten einer neu zu bestickenden Stoffbahn 15 oder
nach dem Aufwickeln des bestickten Stoffbereichs auf die Stoffwelle 11, werden die
Kupplungen 37 entspannt, so dass sie keine Kraft übertragen können. Dann werden die
Spanner 29,29' möglichst gleichmässig verkürzt. Dadurch gelangen die Triplex-Ketten-Partien
28 in die Eingriffnehmende Position I. Nun drehen die Kettenräder 25 mit und der Stoff
wird gespannt. Die Freilaufnaben 85 übertragen das auf das Kettenrad 25 wirkende Drehmoment
auf die Mitnehmerwelle 21,23. Beim Entspannen der Kette 27 hingegen wird diese durch
die Feder 63 zurückgezogen, wobei das Kettenrad 25 frei dreht und deshalb der Stickgrund
15 lediglich entspannt, aber nicht abgewickelt wird.
[0028] In analoger Weise sind Zugmittel 27 und entsprechende Treibräder 25 auch verwirklichbar
mit einem Zahnriemen und einem Zahnriemenrad bzw. einem Seil und einer Rolle, ohne
vom Erfindungsgedanken abzuweichen. Anstelle oder zusätzlich zu den Freilaufnaben
85 kann auch eine Feder 97 zwischen Treibrad 25 und Zugmittel 27 angeordnet sein,
welche das Zugmittel 27 vom Treibrad 25 abhebt, sobald der Zug auf das Zugmittel 27
minimiert wird. Dazu ist in Figur 5 ein mögliche Ausführungsvariante gezeichnet.
[0029] Zusammenfassend kann gesagt werden, dass eine Spannvorrichtung zum Spannen des Stickgrundes
15 zwischen den Stoffwellen 11,13 eines Stickmaschinengatters ein Kettenrad 25 aufweist,
über welches eine Kette 27 geführt ist. Wird zum Spannen an der Kette 27 gezogen,
so greift die Kette mit einer Triplex-Ketten-Partie 28 in zwei Zahnkränze ein, wodurch
die Stoffwellen 11,13 durch weiteres Verkürzen der Kette gedreht werden können. Wird
die Kette jedoch verlängert, zieht eine Feder 63 die Kette 27 zurück. Dadurch gerät
die Triplex-Ketten-Partie 28 ausser Eingriff mit dem Kettenrad 25. In einem mittleren
Bereich des Kettenrades 25 mit einer Gleitfläche für die Zugkette 28' kann diese über
das Kettenrad 25 gleiten, ohne ein Drehmoment übertragen zu können. Daher kann bei
einer solchen Stellung II der Kette 27 über die gleiche Welle 21,23 die Stoffwelle
11,13 gedreht und der Stoff auf- oder abgewickelt werden, über welche der Stoff auch
gespannt wird, ohne dass sich Spann- und Wickelfunktion gegenseitig behindern.
1. Spannvorrichtung zum Spannen einer um die Stoffwellen (11,13) einer Stickmaschine
gelegten Stoffbahn (15) durch Drehen wenigstens einer Stoffwelle (11,13), mit einem
Treibrad (25) auf einer Achse (21,23) und einem in einem Radius um die Achse (21,23)
gelegten Zugmittel (27), einem Spanner (29,29') zum Verkürzen und Verlängern des Zugmittels
(27) und einer entgegen der Spannrichtung auf das Zugmittel (27) wirkenden Feder (63),
wobei Zugmittel (27) und Treibrad (25) durch Zug am Zugmittel (25) kuppelbar bzw.
durch Entspannen des Zugmittels (27) entkuppelbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittel (27) unmittelbar um das Treibrad (25) geführt und die Feder (63)
unmittelbar am Zugmittel (27) angeordnet ist.
2. Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Achse eine Mitnehmerwelle
(21,23) ist, welche mit der Stoffwelle (11,13) koppelbar ist.
3. Spannvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der
Achse (21,23) und dem Treibrad (25) eine Freilaufnabe (85) angeordnet ist.
4. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das
Zugmittel (27) ein Seil und das Treibrad (25) eine Walze ist.
5. Spannvorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittel
(27) eine Kette oder ein Zahnriemen und das Treibrad (25) ein Kettenrad bzw. ein Zahnriemenrad
ist.
6. Spannvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittel (27)
eine Partie (28) aufweist, welche Eingriff nehmen kann mit dem Treibrad (25) und eine
Partie (28') aufweist, welche praktisch kein Drehmoment auf das Treibrad (25) übertragen
kann, insbesondere die Kette (27) teilweise wenigstens eine dreifache (28) ist und
das Kettenrad (25) zwei Zahnkränze (89) und dazwischen eine Gleitfläche (87) aufweist
bzw. der Zahnriemen einen bezahnten und einen Bereich ohne Zähne aufweist.
7. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, gekennzeichnet durch eine Feder
(63,97), welche das Zugmittel (27) entgegen der Spannkraft in eine Position drückt
oder zieht, in welcher die mit dem Treibrad (25) Eingriff nehmfähige Partie (28) des
Zugmittels (27) nicht in Eingriff mit dem Treibrad (25) ist.
8. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass am
Zugmittel (27) eine Feder (63) angeordnet ist und diese Feder (63) an einem Stickmaschinengatter
befestigbar ist, so dass bei der montierten Vorrichtung die Feder (63) entgegen der
Spannrichtung zieht und das Zugmittel (27), sobald dieses mit dem Spanner (29,29')
nachgelassen wird, durch die Feder (63) entgegen der Spannrichtung bewegt wird.
9. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine
Federkraft so auf das Zugmittel (27) wirkt, dass sie deren Gewicht vom Treibrad (25)
abzuheben vermag, damit das Zugmittel (27) in spannungslosem Zustand nicht in Eingriff
mit dem Treibrad (25) ist.
10. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die
Mitnehmerwelle (21,23) um eine zu ihr parallele Achse (69) schwenkbar und in einer
einstellbaren Stellung feststellbar ist, so dass die Stoffposition justierbar ist.