[0001] Die Erfindung betrifft ein Ringsystem aus Kunststoff und insbesondere aus Polypropylene
mit dem Anspruch die erforderlichen Neigungen und Höhenlagen zur exakten Auflage der
handelsüblichen Schachtabdeckungen und Straßeneinläufe im Kanal- und Straßenbau herzustellen.
[0002] Ein System mit dem gleichen Anspruch ist aus DE 3123373 A1 bekannt.
Dieses System versucht den Ansprüchen für die Schachtabdeckungen gerecht zu werden.
[0003] Materialaussagen hierzu gibt es keine. Unter Verwendung von Beton ist davon auszugehen,
daß - durch die hierfür erforderliche Mindeststärke der einzelnen Teile - eine Systemgesamtstärke
erzielt wird, die den Praxiswerten nicht gerecht wird.
[0004] Für den Bereich zwischen Schachtkonus und Unterkante Schachtabdeckung liegt -bedingt
durch die Systemteile der Schächte - eine Bauhöhe zwischen 5 und 25 cm vor.
[0005] Aus Gründen der Herstellungstechnik sowie der Bruchgefahr auf der Baustelle, vor
und während des Einbauens, beträgt die Mindeststärke eines Ringes aus Beton - mit
dem Durchmesser der Schachtabdeckungen von 625 mm - min. 5 cm
Da immer zwei verschiedene Neigungen an der Straßenoberfläche gleichzeitig einzustellen
sind -Längs - und Querneigung - ist die Kombination der Fig. 1 zweimal anzuwenden,
da mit einer Kombination nur eine bestimmte Neigung erzielt werden kann..
[0006] Somit beträgt die Systemstärke für die Teile nach Fig. 1= 5 cm x 2 x 2 = 20 cm, und
für die Fig. 7 bei einer mittleren Stärke von 7,5 cm (Staffellungshöhe 5 cm ) = 7,5
cm x 2 = 15 cm . Gesamtstärke somit 35 cm als Minimum.
[0007] Da in diesem Bereich keine Steigeisen vorhanden sind kann dieses Maß auch aus Gründen
der Einstiegssicherheit nicht beliebig ausgedehnt werden.
Somit ist der Bereich der in der Praxis die Regel ist - zwischen 5 - 25 cm - in keiner
Weise abgedeckt bzw. eine Anwendung derTeile nach DE 3123373 A1 nicht möglich.
[0008] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe Zugrunde die erforderlichen Längs- und Querneigungen
sowie die exakte Straßenhöhe mit einer Systembauhöhe zu erzielen, welche durch den
Bereich der handelsüblichen Schachtbauteile vorgegeben ist.
[0009] Unter Verwendung von Polypropylene - Ringen, welche mit einer Mindeststärke von 5
mm gefertigt werden können ist dies erstmals möglich.
[0010] Unter der Annahme, daß zur Neigungseinstellung 2-3 Ringe und zur Höhenanpassung nochmals
2 Ringe erforderlich sind ergiebt sich eine Systembauhöhe für den "Schrägstellungsbereich"
von 20 bis 30 mm.
Zum Beispiel:
Querneigung = 2 % - erfordert ein Neigungsring mit 2 % verlegt 90° zur Straßenlängsachse.
Längsneigung = 4 % - erfordert zwei Neigungsringe mit 2 % verlegt in Achsrichtung
der Straße.
Verbleibende Höhendifferenz = 27 mm - erfordert ein Höhenausgleichring mit 20 mm und
ein Ring mit 7 mm Bauhöhe.
Somit sind für den Feineinstellungsbereich in der Regel 4 - 5 Ringe mit einer Bauhöhe
zwischen 5 und 20 mm erforderlich.
Die verbleibende Bauhöhe kann mit den handelsüblichen Betonausgleichringen mit 60
- 80 - und 100 mm Bauhöhe geschlossen werden.
Das neue System wird jedoch diese Baustärken übernehmen, und durch einen 40 mm starken
Ring erweitern.
[0011] Somit ist eine durchgängige Bauweise mit dem neuen Werkstoff möglich.
[0012] Die Verwendung dieser Bauteile aus Polypropylene bringt erhebliche Vorteile in der
Handhabung auf der Baustelle und beim Transport durch eine enorme Gewichtseinsparung
und durch die Unempfindlichkeit gegen Beschädigungen.
[0013] Durch die Anwendung der Neigungs- und Höhenausgleichringe entfällt die heute übliche
Praxis hierzu einen Mörtel in diesem "Schrägstellungsbereich" zu verwenden. Die Schrägstellung
wird mit Keilen oder sonstigen Teilen voreingestellt und dann der Hohlraum dazwischen
mit Mörtel ausgefüllt.
[0014] Dieser Vermörtelungsbereich ist ein Schwachpunkt der - oft deutlich sichtbar - ein
Absetzen der Schachtabdeckung ermöglicht.
Der Schwachpunkt liegt in der zumeist unsachgemäßen Ausführung - welche das Erzeugen
von Hohlräumen im Mörtelgefüge nicht ganz ausschließen kann - und in der Beanspruchung
durch Frosteinwirkung. Beides führt durch die enorme Belastung aus dem Schwerlastverkehr
zu einer Deformation des Mörtels in diesem kritischen Bereich.
Der Schachtdeckel -genauer die Schachtdeckelauflage - setzt sich auf das darunter
anstehende stabile Bauteil.
[0015] Dieses Absetzverhalten ist bei einer Verwendung der Polypropylene Ringe ausgeschlossen,
da eine Zerstörung durch Druck - aus den Verkehrslasten - sowie durch Witterungseinflüssen
- wie Frost - nachweislich nicht möglich ist.
[0016] Somit ist eine entscheidend bessere Haltbarkeit gegeben. Außerdem ist ein Einbauvorteil
in Bezug auf die Bauzeit möglich.
[0017] Die Verwendung eines Kunststoffüllers als Übergangsverbindung zwischen dem obersten
Poly-Ring und der Schachtabdeckung erbringt weitere Bauzeitvorteile und ist im Gesamtsystem
vorgesehen.
[0018] Die bisherige Beschreibung bezieht sich auf die Schachtabdeckungen. Alle beschriebenen
Vorteile und die Nachteile der heutigen Bauweise gelten auch für den Einbau der Straßeneinlaufroste.
[0019] Die Bauformen der Ringe hierfür unterscheiden sich natürlich in ihrer Grundform ,
welche der Fig. 10 und 14 entsprechen.
[0020] Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus Details
welche in den Fig. 1 bis 9 zu entnehmen sind.
[0021] Das in Fig. 1 gezeigte Detail dient der Vorgabe der Neigungsrichtung.
[0022] Das in Fig. 4 gezeigte Detail dient der Anzeige der Ringstärke
Die in Fig. 2 ( Gemaß Pat. Anspr. Nr 12 und 13 ) gezeigte Abweichung von der Systemsenkrechten
> 90° erfolgt in Abstufungen von 0,5 %. Es wird verschiedene Ringe im Bereich von
0,5% bis 10 % geben, die in Kombination von min. 2 Ringen - um 90° versetzt - die
erforderliche Quer - und Längsneigung ergeben.
Dieses Prinzip ist für die Bauteile nach Fig. 1 und 4 anwendbar, da eine Kreisrunde
Bauform dies ermöglicht.
[0023] Die In Fig. 5 ( Gem. Pat. Anspr. Nr. 11) dargestellte Ringfläche dient als Höhenausgleichring.
Es wird Ringstärken zwischen 5 und 100 mm geben.
Drei Ringe wird es mit 2 mm voneinander abweichenden Stärken geben.
Beginnend bei 5 mm über 7 mm bis 9 mm
Somit ist in Kombination von 2 - 3 Ringen eine Millimetergenaue Bauhöhe zu erzielen.
[0024] Für die Bauteile nach Fig. 10 - 13 - 16 - 19 - 20 und 21 ist das Prinzip wie es für
Fig. 2 beschrieben ist nicht möglich da die Grundform (Rechteck ) dies nicht ermöglicht.
Somit sind für die in Fig. 12 - 14 - 22 und 23 gezeigte Abweichung aus der Systemsenkrechtenjeweils
verschiedene Bauteile erforderlich.
[0025] Da es für die Straßeneinläufe jedoch nur zwei mögliche Querneigungen gibt
- 2,5% bei der Rinnenführung am Fahrbahnrand, oder
- 0,00 % bei einer Rinnenführung in Fahrbahnmitte
wird das Bauteil nach Fig. 14 und 23 mit je diesen beiden Neigungen gefertigt.
[0026] Somit ist lediglich für das Bauteil nach Fig. 12 und 22 eine Abstufung gemäß Fig.
2 erforderlich.
[0027] Die in Fig. 2 und 5 gezeigten Noppen auf der Ringoberfläche sind dazu geeignet eine
Verbindung zwischen den Ringen herzustellen. Damit ist eine ausreichende Stabilität
während der Einbauphase gewährleistet. (Gemäß Patentanspruch Nr. 7 - 10)
Weiter ist zwischen den Ringen kein weiteres Verbindungselement erforderlich.
Lediglich zwischen dem Schachtkonus aus Beton und dem ersten Polyring,( Fall A ) sowie
zwischen dem obersten Polyring und der Schachtabdeckung ( Fall B ) ist ein Verbindungselement
aus einer Zementschlämme oder einem Kunststoffüller erforderlich.
Die Stärke dieses Verbindungselementes beträgt im Falle A ca 2 - 3 mm um die Unebenheiten
der Schachtkonusoberfläche auszugleichen . Im Fall B ist die Stärke abhängig von der
Noppenhöhe gem Fig. 2 und 5 und wird ca. 3 mm betragen.
[0028] Die Noppen stellen bis zur Aushärtung des zuvor beschriebenen Verbindungselementes
die Auflage für die Schachtabdeckung her. Siehe hierzu Fig. 24. Die Anordnung der
Noppen und deren Anzahl ermöglicht es die relative Unebenheit der Schachtabdeckungsunterseite
zu relativieren.
[0029] Die in Fig. 3 und 6 ( Gem. Pat. Anspr. Nr. 9 und 8 ) gezeigten Aussparungen an der
Unterseite des Ringes dienen der Gewichtsreduzierung und zur schnelleren Auskühlung
in der Produktion.
[0030] Die in Fig. 2-3 - 5 und 6 ( Gemäß Pat. Anspr. Nr. 4 bis 6 )gezeigten Aufkantungen
an der Ring Außen - und Innenseite dienen zum einen der Stabilität der Ringe untereinander
zum Anderen sind die Aufkantungen dazu da - die als Verbindungselement zwischen oberstem
Ring und Schachtabdeckung eingebrachte Zementschlämme oder des Kunststofffüllers -
als sogenannte Abstreichkanten zu dienen. Dadurch ist eine immer gleiche Einbaustärke
gesichert.
[0031] Der in Fig. 7 und 8 gezeigte Ring ist als Systemanfangsring vorgesehen. Er ist als
oberer Abschluß des Schachtkonuses aus Beton in diesen bauseits zu integrieren. Dadurch
entfällt in diesem Bereich das zuvor beschriebene Verbindungselement.
[0032] Der in Fig. 9 (Gem. Pat. Anspr. Nr. 8 ) gezeigte Noppenhut ermöglicht eine Feinausrichtung
am obersten Ring durch aufsetzen der Bauteile an der Stelle die noch nicht den erforderlichen
Höhen - oder Neigungswerten entspricht. Das Bauteil wird kraftschlüssig auf die Noppen
aufgesetzt. Der Hohlraum zwischen Ringgrundfläche und Schachtabdeckungunterkante wird
mit der zuvor schon beschriebenen Zementschlämme oder dem Kunststofffüller ausgefüllt,
welcher den Kraftschluss herstellt.
[0033] Die in Fig. 10 bis 23 gezeigten Bauteile für die Straßeneinläufe erhalten ebenfalls
ein Noppensystem welches zur Stabilität während der Einbauphase dient. Die Aufkantung
an der Ringaußen - und Innenseite ist nicht erforderlich.
1. Ausgleichsring für Kanalschächte und Straßeneinläufe mit insbesondere vertikaler Schachtachse,
dadurch gekennzeichnet,
dass er aus Kunststoff hergestellt ist.
2. Ausgleichsring nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kunststoff zumindest teilweise aus Recyclingmaterial besteht.
3. Ausgleichsring nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kunststoff im Wesentlichen aus Polypropylen, insbesondere unter Zumischung
von Graphit, besteht.
4. Ausgleichsring nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ausgleichsring zumindest einen sich parallel zur Ringachse erstreckenden
Vorsprung aufweist.
5. Ausgleichsring nach zumindest Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Vorsprung aus einem vertikal vorstehenden und umlaufenden äußeren und/oder
inneren Rand besteht, der insbesondere an der Oberseite des sich im eingebauten Zustand
etwa in Horizontalebene erstreckenden Ausgleichsrings angeordnet ist.
6. Ausgleichsring nach zumindest Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ausgleichsring eine an die Position und Form des Vorsprungs angepasste Aussparung
aufweist, die insbesondere an der Unterseite des Ausgleichsrings vorgesehen ist und
zur Aufnahme des Vorsprungs eines darunter angeordneten Ausgleichsrings dient.
7. Ausgleichsring nach zumindest Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere vertikal vorstehende Vorsprünge vorgesehen sind und aus über die Oberseite
des Ausgleichsrings verteilt angeordneten Abstandselementen bestehen, die eine von
der Oberseite beabstandete Auflage für einen darüber anzuordnenden Ausgleichsring
bilden.
8. Ausgleichsring nach zumindest Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abstandselemente zur Änderung des Höhenniveaus der Auflagefläche mit zusätzlichen
Abstandselementen insbesondere formschlüssig verbindbar sind.
9. Ausgleichsring nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ausgleichsring auf seiner Unterseite zumindest eine und insbesondere mehrere
verteilt über die Unterseite angeordnete weitere Aussparungen aufweist.
10. Ausgleichsring nach zumindest Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zumindest eine weitere Aussparung derart positioniert und ausgebildet ist,
dass die hiervon belassenen Bereiche des Ausgleichsrings eine im Wesentlichen gleiche
Wandstärke aufweisen.
11. Ausgleichsring nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ausgleichsring zur Verwendung als Höhenausgleichsring mit im Wesentlichen
parallel zueinander verlaufender und sich im Wesentlichen senkrecht zur Ringachse
erstreckender Ober- und Unterseite versehen ist.
12. Ausgleichsring nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ausgleichsring zur Verwendung als Neigungsausgleichsring mit im Wesentlichen
geneigt zueinander verlaufender Ober- und Unterseite versehen ist, und dass die Neigung
zwischen Ober- und Unterseite etwa zwischen einem und zehn Prozent beträgt.
13. Ausgleichsring nach zumindest Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Unterseite des Neigungsausgleichsrings im Wesentlichen senkrecht zur Ringachse
verläuft und die Oberseite gegenüber der Senkrechten zur Ringachse im Wesentlichen
eine Neigung von etwa zwischen ein und zehn Prozent aufweist.
14. Ausgleichsringsystem zum Höhen- und/oder Neigungsausgleich, bestehend aus zumindest
zwei übereinander angeordneten Ausgleichsringen nach zumindest einem der vorstehenden
Ansprüche.