[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen temperaturabhängigen Schalter mit zwei an
einem Isolationsträger befestigten Anschlußelektroden, einem Schaltwerk, das in Abhängigkeit
von seiner Temperatur eine elektrisch leitende Verbindung zwischen den beiden Anschlußelektroden
herstellt, sowie einem Widerstandsteil, das elektrisch parallel zu dem Schaltwerk
mit den beiden Anschlußelektroden verbunden ist.
[0002] Ein derartiger Schalter ist aus der DE-OS 21 13 388 bekannt.
[0003] Der bekannte Schalter ist ein Thermostat zum Schutz eines elektrischen Gerätes, der
elektrisch in Reihe mit dem zu schützenden Gerät geschaltet wird und in thermischem
Kontakt mit dem Gerät ist.
[0004] Die beiden Anschlußelektroden sind flächige Metallteile, von denen eines einen festen
Gegenkontakt und das andere ein Bimetallteil trägt, an dessen freiem Ende ein mit
dem festen Gegenkontakt zusammenwirkender beweglicher Gegenkontakt sitzt. Die beiden
Metallteile sind übereinander angeordnet und klemmen zwischen sich einen PTC-Widerstand
ein, der unter Zwischenschaltung einer Feder in elektrischem Kontakt mit beiden Anschlußelektroden
steht.
[0005] Dieser Aufbau aus Isolationsträger, Metallteilen mit festem und beweglichem Gegenkontakt
sowie PTC-Widerstand wird in ein Gehäuse eingeschoben, woraufhin die Gehäuseöffnung
mit einer Abdichtmasse vergossen wird.
[0006] Wenn die Temperatur des zu schützenden Gerätes den Ansprechwert des Bimetallteiles
übersteigt, hebt dieses den beweglichen von dem festen Gegenkontakt ab, wodurch die
Stromzufuhr zu dem Gerät unterbrochen wird. Ein kleiner Reststrom fließt jetzt durch
den parallel zu dem so gebildeten Schaltwerk angeordneten PTC-Widerstand, der dabei
so viel Wärme entwickelt, daß er das Schaltwerk geöffnet hält; diese Funktion wird
Selbsthaltung genannt.
[0007] Bei dem bekannten Schalter ist von Nachteil, daß der PTC-Widerstand nur bei einem
fertig montierten Schalter mechanisch hält, wobei die Montage dieses Schalters recht
aufwendig ist. Der Austausch des PTC-Widerstandes ist nicht möglich.
[0008] Ein weiterer, selbsthaltender temperaturabhängiger Schalter ist aus der DE 43 36
564 A1 bekannt. Dieser bekannte Schalter umfaßt ein in einem gekapselten Gehäuse angeordnetes
Bimetall-Schaltwerk. Das Gehäuse ist auf einer Trägerplatte angeordnet, auf der Leiterbahnen
und Widerstände vorgesehen sind. Außerhalb des Gehäuses ist auf dem Träger ein PTC-Widerstand
vorgesehen, der parallel zu dem Schaltwerk mit Außenanschlüssen verlötet ist.
[0009] Bei diesem Schalter ist von Nachteil, daß er zum einen relativ viele Bauteile benötigt
und zum anderen große Abmessungen aufweist.
[0010] Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den eingangs genannten
temperaturabhängigen Schalter derart weiterzubilden, daß er preiswert und einfach
zu montieren ist, wobei vorzugsweise ein Austausch des Widerstandsteiles möglich sein
soll.
[0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei dem eingangs genannten Schalter dadurch gelöst,
daß das Widerstandsteil senkrecht zu den Anschlußelektroden in den Isolationsträger
eingesteckt wird, so daß es innen in dem Isolationsträger sitzt und von diesem gehalten
wird.
[0012] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird auf diese Weise vollkommen gelöst.
[0013] Die Erfinder der vorliegenden Anmeldung haben nämlich erkannt, daß ein überraschend
einfacher Schalter geschaffen wird, wenn das Widerstandsteil nicht sandwichartig zwischen
den Anschlußelektroden oder auf einem gesonderten Träger neben dem Schalter angeordnet
wird, sondern unmittelbar innen in dem Isolationsträger gehalten ist. Der Schalter
kann dann zunächst vollständig konfektioniert werden, bevor dann das widerstandsteil
nachträglich in den Isolationsträger eingesetzt wird. Wenn auf das Widerstandsteil
verzichtet wird, fehlt dem Schalter die Selbsthaltefunktion, was in vielen Anwendungsfällen
jedoch ausreichend ist.
[0014] Soll der Schalter dagegen mit einer Selbsthaltefunktion versehen werden, so ist lediglich
das Widerstandsteil einzustecken. Bei ein und demselben Grundschalter können jetzt
wahlweise unterschiedliche Widerstandsteile eingesetzt werden, um unterschiedlichen
Einsatzbedingungen bezüglich Betriebsstrom und Ansprechtemperatur gerecht zu werden.
Damit ergibt sich ein großer Fertigungsvorteil, weil nämlich der Schalter als solches
in großem Umfange vorgefertigt werden kann, so daß später nur noch die unterschiedlichen
Widerstände zuzuführen sind. Diese Möglichkeit hat auch schon der aus der eingangs
erwähnten DE 43 36 564 A1 bekannte Schalter geboten, dort war die nachträgliche Montage
des Widerstandsteiles jedoch sehr aufwendig. Die eingangs weiter erwähnte DE-OS 21
13 388 eröffnet dagegen diese Teilfertigung des Schalters nicht, der im Inneren des
Gehäuses zwischen den Anschlußelektroden eingeklemmte PTC-Widerstand mußte bereits
während der Fertigung in richtiger Auslegung zugeführt werden.
[0015] Zusammenfassend bietet der neue Schalter also den Vorteil, daß der Grundschalter
vorgefertigt und dann je nach Wahl mit einem Widerstand nachträglich versehen werden
kann. Da auf diese Weise der Grundschalter in einem einzigen Fertigungsgang in sehr
viel größerer Stückzahl hergestellt werden kann, weil nämlich die Spezialisierung
des Schalters erst nachträglich festgelegt wird, ergibt sich insgesamt auch eine Senkung
der Produktionskosten, da die Losgröße bei der Fertigung des Grundschalters deutlich
größer sein kann als bei dem gattungsbildenden Schalter.
[0016] In einer Weiterbildung ist es dann bevorzugt, wenn die beiden Anschlußelektroden
flächige Metallteile umfassen, die in einer Ebene angeordnet sind, und wenn das Widerstandsteil
auf den Metallteilen aufliegt.
[0017] Auch diese Maßnahme ist montagetechnisch von Vorteil, die elektrische Verbindung
zwischen dem Widerstandsteil und den Anschlußelektroden erfolgt durch die geometrische
Anordnung des Widerstandsteiles auf den Anschlußelektroden, wo sie durch das Isolationsteil
gehalten werden.
[0018] Weiter ist es bevorzugt, wenn die beiden Anschlußelektroden mit Kontaktenden versehen
sind, die in Längsrichtung des Schalters hintereinander in einem Abstand angeordnet
sind, und wenn das Widerstandsteil den Abstand überbrückt.
[0019] Auch diese Maßnahme ist montagetechnisch von Vorteil, denn sie ermöglicht z.B. ein
temperaturabhängiges Schaltwerk, bei dem eine Bimetallfeder an dem einen Kontaktende
befestigt ist und an ihrem anderen Ende einen beweglichen Gegenkontakt trägt, der
mit einem an dem anderen Kontaktende befestigten, festen Gegenkontakt zusammenwirkt.
Sozusagen geometrisch und elektrisch parallel zu dieser Bimetall-Feder wird dann das
Widerstandsteil angeordnet.
[0020] Weiter ist es bevorzugt, wenn der Isolationsträger mit Vorsprüngen versehen ist,
die das Widerstandsteil zwischen sich einklemmen und auf die Anschlußelektroden drücken.
[0021] Auch diese Maßnahme ist montagetechnisch von Vorteil, das Widerstandsteil muß sozusagen
nur von außen zwischen die Vorsprünge gedrückt werden, wo es dann durch deren Federwirkung
gleichzeitig gehalten und auf die Anschlußelektroden gedrückt wird. Damit ist aber
auch ein nachträglicher Austausch des Widerstandsteiles möglich, was unter bestimmten
Einsatzbedingungen von Vorteil sein kann.
[0022] Allgemein ist es noch bevorzugt, wenn die eine Anschlußelektrode einen festen Gegenkontakt
und die andere ein Bimetallteil trägt, an dessen freiem Ende ein mit dem festen Gegenkontakt
zusammenwirkender beweglicher Gegenkontakt sitzt.
[0023] Bei dieser Maßnahme ist von Vorteil, daß ein technisch sehr einfaches Schaltwerk
verwendet wird, bei dem der Betriebsstrom über das Bimetallteil selbst fließt, so
daß auf ein weiteres Federteil verzichtet werden kann.
[0024] Weiter ist es noch bevorzugt, wenn das Widerstandsteil ein PTC-Block ist.
[0025] Hier ist montagetechnisch von Vorteil, daß ein leicht zu handhabender und leicht
zu kontaktierender PTC-Block verwendet wird, dessen Außenflächen in bekannter Weise
als Anschlüsse ausgebildet sein können.
[0026] Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der beigefügten Zeichnung.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in den jeweils angegebenen Kombinationen, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0027] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf einen schematisch gezeigten temperaturabhängigen Schalter mit
gestrichelt angedeuteten Anschlußelektroden; und
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung des Schalters längs der Linie II-II aus Fig. 1.
[0028] In Fig. 1 ist mit 10 ein temperaturabhängiger Schalter bezeichnet, der einen Isolationsträger
11 umfaßt, an dem zwei in Fig. 1 gestrichelt gezeigte Anschlußelektroden 12, 13 befestigt
sind. Die Anschlußelektrode 13 ist L-förmig und die Anschlußelektrode 12 Z-förmig
ausgebildet, so daß sie mit ihren Kontaktenden 12a, 13a in der Längsachse des Schalters
10 aufeinander zu weisen. In dem Isolationsträger 11 ist eine nach oben offene Öffnung
14 vorgesehen, in die die Kontaktenden 12a, 13a so hineinragen, daß sie von oben zugänglich
sind.
[0029] Die beiden Anschlußelektroden 12, 13 umfassen flächige Metallteile, die in Fig. 1
links neben dem Schalter 10 nebeneinander und im Bereich der Öffnung 14 in Längsrichtung
des Schalters 10 hintereinander in einer bei 15 angedeuteten Ebene angeordnet sind.
Die beiden Kontaktenden 12a, 13a weisen zueinander in Längsrichtung des Schalters
10 einen bei 16 angedeuteten Abstand auf.
[0030] Über ihre außerhalb des Isolationsträgers 11 liegenden Außenanschlüsse 17a, 17b werden
die Anschlußelektroden 12, 13 und damit der Schalter 10 elektrisch an ein zu schützendes
Gerät angeschlossen.
[0031] Auf den Anschlußelektroden 12, 13 oder genauer auf ihren Kontaktenden 12a, 13a liegt
ein Widerstandsteil 18 auf, das in dem gezeigten Ausführungsbeispiel ein PTC-Block
19 ist, der den Abstand 16 überbrückt.
[0032] In der Öffnung 14 weist der Isolationsträger 11 zwei sichelförmige Vorsprünge 21,
22 auf, die sich senkrecht zur Zeichenebene der Fig. 1, also in der Zeichenebene der
Fig. 2 erstrecken. Die Vorsprünge 21, 22 klemmen zwischen sich den PTC-Block 19 ein
und übergreifen diesen jeweils mit einem verjüngten Quervorsprung 23, 24, wodurch
der PTC-Block 19 auf die Anschlußelektroden 12, 13 gedrückt wird. Der PTC-Block 19
wird in Fig. 1 von oben zwischen die Vorsprünge 21, 22 gedrückt, die nach außen ausfedern,
so daß der PTC-Block 19 auf den Kontaktenden 12a, 13a zu liegen kommt, wobei die Quervorsprünge
23, 24 den PTC-Block 19 in Fig. 2 nach unten drücken, so daß ein guter elektrischer
Kontakt zu den Anschlußelektroden 12, 13 hergestellt wird.
[0033] In der Schnittdarstellung der Fig. 2 ist zu erkennen, daß in dem Isolationsträger
11 unterhalb der Öffnung 14 ein Hohlraum 26 vorgesehen ist, in dem ein temperaturabhängiges
Schaltwerk 27 angeordnet ist. In diesen Hohlraum ragt von links das Kontaktende 12a
sowie von rechts das Kontaktende 13a hinein. Die Anschlußelektrode 12 trägt dort an
ihrem Kontaktende 12a einen festen Gegenkontakt 28, der mit einem beweglichen Gegenkontakt
29 zusammenarbeitet, der an einem freien Ende einer Bimetall-Feder 31 angeordnet ist.
An ihrem anderen Ende 32 ist die Bimetall-Feder 31 mit einem abgekröpften Teil 33
der Anschlußelektrode 13 verbunden.
[0034] In der in Fig. 2 gezeigten Stellung befindet sich die Bimetall-Feder 31 in ihrer
Tieftemperaturstellung, in der sie den beweglichen Gegenkontakt 29 gegen den festen
Gegenkontakt 28 drückt, so daß eine elektrisch leitende Verbindung zwischen den beiden
Anschlußelektroden 12, 13 hergestellt wird. Mit seinen Anschlußelektroden 12, 13 wird
der Schalter 10 in Reihe mit einem zu schützenden elektrischen Gerät in einen elektrischen
Stromkreis geschaltet, wobei der Betriebsstrom des Gerätes über die Anschlußelektroden
12, 13 sowie die Bimetall-Feder 31 geführt wird. Erhöht sich jetzt die Temperatur
des Schalters 10 und damit der Bimetall-Feder 31 über die Schalttemperatur hinaus,
so hebt die Bimetall-Feder 31 den beweglichen Gegenkontakt 29 von dem festen Gegenkontakt
28 ab, wodurch der Stromkreis unterbrochen wird, so daß das geschützte Gerät abgeschaltet
wird.
[0035] Ein Reststrom fließt jedoch noch durch den PTC-Block 19, der elektrisch parallel
zu dem Schaltwerk 27 angeordnet ist. Der durch den PTC-Block 19 fließende Reststrom
erhöht die Temperatur unmittelbar oberhalb der Bimetall-Feder 31, so daß dieser auf
oberhalb ihrer Schalttemperatur gehalten wird und der Schalter 10 sich nicht selbsttätig
wieder schließen kann. Erst nachdem die Stromzufuhr unterbrochen wurde, kühlt sich
der PTC-Block 19 und damit auch die Bimetall-Feder 31 soweit ab, daß das Schaltwerk
27 wieder schließen kann.
[0036] Der PTC-Block 19 kann dabei von seinem Widerstandswert her unterschiedlich ausgelegt
sein, wodurch unterschiedliche Schalttemperaturen erhalten werden können. Dazu ist
es lediglich erforderlich, unterschiedliche PTC-Blöcke 19 zwischen die federnden Vorsprünge
21, 22 sowie die Anschlußelektroden 12, 13 in der Öffnung 14 anzuordnen.
1. Temperaturabhängiger Schalter mit zwei an einem Isolationsträger (11) befestigten
Anschlußelektroden (12, 13), einem Schaltwerk (27), das in Abhängigkeit von seiner
Temperatur eine elektrisch leitende Verbindung zwischen den beiden Anschlußelektroden
(12, 13) herstellt, sowie einem Widerstandsteil (18), das elektrisch parallel zu dem
Schaltwerk (27) mit den beiden Anschlußelektroden verbunden ist, dadurch gekennzeichnet,
daß das Widerstandsteil (18) senkrecht zu den Anschlußelektroden (12, 13) in den Isolationsträger
(11) eingesteckt wird, so daß es innen in dem Isolationsträger (11) sitzt und von
diesem gehalten wird.
2. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Anschlußelektroden
(12, 13) flächige Metallteile umfassen, die in einer Ebene (15) angeordnet sind, und
daß das Widerstandsteil (18) auf den Metallteilen aufliegt.
3. Schalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Anschlußelektroden
(12, 13) mit Kontaktenden (12a, 13a) versehen sind, die in Längsrichtung des Schalters
(10) hintereinander in einem Abstand (16) angeordnet sind, und daß das Widerstandsteil
(18) den Abstand (16) überbrückt.
4. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Isolationsträger
(11) mit federnden Vorsprüngen (21, 22) versehen ist, die das Widerstandsteil (18)
zwischen sich einklemmen und auf die Anschlußelektroden (12, 13) drücken.
5. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Anschlußelektrode
(12) einen festen Gegenkontakt (28) und die andere Anschlußelektrode (13) ein Bimetallteil
(31) trägt, an dessen freiem Ende ein mit dem festen Gegenkontakt (28) zusammenwirkender
beweglicher Gegenkontakt (29) sitzt.
6. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Widerstandsteil
(18) ein PTC-Block 19 ist.