[0001] Die Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung für Platten auf Druckmaschinenzylindern
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[Stand der Technik]
[0002] Bei Bogenoffsetdruckmaschinen werden die als Platten bzw. Folien ausgebildeten Druckformen
auf den Platten- bzw. Formzylindern mittels Klemmeinrichtungen gehalten. Dazu weist
der Form- bzw. Plattenzylinder in einer achsparallelen Grube eine dem Druckanfang
und dem Druckende zugeordnete Klemmschiene auf, in welcher die jeweiligen Enden der
Druckplatte gehalten werden. Eine derartige Klemmeinrichtung besteht beispielsweise
aus einer oberen und einer unteren Klemmleiste, welche sich einstückig oder unterteilt
über die Formatbreite des Zylinders erstrecken und die zum Einführen des jeweiligen
Endbereiches in eine geöffnete Stellung verbringbar sind. Das Befestigen eines Druckplattenendes
erfolgt durch das Anstellen der beiden Klemmleisten unter Kraft - die beiden Klemmleisten
werden mit der dazwischen befindlichen Druckplatte mit einer das Halten der Platte
bewirkenden Kraft gegeneinander gedrückt.
[0003] Aus der DE 41 29 831 C2 ist eine Klemmvorrichtung für Druckplatten bekannt, wobei
diese Klemmvorrichtung aus einer feststehenden oberen und einer radial beweglichen
unteren Klemmleiste besteht. Die untere, bewegliche Klemmleiste wird durch die Kraft
von zugeordneten Federn in einer Schließstellung gehalten, wobei durch die Federn
die zum Klemmen nötige Kraft aufgebracht wird. Zum Öffnen und Freigeben der Druckplatte
ist eine Betätigungsvorrichtung vorgesehen, welche die untere Klemmleiste zum Öffnen
des Plattenerfassungsspaltes gegen die Kraft der Federn herunterdrückt.
[0004] Nachteilig bei einer derartigen Vorrichtung ist, daß die die Haltekraft für die Druckplatten
aufbringenden Federelemente in den Schienen der Klemmeinrichtung integriert angeordnet
sein müssen, so daß die Herstellung der entsprechenden Teile einen hohen Fertigungsaufwand
bedingt. Durch die Federelemente erfolgt zwar eine selbsttätige Anpassung an unterschiedliche
Druckplattenstärken, jedoch kann der Erfassungsspalt für die Druckplatte wegen des
Überdrückens der Federn beim Öffnen der Klemmeinrichtung nur bis zu einem Maximalbetrag
geöffnet werden. Ein geringer Erfassungsspalt erschwert das Einführen des Druckplattenendes
in eine derartige Klemmeinrichtung. Bei einer automatisierten Plattenzufuhr sind demzufolge
Störungen im Verfahrensablauf nicht auszuschließen.
[0005] Aus der DE 26 06 773 B2 ist eine Befestigungsvorrichtung für biegsame Druckplatten
auf Druckmaschinenzylindern bekannt, bei welcher eine feststehende obere Klemmleiste
und eine radial bewegliche untere Klemmleiste miteinander zusammenwirken. Wie bei
der Einrichtung der zuletzt genannten Schrift wird die Druckplatte in einem zu öffnenden
Erfassungsspalt eingeführt und sodann geklemmt. Die Betätigungseinrichtung zum Schließen
der Druckplatte ist hierbei in Reihe mit Federelementen geschaltet, wobei die Federelemente
eine Kraftbegrenzung und somit eine Anpaßbarkeit an unterschiedliche Plattendicken
ermöglichen. Zum Öffnen dieser Klemmeinrichtung werden die Federelemente entspannt
und die untere, bewegliche Klemmleiste in die Öffnungsstellung verbracht.
[0006] Da bei dieser Einrichtung zum Öffnen der Klemmeinrichtung kein Überdrücken der Federn
erfolgt, können mit dieser Einrichtung größere, das Einführen des Plattenendes erleichternde
Öffnungsspalte realisiert werden. Wegen der Vielzahl der in der Schiene integriert
angeordneten Federelemente gestaltet sich aber auch diese Klemmeinrichtung aufwendig.
Weiterhin ist bei einer Klemmeinrichtung mit einem zu öffnenden Erfassungsspalt für
Druckplatten zu beachten, daß gerade in einen das Einführen des Druckplattenendes
erleichternden, weit zu öffnenden Erfassungsspalt versehentlich auch andere Gegenstände
(z.B. Werkzeuge) geraten können, so daß dann beim Aufbauen der Klemmkraft die Betätigungseinrichtung
bzw. die Klemmeinrichtung deformiert oder gar zerstört wird.
[0007] Weiterhin ist eine Klemmeinrichtung von Druckplatten bekannt, bei welcher eine obere
und eine untere Klemmleiste über eine verdrehbare Nocken- bzw. Exzenterwelle in eine
offene und in eine die Druckplatte haltende, geschlossene Stellung verbringbar ist.
Die Nocken- bzw. Exzenterwelle ist an den beiden Stirnseiten des Zylinders herausgeführt
und weist Hebelelemente auf, die mit jeweils einem beispielsweise als Pneumatikzylinder
ausgebildeten Betätigungselement zusammenwirken. Durch das Beaufschlagen des einen
Betätigungselementes erfolgt das Öffnen der Klemmeinrichtung, durch Beaufschlagung
des anderen Betätigungselementes das Schließen der Klemmeinrichtung und somit das
Klemmen der Druckplatte. Eine Einrichtung zur Vermeidung von Beschädigungen der Klemmeinrichtung
bzw. Betätigungselemente für den Fall, daß Gegenstände zu großer Dicke in den geöffneten
Erfassungsbereich der Klemmschiene geraten, sind in dieser Vorbekannten Einrichtung
jedoch nicht vorgesehen.
[0008] Bei Plattenzylindern von Bogenoffsetdruckmaschinen ist es ferner bekannt, in der
dem Druckanfang zugeordneten Klemmeinrichtung (Spannschiene) insbesondere in Form
von elektrisch abfragbaren Registerpins ausgebildete Sensoren anzuordnen, vermittels
denen die registergerechte Anlage der Druckplatte feststellbar ist und woraufhin der
Klemmvorgang für den Druckplattenanfang ausgelöst wird. Bei derartigen Einrichtungen
erfolgt das Klemmen zwar nur dann, wenn eine Druckplatte registergerecht anliegt,
jedoch ist nicht zu vermeiden, daß der Klemmvorgang einer Druckplatte in Verbindung
mit einem Fremdkörper oder einer Platte mit einem umgeschlagenen Eckbzw. Kantenbereich,
der dann eine unzulässige Stärke ergibt, geklemmt wird.
[Aufgabe der Erfindung]
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Befestigungsvorrichtung gemäß
dem Oberbegriff von Anspruch 1 derartig zu erweitern, so daß unter Vermeidung der
zuvorstehend genannten Nachteile eine bautechnisch einfache Ausführung für eine Befestigungsvorrichtung
erhalten wird, vermittels der Platten mit einer ausreichenden Haltekraft befestigbar
sind und ferner ein Schutz gegen Zerstörung im Falle erfaßter Gegenstände zu großer
Dicke gegeben ist.
[Beispiele]
[0010] Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1. Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0011] Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, daß die vorzugsweise aus einer feststehenden
oberen und einer radial beweglichen unteren Klemmleiste bestehende Befestigungsvorrichtung
über eine zylinderfest abgestützte und unterhalb der unteren Klemmleiste angeordnete
Exzenterwelle betätigbar ist. Das Verschwenken der Exzenterwelle erfolgt dabei über
zwei zugeordnete Betätigungseinrichtungen derart, daß durch die erste Betätigungseinrichtung
die Klemmschiene von der geschlossenen Stellung in die geöffnete und von der geöffneten
Stellung (Einführen einer Druckplatte) in eine der maximalen Plattenstärke entsprechenden
Vorschließstellung verbringbar ist und das vollständige Schließen und somit Klemmen
der Platte durch eine zweite Betätigungseinrichtung von dieser Vorschließstellung
aus erfolgt, wobei dann die zum Halten der Druckplatte nötige Haltekraft aufgebracht
wird.
[0012] Durch die das Öffnen und die Vorschließposition anfahrende erste Betätigungseinrichtung
wird dabei eine gegenüber dem vollständigen Schließen reduzierte Kraft ausgeübt, so
daß auch bei Vorhandensein eines Gegenstandes mit zu großen Stärke innerhalb des geöffneten
Erfassungsbereiches der Klemmschiene keine Beschädigung der entsprechenden Teile verursacht
werden. In der Vorschließposition erfolgt somit ein Messen der Plattenstärke - das
endgültige Schließen erfolgt nur bei Feststellung einer Platte mit der maximal zulässigen
oder einer geringeren Stärke.
[0013] Die Aktivierung der ersten und der zweiten Betätigungseinrichtung ist dergestalt,
daß die zweite, die endgültige Haltekraft für die Druckplatte aufbringende Betätigungseinrichtung
nur dann aktiviert wird, wenn nach dem Aktivieren der ersten Betätigungseinrichtung
die untere Klemmleiste von der geöffneten Position vollständig die vorgesehene und
der maximal verarbeitbaren Plattenstärke entsprechenden Vorschließstellung erreicht
hat. Falls versehentlich ein falscher Gegenstand (z.B. Werkzeug) oder eine Druckplatte
mit zu großer Stärke (z.B. umgeschlagene Kante / Ecke) in den geöffneten Erfassungsbereich
zwischen oberer und unterer Klemmleiste eingeführt worden ist, so erreicht die untere
Klemmleiste nach dem Aktivieren der ersten Betätigungseinrichtung wegen der geringeren
Schließkraft nicht die der maximal verarbeitbaren Plattenstärke entsprechende Vorschließposition.
[0014] Erfindungsgemäß kann dabei vorgesehen sein, daß das Erreichen der der maximalen Plattenstärke
entsprechenden Vorschließposition durch einen mit der ersten Betätigungseinrichtung
zusammenwirkenden Sensor festgestellt wird. Ist die erste Betätigungseinrichtung wie
nachfolgend näher erläutert als ein doppelt wirkender Pneumatikzylinder ausgebildet,
der zum Anfahren der Vorschließposition mit einem reduzierten Druck betrieben wird,
so läßt sich das Erreichen der Vorschließposition dadurch überwachen, daß mittels
einem Sensor (Näherungsschalter) eine an der Kolbenstange oder an einem durch die
Kolbenstange getriebenen Hebel angebrachte Markierung getastet wird. Befindet sich
keine zu dicke Platte im geöffneten Erfassungsspalt, so wird durch Aktivieren des
die erste Betätigungseinrichtung darstellenden Pneumatikzylinders die Vorschließstellung
erreicht und eine entsprechendes Sensorsignal generiert (ausgefahrene Stellung der
Kolbenstange der ersten Betätigungseinrichtung).
[0015] Ist durch die die Beaufschlagung der ersten Betätigungseinrichtung vornehmende Steuerung
das entsprechende Sensorsignal erfaßt worden, so erfolgt das Beaufschlagen der zweiten
Betätigungseinrichtung (doppelt wirkender Pneumatikzylinder), so daß die untere Klemmleiste
von der Vorschließposition mit der zum Halten einer Druckplatte vorgesehenen Kraft
in die Schließposition gedrückt wird. Die die untere Klemmleiste bewegenden Exzenter
werden dadurch in die vorgesehene Endposition verschwenkt.
[0016] Wurde durch das Beaufschlagen der ersten Betätigungseinrichtung die untere Klemmleiste
nicht vollständig von der geöffneten in die Vorschließposition verbracht (kein Sensorsignal
erfaßt), so ist dies ein Indiz für einen nicht ordnungsgemäßen Schließvorgang, beispielsweise
hervorgerufen durch eine zu große Plattenstärke bzw. durch einen fremden Gegenstand
im Erfassungsspalt zwischen oberer und unterer Klemmleiste. In diesem Falle wird ein
Fehlersignal ausgegeben, woraufhin eine Bedienperson die Einrichtung zu überprüfen
und ggf. die Störungsursache zu beheben hat. Das Beaufschlagen der zweiten Betätigungseinrichtung
erfolgt nicht - vielmehr wird die erste Betätigungseinrichtung derartig angesteuert,
so daß die untere Klemmleiste wieder in die vollständig geöffnete Position rückversetzt
wird.
[0017] Zuvorstehend wurde die bevorzugte Ausführungsform der Erfindung mittels einer sensorischen
Überwachung der Vorschließposition erläutert. Anstelle einer sensorischen Überwachung
(ausgefahrene Stellung einer Kolbenstange) ist es auch möglich, den mit der zweiten
Betätigungseinrichtung zusammenwirkenden Mechanismus der Exzenterwelle derartig auszubilden,
so daß die zweite Betätigungseinrichtung nur dann mit der maximal vorgesehenen Kraft
die Exzenterwelle verschwenken kann bzw. überhaupt verschwenken kann, wenn die untere
Klemmleiste die Vorschließposition vollständig erreicht und demzufolge die Exzenterwelle
auch eine bestimmte Winkelstellung eingenommen hat. Dies kann vorzugsweise durch eine
geeignete Formgebung des an einem Ende der Exzenterwelle angeordneten Hebels erfolgen,
welche mit der zweiten Betätigungseinrichtung zusammenwirkt.
[0018] Die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung kann an einem Platten- bzw. Formzylinder
sowohl zum Befestigen einer Platte an deren Druckanfang sowie deren Druckende vorgesehen
sein. Gerade zum Halten einer Druckplatte am Druckende sind besonders hohe Klemmkräfte
erforderlich, welche durch entsprechende Auslegung der zweiten Betätigungseinrichtung
in einfacher Weise realisierbar sind. Das Einführen des Druckendes in die Befestigungsvorrichtung
wird durch weites Öffnen des Klemmspaltes (Erfassungsbereiches) erleichtert, so daß
die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung bevorzugt bei halb- bzw. vollautomatischen
Plattenwechselsystemen eingesetzt werden kann.
[0019] Des weiteren erfolgt die Erläuterung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand
der Zeichnung.
[0020] Es zeigt:
- Fig. 1
- die Anordnung einer als Klemmschiene ausgebildeten Befestigungseinrichtung in einer
Ansicht von oben,
- Fig. 2
- einen Schnitt durch eine aus oberer und unterer Klemmleiste bestehenden Befestigungsvorrichtung
mit darunter angeordneter Exzenterwelle,
- Fig. 3-5
- die erste Betätigungseinrichtung mit den entsprechenden Stellungen der Klemmschiene,
und
- Fig. 6+7
- die zweite Betätigungseinrichtung mit den entsprechenden Stellungen der Klemmschiene.
[0021] Figur 1 zeigt einen als Platten- bzw. Formzylinder fungierenden Zylinder 1 einer
nicht weiter dargestellten Druckmaschine. Der Zylinder 1 weist eine achsparallele
Grube 2 auf, in welcher eine dem Druckanfang zugeordnete Klemmschiene 3 als Befestigungsvorrichtung
für Druckplatten angeordnet ist.
[0022] Die Klemmschiene 3 als Befestigungsvorrichtung weist gemäß Figur 2 ein zylinderfestes
Oberteil 4 in Form einer entsprechend profilierten Schiene sowie ein radial bewegliches
Unterteil 5 auf, die ebenfalls als Schiene ausgebildet ist. Unterhalb des radial beweglichen
Unterteils 5 verläuft parallel dazu eine in beabstandet zueinander angeordneten, zylinderfesten
Lagerblöcken 8 drehbar aufgenommene Welle 6, welche zwischen den Lagerblöcken 8 Exzenter
7 aufweist. Die Außenkonturen der Exzenter 7 wirken mit den unteren Flächen des Unterteils
5 in der gezeigten Weise zusammen, so daß durch das Verschwenken der Welle 6 das Unterteil
5 zum Öffnen oder Schließen des Klemmspaltes betätigbar ist. Die Bewegungsrichtung
des Unterteils 5 sowie der Exzenter 7 sind durch die Doppelpfeile angedeutet. Das
Unterteil 5 wird dabei durch nicht dargestellte Federelemente in die geöffnete Stellung
(vergl. dazu Fig. 3) und somit gegen die Außenkontur der Exzenter 7 gedrückt. Das
Unterteil 5 verschwenkt durch diese Federelemente gleichzeitig auch die Welle 6 über
die Exzenter 7 in die

geöffnete" Stellung. Der der ersten Betätigungseinrichtung 11 zugeordnete Hebel 10
an dem einen Ende der Welle 6 wird somit in die in Figur 3 gezeigte Stellung verdreht.
[0023] Aus dieser Position des Hebels 10 erfolgt dann das Verdrehen der Welle 6 in die Vorschließposition
des Unterteils 5 (Fig. 4).
[0024] In Figur 1 ist dargestellt, daß die Welle 6 an beiden stirnseitigen Enden des Zylinders
1 herausgeführt sind. Die Welle 6 weist dort jeweils einen Hebel 9, 10 auf, vermittels
dem die noch weiter unten stehend beschriebenen Bewegungen der Welle 6 und somit des
Unterteils 5 erzeugbar sind. Auf die schwenkbaren Enden der Hebel 9, 10 wirken in
Figur 1 nicht dargestellte Betätigungseinrichtungen ein, welche gestellfest angeordnet
sind und nach einer entsprechenden Positionierung des Zylinders 1 auf die Enden der
Hebel 9, 10 einwirken.
[0025] Die Figuren 3 bis 5 zeigen die erste Betätigungseinrichtung 11, welche mit dem Hebel
10 an der einen Stirnseite des Zylinders 1 gemäß Figur 1 zusammenwirkt. Die erste
Betätigungseinrichtung 11 besteht dabei aus einem an dem nicht gezeigten Ende schwenkbar
angelenkten, pneumatisch betätigbaren Arbeitszylinder 12 mit einer Kolbenstange 13,
dessen freies Ende gelenkig mit dem einen Arm eines zweiarmigen Hebels 14 verbunden
ist. Dieser Hebel 14 ist dabei um ein gestellfestes Gelenk 15 drehbar gelagert. Der
Hebel 14 weist an einem zweiten Arm eine drehbar gelagerte Rolle 16 auf, welche mit
einer Kontur 17 des Hebels 10 der Welle 6 zusammenwirkt. Die Figur 3 zeigt hierbei
die ganz geöffnete Stellung der Klemmschiene 3 mit dem in der untersten Position befindlichen
Unterteil 5 zum Einführen einer Druckplatte 18 in den ganz geöffneten Erfassungsspalt.
[0026] Die Figur 6 und 7 zeigen den an der gegenüberliegenden Seite des Zylinders 1 angeordneten
Hebel 9, der mit der zweiten Betätigungseinrichtung 19. Die zweite Betätigungseinrichtung
19 besteht dabei aus einem pneumatisch betätigbaren, fest angeordneten Arbeitszylinder
20 mit einer Kolbenstange 21, an dessen Ende eine Rolle 22 angeordnet ist. Die Rolle
22 wirkt dabei mit dem freien Ende des Hebels 9 am entsprechenden Ende der Welle 6
zusammen.
[0027] Ausgehend von der ganz geöffneten Stellung der Klemmschiene 3 (Unterteil 5) zum Einführen
eines Druckplattenendes 18 in den geöffneten Erfassungsspalt gemäß der Darstellung
von Figur 3 erfolgt das Verbringen des Unterteils 5 durch das Ansteuern der ersten
Betätigungseinrichtung 11 in die sogenannte Vorschließposition gemäß Figur 4. Dazu
fährt die Kolbenstange 13 durch Druckbeaufschlagung der Arbeitskammer des Arbeitszylinders
12 in ihre ausgefahrene Endlage. Die Arbeitskammer des Arbeitszylinders 12 wird dazu
mit einem vorgesehenen Druck beaufschlagt, was durch Vorschaltung eines Druckreduzierventils
erfolgen kann. Dadurch ist gewährleistet, daß die Vorschließposition des Unterteils
5 durch entsprechendes Verschwenken des Hebels 10 von der Stellung gemäß Figur 3 in
die Stellung gemäß Figur 4 mit einer gegenüber der endgültigen Klemmkraft reduzierten
Kraft erfolgt.
[0028] Zur Feststellung, ob die Vorschließposition des Unterteils 5 bei der ausgefahrenen
Stellung der Kolbenstange 13 auch eingenommen wurde, ist ein Sensor 23 vorgesehen,
der mit einer am Schaft der Kolbenstange 13 angebrachten Markierung 24 zusammenwirkt
und dem ein Signal genau entnehmbar ist, wenn die Kolbenstange 13 ganz ausgefahren
ist. Die Markierung 24 kann ein Permanentmagnet sein, der mit dem ein Magnetfeld detektierenden
Sensor 23 zusammenwirkt.
[0029] Ein Vergleich der Stellungen des Hebels 10 der Figuren 3 und 4 zeigt auf, daß, wenn
im Erfassungsspalt zwischen dem Oberteil 4 und Unterteil 5 ein Gegenstand zu großer
Dicke vorliegt, der Hebel 10 nicht in die Stellung gemäß Fig. 4 schwenken kann und
demzufolge die Kolbenstange 13 wegen des reduzierten Druckes im Arbeitszylinder 12
nicht ganz ausfährt. Demzufolge liegt dann die Markierung 24 dem Sensor 23 nicht gegenüber
und es wird von diesem kein Signal abgegeben.
[0030] Der Sensor 23 steht mit einer die dargestellten Vorgänge auslösenden Steuerung in
Wirkverbindung, wobei die Steuerung die Druckbeaufschlagung der Arbeitszylinder 12,
20 über elektromagnetisch schaltbare Ventile bewirkt.
[0031] Ausgehend von der Vorschließposition der Klemmschiene 3 (Unterteil 5) gemäß Figur
4 - die Vorschließposition ist dabei auch in Figur 6 gezeigt - erfolgt das Schließen
des Erfassungsbereichs mit der darin befindlichen Druckplatte 18 durch das Ausfahren
der Kolbenstange 21 der zweiten Betätigungsvorrichtung 19, wobei dazu die Rolle 22
am Ende der Kolbenstange 21 auf die Oberfläche des Hebels 9 einwirkt und somit die
Welle 6 mit den darauf befindlichen Exzentern 7 verschwenkt. Der Schließvorgang ist
dabei noch einmal in den Figuren 6 und 7 dargestellt. Figur 5 zeigt ebenfalls die
geschlossene Klemmstellung des Unterteils 5 zum Halten der Druckplatte 18.
[0032] Während des Maschinenlaufes nimmt der Hebel 14 durch das vollständige Einfahren der
Kolbenstange 13 mit der ersten Betätigungseinrichtung die in Figur 5 gestrichelte
Position ein. Somit kann die Rolle 16 am Ende des Hebels 14 nicht mit dem in der Schließstellung
befindlichen Ende des Hebels 10 kollidieren. Zum Öffnen der Klemmschiene 3 (das Unterteil
5) fährt die Kolbenstange 13 der ersten Betätigungseinrichtung 11 vollständig aus
(vgl. Fig. 5 - Fig. 4), so daß die Rolle 16 am Ende des Hebels 14 mit der Kontur 17
in Berührung kommt und somit den Hebel 10 nebst Welle 6 in die Vorschließposition
gemaß Figur 4 verschwenkt. Daraufhin wird die Kolbenstange 13 wieder ganz eingefahren,
so daß das Unterteil 5 durch die Federkraft ganz geöffnet und dadurch der Hebel 10
in die Stellung gemäß Fig. 3 verschwenkt wird.
[Bezugszeichenliste]
Bezugszeichenliste
[0033]
- 1
- Zylinder (Platten- bzw. Formzylinder)
- 2
- Grube
- 3
- Klemmschiene
- 4
- Oberteil
- 5
- Unterteil
- 6
- Welle
- 7
- Exzenter
- 8
- Lagerblock
- 9
- Hebel
- 10
- Hebel
- 11
- erste Betätigungseinrichtung
- 12
- Arbeitszylinder
- 13
- Kolbenstange
- 14
- Hebel
- 15
- Gelenk
- 16
- Rolle
- 17
- Kontur (Hebel 10)
- 18
- Druckplatte
- 19
- zweite Betätigungseinrichtung
- 20
- Arbeitszylinder
- 21
- Kolbenstange
- 22
- Rolle
- 23
- Sensor
- 24
- Markierung (Kolbenstange 21)
1. Befestigungsvorrichtung für Platten auf Druckmaschinenzylindern, insbesondere für
Druckformen bzw. Druckplatten auf Form- bzw. Plattenzylindern von Bogenoffsetdruckmaschinen,
mit einer aus Ober- und Unterteil bestehenden Klemmschiene, mit einem zwischen Ober-
und Unterteil gebildeten Erfassungsbereich für die Platte sowie einer Betätigungsvorrichtung,
vermittels der der Erfassungsbereich zu öffnen und zum Halten der Druckplatte zu schließen
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine erste Betätigungseinrichtung (11) vorgesehen ist, vermittels der die geschlossene
Klemmschiene (3) zu öffnen und von der geöffneten Position in eine Vorschließposition
verbringbar ist, und das eine zweite Betätigungseinrichtung (19) vorgesehen ist, vermittels
der die Klemmschiene (3) von der Vorschließposition mit einer das Halten der Platte
bewirkenden Kraft geschlossen wird.
2. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Klemmschiene (3) aus einem Oberteil (4) sowie einem radial dazu beweglichen
Unterteil (5) besteht, wobei das Unterteil (5) durch eine darunter angeordnete Welle
(6) mit darauf angebrachten Exzentern (7) zum öffnen und Schließen betätigbar ist.
3. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Unterteil (5) durch zugeordnete Federelemente in die geöffnete Position verbringbar
ist.
4. Befestigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zylinder (1) an den beiden stirnseitigen Enden jeweils einen Hebel (9, 10)
aufweist, wobei der Hebel (10) mit der ersten Betätigungseinrichtung (11) und der
Hebel (9) mit der zweiten Betätigungseinrichtung (19) zusammenwirkt.
5. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste und die zweite Betätigungseinrichtung (11, 19) gestellfest angeordnet
sind, so daß diese nach dem Verdrehen des Zylinders (1) in eine vorgesehene Position
auf die Hebel (9, 10) einwirken.
6. Befestigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Betätigungseinrichtung (11) einen Sensor (23) aufweist, vermittels dem
feststellbar ist, ob die Vorschließposition der Klemmschiene (3) eingenommen worden
ist und daß der Sensor (23) mit einer Steuerung in Wirkverbindung steht, durch welche
das Ansteuern der zweiten Betätigungseinrichtung (19) auslösbar ist.
7. Befestigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Betätigungseinrichtung (11) als ein vorzugsweise pneumatisch betätigbarer
Arbeitszylinder (12) ausgebildet ist.
8. Befestigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Betätigungseinrichtung (19) als ein vorzugsweise pneumatisch aktivierbarer
Arbeitszylinder ausgebildet ist.
9. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kolbenstange (13) des Arbeitszylinders (12) der ersten Betätigungseinrichtung
(11) über einen doppelarmigen Hebel (14), der um ein gestellfestes Gelenk (15) gelagert
ist, auf den Hebel (10) der Klemmschiene (3) einwirkt.
10. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hebel (10) als ein zweiarmiger Hebel mit einer Kontur (17) ausgebildet ist.