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EP 0 952 079 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
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27.10.1999 Patentblatt 1999/43 |
(22) |
Anmeldetag: 17.04.1999 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL LT LV MK RO SI |
(30) |
Priorität: |
25.04.1998 DE 19818639 28.11.1998 DE 19855086
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(71) |
Anmelder: Ingenieurbüro Hatlapa,
Dipl.-Ing. Hatlapa Rolf |
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25436 Tornesch (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- Hatlapa, Rolf, Dipl.-Ing.
25436 Tornesch (DE)
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(57) Es wird hierbei vorgeschlagen, daß zwischen den zu verbindenden Uferbereiche eine
umlaufende Zugseilverbindung (6) angeordnet ist, die über uferseitige Winden angetrieben
wird. Mit dem Zugseil (6) ist das Fährfahrzeug (1) mit verschwenkbaren Auslegearmen
(5) gelenkig verbunden.
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[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Seilfähre zur Verbindung beidseitiger Uferbereiche
von Wasserstraßen, wie Flüsse, bestehend aus einem Fährfahrzeug und einer Seilverbindung
zwischen den Uferbereichen.
[0002] Es sind bereits viele Arten von Seilfähren bekanntgeworden, um Wasserstraßen zu überbrücken.
Das Problem besteht hierbei insbesondere beim Transport von Fahrzeugen eine große
Kapazität mit geringem Aufwand zu bewerkstelligen.
[0003] Bei Flußüberquerungen ist bei Seilfahren das Antriebsseil ein gefährliches Hindernis
für den kreuzenden Schiffsverkehr. Es ist hierzu bereits bekannt, Schienenkonstruktionen
zu verwenden, um den Kreuzungsverkehr zu gewährleisten. Hierzu müssen die Uferabstände
relativ klein sein, da ansonsten die Schienenkonstruktion tordiert.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, auf einfache Weise eine gattungsgemäße Seilfähre zu
schaffen, die eine große Transportkapazität gewährleistet und eine gefahrlose Kreuzung
der Seilverbindung ermöglicht.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1.
[0006] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind durch die Merkmale der Unteransprüche gekennzeichnet.
[0007] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Seilfähre im Anlegebereich,
- Fig. 2
- eine Draufsicht gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht eines Fährfahrzeuges bei der Fahrwasserquerung und
- Fig. 4
- eine Draufsicht eines Fährschiffes im dockartigen Anlegebereich.
[0008] Das dargestellte Fährfahrzeug (1) hat mindestens ein Deck (2), das als durchgehende
Plattform (3) ausgebildet ist. Ein Schwimmkörper (4) ist als Ponton oder als Katamaran
ausgebildet. Das Fährzeug (1) hat vom Grundsatz her keinen eigenen Antrieb. Am Schwimmkörper
(4) sind vertikal und horizontal bewegbare Anlegerarme (5) angeordnet. Bei der Ausbildung
als Katamaran (20) sind diese zwischen den Rümpfen angeordnet und dienen zur Kopplung
eines umlaufenden Zugseiles (6).
[0009] In diesem Fall ist das Zugseil (6) parallel zurückgeführt, und mit jedem Strang des
Zugseiles (6) ist ein Fährfahrzeug (1) gekoppelt.
[0010] Durch die Verbindung des Zugseiles (6) mit den Auslegerarmen (5) ist es möglich,
daß das Zugseil (6) auf dem Boden (14) des Flußprofils (11) der Wasserstraße aufliegt
und nur beim Überfahren durch die Seilfähre (1) angehoben wird. Es ist somit auch
möglich, beim Anfahren des dockartigen Anlegebereiches (12) die Auslegerarme (5) entsprechend
anzuheben, um eine Anpassung an die Tiefenverhältnisse vorzunehmen.
[0011] Bei der Benutzung der Auslegerarme (5) während der Überfahrt des Wasserweges (13)
ist ein Verschwenken um die Längsachse des Fährfahrzeuges (1) möglich, um eine Steuerung
gegen eine eventuell vorhandene Querströmung zu wählen, obwohl das Zugseil (6) gerade
verläuft. Es entsteht somit ein steuerbarer Luvwinkel (15).
[0012] Das Zugseil (6) ist über Umlenkpunkte (17) geführt, die entsprechend verschiebbar
ausgeführt sind, um eine Seilspannung einzustellen und die Durchhangspannung (22)
am Boden des Wasserweges (14) zu regulieren und unnötigen Reibungswiderstand zu vermeiden.
[0013] Die landseitigen Zuführungen zum Fährfahrzeug (1) erfolgt über Auffahrrampen, die
gegebenenfalls mit einer Tiedenhubregulierung (23) ausgestattet sind, um eine Anpassung
der Höhenunterschiede des Wasserspiegels zum Landbereich (16) durchzuführen.
[0014] Im Landbereich (16) sind die maschinellen Einrichtungen (19) zusammengefaßt, wobei
auch eine entsprechende Lenzpumpe (32) vorgesehen ist. Der dockartige Anlegebereich
ist mit entsprechenden Docktoren (25) ausgestattet und ist mit den Dockwänden über
Dichtungen verbunden. Bei geschlossenen Docktoren (25) kann das Anladedock (12) für
Reparaturarbeiten des Fährfahrzeuges (1) leergepumpt werden.
[0015] Damit ist es möglich, durch das Ankoppeln an das umlaufende Zugseil (6) einen Fährbetrieb
durchzuführen und über die Auslegerarme (5) eine entsprechende Ausgleichssteuerung
vorzunehmen.
1. Seilfähre zur Verbindung beidseitiger Uferbereiche von Wasserstraßen, wie Flüsse,
bestehend aus einem Fährfahrzeug und einer Seilverbindung zwischen den Uferbereichen,
dadurch gekennzeichnet, daß ein umlaufendes Zugseil (6) im wesentlichen im Grundbereich
der Wasserstraße angeordnet ist und das Zugseil (6) über uferseitige Winden antreibbar
ist, wobei das Zugseil (6) am Rumpf des antriebslosen Fährfahrzeuges (1) über verschwenkbare
Auslegerarme (5) gelenkig verbunden ist.
2. Seilfähre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das umlaufende Zugseil (6)
zwischen den Uferbereichen etwa parallel geführt ist, wobei jeder Seilstrang mit einem
Fährfahrzeug (1) gekoppelt ist.
3. Seilfähre nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Fährfahrzeug (1)
mehrere Auslegerarme (5) aufweist und die Auslegerarme (5) über elektrohydraulische
Aggregate (10) angeordnet sind.
4. Seilfähre nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslegerarme
(5) mit einer Klemmvorrichtung für das Zugseil (6) ausgerüstet sind.
5. Seilfähre nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslegerarme
(5) vertikal und seitlich verschwenkbar angeordnet sind.
6. Seilfähre nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Uferbereich
einen dockartigen Anlegebereich aufweist, der wahlweise mit einem Docktor verschließbar
ist.
7. Seilfähre nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine uferseitige Auffahrrampe
im Anlegebereich (12) mit einen Tiedenhubkompensator ausgerüstet ist.