[0001] Die Erfindung betrifft ein Schalungssystem zur Herstellung einer zumindest teilweisen
Einbettung einer Schiene für Schienenfahrzeuge, insbesondere einer Rillenschiene für
eine Straßenbahn, in ein Dämmstoff-Reaktionsgemisch und dem sich daraus bildenden
Kunststoff bzw. Kunststoffschaum mit einer sich seitlich der Schiene sowie zumindest
im wesentlichen parallel dazu erstreckenden Schalungsblech, wobei die Schiene auf
einem Unterbau auf per se bekannte Weise mit Hilfe von Verbundankern befestigt ist,
sowie ein Verfahren zum zumindest teilweisen Einbetten einer Schiene der beschriebenen
Art.
[0002] Zum Verlegen von Schienen werden diese auf einen Unterbau wie eine Tragplatte oder
ein Grundträgerelement, beispielsweise eine Betontragplatte, mit Hilfe von Verbundankern
etc. befestigt. Der Unterbau kann dabei so ausgestaltet sein, daß beide Schienen eines
Gleises auf ihm befestigt werden. Natürlich ist es auch möglich, den Unterbau derart
auszugestalten, daß er nur eine Art Streifenfundament darstellt und zur Lagerung nur
einer Schiene eines Gleises dient.
[0003] Bei Schienen, die in eine Fahrbahn oder ähnliches, beispielsweise einen Boden, eingepflastert
oder eingelassen werden, setzt man üblicherweise eine sogenannte Rillenschiene ein.
Dies gilt insbesondere bei den Gleisen von Straßenbahnen. Derartige Rillenschienen
sind mit der Oberfläche der Fahrbahn oder des Bodens, in den sie eingelassen sind,
in etwa bündig.
[0004] In letzter Zeit setzt man im Straßenbahngleisbau häufiger einen Unterbau ein, der
zwei parallele Längsausnehmungen zur Aufnahme der beiden Schienen eines Gleises besitzt.
Die Schienen werden dann in dieser Längsausnehmung mit Hilfe geeigneter Justiermittel
ausgerichtet. Eine Spurstange ist in diesem Fall nicht erforderlich. Diesbezüglich
wird verwiesen auf den in dem deutschen Gebrauchsmuster DE 29 705 236 U1 beschriebenen
Gleisoberbau.
[0005] Um nun derart verlegte Rillenschienen besser zu isolieren und die Geräusch- und Schwingungsübertragung
zu reduzieren, ist es bereits bekannt, die Schiene in ein Dämmstoff-Reaktionsgemisch
bzw. dem daraus entstandenen Kunststoff bzw. Kunststoffschaum, beispielsweise Polyurethan,
einzubetten. Diesbezüglich wird verwiesen auf die deutsche Patentanmeldung 19 627
468.0, auf deren Offenbarung hiermit ausdrücklich Bezug genommen wird. Dort ist auch
beschrieben, wie eine geeignete Schalung für eine derartige Einbettung aussehen kann.
Materialien zum Einbetten bzw. Eingießen von Schienen sind beispielsweise aus der
DE 34 39 252 A1 bekannt.
[0006] Insbesondere im Straßenbahngleisbau besteht nun häufig das Problem, daß der Zeitraum
für das Verlegen der Schienen und die Einbettung in beispielsweise einen Polyurethankunststoff
bzw. -kunststoffschaum nur sehr kurz bemessen ist, damit die durch eine entsprechende
Baustelle gesperrte Straße wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann.
Zudem besteht auch hier die Notwendigkeit wie überall, dem wachsenden Kostendruck
standhalten zu können.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Schalungssystem und ein Verfahren
bereitzustellen, mit dem Schienen auf einfache, kostengünstige und schnelle Art und
Weise in das gewünschte Einbettungsmaterial eingebettet werden können.
[0008] Gelöst wird diese Aufgabe durch die Lehre der Ansprüche.
[0009] Das erfindungsgemäße Schalungssystem weist ebenso wie die bereits bekannten Systeme
eine sich seitlich, vorzugsweise beidseitig, der Schiene, sowie zumindest im wesentlichen
parallel dazu erstreckende Schalung auf. Bei dieser Schalung handelt es sich um Schalungsblech
aus Metall, Kunststoff oder einem anderen geeigneten Material.
[0010] Das erfindungsgemäße Schalungssystem zeichnet sich nun u.a. durch mindestens eine
Befestigungsvorrichtung aus, die auf den Schienenfuß im Bereich der Verbundanker aufsetzbar
ist und somit das Schalungsblech halten kann. Zudem ist ein Formkörperblock vorhanden,
der an einer seiner Seiten entsprechend der Seitenkontur der einzubettenden Schiene
derart geformt ist, daß er zumindest auf den Schienenfuß und insbesondere auch im
unteren Bereich an den Steg der Schiene anlegbar ist. Zudem ist dieser Formkörperblock
in der Lage, das Schalungsblech zu haltern oder damit verbunden zu werden. Mit anderen
Worten, der Formkörperblock ist mit der entsprechenden Seite seitlich an die Schiene
anlegbar und folgt deren Seitenkontur. Die Formkörperblöcke werden dabei zweckmäßigerweise
in einer solchen Größe zum Einsatz gebracht, daß sie durch ihre angepaßte Form einerseits
schienenseitig und andererseits schalungsseitig eine Abdichtungsfunktion ausüben und
somit das später eingegossene Einbettungsmaterial im wesentlichen diese Abdichtungsbereiche
nicht passieren kann.
[0011] Wenn im Rahmen der vorliegenden Unterlagen von Abdichten die Rede ist, dann bedeutet
dies somit nicht, daß jeglicher Durchtritt des normalerweise flüssigen Einbettungsmaterials
bzw. Dämmstoff-Reaktionsgemisches verhindert werden soll. Eine Abdichtung muß nur
insoweit erzielt werden, als daß das eingegebene Material nicht seitlich wegfließt
sondern im wesentlich an dem eingegebenen Ort verbleibt, so daß ein Einbetten der
Schiene möglich ist.
[0012] Der Formkörperblock ist vorzugsweise aus dem gleichen Material gefertigt wie das
vor Ort einzugebende bzw. zu verarbeitende Einbettungsmaterial bzw. Dämmstoff-Reaktionsgemisch.
Vorzugsweise findet Polyurethan Anwendung. Derartige Formkörperblöcke können bereits
vor Durchführung der Schienenverlegearbeiten an einem geeigneten Ort in unterschiedlichen
Größen vorgefertigt werden, so daß an der Baustelle dann die verschiedenen Abmessungen,
insbesondere für die eine ausreichende Anzahl an Formkörperblöcken zur Verfügung steht.
[0013] Bei der Befestigungsvorrichtung, die im Bereich der Verbundanker auf den Schienenfuß
aufsetzbar ist, kann es sich vorzugsweise ebenfalls um einen Formkörperblock handeln,
der ebenso wie der oben beschriebene Formkörperblock an einer seiner Seiten eine Kontur
derart besitzt, daß er auf den Schienenfuß und zweckmäßigerweise auch im unteren Bereich
an den Steg der Schiene anlegbar ist sowie das Schalungsblech haltern kann. Zudem
besitzen die im Bereich der Verbundanker eingesetzten Formkörperblöcke eine Ausnehmung
zur Aufnahme des Verbundankers der Schiene. Mit anderen Worten, der Formkörperblock
ist auf den Verbundanker und die Ankerschraube quasi aufgestülpt. Dadurch wird verhindert,
daß dieser im Bereich der Verbundanker eingesetzte Formkörperblock ortsfest verbleibt
und sich nicht in Längsrichtung der Schiene verschieben kann. Der Formkörperblock
reicht dabei zweckmäßigerweise bis an den Steg der Schiene heran und liegt an diesem
an.
[0014] Die primäre Aufgabe der auf den Verbundanker aufsetzbaren Befestigungsvorrichtung,
wobei es sich um den oben beschriebenen Formkörperblock oder auch um die weiter unten
näher erläuterte, weitere Ausführungsform dieser Befestigungsvorrichtung handeln kann,
und der Formkörperblöcke, die nicht im Bereich der Verbundanker eingesetzt werden,
besteht darin, das Schalungsblech zu haltern. Im Falle von Formkörperblöcken kann
diese Halterungsvorrichtung ein Schlitz sein, der in dem entsprechenden Formkörperblock
ausgenommen ist. In diesen Schlitz wird dann das flächig ausgestaltete Schalungsblech
engesetzt bzw. eingeschoben.
[0015] Das Schalungsblech kann dabei so lang sein, daß es sich über mehrere Formkörperblöcke
erstreckt. Vorzugsweise besitzt das Schalungsblech jedoch eine solche Länge, daß es
sich "nur" von einem Formkörperblock bis zum nächsten Formkörperblock erstreckt. In
diesem Fall sind dann die freien Enden des Schalungsbleches in dem Schlitz gehaltert,
der vorzugsweise in Schienenrichtung nicht vollständig durch den Formkörper verläuft
sondern tot endet. Auf diese Weise wird das Schalungsblech quasi zwischen zwei Formkörperblöcken
eingespannt. Dazu besitzt der Formkörperblock vorzugsweise zwei derartige tot endende
Schlitze, die in Schienenrichtung in etwa fluchtend ausgerichtet sind.
[0016] Nach einer weiterhin bevorzugten Ausführungsform ist der Formkörperblock mit einer
Vorrichtung ausgestattet, mittels derer er an dem Schienenfuß befestigt werden kann.
Dabei handelt es sich vorzugsweise um eine Kralle, die derart ausgestaltet ist, daß
der Schienenfuß zwischen dieser Kralle und dem Boden des Formkörperblockes einschiebbar
ist. Diese Kralle ist zweckmäßigerweise an der schienenabgewandten Seite des Formkörperblockes
angebracht und erstreckt sich senkrecht nach unten über den Boden des Formkörperblockes
hinaus und ist dann zur Schiene hin rechtwinklig abgebogen. Der Schienenfuß kann dann
zwischen das freie Ende dieser Kralle und dem in etwa parallel dazu verlaufenden Boden
des Formkörperblockes eingeschoben werden. Auf diese Weise ist eine sehr einfache
Befestigung des Formkörperblockes an der Schiene möglich, wodurch die Verlegungsarbeiten
vereinfacht und beschleunigt werden.
[0017] Zweckmäßigerweise werden die Formkörperblöcke an denjenigen Stellen der Schiene an
diese angelegt, an denen sich entweder ein Verbundanker oder eine Spurstange (sofern
vorhanden) befindet. Um dies zu ermöglichen, weisen die Formkörperblöcke entsprechende
Ausnehmungen zur Aufnahme der Ankerschraub- bzw. der Spurstange auf.
[0018] Bei dieser Ausführungsform, bei der als Befestigungsvorrichtung ein Formkörperblock
eingesetzt wird, der ebenso wie die anderen Formkörperblöcke, die nicht im Bereich
der Verbundanker eingesetzt werden, sich an den Steg quasi anschmiegen, eignet sich
insbesondere dazu, die Schiene abschnittsweise einzubetten, da durch zwei aufeinanderfolgende
Formkörper zusammen mit dem damit verbundenen Schalungsblech und natürlich der Schiene
ein nach oben hin offene Kammer gebildet wird, in der das eingegebene Einbettungsmaterial
nicht mehr zur Seite abfließen sondern nur noch in der Höhe aufsteigen kann.
[0019] Nach einer weiterhin bevorzugten Ausführungsform sind die Schlitze im Formkörperblock
und das Schalungsblech derart ausgestaltet, daß sich das Schalungsblech, bezogen auf
den eingebauten Zustand und auf seinen Querschnitt, in einem ersten Abschnitt ausgehend
in etwa von dem Eckbereich, an dem der Steg und der Fuß der Schiene ineinander übergehen,
schräg nach oben bis auf die Höhe des Schienenkopfes, jedoch seitlich beabstandet
davon, erstreckt. Anschließend ist das Schalungsblech zum Schienenkopf hin abgewinkelt
und verläuft dann in einem zweiten Abschnitt bis zum oder in die Nähe des Schienenkopfes.
Der zweite Abschnitt dieses Schalungsbleches besitzt dabei vorzugsweise einen Winkel
von -10° bis +45°, bezogen auf die Horizontale. Dabei ist insbesondere ein Winkel
von 0° (horizontal) bis +20° bevorzugt.
[0020] Auf diese Weise wird die für die Einbettung des oberen Bereiches der Schiene erforderlichen
Materialmenge vermindert. Das Schalungsblech muß dabei nicht zwingend in dem geschilderten
Eckbereich beginnen bzw. münden. Dieser seitliche Rand des Schalungsbleches kann auch
zum freien Rand des Schienenfußes verschoben sein, worauf nachstehend noch näher eingegangen
wird.
[0021] Um nun den Raum zwischen diesem Schalungsblech und der Schiene (genauer dem Steg
und dem Kopf davon) ausfüllen zu können, weist das Schalungsblech in dem zweiten Abschnitt
mindestens ein durchgehendes Loch auf, durch das das Einbettungsmaterial eingefüllt
wird. Im Falle eines Dämmstoff-Raktionsgemisches steigt dann dieses in dem gebildeten
Raum auf und füllt dienen aus. Überschüssiges Material kann durch das Loch nach außen
dringen. Gleichwohl ergibt sich aufgrund der Ausgestaltung des Schalungsbleches eine
glatte Seiten- und Oberwand. Das Schalungsblech kann im übrigen nach Ausreagieren
des Dämmstoff-Reaktionsgemisches entfernt werden.
[0022] Bei dem Einsatz des zuletzt beschriebenen Schalungsbleches ist natürlich der Schienenfuß
und auch der Bereich darunter nicht in das Einbettungsmaterial eingebettet. Um auch
dieses zu bewerkstelligen, wird ein weiteres Schalungsblech eingesetzt, das sich vom
Boden der Tragplatte oder dem Grundträgerelement senkrecht nach oben erstreckt, sofern
eine derartige Schalung noch nicht vorhanden ist. Nach Ausfüllen des mit Hilfe des
ersten Schalungsbleches gebildeten Raumes und nach Entfernung dieses Schalungsbleches
wird dann das Dämmstoff-Reaktionsgemisch in den Bereich zwischen dem weiteren Schalungsblech
und der Schiene eingefüllt. Dieses Dämmstoff-Reaktionsgemisch dringt dann einerseits
unter den Schienenfuß und steigt andererseits nach oben auf und bedeckt dabei die
obere Seite des Schienenfußes. Zweckmäßigerweise füllt man eine derartige Menge des
Dämmstoff-Reaktionsgemisches ein, daß es nach dem Ausreagieren vertikal bis zu dem
Bereich aufgestiegen und gelangt ist, zu dem das zuvor engebrachte Dämmstoff-Reaktionsgemisch
"herabreicht".
[0023] Als Dämmstoff-Reaktionsgemisch kann man jedes bekannte Mehrkomponenten-Reaktionsgemisch
einsetzen, welches in der Lage ist, einen zelligen oder nicht-zelligen Kunststoff
zu bilden. Vorzugsweise setzt man ein Zweikomponenten-Polyurethan-Reaktionsgemisch
ein. Die Vorteile derartiger Reaktionsgemische sind in der eingangs genannten DE 19
627 468.0 beschrieben, worauf hiermit verwiesen wird.
[0024] Nach einer weiteren, insbesondere bevorzugten Ausführungsform ist die Befestigungsvorrichtung
in etwa haubenförmig oder hutzenförmig ausgestaltet. Das Schalungsblech weist dann
zweckmäßigerweise einen Bereich auf, der in etwa ähnlich haubenförmig oder hutzenförmig
ausgestaltet ist, so daß dieser Bereich auf die Befestigungsvorrichtung aufgesetzt
werden kann. Mit anderen Worten, der geschilderte Bereich des Schalungsbleches stellt
eine Art Hohlraum oder eine Art Ausnehmung dar, in den bzw. in die die Befestigungsvorrichtung
eingesetzt bzw. dort aufgenommen werden kann und sich eine Art Stapel aus der Befestigungsvorrichtung
und dem entsprechend geformten Bereich des Schalungsbleches bildet. Dadurch wird erreicht,
daß das Schalungsblech sich nicht in Richtung der Schiene verschieben kann. Das Schalungsblech
wird somit in Längsrichtung ortsfest gehaltert. Zur Montage muß das Schalungsblech
lediglich mit dem Bereich, der formentsprechend zu der Befestigungsvorrichtung ausgeformt
ist, auf letztere aufgesetzt werden. Auf die genaue Ausgestaltung dieser Haubenform
bzw. Hutzenform kommt es dabei nicht an.
[0025] Vorzugsweise ist oben auf der Befestigungsvorrichtung ein sich nach oben erstreckender,
insbesondere pylonartiger Vorsprung vorhanden. Das Schalungsblech weist dann in dem
zur Befestigungsvorrichtung formentsprechend ausgeformten Bereich eine Aufnahme oder
auch nur ein Loch auf, in die sich dieser Vorsprung erstreckt oder durch das der Vorsprung
hindurchragt. Dieser Vorsprung stellt eine Art Führung dar, durch den das Aufsetzen
des Schalungsbleches erleichtert wird. Zudem wird eine Verschiebung des Schalungsbleches
bezüglich der Befestigungsvorrichtung noch wirksamer verhindert.
[0026] Wird eine Befestigungsvorrichtung der zuletzt beschriebenen Art und das dazugehörige
Schalungsblech zum Einsatz gebracht, dann wird zusätzlich mindestens ein Formkörperblock
verwendet, der auf der der Schiene gegenüberliegenden Seite derart geformt ist, daß
er an das Schalungsblech anlegbar ist. Die Kontur dieser Seite des Formkörperblockes
entspricht somit in etwa der Kontur des Schalungsbleches, so daß an der Berührungsfläche
eine Abdichtung erzielt wird. Das Schalungsblech kann mit diesem Formkörperblock auf
beliebige Art und Weise verbunden werden. Eine derartige Möglichkeit ist beispielsweise,
daß man von außen durch das Schalungsblech hindurch in den Formkörperblock einen Bolzen
oder eine Niete schießt. Der Formkörperblock ist dabei insbesondere aus einem Polyurethanmaterial
bzw. Polyurethanschaum gefertigt. Auch eine Befestigung mit einem Tacker ist möglich.
[0027] Der Formkörper kann auch als Abstandhalter bezeichnet werden und ist zweckmäßigerweise
auf den Schienenfuß seitlich aufsteckbar.
[0028] Das Schalungsblech des erfindungsgemäßen Schalungssystems besteht im Grunde genommen
aus mehreren Schalungsblechelementen. Sind nun zwei derartige Schalungsblechelemente
mit jeweils einem Bereich der oben beschriebenen Art ausgerüstet und jeweils auf einen
benachbarten Verbundanker bzw. die dort bereits angebrachte Befestigungsvorrichtung
aufgesetzt, dann ist die Länge dieser Schalungsblechelemente derart bemessen, daß
sie sich in Längsrichtung überlappen. Das Ausmaß der Überlappung hängt dann davon
ab, ob diese Schalungsblechelemente auf einem geraden Abschnitt oder in einem Kurvenbereich
angeordnet sind. Es versteht sich von selbst, daß die Überlappung großer ist, wenn
die Schalungsblechelemente im Kurveninnenbereich angeordnet sind, während die Überlappung
im Kurvenaußenbereich natürlich geringer ist. Somit können diese Schalungsblechelemente
für Gleise unterschiedlichster Radien eingesetzt werden.
[0029] Die Anzahl der neben den Befestigungsvorrichtungen eingesetzten Formkörperblöcke
bzw. Abstandhalter ist beliebig wählbar und hängt u.a. von den Radien der Gleise ab.
Auf einem geraden Abschnitt sind weniger derartige Formkörperblöcke erforderlich als
in einer engen Kurve.
[0030] Neben den Schalungsblechelementen mit einer wie oben beschriebenen Befestigungsvorrichtung
können in denjenigen Abschnitten, in denen sich keine Verankerungspunkte befinden,
auch Schalungsblechelemente eingesetzt werden, die keine wie oben beschriebenen Bereiche
aufweisen oder die ein Loch oder eine Aussparung besitzen, so daß sie auf eine Spurstange
aufgesetzt werden können.
[0031] Wie oben dargelegt, besteht das Schalungsblech aus mehreren Schalungsblechelementen.
Der Einfachheit halber werden im Rahmen der vorliegenden Unterlagen die verschiedenen
Schalungsblechelemente immer als Schalungsbleche bezeichnet.
[0032] Aufgrund des oben Gesagten sollte auch klar sein, daß es im Prinzip zwei Arten von
Formkörperblöcken gibt, nämlich einer Art, die auf diejenige Seite der Schiene angelegt
wird, auf der sich die Rille befindet. Die andere Art wird auf die gegenüberliegende
Seite der Schiene angebracht. Diese beiden Arten von Formkörperblöcken unterscheiden
sich dann durch ihren Einsatzort. Werden sie auf einen Verbundanker aufgesetzt, dann
besitzen sie die geschilderte Ausnehmung. Werden sie auf die Spurstange aufgesetzt,
dann müssen sie einen Durchbruch oder ein Loch aufweisen. Werden sie im Bereich zwischen
den Verbundankern und den Spurstangen eingesetzt, dann benötigen sie natürlich weder
eine Ausnehmung zur Aufnahme der Verbundanker noch ein Loch oder ähnliches zum Durchführen
der Spurstange.
[0033] Gestaltet man die nicht im Bereich der Verbundanker und Spurstangen eingesetzten
Formblöcke derart aus, daß sie zwar auf den Schienenfuß aufsetzbar oder gegebenenfalls
seitlich darauf aufsteckbar sind, sich jedoch nach oben nur soweit erstrecken, daß
ihr oberer Rand unterhalb des Rillenbereiches der Schiene zu liegen kommt, dann kann
man auf beiden Seiten der Schiene identische Formkörperblöcke einsetzen, da sich die
beiden Seitenkonturen der Schiene im unteren Bereich nicht unterscheiden. Im einfachsten
Fall stellen derartige Formkörper somit Abstandshalter für das Schalungsblech dar,
die am Schienenfuß befestigt werden.
[0034] Bedingt dadurch, das das Schalungsblech über die Befestigungsvorrichtungen bzw. die
Formkörperblöcke auf der gleichen Höhe wie der Schienenfuß verläuft, hat auch der
untere Rand des Schalungsbleches in etwa den gleichen Abstand von dem Unterbau wie
der Schienenfuß, auf dem die Schiene verlegt ist. Bei diesem Unterbau kann es sich
um eine Tragplatte oder um ein Grundträgerelement handeln. Dieser Unterbau ist jedoch
häufig nicht eben, während die Schiene möglichst eben und gleichmäßig verlegt werden
muß. Dazu wird die Schiene entsprechend den Erfordernissen ausgerichtet, was dazu
führt, daß der Schienenfuß unterschiedlich zum Unterbau beabstandet ist. Um nun zu
verhindern, daß das Einbettungsmaterial bei derartigen Unebenheiten unter dem unteren
Rand des Schalungsbleches hinausläuft, ist zweckmäßigerweise ein weiteres, im Schnitt
im wesentlichen winkeliges Schalungsblech vorhanden, dessen einer Schenkel auf der
Tragplatte bzw. dem Unterbau befestigt wird und dort aufliegt und dessen anderer Schenkel
sich ausgehend von der Tragplatte bzw. dem Unterbau in etwa senkrecht nach oben erstreckt.
Dieses weitere Schalungsblech wird parallel zu dem "eigentlichen'' Schalungsblech
sowie möglichst daran anliegend oder in der Nähe davon verlaufend, verlegt. Auch dieses
weitere Schalungsblech besteht zweckmäßigerweise aus mehreren Elementen, um dem Umstand
Rechnung zu tragen, daß die Schiene mit Verbundankern verlegt und gegebenenfalls auch
Spurstangen aufweist und somit in den Bereichen dazwischen angeordnet werden kann.
[0035] Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zum zumindest teilweisen Einbetten
einer Schiene für Schienenfahrzeuge gemäß der Lehre der Ansprüche und der obigen Ausführungen.
[0036] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Die Figuren zeigen
zwei bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Schalungssystems zum Einbetten
einer Rillenschiene. Es ist für einen Fachmann jedoch ohne weiteres möglich, das näher
erläuterte Schalungssystem auch zum Einbetten einer "üblichen" Eisenbahnschiene einzusetzen
und gegebenenfalls zu adaptieren.
[0037] Von den Figuren zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch eine Rillenschiene 1 mit zwei im Bereich eines Verbundankers
daran angelegten Formkörpern,
- Fig. 2
- zwei Rillenschienen eines Straßenbahngleises mit dem zu dessen Einbettung eingesetzten,
erfindungsgemäßen Schalungssystem (nicht vollständig) in Explosionsdarstellung,
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht eines ersten Formkörperblockes,
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht eines weiteren Formkörperblockes, der im Bereich eines
Verbundankers eingesetzt wird, und
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht eines dritten Formkörperblockes, der im Bereich einer
Spurstange eingesetzt wird,
- Fig. 6
- eine der Fig. 2 analoge Ansicht einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Schalungssystems,
- Fig. 7
- eine perspektivische Ansicht einer Befestigungsvorrichtung,
- Fig. 8
- eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Schalungsbleches mit einem Bereich, der mit der in der Fig. 7 gezeigten Befestigungsvorrichtung
zusammenwirkt
- Fig. 9
- eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines Formkörperblockes,
- Fig. 10
- eine perspektivische Ansicht eines Schalungsbleches, das im Bereich einer Spurstange
eingesetzt wird,
- Fig. 11
- eine perspektivische Ansicht eines weiteren Schalungsbleches,
- Fig. 12
- eine perspektivische Ansicht eines Verbindungsstückes und
- Fig. 13
- eine perspektivische Ansicht eines auf die in der Fig. 9 gezeigten Formkörperblock
aufsetzbaren Endstückes.
[0038] Die erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schalungssystem ist in einer Zusammenschau
in perspektivischer Explosionsdarstellung in der Fig. 2 gezeigt, wobei Teile des Schalungssystemes
der Deutlichkeit halber weggelassen sind. Das dort dargestellte Gleis besteht aus
einer vorderen Rillenschiene 1 und einer hinteren Rillenschiene 1' und einer Spurstange
4. Der Unterbau bzw. die Tragplatte für dieses Gleis ist nicht dargestellt.
[0039] Im Bereich der Verbundanker 3 wird beim Verlegen des erfindungsgemäßen Schalungssystems
jeweils ein Formkörper 2'' an die vordere Schiene 1 angelegt. An die Rückseite bzw.
Innenseite der vorderen Schiene 1 ist ein weiterer Formkörperblock 2'' angelegt. Innsenseitig
wird außerdem im Bereich der Spurstange 4 ein zusätzlicher Formkörper 2' an die Schiene
angelegt.
[0040] Allen Formkörpern 2' bzw. 2'' ist gemeinsam, daß sie an ihrer zu der dazugehörigen
Schiene 1 zeigenden Seite entsprechend der Seitenkontur der einzubettenden Schiene
1 geformt ist und somit daran anlegbar sind. Wie insbesondere aus der Fig. 1 ersichtlich
ist, besitzt dazu der dort gezeigte rechte Formkörperblock 2'' eine solche Form, daß
er an einer Seite 24 an diejenige Seite der Rillenschiene 1 anlegbar ist, auf der
sich die Rille 5 befindet. Mit anderen Worten, der rechte Formkörperblock 2'' in der
Fig. 1 ist an einer Seite formkomplementär zur Außenform der rillenseitigen Seite
der Rillenschiene 1 ausgebildet. Der linke und somit gegenüberliegende Formkörper
2'' ist an einer Seite 24 derart ausgestaltet, daß er an die der Rille 5 gegenüberliegende
Seite der Rillenschiene 1 anlegbar und somit dazu formkomplementär ausgestaltet ist.
Bei diesen Formkörperblöcken 2', 2'' handelt es sich dabei um vorgefertigte PU-Formteile.
[0041] Um nun die Schiene 1 bzw. 1' (man vergleiche Fig. 2) in ein Dämmstoff-Reaktionsgemisch
einbetten zu können, werden die Formkörperblöcke 2' und 2'' an die Schienen 1 und
1' seitlich angelegt. Bei dem in der Fig. 2 gezeigten Beispiel werden dabei außen
von dem aus den Schienen 1 und 1' bestehenden Gleis jeweils im Bereich der Ankerpunkte
3 ein Formkörperblock 2'' an die Schienen 1 und 1' angelegt. Im Bereich zwischen den
beiden Schienen 1 und 1' werden nicht nur Formkörperblöcke 2'' im Bereich der Ankerpunkte
3 sondern auch zusätzliche Formkörperblöcke 2' im Bereich der Spurstange 4 an die
Schienen 1 und 1' angelegt; die Ausgestaltung der verschiedenen Formkörperblöcke ist
weiter unten beschrieben.
[0042] Danach werden Schalungsbleche 6 zwischen jeweils zwei Formkörperblöcke 2' bzw. 2''
angeordnet. In der Fig. 2 sind aus Gründen der besseren Darstellbarkeit die Schalungsbleche
für die äußere Seite der unteren Schiene 1 und für die innere Seite der oberen Schiene
1' weggelassen.
[0043] Das untere, weggelassene Schalungsblech für die Außenseite der Schiene 1 würde sich
somit von einem im Bereich eines Verbundankers 3 angeordneten Formkörperblockes 2''
bis zum nächsten Formkörperblock 2'' erstrecken, der ebenfalls im Bereich eines Verbundankers
3 angeordnet ist.
[0044] Die Schalungsbleche 6 für die Innenseite der unteren Schiene 1' besitzen nur die
Hälfte der Länge des äußeren Schalungsbleches und erstrecken sich somit von einem
im Bereich eines Ankerpunktes 3 angeordneten Formkörperblock 2'' bis zum nächsten
Formkörperblock 2' der jedoch im Bereich der Spurstange 4 angeordnet ist. Das nächste
Schalungsblech 6 erstreckt sich dann von dem Formkörperblock 2' im Bereich der Spurstange
4 bis zum nächsten Formkörperblock 2'' im Bereich des nächsten Verbundankers 3. Die
Schalungsbleche 6 sind dabei quasi zwischen den Formkörperblöcken eingespannt und
in den nachstehend näher beschriebenen Schlitzen in den Formkörpern gehaltert.
[0045] Durch die Formkörperblöcke 2', 2'' wird zwischen diesen im Zusammenwirken mit den
Schienen 1, 1' und der seitlich davon, jedoch beabstandet verlaufenden Schalung eine
nach oben hin offene Kammer gebildet, die mit dem Dämmstoff-Reaktionsgemisch ausgefüllt
werden kann.
[0046] Der im Bereich eines Verbundankers 3 eingesetzte rillenseitige bzw. innenseitige
Formkörperblock 2'' ist in der Fig. 4 näher dargestellt. Um den Verbundanker 3 aufnehmen
zu können, besitzt dieser Formkörperblock 2'' eine Ausnehmung 8. Gleiches gilt natürlich
auch für die auf der Rille 5 abgewandten Seite angebrachten, im Bereich der Verbundanker
eingesetzen Formkörperblöcke 2''.
[0047] Der Formkörperblock 2'' besitzt zwei Schlitze 9, die von oben nach unten durchgängig
sind und diagonal verlaufen, in der Fig. 1 von rechts oben nach links unten durch
den in etwa quaderförmigen Formkörperblock 2''. Diese Schlitze 9 enden jedoch in Horizontalrichtung
tot und sind somit nicht durchgängig. Diese Schlitze 9 sind in Horizontalrichtung
und somit in Schienenrichtung fluchtend ausgerichtet; zwischen ihnen befindet sich
ein Steg 23, der die durch diese beiden Schlitze 9 gebildeten Hälften des Formkörperblockes
2 verbindet. Entsprechendes gilt analog für die Formkörperblöcke 2'', die auf der
anderen Seite der Schiene 1 engesetzt sind.
[0048] Der in der Fig. 4 gezeigte Formkörperblock 2'' ist beidseitig von der Ausnehmung
8 mit einer Kralle 11 versehen, die im rückwärtigen und somit der Schiene 1 gegenüberliegenden
Bereich unten am Formkörperblock 2'' ausgebildet ist und sich parallel zur Rückseite
26 nach unten erstreckt und dann rechtwinklig in Horizontalrichtung abgewinkelt ist.
Diese Kralle 11 ist dabei in den Formkörperblock 2'' eingelassen. Der Formkörperblock
2'' ist mit Hilfe dieser Kralle 11 seitlich auf den Seitenrand des Schienenfußes 7
aufschiebbar und wird dadurch daran befestigt bzw. gehaltert. Diese Kralle 11 ist
in der Fig. 1 auf der rechten Seite mit strichpunktierten Linien dargestellt.
[0049] Der in der Fig. 1 gezeigte Schnitt entspricht dabei der Linie A-A in der Fig. 4.
[0050] Die im Bereich der Verbundanker 3 eingesetzten Formkörperblöcke 2'' unterscheiden
sich somit lediglich dadurch, daß ihre schienenzugewandte Seite 24 im Falle des innenseitig
angebrachten Formkörperblokkes 2'' entsprechend der rillenseitigen Seite der Schiene
1 bzw. 1' ausgestattet ist, während sie bei außenseitiger Anbringung entsprechend
der der Rille 5 gegenüberliegenden Seite der Schiene 1 bzw. 1' ausgebildet ist
[0051] In die Schlitze 9 des Formkörperblockes 2' sind im zusammengebauten Zustand die freien
Enden von zwei Schalungsblechen 6 eingesetzt. Dies ist besser aus der Fig. 3 ersichtlich,
die einen Formkörperblock 2' zeigt, der in einem Schienenbereich einsetzbar ist, in
dem sich weder ein Verbundanker 3 noch eine Spurstange 4 befindet. Der in der Fig.
3 gezeigte Formkörperblock 2' könnte beispielsweise auf der der Spurstange 4 gegenüberliegenden
Seite der Schiene 1' der Fig. 2 eingesetzt werden. In diesem Falle würde das in der
Fig. 2 oben links gezeigte, sich von einem Verbundanker 3 zum nächsten erstreckende
Schalungsblech 6 durch zwei Schalungsbleche halber Länge ersetzt werden können.
[0052] Ein weiterer Formkörperblock 2' mit zwei Schlitzen 9 und zwei Krallen 11 ist in der
Fig. 5 gezeigt. Dieser entspricht im wesentlichen dem in der Fig. 4 gezeigten Formkörperblock
2'. Der Unterschied besteht darin, daß der in der Fig. 5 gezeigte Formkörperblock
2' eine Ausnehmung 8' zur Aufnahme einer Spurstange besitzt. Unterhalb dieser Ausnehmung
8' ist der Formkörperblock 2' durchtrennt, damit er an dieser Stelle aufgeweitet und
auf die eine Spurstange 11 aufgeschoben werden kann, bis die Spurstange 4 in der Ausnehmung
8' zu liegen kommt.
[0053] Ein Schnitt durch eine Schiene 1 mit daran im Bereich von Verbundankern angelegten
Formkörperblöcken 2'' ist - wie bereits dargelegt - in der Fig. 1 gezeigt.
[0054] In der Fig. 1 sind die durch die Formkörperblöcke 2'' gehalterten Schalungsbleche
6 mit strichpunktierten Linien dargestellt, denn der Schnitt verläuft nicht durch
die Schalungsbleche 6 sondern gemäß der Linie A-A der Fig. 4. So stellt Fig. 1 bezüglich
der Schalungsbleche 6 eine Art Aufsicht dar.
[0055] Die Schalungsbleche 6 beginnen bzw. erstrecken sich ausgehend von dem Eckbereich,
an dem der Steg 10 und der Fuß 7 aneinandertreffen, schräg diagonal nach rechts bzw.
links oben. Dieser untere Abschnitt wird als Abschnitt 6a bezeichnet. Die Schalungsbleche
6 sind dann auf Höhe des Schienenkopfes 12 zu diesem Schienenkopf 12 hin abgewinkelt
und verlaufen in diesem zweiten Abschnitt 6b fast horizontal bzw. leicht von der Horizontalen
weggeneigt bis an den Rand des Schienenkopfes 12. In diesem zweiten Abschnitt 6b ist
mindestens ein durchgehendes Loch 13 (man vergleiche auch Fig. 3) vorhanden, durch
das Dämmstoff-Reaktionsgemisch in die Kammer 14, die in diesem Fall eine Art Hohlraum
darstellt, eingefüllt werden kann. Beim Ausreagieren wird diese Kammer 14 ausgefüllt;
überschüssiges Material kann durch die Löcher 13 nach außen gelangen. Dadurch wird
die Schiene von dem Eckbereich Steg 10/Schienenfuß 7 bis zum Schienenkopf 12 eingebettet.
[0056] Der Abschnitt 6a des Schalungsbleches 6 muß dabei nicht gradlinig (bezogen auf den
Querschnitt) verlaufen, sondern kann auch der seitlichen Kontur der Schiene 1 mehr
oder weniger folgen. Zudem muß das Schalungsblech 6 nicht unbedingt in den geschilderten
Eckbereich ''münden''. Vielmehr kann der untere Rand 6c des Schalungsbleches auch
zum Seitenrand des Fußes 7 und somit näher an den Verbundanker 3 heranrücken.
[0057] Durch diese Form des Schalungsbleches und durch die erfindungsgemäß eingesetzten
Formkörperblöcke wird der Innenraum der auszufüllenden Kammer möglichst gering gehalten,
was zu einer Materialersparnis führt. Die Schalungsbleche erstrecken sich dabei ausgehend
von einem Formkörperblock 2'' bzw. 2' zum nächsten bzw. sind zwischen diesen eingespannt.
[0058] Die Schiene 1 ist in der Fig. 1 mit Verbundankern 3 auf einer Tragplatte befestigt.
Die Verbundanker 3 besitzen eine Gewindestange 16, auf die eine Mutter 17 aufgeschraubt
ist, die mittels einer Klemmplatte 18 und einer klauenartigen Zwischenlage 19 den
Schienenfuß 7 auf der Tragplatte 15 befestigt. Dazwischen ist eine Kunststoffpreßplatte
20 angeordnet. Dieser Aufbau ist üblicher Natur. Um die Schiene 1 hinsichtlich der
Höhe 21 justieren zu können, sind in der Fig. 1 Zwischenschichten angedeutet.
[0059] Wünscht man nun auch den oberen Bereich des Schienenfußes 7 und den Bereich darunter
in ein Dämmstoff-Reaktionsgemisch einzubetten, dann sieht man ein weiteres Schalungsblech
25 vor, das bei der in der Fig. 1 gezeigten Ausführungsform aus einem Winkelblech
besteht. Ein Schenkel 27 des Winkelbleches 25 liegt auf der Tragplatte 15 auf und
wird auf geeignete Weise damit verbunden bzw. daran befestigt. Der andere Schenkel
28 erstreckt sich in etwa senkrecht nach oben, und zwar je nachdem, welche Höhenjustierung
gewählt wurde. Die obere Position des zweiten Schalungsbleches 25 bzw. dieses Winkelbleches
ist in der Fig. 1 mit gestrichelten Linien gezeigt.
[0060] Nachdem die Kammer 14 auf die oben beschriebene Weise mit dem Dämmstoff-Reaktionsgemisch
gefüllt wurde, werden die Schalungsbleche 6 vorzugsweise entfernt. Danach wird in
den Zwischenraum zwischen dem zweiten Schalungsblech 25 und der Schiene weiteres Dämmstoff-Reaktionsgemisch
eingefüllt, das dann den Schienenfuß 7 einbettet. Zweckmäßigerweise wird eine solche
Menge Dämmstoff-Reaktionsgemisch eingefüllt, daß der gebildete Kunststoff bzw. Kunststoffschaum
höhenmäßig bis an die bereits vorher gefertigte Einbettung heranreicht und somit die
Schiene 1 im unteren Bereich vollständig eingebettet ist. Dabei gelangt dann natürlich
Dämmstoff-Reaktionsgemisch auch in die Ausnehmung 8 (man vergleiche Fig. 4) zur Aufnahme
der Verbundanker 3 und schließt diese mehr oder weniger ein. Der entsprechende Kunststoff
bzw. Kunststoffschaum ist in der Fig. 1 mit 22 bezeichnet.
[0061] Der Aufbau der Explosionsdarstellung in der Fig. 6 einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Schalungssystems entspricht im wesentlichen dem in der Fig.
2 gezeigten Aufbau. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind auch hier nur die Teile
des erfindungsgemäßen Schalungssystems dargestellt, die sich auf einer Seite der Schiene
1 bzw. 1' befinden.
[0062] Auf die Verbundanker 3 werden Befestigungsvorrichtungen 2 aufgesetzt, die haubenartig
oder hutzenartig geformt sind und in der Fig. 7 genauer dargestellt sind. Diese Befestigungsvorrichtung
2 ist mit ihrem Rand 40 auf den Schienenfuß 7 auflegbar und mit ihrem Rand 41 seitlich
senkrecht an den Schienenfuß anlegbar. Ausgehend von der Basis 42 erstreckt sich ein
nach oben ragender pylonartiger Vorsprung 9'' mit einer kreisförmigen Grundfläche,
deren Durchmesser sich nach oben hin reduziert. In der Seitenwand 44 sind nach innen
ragende Fixierungen 43 ausgeformt, die beim Aufsetzen auf den Verbundanker auf der
Kunststoffpreßplatte 20 (man vergleiche Fig.1) zu liegen kommen und die Befestigungsvorrichtung
dort abstützen. Der Verbundanker 3 kommt dann im Inneren der Befestigungsvorrichtung
2 zu liegen, welche auf letzteren quasi aufgestülpt ist.
[0063] Auf diese Befestigungsvorrichtung 2 wird das in der Fig. 8 gezeigte Schalungsblech
6 derart aufgesetzt, daß dessen Bereich 31 auf der Befestigungsvorrichtung 2 zu liegen
kommt. Der Bereich 31 ist dazu formentsprechend ausgeformt und besitzt ein Loch 32,
durch das der Vorsprung 9'' im zusammengebauten Zustand hindurchragt.
[0064] Das Schalungsblech 6 weist beginnend am Boden einen etwa senkrechten Bereich 46 auf,
der oben in einen schräg nach links oben (von links aus in der Fig. 8 betrachtet)
sich erstreckenden Bereich 47 übergeht. Daran schließt sich wieder ein senkrechter
Bereich 48 an, der oben in einen schräg nach rechts verlaufenden Bereich 49 übergeht,
der wiederum in einen senkrechten Bereich 50 übergeht. Das Schalungsblech 6 ist dadurch
derart geformt, daß es in grober Annäherung in etwa dem seitlichen Schienenkonturverlauf
folgt. Das Schalungsblech 6 weist zudem Verstärkungsrippen 51 auf. Dieses Schalungsblech
6 ist einstükkig spritzgeformt und besteht aus einem Kunststoff. Die Verstärkungsrippen
51 sind dabei "innen hohl".
[0065] Die Kontur des Schalungsbleches 6 ist dabei derart, daß sie an den in der Fig. 9
gezeigten Formkörperblock 2' an dessen Seite 30 anlegbar ist. Mit anderen Worten,
die Seite 30 des Formkörperblockes 2' ist komplementär geformt zu der zur Schiene
zeigenden Seite des Schalungsbleches 6.
[0066] Der Formkörperblock 2 ist auf der Seite 24, welche der Seite 30 gegenüberliegt, derart
geformt bzw. konturiert, daß der untere Abschnitt dieser Seite 24 auf den Schienenfuß
7 auflegbar und der obere Abschnitt dieser Seite 24 an den Steg 10 der Schiene 1 bzw.
1' anlegbar ist. Nach unten hin besitzt der Formkörperblock 2' einen winkligen Ansatz
39, so daß der Schienenfuß 7 mit seinem freien Rand in den dort gebildeten Zwischenraum
38 eingeschoben werden kann. Oben besitzt der Formkörperblock 2' eine sich im eingebauten
Zustand parallel zur Schiene 1 erstreckenden, nach oben hin offene Nut 37.
[0067] Der in der Fig. 9 gezeigte Formkörperblock 2' dient zur Befestigung des Schalungsbleches
6 (man vergleiche Fig. 6) mit der Schiene 1 bzw. 1' in dem zwischen den Verbundankern
3 liegenden Abschnitt. Die Anzahl der eingesetzten Formkörperblöcke kann dabei beliebig
und je nach Bedürfnis erfolgen.
[0068] Außen an dem Schalungsblech 6 wird ein weiteres, winkliges Schalungsblech 25 angebracht,
das in der Fig. 11 näher gezeigt ist. Der untere Schenkel 27 wird dabei auf dem Unterbau
bzw. der Tragplatte befestigt, während sich der andere Schenke 28 von dort aus in
etwa senkrecht nach oben erstreckt. Genau genommen besteht dieses weitere Schalungsblech
25 aus mehreren, nacheinander angeordneten Schalungsblechelementen, die im Bereich
der Verbundanker 3 mittels in der Fig. 12 näher gezeigten Verbindungselementen 36
verbunden werden.
[0069] In die Nut 37 der Formkörperblöcke 2' gemäß der Fig. 9 kann das in der Fig. 13 gezeigten
Endstück mit seinem im Schnitt in etwa halbkreisförmigen Vorsprung 34 eingesetzt werden.
Die Seitenkante 33 ist dabei derart ausgestaltet, daß dieses Endstück 35 entweder
an die dazugehörige Seite der Schiene anlegbar ist. Auch dieses Endstück kann ebenso
wie der Formkörperblock 2' aus PU gefertigt sein.
[0070] Bei dieser Schalung handelt es sich um eine verlorene Schalung bzw. ein verlorenes
Schalungssystem, denn alle Teile dieses Schalungssystems können an Ort und Stelle
verbleiben und später zusammen mit dem Polyurethan in Beton und/oder Asphalt eingegossen
werden.
[0071] Mit dem erfindungsgemäßen Schalungssystem kann eine Einbettung hergestellt werden,
die Schwingungen für Rad und Schiene dämpft, auftretende Lasten verteilt, die Laufgeräusche
und den Körperschall reduziert sowie die Oberfläche abdichtet und die Schiene und
den Untergrund vor Feuchtigkeit schützt. Das Schalungssystem stellt eine Begrenzung
der noch freistehenden Schiene zu dem später einzubringenden Beton und Asphaltflächen
dar.
1. Schalungssystem zur Herstellung einer zumindest teilweisen Einbettung einer Schiene
für Schienenfahrzeuge, insbesondere einer Rillenschiene (1,1') für eine Straßenbahn,
in ein Dämmstoff-Reaktionsgemisch und dem sich daraus bildenden Kunststoff bzw. Kunststoffschaum
mit einem sich seitlich der Schiene (1,1') sowie zumindest im wesentlichen parallel
dazu erstreckenden Schalungsblech (6), wobei die Schiene (1,1') auf einem Unterbau
auf per se bekannte Weise mit Hilfe von Verbundankern (3) befestigt ist gekennzeichnet durch
eine auf den Schienenfuß (7) im Bereich der Verbundanker (3) aufsetzbare Befestigungsvorrichtung
(2) für das Schalungsblech (6) und
einen Formkörperblock (2'), der an einer seiner Seiten (24) entsprechend der Seitenkontur
der einzubettenden Schiene (1,1') derart geformt ist, daß er auf den Schienenfuß (7)
und insbesondere auch zumindest im unteren Bereich an den Steg (10) der Schiene (1,1')
anlegbar ist und das Schalungsblech (6) haltern kann.
2. Schalungssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei der Befestigungvorrichtung (2) ebenfalls um einen Formkörperblock
(2'') handelt, der eine Ausnehmung (8,8') zur Aufnahme des Verbundankers (3) der Schiene
(1,1') besitzt.
3. Schalungssystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Formkörperblock (2',2'') mindestens einen Schlitz (9) besitzt, in den das
Schalungsblech (6) eingeschoben werden kann.
4. Schalungssystem nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlitz (9) zur Aufnahme eines freien Endes des Schalungsbleches (6) ausgebildet
ist und insbesondere in horizontaler Richtung tot endet.
5. Schalungssystem nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Formkörperblock (2',2'') zwei Schlitze (9) besitzt, die in Schienenrichtung
tot enden sowie in etwa fluchtend ausgerichtet sind.
6. Schalungssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Befestigungsvorrichtung (2) in etwa haubenförmig oder hutzenförmig ausgestaltet
ist und
daß das Schalungsblech (6) einen Bereich (31) aufweist, der in etwa ähnlich haubenförmig
oder hutzenförmig ausgestaltet ist, so daß dieser Bereich (31) auf die Befestigungsvorrichtung
aufgesetzt werden kann.
7. Schalungssystem nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß oben auf der Befestigungsvorrichtung (2) ein sich nach oben erstreckender, insbesondere
pylonartiger Vorsprung (29) vorhanden ist und
daß das Schalungsblech (6) in dem Bereich (31) eine Aufnahme oder ein Loch (32) besitzt.
in die sich Vorsprung (29) erstreckt oder durch das der Vorpsrung (29) hindurchragt.
8. Schalungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Formkörperblock (2',2'') auf der der Schiene (1,1') gegenüberliegenden Seite
(30) derart geformt ist, daß er an das Schalungsblech (6) anlegbar ist.
9. Schalungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Formkörperblock (2',2'') eine Vorrichtung zu seiner Befestigung an dem Schienenfuß
(7) aufweist.
10. Schalungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Formkörperblock (2',2'') aus dem gleichen Material wie der einbettende Kunststoff
bzw. Kunststoffschaum und insbesondere aus Polyurethan besteht.
11. Schalungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein weiteres, im Schnitt im wesentlichen winkeliges Schalungsblech (25) vorhanden
ist, dessen einer Schenkel (27) auf der Tragplatte (15) oder ähnlichem, auf der die
Schiene (1,1') befestigt ist, aufliegt und dessen anderer Schenkel (28) sich ausgehend
von der Tragplatte (15) oder ähnlichem in etwa senkrecht nach oben erstreckt und parallel
zum Schalungsblech (6) sowie daran anliegend oder in der Nähe davon verläuft.
12. Verfahren zum zumindest teilweisen Einbetten einer auf einer Tragplatte oder einem
Grundträgerelement mit Hilfe von Verbundankern befestigten Schiene für Schienenfahrzeuge,
insbesondere einer Rillenschiene für eine Straßenbahn, in ein Dämmstoff-Reaktionsgemisch
und dem sich daraus bildenden Kunststoff bzw. Kunststoffschaum, bei dem man seitlich
der Schiene eine sich zumindest im wesentlichen parallel dazu erstreckende Schalung
anbringt und das Dämmstoff-Reaktionsgemisch in dem Zwischenraum zwischen der Schalung
und der Schiene einbringt,
dadurch gekennzeichnet,
daß man auf den Schienenfuß im Bereich der Verbundanker aufsetzbare Befestigungsvorrichtungen
mit einer Halterungsvorrichtung für ein Schalungsblech und Formkörperblocke, die an
einer ihrer Seiten entsprechend der Seitenkontur der einzubettenden Schiene derart
geformt ist, daß sie auf den Schienenfuß und zumindest im unteren Bereich an den Steg
der Schiene anlegbar sind und das Schalungsblech haltern können, an die Schiene in
der gewünschten Menge und an dem gewünschten und/oder erforderlichen Ort anlegt und/oder
anbringt, dann mit dem oder den Schalungsblech(en) verbindet, weitere, im Schnitt
im wesentlichen winkelige Schalungsbleche, mit einem ihrer Schenkel auf der Tragplatte
oder ähnlichem, auf der die Schiene befestigt ist, anbringt und den anderern Schenkel
derart ausrichtet, daß er sich ausgehend von der Tragplatte oder ähnlichem in etwa
senkrecht nach oben erstreckt und parallel zum Schalungsblech sowie daran anliegend
oder in der Nähe davon verläuft, und anschließend das Dämmstoff-Reaktionsgemisch einbringt.