[0001] Die Erfindung betrifft einen Beschlag zum schwenkbaren Befestigen einer nach oben
zu öffnenden Klappe am Korpus eines Schrankes, mit einem an der Schrank-Seitenwand
zu befestigenden Montageteil und einem an der Klappe zu befestigenden Halteteil, die
über eine Gelenkhebelanordnung mit zur Schrank-Seitenwand rechtwinkelingen Gelenkachsen
miteinander verbunden sind, derart, daß die dem Schrankkorpus vorgelagerte Klappe
beim Öffnen eine sich vom Schrankkorpus abhebende Öffnungsbewegung ausführt, und mit
einer die Klappe in der Offenstellung und in der Schließstellung haltenden, Längsgestalt
aufweisenden Zugfedereinrichtung, deren Federkraft verstellbar ist, wobei die Zugfedereinrichtung
einerseits an einer am Montageteil angeordneten Federlagereinrichtung und andererseits
an einer an der Gelenkhebelanordnung oder am Halteteil angeordneten Federlagereinrichtung
gelenkig gelagert ist und beim Öffnen und Schließen der Klappe unter Verändern ihrer
Länge eine Schwenkbewegung mit der Federlagereinrichtung am Montageteil als Schwenkzentrum
ausführt.
[0002] Ein solcher Beschlag ist aus der DE 32 49 809 C2 bekannt. Bei diesem Beschlag weist
die Zugfedereinrichtung eine Schraubenfeder auf, deren eines Ende in axialer Gewindeverbindung
mit einer Federkraft-Stellschraube steht, die verdrehbar und gelenkig an der am Montageteil
angeordneten Federlagereinrichtung gelagert ist. Verdreht man die Stellschraube, verändert
sich die Länge der Schraubenfeder und somit die Federkraft, so daß die Federkraft
an das Gewicht der jeweilige Klappe angepaßt werden kann.
[0003] Die andere Federlagereinrichtung ist bei dem Beschlag nach der DE 32 49 809 C2 am
Halteteil angeordnet. Sie könnte sich jedoch auch an der Gelenkhebelanordnung befinden,
wie es beispielsweise aus dem einen Beschlag ohne Federkraftverstellung beschreibenden
DE-GM 296 16 978 hervorgeht.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, einen Beschlag
der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem sich die Federkraft in anderer Weise
als seither über einen verhältnismäßig weiten Bereich hinweg verstellen läßt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens eine der Federlagereinrichtungen
ortsveränderlich am Montageteil bzw. an der Gelenkhebelanordnung oder am Halteteil
angeordnet ist.
[0006] Verändert man die Position der jeweiligen Federlagereinrichtung, so erhält man ein
anderes Federverhalten. Auf diese Weise kann man nicht nur eine andere Federlänge,
sondern auch eine Richtungsänderung der Federeinrichtung erzielen, so daß sich eine
große Vielfalt von Einstellmöglichkeiten ergibt und eine Anpassung an das jeweilige
Klappengewicht erfolgen kann.
[0007] Wo sich die Orte befinden, in die sich die Federlagereinrichtung bringen läßt, hängt
vom jeweiligen Beschlagtyp und dessen Aufbau im einzelnen ab. Dies läßt sich vor Aufnahme
der Serienfertigung durch Versuche leicht ermitteln.
[0008] Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nun anhand der Zeichnung erläutert. Es
zeigen:
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Beschlag in Seitenansicht in Schließstellung, wobei der Beschlag
in einem Schrank montiert ist, von dem die Seitenwand, die Deckenwand und die von
dem Beschlag gehaltene Klappe strichpunktiert angedeutet sind, und
- Fig. 2
- die Anordnung nach Fig. 1 bei geöffneter Klappe.
[0010] Der Beschlag 1 dient zum schwenkbaren Befestigen einer nach oben zu öffnenden, frontseitigen
Klappe 2 am Korpus eines Möbelschranks, und zwar an dessen Seitenwand 3. In der Zeichnung
ist der Möbelschrank im zur Seitenwand 3 parallelen Vertikalschnitt angedeutet, so
daß außerdem noch die den Schrank oben abschließende Deckenwand 4 dargestellt ist.
[0011] Der Beschlag 1 wird schrankseitig im Bereich der Stirnseite 5 des Schrankkorpus im
oberen Eck und an der Klappe 2 in einer seitlich entsprechend weit außen liegenden
Lage befestigt. Zum Anbringen der Klappe 2 sind regelmäßig zwei solche Beschläge vorhanden,
die an einander gegenüberliegenden und das betreffende Schrankfach, das vorne durch
die Klappe 2 abgedeckt wird, seitlich begrenzenden Seitenwänden des Schrankes angeordnet
sind.
[0012] Der Beschlag 1 enthält ein üblicherweise plattenartiges Montageteil 6, das mit Hilfe
von der Übersichtlichkeit wegen ohne Bezugsziffern eingezeichneten Befestigungsschrauben
an der Innenseite der Schrank-Seitenwand 3 angeschraubt wird, und zwar im Bereich
des vorderen oberen Seitenwandecks (wenn hier und im folgenden von vorne gesprochen
wird, so ist damit die dem Schrankbenutzer und somit der Klappe 2 zugewandte Seite
gemeint). Der Beschlag 1 enthält ferner ein an der Innenseite der Klappe 2 zu befestigendes
Halteteil 7, das eine an der Klappe 2 zu befestigende Befestigungspartie 8 und eine
von der Befestigungspartie 8 zum Montageteil 6 hin abstehende Lagerpartie 9 aufweist.
Dabei handelt es sich im dargestellten Fall bei dem Halteteil 7 um eine winkelig gebogene
Metallplatte, deren einer Schenkel die Befestigungspartie 8 und deren anderer Schenkel
die Lagerpartie 9 bildet. Das in Höhenrichtung der Klappe längliche Gestalt aufweisende
Halteteil 7 wird mit seiner Befestigungspartie an die Klappe 2 angeschraubt.
[0013] Das Montageteil 6 und das Halteteil sind über eine Gelenkhebelanordnung miteinander
verbunden, wobei die auftretenden Gelenkachsen rechtwinkelig zum Montageteil 6, das
heißt rechtwinkelig zur Schrank-Seitenwand 3, gerichtet sind. Dabei ist die Anordnung
so getroffen, daß die in der Schließstellung der Korpus-Stirnseite 5 vorgelagerte
Klappe 2 beim Öffnen, das heißt, wenn die Klappe 2 in Richtung gemäß Pfeil 10 hochgeschwenkt
wird, eine sich von der Stirnseite 5 abhebende Öffnungsbewegung ausführt. Ferner ist
die Gelenkhebelanordnung so ausgebildet, daß der maximale Öffnungswinkel der Klappe
2 größer als 90° ist, so daß die Klappe im geöffneten Zustand nach vorne oben hin
schräggestellt ist. Der maximale Öffnungswinkel kann beispielsweise 135° erreichen.
In Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung könnte es sich jedoch auch um einen
Beschlag mit kleinerem Öffnungswinkel handeln.
[0014] Die Gelenkhebelanordnung des dargestellten Beschlags 1 enthält einen ersten wandseitigen
Gelenkhebel 11 und einen zweiten wandseitigen Gelenkhebel 12, die mit ihrem einen
Ende in Tiefenrichtung des Schrankes, das heißt in der Schließstellung rechtwinkelig
zur Klappe 2 nach hinten hin, mit Abstand zueinander jeweils über eine Gelenkachse
13 bzw. 14 am Montageteil 6 angelenkt sind. Dabei befindet sich die Gelenkachse 13
des ersten wandseitigen Gelenkhebels 11 vorne oben am Monatgeteil 6, während die Gelenkachse
14 des zweiten wandseitigen Gelenkhebels 12 weiter hinten und etwas weiter unten angeordnet
ist. Die beiden wandseitigen Gelenkhebel 11, 12 verlaufen zweckmäßigerweise im wesentlichen
parallel zueinander.
[0015] Die Gelenkhebelanordnung enthält ferner einen ersten klappenseitigen Gelenkhebel
15 und einen zweiten klappenseitigen Gelenkhebel 16, die mit ihrem einen Ende in Höhenrichtung
(hiermit wird auf die Schließstellung Bezug genommen) der Klappe 2 mit Abstand zueinander
über jeweils eine Gelenkachse 17 bzw. 18 an der Halteteil-Lagerpartie 9 angelenkt
sind. Die beiden genannten Gelenkachsen 17 und 18, über die die beiden klappenseitigen
Gelenkhebel 15, 16 mit der Halteteil-Lagerpartie 9 verbunden sind, sind in Höhenrichtung
der Klappe 2 im wesentlichen übereinander angeordnet, das heißt, bei montiertem Beschlag
1 befinden sie sich etwa in einem gleichen Abstand zur Innenseite der Klappe 2. Der
erste klappenseitige Gelenkhebel 15 ist oberhalb des zweiten klappenseitigen Gelenkhebels
16 angeordnet.
[0016] Der erste wandseitige Gelenkhebel 11 und der erste klappenseitige Gelenkhebel 15
überkreuzen sich und sind an der Kreuzungsstelle über eine Gelenkachse 19 gelenkig
miteinander verbunden. Bei dem ersten wandseitigen Gelenkhebel 11 und dem ersten klappenseitigen
Gelenkhebel 15 handelt es sich um zweiarmige Hebel, wobei das dem Halteteil 7 abgewandte
Ende des ersten klappenseitigen Gelenkhebels 15 über eine Gelenkachse 20 mit dem anderen
Ende des zweiten wandseitigen Gelenkhebels 12 und das dem Montageteil 6 abgewandte
Ende des ersten wandseitigen Gelenkhebels 11 über eine Gelenkachse 21 mit dem anderen
Ende des zweiten klappenseitigen Gelenkhebels 16 gelenkig verbunden ist.
[0017] Auf diese Weise werden zwei Gelenkvierecke gebildet, denen die Gelenkachse 19 an
der Kreuzungsstelle gemeinsam ist. Das eine Gelenkviereck wird also von den Gelenkachsen
17, 18, 19, 21 und das andere Gelenkviereck von den Gelenkachsen 13, 14, 19, 20 gebildet.
Die an der Gelenkachse 19 vorhandene Kreuzungsstelle ist so angeordnet, daß sie sich
bei der maximalen Offenstellung der Klappe 2 vor der Korpus-Stirnseite 5 befindet.
[0018] Mit Hilfe dieses Beschlags 1 kann man nicht nur eine sich beim Öffnen vom Schrankkorpus
abhebende Klappenbewegung, sondern auch einen solchen Bewegungsablauf der Klappe erhalten,
daß die obere Randkante 22 der Klappe 2 zu keiner Zeit nach oben hin über die Deckenwand
4 vorsteht.
[0019] Der dem Montageteil 6 zugewandte Hebelarm 23 des ersten wandseitigen Gelenkhebels
11 ist etwa gleich lang wie der zweite wandseitige Gelenkhebel 12, und der dem Halteteil
7 abgewandte Hebelarm 24 des ersten klappenseitigen Gelenkhebels 15 ist etwa gleich
lang wie der Abstand zwischen den beiden Gelenkachsen 13, 14 am Montageteil 6, so
daß die Gelenkachsen 13, 14, 19, 20 im wesentlichen ein Gelenkparallelogramm bilden.
Somit verlagert sich der erste klappenseitige Gelenkhebel 15 bei der Klappenbewegung
im wesentlichen unter Beibehaltung seiner Ausrichtung.
[0020] Die beiden wandseitigen Gelenkhebel 11, 12 verlaufen, ausgehend von ihrer am Montageteil
6 angeordneten Gelenkachse 13 bzw. 14, in der Schließstellung der Klappe 2 schräg
nach hinten unten und in der Offenstellung der Klappe 2 schräg nach vorne unten.
[0021] Des weiteren kann es bei dem dargestellten Beschlagtyp zweckmäßig sein, daß der Abstand
zwischen den beiden die klappenseitigen Gelenkhebel 15, 16 an der Halteteil-Lagerpartie
9 lagernden Gelenkachsen 17, 18 größer als der dem Montageteil 6 abgewandte Hebelarm
25 des ersten wandseitigen Gelenkhebels 11 ist. Ferner kann der zweite klappenseitige
Gelenkhebel 16 länger als der klappenseitige Hebelarm 26 des ersten klappenseitigen
Gelenkhebels 15 sein.
[0022] Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, verläuft der erste klappenseitige Gelenkhebel 15
in der maximalen Offenstellung der Klappe etwa in Klappen-Höhenrichtung, das heißt
in Verlängerung des Halteteils 7.
[0023] Die beiden endseitigen Gelenkachsen 17, 20 des ersten klappenseitigen Gelenkhebels
15 und die Gelenkachse 19 an der Kreuzungsstelle liegen im wesentlichen oder nahezu
auf einer geraden Linie. Auch die beiden endseitigen Gelenkachsen 13, 21 des ersten
wandseitigen Gelenkhebels und die Gelenkachse 19 an der Kreuzungsstelle können im
wesentlichen auf einer geraden Linie liegen.
[0024] Aus einem Vergleich der Fig. 1 und 2 ergibt sich, daß sich die an der Halteteil-Lagerpartie
9 angeordnete Gelenkachse 17 des ersten klappenseitigen Gelenkhebels 15 bei der Öffnungsbewegung
der Klappe 2 auf den zweiten klappenseitigen Gelenkhebel 16 zu bewegt.
[0025] Die Öffnungsbewegung der Klappe wird durch eine Anschlageinrichtung 27 begrenzt.
Beim Ausführungsbeispiel ist die Anschlageinrichtung 27 am Montageteil 6 angeordnet.
In der Offenstellung schlägt an der Anschlageinrichtung 27 ein Gelenkhebel, beim Ausführungsbeispiel
der Gelenkhebel 12, an. In Abwandlung des Ausführungsbeispiels könnte die Anschlageinrichtung
jedoch auch dadurch gebildet werden, daß in der Offenstellung zwei Gelenkhebel aneinander
zur Anlage gelangen. Die Anschlageinrichtung könnte ferner, falls der von der Klappe
in der Offenstellung eingenommene Öffnungswinkel veränderbar sein soll, verstellbar
sein.
[0026] Der Beschlag 1 enthält ferner eine die Klappe 2 in der Schließstellung und in der
Offenstellung haltende, Längsgestalt aufweisende Zugfedereinrichtung 28, die zweckmäßigerweise
von einer Schraubenfeder gebildet wird. Dabei ist die Zugfedereinrichtung 28 so angeordnet,
daß sie bei der Klappenbewegung in der Nähe der Schließstellung eine Totpunktlage
durchläuft. Beim Öffnen der Klappe 2 muß zunächst die von der Zugfedereinrichtung
28 ausgeübte, regelmäßig verhältnismäßig kleine Zuhaltekraft überwunden werden. Mach
Durchlaufen der Totpunktlage unterstützt die Zugfedereinrichtung 28 dann die weitere
Öffnungsbewegung und hält die Klappe in der Offenstellung.
[0027] Die Zugfedereinrichtung 28 ist einerseits an einer am Montageteil 6 angeordneten
Federlagereinrichtung 29 und andererseits an einer an der Gelenkhebelanordnung angeordneten
Federlagereinrichtung 30 gelenkig gelagert. Je nach den Erfordernissen und dem Beschlagtyp
könnte anstelle der an der Gelenkhebelanordnung angeordneten Federlagereinrichtung
30 auch eine am Halteteil angeordnete Federlagereinrichtung vorhanden sein, an der
die Zugfedereinrichtung andererseits gelagert wird. Beim Öffnen und Schließen der
Klappe 2 führt die Zugfedereinrichtung 28 unter Verändern ihrer Länge eine Schwenkbewegung
mit der Federlagereinrichtung 29 am Montageteil 6 als Schwenkzentrum aus. Die Zugfedereinrichtung
28 ist auf Zug vorgespannt, wobei sich zu Beginn der Öffnungsbewegung der Abstand
zwischen den beiden Federlagereinrichtungen 29, 30 vergrößert, bis die Totpunktlage
erreicht ist, wonach sich der Abstand wieder verkleinert, bis die Offenstellung erreicht
ist.
[0028] An der beschriebenen Gelenkhebelanordnung ist noch eine Kniehebelanordnung vorgesehen,
die der Zugfedereinrichtung 28 zugeordnet ist. Dabei wird die Kniehebelanordnung von
zwei an einer Knie-Gelenkachse 31 aneinander angelenkten Knie-Einzelhebeln 32, 33
gebildet. Das der Knie-Gelenkachse 31 entgegengesetzte Ende des einen Einzelhebels
32 ist an einer beim Verschwenken des Halteteils 7 im Raum wandernden Gelenkachse,
beim Ausführungsbeispiel an der den ersten klappenseitigen Gelenkhebel 15 mit dem
zweiten wandseitigen Gelenkhebel 12 verbindenden Gelenkachse 20 angelenkt, während
das der Knie-Gelenkachse 31 entgegengesetzte Ende des anderen Einzelhebels 33 an einer
ortsfest am Montageteil 6 angeordneten Gelenkachse 34 angelenkt ist.
[0029] Die Zugfedereinrichtung 28 ist einerseits über die Federlagereinrichtung 29 am Montageteil
6 und andererseits über die Federlagereinrichtung 30 an der Gelenkhebelanordnung gelagert,
wobei sich beim Ausführungsbeispiel diese Federlagereinrichtung 30 im Bereich der
Knie-Gelenkachse 31 an der Kniehebelanordnung befindet. Die Gelenkachse 31 wird von
einem Gelenkbolzen gebildet, der in axialer Richtung über die Kniehebelanordnung vorsteht
und mit seinem vorstehenden Bereich die Federlagereinrichtung 30 bildet. Beim Ausführungsbeispiel
ist das zugewandte Ende der in Gestalt einer Schraubenfeder vorliegenden Zugfedereinrichtung
28 hakenartig umgebogen und an dieser bolzenartigen Federlagereinrichtung 30 eingehängt.
[0030] Die Kniehebelanordnung 32, 33 bildet ein Inneneck. Die am Montageteil 6 angeordnete
Federlagereinrichtung 29 liegt diesem Inneneck gegenüber.
[0031] Eine gedachte Verlängerung der Verbindungslinie zwischen der Knie-Gelenkachse 31
und der Gelenkachse 20, an der der erste klappenseitige Gelenkhebel 15, der zweite
wandseitige Gelenkhebel 12 und der zugewandte Knie-Einzelhebel 32 miteinander verbunden
sind, verläuft, von der Klappe 2 her gesehen, in der Schließstellung hinter und in
der Offenstellung vor der den zweiten wandseitigen Gelenkhebel 12 mit dem Montageteil
6 verbindenden Gelenkachse 14 vorbei.
[0032] Die den Knie-Einzelhebel 33 mit dem Montageteil 6 verbindende Gelenkachse 34 ist
beim Ausführungsbeispiel unterhalb der den zweiten wandseitigen Gelenkhebel 12 mit
dem Montageteil 6 verbindenden Gelenkachse 14 und dabei etwa in gleicher Tiefe wie
diese, das heißt etwa in gleicher Entfernung von der Schrank-Stirnseite, angeordnet,
wobei die Kniehebelanordnung nach hinten hin ausgeknickt ist. Diese Kniehebelanordnung
32, 33 nimmt bei geöffneter Klappe 2 eine mit Bezug auf den ersten klappenseitigen
Gelenkhebel 15 stärker geneigte Strecklage ein. Die Federlagereinrichtung 29 befindet
sich vorne unten am Montageteil 6.
[0033] Alternativ wäre auch eine nach vorne hin ausgeknickte Kniehebelanordnung möglich.
Die Zugfedereinrichtung würde sich dann von der Knie-Gelenkachse aus nach hinten erstrecken.
[0034] Mit Hilfe der Kniehebelanordnung 32, 33 erhält man eine besonders gute Umsetzung
der Kraft der die Zugfedereinrichtung 28 bildenden Schraubenfeder. In diesem Zusammenhang
ist es zweckmäßig, daß der der Kniehebelanordnung zugewandte Hebelarm 24 des ersten
klappenseitigen Gelenkhebels 15 verhältnismäßig lang ist. Im dargestellten Falle ist
dieser Hebelarm 24 länger als der klappenseitige Hebelarm 26 des ersten klappenseitigen
Gelenkhebels 15.
[0035] Die Klappe 2 weist je nach Größe und Material ein unterschiedliches Gewicht auf.
Daher ist vorgesehen, daß die von der Zugfedereinrichtung 28 ausgeübte Federkraft
verstellbar ist. Wäre eine solche Federkraftverstellung nicht möglich, müßte man die
Federeinrichtung so auslegen und anordnen, daß sie auch eine Klappe mit großem Gewicht
in der Offenstellung hält. Dies würde bei Verwendung des gleichen Beschlages für eine
Klappe mit kleinem Gewicht bedeuten, daß der Benutzer zum Schließen der Klappe eine
sehr große Kraft aufbringen muß, um die Federkraft zu überwinden. Solche Klappen sind
bei einem Schrank aber regelmäßig sehr weit oben angeordnet, so daß vor allem kleine
Personen nicht mit der erforderlichen Kraft an der Klappe angreifen könnten.
[0036] Diese Federkraft-Verstellmöglichkeit wird dadurch erreicht, daß die Federlagereinrichtung
29 ortsveränderlich am Montageteil 6 angeordnet ist. Durch Verändern der Position
der Federlagereinrichtung 29 erhält man ein anderes Federverhalten, da man auf diese
Weise eine Richtungsänderung der Zugfedereinrichtung 28 und damit verbunden auch einen
anderen Abstand zur entgegengesetzten Federlagereinrichtung 30 erhält.
[0037] Bei im einzelnen anders gestalteten Beschlägen könnte auch die an der Gelenkhebelanordnung
oder am Halteteil angeordnete Federlagereinrichtung ortsveränderlich angebracht sein.
Ferner wäre es prinzipiell möglich, beide Federlagereinrichtungen ortsveränderlich
anzubringen.
[0038] Zweckmäßigerweise ist jedoch die am Montageteil 6 angeordnete Federlagereinrichtung
29 ortsveränderlich befestigt. Dabei ist beim Ausführungsbeispiel ferner vorgesehen,
daß die Federlagereinrichtung 29 in linearer Richtung gemäß Pfeil 35 ortsveränderlich
angeordnet ist. Diese Positionsverstellung der Federlagereinrichtung 29 erfolgt zweckmäßigerweise
stufenlos. Hierzu ist beim Ausführungsbeispiel vorgesehen, daß die Federlagereinrichtung
29 mit einer am Montageteil 6 verdrehbar gelagerten Verstellspindel 36 in Gewindeeingriff
steht und unverdrehbar angeordnet ist, so daß sich die Federlagereinrichtung 29 beim
Verdrehen der Verstellspindel 36 dieser entlang bewegt.
[0039] Die Federlagereinrichtung 29 weist einen Lagerbolzen 37 zum Einhängen des zugewandten
Federendes auf. Sie enthält ferner ein den Lagerbolzen 37 tragendes Lagerstück 38,
das mit einer von der Verstellspindel 36 durchgriffenen Gewindebohrung versehen ist.
Die Verstellspindel 36 ist in ihrer Längsrichtung feststehend gelagert.
[0040] Die verdrehbare Lagerung der Verstellspindel 36 kann in Lagerlaschen 39, 40 erfolgen,
die von einem fest mit dem Montageteil 6 verbundenen Lagerelement 41 gebildet werden.
Beim Ausführungsbeispiel wird dieses Lagerelement 41 von einem Metallblechstück gebildet,
das an das Montageteil 6 beispielsweise angenietet ist und abgewinkelte Endpartien
als Lagerlaschen 39, 40 aufweist. Entsprechende Lagerlaschen könnten jedoch auch einstückig
an das Montageteil 6 angeformt sein.
[0041] Zur Sicherung der Verstellspindel 36 in ihrer Längsrichtung ist beim Ausführungsbeispiel
am aus der hinteren Lagerlasche 40 vorstehenden Spindelende ein Sicherungsring 42
od. dgl. und am aus der Lagerlasche 39 vorstehenden Spindelende ein Spindelkopf 43
größeren Durchmessers vorgesehen.
[0042] Die Verstellspindel 36 kann mittels eines Drehwerkzeugs verdreht werden. Hierzu kann
der Spindelkopf 43 als Angriffsstelle für das Drehwerkzeug, beispielsweise ein Schraubendreher,
ausgebildet sein.
[0043] Das beim Ausführungsbeispiel vom Spindelkopf 43 gebildete Betätigungsende der Verstellspindel
ist zweckmäßigerweise so angeordnet, daß es bei montiertem Beschlag der Klappe 2 zugewandt
im vorderen Bereich des Montageteils 6 angeordnet ist. Auf diese Weise kann die Verstellung
in leicht zugänglicher Weise von vorne her erfolgen.
[0044] Die Richtung 35, in der man die Verstellspindel 36 anordnet, um einen möglichst großen
Federkraft-Verstellbereich zu erhalten, läßt sich durch einfache Versuche ermitteln.
Wie aus der Zeichnung hervorgeht, verläuft sie zweckmäßigerweise spitzwinkelig zur
Längsrichtung der Zugfedereinrichtung 28.
1. Beschlag zum schwenkbaren Befestigen einer nach oben zu öffnenden Klappe am Korpus
eines Schrankes, mit einem an der Schrank-Seitenwand zu befestigenden Montageteil
und einem an der Klappe zu befestigenden Halteteil, die über eine Gelenkhebelanordnung
mit zur Schrank-Seitenwand rechtwinkelingen Gelenkachsen miteinander verbunden sind,
derart, daß die dem Schrankkorpus vorgelagerte Klappe beim Öffnen eine sich vom Schrankkorpus
abhebende Öffnungsbewegung ausführt, und mit einer die Klappe in der Offenstellung
und in der Schließstellung haltenden, Längsgestalt aufweisenden Zugfedereinrichtung,
deren Federkraft verstellbar ist, wobei die Zugfedereinrichtung einerseits an einer
am Montageteil angeordneten Federlagereinrichtung und andererseits an einer an der
Gelenkhebelanordnung oder am Halteteil angeordneten Federlagereinrichtung gelenkig
gelagert ist und beim Öffnen und Schließen der Klappe unter Verändern ihrer Länge
eine Schwenkbewegung mit der Federlagereinrichtung am Montageteil als Schwenkzentrum
ausführt, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Federlagereinrichtungen
(29) ortsveränderlich am Montageteil (6) bzw. an der Gelenkhebelanordnung oder am
Halteteil angeordnet ist.
2. Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die am Montageteil (6) angeordnete
Federlagereinrichtung (29) ortsveränderlich angeordnet ist.
3. Beschlag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens eine Federlagereinrichtung
(29) in linearer Richtung (35) ortsveränderlich angeordnet ist.
4. Beschlag nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens eine Federlagereinrichtung
(29) stufenlos ortsveränderlich angeordnet ist.
5. Beschlag nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens eine Federlagereinrichtung
(29) mit einer am Montageteil (6) bzw. an der Gelenkhebelanordnung oder am Halteteil
verdrehbar gelagerten Verstellspindel (36) in Gewindeeingriff steht und unverdrehbar
angeordnet ist, so daß sich die Federlagereinrichtung (29) beim Verdrehen der Verstellspindel
(36) dieser entlang bewegt.
6. Beschlag nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellspindel (36) mittels
eines Drehwerkzeugs verdrehbar ist.
7. Beschlag nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das mittels des Drehwerkzeugs
betätbare Ende der Verstellspindel (36) bei montiertem Beschlag der Klappe (2) zugewandt
im vorderen Bereich des Montageteils (6) angeordnet ist.
8. Beschlag nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellspindel
(36) in Lagerlaschen (39, 40) verdrehbar gelagert ist, die von einem fest mit dem
Montageteil (6) bzw. der Gelenkhebelanordnung oder dem Halteteil verbundenen Lagerelement
(40) gebildet werden.
9. Beschlag nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellspindel
in einstückig an das Montageteil angeformten Lagerlaschen verdrehbar gelagert ist.
10. Beschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens
eine Federlagereinrichtung (29) einen Lagerbolzen (37) zum Einhängen der Zugfedereinrichtung
(28) aufweist.
11. Beschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugfedereinrichtung
(28) zumindest im wesentlichen von einer Schraubenfeder gebildet wird.
12. Beschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkhebelanordnung
zum Verschwenken des Halteteils (7) um einen größeren Winkel als 90° ausgebildet ist
und an ihr eine Kniehebelanordnung angeordnet ist, die von zwei an einer Knie-Gelenkachse
(31) aneinander angelenkten Knie-Einzelhebeln (32, 33) gebildet wird, deren der Knie-Gelenkachse
(31) entgegengesetzten Enden an einer ortsfest am Montageteil angeordneten Gelenkachse
(34) bzw. an einer beim Verschwenken des Halteteils (7) im Raum wandernden Gelenkachse
(20) angelenkt sind, wobei eine der Federlagereinrichtungen (30) im Bereich der Knie-Gelenkachse
(31) an der Kniehebelanordnung angeordnet ist und die andere Federlagereinrichtung
(29) am Montageteil (6) an einer dem von der Kniehebelanordnung gebildeten Inneneck
gegenüberliegenden Stelle des Montageteils (6) ortsveränderlich angeordnet ist.
13. Beschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die lineare
Richtung (35), in der die am Montageteil (6) angeordnete Federlagereinrichtung (29)
ortsveränderlich angeordnet ist, spitzwinkelig zur Längsrichtung der Zugfedereinrichtung
(28) verläuft.